Zwei Verstärker über Line-Out hinterainanderschalten

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L42sZ
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 24. Jun 2020, 05:29
Guten Abend allesamt,

dies ist erst mein zweiter Thread/Fred hier, also verzeiht mir, wenn das Thema nicht ganz hier rein passt.
Und zwar habe ich vor, zwei Vollverstärker hintereinander zu schalten, um beide gleichzeitig mit dem selben Material zu füttern und eben dieses an beiden Verstärkern an Lautsprecher auszugeben.
Dabei müsste man selbstverständlich sämtliche Klangeinstellungen (Höhen, Mitten, Tiefen, Loudness usw.) am Zweiten außer Kraft setzen, um keine doppelte Klangveränderung zu bekommen.

Nun hat mein Pioneer A-20 einen Line-Level Ausgang über den Recorder-Out. So wie das für mich aussieht, geht da nur das Signal vom Vorverstärker ohne Endstufe ab.
Könnte man somit einfach von diesem Ausgang in einen beliebigen (außer Phono) Eingang an Verstärker Nummer zwei gehen oder ist das technisch nicht möglich bzw. gibt es starke Klangeinbußen?

Vielleicht könnte jemand das Mysterium lösen oder gilt hier einfach probieren?

Danke schonmal im Vorraus, viele Grüße und bleibt gesund,

Lars Z.

PS.: Eventuell gilt es zu erwähnen, dass der zweite Verstärker ein Technics SU-V3 ODER Technics SU-V505 ist. Bei Ebay beide für kleines Geld bekommen. Der, der mir nicht zusagt, kommt einfach für schlechte Zeiten aufs Lager.


[Beitrag von L42sZ am 24. Jun 2020, 05:31 bearbeitet]
Hgh-Fdlt
Stammgast
#2 erstellt: 24. Jun 2020, 08:05
Welchen Zweck verfolgt diese Unternehmung? Klingt für mich irgendwie sinnfrei.
lini
Inventar
#3 erstellt: 24. Jun 2020, 09:26
H-F: Vielleicht will er ja mehrere Räume beschallen.


Lars: Kommt darauf an, wie genau Du das meinst. Wenn Du mit den beiden Verstärkern nicht dasselbe Lautsprecherpaar oder dieselben beiden Lautsprecherpaare antreiben willst, geht das im Normalfall schon.

Nicht gehen würd's, wenn Du mit den beiden Verstärkern dasselbe Lautsprecherpaar oder dieselben beiden Lautsprecherpaare antreiben wolltest - es sei denn, jenes Lautsprecherpaar (oder jene beiden Lautsprecherpaare) wäre(n) Bi-Amping-fähig, hätte(n) also auftrennbare Frequenzweichen. Für letzteren Fall wären dann allerdings zwei gleiche Verstärker sinnvoll, denn dann müsste man bei einer Verbindung via Tape-/Record-Out zu Line-In die Lautstärke ja an beiden Verstärkern zugleich regeln, und wenn man das nicht nach Gehör erledigen wollte, wär's äußerst hilfreich, wenn beide Verstärker nicht nur den gleichen Verstärkungsfaktor respektive die gleiche Eingangsempfindlichkeit und die gleiche Ausgangsleistung, sondern auch noch die gleiche Lautärkeregelungscharakteristik und idealerweise sogar auch noch ganz direkte, also noch nicht einmal mit kleinen Widerständen in Serie versehene Tape-/Record-Outs hätten, um jeglichen relevanten Eingangsspannungsabfall zwischen dem ersten und dem zweiten Verstärker zu vermeiden - denn nur dann ergäbe die gleiche Reglerstellung an beiden Verstärkern auch wirklich die gleiche Lautstärke. Normalerweise würde man für Bi-Amping-Zwecke aber ohnehin eher als ersten Verstärker ein Modell mit Vorstufen-Ausgang wählen, denn dann bräuchte man das passende Lautstärkeverhältnis am zweiten Verstärker nur einmalig einzustellen und könnte sich fürderhin das Gefummel mit beiden Lautstärkereglern ersparen.


Grüße aus München!

Manfred / lini
DEKRA
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 24. Jun 2020, 09:43
Am „INPUTT SELECTOR“ kann man aber doch nur eine ausgangs -Wahl vornehmen, oder kann man z.B. auf TUNER stellen und dann trotzdem über den hinteren RECORDER OUT ein Signal ausgeben


[Beitrag von DEKRA am 24. Jun 2020, 09:43 bearbeitet]
lini
Inventar
#5 erstellt: 24. Jun 2020, 13:28
Dekra: Nun, Lars ging's ja nach eigenem Bekunden darum, beide Verstärker gleichzeitig mit demselben Material zu füttern. Aber auch das ist nicht unbedingt ein Muss, wenn die Vorverstärker-Sektion des ersten Verstärkers ein echtes Record-Selector-Design darstellt, denn da lässt sich ja die über Aufnahme-Ausgänge auszugebende Quelle separat einstellen. Bei einem "normalen" Design mit klassischen Tape-Schleifen mit Monitor-Funktion wäre hingegen unabhängig von der selektierten Quelle nur spielbar, was zu den Rekorder-Eingängen hereinkommt. Allerdings gehören klassische Tape-Schleifen mit Monitor-Funktion ja bei modernen Geräten eh schon zu den weitgehend ausgestorbenen Features. Dafür haben aber nicht wenige der dickeren, modernen Receiver eine Zone-2-Funktion mit unabhängiger Quellenwahl zu bieten.

Grüße aus München!

Manfred / lini
L42sZ
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 24. Jun 2020, 17:25
Das Ziel ist genau das, was Manfred erwähnt hat: Zwei Räume beschallen. Mit zwei verschiedenen Boxenpaaren.

Aus dem Recorder Out kommt immer genau das Signal heraus, was als Input eingestellt wurde.

Ich habe gerade mal den Ausgang vom Verstärker an ein Mischpult mit Kopfhörerausgang geklemmt um zu testen, wie sich die Lautstärke im Verhältnis zum Lautstärkeregler verhält. Ergebnis: Keine Verbindung. An Recorder out kommt immer Line-Level Pegel unabghängig vom Lautstärkeregler raus.

Vielen Dank an alle für die umfangreichen Erklärungen. Dann weiß ich ja jetzt, dass das klappen würde. Das mit der unterschiedlichen Lautstärkeregler ist dann ja ganz praktisch, um die Lautstärke beider Boxenpaare separat regeln zu können.

Ich denke wir sind dann fertig hier.

Nochmal vielen Dank

Grüße,
Lars Z.
watzR
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 24. Jun 2020, 20:05
Ich nutze mal die Gelegenheit und kapere den (ja offenbar für den TE abgeschlossenen) Thread.

Testweise hab ich eine NAD C268 Endstufe hier. Wegen der interessanten Ein- und Ausgänge ist mir folgender Gedanke gekommen, bei dem ich allerdings nicht weiß, ob das so laufen kann.

Angenommen ich will überaus potente Lautsprecher (mit BiWiring Terminal) versorgen, soweit ich weiß kostet der Hoch- Mittelton nur einen Bruchteil der Energie des Tieftons. Könnte man also die Lautsprecher mit 3 Endstufen antreiben?
Eine davon im Stereobetrieb, die HT/MT versorgt und jeweils eine im Bridge Modus, für den Tieftonbereich eines Lautsprechers.
Wenn man also vom Vorverstärker per XLR in die Stereoendstufe geht. Dann von dieser Stereoendstufe den HT/MT-Bereich der Lautsprecher anschließt. Über LineOut an der Stereoendstufe geht man jeweils in einen Eingang der Monoendstufen und verkabelt diese mit nur einem Lautsprecher.
Zur Verkabelung: nimmt man sich mit dem Weg von Stereoendstufe zu Monoendstufe per Cinch irgendwas an Klangqualität bzw. der Vorteile von XLR? Oder gibts dort eine Zeitverzögerung o.ä.?

Hier nochmal eine professionell angefertigte Skizze

Skizze
lini
Inventar
#8 erstellt: 25. Jun 2020, 00:47
wR: Theoretisch sollte das schon funktionieren, wobei Du wahrscheinlich die "Variable-Gain"-Funktion nutzen müsstest, um die Verstärkungsfaktoren anzugleichen. Nur praktisch wird's wahrscheinlich nicht viel Sinn machen. Soll meinen: Wenn Du normale Lautsprecher einsetzt, sorgt hier ja die Frequenzweiche für einen halbwegs linearen Frequenzgang über die verschiedenen Chassis, und das wird sie auch immer noch genauso tun, wenn die Frequenzweichenzweige aufgetrennt werden. Das heißt, die Box bleibt trotzdem noch für eine Ansteuerung mit linearer Spannung ausgelegt. Dass "obenrum" weniger Leistung benötigt wird, liegt indes daran, dass in normaler Musik "obenrum" weniger hohe Pegel vorkommen.

Aber wahrscheinlich sollt ich dass besser anders erklären: Stell Dir vor, Du hättest eine Zweiweg-Box mit einem Tiefmittel- und einem um 5 dB empfindlicheren Hochtöner. Dann wird die Frequenzweiche entsprechend dimensionierte Bauteile vor dem Hochtöner haben, die nicht nur die für diesen zu tiefen Töne nicht passieren lassen, sondern auch noch den Lautstärkeunterschied von 5 dB ausgleichen, sodass ein linearer Frequenzsweep mit konstanter Ausgangsspannung vom Verstärker eben auch einen halbwegs linearen Frequenzsweep aus der Box ertönen ließe.

Gestaltete man die Weiche nun zusätzlich auftrennbar, verschwindet der Lautstärkeausgleich jedoch nicht - die Box würde also "obenrum" für ein objektiv (also nicht nach physiologischen, dem menschlichen Hörempfinden entsprechenden Maßstäben) gleich lautes Signal immer noch dieselbe Ausgangsspannung vom Verstärker erwarten wie "untenrum". Nun verstärken Verstärker aber Spannungen, und die hierfür jeweils benötigte Leistung ergibt sich erst in Verbindung mit der jeweiligen Lautsprecher-Impedanz. Heißt also, die C268 muss für ihre 300 Watt an 8 Ohm im Mono-Brückenbetrieb auch eine entsprechend höhere Spannung ausgeben als für ihre 80 Watt an 8 Ohm im normalen Stereo-Betrieb.

Damit diese 300 Watt mobilisiert werden könnten und zugleich das gewünschte Lautstärkeverhältnis zwischen Tiefmittel- und Hochtonzweig gewahrt bliebe, müsste nun aber auch die Endstufe für den Hochtonzweig dieselbe, entsprechend höhere Ausgangsspannung ausgeben können, damit diese wieder entsprechend von den ansgesprochenen Weichenbauteilen weggebraten werden könnte - was mit der C268 im normalen Stereo-Betrieb aber nicht möglich wäre. Bedeutet also, dass die Endstufe für den Hochtonzweig idealerweise dieselbe Spannung ausgeben können sollte wie die für den Tiefmitteltonzweig, damit man die Leistung für den Tieftonzweig wirklich nutzen kann und die Endstufe für den Hochtonzweig auch bei ungewöhnlich hochtonreicher Musik nicht ins Clippen kommt. Alternativ müsste man die Frequenzweiche modifizieren, um die um 5 dB höhere Empfindlichkeit des Hochtonzweigs problemlos dazu nutzen zu können, diesen mit einer schwächeren Endstufe zu versorgen.

Mein Rat wär also kurzum: Falls Deine Boxen wirklich soviel "Schmalz" brauchen, vergiss einfach den Schmarrn mit der Weichenauftrennung, schenk Dir die dritte Endstuffe und versorg einfach nur beide Boxen mit je einer C268 im Brückenbetrieb.

Grüße aus München!

Manfred / lini
watzR
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 25. Jun 2020, 08:47
Danke für die sehr ausführliche Antwort! Eine C268 versorgt beide meiner Lautsprecher ohne Probleme, daher hier keine Gefahr Ich wollte nur wissen, ob das so möglich wäre und ob man bei sowas ggf. irgendwelche Timingprobleme o.ä. zu erwarten hat, wenn man so viel "in Reihe" schaltet.
Das von Dir genannte Problem, war mir überhaupt nicht bewusst, also wieder was gelernt
Hgh-Fdlt
Stammgast
#10 erstellt: 26. Jun 2020, 07:20
Ok, würde ich anders lösen. Ich dachte zunächst, du bezweckst mit dieser Reihenschaltung eine Leistungssteigerung oder sowas
Ich bin ein Freund sauberer einfacher Lösungen und würde mit sowas arbeiten.
Signal-Splitter
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