Vollverstärker vs. Vor-End-Kombi

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Andreas_Kries
Stammgast
#1 erstellt: 29. Sep 2003, 19:09
Guten Abend,

ich habe mir im Sommer eine Ausgabe der AUDIO gekauft und den Test hochkarätiger Vollverstärker durchgelesen; ich selber habe auch so ein Teil, aber früher auch Vor-End-Kombis - sogar mit getrennten Endstufen - von Camtech und NAD gehabt. Im Vergleich gefällt mir mein VV - ein RG 10 - zur Zeit besser. Die theoretischen Vorteile getrennter Geräte sind mir zwar durchaus bewusst, doch werden sie in der Preisklasse bis 5000 Euro nicht realisiert, d.h. die in der Regel höhere Ausgabe für die getrennten Geräte lohnt IMHO nicht wirklich.

Wie seht Ihr das? Was ist mit deutlich teureren Kombis? Was können die Top-Kombis besser als die Top-Integrierten?

Ciao

Andreas
incocnitoo
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 29. Sep 2003, 20:04
Hallo Andreas,

eines der unbestreitbaren Vorteile eines Vollverstärkers
gegenüber getrennten Vor-und
Endstufen ist die fehlende Kabelverbindung
zwischen beiden Komponenten. Auch können
Pufferstufen und Impedanzwandler ausgespart
werden.
Kurzum, ein gut gemachter Vollverstärker hat
prinzipiell keine Nachteile gegenüber getrennten
Komponenten, sondern im Gegenteil einige
Vorteile, die sich auch im Klang bemerkbar
machen können.

Gruß
I.
Möllie
Stammgast
#3 erstellt: 29. Sep 2003, 21:10
Hi,
der eigenliche Grund für die Trennung Vor- u. Endstufe waren damals die störenden Phonovorverstärker in den Vollverstärkern. Diese Phonovorverstärker und dessen Netztranformatoren erzeugten oft ein Brummen weil diese einen hohen Verstärkungsfaktor hatten. Deshalb entschied man sich Vor- u. Endstufe in ein separates Gehäuse zu stecken. Heutzutage ist das kein Thema mehr.
Wie Incognito schon sagte hat der Vollverstärker eher Vorteile als Nachteile.
Möllie
cr
Inventar
#4 erstellt: 29. Sep 2003, 22:55
Nicht die Phonoverstärker erzeugen Brummen, sondern es ist aufwendig, den Phonoverstärker neben einem großen Trafo so zu schirmen, dass er einen guten Störspannungsabstand hat.
Habe mal selber einen Verstärker gemacht und es war nicht hinzukriegen, sodaß ich den Vorverstärker kurzerhand ausgelagert habe.
Vor allem, wenn man keinen PhonoVorverstärker braucht, hat ein Vollverstärker keine Nachteile. Für hohe Leistungen sind jedoch MonoEndstufen vorzuziehen, allein schon, damit man sich keinen Bruch hebt.
Joe_Brösel
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 30. Sep 2003, 06:11
Hi,
ich habe nur einen Vorverstärker an meiner Musikanlage, weil ich aktive Lautsprecher einsetze. Ein eingebauter Endverstärker wäre rausgeworfenes Geld.
Albus
Inventar
#6 erstellt: 30. Sep 2003, 09:12
Tag Andreas,

interessante Frage, was denn die teureren, die Top-Kombis besser können als die Top-Integrierten.

Was sind Top-Produkte (die mit der umfangreichsten und schärfsten Qualitätsforderung oder die State-of-the-Art oder die ausgereiften Produkte oder die Produkte der Luxuskategorie oder die eine größte Zahl von Personen zufrieden stellen)? - Nach der Marktlogik des Kapitalismus gilt: Je mehr Geld verfügbar ist, umso mehr bestimmt es das Denken. Die Top-Produkte (die teureren ...) bedienen eine Nutzenvorstellung, die mehr und mehr durch den Preis bestimmt wird (siehe die sog. Testspiegel).

Denn: Mit dem Erreichen des musikalischen Realimus durch einen Set-Up von Geräten ist der Grundnutzen durch ein Produkt gestiftet. Darüber hinaus gilt alsdann: In der Vorstellung vom Zusatznutzen ist der Phantasie keine Grenze gesetzt. Diese Phantasie wird durch die Top-Kombis reicher angestachelt als durch die Top-Integrierten.

Das ist die Differenz: Zwei ist mehr als Eins - zwei Geräte können mehr kosten als ein Gerät.

MfG
Albus
tjobbe
Inventar
#7 erstellt: 30. Sep 2003, 09:16
einige Top Integrierte Vollverstärker haben auch zwei Gehäuse... eines für die ausgelagerte Trafosektion (Nuvista M3 z.B.) um genau dem "Phonoproblem" beizukommen und die Sache Tragbar zu gestallten

Cheers, Tjobbe
Oliver67
Inventar
#8 erstellt: 30. Sep 2003, 09:23
Solange die Leistung reicht, hat eine Vor- End-Kombi keine Vorteile. (außer der Möglichkeit, bequem Equalizer, ABl-Module oder ähnliches einzuschleifen).

Aber manchmal braucht man halt Monos für die Boxen. Entweder, weil die Boxen so viel Leistung saufen oder weil die LS-Kabel sonst zu lang werden.

Das Phono-Problem läßt sich viel eleganter durch einen separaten PrePre lösen.

Oliver
Ray_Wilkins
Stammgast
#9 erstellt: 30. Sep 2003, 09:28

Solange die Leistung reicht, hat eine Vor- End-Kombi keine Vorteile. (außer der Möglichkeit, bequem Equalizer, ABl-Module oder ähnliches einzuschleifen).
...
Oliver


Hi,

doch, man kann herrlich mit der Aufstellung und Verkabelung rumspielen (siehe: Bi-Amping: horizontal oder vertikal?)

Aber in einem Punkt gebe ich Albus recht: zwei Geräte können nunmal mehr kosten als eines, da wird die Frage des Gegenwertes viel einfacher geklärt - zumindest subjektiv ...

Gruß
Ray
hp
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 30. Sep 2003, 12:18
@ Andreas Kies

Der Vergleich hinkt in fast 99% aller Fälle, weil man Äpfel mit Birnen vergleicht: die Schaltungen sind fast immer unterschiedlich, selbst bei Modellen des gleichen Herstellers. Und sind sie gleich, dann ist das Platinenlayout, die Anordnung der Bauteile verschieden.

Eine generelle Ableitung von der Bauform auf die Qualität ist m.E. daher nicht möglich, - was durchaus impliziert, daß ein integr. Verstärker auch besser sein kann als eine zum Vergleich herangezogene Combi.

Um einen echten Bezug von Qualität und Bauform zu ermöglichen, müßte man dieselbe Schaltung (z.B. Endstufe) in einem Vollverstärker und als reine Endstufe miteinander vergleichen.

Bei dem von Dir ansprochenen Camtech war das möglich: die Enstufe im "DerVerstärker" und der 60+60W Endstufe waren identisch, wie auch die Schaltungen im größeren Stereo-End und den Mono-Endstufen. Aber wenn man sich die jeweiligen Pärchen angehört (und nebenbei: gemessen ...) hat, dann waren sie sehr wohl zu unterschiedlich.

Einer der Gründe dafür waren ein anderes Platinenlayout (Stichwort: Komponentendichte) und eine andere Anordnung innerhalb des Gehäuses (Streufelder etc.). Und mittelbar waren dann auch die Leistungsdaten, Störspannungsabstände etc andere, - nicht viel, aber signifikant.

Beste Grüsse ::: hp


[Beitrag von hp am 30. Sep 2003, 14:15 bearbeitet]
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