Vollverstärker "brücken" möglich?

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unplayed
Stammgast
#1 erstellt: 02. Aug 2005, 16:08
Hallo an alle,

ich hätte mal eine Interessenfrage an die Leute hier im Forum, die sich mit Elektronik besser auskennen als ich

Und zwar wüsste ich gerne, ob es rein theoretisch möglich ist, zwei Vollverstärker zu "verbinden", sodass also das Ausgangssignal des einen zum Eingangssignal des anderen wird und man somit eine höhere Ausgangsleistung hinter dem zweiten Verstärker erhält. Was würde da passieren? Würde das dem zweiten Amp die Lichter ausblasen, oder funktioniert sowas wirklich?

Schonmal vielen Dank für die Beantwortung meiner blöden Frage
jororupp
Inventar
#2 erstellt: 02. Aug 2005, 18:08
Hallo unplayed,

wenn ich Dich richtig verstehe, möchtest Du zwei normale Verstärker mit je z.B. 50 Watt Leistung so hintereinander schalten, dass am zweiten Verstärker 100 Watt herauskommen.

Das funktioniert nicht. Die 50 Watt, die aus Verstärker 1 rauskommen, würden den Eingang von Verstärker 2 schon "töten".

Es gibt aber Ausnahmen: bei hochpreisigen Endstufen von Herstellern wie z.B. Accuphase ist ein Brückenbetrieb schaltungstechnisch vorgesehen, der auch zu einer deutlichen Erhöhung der Ausgangsleistung führt. Einstiegspreise für so etwas beginnen ab etwa 5000 Euro für einen Verstärker, also 10.000 für zwei für den Brückenbetrieb.

Gruß

Jörg
Hörbert
Inventar
#3 erstellt: 02. Aug 2005, 18:29
Hallo!
Also wenn du einfach die Ausgangsleistung eines Endverstärkers in den Eingang des Nächsten geben würdest, wäre der schon bei Ca 5 Watt dermaßen Übersteuert (Das heißt das verstärkte Signal läge von der Amplitude über der Betriebsspannung der Endstufe) das nur noch ein Rechteck von langer Dauer (Also eigentlich Gleichstrom) am Ausgang erscheint. Bei jedem Handelüblichen Verstärker würde dann die Schutzschaltung ansprechen und das Gerät wäre aus.
MFG Günther
raedel
Stammgast
#4 erstellt: 02. Aug 2005, 19:29
Moin


Es gibt aber Ausnahmen: bei hochpreisigen Endstufen von Herstellern wie z.B. Accuphase ist ein Brückenbetrieb schaltungstechnisch vorgesehen, der auch zu einer deutlichen Erhöhung der Ausgangsleistung führt. Einstiegspreise für so etwas beginnen ab etwa 5000 Euro für einen Verstärker, also 10.000 für zwei für den Brückenbetrieb.


Na na, jeder 0815 Amp (Endstufe in mono) läßt sich mit dem selben Typ brücken, kleinen Phasendreher bei einer Endstufe und LS zwischen +/+. Leisung rechnerisch 4-fach. Praxis: Doppelt Ohmzahl des LS und problemlos doppelte Wattzahl in mono.
Ausnahme: Autoradios, da sind meist Brückenamps schon drin.

Gruß
Burkhard
Bullwye12
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 14. Jan 2006, 16:25
Moin,

aber ist es nicht möglich, einen Vollverstärker zum Monoblock mit doppelter Leistung zu brücken, so das Verstärker 1 nur für den rechten Kanal und Verstärker 2 nur für den linken Kanal zuständig ist?

Dann breuchte man natürlich noch ne Vorstufe oder einen dritten Vollverstärker mit PreOuts oder einen AV-Receiver, die haben so weit ich das sehen kann fast alle PreOuts für alle 5 bzw für alle 7 Kanäle.

Gruß Bullwye
Bullwye12
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 14. Jan 2006, 16:30
Achso, Vorverstärker (oder ähnliches), damit man die Lautstärke nicht für jeden Kanal einzel regeln muß.

Bullwye
sakly
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 14. Jan 2006, 17:14
Ja klar geht das, hat raedel doch geschrieben.
safari
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 14. Jan 2006, 17:20

aber ist es nicht möglich, einen Vollverstärker zum Monoblock mit doppelter Leistung zu brücken, so das Verstärker 1 nur für den rechten Kanal und Verstärker 2 nur für den linken Kanal zuständig ist?

Die Vollverstärker von NAD sind zwischen Vor-und Endstufe auftrennbar. Da kann man dann eine zweite Endstufe dazukaufen. Die eingebaute und die externe Endstufe werden dann als Monoblöcke betrieben.
Bullwye12
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 14. Jan 2006, 17:26

raedel schrieb:
kleinen Phasendreher bei einer Endstufe und LS zwischen +/+.


Aber das mit dem Phasendreher hab ich jetzt noch nicht so ganz kapiert, wo wird der angeklemmt, zwischen -/-?
Und wofür brauche ich den?
Und was ist dann für den LS + und - ? Ist das egal?

Gruß Bullwye


[Beitrag von Bullwye12 am 14. Jan 2006, 17:28 bearbeitet]
sakly
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 14. Jan 2006, 17:30
Ein Kanal wird phasengedreht eingespeist. Die Spannungsdifferenz wird dann an beiden Pluspolen abgenommen. Die Spannung verdoppelt sich, ebenfalls der Strom, deshlab 4-fache Leistung. In der Realität wird aber der doppelte Abschlusswiderstand (Impedanz) genutzt, deshalb "nur" doppelte Leistung, was ja auch Sinn macht.
Bullwye12
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 14. Jan 2006, 18:29
Ich glaub ich brauch ne Zeichnung!

(LS+) -> (Amp1+) -> (Amp1-) -> (Phasendreher) -> (Amp2-) -> (Amp2+) -> (LS-) -> (LS+) usw.

Sieht so der Stromkreis aus?

Gruß Bullwye


[Beitrag von Bullwye12 am 14. Jan 2006, 18:33 bearbeitet]
sakly
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 14. Jan 2006, 20:12
Ne.
Das Quellsignal wird rechts normal und links 180° phasenverdreht (oder andersrum) in den Verstärker eingespeist. Dabei nutzt man das gleiche Signal, also nur rechter Kanal oder nur linker Kanal. Die Spannungsdifferenz der Endstufen wird so maximal und an beiden Pluspolen abgegriffen.
Das macht man dann mit beiden Verstärkern, um wieder Stereo zu bekommen.
Bullwye12
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 14. Jan 2006, 21:22
Achsooooooo, am Eingangssignal einer der beiden Endstufen setzt man einen Phasenregler ein.

Mal angenommen der Phasenregler sitzt am Eingang der Endstufe die eigendlich für den linken Kanal gedacht ist, muß dann der Ausgang (Pluspohl) dieser Endstufe mit dem Minuspohl des LS verbunfen werden? Oder ist es egal, mit welchem der beiden Pluspohle der Minuspohl der LS verbunden wird?

Und muß ich die beiden Minuspohle der Endstufen auch mit eienander verbinden, oder ist der Minuspohl eh Masse und somit unter einander verbunden (im Inneren des Versterkers)?

Gruß Bullwye
sakly
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 15. Jan 2006, 11:51
Verstärker ein bekommt links das linke Signal normal eingespeist und rechts das linke Signal um 180° phasenverdreht eingespeist. Der Lautsprecher wird an die Plospole geklemmt.
Wenn du den zweiten Verstärker genau identisch verkabelst, dann ist egal, wo der Lautsprecher mit Minus angestöpselt wird, solange du das bei beiden Verstärkern gleich machst.
Ein Phasenregler wird dir dabei nicht helfen, denn der dreht selbst in der Phase des Signals. Du musst einfach invertieren.
Bullwye12
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 15. Jan 2006, 14:15
OK, ich glaub, jetzt hab ich's begriffen!

Vielen Dank!

Gruß Bullwye
tonthomas
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 15. Jan 2006, 21:43
Hallo !

Ja, und verschiedene Stereo-Endstufen haben auch einen BTL-Schalter (BTL = Bridged Tied Load) eingebaut, um sie mit höherer Leistung als Monoblock nutzen zu können.

ältere Beispiele:
Wega PV 400
Sony TA-N55

Gruß

Thomas
Bullwye12
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 15. Jan 2006, 22:11
Hallo tonthomas,

das weiß ich, ich wollte nur wissen, ob man einen Sereo-Vollverstärker, bei dem das ja eigendlich nicht vorgesehen ist, auch brücken kann und somit als Monoendstufe die doppelte Leistung oder zumindest eine wesentlich höhere Leistung bekommt.

Trotzdem vielen Dank für den Hinweis!

Verdoppelt sich der Dämpfungsfaktor dann eigendlich auch?

Gruß Bullwye
-scope-
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 15. Jan 2006, 23:47

Verdoppelt sich der Dämpfungsfaktor dann eigendlich auch?


Er halbiert sich.
Bullwye12
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 16. Jan 2006, 00:26
Korrigier mich wenn ich falsch liege, aber der Dämpfungsfaktor sorgt doch dafür, das die Bassmembranen möglichst nicht nachschwingen (Eigenschwingen).
Wenn ich also einen LS habe der in dieser Hinsicht schwierigkeiten macht, wird es durch das Brücken einer Stereo-Endstufe in eine Monoendstufe nur noch schlimmer, wenn sich der Dämpfungsfaktor dann halbiert, ist das so richtig?

Gruß Bullwye
-scope-
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 16. Jan 2006, 00:41

wird es durch das Brücken einer Stereo-Endstufe in eine Monoendstufe nur noch schlimmer, wenn sich der Dämpfungsfaktor dann halbiert, ist das so richtig?


Ja...so kann man es sehen. Hat der Endverstärker durch seine Schaltung bedingt jedoch schon eine sehr! geringe Ausgangsimpedanz, dann spielt eine Verdoppelung dieser Impedanz (gleich halbierung des Dämpfungsfaktors) praktisch keine allzugrosse Rolle mehr.
Bullwye12
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 16. Jan 2006, 01:02
OK, vielen Dank erst mal für Deine Hilfe!

Gruß Bullwye
staegi
Neuling
#22 erstellt: 26. Jan 2006, 14:10
Hey alle zusammen (bin neu hier)

Ich habs geschaft mein Hitachi HA-4700 Verstärker zu brücken

Ganz einfach Chinchkabel zerschneiden und dann den Linken
Anschluss so ansliesse wie er war und der rechte garade umgekert an den linken Ausgang danach z.B für den Woofer die Beiden (+) Pole anschliessen

greetz
Bullwye12
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 26. Jan 2006, 19:14
Wie jetzt, Du hast einfach das Chinchkabel für den rechten Kanal verpolt?
Und wie siehts mit der Abschirmung aus? So ein Chinchkabel ist doch koaxial aufgebaut!

Gruß Bullwye
staegi
Neuling
#24 erstellt: 26. Jan 2006, 19:43
Ja is es auch aber es funktioniert habe keine Störgeräusche und nichts
Bullwye12
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 26. Jan 2006, 20:25
Naja, wenn Du damit zufrieden bist!

Um meine Canton's im Stereobetrieb vernünftig anzutreiben, hab ich mir eine Denon POA-2200 zugelegt, das gute Stück ist allerdings noch auf dem Postweg, bin mal gespannt, wie groß der hörbare Unterschied zu meinem AVR-2803 ist.

Wenn's nicht wirklich besser klingt, geht das Teil zurück.

Gruß Bullwye
staegi
Neuling
#26 erstellt: 26. Jan 2006, 21:14
Na bin sehr zufrieden mit meinem alten Verstärker

Er bringt die Bässe schön nach Vorne und hat einen guten Klang
und als 15Jähriger kann man sich auch nich alles Leisten (Schon der Carpower 350W doppelschwingspulen Woofer ha viel gekostet
Bullwye12
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 26. Jan 2006, 21:40
Wenn es 1985 (da war ich 15) schon Dolby Digital 5.1 gegeben hätte, dann hätte ich es genauso gemacht.

Ich hatte damals eine Schneider Kompaktanlage -> Plattenspieler, Tape, Radio, hat einschließlich LS 350 DM gekostet, das war damals schon eine sehr hohe Investition für mich, aber war völlig ausreichend.

Gruß Bullwye
staegi
Neuling
#28 erstellt: 26. Jan 2006, 21:53
Tja damals ist nich heute ( zum glück)

Hab mir auch n Logitech z 5300 zugelegt aber hat mir zuwenig leistung jetzt hab ich mir halt den Carpower Woofer zugelegt
Bullwye12
Ist häufiger hier
#29 erstellt: 26. Jan 2006, 22:09

staegi schrieb:
(Schon der Carpower 350W doppelschwingspulen Woofer ha viel gekostet :)


wozu hast Du den jetzt den Stereoamp gebrückt, wenn der Subwoofer eine Doppelschwingspule hat, hättest Du ja auch mit jedem Kanal jeweils eine Spule ansteuen können, mit dem gleichen Ergebnis, es sei den, Du hast die Spulen parallel geschaltet, das würde allerdings den Wiederstand halbieren, ob Dein Verstärker das auf dauer mit macht, ist die Frage.

Gruß Bullwye
staegi
Neuling
#30 erstellt: 26. Jan 2006, 22:15
ich hab noch n 2ten Verstärker is aber uralt und hat trotzdem 350W den hab ich für die 2te spule genommen
Bullwye12
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 26. Jan 2006, 22:25
Na dann gehts ja
staegi
Neuling
#32 erstellt: 26. Jan 2006, 22:26
ja
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