Strom aus dem Audioeingang akzeptabel?

+A -A
Autor
Beitrag
bugmenot_neu
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 21. Jul 2007, 14:29
Folgendes Problem:
Gekauft wurde ein neuer Sherwood AX-4103, der nach Anschluss über einen Cinch-Klinken Adapter an den Rechner beim ausschalten des Verstärkers die Soundkarte zerstörte. Sie wurde nach nem Reboot nicht mehr erkannt.

Mit Messgerät nachgemessen: min. 1 Volt, kurzzeitig schlägt mein Messgerät sogar bis auf ca. 10 Volt hoch, was vielleicht an einer Ungenauigkeit liegt, 1 Volt ist aber beim beim ein und ausschalten des Verstärkers immer da.

Bei der ersten Einsendung zur Reparatur wurden ICs ausgetauscht, gleiches Problem. Nochmal zurück geschickt, Verstärker kam heute zurück, gleiches Problem. Bemerkung: "Gerät auf Fehler überprüft, Kein Fehler festgestellt, Sicherheitstest nach VDE-0701, Gerät entspricht der Hersteller-Spezifikation".

Nun die Frage: Gibt es eine Art Überspannungsschutz, den ich zw. Soundkarte und Verstärker schalten kann?
Ist solch ein Verhalten normal?
Normal kann es eigentlich nicht sein, beim nachmessen an unserem alten Kenwood Verstärker und einem älteren Yamaha gab es keinen Strom am Audioeingang...


MfG


[Beitrag von bugmenot_neu am 21. Jul 2007, 14:32 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 21. Jul 2007, 16:24
Moin,

das darf auf keinen Fall sein.

Normalen Geräten wird das nichts ausmachen, da meist ein Kondensator im Signalweg liegt.

Gib das Gerät zurück.

Kauf dir ein anderes, wenn die Fraggles das Problem nicht beheben können.

Du hast (Rechtsschutzversicherung ratsam) sogar möglicherweise ein Recht auf Behebung der Folgeschäden. (zmindest nach der Rep. und Bekanntsein des Fehlers)

Sei vorher aber sicher, dass da wirklich 1 Volt anliegt und nicht das Messgerät irgendwie falsch misst.

Wenn du das Gerät trotzdem behalten willst, kannst du Kondensatoren (CA 1µF (Folienkondensator wie "rote WIMA") oder (teure) Übertrager zwischenschalten.

Ich hätte keine Lust mit dem Gerät weiterzuleben.

Allein die Tatsache, dass der Service wohl nichts taugt. (angenommen, deine Messungen sind OK)

Gruss, Jens
Uwe_Mettmann
Inventar
#3 erstellt: 22. Jul 2007, 04:07
Hallo,

bei so einer Messung mit einem Multimeter, kann es zu Fehlmessungen kommen, weil der Eingangswiderstand solcher Messgeräte in der Regel sehr hoch ist. Schalte daher parallel zu dem Multimeter einen 47 kOhm Widerstand und wiederhole die Messung.


Viele Grüße

Uwe
Marcel_H
Neuling
#4 erstellt: 22. Jul 2007, 16:00
Ich hab nochmal nachgemessen mit Parallelschaltung eines 51kOhm Widerstandes und komme weiterhin auf ca. 0.6V.

Was gegen Messungenauigkeiten durch das Messgerät spricht ist, dass durch die gleiche Messmethode bei den anderen beiden Verstärkern die ich getestet hab, 0 V angezeigt wurde.
rorenoren
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 22. Jul 2007, 16:20
Hallo Marcel,

auf jeden Fall nochmal reklamieren und ein Ultimatum setzen.

Du kannst normalerweise nsch dem 2. (3.?) Reparaturversuch auf Wandlung (Kohle zurück) bestehen.

Gruss, Jens
Uwe_Mettmann
Inventar
#6 erstellt: 22. Jul 2007, 17:37

Marcel_H schrieb:
Ich hab nochmal nachgemessen mit Parallelschaltung eines 51kOhm Widerstandes und komme weiterhin auf ca. 0.6V.

Hallo Marcel,

An welchen Eingang oder Ausgang des Sherwood hast Du denn die Soundkarte angeschlossen?

Tritt die Spannung sowohl beim linken und auch beim rechten Kanal auf?


Marcel_H schrieb:
Was gegen Messungenauigkeiten durch das Messgerät spricht ist, dass durch die gleiche Messmethode bei den anderen beiden Verstärkern die ich getestet hab, 0 V angezeigt wurde.

Nicht in jedem Fall. Weil der Eingangswiderstand von solchen Multimeter sehr hoch ist, misst man oft Fahrkarten. Das kann sich bei der einen Messung mal bemerkbar machen, bei der anderen Messung hingegen nicht.

Wenn z.B. der Trennkondensator einen sehr hohen Gleichstromwiderstand hat, so ist das zwar unschön und wohl auch nicht in Ordnung, kann aber nicht für den Defekt der Soundkarte verantwortlich sein. In diesem Fall misst man aber mit dem hochohmigen Multimeter bereits eine Spannung. Das bei dem anderen Gerät keine Spannung vorhanden war, liegt nun einfach daran, dass der Kondensator besser war.


Gruß

Uwe
Marcel_H
Neuling
#7 erstellt: 22. Jul 2007, 18:50

Uwe_Mettmann schrieb:

An welchen Eingang oder Ausgang des Sherwood hast Du denn die Soundkarte angeschlossen?

Am CD-Eingang.


Uwe_Mettmann schrieb:

Tritt die Spannung sowohl beim linken und auch beim rechten Kanal auf?

Ja.



@rorenoren
Ja, ich hab mal nachgeschaut. Nach 2-maliger "Nachbesserung" kann man laut §440, 323 BGB vom Kauf zurücktreten.
rorenoren
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 22. Jul 2007, 18:59
Hallo Marcel,

dann wäüre das sicher der beste Weg.

Vermutlich hat das Gerät eine elektronische Eingangswahlumschaltung und irgendwie kommt daher Gleichspannung zurück.

Sherwood ist ja nun heutzutage kein so renomierter Hersteller mehr wie früher mal. (bis 70er Jahre?)

Ich vermute mal, dass die Geräte in einem Billiglohnland produziert werden (werden heute fast alle).

Bei Sherwood sitzt möglicherweise auch die Entwicklungsabteilung dort.

Nicht dass die Geräte unbedingt schlecht sein müssen, aber solche "Serienfehler" (?) entstehen dann leichter.

"Aus Eingängen darf nichts herauskommen."

Das solltest du dem Händler/ Service sagen und darauf bestehen, das Gerät sofort nach Erhalt prüfen zu können.

Wenn es dann nicht repariert ist, Geld zurückfordern.

Anders hat es wohl keinen Sinn.

Hoffe es klappt, so oder so.

Gruss, Jens
Marcel_H
Neuling
#9 erstellt: 26. Jul 2007, 23:34
Update:
Ich habe mit dem Händler gesprochen - er beruft sich auf den Service - welcher ja meint, das das kein Defekt ist, sondern alles innerhalb der Spezifikationen liegt.

Kennt wer die Norm VDE-0701, nach der der Verstärker wohl geprüft wurde, genauer und kann da was zu sagen?
rorenoren
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 27. Jul 2007, 07:07
Hallo Marcel,

das Beste wäre, du würdest dich mal direkt an den Service von Sherwood wenden.

Da sagst/ schreibst du, dass es nicht normal ist, dass aus Audioeingängen Spannungen herauskommen.

Dann sollen sie dir mal schriftlich erklären, wieso das hier doch sein soll.

Sage auch, dass du im HIFI Forum schon berichtet hast(notfalls: ob sie negative Werbung brauchen können.)


Die VDE Prüfungen dürften sich nur auf Sicherheit (Netztspannung, Schutzisolation...) beziehen, weiss ich aber nicht.


Wenn das alles nichts wird und du keine Lust hast, dich mit den Jungs/ Mädels vor Gericht zu treffen, kannst du zum Rechner hin je einen Kondensator in Reihe zum Innenleiter des Cinchkabels legen. (ca 1µF)

Und an dieser Stelle schön stänkern!

Ich drücke dir aber die Daumen, dass es hilft.

Berichte auf jedenfall, was Sherwood dazu sagt und poste evtl. das Schreiben von denen. (erwähne das aber in der Mail/ im Anruf, damit es keinen Ärger gibt)

Gruss, Jens
Marcel_H
Neuling
#11 erstellt: 27. Jul 2007, 15:56
ok. Die Erläuterung war folgende:
1) Eine Spannungsmessung ist unwichtig, weil wenn nur ein geringer Strom _fließt_, kann nix kaputt gehen.

2) Stromstärke messen. Die Stromstärke die da kurzzeitig von meinem Messgerät angezeigt wird, beträgt ca 0.3-0.5A. Er meinte, es sei "völlig utopisch", dass durch diesen geringen Strom etwas kaputt gehen kann.

Ich hab jetzt nochmal per Mail nach den Spezifikationen/Normen gefragt, die aussagen, dass aus dem Audioeingang ein kleiner Strom kommen darf. Mal schauen, was rauskommt.
rorenoren
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 27. Jul 2007, 16:12
Moin,

da bin ich auch gespannt.

Schicken die dir das? (schriftlich?)

Der genannt Strom dürfte wirklich nur kurzzeitig auftreten.
(Fehler des Messgerätes?)

Da sich bei 51 kOhm die Spannung etwa halbiert, ist der Innenwiderstand der Spannungsquelle etwa gleichgross, wie der Widerstand.
(ca 47 kOhm)

Da dürfte der Strom maximal (Kurzschluss) 2µA betragen.

Davon dürfte nichts angeschlossenes kaputtgehen.

Für normal halte ich das aber trotzdem weiterhin nicht.

Gruss, Jens
Uwe_Mettmann
Inventar
#13 erstellt: 27. Jul 2007, 16:53
Hallo Marcel,

es ist richtig, dass die Spannung unkritische ist, solange der Strom gering ist. Allerdings hast Du ja einen Strom von ca. 0,5 A gemessen. Wie hast Du dies gemacht? Hast Du zwischen Innenleiter und Masse der Cinchbuchse gemessen? War das Instrument auf auch wirklich auf den Strommessbereich gestellt (DCA)? Wäre es wirklich ein Strom von 0,5 A gewesen, so wäre dies ein Grund, dass die Soundkarte gestorben ist, zumal ein träges Multimeter bei solchen Messungen auch noch zuwenig anzeigt.

Also erkläre uns doch mal genau, was Du eigentlich gemessen hast.

Die VDE 701 gibt es so nicht, denn es fehlt die Angabe, welcher Teil gemeint ist (VDE 701-1 oder VDE 701-3 usw.). Gemeint ist wohl die VDE 701-1, die allgemeine Anforderungen für die Instandhaltung und Änderung von elektrischen Geräten angibt. Mehr weiß ich darüber auch nicht.

Nun, wenn die Werkstatt schon solche Normen heranzieht, so wird sich sicherlich geprüft haben, ob durch den Verstärker ein angeschlossenes Gerät geschädigt werden kann. Frag doch mal einfach nach, wie sie das gemacht haben und welche Werte sie gemessen haben. Eine pauschale Aussage kann nicht sein, denn bestimmt fordert solch eine Norm etwas mehr Sorgfalt.

Kennst Du jemanden in Deiner Nähe, der ein Oszi (vorzugsweise einen Speicheroszi) hat. Derjenige könnte doch mal die Leerlauf-Spannung und den Kurzschlussstrom beim Ein- und Ausschalten des Verstärkers an dem Cincheingang messen. Die Strommessung kann mit dem Oszi nur über einen Shunt-Widerstand (z.B. 10 oder 100 Ohm) durchgeführt werden.

Einerseits weißt Du dann, ob der Verstärker die Ursache für die defekte Soundkarte ist und wenn ja, kannst Du der Werkstatt die Messdiagramme um die Ohren hauen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Werkstätten dann immer sehr zugänglich werden.

Übrigens sollte man NF-Verbindungen nicht ein- und ausstecken, wenn Netzstecker der Geräte eingesteckt sind. Auch die Netzstecker der anderen angeschlossenen Geräte sollten abgezogen sein (z.B. vom Drucker, der am PC hängt). Empfindliche Geräte könnten Schaden nehmen. Vielleicht war ja dies die Ursache für die defekte Soundkarte. Ein ähnliches Problem tritt auf, wenn der Klinkenstecker, der in die Soundkarte gesteckt wird, nicht richtig kontaktiert.


Gruß

Uwe
Marcel_H
Neuling
#14 erstellt: 28. Jul 2007, 08:03
Hm, danke für den Hinweis mit dem Klinkenstecker. Bisher habe ich das halt so gemessen, dass ich ein Cinch->3.5 Klinke Kabel genommen habe und dann zwischen Masse und links/rechts mit dem Multimeter gemessen habe. Nun hab ich da auch nochmal in der wikipedia geschaut und gesehen, dass die Klinkenstecker mechanisch eher nicht so stabil sind, könnte dadurch vielleicht schon das Problem auftreten?

Ich habe deshalb noch ein einfaches Cinch Kabel genommen und nur am roten Stecker zwischen Innenkontakt und Masse gemessen. Mein Messgerät wackelt da sofort etwas rum(-0/+0/-0/+0...), wenn der Verstärker aus ist. Der Stromstärke-Ausschlag am Cinch-Stecker beim ausschalten war auch vorhanden, trat aber nicht mehr so oft ein, was ich mir jetzt erstmal nicht mehr erklären kann - um ein Oszi werd ich also wohl nicht herumkommen.

Ich werd mich also mal im Umkreis umhören, dass ich an ein Oszilloskop komme. Das kann aber etwas dauern - mir fällt auf Anhieb nur der Digitaltechnik-Prof ein, der mir da zwar bestimmt gerne hilft, aber ob der jetzt erreichbar ist... mal sehen.


[Beitrag von Marcel_H am 28. Jul 2007, 12:37 bearbeitet]
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
leichter Kratzer akzeptabel oder nicht?
silver666 am 11.07.2015  –  Letzte Antwort am 18.07.2015  –  29 Beiträge
Strom Problem
Metal-Shark am 17.05.2008  –  Letzte Antwort am 17.05.2008  –  8 Beiträge
Schadet Strom abschalten dem Verstärker?
chris75 am 20.05.2003  –  Letzte Antwort am 21.05.2003  –  16 Beiträge
Kanadischer Strom- Vollverstärker von Mission
winnicooper am 01.08.2004  –  Letzte Antwort am 02.08.2004  –  2 Beiträge
Gehäuse unter Strom
mufasa am 03.11.2005  –  Letzte Antwort am 08.11.2005  –  8 Beiträge
NAD Verstärker ohne Strom
rapolter am 22.04.2007  –  Letzte Antwort am 23.04.2007  –  10 Beiträge
Endstufe zieht zu viel Strom
Rockford_:-D am 11.04.2007  –  Letzte Antwort am 11.04.2007  –  3 Beiträge
Verstärker während dem Betrieb vom Strom trennen schädlich?
FirestarterXXIII am 16.11.2017  –  Letzte Antwort am 26.11.2017  –  22 Beiträge
Strom und Spannung an Lautsprecheranschlüssen
Searge69 am 21.10.2007  –  Letzte Antwort am 24.10.2007  –  23 Beiträge
Wieviel Strom verbraucht mein Verstärker ?
lenni72 am 27.10.2008  –  Letzte Antwort am 11.11.2010  –  22 Beiträge
Foren Archiv
2007

Anzeige

Produkte in diesem Thread Widget schließen

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.682 ( Heute: 3 )
  • Neuestes Mitglied-HoMy
  • Gesamtzahl an Themen1.550.912
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.533.728

Hersteller in diesem Thread Widget schließen