Lehmann Audio Linear vs Meier Audio Corda Jazz-ff

Habe nun in einigen Posts gelesen, dass der Meier Audio Corda Jazz-ff dem Lehmannaudio Linear klanglich überlegen sein soll. Er soll vor allem ganz hervorragend zu der 6er Serie der Sennheiser Modelle passen. Da bin ich wirklich sehr neugierig drauf und werde mir das Teil nun einmal besorgen.

Ich hab den alten Corda Jazz und keine Ahnung was "besser" klingt aber ich finde es klasse dass der kein Poti mit Schleifkontakten hat sondern ein geschaltetes Widerstandsnetzwerk. Mein gleich alter Lehman-Audio Rhinelander hat z.B. ein klassisches "Qualitätspoti" und das kratzt inzwischen wie die Hölle.
So etwas kommt mir nicht mehr ins Haus.

Ich bin auch mittlerweile etwas skeptisch was den Lehmannaudio Linear betrifft. Es wurde die letzten Jahre nicht viel geändert, ausser das in dem überteurten SE Mundorf Bauteile und Mogami Kabel verbaut wurden und ein Kupferlayout verwendet wurde. Das hat den Preis dann mal auf 2.000€ und drüber kapatuliert, Wahnsinn. OK, wird in Deutschland gebaut, da akzeptiere ich noch eine Preiserhöhung, aber in diesen Dimensionen?

guest_jo (Beitrag #3) schrieb:

Ich hab den alten Corda Jazz und keine Ahnung was "besser" klingt aber ich finde es klasse dass der kein Poti mit Schleifkontakten hat sondern ein geschaltetes Widerstandsnetzwerk. Mein gleich alter Lehman-Audio Rhinelander hat z.B. ein klassisches "Qualitätspoti" und das kratzt inzwischen wie die Hölle.So etwas kommt mir nicht mehr ins Haus.

Der Meier Corda Jazz muss klanglich wirklich der Oberhammer sein, vor allem mit den Sennheiser HD 6xx Modellen. Der Meier Corda Jazz soll zudem sehr hochwertig gebaut sein und auch das Poti soll von hoher Qualität sein. Von sehr vielen Meier Corda Kunden hört man absolut nichts von Problemen. Das zeugt von hoher Qualitätsgüte.
Dr. Jan Meier gibt seine Geräte erst in den Verkauf, wenn er mit allem zufrieden ist, klanglich wie auch von der Qualität.

Das klingt wie eine bezahlte Werbung für Meier
Vom inneren Aufbau gefallen mir die Geräte, sonst hätte ich sie nicht gekauft.
Und das Poti ist kein Poti sondern eine Art Impulsgeber, der winkelabhängig Impulse an die Lautstärkeschaltung sendet.
Bei hohen Lautstärken kann man dieses Schalten manchmal gerade eben hören, aber knistern und kracksen tut es niemals.

Nein, keine bezahlte Werbung
Kein Poti beim Audio Meier, super, dann kann auch wirklich nichts knacksen bei einem Impulsgeber.

Der Service scheint bei Meier Audio auch viel besser zu sein. Jede meiner Fragen wurden bisher beantwortet. An Lehmann Audio hatte ich bisher 4 Emails verschickt, ohne das eine Antwort zurückgekommen ist, wirklich schwach von einem Hersteller wenn man für Kunden keine Zeit aufbringen kann.

Ich hatte den Corda Jazz FF auch mal. Habe ihn aber wieder verkauft.
Jan hatte ihn nochmal geprüft und sagte sinngemäß das meine KH (Focal, Denon) zu niederohmig sind. Was hatte mir nicht gefallen: Ein/Aus-Ploop, Leerlaufbrummem bei höheren Potistellungen und Geräusche bei Potibetätigung.
Ein Freund hatte den damals auch und konnte meine Probleme bestätigen.

Du bist doch so ein Minimalist. Guck dir mal die Sachen von Lake People an. Das ist deutsches Pro-Zeug, das einen sehr guten Ruf genießt. Ich habe von denen neuerdings den Dac RS-06, von dem ich sehr begeistert bin. Sehr gute Preis-Gegenwert Relation. Sieht halt nicht aus wie Consumerhifi.

Die haben ebenfalls Geräte mit Widerstandsarray als LS-Regler.

Ich hatte noch nie Probleme mit Lehmannaudio und dem Service. E-Mails wurden stets innerhalb eines Tages beantwortet, oft schneller. Und Telefonate mit Herrn Lehmann sind auch kein Problem zu bekommen.

Und klanglich bin ich mit dem "normalen" Linear sehr zufrieden. Poti hat noch nie Probleme gemacht. Klingt ein bisschen anders als der ADI 2 Dac. Nicht besser oder schlechter, anders halt. Schwer zu beschreiben, obenrum bisschen mehr, untenrum bisschen mehr. Vielleicht einen Tucken dynamischer. Aber der Unterschied ist marginal. Beide Geräte machen keine Lust auf Veränderung meines Setups.

Die Lake People Geräte sind sehr gute Geräte und das Schwesterunternehmen von Violectric. Die Preise liegen hier lukrativ unter denen der Violectric Gerätschaften.

Ich hatte mal den VIOLECTRIC HPA V202 vor einiger Zeit bei mir. Klanglich hat mir mein Objective 2 ODAC damals besser gefallen. Da war einfach mehr Schmelz und Punch in der musikalischen Darstellung vorhanden ggü. dem Violectric HPA V202.

Werde mir nun den Meier Audio Jazz-ff zulegen (übrigens werden diese Geräte auch in Deutschland entwickelt - nur so nebenbei), da ich nur gutes von diesem KHV gehört habe. Auch qualitativ hervorragende KHVs was Meier Audio anbietet. Werde dann berichten wenn ich ihn bei mir habe. Als DAC wird mein ODAC (separierter DAC von Objective) eingesetzt, da ich bei DACs bisher nichts besseres zu hören bekommen habe und ich hatte einige sehr teure bei mir. Es hilft einfach nichts über ausprobieren, vor allem bei DACs.

Ich hatte auch mal vor einiger Zeit den Hifiman EF400 (inkl. DAC). Der hat mir klanglich ganz hervorragend gefallen und spielte auf dem Niveau des Objective 2 ODAC und das mit noch mehr Punch (hatte einiges an Leistung mehr zu bieten, daher - bei normalen Lautstärken eher pari). Der Hifiman EF400 hat nur ein Problem, er machte in leisen Musikpassagen bei mir Geräusche (ein generelles Problem wie man in den Foren so liest über dieses Gerät). Daher habe ich ihn wieder zurückgehen lassen, da es mich vor allem bei Klassik störte.

Auch ein Gustard H16 als KHV hatte ich bei mir der auch viel Leistung hat und mich klanglich auch nicht überzeugen konnte. Einfach zu blutleer im Klang wie ich bei vielen chinesischen KHVs immer wieder feststellen muss.

Wenn jemand bei Lehmannaudio bessere Erfahrungen gemacht hat, schön, aber bei mir war das leider nicht der Fall.

tizzy11 (Beitrag #11) schrieb:

Auch ein Gustard H16 als KHV hatte ich bei mir, der auch viel Leistung hat und mich klanglich auch nicht überzeugen konnte. Einfach zu blutleer im Klang wie ich bei vielen chinesischen KHVs immer wieder feststellen muss.

+1

Habe vor einigen Jahren mal einen Lehman Audio linear SE gehabt.

Der ist mir schon irgendwie als klanglich anders in Erinnerung.
Um auch mal zu schwafeln würde ich eher seidig und elegant schreiben.

Die Violectric Geräte erinnere ich von einer Messe eher als erdig, bei den günstigeren Modellen vielleicht auch beengt.
Das war aber auch zu Zeiten, als der V283 noch das Top-Modell war.

Ansonsten bin ich inzwischen eher bei den Chinesen.

Wobei ich einerseits auch Kopfhörer hatte, die ich an keinem KHV als "blutleer" beschrieben hätte, wie z.B. Emu Teak.

Was die Wandler angeht, hätte ich Ifi Zen, Denafrips Ares oder Chord Quetest im Kopf.

Und wenn die Transistor-KHVs alle nichts sind, hilft bei den Vorlieben dann vielleicht doch eine Röhre, wie z.B. Feliks Audio Echo

Um nochmal auf die Eingangsfrage zurück zu kommen: Ich würde es bei der Auswahl zuerst mit dem Meier Audio probieren.

Hatte einmal Jan Meiers Corda Classic ff zum Test da, ist leider nicht mehr erhältlich, hätte das Testgerät behalten sollen, wäre eh verbilligt gewesen! Classic verwendete zur Lautstärkeregelung ein mit Reed Relais geschaltetes Widerstandsnetzwerk.

Von Jan Meier kaufte ich den DAC Corda Daccord ff und bin mit diesem sehr zufrieden.
Telefonierte mit Jan auch schon mehrmals.

Mit Hr. Lehmann hatte ich auch schon telefonisch Kontakt - ich gewann vor Jahren in der Audio/stereoplay Leserumfrage einen Lehmannaudio Black Cube SE Phono Pre - er gab mir sogar eine Kork Auflage für den Plattenteller dazu, leider passt diese nicht zu meinem Revox B790.
Lehmanns Phono Pre (MM & MC fähig) gehören zur Spitze, vor allem was man da alles einstellen kann!

Bastler (Bei Modulen Gehäuseeinbau erforderlich) oder Profis (Abhörverstärker) sollten mal bei Funk vorbeisehen.
https://funk-tonstudiotechnik.de/

Habe seit gestern den Meier Audio Corda Jazz-ff bei mir am laufen.

Nach ersten Hörtests gegen den Objective 2 ODAC im Vergleich muss ich sagen, ein hervorragend musikalisch klingender KHV und spielt wirklich locker in der 1000-2000€ Klasse. Das hätte ich wirklich so nicht erwartet. Optisch auch ein sehr, sehr schöner KHV und alles fühlt sich auch sehr hochwertig an.

Klangsignatur: unten herum schöner punchiger Bass mit Volumen. Mitten sind sehr seidig und kommen realistisch zum tragen. Die Höhen kein bischen harsch, sehr korrekt vom Timbre her.

Ich hatte am WE den Lehmann Audio Linear bei mir und wollte hören wie er gegen den Meier Audio Jazz-ff klanglich abschneidet.

Ergebnis: Der Meier Audio Jazz-ff spielt musikalischer in allen Belangen an meinem Sennheiser HD 650. Vor allem schon bei sehr geringen Lautstärken ist der Meier Audio Jazz-ff ein Traum. Man hat das Gefühl das man sich mitten im Konzertsaal befindet. Mit Crossfeed legt er dann nochmals eine Schippe drauf, einfach phänomenal im Vergleich.

Der JAZZ FF ist schon hervorragend, er ist fantastisch detailiert und dabei seidig auch etwas "sweet". Einer der besten KHVs, die ich kenne.

Das elektronische Design ist etwas experimentel, zur Zeit als der JAZZ entworfen wurde war so ein Vorgehen ausserhalb der ausgetretenen Wege für die Hersteller üblich. Das spezielle am JAZZ ist wohl, das der Lautatärkeregler den pre-gain verstellt und nicht erst danach greift. Im Gegensatz zu üblichen Verstärkern wird beim JAZZ das SNR besser je niedriger die Lautstärke ist. Das führt dazu, das man bei maximaler Lauttärke Verstärkerbrummen hört. Es führt auch dazu, das der KHV im Nutzbereich immernoch zu den Spitzenmodellen gehört, was SNR betrifft. Viele andere KHVs erreichen zwar bei maximaler Leistung sehr gut Messwerte, sind aber im Nutzbereich nicht besonders toll.
Erst die modernen Chip Verstärker Designs sind etwas besser als der JAZZ.

Wenn ich meinen JAZZ FF im Leerlauf teste höre ich bei einem dt770 250Ohm erst nach 12Uhr im High Gain Brummen. Praktisch nutze ich fast nie High Gain mit dem dt770. Ein HD25 brummt im gesammten High Gain Bereich und auch im Low Gain bei sehr hohen Pegeln. Praktisch ist der HD25 aber so laut, das er mit dem KHV ohne zusätzliche Dämpfung des Eingangspegels selbst im Low Gain kaum nutzbar ist.

Der JAZZ macht also im normalen Betrieb keine Geräusche, verstärkt dafür aber sehr sehr sauber. Auch der Lautstärkeregler ist im Nutzbereich lautlos und smooth.

Der von Jan verwendete FET Gain-Switch hat auch seine Limits. Heute gibt es schon wesentlich bessere Chips für Lautstärkeregelung.

In seinen nicht mehr erhältlichen Top Verstärker verwendete er diskrete Widerstandsketten mit Reed Relais geschaltet.
Dummerweise gab ich damals das Testgerät zurück, hätte dieses behalten & kaufen sollen.

Die grundsätzliche Verstärkerschaltung unterscheidet sich nicht viel von jener die Funk bei seinen Modulen verwendet.
Ein OPA als Spannungsverstärker und ein Buffer IC (Walt Jung, Diamond Buffer) für den Ausgang.