Höhe der Anodenspannung

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mantaut
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 25. Aug 2006, 09:02
Hallo wertes Forum,

als Neuer und Nichtwissender möchte ich Euch einen Guten Tag wünschen.

Es geht mir um eine grundsätzliche Frage zur Höhe der Anodenspannung z.B. einer 2A3. Laut Datenblatt dürften max. 250 Volt angesagt sein. 295 Volt also, abzüglich der 45 Volt am 750 Ohm Katodenwiderstand. Trotzdem finde ich häufig höhere Angaben der Anodenspannung im Netz. Wie gesagt, eine Verständnisfrage. Kann mir geholfen werden?

Gruß

mantaut
Justfun
Inventar
#2 erstellt: 25. Aug 2006, 21:48
Hallo mantaut,

295 Volt also, abzüglich der 45 Volt am 750 Ohm Katodenwiderstand. Trotzdem finde ich häufig höhere Angaben der Anodenspannung im Netz. Wie gesagt, eine Verständnisfrage. Kann mir geholfen werden?

gute Frage.
Könnte mir vorstellen, dass wenn das Gitter der Endröhre an der Anode der Vorstufenröhre hängt die Spannung der Vorstufenröhre addiert wird. ( bei Gleichspannungskopplung)
Also wenn an der Anode der Vorstufenröhre 200V sind +/- der Signalspannung, muss diese 200V addiert werden.
Bzw. die Katode muss um den entsprechenden Betrag angehoben werden, somit habe ich von Anode zur Masse ca.450Volt.
So denke ich mir das, evtl. sagt ja einer von unseren Röhrenexperten was dazu.
Gruß
Manfred


[Beitrag von Justfun am 25. Aug 2006, 22:01 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 26. Aug 2006, 07:52
Die maximale Anodenspannung ist die Spannung zwischen Anode und Kathode. Das hat mit Masse nichts zu tun.

Zur 2A3: In den Datenblättern ist die maximale Spannung mit 250 oder 300V angegeben. Das bedeutet, dass die Betriebsspannung nicht höher als 300V sein soll. Wenn die Röhre mit einem Ausgangstrafo betrieben wird, also mit einem Ding mit einer hohen Induktivität, aber geringem ohmschem Widerstand, so kann die Röhre soweit ausgesteuert werden (positive Halbwelle am Eingang), dass die Anode bis gegen null Volt geht.
Weil wir hauptsächlich einen induktiven Arbeitswiderstand haben, ist im Fall ohne Ton die Anodenspannung praktisch die Betriebsspannung, also kein Spannungsabfall vorhanden.Wenn nun die Anode bis gegen Null gehen kann, so muss sie im fall, wo das Eingangssignal die negative Halbwelle zeigt, über die Betriebsspannung hinaus ansteigen können. Und das ist auch so dank der Induktivität.

Im Klartext: Bei einer Betriebsspannung von 300V (als höchste zulässige Anodenspannung) wird die Anode im Fall mit Ton eine Spannung zwischen NULL und 600V haben.
Dies ist zulässig und gilt sinngemäss auch für alle anderen Endröhren.

Ich erinnere da an die PL36. Als Zeilenendröhre in einem Fernseher ist die Betriebsspannung 250V und das ist gleichzeitig ihre höchste zulässige Anodenspannung. Beim Zeilenrücklauf im Fernseher steigt aber die Spannung auf bis zu 5000V, allerdings nur, wenn die Röhre voll gesperrt ist.

Bei Kleinsignalröhren, die mit ohmschen Widerständen betrieben werden (ECC83, EF86) ist die höchst zulässige Anodenspannung wirklich das Ende der Stange.

Man muss also unterscheiden, wie die Röhre einmal konzipiert wurde. Je nach Einsatzzweck ändert sich diese Definition der maximalen Anodenspannung und dementsprechend einsatzzweckabhängig wurde die Röhre auch konstruiert.
mantaut
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 26. Aug 2006, 08:25
Das ist es!!

Mein Verständnis für Endröhren ist jedenfalls bedeutend erweitert worden. Es handelt sich ja um eine induktiven Belastung!

Die 2A3, die jetzt bei mir läuft, übrigens mit den typischen Daten, muss ich erst einmal längere Zeit hören, um vielleicht die Anodenspannung zu erhöhen.

Gruß
mantaut
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