Heute Gekauft: Grundig Typ 85

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sound_of_peace
Inventar
#1 erstellt: 09. Okt 2006, 19:24
Hey Leute,

hab mir heute ein Grundig Typ 85 geschossen.

Laut Verkäufer funktioniert es und soll einen warmen Klang haben.

Das ding sieht aber verstaubt aus, was sollte ich zuerst tun wenn ich es hoffentl. erhalte?

Was gibt es da für einfache billige Möglichkeiten das kleine Teil wieder ein bisschen herzustellen.




K.B.Jonn
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 09. Okt 2006, 19:44
Tach auch,

ich hab mal nen altes Röhrenradio bei meiner Oma im Keller gefunden und restauriert. Sinnvoll ist, das Innenleben mal mit nem Pinsel etc. vorsichtig abzustauben, Kontakte fals vorhanden zu reinigen und fals das Modell Mechanische Teile ( Umlenkrollen der Senderanzeige...)hat, die mal nen bischen Ölen. Aber nicht zu viel.

Ich hoffe das hilft dir weiter.
Ansonsten wissen da andere sicherlich auch noch was.
MfG Kai-Björn
sound_of_peace
Inventar
#3 erstellt: 09. Okt 2006, 19:51
Ja danke, bin schon richtig gespannt.

Mal schaun, hoffentl. gehen alle Röhren noch so wie sie das sollten...aber die wird man bestimmt auch nochmal ersetzen können...
K.B.Jonn
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 09. Okt 2006, 19:56
Ja, denk ich auch mal.

Bin nicht so informiert aber im Internet gibt es einige Anbieter die so was liefern.

Viel Spass noch
Kai-Björn
OberstVilla
Stammgast
#5 erstellt: 09. Okt 2006, 22:08
Moin,

meines Wissens nach hat das Gerät nur einen Heiztrafo, der für die Röhrenheizung ist.
D.h., die Anodenspannung wird direkt aus der Netzspannung gewonnen. Somit ist zu erwarten, dass je nachdem wie der Stecker in die Steckdose gesteckt wird, Netzspannung auf dem Chassis liegt.
Also: Finger aus dem Gerät, wenn er am Netz hängt!
Auch die nach aussen ragenden Metallteile, die mit dem Chassis verbunden sind, wie die Metallwelle vom LS-Regler und Abstimmregler könnten unter Spannung sein. Also auf Beschädigung der Drehknöpfe achten. Eine herausragende Madenschraube der Drehregler kann u.U. tötliche Wirkung haben..
Ansonsten, wie schon so oft erwähnt, Papierrollenkondensatoren prüfen (meist Koppel-/ Blockkondensatoren), bei Gleichstromdurchlässigkeit ersetzten.

Gruß
Manne
sound_of_peace
Inventar
#6 erstellt: 16. Okt 2006, 17:58
Hey, heute ist das Radio angekommen, gibt zwar einen Ton von sich, aber so wie es aussieht, sind zwei von drei Röhren kaputt.
Wie kann ich testen ob sie noch funktionieren?
Eine macht schon beim Schüttel starke Geräusche, wie bei einer kaputten Glühbirne eben.

Die Röhren sind alle drei unterschiedlich groß, die zwei kleinen denke ich sind hinnüber (auch oben schon schwarz)

Alle Röhren haben NEUN herrausragende Pole, auf der kleinsten steht:Valvo ECC 85

Wo bekomme ich neue Röhren her?

Danke für die Tipps
sound_of_peace
Inventar
#7 erstellt: 16. Okt 2006, 18:06
hf500
Moderator
#8 erstellt: 16. Okt 2006, 18:17
Moin,
Geraeusche aus Roehren beim Schuetteln deutet nicht unbedingt auf einen Schaden hin.
Meist sind es nur Splitter von den Glimmerscheiben oder etwas Isoliermasse, die von der Heizwendel abgefallen ist.

Der Zustand der Roehren laesst sich mit Erfahrung im Geraet oder sicherer mit einem Roehren-Pruef/Messgeraet bestimmen.

Bevor man, meist grundlos, die Roehren fuer verbraucht haelt, sollte zuerst das Geraet in Ordnung gebracht werden.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 16. Okt 2006, 18:17 bearbeitet]
sound_of_peace
Inventar
#9 erstellt: 16. Okt 2006, 18:44
Hey, der stumpfe klang ist behoben, das erdungskabel wurde vom verkäufer mit dem antennenkabel verwechselt, alle röhren glimmen zum glück noch, einiges manko, der travo oder sowas brummt schon sehr.

Was kann ich noch selfmade wieder iO bringen?

Gerät ist innen mit Pinsel und kontaktspray + öl, sowie ausen mit kunststoff reiniger und scheibenputzmittel gereinigt.
jottge
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 16. Okt 2006, 20:40
Hallo sound_of_peace,

wie es ausschaut hast du jetzt ein "altes Radio" aber noch keineswegs ein restauriertes Gerät, was dich wirklich zufrieden macht. Da ist noch eine Menge dran zu tun. Sind die Spannungen ok, die Skalenscheibe innen bzw. die weiße Fläche dahinter blitzsauber, die Skalenbeleuchtung erneuert, etc.

Vielleicht kennst du die Seite http://www.50er-radios.de/ . Wirklich empfehlenswert ist auch das Buch dieses Autors, das neben einer Einführung in die Schaltungstechnik praktische Tipps gerade für RAdios aus dieser Zeit gibt.

Das Brummen kann natürlich verschiedene Ursachen haben (und ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht von den Röhren bedingt, eher von den alten Elkos, vielleicht auch vom Trafo.)

Wichtig ist die Umstellung auf eine höhere Netzspannung, um nicht vorzeitigen Heizungs-Verschleiss aller Röhren zu bekommen, aber das steht alles in dem Buch....

Viel Spaß mit diesem Röhreneinstieg, bei dem man viel lernen kann und der großen Spa0 machen kann!

jottge
sound_of_peace
Inventar
#11 erstellt: 16. Okt 2006, 20:56
Hallo, was ist zu beachten wegen der nun höheren Spannung?
jottge
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 16. Okt 2006, 21:41
Die Heizspannung ist natürlich dadurch auch höher, die Röhren verschleißen dadurch schneller. (Für den Fall, dass du jeden Tag stundenlang hörst und das auch noch in zig Jahren machen willst).

Da der Toleranzbereich der Heizung nicht unendlich ist, könnte es knapp werden. Wenn du "gut" ans Stromnetz angebunden bist, durchaus über 7 Volt (6,3 sollten es sein) Vielleicht lässt sich das Gerät auf 240 Volt umstellen (sollte man machen, wenn möglich und die Heizspanung messen). Wenn es nicht passt, einen Vorwiderstand in die Heizung legen, bei Standardröhrensätzen Wert so gegen 0,2 bis 0,3 Ohm, 2 Watt. Die genaue Stromaufnahme findest du in Datenblättern der Röhren.

Richtig wichtig wird die Anpassung allerdings erst, wenn du einen schlappen Selengleichrichter (so er verbaut ist, Bj. 1956 eher ja) gegen Silizium ersetzt, dann kann deutlich zuviel Spannung ins Gerät rein, (auch vielleicht für die Elkos) Dann empfiehlt sich auf jeden Fall zu Sicherheit ein Vorwiderstand in der Anodenstromleitung.
pragmatiker
Administrator
#13 erstellt: 17. Okt 2006, 11:08

jottge schrieb:
Richtig wichtig wird die Anpassung allerdings erst, wenn du einen schlappen Selengleichrichter (so er verbaut ist, Bj. 1956 eher ja) gegen Silizium ersetzt, dann kann deutlich zuviel Spannung ins Gerät rein, (auch vielleicht für die Elkos) Dann empfiehlt sich auf jeden Fall zu Sicherheit ein Vorwiderstand in der Anodenstromleitung.


Ein Vorwiderstand in der Anodenstromversorgungsleitung bei Siliziumgleichrichtern hilft den Elkos nicht viel, weil die ersten 10, 20 Sekunden nach dem Einschalten ja überhaupt kein Strom fließt und die Elkos in dieser Zeitspanne dann die komplette, höhere Gleichspannung "sehen".

Grüße

Herbert
jottge
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 17. Okt 2006, 16:44
Ein Vorwiderstand vor dem Gleichrichter reduziert aber den Strom beim Hochlaufen und lässt im Dauerbetrieb die Anodenspannung im grünen Bereich.

Zudem sollten hier rund 25 Volt abfallen. Ein Beitrag zur Langzeitstabilität ist er auf jeden Fall. Die Belastbarkeit der Elkos ist ohnehin vielleicht theoretischer Natur, da ich bei meinen Geräten fast immer alle Elkos (zudem natürlich die Koppelkondensatoren) gegen neue hochwertigere gewechselt habe, um Brummen zu eliminieren, wovon in dem Beitrag ja auch die Rede war.

Vielleicht ist er aber auch gar nicht nötig, wenn man das Gerät auf 240 Volt umschalten kann.
OberstVilla
Stammgast
#15 erstellt: 17. Okt 2006, 21:04

jottge schrieb:

Vielleicht ist er aber auch gar nicht nötig, wenn man das Gerät auf 240 Volt umschalten kann.


Moin,

wie schon gesagt, das Gerät hat nur einen Heiztrafo. Es gibt keine Umschaltung auf versch. Netzspannungen. Außerdem hat er einen Einweg-Selengleichrichter.

Es ist zwar oft, aber nicht immer von Vorteil, ein Röhrenradio grundsätzlich (wenn vorhanden) auf 240V zu stellen. Das muß man individuell sehen, je nachdem, was man für eine Heizspannung mißt. Der sollte nicht 10% über Sollwert sein. Eine Unterheizung der Röhren ist genauso schlecht wie eine Überheizung.

Gruß
Manfred


[Beitrag von OberstVilla am 17. Okt 2006, 21:12 bearbeitet]
sound_of_peace
Inventar
#16 erstellt: 19. Okt 2006, 16:37
So, das Gerät wurde ausen und innen gereinigt, auch die Kontakte wurden mit kontaktspray besprüht, die alten lötstellen mit einem spez. Wässerchen gereinigt und auf der staub ist von den Spulen.

Aber jetzt hapert der Empfang, bzw. es hat kein Signal mehr.
Habe alle Kabeln nochmal überprüft, nichts abgerissen oÄ.

Wenn ich das Gerät einige Minuten an habe, steigt einem leichter Rauch entgegen, ich gehe davon auf, dass es nictht die Röhren sind und auch sonst nichts direkt ersichtliches.
Vll. haftet irgendwo noch ein wenig flüssigkeit, werde das Gerät jetzt zwei wochen auf der fensterbank stehn lassen, danach schalte ich es nochmal an.

Hoffentl. renkt sich das wieder.


Gruß
Musikfan1
Neuling
#17 erstellt: 08. Feb 2011, 12:04
Hallo,

ich hol mal diesen alten Thread wieder aus der Versenkung, da ich auch ein Grundig "Musikgerät, Type 85" habe.
Mein Radio spielt auch, allerdings wird das Brummen in letzter Zeit immer stärker, so dass ich mir gedacht habe, die bisher noch originalen Elkos und Teerkondensatoren auszutauschen.
Nun aber meine Frage hierzu. Um wirklich sicher gehen zu können bräuchte ich für das Gerät einen Schaltplan. Hat jemand zufällig so einen? Wäre wirklich super, denn ich will ja auch nichits falsch verdrahten.
Meine zweite Frage bezieht sich auf die Kondensatoren. Auf den Elkos stehen die Kapazität und die Spannung. So weit so gut. Aber ich finde nrgends passende Elkos. Z.B. steht auf einem 0,5uF, 350-385V. Die Spannung ist kein Problem, da gibt es passende. Aber die Kapazität! Ich finde nur welche mit 0,47uF. Oder bei einem anderen Elko 2uF oder 25uF. Kann ich da z.B. für einen 0,5uF einen 0,47uF nehmen oder für einen 2uF einen mit 2,2uF oder für einen 25uF einen mit 22uF? Oder sollte ich um die Kapazitäten zu erreichen die neuen Elkos parallel schalten?
Des Weiteren, was verwende ich als Ersatz für die Teerkondensatoren? Sollte ich da Folienkondensatoren nehmen?
Ich weiß, viele Fragen, aber ich bitte um Nachsicht, denn das ist mein erster Röhrenradio, den ich wieder auf Vordermann bringen möchte
E130L
Inventar
#18 erstellt: 08. Feb 2011, 14:48
Hallo,


Kann ich da z.B. für einen 0,5uF einen 0,47uF nehmen oder für einen 2uF einen mit 2,2uF oder für einen 25uF einen mit 22uF?


Genau so wird das gemacht, aber nicht zum alten parallel schalten, sondern als Ersatz!
Heutige Kondensatoren verwenden die gleichen Normreihen wie Widerstände, daher die krummen Werte.



Des Weiteren, was verwende ich als Ersatz für die Teerkondensatoren? Sollte ich da Folienkondensatoren nehmen?


Ja, z.B. Wima MKS, MKP; Epcos, Ero, Philips u.a.

MfG Volker
Musikfan1
Neuling
#19 erstellt: 08. Feb 2011, 16:29
Hallo Volker,

vielen Dank für Deine schnelle Antwort

aber nicht zum alten parallel schalten, sondern als Ersatz

Das hatte ich auch nicht vor. Das mit den Normenreihen wusste ich nicht. Ich dachte deshalb als Ersatz für die alten Kondensatoren einfach dann die neuen parallel schalten um auf die gleiche Kapazität zu kommen. Da sich aber die Normenreihe verändert hat, ist das natürlich hinfällig und ich weiß Bescheid
Weißt Du, wie ich an einen Schaltplan für das Radiogerät komme?
E130L
Inventar
#20 erstellt: 08. Feb 2011, 17:16
Hallo,


Weißt Du, wie ich an einen Schaltplan für das Radiogerät komme?


Versuch es mal im Dampfradioforum, das passt auch besser zu diesem Thema.

MfG Volker
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