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Röhrenvorstufe - Einstieg in Eigenbau

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HCumberdale
Stammgast
#1 erstellt: 30. Nov 2009, 23:24
Hallo zusammen,

ich habe mich letztendlich dazu entschieden mir selbst einen Röhrenamp zu bauen. Bevor ich einfach wild loselege habe ich ein paar Fragen!

Umgebung

  1. Welches Equipment benötige ich? Meines Wissens nach Lötkolben, Oszilloskop, Volt/Amper meter.
  2. Brauche ich ein Labornetzteil (gegen Netz gesichert usw.)? Wie sichere ich den AMP wenn er mit 230V betrieben wird? Was sind gewöhnliche Spannungen in der Schaltung des amps?


Zum Verstärker an sich

  1. Was bringen Trioden in der Vorstufe im Vergleich zu Pentoden? Es soll wohl keine gegenkopplung erforderlich sein? Ich habe bisher keine Triodenvorstufe mit nur einer Röhre gesehen, wie kommts?
  2. Was macht mehr Sinn? Pentoden oder Trioden Schaltungen?
  3. Wozu sind Parallel/Reihenschaltungen der Röhren gedacht? Mehr Leistung / Gegenkopplung?
  4. Was ist bezüglich der Impedanzen zu beachten? Muss an der Röhre immer eine Last hängen? Gitarren/Bass Endstufen reagieren erfahrungsgemäß schlecht (defekt) wenn keine Boxen (Last) angeschlossen sind.
  5. Kommt man mit einer eigenen Röhrenvorstufe vom Sound an eine ~300Eur Kaufstufe heran? Ich dachte an die Tube Box MK II die im Vergleich zu mir bekannten Röhrenverstärkern im Eigenbau bessere Klirrfaktoren usw. haben. Ich habe aber auch gelesen, dass dieser Amp nicht alleine mit den Röhren verstärkt um diese Werte zu erreichen.


Was ist für einen "Beginner" schaffbar?

Vor ein paar Jahren hatte ich im Rahmen meiner Ausbildung (Informatik) E-Technik Kurse habe ein paar einfache Schaltkreise gelötet, mit ICs gearbeitet etc.
Ingor
Inventar
#2 erstellt: 01. Dez 2009, 00:05
Mit Röhren basteln heißt auch immer ein bisschen Mechanik. Röhren fühlen sich auf einem Eisenblechchassis am wohlsten.
Die Spannungen können in Vorstufen schon an die 300 Volt reichen. Trioden verstärken weniger, haben aber einen geringeren Klirrfaktor, das Klirrsprektrum ist anders. In Vorstufen werden für geringe Verstärkungen Trioden eingesetzt. Für hohe Verstärkungen nutzt man Pentoden. Ein gut geplanter Vorverstärker kommt sicher an die meisten Vorstufen bis 300 Euro ran, wird sich m.E. sogar locker hinter sich lassen, wenn er gut aufgebaut wurde. Wenn du die Röhrenstufe allerdings als Effektmaschine einsetzen willst, wirst du von einer guten Vorstufe leider nicht viel merken. Sie soll ja nur verstärken und dann ist der Klang auch nicht anders, als wenn man nur den Transistorverstärker nutzt.
rorenoren
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 01. Dez 2009, 21:40
Moin,

ohne jetzt auf die Fragen direkt eingehen zu wollen, da zu viele:

Eine Röhrenvorstufe ist relativ simpel zu bauen und daher auch klanglich mit guten Fertiggeräten vergleichbar, wenn eine entsprechende Schaltung verwendet wird.

Die Spannungen mit denen Röhren im Allgemeinen arbeiten, liegen so um die 250V DC.

Wenn du das erste Mal überhaupt ein elektronisches Gerät mit Netzbetrieb bauen solltest,
würde ich an deiner Stelle sehr viel lesen, bevor du dich auf ein solches Projekt einlässt.

Wichtig wäre zudem, dass du in Etwa weisst was passiert, wenn du irgendetwas veränderst.

Interessant wäre noch, dass du bei einer Röhrenvorstufe an einer Transistorendstufe unbedingt eine Verzögerungsschaltung verwenden musst.

Diese schliesst die Ausgänge der Vorstufe ca 30 Sekunden lang kurz, damit alle Spannungen stabil sind und keine Gleichspannung am Ausgang anliegt.

Es besteht sonst ernste Gefahr für die Endstufe.

In Vorstufen bewähren sich Trioden.

Da gibt es viele Typen, meist Doppeltrioden, was bedeutet, dass in einer Röhre zwei getrennte Systeme vorhanden sind.

So ist theoretisch eine Vorstufe mit nur einer Röhre möglich.
(praktisch auch, aber nur in Ausnahmefällen sinnvoll)

Wenn du keine Phonovorstufe benötigst, kannst du mit 2 Röhren eine gut klingende Vorstufe bauen.



Die nötige Ausrüstung beschränkt sich auf Lötkolben und Messgerät.
(natürlich Lötzinn, Messkabel usw....)

Mit einem Oszilloskop kannst du zwar einiges genauer überprüfen, aber in einer Schaltung die gleichspannungsmässig stimmt und erprobt ist, sollte alles so klappen.

Gruss, Jens
HCumberdale
Stammgast
#4 erstellt: 01. Dez 2009, 21:53
Vielen Dank für die Info!

Die meisten Schaltungen habe gar keine Sicherungen für die Röhren/Röhrenheizungen. Ist das nicht gefährlich/leichtsinnig?
hf500
Moderator
#5 erstellt: 01. Dez 2009, 22:34
Moin,
es hat sich herausgestellt, dass man auf Heizkreissicherungen verzichten kann. Kurzschluesse sind hier selten.
Bei einigen Geraeten (Radios) wurde als Sicherung ein Stueck duenner Draht (ca. 0,2-0,3mm) eingeloetet.

Das Problem im Heizkreis ist der Spannungsabfall ueber der Sicherung und deren Halter. Wackelkontakte hier koennen die Heizung aussetzen lassen oder zur Unterheizung fuehren, was zu vermeiden ist.

Schluesse auf dem Heizkreis muss die Primaersicherung des Netztrafos abfangen. Hier stoeren evtl. Uebergangswiderstaende weniger, weil der Primaerstrom kleiner ist als der Heizstrom, der mehrere Ampere betragen kann. Und Spannungsverluste werden gemaess Uebersetzungsverhaltnis des Trafos auch noch "heruntertransformiert", so dass sie die Heizung nicht stoeren.

73
Peter
rorenoren
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 02. Dez 2009, 01:18
Moin,

ein Kurzschluss im Heizkreis ist extrem selten.

Der Heizkreis ware, wie Peter schon schrieb, entweder mit dünnem Draht (Nordmende) oder mit eingelöteten Sicherungen abgesichert.

Viele Geräte hatten allerdings keine Heizsicherung.

Bei "moderneren" Röhrengeräten ist das durch die Gleichstromheizung durchaus anders.

Wenn, brennt am ehesten ein Stabi IC durch, das die Heizspannung in Vorstufen stabilisiert.
(Endstufen haben meist Wechselstromheizung)

Da schadet eine Sicherung vor dem Gleichrichter nicht, zumal die Heizströme in einer Vorstufe meist gering sind.
(also keine Probleme mit Übergangswiderständen)

Bei Wechselstromheizung ist ein Schluss in der Heizung beinahe unmöglich, es sei denn, ein Kabel scheuert durch oder fällt ab.

Der Heizfaden in der Röhre bennt durch oder nicht, mehr passiert da kaum.
(und selbst das ist äusserst selten)

Sicherungen sind nicht von Nachteil, wenn hochwertige Halter verwendet werden und das Gerät trocken steht.
(was meistens der Fall sein dürfte)

Die oftmals oxydierten Sicherungshalter/Sicherungen in Röhrenradios sind meist Folge von feuchter Lagerung.
(bzw. durch Ofenheizung und dadurch bedingte Temperaturunterschiede (= Feuchtigkeit/Kondenswasser))

Eine möglichst nicht zu grosszügig bemessene Sicherung auf der Netzseite (230V) des Trafos ist aber sehr wichtig.
(evtl. für jede Netzleitung eine, damit im Kurzschlussfall gegen Erde nicht die Haussicherung oder der evtl. nicht vorhandene FI ran muss)

Ein Elko kann immer mal sterben, oder ein Kabel klemmt gegen Masse/Erde.

Gruss, Jens
VinylSavor
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 11. Dez 2009, 15:33
Hallo!


HCumberdale schrieb:

Welches Equipment benötige ich? Meines Wissens nach Lötkolben, Oszilloskop, Volt/Amper meter.

Als Minimum wuerde ich Loetkolben samt passendem Werkzeug, Multimeter, Oszilloskop und Signalgenerator sehen.


HCumberdale schrieb:
Brauche ich ein Labornetzteil (gegen Netz gesichert usw.)?

Nicht unbedingt, kann aber hilfreich sein um z.B schnell mal eine Heizversorgung zu haben.


HCumberdale schrieb:
Wie sichere ich den AMP wenn er mit 230V betrieben wird? Was sind gewöhnliche Spannungen in der Schaltung des amps?

Passende Sicherung auf der Primaerseite des Netztrafos und gegebenenfalls auch sekundaer.



HCumberdale schrieb:
Was bringen Trioden in der Vorstufe im Vergleich zu Pentoden? Es soll wohl keine gegenkopplung erforderlich sein? Ich habe bisher keine Triodenvorstufe mit nur einer Röhre gesehen, wie kommts?

Eine Linestufe ist mit einer Roehre machbar (Doppeltriode).
Ob Triode, Pentode, Gegenkopplung oder ohne ist letztlich auch eine Geschmacksfrage, man kann mit vielen verschiedenen Konzepten gute Ergebnisse erzielen.


HCumberdale schrieb:
Was macht mehr Sinn? Pentoden oder Trioden Schaltungen?

Siehe oben, beides kann gute Ergebnisse liefern.


HCumberdale schrieb:
Wozu sind Parallel/Reihenschaltungen der Röhren gedacht? Mehr Leistung / Gegenkopplung?

Erhoehung der Steilheit und Verringerung des Innenwiderstands. Kann gegebenenfalls das Rauschverhalten verbessern.


HCumberdale schrieb:
Was ist bezüglich der Impedanzen zu beachten? Muss an der Röhre immer eine Last hängen? Gitarren/Bass Endstufen reagieren erfahrungsgemäß schlecht (defekt) wenn keine Boxen (Last) angeschlossen sind.

An Vorstufen nicht. Auch Endstufen koennen, sofern richtig konstruiert ohne Last problemlos laufen. Das Problem tritt meist bei Gitarrenverstaerkern auf, wenn sie ohne Last uebersteuert werden.


HCumberdale schrieb:
Kommt man mit einer eigenen Röhrenvorstufe vom Sound an eine ~300Eur Kaufstufe heran?


Aber sicher! Man kommt mit Eigenbauten AUCH leicht an eine 3000 Euro kaufstufe ran!

Hier eine Anregung, ein kompletter Vorverstaerker mit Phono, man kann natuerlich auch nur das Line-Teil bauen:

http://www.roehren-und-hoeren.de/phpBB/viewtopic.php?t=6114

Gruss

Thomas
die.muskatnuss
Neuling
#8 erstellt: 11. Dez 2009, 17:02
Ich bin auch gerade dabei.
Habe schon seit einiger Zeit einen Bausatz:
http://www.bottlehea...y_line_stage_kit.htm
im Keller liegen gehabt und mache mich jetzt in der dunklen Zeit dran, den aufzubauen. (kostet so 100Eur rum)
Schwierig ist eigentlich v.a.das Gehäuse, wenn es anders aussehen soll wie gezeigt. Der Rest ist SEHR anschaulich erklährt und dokumentiert (engl!)
Habe bisher auch nicht wirklich viel Ahnung von Röhren, aber lesen lesen lesen.. und diesen "einfachen" Preamp bauen hilft mir gerade schon sehr weiter.

Gruß, die muskatnuss

Ps.: ich kriege kein Geld von bottlehead, ich bau wirklich gerade selber...
Tante Edit: ! Ich hatte einen Trafo mit 117V prim dabei! Muss man austauschen/beim bestellen drauf achten/230V-117V Trafo davorschalten. Ich wollte umwickeln, ging jedoch nicht, drum: www.trafobau.de , kostet18Eur+MWST+Versand.


[Beitrag von die.muskatnuss am 11. Dez 2009, 17:13 bearbeitet]
VinylSavor
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 11. Dez 2009, 17:06
Hallo Muskatnuss!

Die Bottlehead-Bausaetze sind gerede fuer Einsteiger bestens geeignet! Da kann man nicht viel falsch machen und wird schon fuer kleines Geld einen sehr guten Klang bekommen!

Viel Erfolg beim Aufbau!

Thomas
HCumberdale
Stammgast
#10 erstellt: 13. Dez 2009, 04:09
Danke für die Antworten!



Interessant wäre noch, dass du bei einer Röhrenvorstufe an einer Transistorendstufe unbedingt eine Verzögerungsschaltung verwenden musst.

Die sind in den meisten Schaltungen die man so findet nicht enthalten. Was gibt es dort für Möglichkeiten?
rorenoren
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 13. Dez 2009, 11:43
Moin,

es gibt Verzögerungsschaltungen für Transistorendstufen fertig aufgebaut oder als Bausatz.

Da müsstest du nur die Dauer verändern und das Relais tauschen.
(weil du die Ausgänge kurzschliessen musst, nicht trennen)

Oder du suchst dir Pläne heraus z.B. mit einem NE555.
(Timer IC)

Datenblatt müsste bei datasheetcatalog.com zu finden sein.

Dann lässt sich sowas selber bauen.

Ich hatte in meinen ersten Vorstufen selbstentworfene Schaltungen mit 2 Transistoren und einigen Widerständen/Kondensatoren und Relais.

Davon habe ich aber keinen Schaltplan.

Ich verwendes diese Sachen auch nicht mehr, da ich nur noch mit Röhrenendstufen höre.

Da braucht man keine.

Gruss, Jens
DB
Inventar
#12 erstellt: 13. Dez 2009, 11:43

Interessant wäre noch, dass du bei einer Röhrenvorstufe an einer Transistorendstufe unbedingt eine Verzögerungsschaltung verwenden musst.

Nein, das ist nicht nötig.

MfG
DB
rorenoren
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 13. Dez 2009, 11:45
Moin,

warum nicht?

Gruss, Jens
DB
Inventar
#14 erstellt: 13. Dez 2009, 11:49
Hallo,

wozu sollte man eine Einschaltverzögerung brauchen? Die Röhren werden langsam warm und blenden die Musik damit halbwegs weich ein. Wegen vielleicht 2s etwas verzerrter Wiedergabe braucht man sich so einen Streß nicht anzutun. Sowas hatten frühere Hybridgeräte auch nicht.

MfG
DB
rorenoren
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 13. Dez 2009, 11:56
Moin,

meine bisher gebauten Geräte haben am Ausgang während der Hochlaufphase fiese Gleichspannungs- Spinnereien ausgegeben.

Dabei macht die angeschlossene Endstufe ganz heftig Plopp, Schutzschaltung spricht an, oder es gibt einen Defekt.

Daher halte ich die Schutzschaltung für notwendig.

Mag sein, dass recht niederohmig abgeschlossene Schaltungen da unkritischer sind, aber das Problem besteht m.E. grundsätzlich erstmal.

Zumindest das Aufladen des Koppelkondensators geschieht teilweise über den Eingang der Endstufe.

Selbst bei Trafokopplung bleiben noch niederfrequente Spannungshübe übrig, sofern die untere Grenzfrequenz nicht zu hoch liegt.

Daher sollte eine Schutzschaltung ca 30 Sekunden lang die Ausgänge kurzschliessen.

Gruss, Jens
HCumberdale
Stammgast
#16 erstellt: 13. Dez 2009, 12:46
Gibt es keine Röhren die solch eine Verzögerung in der Schaltung bewirken können?

@VinylSavor: Den Thread (Phono Preamp passend zur 6CB5A Endstufe) finde ich extrem interessant. Ein paar Fragen hätte ich jedoch schon!

* Wieso stecken dort keine ECC83 Röhren drinnen? Gerade diese sollen sich für Vorverstärker doch sehr gut eignen?

* In der Schaltung sind 3 Röhren zu sehen, in der Umsetzung wurden 4 verwendet (Trafo?)

* Wieso gibt es keine Alternativschaltung zwischen MM und MC?

* Welche Schaltpläne aus dem Foreneintrag sind die "validen" / "aktuellsten" für den Verstärker?
rorenoren
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 13. Dez 2009, 13:03
Moin,

es wäre durchaus möglich, eine Schaltung mit Röhre/n aufzubauen.

Da müsste dann die Relaiskontakte im Ruhezustand geschlossen sein und erst aufgehen, wenn die "Steuerröhre" warm ist und vielleicht noch zusätzlich ein kurzer Zeitraum vergangen ist.

Dann zieht die Röhre das Relais an und schaltet den Ausgang frei.

Da benötigst du ein hochohmiges Relais.
(z.B. wie im Stereodecoder 6 von Grundig)

Dann aber doch lieber gleich eine Röhrenendstufe dazu bauen und auf die Verzögerung verzichten.


Zu MM und MC kann ich schon mal etwas sagen:

MC verlangt eine rund 10x so hohe Verstärkung verglichen mit MM.
(5mV zu 0,5mV)

Das ist mit Röhren zwar möglich, würde aber eine zusätzliche Stufe erfordern.

Um diese Stufe so rauscharm gestalten zu können, dass auch leisere MC Systeme nicht vom Rauschen übertönt werden, müssten mehrere Röhrensysteme parallelgeschaltet werden.
(für 0,5mV, z.B. Denon DL103 genügen 2 Systeme einer ECC/PCC88/E88CC, bzw. PCC189)

Daher werden häufig in Verbindung mit Röhrentechnik "Step Up Transformer" (Übertrager) verwendet.

Nicht ganz billig, aber rauschen nicht.

Gruss, Jens
Tucca
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 13. Dez 2009, 13:15
Hallo und Tach zusammen,

würde ein Koppelkondensator im Ausgang nicht auch die "Gleichstromeffekte" beim Hochfahren der Vorstufe von der Endstufe fernhalten?

Gruß,

Michael
VinylSavor
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 13. Dez 2009, 14:16
Hallo!


HCumberdale schrieb:
* Wieso stecken dort keine ECC83 Röhren drinnen? Gerade diese sollen sich für Vorverstärker doch sehr gut eignen?

Erstens waere es doch langweilig den xten Vorverstaerker mit ECC83 zu entwicklen und zweitens finde ich Oktalroehren klanglich viel besser. Es gibt hunderte von Roehren die fuer Vorstufen bestens geeignet sind. Ich setze gerne auf Roehren etwas ausserhalb des mainstreams. Diese sind dann als alte originalroehren meist guenstig zu bekommen, da sie keiner haben will. Zugegebenermassen sind die in diesem Preamp verbauten Roehren schon recht gebraeuchlich, insbesonder die 6SN7 und die 6SL7.


HCumberdale schrieb:
* In der Schaltung sind 3 Röhren zu sehen, in der Umsetzung wurden 4 verwendet (Trafo?)

Zwei der verwendeten Roehren sind Doppeltrioden. 2 Doppeltrioden (6SN7, 6SL7) plus 2 Einzeltrioden (6N7) ergibt 6 Triodensysteme, 3 pro Kanal.


HCumberdale schrieb:
* Wieso gibt es keine Alternativschaltung zwischen MM und MC?

Gibt es. Fuer MC betreibe ich die Vorstufe mit einem MC-Uebertrager.


HCumberdale schrieb:
* Welche Schaltpläne aus dem Foreneintrag sind die "validen" / "aktuellsten" für den Verstärker?

Steht meist im Text dazu, was es mit den Schaltungen auf sich hat. In der Regel sind die Schaltungen weiter am Ende aktueller, aber es gab eh nur minimale Aenderungen.

Gruss

Thomas
DB
Inventar
#20 erstellt: 13. Dez 2009, 14:27
Hallo,

also ich hatte an meinen Röhrenvorstufen noch nie Gleichspannung an den Ausgängen. Die lassen sich doch ganz einfach per Kondensator abkoppeln?

MfG
DB
RoA
Inventar
#21 erstellt: 13. Dez 2009, 14:40

Tucca schrieb:
würde ein Koppelkondensator im Ausgang nicht auch die "Gleichstromeffekte" beim Hochfahren der Vorstufe von der Endstufe fernhalten?


Ja, nicht nur würde, sondern das tut er ganz bestimmt.
DUKE_OF_TUBES
Inventar
#22 erstellt: 13. Dez 2009, 15:30

RoA schrieb:

Tucca schrieb:
würde ein Koppelkondensator im Ausgang nicht auch die "Gleichstromeffekte" beim Hochfahren der Vorstufe von der Endstufe fernhalten?


Ja, nicht nur würde, sondern das tut er ganz bestimmt. :prost

so mache ich es auch nur
EL3010
Stammgast
#23 erstellt: 13. Dez 2009, 16:20
Hallo ,
gegen niederfrequente Impulse ( Pumpen ) beim Hochlaufen der Röhren macht der Kondensator gar nichts , und das ist meist das Problem , nicht DC .
So geschehen bei einer gekauften , sauteuren Vorstufe ( nein , nicht meiner , ich baue meine Grütze selber ) daß bei eben diesem Hochlaufen mehrfach die Schutzschaltung der Transistorendstufe ansprach . Der Witz daran war , daß die Vorstufe schon Verzögerungsrelais drin hatte , nur leider war eins defekt , klebte .
MfG , Rudolf .
RoA
Inventar
#24 erstellt: 13. Dez 2009, 16:22

EL3010 schrieb:
gegen niederfrequente Impulse ( Pumpen ) beim Hochlaufen der Röhren


Naja, die muß man erst mal haben. Erlebt habe ich sowas noch nicht...
DB
Inventar
#25 erstellt: 13. Dez 2009, 16:44
Komisches Gerätedesign heutzutage. Meine 40 Jahre alte Radford-Vorstufe macht sowas nicht, mein Röhrenmischpult auch nicht.

MfG
DB
rorenoren
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 13. Dez 2009, 19:19
Moin,

naja, ich bin sicher nicht so erfahren wie ihr "alten Hasen".

Von daher glaube ich gern, dass das Problem bei euren Verstärkern nicht auftritt.

Bei Röhre an Röhre ist der Effekt egal, weil sich alles mehr oder weniger parallel abspielt in Vor- und Endstufe.

Bei Transistorendstufen, die fast sofort nach dem Einschalten "da" sind ist das anders.

Die bekommt den ganzen Aufwärmvorgang mit.

Wenn ich z.B. eine Vorstufe mit Katodenfolger anschalte, ist am Anfang keine Spannung am Ausgang/resp. Koppel- C.

Dann läuft mehr oder weniger Schlagartig die Spannung an der Katode hoch auf ca Ub/2, je nach Schaltung.


Da dieser Vorgang für einen Moment eine positive Gleichspannung auf den Ausgang legt, weil sich das Koppel- C erst aufladen muss, gibt es diesen Schwung auch an die angeschlossene Endstufe weiter.

Je nach Eingangswiderstand der Folgestufe ergibt das ein mehr oder weniger gewaltiges Ploppgeräusch oder ein Ansprechen der Schutzschaltung, ggfs. einen Defekt.

Bei Auskopplung über die Anode liegt sofort nach dem Einschalten die volle Betriebsspannung am Koppel- C.

Diese wird natürlich über den Widerstand am Ausgang verringert, über den sich das Koppel-C aufladen muss.
(Spannungsteiler)

Wenn die Röhren erstmal warm sind, läuft natürlich alles normal.

Das Ploppen passierte bei meiner SRPP Vorstufe genauso wie bei der Raphael (mit Katodenfolger).

Meine "Klaus" hatte ich noch nicht an einer Transistorendstufe, da weiss ich es nicht.

Ist aber auch ein Katodenfolger, zwar mit 10kOhm abgeschlossen, aber dafür mit 10µF Ausgansgelko.
(sollten nach Plan sogar 100µF sein.....)

Naja, ist auch egal, ich kenne das halt nur so.

Die Luxman Endstufe die ich neulich hier hatte, hatte übrigens auch eine Verzögerungsschaltung mit Relais im Ausgang.

Einige Vorstufenbauanleitungen haben auch eine.
(ich meine bei Elektor, die mit der Relaissteuerung)

Wie gsagt, ich höre nicht mehr mit Transistoren an meinen Vorstufen, deshalb hat auch nur noch eine diese Schaltung.
(die SRPP)

Gruss, Jens
RoA
Inventar
#27 erstellt: 13. Dez 2009, 19:33
Bei meinem KHV wollte ich es mal ganz genau wissen, ob der KH bei Einschalten eventell gefährdet ist, wenn er eingestöpselt ist. Nach diversen Versuchen und Messungen bin ich zu einem eindeutigen Urteil gelangt: Nein. Das einzige , was nicht gut ist, ist Ausschalten und dann gleich wieder Einschalten. Aber das macht man auch nicht.
HCumberdale
Stammgast
#28 erstellt: 13. Dez 2009, 22:21
@VinylSavor: Wo kann ich die Bauteile für den Verstärker aus dem Thread beziehen? Hast du dort Tipps / Günstige Onlineshops?!

Ich wäre auch an einem "ganzen" Plan von Netzteil inc. Schaltung interessiert.

Am aktuellsten sind wohl:
Schaltung
http://img4.abload.de/img/preamp_neu_data_219ji.jpg
Netzteil
http://img5.abload.de/img/netzteil_neu_2mmsm.jpg

Folgende Dinge sind für mich noch ein wenig wirr:

Was gehört genau zum Heiztrafo? Dort stehen für das Heiztrafo garkeine Werte?! ÜIst die 6BY5 V1 eine Gleichrichtgerröhre?

Welche Bauteile sind L1,L2,L3?

Die Schaltung ist für einen Monoblock "ausgelegt" oder? Es sind in der Schaltung keine Verbindungen zu einem zweiten ein/ausgang vorgesehen?! Die 2 Doppeltrioden (6SN7, 6SL7) werden doch nur "einmal genutzt?!". Muss man einen Teil des Schaltplans einfach spiegeln?


[Beitrag von HCumberdale am 13. Dez 2009, 22:34 bearbeitet]
VinylSavor
Ist häufiger hier
#29 erstellt: 13. Dez 2009, 22:44
Hallo!


HCumberdale schrieb:
@VinylSavor: Wo kann ich die Bauteile für den Verstärker aus dem Thread beziehen? Hast du dort Tipps / Günstige Onlineshops?!

Z.B. auch bei mir, ich vertreibe nebenberuflich auch Bauteile.
Ansonsen auch aus den ueblichen Quellen: Conrad, Buerklin, BTB, Jan Wuesten, ebay


HCumberdale schrieb:
Ich wäre auch an einem "ganzen" Plan von Netzteil inc. Schaltung interessiert.

Die Plaene zeigen jeweils nur einen Kanal. Das Netzteil ist gemeinsam fuer beide Kanaele.


HCumberdale schrieb:
Was gehört genau zum Heiztrafo? Dort stehen für das Heiztrafo garkeine Werte?! ÜIst die 6BY5 V1 eine Gleichrichtgerröhre?

Das haengt von der individuellen Realisierung ab. Die Plaene setzen ein wenig elektotechnische Grundkenntnisse voraus. Man sollte z.B. in der Lage sein ein DC-Netzteil fuer 6,3V zu dimensionieren. So weit in die Tiefe gehen die technischen Beschreibungen nicht. 6BY5 ist ein Gleichrichter.


HCumberdale schrieb:
Werden die Induktivitäten L1,L2,L3 direkt von den Trafowicklungen abgegriffen?

Nein die gehen natuerlich von der bereits gleichgerichteten und vorgesiebten Hochspannung ab.


HCumberdale schrieb:
Die Schaltung ist für einen Monoblock "ausgelegt" oder? Es sind in der Schaltung keine Verbindungen zu einem zweiten ein/ausgang vorgesehen?! Die 2 Doppeltrioden (6SN7, 6SL7) werden doch nur "einmal genutzt?!". Muss man einen Teil des Schaltplans einfach spiegeln?

Gezeigt ist ein Kanal, der zweite ist identisch. Beide Kanaele teilen sich das Netzteil. Man kann natuerlich auch beiden Kanaelen jeweils ein eigenes Netzteil spendieren.

Aber wie gesagt, diese Vorstufe setzt ein gewisses Grundverstaendnis voraus. Als erstes Selbstbauprojekt ist die Schaltung eher nicht geeignet.

Gruss

Thomas


[Beitrag von kptools am 13. Dez 2009, 23:49 bearbeitet]
HCumberdale
Stammgast
#30 erstellt: 13. Dez 2009, 23:47
Mir geht es primär darum zu basteln und etwas zu lernen. Daher wäre mir eine voll bestückte platine (quasi fertiger amp ohne NT) zuviel Vorleistung.

Welches Bauteil ist im Trafo Verbaut (markiert als ca. 22R/10W)? Ist das eine Sicherung? Was ist R für eine Einheit?


Die Plaene zeigen jeweils nur einen Kanal.
Also würde man sich die 6SL7 und 6SN7 teilen (da die Bauteile zwei doppeltrioden haben). Die Röhrenheizung bliebe aber die gleiche?


So weit in die Tiefe gehen die technischen Beschreibungen nicht.

Gut, dass ich dich für Rückfragen habe.

Woher bekomme ich Infos (außer von dir) um die Schaltung zu verstehen? Kannst du mir Literatur empfehlen!?
VinylSavor
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 14. Dez 2009, 00:07
Hallo!


HCumberdale schrieb:
Welches Bauteil ist im Trafo Verbaut (markiert als ca. 22R/10W)? Ist das eine Sicherung? Was ist R für eine Einheit?

Das soll ein Widerstand sein, diesen Plan hat einer der Nachbauer gezeichnet und die Bezeichnung ist etwas ungluecklich. Je nach verwendetem Netztrafo muss eventuell ueber einen Vorwiderstand die Spannung angepasst werden um 6,3V zu bekommen. Es kann auch jede andere Netzteilschaltung z.B. mit Spannungsregler genommen werden. Zum experimentieren tuts auch ein Labornetzteil.


HCumberdale schrieb:

Die Plaene zeigen jeweils nur einen Kanal.
Also würde man sich die 6SL7 und 6SN7 teilen (da die Bauteile zwei doppeltrioden haben). Die Röhrenheizung bliebe aber die gleiche?

Alle 4 Roehren haengen parallel am Heiznetzteil.


HCumberdale schrieb:
Woher bekomme ich Infos (außer von dir) um die Schaltung zu verstehen? Kannst du mir Literatur empfehlen!?

Am besten mal Google bemuehen. Z.B. Nach Netzteilschaltungen suchen und diese studieren. Fuer Roehrentechnik im Antiquariat oder auf ebay nach alten Elektronikbuechern suchen. Oder mal nach Roehrengrundschaltungen googlen.

Gruss

Thomas
selbstbauen
Inventar
#32 erstellt: 14. Dez 2009, 01:24

DB schrieb:
Hallo,

also ich hatte an meinen Röhrenvorstufen noch nie Gleichspannung an den Ausgängen. Die lassen sich doch ganz einfach per Kondensator abkoppeln?

MfG
DB


Man kann ja mal spaßeshalber an den Ausgang eines Vorverstärkers, der die Anode auskoppelt, hinfassen, wenn der VV eingeschaltet wird. Wenn der Koppelkondensator so gewählt wird, dass noch Frequenzen unter 10 Hz wiedergegeben werden, dann liegt beim Heizen die volle Anodenspannung dort an. Woher soll der Kondensator auch wissen, dass die schnell ansteigende Spannung kein Nutzsignal ist.

Wenn die Stecker aber in der Endstufe drin sind, dann passiert dort nichts weiter - nur ein paar Sekunden ein verzerrtes Signal, weil die Eingangsröhre übersteuert.
selbstbauen
Inventar
#33 erstellt: 14. Dez 2009, 01:40

HCumberdale schrieb:

* Wieso stecken dort keine ECC83 Röhren drinnen? Gerade diese sollen sich für Vorverstärker doch sehr gut eignen?


Weil die ECC83 für heutige Vorstufen völlig ungeeignet ist.

In den 50er und 60er Jahren gab es die Norm für den Ausgang von Quellen, der etwa bei 300 mV lag. Heute geben die CDP und auch andere Quellen 2 V und mehr ab. Eine solche Eingangsspannung kann eine ECC83 nicht verzerrungsfrei verarbeiten. Man muss entweder einen Eingangspoti nutzen oder Schaltungskniffe nutzen, die aber die Verzerrungen ansteigen lassen.

Ein Vorverstärker muss ja gar nicht wirklich verstärken - denn die 2V reichen auch für die Endstufen. Höchstens ein Vertärkungsfaktor von 2 bis 3, damit man Zimmerlautstärke bei der 11 Uhr-Stellung des Potis hat.

Man braucht also eine Röhre, die 10 V Signalspannung ohne Schaltungskniffe verarbeiten kann und so viel Strom zieht, dass man sie anodenseitig auskoppeln kann, ohne dass der Ausgangswiderstand ins astronomische steigt.

Also nur eine Röhre und das reicht - wenn sie richtig gewählt ist, dann braucht man keinen Impedanzwandler, denn so wenig Stufen wie möglich steigern das Musikvergnügen.
Tucca
Hat sich gelöscht
#34 erstellt: 14. Dez 2009, 02:06
Hallo und guten Abend zusammen!

Um noch mal kurz auf die "fiesen Spannungs- Spinnereien" am Ausgang während der Hochlaufphase zu kommen: Es gibt da wohl diverse Möglichkeiten , dieser Geschichte zu begegnen. Absolut unbefriedigend ist es natürlich, wenn in ein Komplettgerät eine Schutzschaltung integriert ist, die dann aber nicht richtig funktioniert:

Der Witz daran war , daß die Vorstufe schon Verzögerungsrelais drin hatte , nur leider war eins defekt , klebte

Ich habe es bisher noch nie geschafft, alles in einem Gehäuse unterzubringen (reine Faulheit!). Heizung, Anodenspannung und Verstärkerschaltung waren bei mir immer separat. Das damit verbundene Einschaltritual kann man mit Sicherheit auch elektronifizieren, ich habs bisher aber immer noch manuell geregelt bekommen:
1. Heizung an, eine gute Minute warten
2. Anodenspannung an, ein paar Sekunden warten
3. Endstufe an
Abschalten in umgekehrter Reihenfolge, dem Enstufennetzteil genug Zeit zur Entladung lassen, usw.
Hat bisher immer ohne Probleme funktioniert...

Grüße,

Michael


[Beitrag von Tucca am 14. Dez 2009, 02:08 bearbeitet]
selbstbauen
Inventar
#35 erstellt: 14. Dez 2009, 02:23
Ich habe alle Geräte - es sind insgesamt 16 - auf einen Schalter gelegt. Da gibt es weder beim Ein- noch beim Ausschalten irgendein Geräusch. Das wird wohl an den großen Elkos liegen, die bald eine Minute brauchen, bis sie leer sind.

16 Geräte? 8 Endstufen, 2 aktive Frequenzweichen, 1 VV, 1 RIAA VV, 2 Netzteile, Plattenspieler und CDP. Und kein Plopp!
HCumberdale
Stammgast
#36 erstellt: 14. Dez 2009, 13:11
Ich werde mich daran machen die von VinylSavor empfohlene Schaltung erst einmal "komplett" zu zeichnen. Und eine Verzögerungsschaltung hinzuzufügen.

Also "line" für beide Kanäle mit Trafo in einem Schaltbild + Verzögerungsschaltung mit Relais.

Den Kram plane ich in ein einziges Gehäuse einzubauen.

Als Gehäuse schwebt mir etwas in der Art vor:
http://www.audioenz.co.nz/2007/images/audiolab_8000p-front-l.jpg

Wenn das Bild komplett steht bestelle ich die Bauteile und lege los.

Weiß jmnd. wo ich solch ein Gehäuse herkriege (vorne gebürstetes Stahl/Alu..)?


[Beitrag von HCumberdale am 14. Dez 2009, 13:12 bearbeitet]
VinylSavor
Ist häufiger hier
#37 erstellt: 14. Dez 2009, 14:57
Hallo!

Bei der Schaltung brauchst Du eigentlich keine Einschaltverzoegerung.

In das Chassis, das Du da rausgesucht hast wird die Schaltung wohl nicht reinpassen.

Schau mal ebay Artikel nr 270488463874
Die habe ich auch schon verwendet

Gruss

Thomas
VinylSavor
Ist häufiger hier
#38 erstellt: 14. Dez 2009, 15:02
Hallo!

HCumberdale schrieb:
Ich werde mich daran machen die von VinylSavor empfohlene Schaltung erst einmal "komplett" zu zeichnen. Und eine Verzögerungsschaltung hinzuzufügen.

Ich pruefe den Schaltplan dann gerne auf Korrektheit...

Gruss

Thomas
DB
Inventar
#39 erstellt: 14. Dez 2009, 19:31

selbstbauen schrieb:

HCumberdale schrieb:

* Wieso stecken dort keine ECC83 Röhren drinnen? Gerade diese sollen sich für Vorverstärker doch sehr gut eignen?


Weil die ECC83 für heutige Vorstufen völlig ungeeignet ist.

In den 50er und 60er Jahren gab es die Norm für den Ausgang von Quellen, der etwa bei 300 mV lag. Heute geben die CDP und auch andere Quellen 2 V und mehr ab. Eine solche Eingangsspannung kann eine ECC83 nicht verzerrungsfrei verarbeiten. Man muss entweder einen Eingangspoti nutzen oder Schaltungskniffe nutzen, die aber die Verzerrungen ansteigen lassen.

Naja, also, ...
Das läßt sich völlig unproblematisch per Gegenkopplung in den Griff bekommen.
Es behauptet doch auch niemand, Transistoren wären für verstärker ungeeignet, weil sie ein UBE von 0,7V haben.


selbstbauen schrieb:
Ein Vorverstärker muss ja gar nicht wirklich verstärken - denn die 2V reichen auch für die Endstufen. Höchstens ein Vertärkungsfaktor von 2 bis 3, damit man Zimmerlautstärke bei der 11 Uhr-Stellung des Potis hat.

Man braucht also eine Röhre, die 10 V Signalspannung ohne Schaltungskniffe verarbeiten kann und so viel Strom zieht, dass man sie anodenseitig auskoppeln kann, ohne dass der Ausgangswiderstand ins astronomische steigt.

Also nur eine Röhre und das reicht - wenn sie richtig gewählt ist, dann braucht man keinen Impedanzwandler, denn so wenig Stufen wie möglich steigern das Musikvergnügen.

Das ist prinzipiell möglich, allerdings bevorzuge ich straffe Gegenkopplung, ohne irgendeinen "röhrentypischen" Weichmacher. Es hilft auch gegen Klangänderungen beim Röhrentausch.

MfG
DB
HCumberdale
Stammgast
#40 erstellt: 14. Dez 2009, 22:10

VinylSavor schrieb:
Hallo!

HCumberdale schrieb:
Ich werde mich daran machen die von VinylSavor empfohlene Schaltung erst einmal "komplett" zu zeichnen. Und eine Verzögerungsschaltung hinzuzufügen.

Ich pruefe den Schaltplan dann gerne auf Korrektheit...

Gruss

Thomas


Danke für deine "Begleitung" in die Röhrenwelt!

Wieso würde das Gehäuse nicht passen? Ich könnte die Röhren doch auch "liegend" verbauen?! Oder werden Trafo, Spulen etc. nicht reinpassen?!
VinylSavor
Ist häufiger hier
#41 erstellt: 14. Dez 2009, 23:06
Hallo!

Nur Line koennte gehen, aber nicht inklusive Netzteil. Und selbst dann wird das knifflig. Die Linestufe hat Ausgangsuebertrager... Und wenn es die version mit TVC werden soll, dann geht das nimmer. Siebdrosseln wirst Du in dem gehauese auch keine unterkriegen.

Insbesondere Einsteigern kann ich nur empfehlen viel Platz vorzusheen fuer die Aufbauten. ich hab schon einige Leute erlebt, die an Ihren Projekten verzweifelt sind, weil sie zu eng gebaut haben.

Gruss

Thomas
rorenoren
Hat sich gelöscht
#42 erstellt: 14. Dez 2009, 23:42
Moin,

vor Allem würde ich bei Vorstufen das Netzteil, zumindest den Trafo, auslagern.

Brummeinstreuungen in die Drosseln und Übertrager könnten stören.

Mit etwas Erfahrung lässt sich der Aufbau sicher so gestalten, dass das nicht passiert, aber das habe ich noch nicht oft mit Erfolg versucht.
(leichtes Brummen bei ca. 20cm. Abstand v. Trafo zu den Phonovorstufenröhren, minimales Brummen bei ca 1-2cm zur Linestufenröhren, beide VV ohne Übertrager/Drossel)

Es hängt auch sehr vom Trafo (Qualität, Bauweise) ab, wie stark und in welche Richtung er streut.
(ein Mu- Metall geschirmter Übertrager könnte sinnvoll sein, wenn denn einer verwendet wird)

Gruss, Jens
HCumberdale
Stammgast
#43 erstellt: 15. Dez 2009, 00:34

VinylSavor schrieb:
Hallo!

Nur Line koennte gehen, aber nicht inklusive Netzteil. Und selbst dann wird das knifflig. Die Linestufe hat Ausgangsuebertrager... Und wenn es die version mit TVC werden soll, dann geht das nimmer. Siebdrosseln wirst Du in dem gehauese auch keine unterkriegen.

Insbesondere Einsteigern kann ich nur empfehlen viel Platz vorzusheen fuer die Aufbauten. ich hab schon einige Leute erlebt, die an Ihren Projekten verzweifelt sind, weil sie zu eng gebaut haben.

Gruss

Thomas



Ich werde den Verstärker erstmal aufm Holztisch aufbauen und ihn dann in das Gehäuse "einlagern". Dann kann ich mir das Optimum an Platz aussuchen und weiß genau was ich brauche.

Gernerell wollte ich nur etwas "extrem" schlichtes haben. Das Chassi kann gerne höher sein! Ich wollte mir so einen kaputten Verstärker mit großem Gehäuse ersteigern (am besten einer ohne Potis oder nur mit Lautstärkepoti). Tipps?

Achja, welches Programm ist zum E-Plan Zeichnen gut geeignet und nach möglichkeit frei/open-source/kostenlos?
Florian_1
Stammgast
#44 erstellt: 15. Dez 2009, 23:31
Hi,

Für Gehäuse vielleicht 19" Rack. 1,2mm Stahlblech, 44x29cm sollten reichen.
Fürs zeichnen Eagle, auf der homepage gibt's eine Bibliothek für Röhren.

Gruß
Florian
HCumberdale
Stammgast
#45 erstellt: 16. Dez 2009, 00:34

Florian_1 schrieb:
Hi,

Für Gehäuse vielleicht 19" Rack. 1,2mm Stahlblech, 44x29cm sollten reichen.
Fürs zeichnen Eagle, auf der homepage gibt's eine Bibliothek für Röhren.

Gruß
Florian


Die Gleichrichterröhre 6BY5 kann ich in den Eagle bibliotheken nicht finden! Habt ihr einen Tipp?
DB
Inventar
#46 erstellt: 16. Dez 2009, 11:29

HCumberdale schrieb:

Die Gleichrichterröhre 6BY5 kann ich in den Eagle bibliotheken nicht finden! Habt ihr einen Tipp?

Hm ... selbst entwerfen?

MfG
DB
E130L
Inventar
#47 erstellt: 16. Dez 2009, 11:43
Oder ein anderes Glr.-Symbol nehmen und umbenennen.


MfG Volker
HCumberdale
Stammgast
#48 erstellt: 16. Dez 2009, 15:56
Gibt es eine Möglichkeiten um richtig günstig an die Teile zu kommen (vllt. anderen Verstärker ausschlachten etc.?!)

Woher bekommt ihr die Induktivitäten? Wickelt ihr die selbst oder lasst ihr die Wickeln? Was würdet ihr empfehlen?


[Beitrag von HCumberdale am 16. Dez 2009, 16:09 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#49 erstellt: 16. Dez 2009, 16:44

HCumberdale schrieb:
um richtig günstig an die Teile zu kommen

Wenn mit "richtig günstig" ein "geiler Geizansatz" gemeint ist, wirst Du vermutlich bei Deinem Projekt Schiffbruch erleiden - übertriebene Sparsamkeit in der Teilebeschaffung und -Anfertigung verträgt sich bei Röhrenprojekten nicht mit dem Wunsch nach akzeptabler Qualität (die kostet hier auch bei Selbstbau einfach Geld). Etwas anders sieht es aus, wenn man auf Gebrauchtteile zurückgreifen kann (Jens kann da aus Erfahrung sicher mehr dazu sagen). Nur, was man auf keinen Fall tun sollte: Erhaltenswerte, reparierfähige oder funktionsfähige alte Röhrengeräte ausschlachten - es sei denn, sie sind wirklich total Schrott und eine Reparatur / Restauration würde einen unangemessen hohen Aufwand bedeuten.

Grüße

Herbert
HCumberdale
Stammgast
#50 erstellt: 16. Dez 2009, 16:50

pragmatiker schrieb:

HCumberdale schrieb:
um richtig günstig an die Teile zu kommen

Wenn mit "richtig günstig" ein "geiler Geizansatz" gemeint ist, wirst Du vermutlich bei Deinem Projekt Schiffbruch erleiden - übertriebene Sparsamkeit in der Teilebeschaffung und -Anfertigung verträgt sich bei Röhrenprojekten nicht mit dem Wunsch nach akzeptabler Qualität (die kostet hier auch bei Selbstbau einfach Geld). Etwas anders sieht es aus, wenn man auf Gebrauchtteile zurückgreifen kann (Jens kann da aus Erfahrung sicher mehr dazu sagen). Nur, was man auf keinen Fall tun sollte: Erhaltenswerte, reparierfähige oder funktionsfähige alte Röhrengeräte ausschlachten - es sei denn, sie sind wirklich total Schrott und eine Reparatur / Restauration würde einen unangemessen hohen Aufwand bedeuten.

Grüße

Herbert


Okay, verstehe.

Wie siehts mit den Spulen aus? Woher bezieht man die am besten?
HCumberdale
Stammgast
#51 erstellt: 16. Dez 2009, 17:56
Zum Verstärker in Gesamtheit:

http://img13.imageshack.us/img13/7255/preampneudatakre.jpg

Ist das so Okay?
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