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»Einstrahlungen« in Röhrenvorstufe

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Autor
Beitrag
Sammy_Sin
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 06. Nov 2021, 22:25
Liebe Röhrenkenner und Kennerinnen,
vielleicht habt Ihr dazu Expertise oder gar einen Lösungsvorschlag?

Ich habe vor ein paar Tagen den McIntosh Hybrid Verstärker MA352 gekauft. Röhrenvorstufe, Solid-State-Endstufe.

In dem Video ist zu hören, was der Amp seit Anbeginn bei mir für Geräusche macht – zu jeder Tageszeit – mal ein bisschen leiser, mal ein bisschen lauter: EDIT: Video-Link-Update McINtosh MA352 Noise

auf dem rechten Kanal deutlich stärker, als auf dem linken.

Die Umstände:
- Aufstellung unter dem Dach, 6. Etage
- Auf dem Nachbardach ein Mobilfunkmast
- Düsseldorfer Fernsehturm in Sichtweit, Innenstadt

Was nicht geholfen hat:
- Quellen aus- oder anstecken
- Alle (!) elektronischen Geräte (vom Router bis zur Lampe über Laptop und Co.) ausstecken, auch in der Wohnung da drunter – Auch über Sicherungen unten alles ausschalten
- Volume am Gerät lauter oder leiser drehen. Das »Surren« taucht nacht dem Tube Warm-Up auf und lässt sich von der Lautstärke nicht beeinflussen
- Röhren von links nach rechts wechseln – Noise wandert nicht mit, bleibt tendenziell rechts
- Gleichen Amp vom Händler aufstellen, er macht die selben Faxen bei mir
- Strom »reinigen« via: Isotek EVO3 Mosaic Genesis
- Netzkabel drehen oder wechseln
- andere Boxen, anderes Lautsprecherkabel

Was hilft bzw. das Surren lindert:
- Anlage statt in der 6. Etage in der 3. Etage aufbauen. Hier nur noch ein anderes, leises und tieferes Brummen. Fast weisses Rauschen
- Den gesamten (!) Amp locker mit Alu-Folie umkleiden oder die Röhren mit Alufolie umkleiden
- Genau zwischen die beiden rechten und die beiden linke Röhren ein Handy (!) halten oder stellen. Egal ob online oder offline, an oder aus
- McIntosh 8900 (solid-state) nutzen, der macht keinen Ton, so auch nicht mein alter Solid-State NAD

Ich würde so gerne nicht aufgeben, aber vielleicht ist dieses Gerät mit den offenen Röhren nichts für mich hier oben unterm Dach?
Wäre Euch so dankbar für eine eventuelle Lösung!

IMG_9786


[Beitrag von Sammy_Sin am 07. Nov 2021, 15:24 bearbeitet]
DB
Inventar
#2 erstellt: 07. Nov 2021, 11:26
Hallo,

Vimeo so:

Dieses Video wurde nicht bewertet. Melde dich an, um das Video anschauen zu können.

Tut mir leid, nein.
Stell es mal so ein, daß man das Video ohne Anmeldung sehen kann.

Da ich das Geräusch nicht hören kann, nur allgemein:
Es ist nicht besonders schlau, Röhren so wie gezeigt obendrauf zu pflanzen. Röhren sind hochohmige Gebilde, je nach Schaltung können sie Störungen von außen gut aufnehmen. Eigentlich könnten (!) die übergestülpten Gitter schon etwas abschirmen, dazu müßten sie aber mit dem Gehäuse verbunden sein. Üblicherweise hat man empfindliche Kleinsignalröhren mit Abschirmbechern versehen (Klick).
Ist das Gerät eigentlich Schutzklasse I oder II?

In vielen Fällen ist das auch nicht unbedingt erforderlich. Bei Dir kommen aber m.E. mehrere Faktoren zusammen:
- Nähe zu HF-Quellen (Mobilfunkumsetzer, Fernsehturm)
- aufgrund 6. Stockwerkes hohe Impedanz der Netzzuleitung, damit auch Antennenwirkung
- möglicherweise auch ein nicht vorhandenes EMV-Konzept des Verstärkers


MfG
DB
AndyGR42
Stammgast
#3 erstellt: 07. Nov 2021, 12:07
Moin

Ein Handy hat, je nach Netzabdeckung, schon eine ordentliche Sendeleistung. Der Mast auf dem Nachbardach kann dich sogar negativ auswirken. Wenn Du dich mehr oder weniger darunter, also nicht im Bereich der Sendekeule befindet, ist der nächste Mast in der Regel weit weg. Ein Handy kann ich sogar problemlos in einer Endstufe hörbar machen, wobei diese in meinem Fall auch unnötigerweise einen sehr empfindlichen Eingang hat.

Hast Du ein Messgerät? Dann könntest Du mal messen, ob der Käfig überhaupt mit dem Gehäuse verbunden ist. Und, sofern vorhanden, mit dem Erdungskontakt der Zuleitung.

Verändert sich das Geräusch, wenn Du das Gerät in einer ganz anderen Ecke der Wohnung aufstellst?
Goldohr_
Stammgast
#4 erstellt: 07. Nov 2021, 13:03

Sammy_Sin (Beitrag #1) schrieb:

- Anlage statt in der 6. Etage in der 3. Etage aufbauen. Hier nur noch ein anderes, leises und tieferes Brummen. Fast weisses Rauschen
- Den gesamten (!) Amp locker mit Alu-Folie umkleiden oder die Röhren mit Alufolie umkleiden
- Genau zwischen die beiden rechten und die beiden linke Röhren ein Handy (!) halten oder stellen. Egal ob online oder offline, an oder aus
- McIntosh 8900 (solid-state) nutzen, der macht keinen Ton, so auch nicht mein alter Solid-State NAD

Ich würde so gerne nicht aufgeben, aber vielleicht ist dieses Gerät mit den offenen Röhren nichts für mich hier oben unterm Dach?
Wäre Euch so dankbar für eine eventuelle Lösung!


Für mein laienhaftes Verständnis der Röhrentechnik scheint es hier einen Mangel an Elektromagnetischer Verträglichkeit (s.o.) zu geben. Hierzu kannst du dich gerne mal einlesen, wie beispielsweise hier oder wahlweise auf Wikipedia für einen ersten Überblick zu dem Thema. Das Gerät ist wohl als mangelhaft einzustufen und hat in einer zeitgemäßen Hifi-Anlage nichts verloren. Du wirst wohl zu einem versierten Elektroniker gehen müssen, der das in Ordnung bringt. Das empfehle ich hier aber ausdrücklich nicht. Ich würde das Gerät veräußern und den McIntosh 8900 oder den NAD verwenden. Idealerweise veräußerst du auch das zweite Luxusgerät und investierst in gute, abgeschirmte und damit nahezu störungsfreie Aktivlautsprecher.

Viele Grüße und viel Erfolg bei deiner Suche.
pragmatiker
Administrator
#5 erstellt: 07. Nov 2021, 13:34
Sind die Störungen auch über einen Kopfhörer (das Gerät hat ja wohl eine "Phones"-Buchse) mit kurzem (oder aufgerolltem) Kabel hörbar, wenn beide Lautsprecherleitungen allpolig direkt am Verstärker abgesteckt sind?

Grüße

Herbert
Uwe_Mettmann
Inventar
#6 erstellt: 07. Nov 2021, 13:54

Goldohr_ (Beitrag #4) schrieb:

Du wirst wohl zu einem versierten Elektroniker gehen müssen, der das in Ordnung bringt. Das empfehle ich hier aber ausdrücklich nicht. Ich würde das Gerät veräußern und ….

Beides ist keine Option, denn soweit ich es verstanden habe, ist es ein Neugerät und somit muss der Händler dafür sorgen, dass das Gerät repariert wird, oder er muss es zurücknehmen.

Diese Einschätzung geht davon aus, dass das Gerät tatsächlich ein EMV-Problem hat und empfindlich auf die Einstrahlung von dem Mobilfunksender reagiert.

Über die Ursache und welche Möglichkeiten es gibt, darüber sollte aber erst dann weiter diskutiert werden, wenn der TE uns das Video so zur Verfügung stellt, dass wir es uns auch ansehen/anhören können.

Der Ball liegt also im Feld des TEs.


Gruß

Uwe


[Beitrag von Uwe_Mettmann am 07. Nov 2021, 13:55 bearbeitet]
Sammy_Sin
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 07. Nov 2021, 15:16
Vielen Dank schon einmal für Eure ersten Antworten.
Und huch, sollte eigtl. öffentlich sein, das Video. Ich forsche, was da los ist und melde mich alsbald.
Sammy_Sin
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 07. Nov 2021, 15:22
Problem erkannt, Problem gebannt, zumindest, was das Video betrifft: https://vimeo.com/640854993
Sammy_Sin
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 07. Nov 2021, 15:48

pragmatiker (Beitrag #5) schrieb:
Sind die Störungen auch über einen Kopfhörer (das Gerät hat ja wohl eine "Phones"-Buchse) mit kurzem (oder aufgerolltem) Kabel hörbar, wenn beide Lautsprecherleitungen allpolig direkt am Verstärker abgesteckt sind?


Hi Herbert, nein, über den Kopfhörer-Ausgang ist nichts zu hören. Flüsterleise. Ist dort die Röhrenvorstufe überhaupt involviert?

- Andy, der Amp ist nicht frei von den Störungen, wenn ich ihn in der 6. Etagen neu platziere. So auch nicht in der 5. Etage. Lediglich in der 3. Etage (Wohnung meiner Schwester) sind diese spezifischen Geräusche nicht mehr zu hören.

- Auch ist es auf dem linken Kanal (egal wo der Amp steht) kaum noch wahrnehmbar.


[Beitrag von Sammy_Sin am 07. Nov 2021, 15:52 bearbeitet]
Uwe_Mettmann
Inventar
#10 erstellt: 07. Nov 2021, 15:53

Sammy_Sin (Beitrag #8) schrieb:
Problem erkannt, Problem gebannt, zumindest, was das Video betrifft: https://vimeo.com/640854993

In dem Video ist bis auf ein leises Knacken nichts zu hören oder ist das Geräusch so leise, dass es über die Notebook-Lautsprecher nicht hörbar ist?


Gruß

Uwe
Sammy_Sin
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 07. Nov 2021, 15:59
Hi Uwe, das ist schon sehr knusprig und laut. Auf meinem Handy (iPhone) höre ich das erschreckend gut. Ist ein rel. hohes Surren/Britzeln, wie man es noch von früher kennt, wenn Dein Handy kurz vorm Klingeln war und es sich über (Computer) Boxen angekündigt hat.
Uwe_Mettmann
Inventar
#12 erstellt: 07. Nov 2021, 16:25
Nun, dann stimmt etwas mit dem Video nicht, denn bei den Videos die automatisch danach abgespielt werden ist ganz normal Ton vorhanden.

Wenn es genauso klingt, wie beim Handy kurz vor dem Klingeln, dann kann es vom Mobilfunksender kommen. Dennoch wäre interessant sich das anzuhören, denn z.B. die Einstrahlung von einem DECT-Telefon klingt ähnlich, nur die hörbare Frequenz ist eine andere.

Jedenfalls, wenn es tatsächlich eine Einstrahlung ist und die recht laut zu hören ist, ist bei einem Neugerät die einzige sinnvolle Möglichkeit dies beim Händler zu reklamieren, denn der ist gesetzlich dazu verpflichtet das Problem zu lösen. Dies gilt auch, wenn das gleiche Problem auch bei einem zweiten Gerät auftritt, denn dann ist das kein Einzeldefekt, sondern das Gerät entspricht grundsätzlich nicht den gesetzlichen Anforderungen. Diese fordern, dass auch bei Einstrahlung von Mobilfunksender Geräte noch funktionieren, und hierzu gibt es sogar eine Prüfung mit den Mobilfunkfrequenzen.

Es macht keinen Sinn, so eine Mimosen-Gerät hinzubasteln, denn dann hat man später wieder die gleichen oder ähnliche Probleme. Solche Geräte müssen konsequent reklamiert werden.


Gruß

Uwe
Sammy_Sin
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 07. Nov 2021, 16:38

Uwe_Mettmann (Beitrag #12) schrieb:
Es macht keinen Sinn, so eine Mimosen-Gerät hinzubasteln, denn dann hat man später wieder die gleichen oder ähnliche Probleme. Solche Geräte müssen konsequent reklamiert werden.


Snd mein Händler (der sich sehr den Hintern aufreisst, um eine Lösung zu finden und das Gerät natürlich auch zurücknehmen würde) und ich auch der Meinung. Dennoch würde ich gern, da ich Optik und subjektiv empfundenen wärmeren Sound, dem MA8900 Solid-State vorziehe, eine Lösung finden. Am liebsten irgendwas, wo man sich an die Stirn klatscht und denkt: Jaaa, logo!
Mein Gefühl ist aber, die Architektur des Amps ist leider einfach nicht gut.

Lese gerade Eure diversen Links. Auf der Haben-Seite, ich lerne wieder etwas neues dazu, auch dafür schon mal Danke.
Uwe_Mettmann
Inventar
#14 erstellt: 07. Nov 2021, 17:49

Sammy_Sin (Beitrag #13) schrieb:
Am liebsten irgendwas, wo man sich an die Stirn klatscht und denkt: Jaaa, logo!

Wenn das so einfach wäre, hätte der Hersteller das wohl auch gemacht.

Ohne Eingriff in das Gerät kannst du das Problem nur gerade so wegpfuschen. Nachteil solcher Lösungen sind, wenn die Probleme dann wieder auftauchen, ist die Gewährleistung abgelaufen und man sitzt da mit dem Problem.

Nee, wenn das ein Serienfehler ist, gibt es hier nur eine sinnvolle Lösung, reklamieren, denn nur so lernen die Hersteller, dass es so nicht geht. Gerade eben, weil die Leute eben wie du, das Gerät behalten möchten, werden die Geräte nicht beim Hersteller reklamiert, so dass der mit seiner Pfuscherei durchkommt.

Solch ein Mimosen-Gerät ist oft nicht nur in einem Punkt empfindlich (Einstrahlung) sondern hat oft noch andere Mimosenprobleme (empfindlich gegenüber Netzstörungen), die dann erst später zum Tragen kommen, wenn man z.B. mal umzieht.

Natürlich kann ja auch sein, dass es sich nur um einen Defekt deines Gerätes handelt, also ansonsten die Geräte des Herstellers in Ordnung sind. In diesem Fall ist es auch richtig das Gerät zu reklamieren.



Dann noch Hinweise zum Wegpfuschen.

Die Einstrahlung erfolgt vermutlich entweder direkt in eine Röhre oder in das Lautsprecherkabel. Im Falle des Lautsprecherkabels kannst du versuchen einen Klappferrit auf das Lautsprecherkabel zu packen. Dieser muss aber direkt auf dem Gesamtkabel hinter den Lautsprecherklemmen angebracht sein. Eventuell solltest du es auch auf den einzelnen Leitungen versuchen, also einen direkt hinter der Plus- und den anderen hinter der Minus-Klemme. Als Ferrit bietet sich der 74271151 von Würth Elektronik an, denn der ist im Frequenzbereich von 800 bis 1000 MHz gut wirksam.

Die andere Möglichkeit sind Schirmungshütchen auf den Röhren. Das sieht allerdings nicht so toll aus, daher kannst du versuchen, die Käfige auf der Rückseite der Käfige mit einem Streifen leitender Klebefolie mit dem Gehäuse zu verbinden (z.B. Klick mich)

Zuvor musst du allerdings die Klebestelle perfekt entfetten. Dazu bietet sich Tuner 600 Spray an. Natürlich sieht man die Klebestreifen von der Seite. Wenn du damit leben kannst.

Schon jetzt wird der Käfig mit dem Gehäuse verbunden sein, aber eventuell nur mit einem Kabel und das reicht nicht aus, um Einstrahlungen zu bekämpfen.

Beide Lösungen sind nur ein Versuch. Die Röhrenkäfige schirmen ja trotz Masseanbindungen nicht vernünftig und Ferrite helfen bei hohen Frequenzen oft nicht ausreichend, denn bei den hohen Frequenzen erfolgt ja auch eine Einstrahlung in die Lautsprecherklemmen und der Verkabelung davor.

Wie schon geschrieben, ist die bessere Möglichkeit, das Gerät zu reklamieren.


Gruß

Uwe


[Beitrag von Uwe_Mettmann am 07. Nov 2021, 17:50 bearbeitet]
Sammy_Sin
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 07. Nov 2021, 18:23
Noch mal Danke, Uwe.
Stichwort wegpfuschen: Schirmungshütchen habe ich probeweise draufgesteckt und den Käfig wieder drüber. Ja, es wurde milder, sieht natürlich beknackt aus. Der Käfig scheint mir nicht mit dem Gehäuse verbunden. Steckt in einer Art Plastikring.
IMG_9798

Das mit der leitenden Klebefolie klingt interessant, dennoch bleibt die Frage, was sollte man sich bei so einem teuren Gerät zumuten an McGyver-Bastelei, ist es das am Ende wert?

Demnach hoffe ich, dass eine Art »Blindtest« (um dessen Ausführung ich meine sehr viel besseren Hälfte bitten möchte) mir zeigt, dass der MA8900 ebenso gut, ebenso »warm« klingt. Dann muss ich mich ggf. nur von der Optik verabschieden…

btw: Der baugleiche Amp vom Händler hat hier oben die gleichen Macken gemacht, im Showroom ist davon nichts zu hören.
Uwe_Mettmann
Inventar
#16 erstellt: 07. Nov 2021, 18:42

Sammy_Sin (Beitrag #15) schrieb:
Noch mal Danke, Uwe.
Stichwort wegpfuschen: Schirmungshütchen habe ich probeweise draufgesteckt und den Käfig wieder drüber. Ja, es wurde milder, sieht natürlich beknackt aus.

Das Schirmhütchen muss (breitflächig) mit dem Gehäuse verbunden werden, damit es besser wirkt.


Sammy_Sin (Beitrag #15) schrieb:
Das mit der leitenden Klebefolie klingt interessant, dennoch bleibt die Frage, was sollte man sich bei so einem teuren Gerät zumuten an McGyver-Bastelei, ist es das am Ende wert?

Sehe ich auch so.


Sammy_Sin (Beitrag #15) schrieb:
Demnach hoffe ich, dass eine Art »Blindtest« (um dessen Ausführung ich meine sehr viel besseren Hälfte bitten möchte) mir zeigt, dass der MA8900 ebenso gut, ebenso »warm« klingt.

Da hoffe ich, dass es klappt.


Gruß

Uwe
Goldohr_
Stammgast
#17 erstellt: 07. Nov 2021, 21:09

Sammy_Sin (Beitrag #15) schrieb:

Das mit der leitenden Klebefolie klingt interessant, dennoch bleibt die Frage, was sollte man sich bei so einem teuren Gerät zumuten an McGyver-Bastelei, ist es das am Ende wert?

Demnach hoffe ich, dass eine Art »Blindtest« (um dessen Ausführung ich meine sehr viel besseren Hälfte bitten möchte) mir zeigt, dass der MA8900 ebenso gut, ebenso »warm« klingt. Dann muss ich mich ggf. nur von der Optik verabschieden…


Zuerst mal was grundsätzliches: warmer Klang ist schlechter Klang. Alles, was dein Gerät einem Stück hinzufügt oder wegnimmt ist ein Fehler. Bei deinem Solid State solltest du da fehlerfrei, also besser als beim Röhrengerät, unterwegs sein. Letzteres ist ohnehin mangelhaft konstruiert, wie man hier schon feststellen musste. Lass' los und trenn dich davon.

Ein so teures Gerät mit Mängeln gehört nach Binghamton zurückgeschickt wo es in einem hermetisch abgeriegelten laboratory spielen kann.
Uwe_Mettmann
Inventar
#19 erstellt: 07. Nov 2021, 23:48
@Sammy_Sin

Wie Matthias richtig geschrieben hat, kannst du natürlich die Bundesnetzagentur einschalten. Diese Behörde ist für solche Störungen zuständig und fungiert auch als eine Art Schlichtungsstelle.

Allerdings sehe ich die Bundesnetzagentur erst als nächsten Eskalationsschritt an. Da aber dein Händler sehr bemüht ist, halte ich das Einschalten der Bundesnetzagentur im jetzigen Status für nicht notwendig. Daher habe ich diesen Schritt auch nicht vorgeschlagen. Ich bin immer ein Freund, es erst mal direkt im Gespräch eine Lösung zu finden und nicht gleich Anwälte und Behörden usw. einzuschalten. Bisher bin ich auch fast immer gut damit gefahren. Der Weg über die Bundesnetzagentur bleibt dir ja weiterhin offen, falls du nicht über deinen Händler weiterkommst.

Wenn du allerdings dem Hersteller McIntosh klarmachen möchtest, dass es so nicht geht, dann kannst du tatsächlich die Bundesnetzagentur einschalten. Ich bezweifele allerdings, dass die Bundesnetzagentur so weit gehen wird, dass McIntosh Probleme bekommt. Wenn doch, so braucht die Bundesnetzagentur natürlich Geräte, die sie in ihrem EMV-Labor in Kolberg untersuchen kann und das wird entweder deins sein, oder vermutlich eher ein oder mehrere Geräte, die dein Händler zur Verfügung stellen muss. Ob dein Händler davon begeistert sein wird und dir gegenüber weiterhin so entgegenkommend sein wird, ist eine andere Frage.

Im Moment bietet sich die Möglichkeit an, dass dein Händler das Gerät zurücknimmt und dann kann dir die Ursachen, warum das Gerät diese Probleme verursacht auch egal sein.


Gruß

Uwe


Nachtrag:
Den Beitrag von Matthias, auf den ich mich bezogen habe, braucht ihr nicht suchen, denn jetzt ist er weg (war Beitrag #18).


[Beitrag von Uwe_Mettmann am 08. Nov 2021, 02:23 bearbeitet]
Sammy_Sin
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 08. Nov 2021, 02:07

Goldohr_ (Beitrag #17) schrieb:


Zuerst mal was grundsätzliches: warmer Klang ist schlechter Klang. Alles, was dein Gerät einem Stück hinzufügt oder wegnimmt ist ein Fehler.


Point given, aber:
Tatsächlich mag ich privat den warmen, durchaus veränderten Klang. Das Analytische, »Saubere« nutze ich (zwangsweise) in meinem Beruf ( ich bin Musiker).
Mit Pantoffeln an den Füßen liebe ich es, mich einlullen zu lassen in eine warme Sound-Decke. Und ja, das ist nicht das, was mit High-Fidelity (hoher Klangtreue) gemeint ist. Aber es tut mir und meinen Ohren gut nach Studio- und oder Probenzeit.
Sammy_Sin
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 08. Nov 2021, 02:33

Uwe_Mettmann (Beitrag #19) schrieb:

Nachtrag:
Den Beitrag von Matthias, auf den ich mich bezogen habe, braucht ihr nicht suchen, denn jetzt ist er weg (war Beitrag #18).


Hatte mich schon gewundert (aus Gründen gelöscht?). Aber das wäre auch aktuell eine Stufe zu viel, auch wenn McIntosh in den USA sich nicht direkt ein Bein ausgerissen hat (eher stark das Gegenteil), habe ich ja immer noch die kleine (eventuell. naive) Hoffnung, Energie und Stresssparend eine Lösung zu finden.
AndyGR42
Stammgast
#22 erstellt: 08. Nov 2021, 10:49
Ich denke, die Bundesnetzagentur interessiert sich eher für Geräte, welche den Funk stören und weniger für falsch konstruierte Röhren "Empfänger". Grundsätzlich kann man sich hier die Standorte sowie die durchgeführten Messungen anschauen: https://www.bundesne...chnik/EMF/start.html

So lange hier keine Grenzwerte überschritten werden muss man das wohl hinnehmen. Aber: wenn in einer Dachwohnung im ungünstigen Winkel zur Sendeantenne die Grenzwerte eventuell nicht eingehalten werden, dann würde eine Beschwerde und Messung in der Wohnung vielleicht eher zu Ziel führen: https://www.bundesne.../Stoerung/start.html
Sammy_Sin
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 08. Nov 2021, 13:49
Das würde mich schon sehr interessieren, was rauskommen würde, wenn man da oben einmal misst. Vielleicht schildere, ich ganz unabhängig von meinem Amp, den Fall mal?
Talking Amp, heute in einem amerikanischen Forum, in dem ich mich zu dem Problem bisher ohne Erfolg ausgetauscht habe:

»I had the exact issue with my MA-352. Sent it back to Audio Classics and they found an IC had failed.«
Goldohr_
Stammgast
#24 erstellt: 09. Nov 2021, 12:16

Sammy_Sin (Beitrag #20) schrieb:


Point given, aber:
Tatsächlich mag ich privat den warmen, durchaus veränderten Klang. Das Analytische, »Saubere« nutze ich (zwangsweise) in meinem Beruf ( ich bin Musiker).


Lieber Themenersteller,

meine Ausführung galt auch nicht Deinem persönlichen Geschmack, sondern dem Gerät. Es gibt etwas, das nennt sich Stil und das vergessen viele Leute hier. Stil bedeutet, dass man bei bestehenden Handlungsalternativen jene wählt, die einen am besten ausdrückt. Daher auch guter Stil und schlechter Stil als Form von kongruentem Ausdruck und misslichem. Was Geräte, wie deinen Vollverstärker angeht, haben die keine Varianten der Handlung. Sie müssen einfach funktionieren. Aus diesem Grund hat man auch Normen wie die Hifi-DIN eingeführt um ein gutes Gerät zu klassifizieren. Gute Geräte klingen nicht selbst, sondern verstärken nur; und das bestmöglich linear und störungsfrei. Solltest du jedoch stilistisch einen Badewannensound bevorzugen, kannst du ja jederzeit an den Reglern drehen oder einen digitalen Equalizer einschleifen. Das wäre - im Gegensatz zur Fehlkonstruktion - Ausdruck deines Geschmacks, respektive Stils, und damit nicht dem Urteil anderer unterlegen. Also hör wie du es für richtig hältst. Was ein gutes Gerät ist, kann man jedoch nicht diskutieren.


Sammy_Sin (Beitrag #21) schrieb:

Hatte mich schon gewundert (aus Gründen gelöscht?).


Dieser Beitrag entsprach auch in keiner Weise einer würdevollen Debattenkultur im Forum oder sonstwo. Hilfreich war er auch nicht, da der Verweis auf die Bundesnetzagentur in diesem Fall wenig gebracht hat. Deren AufgabenAufgaben im Verbraucherschutz umfassen nicht das Überprüfen von defekten Stereoverstärkern. Ansonsten würde ich dort auch mal mit einem alten Plattenspieler erscheinen und den reparieren lassen.

Persönlich habe ich mit der Marke McIntosh abgeschlossen, da ich auch schon einmal Probleme mit einem Gerät dieser Firma hatte. Angeblich gehörte das so, aber im Endeffekt war ein Pfennigartikel an einer Stelle verwendet worden, was man hätte besser lösen können. Sei's drum.

Ich hoffe, dass Du das Problem zielgerichtet lösen kannst.

Viele Grüße
das Goldohr
Rolf_Meyer
Inventar
#25 erstellt: 09. Nov 2021, 22:24
Moin,

Na da bedanke ich mich doch für die Aufklärung über guten und schlechten Stil...



Zuerst mal was grundsätzliches: warmer Klang ist schlechter Klang. Alles, was dein Gerät einem Stück hinzufügt oder wegnimmt ist ein Fehler. Bei deinem Solid State solltest du da fehlerfrei, also besser als beim Röhrengerät, unterwegs sein. Letzteres ist ohnehin mangelhaft konstruiert, wie man hier schon feststellen musste. Lass' los und trenn dich davon.

Ein so teures Gerät mit Mängeln gehört nach Binghamton zurückgeschickt wo es in einem hermetisch abgeriegelten laboratory spielen kann.


Wovon zeugen nun diese Äußerungen? Guter oder schlechter Stil? Wohl gemerkt, wir befinden uns im "Röhrengeräte-Unterforum"...
(Wäre, wie wenn ich auf einer Veganer-Party den Leuten erkläre, daß sie bekloppt sind, weil sie tierische Produkte vermeiden. Das sollte man wohl allenfalls denken, aber nicht äußern ) Aber die Röhrengemeinde gehört eben zum Silizium bekehrt... da ist auch sowas recht.

Und, ja, mein Beitrag hatte gaaanz schlechten Stil. Er hatte aber so lange Bestand, daß die beiden Herren, die er betraf, ihn durchaus lesen konnten. Reicht doch. Manchmal habe ich eben keine Lust auf lange Schreiberein... Dann eben kurz und direkt.

Von einem Fehler beim Video zu fabulieren, weil man ein leises nerviges Störgeräusch aus den Notebooklautsprechern nicht vernehmen kann... ist wohl auch eher was aus der Kathegorie "Gespielter Witz"... Ich kann die Störgeräusche... Nette zirpende Grillen... durchaus sehr gut hören... Liegt wohl an dem Röhrenverstärker hier


»I had the exact issue with my MA-352. Sent it back to Audio Classics and they found an IC had failed.«


gefolgt von dem:

Hilfreich war er auch nicht, da der Verweis auf die Bundesnetzagentur in diesem Fall wenig gebracht hat. Deren AufgabenAufgaben im Verbraucherschutz umfassen nicht das Überprüfen von defekten Stereoverstärkern. Ansonsten würde ich dort auch mal mit einem alten Plattenspieler erscheinen und den reparieren lassen.


Was ist das? Realsatiere?
Meine Einlassungen bezogen sich darauf, daß da anscheinend irgendwelche GSM-Einstreuungen zu vernehmen sind. Und das deute auf ein evtl. hohes Störfeld hin, weil evtl. Grenzwerte überschritten werde. Schon allein deshalb würde ICH mal messen lassen. (Unabhängig vom Verstärker!) Aber manch einer fühlt sich ja erst unter richtig HF-Belastung wohl...
Übrigens, wie ist die spontane Selbstreparatur des IC (wohlgemerkt, IC nicht Röhre!) beim Transport über die Etagen oder durch Abschirmmaßnahmen zu erklären?
Und ich glaube ganz fest, daß der McIntosh jede EMV-Abnahme in den USA überstanden hat. Die sind (oder waren zu meiner aktiven Zeit) wesentlich straffer als hier.


Persönlich habe ich mit der Marke McIntosh abgeschlossen, da ich auch schon einmal Probleme mit einem Gerät dieser Firma hatte. Angeblich gehörte das so, aber im Endeffekt war ein Pfennigartikel an einer Stelle verwendet worden, was man hätte besser lösen können. Sei's drum.


Ich würde ja sehr gern erfahren, um was für ein Teil, mit welchen negativen Wirkungen es sich gehandelt hat. Im Detail...
Aber da wird wohl ganz sicher nix kommen.


Solltest du jedoch stilistisch einen Badewannensound bevorzugen, kannst du ja jederzeit an den Reglern drehen oder einen digitalen Equalizer einschleifen. Das wäre - im Gegensatz zur Fehlkonstruktion - Ausdruck deines Geschmacks, respektive Stils, und damit nicht dem Urteil anderer unterlegen.


Badewannensound? Na da hat ja wohl jemand gar keine Ahnung... Röhrenverstärker machen, so sie denn Fehler machen, eher eine Mittenüberhöhung.
Aber sich anmaßen, einer renomierten Firma, eine Fehlkonstruktion zu unterstellen.
Und, nein, ich bin da weder verwand, noch versippt, noch verschwägert... auch handle ich nicht mit derlei Geräten... Und ich besitze nicht mal einen McIntosh...

Und ganz sicher wird dieser Verstärker jede blöde DIN-Norm betreffend HiFi erfüllen... Die sind so flach angesetzt, daß da sogar Transistoren durchkommen...

Nur die grünen LED unter den Röhren... die finde ich grenzwertig... Sie wären das Erste, was ich abklemmen täte.

Gruß, Matthias


[Beitrag von Rolf_Meyer am 09. Nov 2021, 23:19 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#26 erstellt: 09. Nov 2021, 22:38

Sammy_Sin (Beitrag #23) schrieb:
Das würde mich schon sehr interessieren, was rauskommen würde, wenn man ..


hau rein! Würde mich auch interessieren.
Sammy_Sin
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 10. Nov 2021, 00:53
Auch ich möchte mich bei Goldohr herzlich für den kleinen Exkurs zum Thema Stil bedanken.
Ich glaube die grundsätzliche Diskussion zum Röhensound, der auch in meinen Ohren sehr weit vom »Badewannensound« entfernt ist, führt hier zu weit.

Die Bundesnetzagentur würde hier oben gerne messen, nicht zwingend, um mir hier zur helfen, sondern um einen eventuellen Störer zu finden, befürchte ich. Halte Euch aber gern auf dem Laufenden, wenn es soweit kommt.

Am liebsten mit einem Abschluss zu dem Thema und einer Lösung, falls jmd. ähnliches widerfährt.

Edit: Satzbau


[Beitrag von Sammy_Sin am 10. Nov 2021, 01:22 bearbeitet]
Uwe_Mettmann
Inventar
#28 erstellt: 10. Nov 2021, 00:54

Rolf_Meyer (Beitrag #25) schrieb:

Und ich glaube ganz fest, daß der McIntosh jede EMV-Abnahme in den USA überstanden hat. Die sind (oder waren zu meiner aktiven Zeit) wesentlich straffer als hier.

Hallo Matthias,

die EMV-Anforderungen in den USA für Audiogeräte beinhalten aber nur die Störaussendung und nicht die Störfestigkeit, also auch nicht bezüglich der Einstrahlung von Funksendern. Aktuell sind die Störaussendungsanforderungen in der EU und USA vergleichbar.


Gruß

Uwe
Uwe_Mettmann
Inventar
#29 erstellt: 10. Nov 2021, 09:24

Sammy_Sin (Beitrag #27) schrieb:
Die Bundesnetzagentur würde hier oben gerne messen, nicht zwingend, um mir hier zur helfen, sondern um einen eventuellen Störer zu finden, befürchte ich. Halte Euch aber gern auf dem Laufenden, wenn es soweit kommt.

Du hast also die Bundesnetzagentur kontaktiert, so habe ich das jetzt verstanden.

Es wird immer behauptet, dass die nur messen, um Funkstörer zu finden. Das ist nicht ganz richtig, denn die kümmern sich auch um andere EMV-Kollisionsfälle.

In deinem Fall wird dann vermutlich rauskommen, dass der MA352 nicht genügend einstrahlfest ist. Die beste Möglichkeit ist dann, dass der Händler den MA352 zurücknimmt. Wenn ich dich richtig verstanden habe, ist der Händler auch jetzt schon dazu bereit. Was erwartest du als davon, dass die Bundesnetzagentur zu dir kommt? Möchtest du, dass McIntosh zur Verantwortung gezogen wird, und den MA352 in Europa nicht mehr verkaufen darf, zumindest nicht in dieser Form?


Gruß

Uwe
pragmatiker
Administrator
#30 erstellt: 10. Nov 2021, 10:58
Servus Sammy_Sin, servus zusammen,

ich möchte vorausschicken, daß ich oben verlinkte Tondatei nicht gehört habe, da ich derzeit mit Minimalcomputerausrüstung auf Reisen bin und die Tonwiedergabe dort zickt.

Sammy_Sin (Beitrag #1) schrieb:
Geräusche macht – zu jeder Tageszeit – mal ein bisschen leiser, mal ein bisschen lauter.....

Die Umstände:
- Aufstellung unter dem Dach, 6. Etage
- Auf dem Nachbardach ein Mobilfunkmast
- Düsseldorfer Fernsehturm in Sichtweit, Innenstadt

Was mich etwas wundert, ist, daß die Störungen wohl rund um die Uhr vorhanden sind. Bei Mobilfunksendern ist es aber nun so, daß die Sendeleistung in jedem Zeitschlitz der tatsächlichen Nachfrage nach Kommunikation (und der Empfängereingangsspannung) nachgesteuert wird - schließlich wollen die Betreiber kein Geld für die Stromrechnung zum Fenster rauswerfen, wenn überhaupt niemand (weil es z.B. mitten in der Nacht ist) über diesen Sendemasten telefonieren oder internetten will. Insofern würde ich - wenn die Störungen von der Anwender-Luftschnittstelle des Mobilfunkmasten kommen sollten - ein nach Nutzungsintensität und zeitlich stark schwankendes Störszenario erwarten. Das ist allerdings - wenn ich obige Zeilen richtig interpretiere - wohl nicht der Fall.

Außerdem ist die Hochfrequenz-Feldverteilung in geschlossenen Räumen im UHF-Gebiet und aufwärts sehr komplex. Hier sollte eigentlich eine Ortsveränderung des Verstärkers um ein paar Meter oder in einen anderen Raum in der Wohnung im 6-ten Stock bereits eine deutliche Änderung des Störungsbildes hervorrufen - auch davon wurde nichts erwähnt.

Befinden sich auf dem Dach des 6-stöckigen Hauses eigentlich Photovoltaikmodule samt Umrichtern? Befindet sich auf dem Dach des 6-stöckigen Hauses eine zentrale Klimatisierung mit einem entsprechenden Umrichter? Befindet sich auf dem Dach des 6-stöckigen Hauses ein anderes Infrastrukturelement mit "dicker" Leistung, welches über einen Umrichter betrieben wird (z.B. eine dauernd laufende Aufzugsteuerung)?

Mir scheint es nicht komplett unwahrscheinlich, daß bei eventuellen behördlichen Messungen eine Störquelle im eigenen Haus (ggf. mit dem darauf häufig folgenden Unfrieden) gefunden wird. Hier erscheint mir eine eigene Vorab-Recherche nach möglichen Störquellen im eigenen Haus sowie ggf. deren Beseitigung in Eigenregie (d.h. ohne behördliche Begleitung) im Sinne des Hausfriedens zielführender als das sofortige Einschalten amtlicher Organe - das kann man immer noch machen, wenn die eigene (analytische und sorgfältige) Suche nichts gebracht hat.

Das Thema mit den Lautsprecherkabeln sollte man auch nicht ganz aus den Augen verlieren: Ändert sich was am Störungsbild, wenn man die Lautsprecherkabel (versuchsweise) deutlich verkürzt und / oder sehr viel anders (also nicht nur um Zentimeter, sondern um mehrere Meter) verlegt? So, wie es beschrieben wurde (keine Störungen bei Kopfhörerbetrieb mit am Verstärker allpolig abgeklemmten Lautsprecherkabeln; Unabhängigkeit des Störungsbildes von Signalquellen und Stellung des Lautstärkestellers), sieht es danach aus, als ob die Störungen über die (als Antenne wirkenden) Lautsprecherkabel in die Gegenkopplungsschleife des Verstärkers eingeschleust werden (und dann irgendwo in der Nähe des Endstufeneingangs auf ein demodulationsfähiges Halbleiterbauelement - z.B. die Basis- / Emitterstrecke eines Transistors - treffen).

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 10. Nov 2021, 12:49 bearbeitet]
Sammy_Sin
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 10. Nov 2021, 14:30

Uwe_Mettmann (Beitrag #29) schrieb:
Was erwartest du als davon, dass die Bundesnetzagentur zu dir kommt? Möchtest du, dass McIntosh zur Verantwortung gezogen wird, und den MA352 in Europa nicht mehr verkaufen darf, zumindest nicht in dieser Form?


Ich hatte länger mit einer Dame der Bundesnetzagentur telefoniert und meinen Fall geschildert: »Abschließend, was würden Sie mir denn nun in diesem Fall empfehlen?« – »Ja, Sie möchten ja Ihren Verstärker nutzen, das können Sie im Moment durch die Störungen nicht richtig, dann würden wir prüfen, woran das liegt.« (Gedächtnisprotokoll).
Müsste nun eine E-Mail absetzen, aber Deine Frage ist berechtigt. Ich finde es irgendwie nicht richtig, der Firma McIntosh ans Bein zu pi***, wenn ich scheinbar der Einzige bin, der die Probleme an meinem Standort mit dem Amp hat.

Ich bin dem Link von Andy gefolgt und sehe folgendes über die Antenne auf dem Nachbardach. Ich kann das als Laie allerdings nur rudimentär deuten, denke mir aber: Huch, vertikaler Sicherheitsabstand von 5,30… da liegt man doch irgendwie drin. Again: Laie.

PastedGraphic-11

PastedGraphic-12
Sammy_Sin
Ist häufiger hier
#32 erstellt: 10. Nov 2021, 14:50

pragmatiker (Beitrag #30) schrieb:

Was mich etwas wundert, ist, daß die Störungen wohl rund um die Uhr vorhanden sind. Bei Mobilfunksendern ist es aber nun so, daß die Sendeleistung in jedem Zeitschlitz der tatsächlichen Nachfrage nach Kommunikation (und der Empfängereingangsspannung) nachgesteuert wird…

…eine Ortsveränderung des Verstärkers um ein paar Meter oder in einen anderen Raum in der Wohnung im 6-ten Stock bereits eine deutliche Änderung des Störungsbildes hervorrufen…

Befinden sich auf dem Dach des 6-stöckigen Hauses eigentlich Photovoltaikmodule samt Umrichtern?…

…Störquelle im eigenen Haus (ggf. mit dem darauf häufig folgenden Unfrieden) gefunden wird.

Das Thema mit den Lautsprecherkabeln…


Vielen Dank für Deine Anregungen, Herbert.
- ich bilde mir ein, dass die Störungen tief in der Nacht etwas geringer sind, nicht viel allerdings. Vielleicht gilt hier: kleine, große Stadt = immer bedarf?
- auf der 6. Etage ist mit einem Ortswechsel des Amps nichts zu holen. Auch in der 5. Etage nicht. Besser wird es erst in der 3. Etage.
- Gerade noch mal mit dem Hausverwalter gesprochen. Keine Solaranlage auf unserem Dach, da ich hoch oben bin kann ich sagen, auf den anderen Dächern sehe ich auch nichts. Kein Aufzug im Haus (macht einen knackigen Po!), keine zentrale Klimaanlage. Sollte sich herausstellen, dass eine Mieter unter mir zum Hobby einen elektrischen Stuhl oder ähnliches betreibt, würde wir sicher eine freundliche Lösung finden.
- Habe komplett andere Kabel und Boxen am Amp gehabt, allerdings waren die Kabel nicht extrem kurz, vielleicht probiere ich das auch noch einmal.
pragmatiker
Administrator
#33 erstellt: 10. Nov 2021, 18:38

Sammy_Sin (Beitrag #32) schrieb:
Habe komplett andere Kabel und Boxen am Amp gehabt, allerdings waren die Kabel nicht extrem kurz, vielleicht probiere ich das auch noch einmal.

Wenn sich die Lautsprecherkabel als Einfallstor für die Störungen herausstellen sollten - da kann man einiges tun: z.B. geschirmte Lautsprecherkabel verwenden (hat nix mit Voodoo zu tun).....oder Aufwicklung der Lautsprecherleitung direkt am Verstärkerausgang auf einen hinreichend großen Ferrit-Ringkern (pro Kanal ein eigener Ringkern; mindestens je ca. 10...15 Windungen) aus 31er-Material (z.B. FT240-31 https://ferritshop.de/produkt/3pack-ft240-31-ferrit-ringkern/ ) - ja, es muß ein Ferrit-Ringkern (kein Eisenpulver-Kern) sein - und, nein, das Kernmaterial ist nicht wurscht.......

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 10. Nov 2021, 18:49 bearbeitet]
Rolf_Meyer
Inventar
#34 erstellt: 11. Nov 2021, 01:14
Moin Herbert,


Bei Mobilfunksendern ist es aber nun so, daß die Sendeleistung in jedem Zeitschlitz der tatsächlichen Nachfrage nach Kommunikation (und der Empfängereingangsspannung) nachgesteuert wird - schließlich wollen die Betreiber kein Geld für die Stromrechnung zum Fenster rauswerfen, wenn überhaupt niemand (weil es z.B. mitten in der Nacht ist) über diesen Sendemasten telefonieren oder internetten will. Insofern würde ich - wenn die Störungen von der Anwender-Luftschnittstelle des Mobilfunkmasten kommen sollten - ein nach Nutzungsintensität und zeitlich stark schwankendes Störszenario erwarten. Das ist allerdings - wenn ich obige Zeilen richtig interpretiere - wohl nicht der Fall.


Das trifft so nicht ganz zu. Im GSM-Netz ist IMMER Bewegung. Nur als Beispiel:
Jedes eingebuchte Gerät wird zyklisch "gepingt" und wenn keine Rückmeldung erfolg, aus der Liste der aktiven Geräte entfernt. Das erfolgt in relativ langen Intervallen (einige zehn Minuten)... Was ergibt das bei hunderten eingebuchten Geräten in einer Funkzelle?
Und seit es Smartphones gibt, wo niemand weiß, was die alles so hintenrum treiben, wenn Siri oder Alexa beim Sex lauschen (Die beiden Damen haben bei mir Hausverbot )
Abgesehen von Tausenden und Abertausenden Spam-Messages von irgendwelchen Spieleprovidern oder Nachrichten-Portalen.
Und das geht so 24/7...
Und es gibt sogar Kanäle, auf denen praktisch "Strich" gesendet wird... Damit das Endgerät entscheiden kann, welches denn nun die "attraktivste" Zelle im Umkreis ist.

Wenn ich mir die "Bewerteten Sendeantennen" so anschaue und das praktisch in Besenstiellängen-Entfernung... Na da brauch ich doch nicht mehr suchen. Daß das aus den Lautsprechern zirpt ist wohl völlig klar. (Vielleicht zirpen die ja schon ohne Verstärker, wenn man nur den Minuspol am Gerät beläßt ... Mit genügend HF-Energie sabbelt sogar Mudderns Bügeleisen oder die Herdplatte...)
Auch das mit den Lautsprecherkabeln wird nix bringen. Der TE hat doch weiter vorn dokumentiert, welche Maßnahmen Linderung gebracht haben... Alufolie um den gesamten Verstärker oder die Röhren... oder Abschirmbecher über die Röhren...(die dann allerdings auch sauber mit Masse verbunden werden müssen) DB hat doch des Rätsels Lösung schon gaaanz vorn geschrieben und Bild dazu eingestellt.
Ungebecherte Röhren (Das weitmaschige Geflecht, was da original verbaut, und scheinbar ungeerdet ist, wird nicht wirkungsvoll bei 1,5GHz und noch höheren Frequenzen wirken.) werden bei derartiger HF-Belastung immer Antenne spielen... Aber im Normalfall ist so ein HiFi-Gerät aber auch nicht dazu gedacht, direkt unter einer GSM-Basisstation betrieben zu werden. (Ich würde da ja ausziehen... und bin bestimmt kein Aluhutträger.)
Da dann vielleicht doch besser eine Transe, wo keiner auf die Idee kommt, Bauteile Altar-mäßig zu präsentieren... Das ist nämlich das eigentliche Problem. Der Hörer will ja auch mit den Augen hören... Und Abschirmbecher sehen eben beknackt aus... (und die grünen LEDs könnte man dann ja auch nicht mehr sehen)

Hier noch mal ein zweckmäßiger Aufbau
sam-0610_408888
Wäre für den Verkauf völlig unbrauchbar, aber ich baue ja mit Röhren nicht, weil es so toll aussieht, sondern, weil es wesentlich besser klingt.

Gruß, Matthias
pragmatiker
Administrator
#35 erstellt: 11. Nov 2021, 09:47
Servus Matthias,

Rolf_Meyer (Beitrag #34) schrieb:
Auch das mit den Lautsprecherkabeln wird nix bringen.


Rolf_Meyer (Beitrag #34) schrieb:
Ungebecherte Röhren (Das weitmaschige Geflecht, was da original verbaut, und scheinbar ungeerdet ist, wird nicht wirkungsvoll bei 1,5GHz und noch höheren Frequenzen wirken.) werden bei derartiger HF-Belastung immer Antenne spielen.

Wie interpretierst Du denn dann angesicht Deiner vorstehenden Zeilen diese Aussage?:

Sammy_Sin (Beitrag #9) schrieb:
nein, über den Kopfhörer-Ausgang ist nichts zu hören. Flüsterleise.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 11. Nov 2021, 09:49 bearbeitet]
Rolf_Meyer
Inventar
#36 erstellt: 11. Nov 2021, 10:44
Moin Herbert,

Ja, zugegeben... Daß mit der Stille am Kopfhörer paßt nicht zum Gesamtbild.
Ich persönlich halte die Einkoppelung von Störungen über den Gegenkoppelungszweig für ein Ammenmärchen. Dazu ist an dieser Stelle alles viel zu niederohmig... (selbst ein 8Ohm Lautsprecher würde hier sicher die Störungen gegen Masse kurzschließen.)
Für plausiebel halte ich die Möglichkeit, daß die Kopfhörer nicht die empfindlichsten sind, und/oder daß die "Demodulation" tatsächlich erst beim Übergang auf Silizium statt findet und der KH-Ausgang einen eigenen, störungsunempfindlicheren Verstärkerzweig hat. Ich kenne die Schaltung nicht.

Und daß das mit den Maßnahmen am Lautsprecherkabel nix bringt, ist nur meine persönliche Meinung. Ein Test mit Ferriten oder koaxialen Lautsprecherkabeln steht dem TE ja frei...

Gruß, Matthias


[Beitrag von Rolf_Meyer am 11. Nov 2021, 10:45 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#37 erstellt: 11. Nov 2021, 12:37

Rolf_Meyer (Beitrag #36) schrieb:
selbst ein 8Ohm Lautsprecher würde hier sicher die Störungen gegen Masse kurzschließen

.....der aus HF-Sicht einige hundert Microhenry bis einige Millihenry parallel mit einigen zehn bis ein-, zweihundert Picofarad darstellt - also eher kein glatter Kurzschluß ist.....

Grüße

Herbert
Rolf_Meyer
Inventar
#38 erstellt: 11. Nov 2021, 22:49
Ja, Herbert, Du hast Recht und wiederum auch Unrecht...

Wenn mit Lautsprecher ein einzelnes Chassis gemeint wäre. z.B. ein Breitbänder ohne jegliche Frequenzweichen oder Sperrkreise etc...
dann ist das kein wirksamer HF-Kurzschluß. Die Induktivität der Schwingspule würde gegenüber HF einen sehr hohen Widerstand (besser eine hohe Impedanz) bilden und nix mehr gegen Masse ableiten.

ABER:
Ich meinte jedoch mit "Lautsprecher" sowas, was der Normalverbraucher so dran hängt... Zwei- oder (mehr) Wege-Lautsprecher... eben mit den von Dir genannten Kapazitäten etc. pp.

Und dann ergibt sich folgendes Bild:
Lautsprecher HF-Impedanz
Ich denke, Du erkennst die, von Dir veröffentlichte, Ersatzlast wieder...

16,5Ohm Impedanz ab 200kHz... Das ist seehr niederohmig. Welche HF-Leistung soll denn da vom Lautsprecherkabel eingefangen werden, um eine so hohe Störspannung an 16,5Ohm entstehen zu lassen, daß sie gegen den normalen Gegenkoppelungspegel, auf den die Schaltung ausgelegt ist (also die maximale Ausgangsspannung des Verstärkers von einigen zehn Volt), irgendetwas zu bedeuten hätte? Da hat es den TE in seinem Dachgeschoß schon lange gegrillt.

Gleichwohl weiß ich aber auch, daß "HF zuweilen eigenartige Wege geht". Also, warum nicht diesen Punkt durch Test auschließen. Nur zu... Bin weiterhin sehr am Thema interessiert und auf die Lösung des Problems gespannt.

Also, nix für ungut...

Gruß, Matthias
Sammy_Sin
Ist häufiger hier
#39 erstellt: 12. Nov 2021, 01:56
Lieben Dank, Jungs,
Lautsprecherkabel 10cm (amp und box zusammen bringen, ein herrliches Schauspiel) hat nichts geändert.
Ich werde aber langsam müde und bin traurig, dass dieses Ding wohl unrettbar für mich ist, an dem Standort.

Dennoch ist es auch lehrreich und spannend für mich. Letztes Aufbäumen: Schirmungshütchen über die Röhren, die miteinander verbinden via Klemmen-Kabel, das alles an die Erde der Steckdose.

Und der Blindtest (nach Kräften) MA8900 vs MA352 (so gut es geht eingepegelt) steht auch noch aus. Der interessiert mich wirklich.
Sammy_Sin
Ist häufiger hier
#40 erstellt: 12. Nov 2021, 02:39

Sammy_Sin (Beitrag #32) schrieb:


- ich bilde mir ein, dass die Störungen tief in der Nacht etwas geringer sind, nicht viel allerdings.


Das hier muss ich updaten. In den letzten Tagen scheint mir, dass es Nachts, jetzt 0.30 Uhr zum Beispiel, deutlich leiser ist im Vergleich zu dem heftigen Britzeln, wenn ich das Ding Mittags anmache.
Goldohr_
Stammgast
#41 erstellt: 13. Nov 2021, 11:53

Rolf_Meyer (Beitrag #25) schrieb:
Moin,

Ich würde ja sehr gern erfahren, um was für ein Teil, mit welchen negativen Wirkungen es sich gehandelt hat. Im Detail...
Aber da wird wohl ganz sicher nix kommen.


Ich bleibe keine Antwort schuldig. Es handelte sich um ein defektes Lautstärkepoti, das zu erheblichen Gleichlaufschwankungen führte. Mal war es links, mal rechts erheblich lauter. Eine unkomplizierte Abhilfe erhielt ich nicht. Bei dieser Preisklasse könnte man ein Widerstandsleiter-Potentiometer erwarten, das absoluten Gleichlauf garantiert. Das kostet aber und setzt logarithmisches Regelverständnis voraus. Sei's drum - ich veräußerte das Gerät mit Hinweis auf den Defekt. Dem Käufer war das damals egal, da er einfach blaue Augen haben wollte.

Viele Grüße
das Goldohr
pragmatiker
Administrator
#42 erstellt: 13. Nov 2021, 21:41
Servus Matthias,

Rolf_Meyer (Beitrag #38) schrieb:
Ja, Herbert, Du hast Recht und wiederum auch Unrecht.......16,5Ohm Impedanz ab 200kHz... Das ist seehr niederohmig........Gleichwohl weiß ich aber auch, daß "HF zuweilen eigenartige Wege geht". Also, warum nicht diesen Punkt durch Test auschließen. Nur zu... Bin weiterhin sehr am Thema interessiert und auf die Lösung des Problems gespannt.

Versuch macht kluch - oder, um mit Goethe (Faust 1, Studierzimmer) zu sprechen: "Grau, teurer Freund, ist alle Theorie....".

Also hab' ich das jetzt mal gemessen: Eine HF-Impedanzmessung, so wie sie an den Lautsprecherklemmen eines Verstärkers beispielhaft vorliegen kann. Lautsprecherkabel: realitätsnahe 4,0[m] weitgehend gestreckte Lautsprecherleitung 2 x 2,5[mm²] (der HF-Verkürzungsfaktor dieser Leitung ist mir nicht bekannt) mit einem Canton "Plus S" Lautsprecher (4[Ohm], kleiner Zweiweger mit anständiger Frequenzweiche) an einem Kabelende - und (anstelle des Verstärkers) diese Meßmimik am anderen Kabelende (die Anzeige im Display kann man vergessen, da ich das Gerät über den PC gesteuert habe):

Meßaufbau Impedanz Canton Plus S 2x2,5qmm AA-230

Das ist ein kleiner, nicht-chinesischer 1-Port HF-Antennenanalyzer (also ein VNWA) von 100[kHz] bis 230[MHz] (für die größeren (und deutlich schwereren) 19["]-Netzwerkanalysator-"Geschoße" HP4191A und HP4192A (die bis ins [GHz]-Gebiet gehen würden) war ich jetzt viel zu faul, um entweder Lautsprecher zu diesen Geräten oder diese Geräte zu Lautsprechern zu "wuchten" (und den ganzen Kram dann auch noch wellenwiderstandsrichtig zu adaptieren und zu kalibrieren) - für die grundsätzliche Aussagekraft der Meßergebnisse spielt das aber keine Rolle).

Diese Impedanzmessungen erbrachten folgende Ergebnisse (die Spalten "SWR" und "RL" (Return Loss) stellen hier (für unseren Fall hier irrelevanten) Blödsinn dar, weil sie sich auf eine Bezugsimpedanz stützen (eingestellt waren hier 600[Ohm]), die natürlich bei Lautsprechern und Kabeln im NF-Gebiet nicht vorliegt):

1.) Serienersatzschaltbild:

Canton Plus S, Impedanz 100kHz bis 230MHz, 4m 2x2,5qmm, Serienersatzschaltbild


2.) Parallelersatzschaltbild:

Canton Plus S, Impedanz 100kHz bis 230MHz, 4m 2x2,5qmm, Parallelersatzschaltbild


Die Messungen gingen bei 100[kHz] los und liefen bis 230[MHz]. Die Marker sitzen bei 100[kHz] (untere Frequenzgrenze des Analyzers), bei ca. 16[MHz] (Impedanzmaximum), bei 88,5[MHz] (untere Frequenzgrenze UKW-Bereich), bei 108[MHz] (obere Frequenzgrenze UKW-Bereich), bei 174[MHz] (untere Frequenzgrenze DAB+ - Bereich), bei ca. 198,4[MHz] (lokales Impedanzminimum) und bei 230[MHz] (obere Frequenzgrenze DAB+ - Bereich).

Mehr als +/- 750[Ohm] sind mit diesem Gerät graphisch nicht darstellbar (wohl aber meßbar; dann muß man die Daten im Excel-Format "abholen" und auswerten) - schließlich handelt es sich um eine HF-Kiste, und da sind so hohe Impedanzwerte eher unüblich.

Was man da in den Messungen sieht, ist spätestens ab ca. 16[MHz] aufwärts im Wesentlichen nicht mehr der Lautsprecher, sondern überwiegend nur noch das Lautsprecherkabel. Diese sich halbwegs periodisch wiederholende Kurvenform kann man von 230[MHz] bis sicher in die Gegend von 1....2[GHz] (mit entsprechendem Dämpfungszuwachs) gedanklich ganz ungefähr fortsetzen.

Der minimale Betrag "|Z|" der Impedanz beträgt bei diesen Messungen ca. 70[Ohm] - das ist erheblich weniger, als von mir aus dem Bauch raus vermutet, aber immer noch deutlich mehr als die von Dir skizzierten 16,5[Ohm]. Der maximal gemessene Betrag "|Z|" der Impedanz beträgt ca. 359[Ohm] - immer noch sehr niederohmig.

Bei dieser Niederohmigkeit ist es unwahrscheinlich, daß (anhand meiner Meßergebniss) da über die Lautsprecherkabel substantiell Störpotential eingekoppelt wird - deswegen hast Du damit wohl uneingeschränkt recht:

Rolf_Meyer (Beitrag #38) schrieb:
16,5Ohm Impedanz ab 200kHz... Das ist seehr niederohmig. Welche HF-Leistung soll denn da vom Lautsprecherkabel eingefangen werden, um eine so hohe Störspannung an 16,5Ohm entstehen zu lassen, daß sie gegen den normalen Gegenkoppelungspegel, auf den die Schaltung ausgelegt ist (also die maximale Ausgangsspannung des Verstärkers von einigen zehn Volt), irgendetwas zu bedeuten hätte? Da hat es den TE in seinem Dachgeschoß schon lange gegrillt.


Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 13. Nov 2021, 21:51 bearbeitet]
Sammy_Sin
Ist häufiger hier
#43 erstellt: 14. Nov 2021, 01:29
Mir wird schwindelig. Ich versuche aber dennoch mitzukommen.
pragmatiker
Administrator
#44 erstellt: 14. Nov 2021, 15:35
Rolf_Meyer
Inventar
#45 erstellt: 15. Nov 2021, 01:18
Moin,


Sammy_Sin (Beitrag #43) schrieb:
Mir wird schwindelig. Ich versuche aber dennoch mitzukommen.

Ist gar nicht so wichtig, da mitzukommen, wenn sich zwei technikaffine ältere Herren ihren Standpunkt darlegen. Für Dich zält doch eigentlich nur die Erkenntnis, daß es sehr, sehr unwahrscheinlich ist, daß Du Dir die Störungen über die Lautsprecherkabel reinholst.

@Herbert,
Danke für die Mühe mit der realen Messung!

Gruß, Matthias


[Beitrag von Rolf_Meyer am 15. Nov 2021, 01:18 bearbeitet]
Sammy_Sin
Ist häufiger hier
#46 erstellt: 18. Nov 2021, 22:42
Liebe Damen, liebe Herren,
ich möchte mich sehr für Eure Hilfe und Euer Mitfiebern bedanken.
Ich habe gestern den Solid-State MA8900 bestellt, ich musste leider einfach einsehen, dass der Hybrid MA352 mit seiner Bauweise hier bei mir nicht funktioniert. Yes, lord, ich habe gekämpft und ich meine auch, alles probiert.
Die Strahlungen des Handy-Masts auf dem Nachbardach knallt in diese Röhren-»Antennen« einfach zu stark rein. (…was mit mir und meiner Murmel wird, steht auf einem anderen Blatt und muss vielleicht noch mal beobachtet werden )

Also noch mal Danke an Euch, das war ein sehr netter Austausch.
Sammy
pragmatiker
Administrator
#47 erstellt: 18. Nov 2021, 23:13
Ich würde das vielleicht noch ergänzen - und das ist in wirklich keinster Weise herabwürdigend oder negativ gemeint:

Sammy_Sin (Beitrag #46) schrieb:
ich musste leider einfach einsehen, dass der Hybrid MA352 mit seiner Bauweise hier bei mir mit meinen Mitteln und Möglichkeiten nicht funktioniert.

Chapeau für Deinen Einsatz und fürs "Dranbleiben" am Thema.

Grüße

Herbert
Sammy_Sin
Ist häufiger hier
#48 erstellt: 21. Nov 2021, 17:07
Ok, einen zum »Amüsement« hinteherr:
Den MA352 schon abgebaut um ihn wieder einzutüten für den netten Händler und mich auf dem MA8900 eingegroovt.
Für einen Freund dann aber doch noch mal aufs Sideboard gestellt. Am nächsten Tag: Ach komm, lässt Du ihn noch einmal laufen.
Noise-Einwahl-Puls-Geräusch weg, nur noch leichtes bis mittelstarkes Rauschen. Nervös.

Gesehen, dass ich beim Aufstellen mit dem Bauch den 5-Band-EQ verstellt habe. Bässe quasi raus Höhen rein.
Das kann ich so reproduzieren. EQ über den Amp rausnehmen bringt/ändert allerdings nichts.

Nun denke ich, Hää? Oder WTF?

Lässt sich das locker Erklären, rein aus Interesse?
Molle2
Stammgast
#49 erstellt: 12. Jan 2022, 10:51
Nur mal so, ich hatte in den letzten 3 Tagen den MA 252 AC zum testen da. Keine Probleme mit brutzeln gehabt (Huawei Handys), bis ein Bekannter mit seinem iPhone vorm Verstärker stand, holla die Waldfee. Ich dachte, ich stehe neben einer Trafostation. Eindeutig ist das iPhone der Verursacher.Für mich aber egal, geht eh zurück. Konnte gegen den Luxman 505II nicht anstinken.
Übrigens, meine Unison Triode brutzelt nicht.
Goldohr_
Stammgast
#50 erstellt: 14. Jan 2022, 18:44

Sammy_Sin (Beitrag #48) schrieb:
... mit dem Bauch den 5-Band-EQ verstellt habe...


Nur das bedarf einer Erklärung
Sammy_Sin
Ist häufiger hier
#51 erstellt: 17. Jan 2022, 04:00
Das kann ich nicht erklären, Goldohr, maximal das Wort Pandemie-Pocke in den Raum werfen…
trilos
Inventar
#52 erstellt: 20. Jan 2022, 13:31
Wenn ich mich meinem McIntosh KHV MHA-200 mit einem Smartphone nähere (getestet mit zwei Samsung und einem Huawei) passiert rein gar nichts - alles bleibt still.

Selbst wenn ich das Schutzgitter um die 4 Röhren entferne, sind keine Einstreuungen wahrnehmbar.

Soweit meine Eindrücke mit diesem Gerät.
Ich denke, das muss man für jeden Röhrenamp einzeln prüfen, scheinbar kommt es je nach Konstruktion zu Problemen, oder eben auch nicht.

Beste Grüße,
Alexander

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