Problem mit Kluni

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Tucca
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 25. Apr 2010, 10:38
Hallo und Tach zusammen,

Habe diese Endstufe nachgebaut. Das Netzteil habe ich allerdings nicht übernommen, hier werkelt eine Standardschaltung mit Brückengleichrichtung und CLC- Siebung, für die Treiber/Phasenumkehr habe ich noch für jede Doppeltriode ein RC- Glied angehangen. Der Verstärker gibt keinen Ton von sich, bei höherem Eingangspegel kommt leise und stark verzerrt Musik. Wenn ich das Netzteil abschalte, kommt einwandfrei Musik, bis die Elkos entladen sind.
Was kann das sein?

Grüße,

Michael
HCumberdale
Stammgast
#2 erstellt: 25. Apr 2010, 13:09
Hey Michael,

hast du mal die Spannungen / Anodenströme gemessen?
Was liegt denn am Ausgangsübertrager an wenn das Netzteil ein/aus geschaltet ist. Mögl. Ausganstrafo überlastet?

Gibts vllt. nen Kurzschluss? Wie heiß wird die Schaltung?
Hast du Bilder vom Aufbau?

Grüße, Martin
E130L
Inventar
#3 erstellt: 26. Apr 2010, 07:47
Hallo,

Schaltungsfehler? - oder leg mal R1 u.R3 direkt an Masse, nicht an g1 V1b - oder Arbeitspunkte stimmen nicht, Spannungen an den Röhren mit dem Datenblatt vergleichen.

MfG Volker
jungle1971
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 26. Apr 2010, 08:27
hallo tucca,

den kluni habe ich bereits, mit röhrengleichrichtung, erfolgreich aufgebaut.

schaltungsfehler sind mir kein aufgefallen ; allerdings
wurden in der 'baumappe' gelegentlich werte der widerstände
und der kondensatoren vertauscht. die angabe, welcher widerstand anzupassen ist damit die endstufe im a/b läuft,
ich glaube hier wurde r6 angegeben, stimmt auch nicht.
die 1.4µf gleich nach dem gleichrichter sind in der mappe
mit 4x470nf angegeben..... solche fehler sind enthalten.

ansonnsten spielt die endstufe wirklich gut an klipsch rf7

der von dir beschriebene fehler klingt strange... stelle
doch mal ein bild deiner schaltung ein.

gruß
michael
Tucca
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 26. Apr 2010, 17:56
Hallo und Tach zusammen,

vielen Dank für die rege Anteilnahme.
So sieht der Amp von außen aus, Klick! und so von innen, Klick!
Ich habe den Aufbau mehrmals durchgesehen und kann keinen Fehler entdecken. Verschmorte Bauteile (Widerstände) sind auch nicht zu finden. Daß die AÜs überlastet sind, kann ich mir nicht vorstellen, die sind eigentlich für EL84 pp gedacht und können wesentlich mehr Spannung und Strom ab als das, was beim Kluni anliegt. Ub+ am Übertrager liegt bei 210V, A1 und A2 ein wenig geringer. Den Rest muss ich noch messen.

@Volker: Die Verbindung vom Gitter V1b über R2 zu Masse bleibt bestehen?

Könnte es nicht sein, daß die Schaltung hochfrequent schwingt? Ich hatte mal einen ähnlichen Effekt bei einer kleinen Linestufe mit russischen ECC88. Die Schaltung "motorboatete", solange Spannung anlag. Bei Abschalten des Netzteils kam saubere Musik.
Beim Kluni gibt es ja keine Schwingschutzwiderstände an den Gittern, vielleicht liegt ja hier der Hase im Pfeffer.

Grüße,

Michael
Justfun
Inventar
#6 erstellt: 26. Apr 2010, 19:02
Hallo,
laut Schaltplan haben die C's im Netzteil 400V Nennspannung.
Die auf deinem Bild aber nur 250V, evtl. liegt da ja schon der Hund begraben.

Die Leitungen von den Eingangsbuchsen sollten
a. geschirmt sein
b. auf ein Poti gehen

Möglicherweise schwingt der ganze Kram oder ist hoffnungslos übersteuert.



Gruß
Manfred
Tucca
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 26. Apr 2010, 19:34
Hi Manfred,

Du meinst die dicken blauen Elkos. Das ist das RC- Glied (1kOhm/47uF), das ich zur Abkopplung der Treiberröhren nachgeschaltet habe. Hier liegt eine Spannung von ca. 210V an, nachdem schon über CLC gesiebt wurde. Ich hatte die Elkos zwischenzeitlich auch mal abgetrennt, kein Effekt. Am Eingang habe ich eine Umschaltbox mit 100k- Poti, insofern entspricht das dann doch dem Schaltplan. Lediglich der Koppelkondensator im Eingang fehlt.
Wie gesagt, ich vermute auch, daß die Schaltung schwingt. Lässt sich das mit geschirmten Leitungen vom Eingang zur Phasenumkehr beheben?

Grüße,

Michael


[Beitrag von Tucca am 26. Apr 2010, 19:36 bearbeitet]
E130L
Inventar
#8 erstellt: 26. Apr 2010, 19:58
Hallo Michael,

ja R2 bleibt an g1!

Meine Vermutung: die Phasenumkehrstufe funktionirt nicht und steuert die Endröhren gleichphasig an.
V1b dürfte nur über die Katode gesteuert werden.
Google mal nach "ELV RV100" , da funktioniert dieses Schaltungsprinzip.

MfG Volker
Justfun
Inventar
#9 erstellt: 26. Apr 2010, 19:58
Hallo Michael,

Lediglich der Koppelkondensator im Eingang fehlt.

Naja, durch "lediglich" verstärkt der Amp auch Gleichspannung, könnte auch ein Grund sein weshalb er nichts von sich gibt.
Hier sollte auf alle Fälle ein Kondensator verbaut sein, auch um im Fehlerfalle die Signalquelle vor Hochspannung zu schützen.

Lässt sich das mit geschirmten Leitungen vom Eingang zur Phasenumkehr beheben

Falls er schwingt, evtl. ja.
Falls er nicht schwingt, wirst du geschirmte Leitung nehmen weil er brummt.

Gruß
Manfred
sidolf
Inventar
#10 erstellt: 26. Apr 2010, 19:59

Tucca schrieb:
Du meinst die dicken blauen Elkos. Das ist das RC- Glied (1kOhm/47uF), das ich zur Abkopplung der Treiberröhren nachgeschaltet habe. Hier liegt eine Spannung von ca. 210V an, nachdem schon über CLC gesiebt wurde.


Hallo,

bis alle Röhren aufgeheizt sind, liegt hier die volle UB an! Erst danach wird durch den Anodenstrom der Röhren der Spannungsabfall am Siebwiderstand wirksam. Hier musst Du unbedingt nachbessern, sonst knallt es irgendwann!

Ich glaube aber nicht, dass dies die Ursache Deines Problems ist. Was sagt der Oszi?

Gruß


[Beitrag von sidolf am 26. Apr 2010, 20:00 bearbeitet]
Tucca
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 27. Apr 2010, 00:26
Hi Sidolf,

Was sagt der Oszi?

Ich habe leider nur so `ne alte Einkanal- Voltcraft- Gurke hier rumstehen. Das einzige, was ich bisher damit gemacht habe, waren anschauliche Experimente an einem Sinusgenerator:cut. Wo und wie soll ich das Teil anklemmen, um aussagefähige Ergebnisse zu erzielen?

Grüße,

Michael
Tucca
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 27. Apr 2010, 16:35
Hallo und Tach zusammen, hi Volker,

ich habe mal den Schaltplan für die ELV RV100 angesehen. Wenn ich das auf den Kluni übertrage, müsste doch ein zusätzlicher Gitterwiderstand 470k für V1b zwischen der Verbindung R1/R3 und dem Gitter V1b eingefügt werden, außerdem würde dann R2 im Verbindungspunkt der Gitterwiderstände und des gemeinsamen Katodenwiderstandes ansetzen. Außerdem wäre da noch der Kondensator zwischen Masse und Gitter V1b. Was ich allerdings nicht einschätzen kann, ist, ob dieser Aufbau für die Phasenumkehr mit einer Betriebsspannung von 210V einwandfrei funktioniert.

Ach ja, ich habe mal die Messungen im Kluni- pdf, S. 15 durchgeführt. 1/5: 7,5 und 6,7V; 1/4: 143 und 142V; 1/3: 7,4 und 7,8V; 1/2: 210V.

Grüße,

Michael
DB
Inventar
#13 erstellt: 27. Apr 2010, 17:51
Hallo,

also, zunächst ist an der Schaltung die Abnahme der Endröhrenanodenspannung ungewöhnlich. Die wird üblicherweise am ersten Siebkondensator abgenommen, an der nachfolgenden Siebkette dann die Anodenspannung für die Vorstufe.
Das

Lediglich der Koppelkondensator im Eingang fehlt.

hat man, fürchte ich, überlesen. Den solltest Du nachrüsten, weil sonst Deine Gittervorspannung statt über 800 Ohm, über 5,5k erzeugt wird.

MfG
DB
Tucca
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 27. Apr 2010, 19:00
Hallo und Tach zusammen,

hi DB,

DER KLUNI LÄUFT!

Ich habe parallel zu Deinem Post den Koppelkondensator im Eingang nachgerüstet und geschirmte Leitungen zu den Treiberröhren eingezogen. Die Spannungsversorgung hatte ich, wie Du es beschrieben hast, aufgebaut (siehe oben). Das der Koppelkondensator im Eingang so wichtig ist, hätte ich nicht gedacht. Aber wen wundert das, ich bin Autodidakt, habe mit Elektronik eigentlich nix am Hut, bin gelernter Schlosser. Schade, daß der Autor der Baumappe nicht die Wichtigkeit des Eingangskoppelkondensators erwähnt hat.
Nochmal vielen Dank an alle, die sich mit meinem Problem auseinandergestzt haben!

Grüße,

Michael

p.s.: Schönes Verstärkerchen, der Kluni!


[Beitrag von Tucca am 27. Apr 2010, 19:37 bearbeitet]
Justfun
Inventar
#15 erstellt: 28. Apr 2010, 20:06
Hallo,

Schade, daß der Autor der Baumappe nicht die Wichtigkeit des Eingangskoppelkondensators erwähnt hat.

Wenn man etwas nachbaut, geht man erst mal davon aus, dass jedes Bauteil eine Aufgabe hat.

Soll noch mal einer sagen, Röhrenverstärker wären nicht robust.
Wird wohl so gewesen sein, dass der Amp Gleichspannung verstärkt hat und an den Poller gelaufen ist, so sehr, dass die Spannungen in den Keller gegangen sind.

Bei einem Transistor Amp hätte das zum Totalschaden des Verstärkers und vermutlich auch der LS geführt.

Ansonsten viel Spaß mit deinem Röhrenverstärker und Glückwunsch, dass er jetzt läuft.

Gruß
Manfred
DB
Inventar
#16 erstellt: 29. Apr 2010, 08:24
Nein, der Verstärker hat keine Gleichspannung verstärkt.
Wie ich in meinem Beitrag weiter oben schon sehr richtig schrieb, bildet ohne Einkoppelkondensator das Lautstärkenpoti den Gitterableitwiderstand und Ug1 wird mittels des gesamten Katodenwiderstandes gebildet und nicht nur mit dem Teilwiderstand 800 Ohm.
Dadurch stellt sich ein völlig falscher Arbeitspunkt der Verstärkerstufe ein.

MfG
DB
Tucca
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 29. Apr 2010, 16:36

Nein, der Verstärker hat keine Gleichspannung verstärkt.

Vollkommen Richtig, denn sonst hätte ich ja gleichartige Probleme auch schon vorher mit meinem bisherigen SE- Gefriemels ohne Eingangs- Koppel- C haben müssen. Bei meinen Quellen habe ich bisher nämlich nix ausgetauscht.

Grüße,

Michael
Justfun
Inventar
#18 erstellt: 29. Apr 2010, 17:18
Hallo,

Wie ich in meinem Beitrag weiter oben schon sehr richtig schrieb, bildet ohne Einkoppelkondensator das Lautstärkenpoti den Gitterableitwiderstand und Ug1 wird mittels des gesamten Katodenwiderstandes gebildet und nicht nur mit dem Teilwiderstand 800 Ohm.

Das erklärt aber nicht, dass der Amp im eingeschalteten Zustand keinen Ton von sich gegeben hat und die Spannungen nach unten gezogen wurden.
Dann war da noch

Wenn ich das Netzteil abschalte, kommt einwandfrei Musik, bis die Elkos entladen sind.

Passt meiner Meinung auch eher dazu, dass der Verstärker mit Gleichspannung in die Sättigung gefahren wurde.

Wie auch immer, Hauptsache er läuft wieder.

Gruß
Manfred
Tucca
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 29. Apr 2010, 18:02
Hallo und Tach zusammen,

Das erklärt aber nicht, dass der Amp im eingeschalteten Zustand keinen Ton von sich gegeben hat und die Spannungen nach unten gezogen wurden.

Stimmt so nicht ganz, bei Erhöhung des Eingangspegels kam irgendwann stark verzerrte Musik. Die Spannungen nach Baumappenmessprotokoll (s.o.) habe ich ohne Signal am "defekten Amp" mit Hochlastwiderständen am AÜ gemessen. Auffällig fand ich, daß Wert 1/5 leicht unterhalb des angegebenen Bereiches lag, Wert 1/4 deutlicher oberhalb (beide Werte für Phasenumkehr/Treiberstufe). Alle anderen Werte waren im grünen Bereich.
Da ich nun wirklich "quasi- Laie" bin, würde mich, da ich wirklich etwas dazulernen will, für die Zukunft interessieren, warum durch den Einbau des Koppel- Cs das Problem gelöst wurde. Wie gesagt, meine Quellen scheinen keine Gleichspannung zu liefern, sonst wäre das Problem früher schon einmal aufgetaucht (oder verhalten sich SE- Endstufen diesbezüglich anders?).

Grüße,

Michael
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