Röhrenverstärker an impedanzkritischen Lautsprechern

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HP-UX
Stammgast
#1 erstellt: 02. Feb 2014, 12:26
Hallo zusammen,

ich habe vor 3 Wochen meine bisherigen Lautsprecher gegen Isophon Indigo ausgetauscht.
Diese Lautsprecher gelten als kritische Lautsprecher in Bezug auf den Verstärker.
Das Impedanzminimum liegt bei ca. 2,8 Ohm (Bandpass Konstruktion mit 2 x 26cm Tieftöner). Daher habe ich vor dem Kauf auch mit dem Lautsprecherentwickler gesprochen der mir bestätigte, dass die Kebschull 35/70 für 85-90 db durchaus ausreichen.
Also ich bin mit dieser Kombi sehr zufrieden, frage mich aber, ob es mit "mehr" Leistung noch besser wird?
Wenn ich mal so in den entsprechenden Foren quer lese, werden dort als adäquate Verstärker die AVM M3 und ähnliche Boliden gehandelt.

Hat von Euch jemand Erfahrungen mit Röhren an kritischen LS?
bzw. hat jemand mal einen kritischen LS mit Power "Sand" Endstufe vs. Röhrenverstärker gehört und kann mir etwas dazu sagen?

Gruß
Martin


[Beitrag von HP-UX am 02. Feb 2014, 15:28 bearbeitet]
Jeck-G
Inventar
#2 erstellt: 02. Feb 2014, 13:48
Haben die Bässe eine eigene Klemme am Anschlussterminal (für BiAmping)? Wenn ja, könnte man die Bässe an einem stabilem Transistorverstärker (auch wegen dem Dämpfungsfaktor, Woofer (egal ob wie bei Dir in der Box oder separate Box -> Subwoofer) gehören nicht an Röhrenverstärker) anschließen und per Aktivweiche abtrennen.

Vernünftige Geräte findest Du z.B. bei Thomann, Music Store oder Rockshop (sind allerdings Geräte aus der 19"-Fraktion, Consumer-Geräte sind teurer und ohnehin nicht besser), die Steigerung von Aktivweiche wäre dann ein DSP-Lautsprechercontroller (Aktivweiche, EQ, Limiter, ggf. Raumeinmessung) wie dbx Driverack.


dass die Kebschull 35/70 für 85-90 db durchaus ausreichen
85-90dB ist nun wirklich nicht viel, wenn man mal richtige Musik hört "die Eier hat", wie Hard Rock oder Metal. Und Live-Aufnahmen kommen ohnehin erst ab 90dB langsam in Fahrt...

Edit: 2,8Ohm ist nun wirklich nicht impedanzkritisch, meine Lab.Gruppen (egal welche davon, aber auch die Kleine hat öfters mal 2Ohm zu Gesicht bekommen, ist dafür auch ausgelegt) würde eher sagen "Jetzt darf ich bisschen Strom liefern"...
HiFi-Verstärker, die eine Mindestimpedanz von 6 oder gar 8Ohm vorschreiben, hätten damit sehr wohl Probleme.
Unter 2Ohm wird es kritisch, aber auch gegen die berühmten Infinity Kappa (die mit 0,8Ohm) ist Kraut gewachsen (in Form einer Camco Tecton/Vortex im Parallel-Mono).


[Beitrag von Jeck-G am 02. Feb 2014, 14:03 bearbeitet]
HP-UX
Stammgast
#3 erstellt: 02. Feb 2014, 14:55
Hallo Jeck-G,

Danke für die Antwort. Ja, die Indigo's haben separate Anschlüsse für BI-Amping.
Aber ich würde gerne eine Erfahrung von anderen Benutzern hören, bevor ich in einen weiteren / anderen AMP investiere. Wie besagt, bin ich auch recht zufrieden. Selbst bei Lautstärken über 95 db kann ich keine Schwäche im Bass erkennen. Es geht einfach um die Frage, ob mit einem "Power"-AMP mehr drin ist..
Ich möchte ungern 500,- Euro (oder mehr) investieren und nachher feststellen müssen, das es nichts oder nur wenig gebracht hat. Die jetzige Kombination beeindruckt mich schon sehr. Es hat mich wirklich überrascht, wie gut die kleinen die Indigo im Griff haben.

Gruß
Martin

EDIT: und ja, an der Raumakustik habe ich schon gearbeitet.
Die Raummoden wurden bedämpft und die T(30) liegt bei 0,4 - 0,5 Sekunden.
Einen Equalizer möchte ich nicht einsetzen. Einzig habe ich an dem VV die Loudness (Laustärke abhängig) aktiviert.


[Beitrag von HP-UX am 02. Feb 2014, 15:28 bearbeitet]
HP-UX
Stammgast
#4 erstellt: 02. Feb 2014, 20:56
Sodele,

hab mich nun mal mit dem Schallpegelmessgerät vor meine "neuen" Lautsprecher gesetzt.
So wie es scheint, sind auch 95 - 100db kein Problem (außer das mir die Ohren wegfliegen).
Diese Lautstärke ist einfach zuuuu laut für mich. Der Bass ist noch sauber und kommt mit deutlichem Druck in das Zwerchfell.

.......wenn da nicht immer der kleine Mann im Ohr wäre der sagt "da geht noch was......"

Würde mich wirklich freuen hier etwas zu lesen, ohne in den Apfel (neuen Verstärker) zu beißen.

Gruß
Martin
pelowski
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 02. Feb 2014, 21:08

HP-UX (Beitrag #4) schrieb:
.......wenn da nicht immer der kleine Mann im Ohr wäre der sagt "da geht noch was......"

Hallo,

wenn die Lautstärke (verzerrungsarm) ausreichend ist, bringt dir ein neuer/stärkerer Verstärker keinen Vorteil!

Aber: Da die Kebschull ein Röhrengerät mit einem höchstwahrscheinlich niedrigem Dämpfungsfaktor ist,
empfiehlt es sich sehr, die LS mit einer Impedanzlinearisierung auszustatten.
Diese vermeidet hörbare FG-Veränderungen.

Eigenlich sollte Isophon dafür eine Lösung haben.

Grüße - Manfred
HP-UX
Stammgast
#6 erstellt: 02. Feb 2014, 21:11
Hallo Manfred,

wie schon geschrieben sind die Indigo's nach dem Bandpass Prinzip konstruiert.
Da wird es nichts mit der Linearisierung der Impedanz :-)

Zu den Kebbi's habe ich leider keine Info bezüglich des Dämpfungsfaktors.

Gruß
Martin


[Beitrag von HP-UX am 02. Feb 2014, 21:12 bearbeitet]
pelowski
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 02. Feb 2014, 21:25

HP-UX (Beitrag #6) schrieb:
...wie schon geschrieben sind die Indigo's nach dem Bandpass Prinzip konstruiert.
Da wird es nichts mit der Linearisierung der Impedanz...

Das hat nichts miteinander zu tun!

Es geht um die nicht konstante Impedanz im gesamten Frequenzbereich.

Grüße - Manfred
HP-UX
Stammgast
#8 erstellt: 02. Feb 2014, 21:50
Hallo Manfred,

dann habe ich da vermutlich etwas nicht ganz verstanden.
In den Indigo's sind steilwandige Frequenzweichen verbaut, die die Frequenzen ab einer bestimmten Frequenz den "niederohmigen" Tieftönern zuordnet.
OK, bis hierher einfach ein Frequenzweiche.
Aber dadurch das dieses sehr steilflankig passiert, entsteht ein recht starker Einbruch im Impedanzverlauf.
Und wenn ich das richtig verstanden habe, wäre eine "Entschärfung" dieser Steilflankigkeit eher kontraproduktiv.

Aber langer Rede kurzer Sinn. Meines Wissens gibt es keine Impedanzlinearisierung für die Indigo's

Gruß
Martin
pelowski
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 03. Feb 2014, 01:04

HP-UX (Beitrag #8) schrieb:

dann habe ich da vermutlich etwas nicht ganz verstanden.

So ist es.

Eine Impedanzlinearisierung verändert nicht die Flankensteilheit der Filter!
Sie wird - wenn sie nicht integriert ist - an die Anschlüsse des LSs geschaltet.
Sie ebnet den Impedanzverlauf des LSs soweit ein dass - bedingt durch den hohen Ri des Verstärkers - keine hörbare frequenzabhängige Spannungsteilung stattfindet.
I.a. genügt es, größere "Buckel" im mittleren Frequenzbereich einzuebenen.
Wer Mehrwege - LS an einem Röhrenverstärker mit geringem DF ohne eine solche Linearisierung betreibt, verschenkt
einen Teil des Potentials seiner Lautsprecher.

Grüße - Manfred
HP-UX
Stammgast
#10 erstellt: 03. Feb 2014, 15:48
Hallo Manfred, vielen Dank für deine Erklärung.

Leider hilft es mir aber nicht wirklich weiter, da ich keine Impedanz Linearisierung für meine LS finde.

Ist es nicht so, das Röhren, von Hause aus eher kein Problem mit niedrigen Impedanzen haben?

Ich werde mich mal auf die Suche begeben, und in den einschlägigen HiFi Läden mal nach einem Leih- / Vorführ- verstärker mit entsprechender Leistung und stabilität umsehen.
Dann habe ich die Option meine Kebbi's mal im direkten Vergleich zu hören.

Hatte die Hoffnung das einer der Röhrenpäbste hier im Forum was dazu sagen kann.

Gruß
Martin
selbstbauen
Inventar
#11 erstellt: 03. Feb 2014, 16:22
Hallo Martin,

der Bassbereich dieser Lautsprecher wird bei 150 Hz abgetrennt. Das bedeutet, dass in der Frequenzweiche eine Spule mit einem Gleichspannungswiderstand von mindestens 1,5 Ohm verbaut wurde. Durch diese Entkopplung zwischen Endverstärker und Chassis verliert der Dämpfungsfaktor des Verstärkers jegliche Wirkung.

Der Hauptunterschied zwischen Röhre und Transistor, bei Transistor ein deutlich höherer Dämpfungsfaktor, spielt daher bei diesem Lautsprecher keine Rolle mehr. Du kannst also davon ausgehen, dass eine Röhre schon passt.

Bleibt das Impedanzminimum von 2,8 Ohm. Bei einem Röhrenverstärker reicht der Übertrager seine Last in der Sekundärwicklung an die Primärwicklung weiter. Die 4-Ohm-Wicklung mit 4 Ohm abgeschlossen bedeutet, dass die Endröhren die volle Last der Primärwicklung sehen - vielleicht 4 kOhm. Sinkt auf der Lautsprecherseite die Last ab, hier auf 2,8 Ohm, dann sinkt auch die Last entsprechend ab, die die Röhre sieht - hier 2,8 kOhm. Sie wird entsprechend füher überlastet und erzeugt deutliche Verzerrungen.

2,8 Ohm ist aber ein noch üblicher Wert für eine Impedanzkurve eines 4 Ohm Lautsprechers. Das ist beim Bau von Röhrenverstärkern noch innerhalb der üblichen Toleranzen. (Meine Lautsprecher gehen auf 1 Ohm runter und da hat der Verstärker Probleme.)

Aber wie schon gesagt: Ein solcher Lautsprecher wird seine ganze Qualität erst bei einer vollaktiven Umrüstung zeigen.

Gruß
sb
pelowski
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 03. Feb 2014, 16:47

selbstbauen (Beitrag #11) schrieb:
...mindestens 1,5 Ohm verbaut wurde. Durch diese Entkopplung zwischen Endverstärker und Chassis verliert der Dämpfungsfaktor des Verstärkers jegliche Wirkung...

Hallo,

diese (angenommenen) 1,5Ohm bewirken eine Erhöhung der Güte Qes und damt Qts.
Isophon hätte unfähige Entwickler gehabt, wenn sie dies bei der Bassabstimmung unberücksichtigt gelassen hätten.

Und im Übrigen habe ich eine Impedanzlinearisierung empfohlen, um FG-Verschlechterungen im M-Ht-Bereich zu vermeiden.

Wenn du Martin, die Frage danach mal im Selbstbaubereich stellst, kann dir vielleicht jemand, der die Impedanzkurve deiner
LS kennt, weiterhelfen.

...Ich werde mich mal auf die Suche begeben, und in den einschlägigen HiFi Läden mal nach einem Leih- / Vorführ- verstärker mit entsprechender Leistung und stabilität umsehen...

Wenn du das tust, weißt du, ob sich eine Linearisierung lohnt und wenn du von einem besseren Klang überzeugt wirst, kannst
du ´ne Menge Geld sparen.

Grüße - Manfred
selbstbauen
Inventar
#13 erstellt: 03. Feb 2014, 18:28

pelowski (Beitrag #12) schrieb:

Isophon hätte unfähige Entwickler gehabt, wenn sie dies bei der Bassabstimmung unberücksichtigt gelassen hätten.

Und im Übrigen habe ich eine Impedanzlinearisierung empfohlen, um FG-Verschlechterungen im M-Ht-Bereich zu vermeiden.


Weil sie so unfähig sind, muss man eine Impedanzlinearisierung empfehlen?

Nein, weil sie so fähig sind, haben sie (vermutlich) die Lautsprecher unabhängig vom Dämpfungsfaktor des Verstärkers gemacht (machen müssen) und damit auch Röhrenverstärker ermöglicht.

Lautsprecher sind aber immer ein technischer Kompromiss zwischen den sich widersprechenden Anforderungen. Will man einen weiten Übertragungsbereich des Mitteltöners im kritischsten Bereich der menschlichen Stimme, dann muss man den Tieftöner sehr weit unten abtrennen und dann hat man in der Frequenzweiche große Spulen. An der Physik kommen halt auch die besten Entwickler, zu denen insbesondere die von Isophon gehören, nicht vorbei. Also muss man dann diese hohen Spulenwiderstände bei der Güte mit berücksichtigen.

Gleichwohl kann man das weiter verbessern, wenn man durch Aktivansteuerung diese Entkoppelung entfernt. Eine Linearisierung der Impedanz ist bei einem Buckel eine leichte Sache, aber bei einer Senke muss man in die gesamte Abstimmung hinein pfuschen.
HP-UX
Stammgast
#14 erstellt: 03. Feb 2014, 21:18
Danke für Eure Antworten.

Ich stehe der Linearisierung etwas skeptisch gegenüber, denn ein Filter in Reihe, bedeutet den Lautsprechern den (von den Entwicklern konzipierten) Strom in den entsprechenden Frequenzbereichen zu nehmen.
Parallel einen Filter bedeutet m.M. eine höhere Belastung der Endstufen durch Wärme in den RLC Gliedern, und scheidet nach meinem Dafürhalten eh aus.
Ich denke auch das die Isophon Entwickler schon recht genau gewusst haben was sie hier tun.

Wäre es denn ggf. möglich die Beschaltung der Kebbi's durch Veränderung der Schaltung auf die (etwas) niedrigere Impedanz bei 150 Hz anzupassen?
Aber wie gesagt habe ich bis zu 90 / 95 db keine für mich (Holzohr) merklichen Verzerrungen.
Und viel lauter möchte ich eigentlich auch gar nicht hören.
Bei einem normalen Hören ist der Pegel auf ca. 85db und da bin ich wirklich von dem punktgenauen und sehr präzisen Bass der Indigo's begeistert. Der ist (mit Loudness) druckvoll präsent.

Ich denke wirklich bevor ich mich ans (ver)basteln der Kebbi's begebe, werde ich mal versuchen einen Power(sand)Amp an meinen LS zu hören, um zu beurteilen ob wirklich mehr geht.

Gruß
Martin
pelowski
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 03. Feb 2014, 21:58

selbstbauen (Beitrag #13) schrieb:
...Nein, weil sie so fähig sind, haben sie (vermutlich) die Lautsprecher unabhängig vom Dämpfungsfaktor des Verstärkers gemacht...

Tut mir leid, das wird mir jetzt zu dumm.

Ich verweise - nur als Beispiel - auf die Bausätze, die Strassacker von den verschiedensten Entwicklern anbietet.
Deiner Meinung nach sind die allesamt unfähig LS zu enwickeln, die sich unabhängig vom DV des Verstärkers
vollkommen gleich verhalten. http://www.lautsprechershop.de/index_kits_de.htm

HP-UX schrieb:

...Ich stehe der Linearisierung etwas skeptisch gegenüber, denn ein Filter in Reihe, bedeutet den Lautsprechern den (von den Entwicklern konzipierten) Strom in den entsprechenden Frequenzbereichen zu nehmen.
Parallel einen Filter bedeutet m.M. eine höhere Belastung der Endstufen durch Wärme in den RLC Gliedern, und scheidet nach meinem Dafürhalten eh aus...

Lass es bitte, mit irgendwelchem Virtelwissen die Physik erklären zu wollen. Ist nicht böse gemeint!
Meine Intention war, dir zu helfen, musst du nicht annehmen. Viel Glück weiterhin.

Grüße - Manfred
HP-UX
Stammgast
#16 erstellt: 04. Feb 2014, 09:21
Guten Morgen Manfred,


Lass es bitte, mit irgendwelchem Virtelwissen die Physik erklären zu wollen. Ist nicht böse gemeint!


Bin immer gerne bereit zu lernen, wäre nett wenn du die unwissenden mal aufklären würdest.
Ich finde es auch sehr nett mir helfen zu wollen, aber bevor ich etwas mache, muss ich das erst mal verstehen.
Und mein Verständniss einer Linearisierung habe ich ja mal in wenige Worte gefasst.


Gruß
Martin
selbstbauen
Inventar
#17 erstellt: 04. Feb 2014, 12:58

pelowski (Beitrag #15) schrieb:

Tut mir leid, das wird mir jetzt zu dumm.


Langsam fällt das auf: Du wirfst regelmäßig irgendeinen Vorschlag in den Raum und wenn dir jemand widersprichst, dann wird dir das zu dumm. Bei einem so renomierten Hersteller wie Isophon mit einer Impedanzlinearisierung zu kommen, wirkt schon sehr überheblich. Oder du hast schlicht nicht verstanden, was diese bewirkt. Aber HP-UX hat es dir ja erklärt.


pelowski (Beitrag #15) schrieb:

Deiner Meinung nach sind die allesamt unfähig LS zu enwickeln, die sich unabhängig vom DV des Verstärkers vollkommen gleich verhalten.


Wie kommst du denn jetzt auf diese Vermutung? Aus welchem Satz meiner Ausführungen ließe sich denn dieses ableiten?

HP-UX schrieb:

...Ich stehe der Linearisierung etwas skeptisch gegenüber, denn ein Filter in Reihe, bedeutet den Lautsprechern den (von den Entwicklern konzipierten) Strom in den entsprechenden Frequenzbereichen zu nehmen.
Parallel einen Filter bedeutet m.M. eine höhere Belastung der Endstufen durch Wärme in den RLC Gliedern, und scheidet nach meinem Dafürhalten eh aus...


Vollkommen richtig beschrieben. Wenn ein Hersteller eine Linearisierung vorsieht, nimmt er Verstärkerleistung aus der Gesamtkette heraus und dann braucht er auch andere Chassis, als wenn dieser Lautsprecher ohne Linearisierung betrieben worden wäre. Denn diese in der Liearisierung in Wärme umgewandelte Verstärkerleistung fehlt dann dem Chassis.

Bei meinen Lautsprechern habe ich das auch so gemacht - aber nicht um die Last zu glätten, sondern um die Schallenergie in den Raumresonanzen zu verringern.
HP-UX
Stammgast
#18 erstellt: 04. Feb 2014, 19:07
Hallo und Danke für die klärenden Worte.

Bin evtl. dabei mal einen ASR Emitter I an meine Kette zu bekommen.
Vielleicht gibt es ja eine neue Erfahrung.

Bin mal gespannt was es bringt.

Gruß
Martin
Octaveianer
Stammgast
#19 erstellt: 04. Feb 2014, 20:15
ASR, könnte klappen ;-)

Aber schon mal Octave probiert? Also auf so einigen Messen ist Andreas mit dem Roland zusammen und Präsentieren gemeinsam.
Wie ich finde, nicht ohne Grund

Gruß
HP-UX
Stammgast
#20 erstellt: 04. Feb 2014, 21:23
Hatte gerade noch mal ne Höhrsession mit den Kebbi's.
Dire Straits standen direkt im Raum. Also der Emitter wird es nicht leicht haben.

Will see.

Gruß
Martin
HP-UX
Stammgast
#21 erstellt: 07. Feb 2014, 09:23
Hallo und guten Morgen.

Leider wird es doch nichts mit dem Emitter zum Querhören.
Es ging um ein Angebot aus der Nähe wo jemand eine Röhre im Tausch gegen einen Emitter 1 suchte. Schade, wäre sicher interessant geworden.

Naja, werde nun mal versuchsweise einen kleinen PA Verstärker, den ich noch rumliegen habe, anschließen. ggf. auch per BI-Amping parallel zu den Kebbi's.

Ich werde berichten.

Gruß
Martin


[Beitrag von HP-UX am 07. Feb 2014, 09:25 bearbeitet]
HP-UX
Stammgast
#22 erstellt: 07. Feb 2014, 16:37
So habe eben mal eine kleine CONRAD PA mit 100 / 160W angeschlossen und quer gehört.

Definitiv fehlt es den Kebbi's nicht an Leistung.
Habe bei dem Vergleich bewusst einen etwas höheren Pegel von ca. 90db gewählt.
Bei diesem für mich eigentlich zu hohen Pegel waren die Kebschull's im Bass eindeutig druckvoller und trockener, in den Mitten präsenter und in den Höhen klarer. Die Instrumente / Stimmen besser ortbar, und insgesamt war alles deutlich schlüssiger.

OK, der Vergleich hinkt, aber mir ging es ja eher um die Befürchtung das die 35 / 70 Watt der Röhre ein einschränkendes Kriterium meiner Kette sind.
Es mag sein, dass ein Emitter o.ä in diesen A/B Test ein etwas deutlicheres Bild gebracht hätte, aber wie gesagt ging es hierbei eigentlich erst mal nur um die Leistung.
Wenn sich mal die Möglichkeit bietet, oder ein Mit-Leser aus dem Raum Siegen NRW, mal Interesse an einem A/B Vergleich (mein Verstärker vs. Kebschull 35/70) an meinen Isophon Indigo's hat, werde ich gerne meine Meinung ggf. revidieren.
Aber so bin ich erst mal soweit, dass aktuell keine neue Endstufe ansteht.

Gruß
Martin


[Beitrag von HP-UX am 07. Feb 2014, 16:39 bearbeitet]
focal_93
Inventar
#23 erstellt: 20. Feb 2014, 21:51
[quote="HP-UX (Beitrag #14)]

Ich stehe der Linearisierung etwas skeptisch gegenüber, [b]denn ein Filter in Reihe...,[/b][/quote]

Eine Impedanzlinearisierung liegt parallel! Was Du schreibst, ist so nicht korrekt.

Wenn Du vor dem Kauf mit Roland Gauder ( dem Entwickler der Isophon ) gesprochen hast, solltest Du ihn einfach nochmal fragen, wie er dazu steht.

Vielleicht schüttelt er gleich die Daten für ein passendes Zobelglied aus dem Ärmel, kannst Du dann einfach von außen zwischen Plus und Minus ans Terminal klemmen...

Im übrigen haben wir hier im Forum ein DIY Unterforum, da sitzen einige Cracks ( ich bin keiner!) die helfen ganz bestimmt...

Ahoi

Uwe


[Beitrag von focal_93 am 20. Feb 2014, 21:52 bearbeitet]
HP-UX
Stammgast
#24 erstellt: 21. Feb 2014, 10:45
Guten Morgen Uwe,

Danke für deine Information.
Aber ich werde es erst mal so lassen wie es ist.

Habe nicht mehr den Eindruck das irgendetwas fehlt, und Pegel über
95db sind eh nicht mein Ding. Das ist mir einfach zu laut, um die Musik zu genießen.

Du schreibst das meine Vorstellung (Reihe / Parallel) falsch ist.
Kannst du mir vielleicht in wenigen Worten erklären was da falsch ist?

Zur Linearisierung muss entweder der Widerstand (in den kritischen Frequenzen) angehoben, bzw. (in den unkritschen Frequenzen) abgesenkt werden. Und mehr Möglichkeiten wie Parallel und / oder Reihenschaltung kenne ich mi Moment nicht.
Werde mich aber nochmal bez. der Zobelglieder schlau machen. Ist bei mir mittlerweile schon über 20 Jahre her, wo ich das mal gelernt habe.

Aber auf jeden Fall vielen Dank für den Tip auf die DIY Ecke.

Gruß
Martin
Tucca
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 21. Feb 2014, 19:01
Tach Martin,

...bin zwar nicht Uwe...
In diesem Diagramm kannst Du wunderbar die Wirkung eines parallel geschalteten LRC- Gliedes erkennen. Die kritische Impedanzspitze wird geglättet, Vergleich Rot (ohne) zu Blau (mit Impedanzlinearisierung).
Bei dieser Variante wird die Impedanz ab einer bestimmten Frequenz geglättet.

Grüße,

Michael


[Beitrag von Tucca am 21. Feb 2014, 19:04 bearbeitet]
HP-UX
Stammgast
#26 erstellt: 22. Feb 2014, 10:04
Tach auch Michael,

Danke für die Links die du rausgesucht hast.
Wenn ich mir die beiden Systeme ansehe, wird aber doch genau das gemacht was ich vorher beschrieben habe, oder?

In dem 1. Diagramm wird der Strom durch die TT Chassis durch den Filter begrenzt.
d.H. hier wird den Entwicklern der Originalweiche ins Handwerk gepfuscht, und der Strom (Leistung) im TT Bereich begrenzt.

Im 2. Diagramm wird ab einer Frequenz von 500Hz die Verstärkerleistung in dem parallelen Filterglied verheizt.

Hat evtl. mal jemand den Frequenz / Impedanzverlauf der Indigo's verfügbar?
Wobei mir die Indigo's genau so wie sie sind, sehr gut gefallen, und ich an der Abstimmung erst mal so wenig wie möglich ändern möchte.
Natürlich kann man nicht gleichzeitig blasen und das Mehl im Mund behalten wollen.

ggf. kann die Anpassung ja noch in Abstimmung zu den Raummoden erfolgen, aber dafür müssten erst mal die Verläufe der Indigo's vorliegen.

Gruß
Martin
focal_93
Inventar
#27 erstellt: 23. Feb 2014, 21:39
Hallo Martin,

wie bereits geschrieben, bin ich nicht der Crack, um Dir die tieferen Hintergründe zu erläutern. Ich möchte lediglich die Fakten benennen.

- Röhrenverstärker reagieren ( klanglich ) empfindlich auf stark schwankende Lautsprecherimpedanzen
- Lautsprecherimpedanzen lassen sich linearisieren, in dem man Impedanz-" Berge" einebnet.,
- eine ( zu niedrige ) Lautsprecherimpedanz lässt sich nicht anheben.

Wenn also Deine Röhre die Isophon antreibt, ohne " abzurauchen", kommt sie wohl mit dem niedrigen Impedanzminimum grundsätzlich klar.

Inwieweit die Isophon eine schwankende Impedanzkurve aufweist, kann ich nicht beurteilen. Wenn Sie eine hätte, könntest Du klanglich von deren Linearisierung profitieren.

Das sind aber viel zu viele "wenn und aber ", Deswegen nochmals der Hinweis, Deine bestehenden Kontakte zu Roland Gauder zu nutzen und den zu fragen der alles über seine Entwicklung weiß.

Ahoi

Uwe
HP-UX
Stammgast
#28 erstellt: 24. Feb 2014, 09:45
Guten Morgen Uwe,

Danke für die Antwort.
Leider denke ich mal wird mir Herr Gauder sicher nicht den Frequenz / Impedanz Verlauf der Indigo's zur Verfügung stellen.
Aber du hast Recht, einen Versuch ist es allemal wert.

Gruß
Martin
selbstbauen
Inventar
#29 erstellt: 24. Feb 2014, 14:04
Hallo Martin,

auch für Röhrenverstärker sind Schwankungen der Impedanz der Normalfall. Wenn zu einer bestimmten Frequenz der Widerstand des Lautsprechers höher ist, dann hat auch die Primärwicklung des Übertragers einen höheren Widerstand, und damit steigt auch der Spannungsabfall an der Primärwicklung. Der Verstärker liefert dann die notwendige Anpassung. Das ganze funktioniert natürlich nur in bestimmten Grenzen. Denn mehr als ganz zu oder ganz offen kann die Röhre nicht.

Sinkt die Impedanz auf die Hälfte, sieht die Röhre auch nur noch den halben Lastwiderstand im Übertrager und der steigende Stromfluss (als Fehlanpassung) führt natürlich dazu, dass die Röhre dichter an ihren Grenzwerten ist. Sie kommt dann in den krummen Bereich und die Verzerrungen nehmen zu - aber nur, wenn sie bereits in der Nähe ihrer Lastspitze ist.

Dem kann man aber nicht mit einer Impedanzlinearisierung begegnen - wie du bereits richtig dargestellt hast. Denn diese nimmt Energie aus der Schallverwertung heraus, es wird leiser und man dreht den Verstärker weiter auf. Eine Linearisierung geht nur, wenn das betreffende Chassis lauter ist, als seine Nachbarn.

Eine Impedanzkurve kannst du aber auch selber ermitteln. Du brauchst dazu einen Tongenerator, einen 50 Ohm Widerstand und ein Voltmeter mit einem Frequenzgang bis 20 kHz. So wird das angeschlossen:

output

Der Ausschlag am Voltmeter entspricht nun der Impedanz. Dann musst du den Tongenerator durchkurbeln. Am Ausgang des Verstärkers hast du vielleicht 2 Volt, diese verteilen sich je nach Impedanz zwischen dem Festwiderstand und dem Lautsprecher.

Gruß
sb
HP-UX
Stammgast
#30 erstellt: 24. Feb 2014, 15:26
Hallo selbstbauen,

Danke für den Tip mit dem Impedanzverlauf selbst messen.
Ich werde mir mal einen entsprechenden Lastwiderstand 50Ohm besorgen und die Spannung bei verschiedenen Frequenzen messen.
In welchem Raster sollten die Impedanzen gemessen werden ?
20 -250 Hz in 10 Hz Schritten, 250 - 20khz in 100 Hz Schritten, oder enger?
Welche Leistung sollte der Widerstand haben? genügen 5W ? muss mal sehen was ich in der Bastelkiste habe.

Kann etwas Dauern, aber ich melde mich mit Ergebnissen zurück

Danke & Gruß
Martin
selbstbauen
Inventar
#31 erstellt: 24. Feb 2014, 16:20
Es muss nicht zwingend 50 Ohm sein, es geht jeder Wert bis 100 Ohm. Der Wert des Widerstands dient nur der Berechnung der Impedanz. Das Ganze ist dann ja ein Spannungsteiler, bei dem die Spannung am Ausgang bekannt ist (z.B. 2 Volt) und dieser Widerstand. Daraus kann man dann den frequenzbezogenen Widerstand des Lautsprechers berechnen.

Wenn du einen Tongenerator hast, dann kurble durch, bis sich eine Änderung am Voltmeter zeigt. Diese Änderungspunkte trägt man dann in ein Diagramm ein. Ohne Tongenerator geht es auch. Im Netz gibt es eine Seite, auf der man Frequenzen runterladen kann. Analog zu den Terzfrequenzen kann man sich eine CD brennen.

Ein 2 Watt-Typ für den Widerstand reicht, wenn du nicht mehr als 2 Volt Ausgangssignal nimmst.

Gruß
sb
HP-UX
Stammgast
#32 erstellt: 24. Feb 2014, 20:13
Danke für den Hinweis.

Wird aber sicher noch etwas dauern, bis ich mit Ergebnissen aufwarten kann.

Gruß
Martin
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