PATHOS TT - Sound- bzw. BASStuning (Röhre, Kabel)

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Olemole
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 26. Mai 2014, 16:36
Hallo liebe Hifi Gemeinde!
Nun bin ich durch einen glücklichen Zufall Besitzer eines schönen Pathos TT (Twin Tower), der allerdings so an die 14 Jahre auf dem Buckel hat. Musikhören war zwar schon immer ein großes Hobby, mit HiFi beschäftige mich allerdings noch nicht so lange. Hatte zuvor einen NAD316BEE an Klipsch RB 61 II Lautsprechern, nun hängt der Pathos an den Klipschies! Und er klingt samtig, cremig, löst sehr detailreich auf und das Musikhören nervt auch nach Stunden noch nicht.(Im Gegensatz zum NAD, der zwar etwas „actionreicher“ aufgespielt hat, nach gewisser Zeit aber auch anstrengend wurde) Das einzige, was der (vergleichsweise billige) NAD besser konnte, war der präzise, schnelle und trockene Bass. Der Verstärker bekommt übrigens die Musik über den PC als WAV oder FLAC über einen DAC (HRT Microstreamer).
Wie gesagt, das klingt alles schon ziemlich beeindruckend, aber es geht sicher noch etwas mehr! Insbesondere die Basswiedergabe gefällt noch nicht ganz so gut…
Nun habe ich zwei fragen:

1.Derzeit verwende ich Billig-Boxenkabel und ich habe definitiv vor, diese auszutauschen. Welchen Durchmesser würdet ihr für den Pathos (2X35W class A) empfehlen und habt ihr eine konkrete Empfehlung bis max. 15 Euro den Meter (brauche insgesamt fast 15 Meter wegen ungünstiger Kabelführung…)??
Kann ich mich mir dadurch einen etwas knackigeren Bass erhoffen?

2.Der Pathos ist nicht mit seinen Originalröhren bestückt, sondern es handelt sich um ungarische Fabrikate, die aber sehr gut sein sollen. Dennoch würde ich mich über Tipps freuen
a.: welche Röhren die ORIGINALEN sind.
b.: ob es Röhren gibt, die tatsächlich einen eher trockenen, schnellen Bass fördern

Vielen Dank!
Ole
Jeck-G
Inventar
#2 erstellt: 26. Mai 2014, 17:49
Für die popeligen 35W reichen 0,5mm² aus, da nichtmal 3A fließen (bei 4Ohm, was auch zu den Lautsprechern passt, die ein Impedanzminimum von 4,3Ohm haben, aber als 8Ohmer angegeben werden, was Etikettenschwindel bedeutet). Da gibt eher die Länge den Querschnitt vor, da es bestimmt mehr als 2m sind.


brauche insgesamt fast 15 Meter wegen ungünstiger Kabelführung…
Um den richtigen Querschnitt zu berechnen, braucht man die Länge der längsten Leitung.


Kann ich mich mir dadurch einen etwas knackigeren Bass erhoffen?
Nein, du hörst mit einem Verstärker, der technisch für Bässe ungeeignet ist aufgrund des niedrigen Dämpfungsfaktors (haben Röhrenverstärker nunmal an sich wegen dem Ausgangstrafo).


2.Der Pathos ist nicht mit seinen Originalröhren bestückt, sondern es handelt sich um ungarische Fabrikate, die aber sehr gut sein sollen. Dennoch würde ich mich über Tipps freuen
a.: welche Röhren die ORIGINALEN sind.
Solange die Typen stimmen (z.B. ECC83 in der Vorstufe, EL34 in der Endstufe), ist es egal, was drin steckt. Welches die richtigen Typen sind, steht in der Anleitung.
burkm
Inventar
#3 erstellt: 26. Mai 2014, 18:32
Röhrenverstärker sind empfindsame "Seelchen".

Es will der Bias (Ruhestrom) für die End-Röhren richtig justiert sein, die Lautsprecher sollten einen günstigen Wirkungrad und eine gutmütige Impedanzkurve aufweisen. Es sollten natürlich auch die vom Hersteller lt. Schaltungsdesign / Schaltplan vorgesehenen Röhren verbaut sein und diese sollten auch nicht "ausgelutscht", d.h., aufgebraucht / überaltert sein. Merke: Endstufenröhren habe nur eine begrenzte Lebensdauer (5.000 bis > 10.000 Stunden), die weitgehend von der Anzahl der Arbeitsstunden, den Betriebsbedingungen und dem optimal eingestellten Arbeitspunkt abhängen.
Die Röhren-Kathoden wissen ein Lied davon zu "singen".

Lautsprecherkabel sind bei Einhaltung üblicher Werte sicherlich nicht tatsächlich klangentscheidend, insbesondere, da die meisten Röhrenverstärker eher geringere Leistungen aufweisen. Da spielt dann schon die Kopplung bzw. Anpassung LS <=> Ausgangübertrager eine relevante Rolle, da der Dämpfungsfaktor eher gering ist. Auch das Schaltungsdesign und speziell die Qualität der Bauelemente bei älteren Geräten sind durchaus entscheidend. Elkos haben beispielsweise ein dezidiertes Alterungsverhalten auf Grund der meist hohen Umgebungstemperaturen (Röhren!).
An welchem Abgriff (4 bzw. 8 Ohm) sind denn die LS angeschlossen ? Gegegebenenfalls mal den jeweils anderen Übertragerabgriff ausprobieren.

PS.: Original-Röhrenbestückung sollte per googlen im Netz und Heranziehung des Handbuchs eigentlich erkenntlich sein. Gelegentlich wird durch missverstandenes "Tube-rolling" (mangels geeigneter Kenntnisse), fehlende oder mangelhafte Bias-Justage nach Röhrentausch bzw. fortgeschrittener Alterung und ungeeignete "Tuning-"Maßnahmen das ursprüngliche Schaltungsdesign ausgehebelt bzw. Bauteilefehler verursacht, was zu einer hörbaren Verschlechterung der Verstärkereigenschaften führt bzw führen kann...


[Beitrag von burkm am 26. Mai 2014, 19:57 bearbeitet]
Patrick-Fidelio
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 27. Mai 2014, 09:07

Für die popeligen 35W reichen 0,5mm² aus, da nichtmal 3A fließen (bei 4Ohm, was auch zu den Lautsprechern passt, die ein Impedanzminimum von 4,3Ohm haben, aber als 8Ohmer angegeben werden, was Etikettenschwindel bedeutet). Da gibt eher die Länge den Querschnitt vor, da es bestimmt mehr als 2m sind.


Wo hast du denn das her?

Von den Bässen bleibt da einiges auf der Strecke.

4 qmm sollten es schon sein,wenn nicht sogar 6qmm.

Auch mit einer EL34 Endstufe kann man schöne Bässe hervorzaubern


Grüße


[Beitrag von Patrick-Fidelio am 27. Mai 2014, 09:08 bearbeitet]
burkm
Inventar
#5 erstellt: 27. Mai 2014, 10:07
Simple Elektrotechnik.
Der Strom macht die Musik. Wo nicht viele Ampere auf Grund der relativ "geringen" Leistung fliessen, muss auch kein übertrieben großer Querschnitt her, da der Spannungsabfall proportional zur Länge und umgekehrt proportional zum Querschnitt nur vernachlässigbar gering ist. Zudem ist der Dämpfungsfaktor Ausgangsübertrager => LS-Box (Frequenzweiche) bei einem Röhrenverstärker auf Grund des höheren Innenwiderstandes eher gering, so dass auch hier nichts daneben geht.
Sicherlich könnte man sich auch Arm-dicke massive Kupferschienen als LS-"Kabel" hinter dran schrauben, würde aber keinerlei relevanten bzw. jemals hörbaren Unterschied machen, außer dass man die Geräte daran aufhängen könnte, sondern nur sehr sperrig sein...
Bei gängigen Längen von 3 - 5m o.ä. würde ich bei diesen Leistungen in der Praxis eher auf 1,5 mm² gehen, weil die sich auch besser verarbeiten lassen als kleine bzw. große Querschnitte. Hocheffiziente LS, die an Röhrenverstärkern wegen der geringeren Ausgangsleistungen oft gängiger sind, werkeln sowieso oft nur mit durchschnittlich 1 - max. 5 Watt.

Vielleicht solltest Du Dir zur Veranschaulichung mal diese Seite ansehen. Das Thema wird aber auch auf vielen anderen Seiten entsprechend behandelt. Sollte dann eigentlich gleich viel anschaulicher sein...


[Beitrag von burkm am 27. Mai 2014, 11:27 bearbeitet]
Jeck-G
Inventar
#6 erstellt: 27. Mai 2014, 16:44

Wo hast du denn das her?

Von den Bässen bleibt da einiges auf der Strecke.

4 qmm sollten es schon sein,wenn nicht sogar 6qmm.
Wo hast du denn das her? Kannst Du den Mist auch begründen?

Begründung für meine Daten:
Aus der max. Leistung und der Impedanz (habe das Impedanzminimum genommen, da dies bekannt ist und die höchsten Anforderungen stellt) kann man den Strom errechnen (I=Wurzel(P/R)) und welcher Querschnitt von der Belastbarkeit erforderlich ist, steht in der VDE 0100.
Die Länge kann man gemäß (mathematisch nicht normgemäß ausgedrückt) [Nennimpedanz]m/mm² berechnen, bei diesen Lautsprechern nimmt man 5Ohm (Impedanzminimum liegt innerhalb der -20%) anstelle der falsch angegebenen 8Ohm, d.h. pro mm² wären das dann 5m Länge bzw. man kann auch von 4Ohm ausgehen.

Da die Kabellängen noch unbekannt sind, kann man den Querschnitt noch nicht nennen.

Und jetzt bist DU dran.


[Beitrag von Jeck-G am 27. Mai 2014, 16:45 bearbeitet]
Patrick-Fidelio
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 27. Mai 2014, 18:00

Kannst Du den Mist auch begründen?


Mal Vorsicht mit der Wortwahl.....

Begründung?

Mach doch mal den Test mit 0,75qmm und mit 4qmm.Wenn du kein verbogenes Gehör hast, dann HÖRT man den
Unterschied.
Generell kann man sagen, das der größere Querschnitt die geringsten Übertragungsverluste mit sich bringt , das gilt vor allem für die Bässe.
Dafür brauche ich keine Formel.

Grüße
Jeck-G
Inventar
#8 erstellt: 27. Mai 2014, 18:19

Mach doch mal den Test mit 0,75qmm und mit 4qmm.Wenn du kein verbogenes Gehör hast, dann HÖRT man den
Unterschied.
Sowas Ähnliches schon erledigt, es konnte keiner der >100 anwesenden Leute einen Unterschied zwischen 20m 2,5mm² und 2m 1,5mm² raushören. Auch war kein Lautstärkeunterschied zwischen den Lautsprechern festzustellen.

Übrigens kommt es auf die Länge und die Impedanz an. Aber das unterschlägst Du ja.


Generell kann man sagen, das der größere Querschnitt die geringsten Übertragungsverluste mit sich bringt , das gilt vor allem für die Bässe.
Dafür brauche ich keine Formel.
Aber dennoch braucht man Ahnung von dem, was man redet. Übrigens sind die Übertragungsverluste im NF-Bereich nicht abhängig von der Frequenz.


[Beitrag von Jeck-G am 27. Mai 2014, 18:20 bearbeitet]
Patrick-Fidelio
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 27. Mai 2014, 18:50
Anro1
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 28. Mai 2014, 11:13
Hallo Olemole

also soweit mir bekannt ist der "Twin Tower" ja ein Hybridverstärker, Röhren-pre, mit
Transistor Ausgangsstufe. Dämpfungsfaktor weiß ich jetzt nicht, aber sollte schon so bei 200-300 liegen.
Bei 15 Meter Kabel, hin und zurück sind das mal dann schon 30Meter, kann man sich mit ungünstiger
LSP Kabel Auswahl schon die Bass-Wiedergabe versauen. Ein 0.5² Kabel ist sicher nicht die richtige Wahl.

Mein Tip besorge Dir ein Teflon isoliertes versilbertes Kupferlitzenkabel aus dem Funkamateur Bereich.

Wie z.b. hier DX Wire Teflon Kabel
z.B. das AWG 16 oder AWG 14. Diese Litzenkabel dann auf der gesammten Länge leicht verdrillen.
Geht gut mit dem Akkuschrauber
Besser gehts nicht, da kannst Du 100erte oder tausende von Euro für vermeindliche "Highend"
LSP Kabel ausgeben. Wird sich die Bass Wiedergabe dadurch verändern ?, aus meiner Erfahrung
bei 30 Kabel Meter, ja eindeutig ein konturierterer, strafferer Bass.

Zu der Röhrenstückung. Sind die Kleinsignal Trioden (Denke ECC83) nach 15 Jahren verbraucht, was je nach Betriebsmodel durchaus sein kann, dann raus damit.
Gute ECC83 kosten zwischen 30-60Eu das Paar.
Werden neue Röhren den Klang verändern, wenn die alten Röhren verbraucht waren, ja.
Es IMHO ist es völlig egal ob man neue JJ, EH, Psvane, Sovtec, Tuebamp Doctor etc. nimmt, das gibt sich nichts.
Grüsse und viel Spaß und Erfolg beim Ausprobieren/Optimieren.
Patrick-Fidelio
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 28. Mai 2014, 11:51

Bei 15 Meter Kabel, hin und zurück sind das mal dann schon 30Meter, kann man sich mit ungünstiger
LSP Kabel Auswahl schon die Bass-Wiedergabe versauen. Ein 0.5² Kabel ist sicher nicht die richtige Wahl.



Mein Tip besorge Dir ein Teflon isoliertes versilbertes Kupferlitzenkabel aus dem Funkamateur Bereich.

Wie z.b. hier DX Wire Teflon Kabel
z.B. das AWG 16 oder AWG 14. Diese Litzenkabel dann auf der gesammten Länge leicht verdrillen.


Diese Idee finde ich klasse,die Versilberung senkt bei NF etwas den Verlustwiderstand, wenn auch nicht viel.


Grüße
Olemole
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 28. Mai 2014, 17:03
Hallo liebe Hifi-Fans!

Wow, danke erstmal für euere Beiträge und Anregungen!!! Da scheint ja eine kleine Lautsprecherkabel-Grundsatzdiskussion zu entbrennen!

Zur Nenn-Impendanz der Lautsprecher fand ich nur „8 Ohm-Kompatibel“ und dass sie bei 174 Hz ein minimum von 4,82 Ohm haben.

Die längere Kabel ist 10 Meter lang, das kürzere 5 Meter.

Zum Dämpfungsfaktor hab ich leider nichts gefunden…

@Anro 1: die Preise für die Kabel wären ja geradezu ein Schnäppchen. Hab keinerlei Ahnung und würde dir da blind vertrauen. Aber wenn diese Telefonlitzen genau das können, was ein gutes LS-Kabel auch kann, wärs ja wunderbar!

@Burkm: Ja, die 4 riesigen Elkos am Pathos sind definitiv hohen Temperaturen ausgesetzt, da sie ja direkt neben den beiden "Kühltürmen" verbaut sind.
Diese Elkos wirken sich also auch auf den Klang aus? Können sie ausgetauscht werden?


Ja, der Pathos TT ist ein Hybrid, brauche also nur zwei 12AX7 / ECC83. Habe gelesen, dass auch die ECC803 mit ihren langen Anodenblechen besonders gut geeignet wären. Hat jemand Erfahrungen dazu? Wo sind die Röhrengurus?
Oder: Siemens bzw. Telefunken ECC83 "new old stock" sind wohl mit das Beste: Kennt jemand eine Adresse, wo ich diese Röhren bekomme?

Vielen Dank!
Ole


[Beitrag von Olemole am 28. Mai 2014, 17:36 bearbeitet]
burkm
Inventar
#13 erstellt: 28. Mai 2014, 17:50
Habe nicht gewusst, dass es ein Hybrid-Verstärker ist, bin von einer reinen "Vollblut-"Röhre ausgegangen. Wundere mich nur, dass die dann nur so wenig Leistung haben soll, da die meisten Hybriden eigentlich eine eher höhere Leistung als 35Watt / Kanal haben sollten..

Ich weiss jetzt nicht, welchen Temperaturen die Elkos bei 14 Jahren Betrieb (?) des Pathos TT ausgesetzt waren. Je näher man der angegebenen Grenztemperatur kommt, desto schneller altern sie. Je nach Typ kann dann schon ungünstigenfalls bei >2.000 - 4.000 Betriebsstunden (heutige Bauarten) Schluß sein, je nach dem, welche Temperaturspezifikation auf den Elkos steht (85°C, 105°C etc.). Aber vielleicht einfach mal die Kapazität nachmessen. Sollten irgendwo innerhalb von +- 20% des aufgedruckten Nennwertes liegen, ansonsten wäre da evtl. Nachbesserungsbedarf.
Vermute aber nach Deiner Beschreibung, dass es keine Koppelkondensatoren, sondern Pufferkapazitäten des Netzteils sind, dann haben sie keine direkten Auswirkungen auf den Klang.

Bei einer Transistorendstufe spielt die tatsächliche Nennimpedanz der LS keine so entscheidende Rolle solange die Endstufe Last-stabil ist und die Impedanz der LS nicht unter ca. 3 Ohm fällt. Die Endstufe ist ja dann (vermutlich) auch direkt an die LS angekoppelt, der Dämpfungsfaktor sollte also typischerweise deutlich > 100 sein.
Bei den den im Audio-Bereich gegebenen Frequenzen spielt eine "Versilberung" der Litzen keinerlei Rolle, ebensowenig hat das Isoliermaterial der Adern ("Teflon") irgendwelche Auswirkungen, solange hier übliche Kriterien für Niederfrequenz (und Niederspannung) eingehalten werden. Da befinden wir uns ansonsten wieder im Voodoo-Bereich.

Aber wenn's denn "schee macht...".
Jeck-G
Inventar
#14 erstellt: 28. Mai 2014, 18:25

Die längere Kabel ist 10 Meter lang, das kürzere 5 Meter.
Das wären dann 2,5mm² (10 : 5 = 2 (Länge durch Nennimpedanz teilen), das nächst höhere ist 2,5mm²), natürlich aus Kupfer und nicht verkupfertes Alu (CCA -> copper cladded aluminium).


Habe gelesen, dass auch die ECC803 mit ihren langen Anodenblechen besonders gut geeignet wären. Hat jemand Erfahrungen dazu? Wo sind die Röhrengurus?
Oder: Siemens bzw. Telefunken ECC83 "new old stock" sind wohl mit das Beste: Kennt jemand eine Adresse, wo ich diese Röhren bekomme?
Die legendäre Telefunken ECC803 (Spanngitterröhre, kompatibel zur ECC83) gibt es als die selbe Röhre und aus der selben Fertigungsstraße neu aus laufender Produktion, nennt sich "ECC83 S" von JJ Electronic (Quelle). Gibt es z.B. bei Thomann oder TAD als gängiges Ersatzteil für Gitarrenverstärker (eigentlich der Grund, warum man heute noch Röhren für den Audiobereich bekommt, die werden zuhauf in Gitarrenverstärkern verwendet, ansonsten gibt es keinen nennenswerten Markt für diese Bauteile).

Und da wir schonmal bei Thomann sind, paar wirklich gute Lautsprecherkabel: Cordial rund, Cordial flach oder Sommer flach. Dass Thomann keine CCA-Kabel hat, muss man eigentlich nicht zu erwähnen.

Oben war ich auch in der Annahme, dass es sich um einen "richtigen" Röhrenverstärker handelt und nicht um einen Hybrid. Das mit dem "nicht geeignet für Bässe" kannst Du somit wegstreichen.


[Beitrag von Jeck-G am 28. Mai 2014, 18:30 bearbeitet]
burkm
Inventar
#15 erstellt: 28. Mai 2014, 20:17
@Olemole (Beitrag #12)
>>Oder: Siemens bzw. Telefunken ECC83 "new old stock" sind wohl mit das Beste: Kennt jemand eine Adresse, wo ich diese Röhren bekomme?<<

Die sog. "NOS" Röhren werden doch sehr "gehyped" und deswegen inzwischen auch oft "gefaked", da damit richtig viel Geld gemacht wird. Hier werden dann einfach aktuelle günstige Röhren umgelabeled, da sich das bei der gewählten Beschriftungstechnik relativ einfach machen lässt. Speziell in der Bucht muss man da eher vorsichtig sein... Zudem ist meistens kaum nachzuvollziehen ob NOS wirklich auch "New" ist und nicht eine gebrauchte Röhre. Eingepackt in einen Karton undefinierter Herkunft ist schnell gemacht. Da viele Röhrenkäufer eher gutgläubig sind und meist nicht die technische Qualifikation (und die Gerätschaft) aufweisen, um die Röhre tatsächlich beurteilen zu können, wird dies auch weidlich ausgenutzt. Zudem ist die Herstellungstechnik (Vakuumerzeugung, Glastechnik etc.) heute weiter und es ist nicht sicher, ob eine NOS Röhre nicht vielleicht doch inzwischen ein paar Luftmoleküle gezogen hat usw. Also das Geld lieber sparen und vernünftige aktuelle Ware und Qualität dafür kaufen.

"Tube Rolling" ist eine beliebte Sportart bei Besitzern von Röhrenverstärkern und das damit verbundene meist [u]sehr[/u] subjektive Hörresultat ist mangels Belegbarkeit nur mit größter Vorsicht zu sehen. Insbesondere die damit (Röhrenwechsel) verbundenen großen Umschaltpausen, die Subjektivität des menschlichen Gehörs, die Erwartungshaltung des Hörers selbst und die Geräte-abhängige unterschiedliche Schaltungsauslegung machen einen tatsächlichen belastbaren "Vergleich" praktisch unmöglich.

Psvane 12AX7 als relative teure Variante oder die bereits genannte JJ ECC83S wären als Vergleichstyp für eine normale 12AX7 / ECC83 durchaus annehmbar, wie vermutlich viele andere auch. Bei exakt baugleichen Röhrentypen dürften die Unterschiede aber vermutlich eher marginaler Natur sein, auch wenn dies immer anderweitig behauptet wird.


[Beitrag von burkm am 29. Mai 2014, 09:46 bearbeitet]
Olemole
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 21. Jul 2014, 19:04
Hallo und erstmal entschuldigung dass ich so lange nichts von mir habe hören lassen! Aber nachdem ich noch recht viel herumgeknobelt und experimentiert habe will ich euch meine „Erkenntnisse“ natürlich nicht vorenthalten!

Sooo, zunächst zu den Kabeln: Ich habe mir besagte Cordial CLS 225 BK, 2,5mm²
gekauft. Und siehe da, ich würde sagen, dass das ein klein wenig mehr Druck, aber auch eine etwas feinere Auflösung des Klangbildes gebracht hat. Dies führe ich aber nicht unbedingt auf die Kabel an sich zurück. Vielmehr stimmen jetzt die Längenverhältnisse der Kabel besser zueinander (10 meter und 5 meter, zuvor waren es 10m und 1m; nicht wundern, die Kabelführung in meinem Wohnzimmer ist kompliziert, da ich einen Holzofen über den Speicher umgehen muss; ausserdem habe ich zuvor das Lange Kabel mit einer Lüsterklemme verlängert, dies ist jetzt nicht mehr der Fall). Dennoch würde ich den Unterschied alte Lautsprecherkabel- neue Lautsprecherkabel als marginal bewerten.

Bei den Röhren verhält sich’s ähnlich: Die JJ ECC83S, die Jetzt im Pathos ihren Dienst verrichten klingen etwas analytischer, dafür ist dem Sound etwas an „Cremigkeit“ verloren gegangen…kann auch Einbildung sein, aber ein bisschen was ist dran, denke ich!

Und nun zu den Dingen, die wirklich starke positive Veränderungen gebracht haben:

Nachdem ein Freund sein Iphone über Klinke-Chinch angeschlossen hatte und wir zu der Erkenntnis kamen, dass der Sound zuvor noch nie so gut war, wurde mir erst die immense Wichtigkeit des Zuspielers klar. Daraufhin habe ich den HRT microstreamer durch einen Arcam Rdac ausgetauscht. Was soll ich sagen: Der Arcam löst noch feiner auf, spielt druckvoll und ist gleichzeitig sehr sehr angenehm im Ohr. Musikhören bekam auf einmal ein richtiges Suchpotenzial mit Langzeithörgenuss. Etwas merkwürdig, dass der Rdac den microstreamer so deutlich in seine Schranken verweist, da auch der microstreamer tolle Kritiken erhalten hat. Vielleicht liegt es auch an der Stromzufuhr.

A pro pos, selbst eine andere Steckdose, über die mein Computer jetzt angeschlossen ist, macht sich positiv bemerkbar. Was ich vor einiger Zeit noch als Nonsens abgetan hätte, hat tatsächlich einen Effekt: Die „Qualität“ des Stromes, mit dem die Geräte gefüttert werden. Habe daraufhin nun einen „squeeze upgrade s booster“ für meinen Rdac gekauft und die Auflösung hat sich noch einmal marginal verbessert.

Nachdem ich nun Blut geleckt hatte, habe ich gelesen, dass es auch unvorteilhaft sein kann, wenn man seinen DAC UND die externe Festplatte, auf der sich die Musik befindet, über USB anschließt, da sich so eine Art „Datenflaschenhälse“ bilden können, die den DAC einbremsen. Daraufhin habe ich eine Externe Festplatte mit Esata (Firewire würde sich übrigens auch anbieten) Anschlussmöglichkeit angeschafft und der Sound wurde damit nochmals etwas brillianter/ feiner aufgelöst.

Und zu guter letzt: Auch die Medienplayer klingen unterschiedlich, etwas, woran ich ebenfalls nicht so recht geglaubt hätte, aber es sind deutliche Unterschiede zu hören. Bisher habe ich immer den VLC mediaplayer benutzt, später habe ich auch Winamp getestet. Zugleich habe mit Asio und Wasapi Plugins experimentiert, jedoch war ich nie so ganz happy damit. Ums kurz zu machen: Foobar2000 schlägt sowohl VLC und Winamp und ist absolut empfehlenswert. Der Hörer hat eine größere „Bühne“, die räumliche Auflösung ist besser und Stimmer rücken mit Foobar weiter in den Vordergrund, etwas, was mir bis dahin ein wenig gefehlt hat. Zudem ist der Bass mit Foobar druckvoller (bei allen drei Playern war der Equalizer natürlich abgeschaltet!)

Alles in allem klingt die Anlage nun ziemlich verdammt gut! Natürlich geht da noch was, wahrscheinlich könnte man jetzt bei den Lautsprechern ansetzen, aber ich lass es jetzt erstmal gut sein! Wens interessiert, der ist immer herzlich nach Oberammergau auf eine Hörsession eingeladen! Vielen Dank für eure Tipps und Hilfe, vielleicht konnte ich mit meinem Bericht ja auch den ein oder anderen Denkanstoß geben! Olemole
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