Dynavox VR70-e2 Neu & brummig

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mc_vinyl
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 07. Okt 2014, 23:07
Hallo,

heute Abend habe ich einen fabrikneuen Dynavox (Modell mit Phono-Eingang) in Betrieb genommen.

Meine ersten Eindrücke sind durchaus durchwachsen.

Positiv fiel zunächst auf, dass nicht auffiel :-) - Nur ganz leichter Lackgeruch beim Auspacken, der dann in der Wohnung aber sofort verflog und auch kaum wahrnehmbar ist, selbst wenn man das Näschen direkt ans Gerät hält.

Der Klang:
Die ersten 20 Minuten hab' ich lieber weg gehört. Nun, nach 3 Stunden: der Bassbereich ist eindeutig schwach ausgeprägt (bringen da andere Röhren was), die Höhen, je nach Aufnahme, teilweise noch etwas zischend.

Was der Dynavox aber schon jetzt kann: die Musik wunderbar von den LS lösen, und zwar klappt das ganz besonders gut bei Sopran-Stimmen. Die Guten schweben hier im Raum :-)

Doch es gibt ein großes und eigentlich unannehmbares ABER: Das Gerät brummt. Wohl irgendwie vom Netzteil. Und zwar penetrant. In den LS ist nichts zu hören (nur ab Lautstärke 15 Uhr Stellung, die ich nie erreichen könnte) das ist also nicht das Problem, es ist - das Gerät selber, und das Brummen wird verstärkt durch den Schrank, auf dem der Dynavox steht. Wenn ich ihn vorne leicht anhebe, ist's sehr viel leiser.

Was meint ihr: ist das ein Fehler? Reklamationsgrund? Oder ist das Modell-typisch? Kann man da ggf. was machen?

Wäre wirklich schade, wenn er zurückgehen müsste...
mc_vinyl
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 08. Okt 2014, 18:13
Ok, bin selbst einen guten Schritt weiter gekommen:
das Brummen ist sehr viel leiser geworden, nachdem ich simpel mal an dem Blechdeckel des Trafo-Bereichs herumgedrückt habe :-) - Erst mal ist es gut, wenn ich mich entscheide, das Gerät zu behalten, werde ich da vielleicht mal mit Dämmung arbeiten und das Gerät zusätzlich durch Spikes von der Ablagefläche entkoppeln...

Von der Auflösung und räumlichen Darstellung bin ich schon sehr begeistert.

Allerdings, ein Problem bleibt: Der Musik fehlt gänzlich das Bassfundament.

Ich habe den Tuning-Thread schon mal begonnen durchzuarbeiten, aber die gezielte Information die ich suche (und als absoluter Elektrik-Laie auch verstehe ;-) , habe ich nicht gefunden:

- Lässt sich die Tieftonwiedergabe des Dynavox durch einen Röhrentausch (welche??) verbessern, oder liegt das an anderen Bauteilen?

DANKE!
Tucca
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 08. Okt 2014, 18:29
Tach,

zum mechanischen Trafobrummen:
Zum einen besteht die Möglichkeit, den Trafo auf Gummipuffer zu montieren, dabei ist allerdings zu beachten, daß der Kern geerdet ist.
Einen Austausch gegen einen anderen Trafo vornehmen. Auf jeden Fall den Händler zum Thema kontaktieren, das sollte ein Garantiefall sein, da die Trafobleche nicht allzu fest sitzen.
Zur Basswiedergabe: Was für ein Lautsprecher hängt am Verstärker?
Ist das bei allen Quellen so?
Hier gibts direkt obenan einen Schaltplan der Endstufe. Möglicherweise ist ein Koppelkondensator falsch dimensioniert (müsste dann aber bei beiden Kanälen falsch bestückt sein).
Stimmt die Polung Deiner Lautsprecher? Wenn nein, führt sowas zu erheblichem Bassmangel. Bitte prüfen!

Grüße,

Michael


[Beitrag von Tucca am 08. Okt 2014, 18:30 bearbeitet]
mc_vinyl
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 08. Okt 2014, 19:02
Danke, Michael. - Das Trafo-Brummen bekomme ich wie gesagt wohl in den Griff...

Zur Basswiedergabe: Ich habe da Tannoy Little Gold Monitore dran, hoher Wirkungsgrad... - Die Bässe sind bei CD und Phono gleich. Polung der Lautsprecher stimmt.

Vielleicht werden die Bässe ja noch etwas besser mit dem Einspielen?

Und wie gesagt: Können auch andere/welche Röhren etwas bringen?

Danke übrigens für den Link zum Schaltplan, den hatte ich auch schon gesehen, hat für mich leider die Aussagekraft wie eine chinesische Schriftrolle
Tucca
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 08. Okt 2014, 19:27
Nabend,

Und wie gesagt: Können auch andere/welche Röhren etwas bringen?

Nein.

Grüße,

Michael
mc_vinyl
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 08. Okt 2014, 19:31
Was bringen denn dann andere Röhren, wenn keine Veränderung in Tiefen und Höhen?

Und was ist der Bass-limitierende Baustein im Dynavox?
Tucca
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 08. Okt 2014, 19:55
Nabend,

Und was ist der Bass-limitierende Baustein im Dynavox?

Gute Frage...

Was bringen denn dann andere Röhren, wenn keine Veränderung in Tiefen und Höhen?

Röhren, die eine Bezeichnung tragen wie z.B. EL34, sollten ALLE in einem bestimmten Toleranzfeld auch dieselben elektrischen Eigenschaften haben. Da eine Röhre ein elektromechanisches Bauteil ist, unterliegen die elektrischen Eigenschaften der Güte der mechanischen Fertigung.
Wird eine Schaltung entworfen, basiert diese (hoffentlich) auf Daten, die einen Röhrentyp spezifizieren. So sollte es möglich sein, bei Defekt und Alterung Röhren ein und derselben Bezeichnung gegeneinander auszutauschen. Demzufolge sollte es keine Klangunterschiede zwischen Röhren mit derselben Bezeichnung geben...
Falls Du auf das immer wieder angefragte "tuberolling" hinaus willst: Bei Röhren, die dieselbe Pin- Belegung haben, kann sowas funktionieren. Hierbei liegt allerdings eine Fehlanpassung der Röhre vor, da sie für den vorhandenen Schaltungsaufbau nicht geplant war. Effekt könnte z.B. eine Veränderung in Tiefen und Höhen sein, aber möglicherweise auch eine Überlastung von Netzteil oder AÜ etc. Hier sollte also mit Bedacht agiert werden.

Grüße,

Michael


edit:

Ich gehe davon aus, das die kostengünstigste Anpassung der Schaltung für Deine Lautsprecher in der Gegenkopplung (R21/C17) zu realisieren ist.
Evtl. gibt es zum Thema von kompetenteren Forianern noch Beiträge...


[Beitrag von Tucca am 08. Okt 2014, 20:17 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#8 erstellt: 09. Okt 2014, 09:51

mc_vinyl (Beitrag #6) schrieb:
Und was ist der Bass-limitierende Baustein im Dynavox?

Wahrscheinlich die Ausgangsübertrager, weil: Viel Tiefgang im Baß bei ordentlich Leistung braucht große und schwere Ausgangsübertrager.......viel, viel Kupfer und viel, viel Eisen.......und das kostet dann wirklich sehr sichtbar Geld. Und die Kosten hat der Hersteller bei einem Billigverstärker wie dem VR70 sicher ganz, ganz scharf im Auge.

Grüße

Herbert
tBB
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 09. Okt 2014, 11:48
Die AÜ im VR70 sind zwar schlecht, aber nicht SO schlecht. Wenn das Bassfundament wirklich bei jeder Lautstärke gänzlich fehlt, muss das eine andere Ursache haben. Vielleicht erstmal den Ruhestrom der Röhren prüfen lassen. Sollte beim VR70 glaube ich um die 30mA liegen.
pragmatiker
Administrator
#10 erstellt: 09. Okt 2014, 13:42
Für den Fall, daß der Lautsprecher am 8[Ohm] Anschluß hängen sollte, würde ich ihn versuchshalber mal an den 4[Ohm] Anschluß hängen. Passieren kann dabei nach menschlichem Ermessen weder dem Verstärker noch dem Lautsprecher was - es kommt halt a bisserl weniger Leistung aus dem Gerät raus. Diese Aktion bewirkt, daß die beiden Endröhren etwa die doppelte Primärimpedanz "sehen" wie vorher - hierdurch geht der durch einen eventuell zu niedrigen Ruhestrom verursachte höhere Innenwiderstand nicht mehr so stark in's Gesamtergebnis ein.

Hing der Lautsprecher bereits an der 4[Ohm] Wicklung, kann man ihn versuchsweise mal (natürlich auf beiden Kanälen gleichzeitig und unter Beachtung der richtigen Phasenlage) mal zwischen die mit "4[Ohm]" und "8[Ohm]" bezeichneten Klemmen hängen. Diese Wicklung hat dann ca. 0.7[Ohm]. Wichtig ist in diesem Fall, daß die beiden Lautsprecher erdfrei sind (d.h. mit nichts anderem als mit dem Verstärker verbunden sind) und daß hier nicht zu weit aufgedreht wird, weil es durch die sonst entstehenden hohen Primärspannungen evtl. Überschläge im Ausgangsübertrager gibt.

Grüße

Herbert
mc_vinyl
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 09. Okt 2014, 17:55
Vielen Dank für Eure Hinweise!

Was soll ich sagen, vielleicht nur meine Ungeduld... Seit gestern Nachmittag durfte der Verstärker insgesamt etwa 10 weitere Stunden vor sich hinträllern, und - die Bässe sind inzwischen schon merklich ausgeprägter.

Also werde ich die Einspielzeit auf jeden Fall noch abwarten, das Einspielen scheint ja doch eine große Rolle zu spielen. Bessere Vorstufenröhren werden vermutlich noch mal Verbesserung bringen.

Auf jeden Fall spielt der Dynavox schon jetzt was Spielfreude, Auflösung, Räumlichkeit und einfach - "Wohlklang" angeht sowohl meinen 70er Jahre Rotel Receiver als auch einen NAD C320BEE locker an die Wand!
expo
Stammgast
#12 erstellt: 10. Okt 2014, 14:44
Hallo mc_vinyl,
willkommen im VR 70 Club also ich den VR 70E gehabt und war zufrieden.
Seit ca 5 Jahren habe ich den VR70E 2 mit zusätzlichem Netzteil oh.Phono und bin super zufrieden.
Wenn du mit dem Lötkolben umgehen kanst kann man einiges aus dem Verstäker raushohlen Baupläne vom Dynavox gibt es im HiFi Forum genug.

So habe ich angefangen .

Als Tipp für den Anfang:

1.Tausche die 3,5 Ampere Sicherung am Netzstecker gegen eine hochwertige Sicheung von HiFi-Tuning Supreme3 KUPFER Silver-Keramik-Feinsicherung 5x20mm TRÄGE aus.

2.Stelle dass Bias auf 300 MV ( EL34 )


3.Tausche die originale 6F2 (Vorstufenröhren) gegen eine ECF82 EI / Y dann der dürfte eigentlich der gewünschte Erfolg eintreten.
DB
Inventar
#13 erstellt: 10. Okt 2014, 14:48

expo (Beitrag #12) schrieb:

1.Tausche die 3,5 Ampere Sicherung am Netzstecker gegen eine hochwertige Sicheung von HiFi-Tuning Supreme3 KUPFER Silver-Keramik-Feinsicherung 5x20mm TRÄGE aus.

Au weh ...


MfG
DB
expo
Stammgast
#14 erstellt: 10. Okt 2014, 15:08
Hallo DB,

erst versuchen und dann meckern.

Gruß Expo
DB
Inventar
#15 erstellt: 10. Okt 2014, 16:00
Die "Verbesserung" wurde im Blindtest zweifelsfrei festgestellt und entspringt nicht nur einer Erwartungshaltung? Das sollte mich doch sehr wundern. Vor allem hätte ich ganz gern eine technische Begründung dafür.

MfG
DB
tBB
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 10. Okt 2014, 21:09

DB (Beitrag #15) schrieb:
Die "Verbesserung" wurde im Blindtest zweifelsfrei festgestellt und entspringt nicht nur einer Erwartungshaltung? Das sollte mich doch sehr wundern. Vor allem hätte ich ganz gern eine technische Begründung dafür.

Der Innenleiter besteht aus 4-fach zerfretteltem, Vogonischem Flabberwarz. In Verbindung mit den angesungenen, doppelt weichgenervten Außenkappen und der durchgehenden Hart-Verblödelung, ergibt sich ein Gold-EAR Faktor von beachtlichen 99.9999999%

PS: Diese Begründung dürfte so gut (oder schlecht) sein wie jede andere, warum man die Sicherung benutzen sollte
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