Schrott ab Werk?

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schirmgitter
Stammgast
#1 erstellt: 26. Mrz 2015, 18:05
Hallo,
ich habe gerade zwei "Monoblöcke" auf meinem "Basteltisch".
(pro Block 2 x EL34, eine "halbe" ECC83 ,eine "halbe" ECC82 und zwei GZ34)
Die Dinger sind von "Quicksilver". Kenne die Firma nicht, aber egal.
Was mich befremdet ist das Netzteil. Vor allem die Elko`s hinter den Gleichrichterlampen.
330µF???
Gibt es inzwischen neue Datenblätter zu der GZ34 die ich nicht kenne? Meine alten Unterlagen sagen mir max. 60µF.
Hier das Schaltbildchen vom Netzteil:
Schaltplan

Gruß
S.G.
pragmatiker
Administrator
#2 erstellt: 27. Mrz 2015, 09:40
Servus Schirmgitter,

330[µF] ist in der Tat etwas viel. Da entfallen dann auf jede GZ34 ca. 160[µF] - und damit ungefähr das 2.5-fache des Datenblattwertes. Vorwiderstände zur Parallelsymmetrierung der GZ34 sehe ich auch keine - na, vielleicht erledigt das alles ein extrem hoher Innenwiderstand des Netztrafos, wer weiß?

Wenn ich das Schaltbild richtig lese, dann steht da am Knotenpunkt des ersten Elkos und der Drossel "465[V] / 200[mA]". Das heißt, daß zur Spannungsfestigkeit des Elkos nur noch 10[V] Abstand sind. An die Spannung am Elko im Kaltzustand (nach dem Einschalten) und bei Netzspannungstoleranzen von mehr als +2.2% mag man da gar nicht denken......

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 27. Mrz 2015, 09:45 bearbeitet]
Anro1
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 27. Mrz 2015, 13:19
Hallo Schirmgitter

kenne das Dir vorliegende Gerät nicht, habe aber selber schon mehrer Quicksilver M60 Mono´s
mit 6550 Bestückung besessen und auch überarbeitet.
Quicksilver Amps kommen aus Canada. Die mir bekannten Geräte waren
über 2 Primärwicklungen des Netztrafo´s auf 220V umstellbare 110V Geräte
aus den 90ziger Jahren. Also 220V Geräte, was bei den +10% auf unsere nominal
230V Netzeinspeisung schon ein Problem werden kann.
Wie gesagt IMHO aber alles sehr wertig und gut gemachte Geräte.

Kann es sein das da nach den GZ34 als Lade Elkos 2 x 330uF in Reihe verbaut sind ?
Soweit ich mich erinnere, war das bei den mit bekannten Amps so, und wie "Pragmatiker" schon schrieb habe ich auch mit einem entsprechenden Innenwiderstand des Trafo´s gerechnet.

Die mir bekannten Amps hatten einen sehr guten, hochwertigen AÜ, auch mit 1Ohm Abgriff, was die
Quicksilver M60 zu bevorzugten Spielpartnern für die alten Martin Logan CLS Elektrostaten machte.
Grüsse und viel Erfolg und Freude mit den Quicksilver Amps
schirmgitter
Stammgast
#4 erstellt: 27. Mrz 2015, 17:11

pragmatiker (Beitrag #2) schrieb:
Servus Schirmgitter,

330[µF] ist in der Tat etwas viel. Da entfallen dann auf jede GZ34 ca. 160[µF] - und damit ungefähr das 2.5-fache des Datenblattwertes. Vorwiderstände zur Parallelsymmetrierung der GZ34 sehe ich auch keine - na, vielleicht erledigt das alles ein extrem hoher Innenwiderstand des Netztrafos, wer weiß?

Wenn ich das Schaltbild richtig lese, dann steht da am Knotenpunkt des ersten Elkos und der Drossel "465[V] / 200[mA]". Das heißt, daß zur Spannungsfestigkeit des Elkos nur noch 10[V] Abstand sind. An die Spannung am Elko im Kaltzustand (nach dem Einschalten) und bei Netzspannungstoleranzen von mehr als +2.2% mag man da gar nicht denken......

Grüße

Herbert


Auch Servus!

Schön, meine alte Röhrentabelle stimmt also noch.
Ich habe (zwecks der Optik) den dicken Elko gelassen wo er war und an die zwei GZ34 zwei in Reihe geschaltete 220µF/400V gepackt. (zum Glück Platz ohne Ende im Chassis) Somit passt jetzt die Kapazität und spannungsmässig bin ich nicht mehr kurz vor dem Elko-Exitus. Und brummen tut`s auch nicht.
Die Symmetrierung....."der Trafo wird`s schon richten"....
Jeder Endlampe habe ich noch einen "eigenen" Einstellwiderstand für Ug1 gegönnt und je 10 Ohm Katoden/Masse. Passt.

Gruß, SG
schirmgitter
Stammgast
#5 erstellt: 30. Mrz 2015, 16:31
Hallo,

ich habe noch eine Frage zu diesen Verstärkerchen.
Die sind eigentlich für 220V ausgelegt. Und das ist hier ein kleines größeres Problem. Ich habe an den GZ34 gut 6V und an den anderen Lampen etwas über 7V (Heizung). Die höhere Anodenspannung bereitet mir eigentlich keine Sorge. Aber die Heizspannung ist hier doch schon leicht grenzwertig.
Fette Widerstände vorschalten ist ja auch nicht so elegant. Und nein, ich habe auf dem Netztrafo auch keinen Platz um noch ein paar Wicklungen "draufzupacken".
Was tun? Auf gute Qualität der Lampen hoffen?

Gruß, SG
Anro1
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 30. Mrz 2015, 17:36
Hallo Schirmgitter

war exakt auch meine Einschätzung und Situation wegen der 110/220V.
Habe mich der Einfachheit halber für einen "fetten" Vorwiderstand entschieden,
und ca. ~15V X 1A in Wärme umgesetzt. Sicher nicht die schönste Lösung aber
funktioniert bestens.
Grüsse
pragmatiker
Administrator
#7 erstellt: 30. Mrz 2015, 18:21
Zwei WIMA DC-Link Kondensatoren MKP4 je 100[µF] / 600[V] parallelschalten (Gesamtinvestment: ca. EUR 30,--) und dieses Parallelarrangement in Serie zur Primärwicklung des Netztrafos schalten. Durch den kapazitiven Blindwiderstand dieser 200[µF] bei 50[Hz] (X(C) = ca. 16[Ohm]) "sieht" der Netztrafo bei 1[A] Primärstrom ca. 16[V] weniger Netzspannung - und zwar ohne zusätzliche Erwärmung von Bauteilen und ohne Erhöhung der Stromrechnung um ca. 4.5% (weil der Stromzähler die Blindleistung nicht erfaßt).

Auf was man allerdings aufpassen sollte: Die wirksame Primärinduktivität des Netztrafos sollte zusammen mit diesem Kondensator keinen (Serien)Schwingkreis bilden, dessen Resonanzfrequenz in der Gegend von 50[Hz] oder 100[Hz] liegt - sonst werden die auftretenden Ströme u.U. rieeesig....

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 30. Mrz 2015, 18:26 bearbeitet]
schirmgitter
Stammgast
#8 erstellt: 31. Mrz 2015, 10:39

pragmatiker (Beitrag #7) schrieb:

Auf was man allerdings aufpassen sollte: Die wirksame Primärinduktivität des Netztrafos sollte zusammen mit diesem Kondensator keinen (Serien)Schwingkreis bilden, dessen Resonanzfrequenz in der Gegend von 50[Hz] oder 100[Hz] liegt - sonst werden die auftretenden Ströme u.U. rieeesig....

Grüße

Herbert


Hallo,
danke, prima Tipp.
Aber, wie stelle ich die Resonanzfrequnz von dem Gebilde "Trafo-Kondensator" fest

Gruß, SG
pragmatiker
Administrator
#9 erstellt: 31. Mrz 2015, 10:47
Alle Sekundärwicklungen ohmisch mit ihrer jeweils im Betrieb auftretenden Last abschließen und dann die Induktivität der Primärwicklung messen. Die Spulengüte wird lausig sein, so daß es sein kann, daß eine mit 1[kHz] arbeitende Meßbrücke hier kein eindeutiges Brückenminimum mehr findet. Besser also ein Gerät verwenden, daß bei 50[Hz] oder 100[Hz] messen kann (z.B. HP4261A) oder auf ein resonanzbasiertes L-Meßgerät umsteigen (z.B. Rohde & Schwarz LARU oder LRT). Der Kondensator ist ja bekannt (200[µF]) - und diese beiden Werte (also gemessene Induktivität und bekannte Kapazität) in die Thomsonsche Schwingungsgleichung einsetzen: f(res) = 1 / (2 * pi * sqrt (L * C)).

[EDIT]: Für 50[Hz] und 200[µF] ist 50.7[mH] der kritische Induktivitätswert, bei dem Resonanz besteht.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 31. Mrz 2015, 15:20 bearbeitet]
GüntherGünther
Inventar
#10 erstellt: 31. Mrz 2015, 14:43
Hallo Pragmatiker,

zu den Symmetrierungswiderständen bei 2 GZ34.. welche Werte sollten die haben? Ich wollte in meinem 6L6GC Gegentakter auch auf 2 GZ34 setzen - mit L Eingang - und wollte mir die Niederohmigkeit eigentlich nicht durch Symmetrierungswiderstände kaputt machen.

Grüße, Thomas
schirmgitter
Stammgast
#11 erstellt: 01. Apr 2015, 17:02

pragmatiker (Beitrag #9) schrieb:

[EDIT]: Für 50[Hz] und 200[µF] ist 50.7[mH] der kritische Induktivitätswert, bei dem Resonanz besteht.

Grüße

Herbert


Hallo,

erst mal vielen Dank!
Aber mein recht bescheidener Hobby-Messplatz (Hameg HM205-3, Grundig AS5, Toellner 7402, Grundig MV60, Müter AT2-kaputt aber als Wattmeter noch bedingt brauchbar-, nen RFT TST208/1 und ein paar Schätzeisen) bietet mir die "etwa" genaue Bestimmung der Induktivität nicht wirklich.
Meine Schätzeisen (Mulimeter) zeigen mir Werte zwischen 402 und 620 mH.

Fakt ist: nagle ich nen 22 Ohm Widerstand vor den Trafo (primär) bekomme ich 1) vernünftige Spannungen für die Heizung der Lampen und 2) eine etwas angenehmere Anodenspannung.
Da ich das mit einem 11 Watt Widerstand ausprobiert habe konnte ich, bzw. einer meiner Finger eine gewisse Wärmeentwicklung schmerzhaft registrieren.

Was tun?
Kondensatoren auf "gut Glück" vorschalten oder die Endstufen zu kleinen Heizkörpern umbauen?

Gruß, SG
selbstbauen
Inventar
#12 erstellt: 08. Apr 2015, 13:06
Hallo SG,

diese 11-Watt-Typen werden schon bei 5 Watt rotglühend. Die Hersteller übertreiben ihre Leistungsangabe maßlos. Nimm einen Metall-50-Watt und schraube sie am Gehäuse an.

Angenehmer Nebeneffekt: Knapp dimensionierte Trafos beginnen oberhalb von 225 Volt an zu schwingen. Wenn man keine 240 Volt Wicklung hat, dann tut den Vorwiderstand zur Primärwicklung gute Dienste.

Gruß
sb
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