Netzteil für Röhrenverstärker selber bauen, Hilfe.

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Spada1
Neuling
#1 erstellt: 25. Nov 2018, 16:03
Hallo zusammen,

ich muss für meine Schule ein Netzteil für einen Röhrenverstärker bauen. Leider hab ich keine Ahnung.
Das Signal muss ja gesiebt/geglättet werden um Störungen zu vermeiden.

Folgendes Bild hab ich gefunden:

Beispielnetzteil 275V

Betrieben wird die Anlage mit 275V AC und am ausgang soll wohl ein Strom von 120mA fließen pro Seite (Zwei Stück).

Nun hat ein Kumpel gemeint das in der Schaltung beim Ladeelko 4A fließen und ich eine Drossel einbauen sollte. Wie rechnet man das?

Auserdem soll ich wohl zu viel Verlustleistung haben, ca. 21 Watt pro Seite. Wie krieg ich dieses Problem beseitigt?

Vielen dank schonmal
DB
Inventar
#2 erstellt: 25. Nov 2018, 16:36
Hallo,

Deine Frage ist so nicht beantwortbar. Hier sind ein paar weitere Fragen zur Konkretisierung:

Wer erteilte Dir den Auftrag?
Für welchen Röhrenverstärker soll das werden?
Welche zulässige Restwelligkeit der Anodenspannung ist zulässig?
Welche Betriebsklasse hat der Verstärker?
Ist der Stromlaufplan des Verstärkers bekannt?


MfG
DB
Spada1
Neuling
#3 erstellt: 25. Nov 2018, 17:18
Hi,

ist ein Schulprojekt. Wir sollen einen einfachen Röhrenverstärker mit ja 5W Ausgangsleistung basteln und verwenden EH 6CA7 und 12AU7 Röhren. Den Stromlaufplan der Schaltung macht eine andere Gruppe und ist mir nicht bekannt. Mit Betriebsklasse kann ich leider nix anfangen.

Gruß
Ingor
Inventar
#4 erstellt: 26. Nov 2018, 15:57
Für den von dir benötigten Einsatzzweck brauchst du einen Trafo, Kondensatoren 2 x 100 µF 350V und einen Brückengleichrichter. Zwischen die beiden Kondensatoren kannst du einen Widerstand oder eine Drossel setzen. Normalerweise wird die Endröhre an den ersten Kondensator angeschlossen, die Vorstufen kommen an den zweiten Kondensator. Ohne den Schaltplan des Verstärkers macht der Entwurf des Netzteils wenig Sinn. Was heißt zwei Seiten? Baut ihr einen Stereo-Verstärker? Dir ist schon bewusst, dass du einen Trafo benötigst?
Dein geplantes Netzeteil verbrät durch die Widerstände viel Leistung. Die Kondensatoren sind absolut überdimensioniert. Schau dir mal die Netzteile alter Röhrenradios auf, dann wird dir schnell klar, wie man das so macht.

Wie dein Kumpel auf die 4 A kommt kann ich dir nicht sagen. Da der Innenwiderstand des Trafos bei einem 170 mA Ausgang mit Sicherheit groß ist, werden da keine 4 A fließen, den bringt der Trafo ja nicht mal im Kurzschlussfall.
Spada1
Neuling
#5 erstellt: 02. Dez 2018, 20:14
Hallo,

bestellt wurde bereits dieser Trafo:

https://www.tme.eu/d...toroidy/tsta-250001/

Wir zapfen den 275V abzweig zwei mal an und dürfen ja nicht über 400mA kommen. Da ich zwei Schaltungen dran mache darf also eine nicht über 200mA kommen.

Schaltung lade ich hier mal hoch als Bild (kann ich hier keine LTSpice Schaltung hoch laden?)

Endstufe

Im linken Bereich hab ich schon einige sachen ausprobiert, hab mit einer Drossel den Strom zb auf 200mA begrenzen können, aber dann wiederrum ist meine Spannung auf 221V gefallen und habe sie nicht mehr hoch bekommen (brauche ca 275V).

Die 4A haben wir bei V1 ganz links gemessen und die Spannung messen wir direkt nach C13.

Langsam verzweifel ich.
DB
Inventar
#6 erstellt: 02. Dez 2018, 20:29
Warum machst Du vor die Drossel keinen Kondensator? Der R15 muß dort weg.

Es reicht übrigens nicht, etwas zu simulieren, man muß das Simulationsergebnis auch deuten können.
Die 4A werden schlicht und einfach der Scheitelwert des Stromes sein, der sich bei idealen Bauteilen ergäbe. Darüber brauchst Du Dir erstmal keine Gedanken zu machen.

5W bekommst Du auch mit einer EL34, da müssen keine zwei Stück parallel geschaltet werden.
http://frank.pocnet.net/sheets/128/e/EL34.pdf


MfG
DB
Spada1
Neuling
#7 erstellt: 02. Dez 2018, 20:54
Wenn ich vor der Drossel noch einen Kondensator hin mache und den Widerstand weg, geht der Strom wieder auf 4A Scheitelwert und die Spannung auf 357V, was zu viel ist. Wenn ich das also so lassen und aufbauen würde, wird mir der Trafo also nicht kaputt gehen?

Also zurück zum punkt wo ich meine 275V hatte und die 4A am Trafo.
Ingor
Inventar
#8 erstellt: 02. Dez 2018, 22:00
Die Drossel zwischen die Kondensatoren. Den Widerstand dann weg. Eine EL 34 reicht absolut aus. Vergiss den Strom, da passiert nichts. In sehr einfachen Radios war die Endpentode direkt an den ersten Kondensator angeschlossen, die Vorstufenröhre an den 2. Kondensator. Dazwischen 1 KOhm Widerstand. Fertig. Reichte für ca 3 Watt. Häufig wurde die Drossel in den Ausgangsübertrager gewickelt.
DB
Inventar
#9 erstellt: 03. Dez 2018, 09:18

Spada1 (Beitrag #7) schrieb:
Wenn ich vor der Drossel noch einen Kondensator hin mache und den Widerstand weg, geht der Strom wieder auf 4A Scheitelwert und die Spannung auf 357V, was zu viel ist. Wenn ich das also so lassen und aufbauen würde, wird mir der Trafo also nicht kaputt gehen?

Nein, da geht nichts kaputt. Schalte einfach ein Multimeter dort rein und miß den Wechselstrom, der aus dem Trafo entnommen wird. Der ist weitaus geringer.
Die 357V sind auch nicht zuviel, die würde ich erstmal so hinnehmen. Wenn Qamax der EL34 überschritten wird, erhöht ihr den Katodenwiderstand.
Spada1
Neuling
#10 erstellt: 03. Dez 2018, 14:54
Ursprünglich hatten wir nur eine Röhre mit der wir auf 5W kammen, wollten aber dann doch eine zweite EL34 mehr dran machen um mehr Leistung raus zu bekommen. Der Strom steigt dann schätzungsweise auf 160mA.
Ingor
Inventar
#11 erstellt: 03. Dez 2018, 15:49
Und warum baut ihr dann keine Gegentaktendstufe? Da reichen dann zwei EL 84 für 12 W.
pragmatiker
Administrator
#12 erstellt: 03. Dez 2018, 16:26

Ingor (Beitrag #11) schrieb:
Da reichen dann zwei EL 84 für 12 W........

.......oder mehr, je nach Betriebsklasse / Arbeistpunkt, z.B.: Klasse AB, gemeinsamer Kathodenwiderstand 130[Ohm], U(a) = 300[V], Summe I(a) + I(g2) = 114[mA], R(aa) = 8[kOhm], U(g1) = 10[Veff]; P(out) = 17[W] @ 4% THD.

Oder, um den Klirrfaktor der Endstufe bereits ohne "über-alles"-Gegenkopplung runterzukriegen, als Ultralinearendstufe mit 20%-Schirmgitterabgriff auf dem Ausgangsübertrager:

Klasse AB, getrennter Kathodenwiderstand 270[Ohm] pro Röhre, U(a) = 300[V], Summe I(a) + I(g2) = 97[mA], R(aa) = 8[kOhm], U(g1) = 18.3[Veff]; P(out) = 15.4[W] @ 1.17% THD.

Dafür passende Ausgangsübertrager der Firma Reinhöfer heißen z.B. 53.77U (25%, 50%, M74, EUR 85,80) oder 53.15 (25%, 50% M102a, EUR 114,40). Oder, wenn's billiger sein muß - was nicht notwendigerweise mit preiswert deckungsgleich sein muß - z.B. diesen hier für EUR 45,70 (der hat aber nur eine 40%-Ultralinearanzapfung - sprich: da kommt etwas weniger Leistung (bei etwas geringeren Verzerrungen) raus):

https://www.ebay.de/...SwOR9bYcm9:rk:2:pf:0

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 03. Dez 2018, 17:57 bearbeitet]
tinnitusede
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 04. Dez 2018, 15:28

Spada1 (Beitrag #7) schrieb:
Wenn ich vor der Drossel noch einen Kondensator hin mache und den Widerstand weg,


der Widerstand bleibt, ebenso der letzte Elko, an dem nimmst Du NUR die Spannung für die Vorstufe ab, dadurch ist sie gut von der stromzehrenden EL34 entkoppelt, diese hängt dann am Ausgang der Drossel.
Der Widerstand muss dann entsprechend des Strombedarf´s und der Betriebsspannung der ECC82 neu berechnet werden, ok.?
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