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1.6kw Monster Endstufe

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Beitrag
OlleRöhre
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 15. Aug 2005, 11:42
Hallo,

letztends habe ich irgendwo was über eine Eigenbau-1.6kw-Röhrenendstufe gelesen. Leider finde ich den Link nicht mehr. Wollte den Erbauer mal kontaktieren, wegen Erfahrung. Habe mehrere TB3-750/2 und will die auch mal einem Nutzen zuführen. Vielleicht hat von Euch einer den Link.

MfG Joe
Tulpenknicker
Inventar
#2 erstellt: 15. Aug 2005, 12:13
Hi Joe,

meinst Du den Link hier?

Röhrenfieber

MfG,

Nils
OlleRöhre
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 15. Aug 2005, 12:33
Leider nein Tulpenknicker.

In dem Projekt wurde eine einzige Sendetriode für AF-Verstärkung eingesetzt. Da stand was von 1.6 kw. Das Gerät war auch mächtig hinter Gittern, wegen der 3000 Volt Anodenspannung und dem dazugehörigen Strom.

Verflixt aber auch, das ich den Link verlegt hab.

MfG Joe


[Beitrag von OlleRöhre am 15. Aug 2005, 12:34 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#4 erstellt: 16. Aug 2005, 00:21

OlleRöhre schrieb:
Leider nein Tulpenknicker.

In dem Projekt wurde eine einzige Sendetriode für AF-Verstärkung eingesetzt. Da stand was von 1.6 kw. Das Gerät war auch mächtig hinter Gittern, wegen der 3000 Volt Anodenspannung und dem dazugehörigen Strom.

Verflixt aber auch, das ich den Link verlegt hab.

MfG Joe :hail


1.6[kW] Ausgangsleistung mit einer einzigen Triode - also im Class-A-Betrieb? Hatte die Kiste einen Drehstromanschluß? Netztrafo's für dicke Sender gibt's ja durchaus hin und wieder, das sehe ich nicht so als Problem - aber einen Ausgangsübertrager für DIE Leistung bei 3[kV] Anodenspannung bei Gleichstromvorbelastung auf der Primärseite - das muß ja ein Wahnsinnsbrummer sein. Allein die erforderliche Spannungsfestigkeit...herrjeh...gibt's da nähere Informationen? Und was wurde dann da als Röhre verwendet? Eine 4CX1500 Scheibentriode? Und die Kühlung erst...ohne massivste Lüfterzwangskühlung (mit dem entsprechenden Hintergrundgeräuschpegel) dürfte das nicht gehen. Ich hab's jedenfalls noch nie gehört, daß Audioverstärker dieser Leistung nicht als Gegentaktentwurf ausgelegt wurden...schließlich ist das nicht mehr unbedingt was für's Musikhören zuhause, sondern eher für die Beschallung größerer Säle...und die Modulation ganz kleiner AM-Rundfunksender...

Bin an Details interessiert.

Grüße

Herbert
OlleRöhre
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 16. Aug 2005, 01:17
Hallo Herbert,

ja ich bin auch noch am Suchen. Kann auch sein das es 1.2kw waren. Möglicherweise auch Gesamtleistung der Schaltung. BIn da beim Surfen über Links ... mal drübergefallen letzte Woche. Kann es nicht mehr nachvollziehen wie ich dahingekommen bin.

Habe ja die TB3-750/2. Weiss noch nicht wie ich die verarbeiten kann. Sollte man dafür einen neuen Thread aufmachen oder einfach hier belassen. Ausser Neugier wird wohl kaum einer sich mit Berechnungen und Schaltungsdetails befassen wollen.

MfG Joe


[Beitrag von OlleRöhre am 16. Aug 2005, 01:18 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 16. Aug 2005, 17:16
Einfach mal so überschlagsmässig:
Eine EL84 in Triodenbetrieb braucht für Anoden- und Heizungsversorgung rund 18W total und liefert eine Ausgangsleistung von rund 2W.
Wenn wir das mal auf die 1,2 oder 1,6 kW hochrechnen, wird der Stromverbrauch bei 9 mal 1,2 oder 1,6 kW sein (rund 10 bis 15 kW).
Die Anodenspannung der EL84 liegt bei 250V, der Anodenstrom bei 36 mA und die Gitterwechselspannung bei 6,7V effektiv.
Diese Werte hochgerechnet auf 1,6 kW (Faktor = Wurzel aus 1600/2 = 28,3) ergibt eine Anodenspannung von ca. 7,07 kV, einen Strom von 1,02A und eine Gitterwechselspannung von 189,5V.
Da die Anodenspannung mit 3 kV schon bekannt ist, steigt demnach für die vorgegebene Leistung der Strom um den entsprechenden Faktor und ergibt damit einen Anodenstrom von 2,4A.

Man stelle sich mal das Netzteil vor, oder die Ansteuerung mittels eines 100W Röhrenverstärkers, um die Wechselspannung generieren zu können oder die Kühlung der Senderöhre oder die Stromrechnung...

Röhrenverstärker dieser Leistung gab es, sogar noch etwas grössere. Bei AM-Sendern (Mittel- oder Langwelle) gab es die Gittersteuerung, die Schirmgittersteuerung und die Anodensteuerung. Je nach Steuerungsart war das Sendesignal weitgehend klirrfrei (Anodensteuerung) oder verklirrt (Gittersteuerung). Und je nach Verwendungszweck (Rundfunk, Telefonie) wurde die eine oder andere Ansteuerungsart gewählt. Bei Gittersteuerung genügte eine relativ geringe Leistung mit vernünftiger Spannung, bei Anodensteuerung musste der Steuerverstärker die gleiche Leistung aufweisen wie die Sendeleistung letztlich war. Daher könnte man sich mal ein Schaltschema eines solchen Ansteuerverstärkers bei einer Sendeanstalt besorgen oder da nachfragen, wo und wie man zu einem entsprechenden Schema kommt.
pragmatiker
Administrator
#7 erstellt: 16. Aug 2005, 17:56

richi44 schrieb:

Röhrenverstärker dieser Leistung gab es, sogar noch etwas grössere. Bei AM-Sendern (Mittel- oder Langwelle) gab es die Gittersteuerung, die Schirmgittersteuerung und die Anodensteuerung. Je nach Steuerungsart war das Sendesignal weitgehend klirrfrei (Anodensteuerung) oder verklirrt (Gittersteuerung). Und je nach Verwendungszweck (Rundfunk, Telefonie) wurde die eine oder andere Ansteuerungsart gewählt. Bei Gittersteuerung genügte eine relativ geringe Leistung mit vernünftiger Spannung, bei Anodensteuerung musste der Steuerverstärker die gleiche Leistung aufweisen wie die Sendeleistung letztlich war. Daher könnte man sich mal ein Schaltschema eines solchen Ansteuerverstärkers bei einer Sendeanstalt besorgen oder da nachfragen, wo und wie man zu einem entsprechenden Schema kommt.
images/smilies/insane.gif


Und das sah / sieht dann bei einem anständigen AM-Mittelwellensender etwa so aus:

1.) Das Prinzipschaltbild:



Wie man sieht, eine "einfache" Gegentakt-Endstufe...


2.) Der Röhrenwechsel einer der beiden Verstärkerröhren:



Na gut, die Röhre ist "etwas" größer als üblich....


3.) Der "kleine" Ausgangsübertrager wurde dann der Einfachheit halber im Freien untergebracht:



Anzumerken bleibt noch, daß die auf diesem Bild auch noch zu sehende Modulationsdrossel verwendet wurde, um die Sekundärseite des Modulationstrafo's (also des Ausgangsübertragers) vom Trägergleichstrom der Senderöhre zu entlasten.

Das ist doch mal ein anständiger Audio-Röhrenverstärker, aus dem ein paar hundert Kilowatt Dauerleistung rauskommen - mit weniger sollte man sich für's Wohnzimmer nicht zufriedengeben... ...der Lautsprecherwirkungsgrad wird damit jedenfalls absolut bedeutungslos....

Die Abbildungen stammen übrigens von Telefunken (deren NOS Röhren ja bei den Tubies heißbegehrt sind)...und die Firma Telefunken gibt's im Bereich Senderbau auch heute noch...sie sitzt in Berlin....der Link: www.telefunken-sendersysteme.de

Hochleistungsgrüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 16. Aug 2005, 18:11 bearbeitet]
Tulpenknicker
Inventar
#8 erstellt: 16. Aug 2005, 18:05
Hallo Herbert,

also bei Eins und Drei sehen ich kein Problem (Trafos kann man sich ja wickeln lassen )

Doch wo zu Teufel bekommt man einen orginalen Kran zum Röhrenwechsel her

Mal eine ernsthaft Frage zu Thema riesige Senderöhren:

Die Röhren bestehen aus mehreren Teilen und wird immer vor Ort zusammengesteckt ? Wie sieht es mit der Evakuierung dieser Röhren aus? Geschieht dies durch starke Vakuumpumpen? Müssen diese Röhren "gegettert" werden?

Gruß,

Nils


[Beitrag von Tulpenknicker am 16. Aug 2005, 18:11 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#9 erstellt: 16. Aug 2005, 18:36

Tulpenknicker schrieb:

Die Röhren bestehen aus mehreren Teilen und wird immer vor Ort zusammengesteckt ? Wie sieht es mit der Evakuierung dieser Röhren aus? Geschieht dies durch starke Vakuumpumpen? Müssen diese Röhren "gegettert" werden?

Gruß,

Nils


Servus Nils,

der Bau von Senderöhren für LW/MW/KW-Sender war und ist eine recht spezielle Angelegenheit und wird meiner Kenntnis nach in Westeuropa noch in Deutschland (Berlin) und in Frankreich durchgeführt. Die Berliner bauen (und reparieren) auf Wunsch auch noch sehr alte Röhren, deren Design aus den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts stammt - ich hab' bei meinem letzten Besuch dort (vor ca. fünf Jahren) jedenfalls dort noch solche Teile samt der dazu gehörenden Fertigungseinrichtungen gesehen.

Die Gitter solcher Senderöhren sind Graphitrohrzylinder mit einer Höhe von so bis um ca. einen Meter. In diese Graphitrohre wird heutzutage das Gittermuster mit Hilfe eines Lasers reingeschnitten - allein dieser Fertigungsschritt kann ohne weiteres acht Stunden und mehr dauern.

Die Röhren hängen heutzutage im Betrieb nicht mehr dauernd an der Vakkuumpumpe, sondern sind voll und dicht evakuiert - aber aufgrund des doch erheblichen Röhrenpreises natürlich in Grenzen reparierbar. Und die Röhren sind selbstverständlich ein Bauteil (also nichts, was vor Ort "zusammengesetzt" wird) - auf dem Bild ist oben die Röhre und unten deren Fassung zu sehen.

Das Hauptproblem beim Röhrenwechsel ist der Zeitbedarf hierfür. So ein Sender darf ja im Fall einer ungeplanten Störung nicht lange ausfallen - schließlich gilt es ja einen Versorgungsauftrag zu erfüllen. Die Schwierigkeit lag hier nicht so sehr in der schnellen Trennbarkeit der elektrischen Anschlüsse, sondern in der ebenso schnellen Trennbarkeit der Anschlüsse für das Kühlmedium. Über ca. 50[kW] Sendeleistung (bis zu welcher Druckluftkühlung vorherrschte) ging nur noch Flüssigkeitskühlung, wobei zunächst Wasserkühlung und später (meiner Kenntnis nach bis heute) Siedekühlung eingesetzt wurde. Die Siedekühlung erforderte viel Gehirnschmalz bei der Entwicklung der Anodenform, und Telefunken hielt hierzu doch einige grundlegende Patente.

Die Anodenspannung dieser Sender betrug / beträgt in Europa in der Regel 12[kV], in USA sind vereinzelt auch Sender mit 18[kV] gebaut worden. Und der Modulationsverstärker (also der Röhren-Audioverstärker) läuft in aller Regel mit derselben Versorgungsspannung wie die Senderendstufe...so richtig wohnzimmertauglich also...

Ein anderes Problem bei diesen Höchstleistungssendern sind die in den Abstimmmitteln (also den Spulen und Kondensatoren) hinter der Sendeendröhre auftretenden Ströme - so 300, 400[A] kommen da schon mal zusammen. Dies erfordert sehr spezielle Bauteile...mit so "Kleinkram" wie audiophilen Ölpapierkondensatoren oder ähnlichem ist es da nicht mehr ganz getan....

Wie gesagt, ein spezielles Thema.....

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 16. Aug 2005, 18:53 bearbeitet]
DB
Inventar
#10 erstellt: 16. Aug 2005, 18:43
Solche Verstärker würden zumindest der gräßlichen Röhrenstöpselei Einhalt gebieten ...

MfG

DB
Tulpenknicker
Inventar
#11 erstellt: 16. Aug 2005, 18:53

DB schrieb:
Solche Verstärker würden zumindest der gräßlichen Röhrenstöpselei Einhalt gebieten ...

MfG

DB



"...ich konnte 2 Tage lang keine Musik hören .....das Wechseln der Röhren dauerte so lange.."


Gruß,

Nils


[Beitrag von Tulpenknicker am 16. Aug 2005, 18:53 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#12 erstellt: 16. Aug 2005, 18:58

Tulpenknicker schrieb:

DB schrieb:
Solche Verstärker würden zumindest der gräßlichen Röhrenstöpselei Einhalt gebieten ...

MfG

DB



"...ich konnte 2 Tage lang keine Musik hören .....das Wechseln der Röhren dauerte so lange.."


Gruß,

Nils ;)


Nein, solange dauert das nicht....die Röhrenwechselzeit liegt beim Vorhandensein optimaler Bedingungen (Hebekran, wasserdichte Schnellverschraubungen, Röhrentransportwagen etc.) im Bereich von einigen Minuten.

Grüße

Herbert
OlleRöhre
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 16. Aug 2005, 20:54
Tja,

nun aber mal praktisch für die Valvo TB3-750/2. Die benötigte Anodenspannung könnte ich doch auch mit einem Mikrowellenherd-Trafo erledigen. Die liegen doch auch recht hoch meine ich. Vielleicht auch 2 in Reihe nach Gleichrichtung. Brauch so um 2500..3000 Volt.

Der Eingangsübertrager macht auch Sinn, falls da mal was durchhaut hat man nicht gleich die Vorstufe gegrillt oder sonstwas verbraten.

Also bräuchte ich für Gegentakt noch eine Valvo. Das wird schwer werden.

Der Trafowicker für den AÜ wird bestimmt wahnsinnig. Da kommen bestimmt 20kg bei raus.

Mal ehrlich, ne Eintakt würde doch auch langen, oder ? Möchte die RS1B ja nicht grillen

Und ausserden bräuchte ich 2 Stück Mono´s

Bekomme langsam Falten überall
MfG Joe
pragmatiker
Administrator
#14 erstellt: 16. Aug 2005, 22:46

OlleRöhre schrieb:
Tja,

nun aber mal praktisch für die Valvo TB3-750/2. Die benötigte Anodenspannung könnte ich doch auch mit einem Mikrowellenherd-Trafo erledigen. Die liegen doch auch recht hoch meine ich. Vielleicht auch 2 in Reihe nach Gleichrichtung. Brauch so um 2500..3000 Volt.

Der Eingangsübertrager macht auch Sinn, falls da mal was durchhaut hat man nicht gleich die Vorstufe gegrillt oder sonstwas verbraten.

Also bräuchte ich für Gegentakt noch eine Valvo. Das wird schwer werden.

Der Trafowicker für den AÜ wird bestimmt wahnsinnig. Da kommen bestimmt 20kg bei raus.

Mal ehrlich, ne Eintakt würde doch auch langen, oder ? Möchte die RS1B ja nicht grillen

Und ausserden bräuchte ich 2 Stück Mono´s

Bekomme langsam Falten überall
MfG Joe


Servus Joe,

also, wenn man sich die Gegentaktdatenblattangaben für den Betrieb als Class-B Modulationsverstärker so ansieht, dann müßte für den Hausgebrauch die Eintaktleistung mit diesem Rohr allemal ausreichen.....

Hmmm, also:

- Die Heizleistung ist mit so um die 70[W] ja schon mal beachtlich...
- Gitterstrom zieht diese Röhre auch deutlich - also braucht's eine beachtliche Treiberstufe, die auch schon richtig Leistung kann - es sei denn, man begrenzt die Aussteuerung und damit die Gitterwechselspannung so auf ca. 150...200[Vss]...aber selbst das muß eine Treiberstufe erstmal herbringen - riecht nach SRPP-Treiberstufe....vielleicht mit zwei EL84....
- Und ein Übertrager mit einem Raa von 14.5[kOhm] bei 3[kV] Anodenspannung....das gibt doch einige Primärwindungen...vermutlich treibt das den Trafobauer wirklich in den Wahnsinn....selbst für einen Eintaktübertrager dürfte das noch eine Aufgabe sein....

Auf der anderen Seite:

- Über die Optik muß man sich keinerlei Gedanken machen, diese Röhre dürfte man überdeutlich "glühen" sehen....
- Selbst bei Eintakt-A-Betrieb sind da wahrscheinlich (auch bei Ansteuerung mit "gebremstem Schaum") so um die 50...100[W] Leistung drin....dürfte für die meisten Lautsprecher reichen...und das als Triode-Single-Ended-Class-A...hat schon was...
- Eine Raumheizung in der näheren Umgebung des Verstärkers dürfte sich (speziell in der Stereoausführung) erübrigen....

Aber jetzt mal im Ernst: Interessant wäre so ein Projekt mit diesem Teil schon - ich hab' hier auch noch zwei Röhren mit einer solchen Kolbenform rumliegen...muß ich mal nachschauen, was da draufsteht....

Die Frage, die aber da gleich aufkommt, ist die, ob Mikrowellentrafo's eigentlich dauerbetriebsfest sind....

Die ganze Schaltung müßte man auf jeden Fall so auslegen, daß kein Gitterstrom fließen kann / muß - sonst nehmen die Koppelkondensatoren für einen Hifi-Frequenzgang im Baßbereich sehr schnell recht unhandliche Werte an - es sei denn, man legt den Treiber von Haus aus so aus, daß man direkt gleichspannungsgekoppelt aufs Gitter fahren kann....aber dann müssen am Kathodenwiderstand so um die 150[V] abfallen...und das bei den Strömen....auweia, das heizt....oder man hängt den ganzen Treiber versorgungsmäßig so um die 150[V] unterhalb der Endstufe auf....

Und der Ausgangsübertrager erst: das ist eine echte Herausforderung...bei den Spannungen, die da auftreten, knallts da wahrscheinlich schneller, als einem lieb ist....

Aber, vielleicht spinnen wir dieses Projekt gedanklich mal weiter....macht sicher Spaß....

Grüße

Herbert
OlleRöhre
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 16. Aug 2005, 23:03
Hallo Herbert,

also ich würde gerne mal einen Trafo anfragen. EIne erste Anfrage in der Art: Brauche AÜ für TB3-750/2 ging in die Hose. Der Kamerad wollte doch echt mehr Daten,

Also wenn ich so richtig drüber nachdenke, wird das nix mit TB3-750 als Gegentakt. Weil schon eine Rähre über 350Euros kostet, und da würden mir noch 3 fehlen.

Aber als Eintakt könnte man das versuchen. Ob ich da noch eine Valvo bekommen kann ist fraglich. Wenn dann schon 2 Monoblöcke. Weiss nicht ob ich die mit anderen Herstellern mischen könnte. Schließlich hat die Valvo etwas höhere Werte.

Hmm, was bräuchte denn der Trafowickler für Daten um einen anständigen feuerfesten AÜ für die TB3-750/2 Valvo machen zu können?

Könnte man nicht 1..2kw Trenntrafos nehmen und die Spannung mehrfach verdoppeln ? Denke da bräuchte man auch anständige Kondensatoren für. Weiss ja nicht wieviel Spannung ich letztendlich brauche für Class A. Bei 3kV wirds mir aber doch kribbelig am Kopf. Es juckt schon bei dem Gedanken recht unangenehm, hihi. Fühle schon die statische AUfladung meiner Haare wenn ich das Musikzimmer betrete. Schild Vorsicht Hochspannung an der Tür wäre auch angebracht. Würde auch ganz gut passen, den die Bude ist in einem EX-Umspannwerk der EAM. Strom gibbets hier genug. Lach.

Würde aber gerne das Ding hier zuende denken wollen. Freut mich das es Dich auch interessiert.

MfG Joe
pragmatiker
Administrator
#16 erstellt: 17. Aug 2005, 06:55

OlleRöhre schrieb:
Hallo Herbert,

also ich würde gerne mal einen Trafo anfragen. EIne erste Anfrage in der Art: Brauche AÜ für TB3-750/2 ging in die Hose. Der Kamerad wollte doch echt mehr Daten,


Servus Joe,

fangen wir mal mit dem Ausgangsübertrager an - die ersten Fragen dazu:

- Welche Lautsprecherimpedanz soll denn angeschlossen werden?
- Welche untere Frequenzgrenze soll denn übertragen werden?

Zur Übertragerleistung kommen wir später, dazu muß man anhand des Röhrendatenblatts bei vorgegebener Betriebsspannung erstmal die zu erwartende Ausgangsleistung und den Ra abschätzen.

Aufgrund der erforderlichen Spannungsfestigkeit (dürfte so in der Gegend von 6[kV] liegen) ist so ein Übertrager aber sicher alles andere als billig. Und um Vakuumtränkung kommt man bei diesen Spannungen sowieso nicht rum.

Und die Kennlinienfelder dieser Röhre hab' ich gestern nur ganz kurz überflogen, hab' dabei aber einige doch recht krumme gesehen. Muß ich mir noch genauer ansehen - kann aber durchaus sein, daß diese Röhre für audiophile Zwecke nicht gaaaanz optimal ist...

Mit einem gewissen Grundgeräuschpegel muß du ohnehin rechnen - daß man diese Röhre gefahrlos ohne Kühlkamin und Lüfter betreiben darf, halte ich jedenfalls für relativ unwahrscheinlich.

Aber, wie sagt schon Beckenbauer: Schaun mer mal....

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 17. Aug 2005, 06:59 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 17. Aug 2005, 10:18
Hallo Joe,
vergiss nicht dem Trafobauer zu sagen, er müssen das Ding verschachtelt wickeln, weil sonst allenfalls die Bässe durchkommen, aber keinesfalls die Höhen. Und ein Luftspalt wegen Vormagnetisierung und so ist auch nötig.

Und im ersten Beitrag habe ich so einige Hochrechnungen angestellt. Wenn ich hier auch eine Hochrechnung zeigen darf:
Ein Engel Ausgangsübertrager für 10W hat ein Gewicht von 0,9 kg, einer mit 4 W 0,45 kg.
1,6 kW sind 160 mal die 10W, also könnte man das Gewicht des 10W-Trafos mal 160 nehmen. Weil das Gewicht aber nicht linear zunimmt, gehen wir mal von 130 mal 0,9kg = 117 kg pro Trafo aus.

Weiter hast Du die Idee, Mikrowellenherde als Netzteil zu verwenden. So ein Ding liefert rund 1,3 kW, wir benötigen aber etwa 10 mal so viel = 10 Mikrowellendinger für einen Mono-Kanal. Zum Glück willst Du nicht noch Surround mit 7.1
OlleRöhre
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 17. Aug 2005, 14:00
Hallo,

@Herbert:
Lautsprecherimpedanz 4 und 8 Ohm, vielleicht auch nur Durchschnitts-6 Ohm, muss man abwägen Könnte auch nur mit 8 Ohm leben.

Untere Frequenzganz 20Hz wären nicht schlecht.

Wegen dem Geräuschpegel mache ich mir keine Sorgen. PA kommt ggf. ims Nebenzimmer.

Die Röhre soll auch nicht an der Leistungsgrenze gefahren werden. Sie sollte schonend berechnet werden. Die Kosten für einen Röhrentausch sind nicht ohne. Es wär auch schade wenn man die Optik durch einen Lüftungskanal verbauen würde.

@Richie:
Solange man einen Monoblock noch mit einer Sackkarre wechbekommt wäre das noch ok, löl
Geh mal davon aus, das KEINE 1,6kw-PA daraus wird. Die Microwellentrafos sind ja nicht ohne. Hoche Spannung und min. 500VA. Und man könnte sie relativ einfach bekommen. Vielleicht mache ich da auch einen Denkfehler. Schließlich wiegen die Haushaltsmicrowellenherde eigentlich zu wenig, alsdas ein dicker Trafo da drin sein könnte, oder ?

Mal sehn was Herbert da ausrechnet mit dem Trafo für Class A
Zu dumm das ich das nicht kann.

MfG Joe
PS: Habe mal die Röhrenheizung angeschoben. Also mein 10A-Labor-Netzteil ist krepiert dabei, löl Da fielen 36V-4V*10A=320W Verlustheizung an.
Mit Schwund ist zu rechnen. Brauch mal wieder nen Sack voll 2N3055

Falls die Sache mit der TB3 750 aus dem Ruder läuft, dann habe ich da noch einen Peekel-Messverstärker, den ich kürzlich erworben habe. Unbenutzt, schon etwas älter, aber mit 6xEL34 und 2xECC83, dickem Netzteil, Industriegehäuse und sauschwer. Die Unterlagen bekomme ich zugeschickt, werde die dann mal reinstellen in einem neuen Thread. Vielleicht bekomme ich auch noch einen 2. dazu. Ist alte Lagerware. Mal sehn

Ach so: kann man eigentlich am Heizungsbedarf einer Röhre in etwa den Output einschätzen ? Denke da an dir TB3 mit 4Vx14A=56W Heizleistung


[Beitrag von OlleRöhre am 17. Aug 2005, 14:08 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#19 erstellt: 17. Aug 2005, 19:49

OlleRöhre schrieb:

Mal sehn was Herbert da ausrechnet mit dem Trafo für Class A
Zu dumm das ich das nicht kann.


Servus Joe,

na, dann rechnen wir mal...vor mir liegt das Datenblatt der Philips TB3/750 vom Februar 1988 (für die TB3/750-2 hab' ich keine Daten, ich nehm' aber mal an, daß die nicht weltbewegend abweichen).

Die Anfragedaten für den Trafobauer für den Ausgangsübertrager findest Du ganz am Schluß unter Punkt 9.).

Eins vorweg: Wenn man sich die Ua/Ia-Kennlinienfelder dieser Röhre so ansieht, wird klar, daß dies keine Röhre ist, die in erster Linie für Eintakt-A-Betrieb entwickelt wurde...

Vorgaben für die Auslegung:

- Eintakt-Triodenschaltung in Klasse A.
- Daueranodenverlustleistung zwecks langer Lebensdauer höchstens halbe zulässige Anodenverlustleistung (= 350[W]).
- Betrieb mit möglichst niedriger Anodenspannung, damit das Übersetzungsverhältnis des Ausgangsübertragers keine irrwitzigen Werte annimmt.
- Betrieb nur mit negativer Gitterspannung, damit kein Gitterstrom fließt (das würde bei den im Datenblatt genannten Gitterströmen nämlich sonst möglicherweise eine Treiberstufe vom Kaliber einer EL34 erfordern).


1.) Festlegung des Arbeitspunkts der Röhre:

- Ua = 1.8[kV]
- Ia = 100[mA]
- Ug = -50[V]

hieraus ergibt sich eine Daueranodenverlustleistung von ca. 180[W] - das ist etwa die Hälfte der maximal zulässigen Verlustleistung.


2.) Berechnung Außenwiderstand:

Ra = Ua / Ia = ca. 18[kOhm].


3.) Berechnung zu erwartende Ausgangsleistung:

Aus der von mir im Ua/Ia-Kennlinienfeld eingezeichneten Lastgeraden ergibt sich:

- Delta(Ua) = ca. 2.1[kV] (Ug von 0[V] bis -100[V]).
- Delta(Ia) = ca. 120[mA] (Ug von 0[V] bis -100[V]).

Damit ergibt sich die zu erwartende Ausgangsleistung:

Pa(eff) = Delta(Ua) * Delta(Ia) / 2 * sqr(2) = ca. 90[W].

Für diese Ausgangsleistung muß die Treiberstufe eine unverzerrte Spannung von ca. 100[Vss] (von 0 * Ug bis 2 * Ug) an das Gitter der Endröhre liefern können.


4.) Gittervorspannungserzeugung:

Will man die negative Gittervorspannung via Autobias mittels Kathodenwiderstand einstellen, dann errechnet sich dessen Wert wie folgt:

Rk = Ug / Ia = 50[V] / 100[mA] = 500[Ohm] (nächster Normwert: 510[Ohm]).

Die Belastbarkeit dieses Widerstandes muß sein:

P(rk) = Ug * Ia = 5[W] - diesen Wert verdoppeln wir (mindestens), so daß hier mindestens ein 10[W] Widerstand einzusetzen ist.

Soll die Endstufe durch diesen Widerstand nicht gegengekoppelt werden, so ist er bei einer unteren Grenzfrequenz von 20[Hz] mit einem Elko von 220[µF] mit einer Spannungsfestigkeit von 100[V] zu überbrücken.


5.) Gitterableitwiderstand / Treiberleistung:

Das Röhrendatenblatt läßt einen Maximalwert des Gitterableitwiderstandes von 100[kOhm] zu - wir dritteln diesen und runden auf den nächsten Normwert ab, also kommen wir auf Rg = 33[kOhm].

Damit muß die Treiberstufe mindestens folgende Leistung liefern können:

P(driver) = (Ugss / Rg) * Ugss = (100[Vss] / 33[kOhm]) * 100[Vss] = ca. 300[mWss] bzw. 100[mWeff].

Diese Treiberleistung gepaart mit dem erforderlichen Spannungshub dürfte mit einer ECCxx nur schwer zu erreichen sein (die ECC99 von JJ vielleicht mal ausgenommen). Das riecht insgesamt doch recht nach einer SRPP-Treiberstufe mit zwei etwas leistungsfähigeren Röhren (EL84?) oder eben mit der ECC99.

Solange wir keinen Gitterstrom ziehen, sollte auch der Einsatz eines Gitterstopperwiderstands in der Gegend von 100[Ohm] bis 330[Ohm] kein Problem sein - dieser Widerstand sollte hier unbedingt vorgesehen werden, da es sich bei der TB3/750 um eine UKW-Senderöhre handelt, die bis ca. 100[MHz] spezifiziert ist.


6.) Koppelkondensator an das Gitter der Endröhre:

Das Koppel-C soll so ausgelegt sein, daß es 20[Hz] ohne nennenswerten Amplitudenverlust und ohne nennenswerte Phasendrehtung überträgt. Deswegen legen wir die -3[dB] Grenzfrequenz der RC-Kombination (bestehend aus Koppel-C und Gitterableitwiderstand Rg) auf ein Zehntel dieser Frequenz, also auf 2[Hz]. Damit ergibt sich gemäß der (von mir aus Faulheitsgründen hier nicht umgestellten Formel):

f(g) = 1/(2 * Pi * Rg * Cg) = ca. 2[Hz] = 1/(2 * 3.1415 * 33[kOhm] * 2.2[µF])

der Wert des Koppelkondensator zum Gitter der Endröhre: 2.2[µF].


7.) Festlegung der Versorgungsspannung:

Die notwendige Versorgungsspannung des Hochspannungsnetzteils setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen:

- Der Anodenspannung Ua (hier: ca. 1.8[kV]).
- Dem Spannungsabfall am Autobias-Kathodenwiderstand (hier: 50[V]).
- Dem Spannungsabfall an der Primärwicklung des Ausgangsübertragers (hier geschätzt: ca. 50[V]).

Damit muß unser Hochspannungsnetzteil ca. 1.9[kV] Gleichspannung bei ca. 100[mA] Dauerstrom liefern können - hinreichend große Sieb-C's müssen den positiven Spitzenstrom von Ia + (Delta(Ia)/2) = ca. 165[mA] auch bei der tiefsten Frequenz von 20[Hz] bereitstellen können.


8.) Auslegung des Ausgangsübertragers:

Vorbemerkung: Die Auslegung des Ausgangsübertragers erfolgt hier teilweise mit Näherungsformeln. Die vollständige Auslegung eines Ausgangsübertragers ist ein iterativer Prozeß, bei dem sämtliche Rechenschritte u.U. mehrmals durchlaufen werden müssen, um den bestmöglichen Kompromiß aus elektrischen Daten, Kerngröße, zur Verfügung stehendem Wickelraum etc. zu finden. Insbesondere der zur Verfügung stehende Wickelraum wurde hier (speziell angesichts der geforderten Spannungsfestigkeit) momentan nicht überprüft - sollte das Projekt ernsthaft in die Realisierung kommen, müßte man diesen Übertrager noch genauer rechnen.

Die Eingangsdaten, die wir für die Auslegung des Ausgangsübertragers bis jetzt haben, lauten:

- Primärimpedanz (Zprim) = Ra = ca. 18[kOhm].
- Sekundärimpedanzen (Zsek) = 4[Ohm] und 8[Ohm] (Deine Angaben).
- Kernleistung = Ausgangsleistung Pa * 50[Hz]/20[Hz] = ca. 225[W] - der Übertrager soll ja 20[Hz] übertragen, die Kernleistungen für Trafos sind in Europa aber in der Regel für 50[Hz] angegeben.
- Gleichstromvorbelastung = Ia = ca. 100[mA].
- Untere Grenzfrequenz (Deine Angabe) = 20[Hz].
- Spannungsfestigkeit Primärwicklung = (Delta(Ua) * 2) + 50% Sicherheitszuschlag = 2.1[kV] * 2 * 1.5 = ca. 6.3[kV].

Jetzt suchen wir mal einen passenden Kern und ein passendes Kernmaterial aus:

- Als Kernmaterial nehmen wir kornorientiertes Siliziumeisen, Typ M111-35N, 0.35[mm] Dicke, schlußgeglüht (Hersteller z.B. Fa. Waasner).
- Als Kernschnitt nehmen wir einem MD-Schnitt - der erscheint mir für diesen Zweck am besten geeignet.
- Da wir einen Luftspalt brauchen (Gleichstromvormagnetisierung), nehmen wir den größtmöglichen MD-Kern - das ist der MD102b, der eine Nennkernleistung von 320[VA] hat.

Jetzt gibt es grundsätzlich ganz verschiedene Rechenmethoden, um weiterzurechnen - ich verwende hier jetzt der Einfachheit halber mal die Näherungsmethode mit dem AL-Wert, die von einem EI84b Kern aus obigem Material hochgerechnet ist (die - natürlich unverbindlichen - Angaben habe ich hierzu mal telefonisch von einem Kernblechhersteller erhalten).

Rechnerische Grobabschätzung des AL-Werts eines MD102b Kerns:

- AL-Wert EI84b: ca. 8100[nH]
- Eisenquerschnitt EI84b: 11.2[cm²]
- Eisenquerschnitt MD102b: 16.5[cm²]

Damit ergibt sich für den MD102b Kern ein überschlägiger AL-Wert von ca. 11900[nH].

Die magnetische Flußdichte wird für den Kern M102b mit dem Material M111-35N vom Hersteller mit 1.65[T] angegeben.

Als nächstes berechnen wir die mindestens erforderliche Primärinduktivität bei der niedrigsten Betriebsfrequenz:

Verwendete Formelzeichen:

- L(min) = mindestens erforderliche Induktivität der Primärwicklung in [H].
- f(u) = untere Grenzfrequenz in [Hz] (hier: 20[Hz].
- X(L) = Ra = Außenwiderstand (hier: 18[kOhm]).

--> L(min) = X(L) / (2 * Pi * f(u)) = ca. 143[H].

Mit dieser Primärinduktivität und dem AL-Wert ermittelt sich die erforderliche Primärwindungszahl wie folgt:

Verwendete Formelzeichen:

- L(min) = Mindenstprimärinduktivität in [H] (hier: 143[H]).
- N(prim] = Primärwindungszahl (in Windungen).
- AL = AL-Wert des Kerns (hier: ca. 11900[nH]).

--> N(prim) = sqr(L(min) / AL) = sqr(143[H] / 11900[nH]) = ca. 3466[Windungen].

Jetzt ermitteln wir mal das notwendige Übersetzungsverhältnis des Übertragers - und zwar für eine 8[Ohm] Lastimpedanz:

Ü = sqr(Z(prim] / Z(sek)) = sqr(18[kOhm] / 8[Ohm]) = 47.43

Damit können wir nun die erforderliche Sekundärwindungszahl berechnen:

N(sek) = N(prim) / Ü = 3466[Windungen] / 47.43 = 73[Windungen]

Jetzt brauchen wir nur noch die erforderlichen Drahtquerschnitte / Drahtdurchmesser...und fertig sind die Anfragedaten für den Trafobauer (allen Drahtdurchmessern wurde eine Belastbarkeit von 2.5[A/mm²] zugrunde gelegt):

- Die Primärwicklung muß für einen Dauerstrom von 100[mAeff] ausgelegt sein und benötigt einen Drahtdurchmesser von 0.22[mm].
- Die Sekundärwicklung muß für einen Dauerstrom von 4.7[A] ausgelegt sein (für 4[Ohm] Betrieb) und benötigt einen Drahtdurchmesser von 1.12[mm].

Damit liegen nun alle Anfragedaten für den Trafobauer fest (ich hab' allerdings bis jetzt keine Rechnung darüber aufgemacht, ob der zur Verfügung stehende Wickelraum ausreicht - kann also möglicherweise sein, daß der Trafobauer die Hände über dem Kopf zusammenschlägt), und wir kommen zum letzten Punkt:


9.) Anfragedaten für den Trafobauer des Ausgangsübertragers:

- Kerngröße: MD102b.
- Kernmaterial: Siliziumblech M111-35N, 0.35[mm] Dicke, kornorientiert, schlußgeglüht.
- mit Luftspalt.
- mit Lötösen.
- Wicklungsaufbau: Primär- und Sekundärwicklung geschachtelt (idealerweise mindestens 10-fach).
- Spannungsfestigkeit der Primärwicklung (und gegen die Sekundärwicklung): 6.3[kVss].
- Primärwicklung: 3466 Windungen mit 0.22[mm] Kupferlackdraht (CuL).
- Sekundärwicklung: 73 Windungen (mit einer Anzapfung bei 37 Windungen für 4[Ohm] Betrieb) mit 1.12[mm] Kupferlackdraht (CuL).
- Vakuumtränkung für den gesamten Übertrager.
- Verschraubt mit unmagnetischen Schrauben (Messing o.ä.)

Ach ja, daß diese Endstufe pro Kanal für die ca. 90[W] Abgabeleistung so um die knappe 400[W] Dauerleistung (inklusive Heizleistung und Treiber etc.) aus dem Netz zieht, ist ja wohl klar, nehm' ich mal an....


Jetzt bin ich mal sehr gespannt, was aus dem Projekt wird.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 18. Aug 2005, 00:10 bearbeitet]
OlleRöhre
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 17. Aug 2005, 22:51
Hallo Herbert,

vielen Dank für die Arbeit. Bin völlig begeistert, das ist ja eine komplette Ausarbeitung. Damit hatte ich nicht gerechnet. Hoffe das auch ich es mal kapieren werde, wie man sowas berechnet. Dazu noch die benötigten Erfahrungen, das wäre was. Hast du das studiert Herbert ?

Also es gibt zwischen den Röhren schon Abweichungen so um 20..30%. Die max. Anodenverlustleistung liegt z.B. bei 350W stat 250W.

Schau mal hier:
http://home.arcor.de/syde/roehren/trimaxd.html#TB3/750-02
Schaue da immer mal nach:
http://home.arcor.de/syde/roehren/
http://frank.yueksel.org/index.html

Als Ersatztyp für die Valvo ist auch eine andere Röhre (5867)vorgesehen als für die Philips(RS????).

Da die Valvo sehr wahrscheinlich nicht mehr zu bekommen ist würde dann für den 2. Mono nur eine Philips oder die RS1026 in Frage kommen. Hoffe das der Unterschied nicht zu hören ist. Auspegeln bekommt man ja noch auf die Reihe denke ich.

Wenn das auch für die Valvo paßt, dann hat vielleicht jemand einen Tipp, wo man am günstigsten die 2 AÜ´s wickeln lassen kann.

Ach so, falls die Sache nicht Bestand hat, wäre es da nicht schlecht den die AÜ´s mehrzweckfähig herstellen zu lassen, um sie ggf. vielseitiger wiederverwenden zu können? Auf was sollte man denn dann achten?

Und beim mechan. Aufbau und Sicherheit gibts bestimmt auch einiges an erforderlichem Wissen. Schliesslich sind das etliche Kilos an Gewicht und der Anodenanschluß muss ja auch irgendwie sicher bewerkstelligt werden; möchte die Röhre ja nicht komplett verstecken. Und erst das Volumen das der Mono einnehmen wird.

Hilfreiche Vorschläge sind natürlich auch von anderen erwünscht. Über zugeschnittene mehrzweckfähige Trafos könnte ich auch mal nachdenken (vielleicht noch zusätzliche Abgriffe für sinnvolle Spannungen).
Was ist eigentlich besser? Die komplette Spannung wickeln lassen, oder auch Verdopplung und mehr in betracht ziehen ?

Sollte man den Treiber separat aufbauen, oder integrieren?

Glaube ja nicht das das reibungslos realisierbar sein wird. Rechne doch mit einem erheblichen Aufwand. Das wars erstmal von meiner Seite.
MfG Joe


[Beitrag von OlleRöhre am 17. Aug 2005, 23:02 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#21 erstellt: 17. Aug 2005, 22:56

OlleRöhre schrieb:
Hallo Herbert,

vielen Dank für die Arbeit. Bin völlig begeistert. Hoffe das auch ich es mal kapieren werde, wie man sowas berechnet. Dazu noch die benötigten Erfahrungen, das wäre was.

Also es gibt zwischen den Röhren schon Abweichungen so um 20..30%. Die max. Anodenverlustleistung liegt z.B. bei 350W stat 250W.

Schau mal hier:
http://home.arcor.de/syde/roehren/trimaxd.html#TB3/750-02
Schaue da immer mal nach:
http://home.arcor.de/syde/roehren/
http://frank.yueksel.org/index.html

Als Ersatztyp für die Valvo ist auch eine andere Röhre (5867)vorgesehen als für die Philips(RS????).


Danke für den Hinweis, die Quellen kenn' ich aber schon. Warte noch ein bißchen, bis ich mit meiner Rechnung fertig bin, denn der letzte Punkt wird alle Daten beinhalten, die Du für eine Anfrage an einen Trafobauer benötigst.

Und: ich hab' ja mit einer maximalen Anodengrenzverlustleistung von 350[W] gerechnet - hat sich da etwa ein Tippfehler meinerseits eingeschlichen?

Und dann: Abweichungen von 20...30% interessieren bei dieser ersten, überschlägigen Rechnung erstmal nicht besonders....

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 17. Aug 2005, 23:02 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#22 erstellt: 18. Aug 2005, 09:00

OlleRöhre schrieb:
Über zugeschnittene mehrzweckfähige Trafos könnte ich auch mal nachdenken (vielleicht noch zusätzliche Abgriffe für sinnvolle Spannungen).
Was ist eigentlich besser? Die komplette Spannung wickeln lassen, oder auch Verdopplung und mehr in betracht ziehen ?

Sollte man den Treiber separat aufbauen, oder integrieren?


Servus Joe,

noch ein Nachtrag zu meinem Post #19: Die Anfragedaten für den Ausgangsübertrager beinhalten keinen Sicherheitszuschlag (für mehr Primärinduktivität) in den Windungszahlen, da ich annehme, daß der Trafobauer mehr Platz für die Isolation benötigt als die 20%, die man üblicherweise rechnet. Sollte der Trafobauer nach Deiner Anfrage zu dem Schluß kommen, daß doch noch Platz im Wickelraum ist, so soll er den Trafo doch so anbieten, daß er die Windungszahlen primär und sekundär im gleichen Verhältnis bei gleicher Drahtstärke erhöht (das Übersetzungsverhältnis des Trafo's muß gleich bleiben), solange bis der Wickelraum ausgenutzt ist. Allerdings sollte er prozentual mit der Windungszahl dann auch den Verschachtelungsgrad erhöhen - sonst nimmt die Streukapazität unangenehme Werte an (die wird uns bei einer Primärimpedanz von 18[kOhm] im Bereich der Höhenwiedergabe sowieso noch Kopfzerbrechen machen).

Frag' erst mal den Ausgangsübertrager an - über das Netzteil reden wir dann, wenn der AÜ laut Trafobauer überhaupt machbar ist.

Und die Treiberstufe gehört selbstverständlich auf dasselbe Chassis wie die Endstufe und auch in deren Nähe - an dieser Stelle sind lange Kabel nicht wünschenswert.

Hast Du eigentlich Fassungen für die TB3/750-2?

Ach ja, nochwas: Wenn ich mir meine Berechnungen in meinem Post #19 mit etwas Abstand ansehe, kann da fast was nicht stimmen....eine Ausgangsleistung von 90[W] bei einer Anodenverlustleistung von 180[W] ergäbe immerhin einen Wirkungsgrad von 50%...sowas ist mit einer Triode fast nicht möglich....ich schau' mir das heute oder morgen abend nochmal genauer an. Allerdings: An den Anfragedaten für den Ausgangsübertrager ändert das erstmal nichts....


Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 18. Aug 2005, 10:49 bearbeitet]
OlleRöhre
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 18. Aug 2005, 13:43
Hallo zusammen,

habe folgende Anfrage beim Trafobauer angefragt:
Hallo,
hier mal die Daten aus unserem Audio-Posting: Es würden 2 Stück benötigt.
Bräuchten Gewicht, Preis Lieferzeit.

9.) Anfragedaten für den Trafobauer des Ausgangsübertragers:

- Kerngröße: MD102b.
- Kernmaterial: Siliziumblech M111-35N, 0.35[mm] Dicke, ornorientiert, schlußgeglüht.
- mit Luftspalt.
- mit Lötösen.
- Wicklungsaufbau: Primär- und Sekundärwicklung geschachtelt (idealerweise mindestens 10-fach).
- Spannungsfestigkeit der Primärwicklung (und gegen die Sekundärwicklung): 6.3[kVss].
- Primärwicklung: 3466 Windungen mit 0.22[mm] Kupferlackdraht (CuL).
- Sekundärwicklung: 73 Windungen (mit einer Anzapfung bei 37 Windungen für 4[Ohm] Betrieb) mit 1.12[mm] Kupferlackdraht (CuL).
- Vakuumtränkung für den gesamten Übertrager.
- Verschraubt mit unmagnetischen Schrauben (Messing o.ä.)
-- evtl Mittelanzapfung der Primärärseite für Ultralinear

Ach ja, daß diese Endstufe pro Kanal für die ca. 90[W] Abgabeleistung so um die knappe 400[W] Dauerleistung (inklusive Heizleistung und Treiber etc.) aus dem Netz zieht, ist ja wohl klar, nehm' ich mal an....


noch ein Nachtrag zu meinem Post #19: Die Anfragedaten für den Ausgangsübertrager beinhalten keinen Sicherheitszuschlag (für mehr Primärinduktivität) in den Windungszahlen, da ich annehme, daß der Trafobauer mehr Platz für die Isolation benötigt als die 20%, die man üblicherweise rechnet. Sollte der Trafobauer nach Deiner Anfrage zu dem Schluß kommen, daß doch noch Platz im Wickelraum ist, so soll er den Trafo doch so anbieten, daß er die Windungszahlen primär und sekundär im gleichen Verhältnis bei gleicher Drahtstärke erhöht (das Übersetzungsverhältnis des Trafo's muß gleich bleiben), solange bis der Wickelraum ausgenutzt ist.
Allerdings sollte er prozentual mit der Windungszahl dann auch den Verschachtelungsgrad erhöhen - sonst nimmt die Streukapazität unangenehme Werte an (die wird uns bei einer Primärimpedanz von 18[kOhm] im Bereich der Höhenwiedergabe sowieso noch Kopfzerbrechen machen).



Die Antwort war diese:
Hallo,
kein Angebot möglich, da die Angaben meiner Meinung nach, nicht zum Erfolg, und zum sicheren Einsatz bei der angegebenen Leistung/Kern zu erwarten ist. Schaltplan, mit Spannungsangaben sollten schon vorhanden sein. Sicher kann ich einen Übertrager wickeln auf einem M102b und sei das Blech noch so gut so kann ich keine 90Watt Nf übertragen. Mein Kernvorschlag EI150/67 10,8KG mit einer Leistung von 1000VA so kann ich sicher 90 Watt übertragen. Platz ist dann auch vorhanden um 6,3KV zwischen der Prim und der Sek Wicklung zu erreichen, wobei jede Sek.Wicklung in eine Schirmwicklung unten und oben eingebettet wird. So könnte ich gut schlafen. Aber ich möchte auch keinen Roman schreiben. Solche Bauvorhaben sollten am Tel abgesprochen werden. Preislich liegt so ein Übertrager bei 280 Euro, und ob das dabei raus kommt was mann sich so vorgestellt hat, ist die Frage.

Hmm, hab da keine Ahnung von. Hat der Mann recht ?

MfG Joe


[Beitrag von OlleRöhre am 18. Aug 2005, 13:52 bearbeitet]
DB
Inventar
#24 erstellt: 18. Aug 2005, 14:22
Da hat er schon recht. Die maximal übertragbare Leistung mag bei gutem Kernblech noch gehen. Allerdings ist in M102-Blechen sehr wenig Wickelraum, um für 6,3kV ordentlich zu isolieren.

MfG

DB
pragmatiker
Administrator
#25 erstellt: 18. Aug 2005, 14:56

DB schrieb:
Da hat er schon recht. Die maximal übertragbare Leistung mag bei gutem Kernblech noch gehen. Allerdings ist in M102-Blechen sehr wenig Wickelraum, um für 6,3kV ordentlich zu isolieren.

MfG

DB


Hab' ich ja auch geschrieben....daß ich mir das Thema "zur Verfügung stehender Wickelraum" nicht angesehen habe. Das ist naürlich auch beim MD102b nicht anders, da der Wickelraum derselbe wie beim M102b ist. Deswegen ist die negative Reaktion des Trafobauers nicht ungewöhnlich. Die zur Verfügung stehende Kernleistung eines MD102b sollte bei einer maximalen magnetischen Induktion von ca. 1.7[T] des Kernmaterials jedoch bei 20[Hz] eigentlich ausreichen - auch wenn die Reserven hier drin sicher minimal sind - sofern ich mich nicht verrechnet hab. Und: Es sind auch in früheren Zeiten schon Verstärker mit M102-Ausgangsübertragern entstanden, aus denen um die 150[W] rauskamen (allerdings Gegentakter, dafür aber mit stinknormalem Dynamoblech) - da war aber möglicherweise die untere Frequenzgrenze bei 30...40[Hz] aufgehängt (so genau kann ich mich da leider nicht mehr dran erinnern).

Und wenn das Projekt tatsächlich in die Realisierung geht, ist Joe sicher (und ich natürlich auch) an Kommentaren von Dir, richi44 und anderen Fachleuten interessiert - es wär nämlich nicht so schön, wenn hier ein Haufen Geld versenkt wird, nur weil ich irgendwo einen Rechen- oder Denkfehler drin hab - die oben im Post #19 stehende Auslegung war, wie gesagt, ein Schnellschuß z.T. mit Näherungsformeln, der im Fall der Realisierung unbedingt noch einer Verfeinerung und einer "Drüberschau" durch mehrere Augenpaare bedarf - das ist auch der Grund, warum ich den Ansatz- und Rechenweg genau beschrieben hab (auch wenn nach diesem Weg schon einige kleinere Verstärker erfolgreich entstanden sind).

@Joe: Wenn der gute Mann aus seiner Erfahrung den EI150/67 vorschlägt, laß' ihn doch mal den Trafo damit anbieten. Da das schon ein recht großer Kern ist, bleibt dann vielleicht auch noch genügend Platz für eine leichte Erhöhung der Windungszahl primär und sekundär (bei Einhaltung des Übersetzungsverhältnisses) gepaart mit einer Erhöhung des Verschachtelungsgrades. Ich nehm' mal stillschweigend an, daß hier dasselbe Kernblech (M111-35N) zur Anwendung kommt.

Wenn er die Schaltung wirklich braucht, kann ich natürlich das in meinem Post #19 angedachte auch mit Bauteilewerten skizzieren, einscannen und hier reinstellen.

Aber, bevor Du irgendwas bestellst, sollte der Entwurf der Endstufe (inklusive Netzteil) komplett stehen und hier von mehreren Fachleuten abgesegnet worden sein - sonst ist bei dem genannten Übertragerpreis möglicherweise einfach zu viel Geld weg....

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 18. Aug 2005, 15:44 bearbeitet]
pelmazo
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 18. Aug 2005, 16:51
Interessantes Projekt belabert Ihr da!

Das erinnert mich daran wie ich mal darüber gesponnen hab wie man wohl aus den großen Thales-Röhren (http://www.thalesgroup.com/electrondevices/home/) einen Gegentakt-Verstärker machen könnte. Ein Verstärker mit 2 Stück TH565 zum Beispiel. Wassergekühlt, Heizung jeweils 21V 490A, Anodenverlustleistung bis zu 500kW. Damit könnte man über ein Megawatt Ausgangsleistung kommen

Die Übertrager sind dann nicht mehr mit der Sackkarre transportierbar...

Na gut, Spinnerei...

Beim Durchlesen von pragmatiker's Rechnung ist mir noch aufgefallen daß die Sekundäranzapfung für 4 Ohm nicht in der Mitte sein kann. Das mit den Ausgangsimpedanzen geht ja quadratisch mit der Windungszahl.

Darf man das als Pragmatiker eigentlich entwickeln, oder ist das nur eine Art Urlaub vom dauernden pragmatisch sein
pragmatiker
Administrator
#27 erstellt: 18. Aug 2005, 17:05

pelmazo schrieb:

Beim Durchlesen von pragmatiker's Rechnung ist mir noch aufgefallen daß die Sekundäranzapfung für 4 Ohm nicht in der Mitte sein kann. Das mit den Ausgangsimpedanzen geht ja quadratisch mit der Windungszahl.


Da hast Du natürlich recht...es war schon spät gestern...ich werd' mir auch meinen gestrigen Beitrag nochmal genau ansehen (mir sind auch beim Wirkungsgrad Ungereimtheiten aufgefallen).



Darf man das als Pragmatiker eigentlich entwickeln, oder ist das nur eine Art Urlaub vom dauernden pragmatisch sein :D


Auch hier hast Du natürlich recht...eigentlich Spinnerei....mit a bisserl Spaß dabei...aber einen handfesten Grund, sich mit dem Thema zu beschäftigen, gäbe es vielleicht doch: Das wär' mal ein Projekt, aus dem mit Triode im Eintakt-A-Betrieb richtig Leistung rauskommt (wie das dann mit einer Senderöhre, die aber im Datenblatt immerhin auch als Modulatorröhre für AM-Sender ausgewiesen ist, klingt...tja, das steht auf einem anderen Blatt). Damit würden sich dann die ewigen Lautsprecherwirkungsgraddiskussionen erübrigen - und es wäre auch nicht der x-te 300B Entwurf...immerhin datiert das letzte mir zugängliche Datenblatt der TB3/750 von 1988 - ein recht modernes Rohr also. Wie auch immer: Mit Pragmatismus hat das tatsächlich recht wenig zu tun...aber, wenn man sich so manche käufliche Esoterik-Röhrenendstufe anschaut...hmmm...dann ist dieses Projekt ja wieder direkt bodenständig....vom erforderlichen finanziellen Aufwand für's Material (Netztrafo, Ausgangsübertrager, Endröhren etc.) mal abgesehen....

Aber, wenn sich das tatsächlich konkretisiert, dann müßte man natürlich das Ganze bei Tag, topfit usw. rechnen und auslegen...und nicht auf die Schnelle des Nachts mit einem Bier neben sich stehend (siehe Sekundärimpedanzfehler).

Verlustleistungsreiche Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 18. Aug 2005, 17:10 bearbeitet]
pelmazo
Hat sich gelöscht
#28 erstellt: 18. Aug 2005, 17:37

pragmatiker schrieb:
Wie auch immer: Mit Pragmatismus hat das tatsächlich recht wenig zu tun...aber, wenn man sich so manche käufliche Esoterik-Röhrenendstufe anschaut...hmmm...dann ist dieses Projekt ja wieder direkt bodenständig....vom erforderlichen finanziellen Aufwand für's Material (Netztrafo, Ausgangsübertrager, Endröhren etc.) mal abgesehen....


Da haste recht. Wenn das Ding funktioniert kann man es vielleicht sogar zu einem Produkt machen. Der Kolben sieht ja schön aus und auf sowas stehen die Leute ja.

Wollt ihr eine Drosselsiebung im Netzteil haben? Wäre eigentlich konsequent, und sicher auch besser für den Mikrowellentrafo. Dann hätte der Trafowickler gleich noch einen Auftrag - und der Monoblock noch mehr Gewicht.
pragmatiker
Administrator
#29 erstellt: 18. Aug 2005, 18:45

OlleRöhre schrieb:
Schaltplan, mit Spannungsangaben sollten schon vorhanden sein.


Servus Joe,

also, nachdem der Trafowickler einen Schaltplan möchte - voila, hier ist er:



Ein paar Anmerkungen:

- Bei den Trafoangaben hab' ich jetzt gleich den vom Trafowickler vorgeschlagenen Kern eingetragen.
- Die Windungszahlen der Sekundärwicklung passen jetzt auch zur Impedanz von 4[Ohm] und 8[Ohm] (nochmals danke an pelmazzo für den Hinweis).
- Das ist natürlich jetzt erstmal eine Prinzipskizze - so wichtige Dinge wie ein Überspannungsschutz für den Übertrager (falls der Verstärker dochmal ohne Last betrieben wird) fehlen natürlich, ebenso wie der Gitterstopperwiderstand etc.
- Durch die nicht überbrückten 56[Ohm] Widerstände (die allerdings als Parallelschaltung, also mit 28[Ohm] wirken), ist die Endstufe minimal gegengekoppelt. Das geht allerdings bei direkt geheizten Röhren nicht anders, wenn man den NF-Zweig auf die "Kathode" bezogen symmetrisch gestalten möchte.
- Wie sich dieses direkt geheizte Rohr in Bezug auf Brumm bei Wechselstromheizung verhält? Keine Ahnung...muß man ausprobieren. Auf alle Fälle wäre eine 5[V]/14[A] Gleichstromheizung sicher nicht ganz unaufwendig....ich glaube allerdings angesichts der beachtlichen Gitterwechselspannung, die für Vollaussteuerung erforderlich ist, nicht, daß hier viele Probleme zu erwarten sind. Immerhin müssen am Gitter für 50[mW] Ausgangsleistung (= Zimmerlautstärke) auch noch so um die 2.4[Vss] anstehen...
- Möglicherweise kann man auch den Wert des Gitterableitwiderstands R1 noch erhöhen - das war eine "Daumen mal Pi" Auslegung - dann sinkt die erforderliche Treiberleistung natürlich entsprechend (kleinere Treiberröhre / Treiberröhren).

Und, wie gesagt, bevor hier Geld ausgegeben wird, muß das alles nochmal nachgerechnet werden - speziell die 90[W] Ausgangsleistung bei "nur" 180[W] Anodenverlustleistung glaub' ich selber noch nicht ganz - ich schau grad selbst nach, wo da mein Fehler liegt.

So, jetzt schaun wir mal, was dabei rauskommt.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 18. Aug 2005, 19:23 bearbeitet]
pelmazo
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 18. Aug 2005, 19:16

pragmatiker schrieb:
- Durch die nicht überbrückten 56[Ohm] Widerstände (die allerdings als Parallelschaltung, also mit 28[Ohm] wirken, ist die Endstufe minimal gegengekoppelt. Das geht allerdings bei direkt geheizten Röhren nicht anders, wenn man den NF-Zweig auf die "Kathode" bezogen symmetrisch gestalten möchte.


Wie würde sich das eigentlich mit einem mittenangezapften Heiztrafo darstellen? Könnte man da nicht die Gegenkopplung verringern und die beiden Extrawiderstände vermeiden? Vorausgesetzt man kriegt einen passenden Heiztrafo...
pragmatiker
Administrator
#31 erstellt: 18. Aug 2005, 19:20

pelmazo schrieb:

pragmatiker schrieb:
- Durch die nicht überbrückten 56[Ohm] Widerstände (die allerdings als Parallelschaltung, also mit 28[Ohm] wirken, ist die Endstufe minimal gegengekoppelt. Das geht allerdings bei direkt geheizten Röhren nicht anders, wenn man den NF-Zweig auf die "Kathode" bezogen symmetrisch gestalten möchte.


Wie würde sich das eigentlich mit einem mittenangezapften Heiztrafo darstellen? Könnte man da nicht die Gegenkopplung verringern und die beiden Extrawiderstände vermeiden? Vorausgesetzt man kriegt einen passenden Heiztrafo...


Hab' ich auch erst dran gedacht - nachdem aber das Netzteil bist jetzt noch überhaupt nicht diskutiert wurde (und ich nicht weiß, was der Trafowickler aus dem Schaltbild rauslesen will), hab ich's jetzt mal so gezeichnet...und wenn man sich die Widerstandsverhältnisse in Bezug auf die Primärimpedanz des Ausgangsübertragers ansieht, ist die Gegenkopplung ja wirklich minimal...

Grüße

Herbert
pragmatiker
Administrator
#32 erstellt: 18. Aug 2005, 19:29

pragmatiker schrieb:

- Wie sich dieses direkt geheizte Rohr in Bezug auf Brumm bei Wechselstromheizung verhält? Keine Ahnung...muß man ausprobieren. Auf alle Fälle wäre eine 5[V]/14[A] Gleichstromheizung sicher nicht ganz unaufwendig....


Was red' ich hier eigentlich? 5[V] Gleichspannung bei 14[A] Strom macht jedes X-beliebige PC-Billignetzteil locker...da könnte man bei einem etwas kräftigeren PC-Netzteil auch gleich die Stereovariante heizen...

Ich seh' schon, das wird 'ne echt "audiophile" Kiste: Mikrowellentrafo's (@pelmazzo: natürlich mit Drossel) für die Anodenspannung und PC-Netzteile für die Heizung....Elektronikschrottrecycling der besonderen Art...

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 18. Aug 2005, 19:34 bearbeitet]
pelmazo
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 18. Aug 2005, 19:34

pragmatiker schrieb:
Was red' ich hier eigentlich? 5[V] Gleichspannung bei 14[A] Strom macht jedes X-beliebige PC-Billignetzteil locker...


Ein Schaltnetzteil in einem Röhrenverstärker! Das nenne ich pragmatisch...
pragmatiker
Administrator
#34 erstellt: 18. Aug 2005, 19:41

pelmazo schrieb:

pragmatiker schrieb:
Was red' ich hier eigentlich? 5[V] Gleichspannung bei 14[A] Strom macht jedes X-beliebige PC-Billignetzteil locker...


Ein Schaltnetzteil in einem Röhrenverstärker! Das nenne ich pragmatisch... :L


Ja, ich finde langsam zu meiner alten Form zurück....

Störungsreiche Grüße

Herbert

P.S.: Aber immerhin kann man damit mit sehr überschaubarem finanziellem Aufwand mal untersuchen, ob das mit diesem Rohr überhaupt ein lohnendes Projekt ist...wenn da nicht der Ausgangsübertrager wäre. Aber für erste Versuche gäb's auch dafür vielleicht eine Lösung: Drei 230[V]/15[V]/160[VA] Billignetzrafos - primärseitig in Serie und sekundärseitig parallel geschaltet....gibt ein Übersetzungsverhältnis von ca. 46...liegt also in der Nähe des errechneten Übersetzungsverhältnisses...ok, ok, die Dinger haben keinen Luftspalt und dürften aufgrund der nicht geschachtelten Wicklung auch ziemlich baßlastig sein....aber die Spannungsfestigkeit einer solchen Anordnung wäre ganz grob vorhanden....und für die ersten Versuche wäre (wenn man die Dinger beim Restpostenhändler kauft) nicht viel Geld kaputt.
Völlig klar, mit Hifi hat das nimmer viel zu tun....aber für erste orientierende Versuche könnte es vielleicht ausreichen....

Jetzt wieder ganz ernst: Ich hab' mit Ringkernnetztrafos als Ausgangsübertrager (die allerdings keinen Gleichstrom sehen) durchaus gute Erfahrungen....die Meßwerte sind absolut Hifi-tauglich...und klingen tut's auch nicht schlecht. Wenn da jemand mehr drüber wissen möchte - einfach fragen.

Jetzt bleiben als kostenträchtige Komponenten eigentlich nur noch die Lade- und Sieb-C's des HV-Netzteils übrig - das muß ja bei einer Eintaktendstufe wirklich gut sein...da fällt mir im Moment noch nichts vernünftiges als Billig-Versuchslösung ein....

Kostengünstige Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 18. Aug 2005, 19:57 bearbeitet]
Tulpenknicker
Inventar
#35 erstellt: 18. Aug 2005, 19:46

pragmatiker schrieb:

pelmazo schrieb:

pragmatiker schrieb:
Was red' ich hier eigentlich? 5[V] Gleichspannung bei 14[A] Strom macht jedes X-beliebige PC-Billignetzteil locker...


Ein Schaltnetzteil in einem Röhrenverstärker! Das nenne ich pragmatisch... :L


Ja, ich finde langsam zu meiner alten Form zurück....

Störungsreiche Grüße

Herbert


A Propos,

sollte hier im Forum nicht mal ein "Röhrenschaltnetzteil" konstruiert werden...?

Gruß,

Nils


[Beitrag von Tulpenknicker am 18. Aug 2005, 19:46 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#36 erstellt: 18. Aug 2005, 20:05

pragmatiker schrieb:
Aber für erste Versuche gäb's auch dafür vielleicht eine Lösung: Drei 230[V]/15[V]/160[VA] Billignetzrafos - primärseitig in Serie und sekundärseitig parallel geschaltet....gibt ein Übersetzungsverhältnis von ca. 46...liegt also in der Nähe des errechneten Übersetzungsverhältnisses...ok, ok, die Dinger haben keinen Luftspalt und dürften aufgrund der nicht geschachtelten Wicklung auch ziemlich baßlastig sein....aber die Spannungsfestigkeit einer solchen Anordnung wäre ganz grob vorhanden....


Das mit der Spannungsfestigkeit bei Parallelschaltung der Sekundärwicklungen nehm' ich zurück - da knallt's möglicherweise gewaltig....also für Versuche nur eine Sekundärwicklung verwenden und die beiden anderen ohmisch mit ihrer Nennimpedanz abschließen - auch wenn man dann natürlich nur ein Drittel der Leistung ziehen kann....

@OlleRöhre / Joe:
Sollte dieses Projekt jemals in das Stadium der praktischen Realisierung treten, bitte UNBEDINGT einen Sekundäranschluß des Ausgangsübertragers (egal, wie professionell der gewickelt ist) mit Masse / Erde / Schutzleiter verbinden - das verhindert im Katastrophenfall, daß die Hochspannung an den Lautsprecheranschlüssen auftaucht....

Zerknirschte Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 18. Aug 2005, 20:21 bearbeitet]
pelmazo
Hat sich gelöscht
#37 erstellt: 18. Aug 2005, 22:52

pragmatiker schrieb:
Sollte dieses Projekt jemals in das Stadium der praktischen Realisierung treten, bitte UNBEDINGT einen Sekundäranschluß des Ausgangsübertragers (egal, wie professionell der gewickelt ist) mit Masse / Erde / Schutzleiter verbinden - das verhindert im Katastrophenfall, daß die Hochspannung an den Lautsprecheranschlüssen auftaucht....


Das sollte man vielleicht sowieso gleich klar stellen: Ein Teil wie dieses braucht sehr verantwortungsbewußten Umgang. Man kann sich oder jemand anderen damit verdammt leicht umbringen. Die Anodenspannung ist immerhin annähernd das Zehnfache der Netzspannung, und Gleichstrom dazu. Und der Innenwiderstand ist klein genug daß die zusätzliche Last durch einen Menschenfinger gar nicht weiter ins Gewicht fällt...

Nur so sicherheitshalber, damit wir nicht für einen Sarg sammeln müssen...


Ich hab' mit Ringkernnetztrafos als Ausgangsübertrager (die allerdings keinen Gleichstrom sehen) durchaus gute Erfahrungen


Das kann ich mir schon vorstellen. Es kommt aber höchstens für Gegentakt-Endstufen in Frage, Rinkerntrafos sind ja auch sonst allergisch gegen Gleichstrom.

Für einen Stereoverstärker geht übrigens ein PC-Netzteil nicht als Heizstromquelle, weil man keine zwei galvanisch getrennten 5V-Zweige hat. Außer Du verzichtest auf Autobias und erzeugst die Vorspannung anders. Wäre vielleicht auch eine Überlegung. Ich weiß sowieso nicht wieviel Spannung zwischen Masse und Erde diese Netzteile erlauben.


Jetzt bleiben als kostenträchtige Komponenten eigentlich nur noch die Lade- und Sieb-C's des HV-Netzteils übrig - das muß ja bei einer Eintaktendstufe wirklich gut sein...da fällt mir im Moment noch nichts vernünftiges als Billig-Versuchslösung ein....


Da werden wohl Reihenschaltungen von 400V-Elkos herhalten müssen, also die Sorte die man im Primärkreis von Schaltnetzteilen findet. Sechs gleiche in Reihe müßte hinhauen, die Spannungsaufteilung ist normalerweise recht gut, wenigstens solange man den gleichen Typ nimmt. Entladewiderstände sind aber ohnehin anzuraten, damit nicht nach abgeschaltetem Gerät noch minutenlang Todesgefahr besteht.

Bei Pollin habe ich 120µ/400V für 95 Cent gesehen. 6 davon in Reihe gibt 20µ bei >2000V

Das mit dem Netzteil ist sowieso so eine Sache. Man braucht doch einige verschiedene Spannungen. Die Vorstufenröhrchen wollen ja auch versorgt werden. Vielleicht kann man die ja aus dem 12V-Zweig des PC-Netzteils heizen, aber das löst noch nicht das Anodenversorgungsproblem.

Das hier stach mir noch ins Auge:

-- evtl Mittelanzapfung der Primärseite für ultralinear


Das hat natürlich keinen Zweck bei einer Triode. Gibt's ähnliche "Rohre" auch als Tetrode oder Pentode?

Beim Blick ins Datenblatt ist mir aufgefallen, daß das Rohr doch recht viel positive Gitterspannung braucht, um ganz aufzumachen. Seltsam. Beim gegebenen Anodenstrom und Lastwiderstand käme man bei 0V Gitterspannung nur auf 700V Anodenspannug herunter. Besonders effizient wird das auch für Class-A-Maßstäbe nicht. Man müßte das Gitter auf 25 oder 30V in den positiven Bereich treiben können. Dabei fließen aber 30mA ins Gitter. Hmmm. Dabei kommen kaum 90W raus. Mal sehen:

Bei 2100V Spannungshub haben wir primär etwa 750Veff, also sekundär an der 8 Ohm-Anzapfung nach Deinem Windungsverhältnis 15,5Veff an 8 Ohm, also gut 30 Watt. Das scheint mir eher realistisch. Da braucht's dann auch keinen so fetten Kern.
OlleRöhre
Ist häufiger hier
#38 erstellt: 19. Aug 2005, 00:03
Hallo,

vielen Dank Herbert.
Hatte dem Trafobauer zwischenzeitlich mal die Berechung rübergeschickt, da konnte er sich die Eckdaten für die Spannung ja auch rausziehen.

Seine Antwort:
Hallo,
1,8KV ........, schachtelung 10 Fach = 20 X Schirmwicklung um die Sache sicher in den Griff zu bekommen. Aufwand zu groß nicht bezahlbar. Kern M102b = 10 Jahre Zuchthaus das geht nicht, Luft und Kriechstrecken können bei der Spannung nicht eingehalten werden. EI 150 Hochspannungsschnitt besser > 170 Kern.EI150 Gewicht 11KG , Maße 150x163x144mm . Viel Erfolg mit dem Bauvorhaben.

Habe ihm jetzt noch den Plan geschickt, mit dem Vermerk das der Trafobauer letztendlich entscheidet wie er das Ding am besten baut.

Habe mir mal Pa und Po verschiedener Röhren angesehen. Der Faktor war immer zwischen 1:1/3 .. 1:1/5. Bei im mittel 1:1/4 kämmen aus Pa 250W dann ca. 75W Po vermute ich mal.

MfG Joe

PS: Hatte heute ein merkwürdiges Erlebnis: War bei einem in der Nähe wohnenden Hersteller kleiner Amps. Der hat mir erstmal gezeigt was eine einfache Schallwand ala DDR mit nur 3Watt leistet. War ja unglaublich!
Habe mir da den HDB TA-200 angehört. 4 x EL34 in AB Gegentakt mal 2Kanäle. Ist ja unglaublich was da für ein Bums rauskommt. War da schon hin und wech. Dann kam der Triodenverstärker mit 2 x 3Watt und ich hab den Mund nicht mehr zu bekommen. Also ich habe eindeutig das Triodenfieber bekommen. Wenn wir 2 x 50Watt für die Infinitys hinbekommen, das wäre schon was. Suche jetzt auch noch Saba Greencones als leicht Kost, löl


[Beitrag von OlleRöhre am 19. Aug 2005, 00:20 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#39 erstellt: 19. Aug 2005, 07:45

OlleRöhre schrieb:

Habe mir mal Pa und Po verschiedener Röhren angesehen. Der Faktor war immer zwischen 1:1/3 .. 1:1/5. Bei im mittel 1:1/4 kämmen aus Pa 250W dann ca. 75W Po vermute ich mal.

MfG Joe


Servus Joe,

So zwischen 20% und 30% Wirkungsgrad würde auch ich für realistisch halten. Irgendwo ist in meinen Berechnungen noch gewaltig der Wurm drin. Liegt wahrscheinlich daran (daß, wie pelmazo sehr richtig bemerkte), das Rohr ohne Gitterstrom gar nicht richtig aufmacht. Da aber meine Auslegung bewußt nur mit negativen Gitterspannungen bis rauf zu 0[V] arbeitet (damit man keine dicke Leistungstreiberstufe braucht), bleiben eben an der Röhre rund 800[V] bei 0[V]Ug stehen. Und dieser Umstand gepaart mit den 18[kOhm] Ra und den 1.9[kV]Ub läßt dann tendenziell doch etwas weniger Leistung erwarten.

Bei weniger Leistung bräuchte es natürlich tendenziell einen kleineren Trafokern, nur: da sich an den Impedanzverhältnissen bis jetzt noch nichts ändert, bleiben auch die Windungszahlen in etwa gleich...und damit auch die Anforderungen, die der Trafobauer wegen der Spannungsfestigkeit an den zur Verfügung stehenden Wickelraum stellt.

Ich rechne das ganze nächstes Wochenende (dieses komm' ich leider nicht dazu) nochmal nach, wenn von Deiner Seite Interesse dran besteht, auf diesem Weg tatsächlich weiterzumachen.

Wenn's denn ein Eintakt-A-Triodenselbstbauprojekt mit so um die 20...30[W] Leistung sein soll: Wie wär's denn mit vier parallelgeschalteten EL34 als Triode geschaltet mit ECC81 SRPP-Treiberstufe vorne dran? Diese Treiberstufe sollte die ca. 50[Vss] Spannung auch in vier parallele Gitterableitwiderstände von je 330[kOhm] eigentlich locker herbringen. Mehr von den EL34 würde ich nicht parallelschalten, weil dann die Gesamtsteilheit und damit die UKW-Schwingneigung zu groß wird....

Vorteile:

- Standardröhren, die aus zahlreichen Quellen aus Neufertigung preiswert zu bekommen sind (der ganze Röhrensatz für einen Kanal dürfte locker für EUR 60,-- hergehen).
- Auch die Fassungen für diese Röhren sind sowohl in Leiterplatten- wie auch in Lötausführung problemlos erhältlich.
- Indirekt geheizte Endröhren - da ist generell erheblich weniger Verdruß mit Brumm bei Wechselstromheizung zu erwarten.
- Überschaubare Spannungen (mit so um die 350...400[V] Versorgungsspannung tut sich da schon eine ganze Menge) - und dafür gibt's handelsübliche Elkos mit recht ordentlichen Kapazitäten (z.B. von EPCOS 470[µF]/450[V]). Das ist immer noch eine Menge Spannung, die einen absolut ins jenseits befördern kann - also Vorsicht!! - aber es ist natürlich ganz was anderes, wenn man sich nicht mehr im Kilovolt-Gebiet bewegt.
- Überschaubare Heizleistung (ca. 40[W] für den ganzen Monoblock).
- Ein Ausgangsübertrager, der aufgrund der niedrigen Primärimpedanz (die sich aus den vier parallelgeschalteten Endröhren ergibt) ein niedriges Übersetzungsverhältnis (geschätzt so um die 16 bei 4[Ohm] Lautsprecher) gepaart mit relativ niedrigen Windungszahlen haben wird. Das wirkt sich günstig auf die Streukapazität (= bessere Höhenwiedergabe) und auf die Gesamtgröße des Übertragers (u.a. wegen erheblich niedrigerer Anforderungen an die Spannungsfestigkeit) aus. Ohne mir jetzt nochmal die Finger verbrennen zu wollen, würde ich mal schätzen, daß wir hier trotz des dickeren Drahtes mit einem MD102b Kern hinkommen sollten. Von der Kernleistung her sollte das auch bei 20[Hz] allemal ausreichen - die ist bei 50[Hz] mehr als das Zehnfache der angedachten Ausgangsleistung (der erforderliche Luftspalt ist hier natürlich noch nicht berücksichtigt, trotzdem sollte es wirklich leicht reichen).

Außerdem muß man sich den Ausgangsübertrager hierfür unter Umständen nicht mal wickeln lassen. Wahrscheinlich ungefähr passende Eintakt-AÜ's mit 600[Ohm] und 800[Ohm] Primärimpedanz (das sollte in etwa die Größenordnung für vier parallele EL34 sein), 7-fach verschachtelt auf einem M102A Kern gibt's bei Gerd Reinhöfer ( www.roehrentechnik.de ) für EUR 74,-- das Stück.


War, wie gesagt, nur ein Alternativvorschlag.

Grüße und schönen Start ins Wochenende

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 19. Aug 2005, 10:11 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#40 erstellt: 19. Aug 2005, 09:23

pelmazo schrieb:

Das kann ich mir schon vorstellen. Es kommt aber höchstens für Gegentakt-Endstufen in Frage, Rinkerntrafos sind ja auch sonst allergisch gegen Gleichstrom.


Die Endstufe, die ich damit betreibe, ist eine Röhren- H-Brücke, bei denen der "Ringkern-Netztrafo-Ausgangsübertrager" mit C abgetrennt im Brückenquerzweig liegt - und das geht sehr gut.



Für einen Stereoverstärker geht übrigens ein PC-Netzteil nicht als Heizstromquelle, weil man keine zwei galvanisch getrennten 5V-Zweige hat. Außer Du verzichtest auf Autobias und erzeugst die Vorspannung anders. Wäre vielleicht auch eine Überlegung. Ich weiß sowieso nicht wieviel Spannung zwischen Masse und Erde diese Netzteile erlauben.


Stimmt natürlich, war ja auch nur eine sehr "pragmatische" Schnellidee....



Das hier stach mir noch ins Auge:

-- evtl Mittelanzapfung der Primärseite für ultralinear



Wo kommt denn das her? Ich hab' das nicht geschrieben....



Beim Blick ins Datenblatt ist mir aufgefallen, daß das Rohr doch recht viel positive Gitterspannung braucht, um ganz aufzumachen. Seltsam. Beim gegebenen Anodenstrom und Lastwiderstand käme man bei 0V Gitterspannung nur auf 700V Anodenspannug herunter. Besonders effizient wird das auch für Class-A-Maßstäbe nicht. Man müßte das Gitter auf 25 oder 30V in den positiven Bereich treiben können. Dabei fließen aber 30mA ins Gitter. Hmmm. Dabei kommen kaum 90W raus. Mal sehen:

Bei 2100V Spannungshub haben wir primär etwa 750Veff, also sekundär an der 8 Ohm-Anzapfung nach Deinem Windungsverhältnis 15,5Veff an 8 Ohm, also gut 30 Watt. Das scheint mir eher realistisch. Da braucht's dann auch keinen so fetten Kern.


Genau das mit dem Gitterstrom hab' ich auch gesehen - u.a. daher auch meine Einlassung, daß dieses Rohr für den angedachten Zweck nicht optimal ist. Nur wollte ich keinen Leistungstreiber nötig machen - deswegen die Beschränkungen auf die negativen Gittervorspannungen.

Und Deine Leistungsberechnung stimmt natürlich. Schaut man sich jedoch die Lastgerade im Kennlinienfeld für diesen Arbeitspunkt an (und die schneidet den Arbeitspunkt, sollte also stimmen), dann kommt man auf einen Spannungshub von 2100[Vss] und einen Stromhub von 120[mAss]. Das jetzt miteinander multipliziert, durch 2 geteilt und durch die Wurzel aus zwei geteilt ergibt eben die besagten (und sicher falschen) 90[W] - wo da nun mein Fehler liegt, muß ich noch suchen - wahrscheinlich seh' ich den Wald vor lauter Bäumen nicht.

EDIT: Ich hab's - wie man auch nur so blind sein kann. Man muß natürlich den Effektivwert von Strom und Spannung separat berechnen und die beiden Effektivwerte dann miteinander multiplizieren - dann kommen auch die ca. 32[W] raus, die zu erwarten wären. Jetzt sieht auch der Anodenwirkungsgrad mit ca. 18% realistischer aus. Immer diese lapsige Vereinfacherei beim Rechnen...Mann oh Mann, ich werd' alt....

Na ja, 18% Anodenwirkungsgrad plus 70[W] Heizleistung plus der Leistungsbedarf der Treiberstufe - das ist ja wirklich eher ein Gerät zur Raumheizung....

Grüße und schönes Wochenende

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 19. Aug 2005, 10:04 bearbeitet]
pelmazo
Hat sich gelöscht
#41 erstellt: 19. Aug 2005, 10:53

pragmatiker schrieb:
Die Endstufe, die ich damit betreibe, ist eine Röhren- H-Brücke, bei denen der "Ringkern-Netztrafo-Ausgangsübertrager" mit C abgetrennt im Brückenquerzweig liegt - und das geht sehr gut.


Das ist ja auch garantiert gleichstromfrei. Da fühlt sich der Rinkern wohl...



-- evtl Mittelanzapfung der Primärseite für ultralinear


Wo kommt denn das her? Ich hab' das nicht geschrieben....


Du hast recht, ich sehe daß das von OlleRöhre Deiner Anfrageliste hinzugefügt wurde. Sorry wegen des falschen Verdachts.


Na ja, 18% Anodenwirkungsgrad plus 70[W] Heizleistung plus der Leistungsbedarf der Treiberstufe - das ist ja wirklich eher ein Gerät zur Raumheizung....


Irgendwie kein Wunder daß im Datenblatt von Klasse-A keine Rede ist. Dieses Rohr ist nicht für kontinuierlichen Anodenstrom gedacht. Selbst wenn man einmal die Sache mit der positiven Gitterspannung vernachlässigt, dann ist die Anodenverlustleistung für die möglichen Anodenspannungen und -ströme recht klein, und das bremst uns hier auch aus. Wenn man bedenkt daß man ein Gegentakt-B Pärchen auf über 1000W Ausgangsleistung bringen kann, dann sind 30W bei Klasse-A schon sehr mager.

Es gäbe also sehr gute Gründe, einen Gegentakt-B Verstärker daraus zu machen. Da kommt das Bauteil erst recht auf Touren. Leider wird das gleich wesentlich teurer, nicht nur weil's zwei Röhren braucht, sondern auch wegen dem wesentlich fetteren Ausgangsübertrager. Aber ein imposantes Teil würde es werden. Eine solche Betriebsart käme auch dem Mikrowellentrafo entgegen, der ist ja auch eher nicht für Dauerlast geeignet.

Wenn man die Möglichkeiten eines solchen Pärchens ausreizen will, dann wird man zum Treiben der Gitter so etwas wie ein Pärchen EL34 brauchen. Ein Monoblock bräuchte folglich wenigstens 2xTB3-750, 2xEL34 und 1xECC83, aber es müßten über 1000W Leistung dabei herauskommen. Bei welchem Klirrfaktor bliebe zu sehen, sprich man müßte im Interesse eines kleineren Klirrfaktors vielleicht etwas mehr in Richtung AB gehen, und auf etwas Ausgangsleistung verzichten.
pragmatiker
Administrator
#42 erstellt: 19. Aug 2005, 11:12

pelmazo schrieb:

Wenn man die Möglichkeiten eines solchen Pärchens ausreizen will, dann wird man zum Treiben der Gitter so etwas wie ein Pärchen EL34 brauchen. Ein Monoblock bräuchte folglich wenigstens 2xTB3-750, 2xEL34 und 1xECC83, aber es müßten über 1000W Leistung dabei herauskommen. Bei welchem Klirrfaktor bliebe zu sehen, sprich man müßte im Interesse eines kleineren Klirrfaktors vielleicht etwas mehr in Richtung AB gehen, und auf etwas Ausgangsleistung verzichten.


Mit den 1000[W] würden wir uns wieder dem Ursprungsthema dieses Threads annähern... ...und bei dem Treiberpärchen mit EL34 stimm' ich Dir voll zu, das hab' ich sehr viel weiter oben in diesem Thread auch schon mal so angerissen....

1000[W] Ausgangsleistung...das gäbe auf Netzfrequenz bezogen einen Ausgangsübertrager mit so 5...10[kW] Kernleistung...da beginnen dann die Herausforderungen für den Trafobauer...da muß man sich dann an jemanden wenden, der Erfahrung im Bau von Modulationstrafo's für kleine AM-Rundfunksender hat... ...aber Joe sprach ja davon, daß es für ihn ok ist, solange sich der Monoblock noch mit einer Sackkarre transportieren läßt...obwohl die da schon gewaltig ächzen würde....

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 19. Aug 2005, 11:16 bearbeitet]
pelmazo
Hat sich gelöscht
#43 erstellt: 19. Aug 2005, 12:16

pragmatiker schrieb:
1000[W] Ausgangsleistung...das gäbe auf Netzfrequenz bezogen einen Ausgangsübertrager mit so 5...10[kW] Kernleistung...da beginnen dann die Herausforderungen für den Trafobauer...da muß man sich dann an jemanden wenden, der Erfahrung im Bau von Modulationstrafo's für kleine AM-Rundfunksender hat... ...aber Joe sprach ja davon, daß es für ihn ok ist, solange sich der Monoblock noch mit einer Sackkarre transportieren läßt...obwohl die da schon gewaltig ächzen würde....


Ich meine bei der Kerngröße des AÜ könnte man Kompromisse machen. Bei Vollast und 20Hz könnte ich mir vorstellen, daß höherer Klirr kein besonderer Nachteil ist. Gerade angesichts des ebenfalls nicht dauerlastfähigen Mikrowellentrafos denke ich, daß diese Endstufe sowieso nicht für Maximaldauerlast, sondern für hohe Reserven für kurzfristigen Bums ausgelegt würde. Also keine PA-Endstufe, die dauernd an der Clippinggrenze gefahren wird. Über 10kg für den AÜ werden aber wohl kaum zu vermeiden sein.
OlleRöhre
Ist häufiger hier
#44 erstellt: 19. Aug 2005, 15:37
Hallo Ihr zwei,

hätte nicht gedacht das das Leistungs-, Nutzverhältnis so in die Hose geht. Die Röhre hat wohl bei Class A nix zu suchen.

Die Kosten für Trafos, AÜ´s und Röhren sprengen meine Hobbygeldgrenze. Auch wenn man die Triodengegentaktendstufe um 2500Euro hinbekäme, ist das doch im mom deutlich mehr als ich dafür zur Verfügung habe. Und dann ist die Frage ob das dann noch so geil klingt wie Triode Class A.

Es ist schade um die bereits gemachte Arbeit, Herbert.
Werde die Rähre mal in der Glasvitrine abstellen.
Vielen Dank an alle die sich hier beteiligt haben.

Ein Trost bleibt mir aber noch, nämlich das Hörerlebnis von gestern. Werde mal die R90 in den Laden schleppen und mit die mal am HDB TA-200 (8xEL34, jeweils 2parallel in Gegentakt je Kanal)anhören. Der ist von den Daten her zwar offensichtlich etwas klein, aber man muss es erstmal hören.
Die Magnat die ich damit hörte klang nicht schlecht, aber ich habe Hoffnung das meine Bändchen in der R90 besser auflösen. An die RS1B brauche ich im mom sicher nicht zu denken. Da wäre dieser Thread dann wohl doch wieder aufzumachen, aber dann vielleicht doch mit geeigneteren Röhren.

Aufgefallen war mit gestern das die Prntodenschaltung viel weicher klingt als die Triode. Dafür hat die Triode unten rum nicht so viel zu bieten, so wie ich es hörte mit den Greencones. Muss mal sehn ob die Triode, die er da hat mit 2x15W vielleicht auch brauchbar ist. Habe jetzt viel zu überdenken. Infinitys in den Keller und Schallwand oder sowas in der Richtung. Oder Lautsprecher selber bauen. Kine Ahnung zu was ich mich durchringe.

Läuft wohl in Richtung Greenecones in Gehäuse oder auf Schallwand mit Triode plus zusätzlichem kleinem Subwoofer. Das Hörgefühl von gestern läßt mir keine Ruhe mehr, löl. AUf jeden Fall habe ich jetzt eine genauere Vorstellung als vorher.

Denke der Thread hat sich vorerst wohl erledigt.

MfG Joe
pragmatiker
Administrator
#45 erstellt: 19. Aug 2005, 15:46

OlleRöhre schrieb:

Es ist schade um die bereits gemachte Arbeit, Herbert.
Werde die Rähre mal in der Glasvitrine abstellen.
Vielen Dank an alle die sich hier beteiligt haben.


Nein, da ist es nicht schade drum - sonst wären wir nicht an dem Erkenntnispunkt, an dem wir jetzt sind.



Läuft wohl in Richtung Greenecones in Gehäuse oder auf Schallwand mit Triode plus zusätzlichem kleinem Subwoofer. Das Hörgefühl von gestern läßt mir keine Ruhe mehr, löl. AUf jeden Fall habe ich jetzt eine genauere Vorstellung als vorher.


Wenn Selbstbau, dann schau Dir mal den Visaton B200 Breitbänder an....96[dB]/2.83[V]/1[m]....den in einem geeigneten Gehäuse (z.B. mit kontrollierter Undichtigkeit) untergebracht...Preis ca. EUR 150,-- pro Stück....und der kommt aufgrund ordentlicher Membranfläche recht weit runter und kann auch ziemlichen Krach machen....und bei dem Wirkungsgrad kommst Du mit sehr bescheidenen Verstärkerleistungen aus.....

Grüße und schönes Wochenende

(Herbert)
pelmazo
Hat sich gelöscht
#46 erstellt: 19. Aug 2005, 17:36

OlleRöhre schrieb:
hätte nicht gedacht das das Leistungs-, Nutzverhältnis so in die Hose geht. Die Röhre hat wohl bei Class A nix zu suchen.


So sehe ich das auch. In Class A liegt sicher nicht der Sinn des Lebens für dieses Teil. Ich gehe auch davon aus daß man in diesem Leistungsbereich kaum etwas finden wird, was dafür ausgelegt ist. Es ist einfach zu ineffizient.


Die Kosten für Trafos, AÜ´s und Röhren sprengen meine Hobbygeldgrenze. Auch wenn man die Triodengegentaktendstufe um 2500Euro hinbekäme, ist das doch im mom deutlich mehr als ich dafür zur Verfügung habe. Und dann ist die Frage ob das dann noch so geil klingt wie Triode Class A.


Selbst wie es mit Class A klingen würde wissen wir ja noch nicht. Der AÜ würde da schon eine wichtige Rolle spielen.Es wäre so oder so ein Experiment. Wäre aber schon spannend gewesen.

Ich war eben noch am Grübeln über die Treiberstufe für den Gegentakter. Eigentlich wäre angesichts der Zustände am Gitter der Endröhren eine Schaltung angesagt, bei der die EL34 (oder was auch immer) als Kathodenfolger mit direkter Verbindung zur Endröhre geschaltet ist. So könnte man die davor liegende Stufe vernünftig vom Strombedarf der Gitter bei positiver Gitterspannung abschirmen. Dabei ist aber keine Spannungsverstärkung drin, so daß die Stufe davor den gesamten Spannungshub liefern muß. Das wäre für sowas wie eine ECC83 zu viel und man müßte was anderes finden. Zudem gäbe es Probleme mit der Spannung zwischen der Kathode der EL34 und ihrer Heizung, so daß man da evtl. schon eine direkt geheizte Triode mit eigener Heizwicklung am Heiztrafo nehmen müßte. Den ECC83-Ersatz könnte man als kathodengekoppelten Differenzverstärker auslegen, den man symmetrisch aus einem Eingangsübertrager mit Übersetzung speist. Die Gegenkopplung würde man dann vom Ausgang des AÜ symmetrisch abgreifen und auf den Eingang zurückführen.

Das könnte ohne Koppelkondensatoren gehen, wofür man aber die Stromversorgungen staffeln muß. Der Vorteil wäre daß das Phasenverhalten für die Rückkoplung nicht so kompliziert wird.

Herbert, was meinste?
hf500
Moderator
#47 erstellt: 20. Aug 2005, 18:06
Moin,
passt auf bei Mikrowellentrafos.
Die haben nur auf dem Papier eine grosse Leistung.

Weil sie nichts kosten duerfen und zwangsgekuehlt werden,
haben sie fuer die Leistung viel zu kleine Kerne.
Fuer einen 800W MW-Herd muss der Trafo 1600VA aufbringen.
Viel groesser ist der Wirkungsgrad von Magnetrons nicht.
Der zu kleine Kern sorgt schon fuer einen grossen Leerlaufstrom.

Wenn man sich dann die Trafos ansieht, versteht man, dass die
Dinger das Aufwaermen eines Tellers Suppe nur ueberleben,
weil das Kuehlgeblese gleich daneben sitzt.

73
Peter
pragmatiker
Administrator
#48 erstellt: 21. Aug 2005, 18:08

pelmazo schrieb:

Ich war eben noch am Grübeln über die Treiberstufe für den Gegentakter. Eigentlich wäre angesichts der Zustände am Gitter der Endröhren eine Schaltung angesagt, bei der die EL34 (oder was auch immer) als Kathodenfolger mit direkter Verbindung zur Endröhre geschaltet ist. So könnte man die davor liegende Stufe vernünftig vom Strombedarf der Gitter bei positiver Gitterspannung abschirmen.


Um die DC-Kopplung kommt man aus meiner Sicht beim Betrieb mit Gitterstrom kaum rum - sonst werden die Koppel-C's an den Gittern der Endröhren für 20[Hz] einfach zu groß. Wenn man die EL34 im Treiber gleichspannungsgekoppelt als Kathodenfolger einsetzt, ist es vielleicht besser, sie als Trioden zu betreiben - sonst bestimmt auch noch der Schirmgitterstrom der beiden EL34 den Arbeitspunkt der Endröhren mit, und dann wird's unübersichtlich. Betreibt man die Endröhren mit Autobias, so sollte man mit den Kathodenwiderständen von Treibern und Endröhren die Verhältnisse so einstellen können, daß das alles mit demselben Massebezug geht - also ohne Netzteile, die auf der negativen Versorungsseite gestaffelt sind.
U(fk) ist für die EL34 mit 100[V] angegeben - das könnte bei einer Maximalaussteuerung von 200[Vss] am Gitter der Endröhre also grade noch gut gehen (wenn wir z.B. von einem Gitterspannungshub von -50[V] bis +150[V] ausgehen (und die Kathode der EL34 einen Hub von +/-100[V] bezogen auf den Heizfaden macht). Dieser Gitterspannungshub würde dann in Gegentakt B laut Datenblatt etwa ein Viertel der dort angegeben Ausgangsleistung (1140[W] bei Ua 2.5[kV] und 400[Vss] Ansteuerung), also etwa 285[W] bringen - das sollte für's Wohnzimmer in den meisten Fällen reichen... ....und den Gitterstrom für die Endröhren in der Gegend von je 40[mA] können die EL34 natürlich locker...



Dabei ist aber keine Spannungsverstärkung drin, so daß die Stufe davor den gesamten Spannungshub liefern muß. Das wäre für sowas wie eine ECC83 zu viel und man müßte was anderes finden. Zudem gäbe es Probleme mit der Spannung zwischen der Kathode der EL34 und ihrer Heizung, so daß man da evtl. schon eine direkt geheizte Triode mit eigener Heizwicklung am Heiztrafo nehmen müßte. Den ECC83-Ersatz könnte man als kathodengekoppelten Differenzverstärker auslegen, den man symmetrisch aus einem Eingangsübertrager mit Übersetzung speist. Die Gegenkopplung würde man dann vom Ausgang des AÜ symmetrisch abgreifen und auf den Eingang zurückführen.

Das könnte ohne Koppelkondensatoren gehen, wofür man aber die Stromversorgungen staffeln muß. Der Vorteil wäre daß das Phasenverhalten für die Rückkoplung nicht so kompliziert wird.


Etwas problematischer wird's natürlich mit der Ansteuerung der EL34-Treiber, wenn diese DC-gekoppelt werden sollen. Ich gehe gedanklich mal von einem Differenzverstärker mit einer ECC81 aus (eine ECC83 scheidet auch aus meiner Sicht hier aus, weil deren Anodenwiderstände für 200[Vss] Hub wahrscheinlich einfach zu groß werden würden). Röhrenkonstantstromquelle mit einer EF80 oder was in der Art in die gemeinsamen Kathodenleitungen der ECC81 und die Kathoden stehen bereits etwa auf +70[V] (viel mehr ist hier wegen des U(fk) der ECC81 von 90[V] nicht drin). Lassen wir mal an der ECC81 bei maximalem Anodenstrom ca. 40[V] stehen, so liegt die minimale Anodenspannung der ECC81 bei ca. 110[V] und die Ruheanodenspannung ohne Aussteuerung bei ca. 210[V]. Das ist für das Gitter der EL34 bei DC-Kopplung auch als Kathodenfolger natürlich entschieden zu viel. Also entweder die Konstantstromquelle masseseitig separat mit ca. -100...-150[V] versorgen oder die EL34 mit C's ankoppeln. Da bei den EL34 kein Gitterstrom fließt, kommt man hier mit 1[µF] weit, so daß die Phasendrehung auch bei 20[Hz] vernachlässigbar ist.

So ein ECC81 Differenzverstärker mit Röhrenkonstantstromquelle macht eine Spannungsverstärkung in der Gegend von maximal ca. 30[dB]. Damit brauchen wir für 200[Vss] Anodenspannungshub also mindestens so um die 6.5[Vss] am Gitter der ECC81. Zur Aussteuerung mit Line-Pegeln braucht's also da noch etwas Verstärkung davor, die man jetzt leicht mit einer C-gekoppelten ECC83 erreichen kann. Mit der durch die ECC83 jetzt im Übermaß bereitgestellten Spannungsverstärkung kann man eine recht starke Gegenkopplung von der Sekundärseite des AÜ auf die Kathode des ersten Triodensystems dieser ECC83 realisieren, welche ja bei einer Gegentakt-Endstufe, die im B-Betrieb (oder schwachem AB-Betrieb) rennt, unbedingt erforderlich íst. Den für die Gegenkopplung wichtigen Phasengang würde ich auch bei C-Kopplung nicht kritisch sehen, wenn die C's so groß sind, daß die -3[dB] Frequenzgrenze bei einem zehntel der tiefsten zu übertragenden Frequenz liegt (also bei ca. 2[Hz] für fu = 20[Hz]). Das wird mit reiner DC-Kopplung zwischen allen Stufen und dafür Trafokopplung am Eingang meiner Ansicht nach nicht viel besser - dafür wird das Netzteil (durch die negative Versorgung) aufwendiger und man spart sich im Gegenzug u.U. die ECC83.

Fazit:

- Knappe 300[W] Ausgangsleistung im Gegentaktbetrieb (Klirrfaktor laut Röhrendatenblatt < 2.5%).
- Anodenwirkungsgrad der Endstufe: ca. 75% bei B-Betrieb laut Röhrendatenblatt (allerdings bei der vollen Leistung von 1140[W]).
- Im Signalweg liegen nur Trioden.
- Zwei HV-Netzteile: ca. 2.7[kV] für die Endstufe und ca. 400[V] für alles davor.
- Vier Heizwicklungen: 2 * je 5[V]/14[A] für die Endröhren, 1 * 6.3[V] 3[A] für die EL34, 1 * 6.3[V]/1[A] für ECC81/EF80/ECC83.
- DC-Kopplung zwischen Treiber und Endstufe.
- starke über-alles-Gegenkopplung.
- insgesamt sieben Röhren pro Kanal.

Also immer noch ein beachtlicher Aufwand - aber 300[W] pro Kanal mit nun doch etwas erträglicherem Wirkungsgrad sind ja auch schon was....und immerhin könnte es sein, daß man durch den B-Betrieb mit der relativ geringen Leistung jetzt wieder die Mikrowellentrafo's für die HV-Versorgung der Endstufe in Betracht ziehen kann (die starke Gegenkopplung würde jedenfalls auch dem Betrieb mit einem "weichen" HV-Netzteil gut tun).

Grüße und schönen Sonntagabend

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 21. Aug 2005, 18:39 bearbeitet]
pelmazo
Hat sich gelöscht
#49 erstellt: 21. Aug 2005, 20:25

pragmatiker schrieb:
Um die DC-Kopplung kommt man aus meiner Sicht beim Betrieb mit Gitterstrom kaum rum - sonst werden die Koppel-C's an den Gittern der Endröhren für 20[Hz] einfach zu groß.


Für Koppel-C's sehe ich unter diesen Bedingungen ohnehin keine Chance, weil da ja eine beträchtliche DC-Komponente drin ist. Die einzige realistische Alternative zu DC-gekoppelten Kathodenfolgern sehe ich in einem Koppelübertrager. Aber noch einen Übertrager im Gegenkopplungsweg fände ich sehr problematisch, abgesehen davon daß er auch schon eine respektable Größe hätte.


Betreibt man die Endröhren mit Autobias, so sollte man mit den Kathodenwiderständen von Treibern und Endröhren die Verhältnisse so einstellen können, daß das alles mit demselben Massebezug geht - also ohne Netzteile, die auf der negativen Versorungsseite gestaffelt sind.


Ich könnte mir noch ein Arrangement vorstellen, in dem es für die Vorstufen eine symmetrische Versorgung gibt (z.B. +/-250V), deren Mitte mit der "Masse" der Endstufenversorgung verbunden ist. Das würde auch gestatten, ohne Autobias zu arbeiten, wäre aber trotzdem nur wenig mehr Aufwand im Netzteil.


U(fk) ist für die EL34 mit 100[V] angegeben - das könnte bei einer Maximalaussteuerung von 200[Vss] am Gitter der Endröhre also grade noch gut gehen (wenn wir z.B. von einem Gitterspannungshub von -50[V] bis +150[V] ausgehen (und die Kathode der EL34 einen Hub von +/-100[V] bezogen auf den Heizfaden macht).


Ich habe inzwischen gesehen, daß man das nicht so eng zu sehen braucht. Philips schreibt z.B. daß sich U(fk) auf den DC-Wert bezieht, und daß Spitzenwerte das Doppelte davon betragen dürfen. Es wären also 400[Vss] möglich. Damit kann man die Endröhren ausfahren.


eine ECC83 scheidet auch aus meiner Sicht hier aus, weil deren Anodenwiderstände für 200[Vss] Hub wahrscheinlich einfach zu groß werden würden


Eine weitere Lösung wäre der Einsatz einer aktiven Anodenlast, also eine als Konstantstromquelle geschaltete Röhre anstelle des Anodenwiderstandes.


- Knappe 300[W] Ausgangsleistung im Gegentaktbetrieb (Klirrfaktor laut Röhrendatenblatt < 2.5%).
- Anodenwirkungsgrad der Endstufe: ca. 75% bei B-Betrieb laut Röhrendatenblatt (allerdings bei der vollen Leistung von 1140[W]).
- Im Signalweg liegen nur Trioden.
- Zwei HV-Netzteile: ca. 2.7[kV] für die Endstufe und ca. 400[V] für alles davor.
- Vier Heizwicklungen: 2 * je 5[V]/14[A] für die Endröhren, 1 * 6.3[V] 3[A] für die EL34, 1 * 6.3[V]/1[A] für ECC81/EF80/ECC83.
- DC-Kopplung zwischen Treiber und Endstufe.
- starke über-alles-Gegenkopplung.
- insgesamt sieben Röhren pro Kanal.


Angesichts des Preises für Endröhren und AÜ sehe ich den Aufwand an Röhren in den Vorstufen als recht unerheblich an. Auf minimale Anzahl an Röhren oder Trafowicklungen sollte man meiner Ansicht nach hier nicht optimieren, der Unterschied wäre recht gering.

Ich vermute man täte in der Praxis ohnehin gut daran, separate Trafos für Heizung und B+ zu haben, da kann man dann vorheizen ehe man den Betriebsstrom draufgibt.
OlleRöhre
Ist häufiger hier
#50 erstellt: 21. Aug 2005, 20:34
Hallo,

Ihr seid ja wieder voll dabei, lach.

Staune nur über die 300W Ausgang bei EL34 als Triode im Gegentakt. Wie geht denn das ? Holla, hab was übersehen. Sah bei Heizspannung bekannte Werte: 5 V 14 A. Gehts noch um die TB3-750?

MfG Joe
PS: kann den besagten Triodenverstärker mit Röhrengleichrichtung, Vorstufe und 2x 6C41C mit 2x15W für 450Teuros bekommen. Hört sich doch gut an oder ?
Macht da ein Selbstbau Sinn ?


[Beitrag von OlleRöhre am 21. Aug 2005, 21:09 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#51 erstellt: 22. Aug 2005, 06:32

OlleRöhre schrieb:
Gehts noch um die TB3-750?


Ja, es geht noch um dieses Rohr - wir versuchen gerade, den Class-A-Schock kreativ zu verarbeiten...



PS: kann den besagten Triodenverstärker mit Röhrengleichrichtung, Vorstufe und 2x 6C41C mit 2x15W für 450Teuros bekommen. Hört sich doch gut an oder ?
Macht da ein Selbstbau Sinn ?
:?


Ich kenn' diesen Verstärker nicht, kann also nichts dazu sagen. Hast Du ein Schaltbild und ein paar Photos vom (vorzugsweise vom Innenleben), die Du hier reinstellen kannst?


Grüße

Herbert
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