Fragen zum Schaltplan des VR70 E

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Kogan
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 08. Nov 2005, 23:35
Hallo Leute,

da der Schaltungsaufbau beim VR70E noch einigermaßen überschaubar ist und da mittlerweile einige Röhrenneulinge (das bin ich auch) in Besitz dieses Gerätes sind, denke ich gibt es einige Leute, die anhand dieses Verstärkers die Funktionsweise verstehen wollen und daher einige Fragen zur Schaltung haben.

Ich möchte gleich mal ganz vorne loslegen:
- Direkt hinter dem Netzstecker und vor der Primärwicklung des Trafo liegt der Netzschalter. Dieser ist mit einem Kondensator überbrückt. Gehe ich recht in der Annahme, dass dieser Kondensator einen Lichtbogen beim Schalten des Schalters verhindern soll, der durch die Induktivität des Trafos beim Einschalten entstehen kann? Andererseits müsste dann aber doch, wenn auch recht klein, stetig ein Wechselstrom durch den in Reihe liegenden Kondensator und die Primärwicklung fließen oder?

- Es wurde mal gesagt, dass der Schalter durch eine Schalter ersetzt werden sollte, der zweipolig schaltet. Ist dies genau aus dem Grund sinnvoll, dass dann kein Wechselstrom mehr durch Trafo und Kondensator fließt?

Danke im Vorraus

Kogan
Zapperjohn
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 09. Nov 2005, 10:38
Ich möchte mich hier gleich anhängen. Ich habe auch nur eine französische Anleitung und auch kein Schaltplan. Ich würde mich freuen, wenn mir einer einen Schaltplan plus deutscher Anleitung zusendet.

FRage: Wie wird der Bass verstellt/justiert - soll ja bei der Grundeinstellung etwas verwaschen sein.

Kogan
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 09. Nov 2005, 11:55
Hallo,

hier findest du den Schaltplan als PDF.

http://www.krauhs.net/documents/dynavox_schaltbild.html

Ob dieser 100%ig mit dem realen Verstärker übereinstimmt habe ich noch nicht geprüft.

Bis dann,

Kogan
Philetta
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 11. Nov 2005, 19:52
hallo,
der Kondensator parallel zum Netzschalter veringert in der Tat den "Abschaltfunken", der beim Schalten von induktiven Lasten (Netztrafo) entsteht. Dadurch wird der Kontaktbabbrand des Schalters veringert und ein ev. im Lautsprecher hörbarer Abschaltknacks verhindert. Ein minimaler Strom fliest tatsächlich dann noch durch den trafo, ist aber nicht der Rede wert. Bei dem dicken niedohmigen trafo kann man schon davon sprechen, daß das Gerät wirklich aus " ist, trotz Kondensator. Eine allpolige Abschaltung nicht vorgeschrieben, durch Stecker-ziehen an der Kaltgeräte buchse kann das Gerät ja allpolig vom Netz getrennt werden, eine Sicherung ist ja auch noch da... Kann natürlich nicht schaden, einen doppelpoligen Schalter nachzurüsten, gibt es ja in der gleichen größe. Allerdings müsste man dann beide Kontakte mit Kondensatoren überbrücken, also doch nichts gewonnen. Und ohne Kondensator knackts wirklich manchmal (je nach Phasenlage) beim abschalten im Lautsprecher, hab es ausprobiert. Für die Kondensatoren würde ich allerdings sogenannte Y-Kondensatoren mit VDE-Zeichen nehmen (speziell für Netzfilterzwecke und Trennung Netz-Gehäuse usw. zugelassen), diese sind selbstheilend bei Durchschlägen, flammhemmend usw. da kann dann nix passieren. Ich selber habe bei meinen Dynavox den Schalter nur gegen einen höherwertigen einpoligen mit VDE-Zeichen ausgetauscht und einen Wima- Y-Kondensator mit 1nF (reicht gerade zum Unterdrücken des Knacks, original sind 10 nF drin) parallel geschaltet. Bei zweipoliger Abschaltung muss ja noch eine netzspannungsführende Leitung zum Schalter, also eine weitere Möglichkeit für Brummeinstreuunegn in den linken Kanal.
pragmatiker
Administrator
#5 erstellt: 11. Nov 2005, 20:15

Philetta schrieb:
netzspannungsführende Leitung zum Schalter, also eine weitere Möglichkeit für Brummeinstreuunegn in den linken Kanal.


Oder auch nicht, wenn man die zwei Adern dann sorgfältig und eng verdrillt und aus Symmetriegründen nicht zu eng an das Chassis (das ja über den Schutzleiter wechselstrommäßig Nullleiterpotential führt) anlegt...dann verbessert sich eventuell sogar das Brummverhalten....

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 11. Nov 2005, 20:16 bearbeitet]
Zapperjohn
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 12. Nov 2005, 18:26
Vielen dank für die Seite steht ja alles drin.
Kogan
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 15. Nov 2005, 14:31
Hallo,

da bin ich wieder. Erstmal vielen Dank für die Antworten. Somit wäre das geklärt.

Ich habe nun eine etwas anders gelagerte Frage. Es geht um das Gehäuse, das ich irgendwann mal etwas aufmöbeln möchte.

Frage: Um die Endstufenröhren sind Bohrungen rundherum im Gehäuse, unter anderem eine um einen Messpunkt für das Bias zu haben (rot isoliert). Haben die anderen Bohrungen einen Sinn oder ist das nur Design/Show. Abwärme scheint dort kaum herauszukommen. Meine Frage zielt dahin, ob man diese Löcher ohne Gefahr der Überhitzung abdecken kann, z.B. durch ein verchromtes Blech, das man einfach über das schwarze Gehäuse legt.

Besten Dank im Vorraus

Kogan
pragmatiker
Administrator
#8 erstellt: 15. Nov 2005, 14:38

Kogan schrieb:

Ich habe nun eine etwas anders gelagerte Frage. Es geht um das Gehäuse, das ich irgendwann mal etwas aufmöbeln möchte.

Frage: Um die Endstufenröhren sind Bohrungen rundherum im Gehäuse, unter anderem eine um einen Messpunkt für das Bias zu haben (rot isoliert). Haben die anderen Bohrungen einen Sinn oder ist das nur Design/Show. Abwärme scheint dort kaum herauszukommen. Meine Frage zielt dahin, ob man diese Löcher ohne Gefahr der Überhitzung abdecken kann, z.B. durch ein verchromtes Blech, das man einfach über das schwarze Gehäuse legt.


Aus meiner Sicht müssen diese Bohrungen sein, um erstens die Abwärme aus dem Chassisinneren herauszubekommen und um zweitens für eine vernünftige Luftzirkulation um die Endröhren herum zu sorgen.

Grüße

Herbert
Tulpenknicker
Inventar
#9 erstellt: 15. Nov 2005, 14:42

Kogan schrieb:
Meine Frage zielt dahin, ob man diese Löcher ohne Gefahr der Überhitzung abdecken kann, z.B. durch ein verchromtes Blech, das man einfach über das schwarze Gehäuse legt.

Besten Dank im Vorraus

Kogan


Hallo Kogan,

ich würde die Löcher nicht verschliessen, auch wenn da scheinbar keine Hitze austritt. Ich kann mir gut vorstellen, daß eine Überhitzung erst dann auftritt, wenn Du diese verschlossen hast, selbst wenn die Temperatur nicht zu hoch wird können durch die erhöhte termische Belastung die Bauteile schneller altern (Elkos, Platine...etc.) und ausfallen. Warum baust Du die Löcher nicht in das neue Designkonzept ein?

Gruß,

Nils

P.S.: Herbert war mal wieder schneller


[Beitrag von Tulpenknicker am 15. Nov 2005, 14:43 bearbeitet]
Kogan
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 15. Nov 2005, 15:03
Hallo Tulpenknicker und Prakmatiker,

vielen Dank für die lichtschnellen Antworten. Habe mir so was schon gedacht. Diese Bohrungen sieht man ja auch bei anderen Verstärkern.
Nun ja warum wollte ich darauf verzichten? Ganz einfach, wenn man sie nicht braucht, dann muss man nicht bohren, d.h. weniger Arbeit, bin halt eben ein fauler Mensch :-)

Noch eine andere Idee. Hat man schon mal anstatt einer verchromten Metallplatte einen Spiegel verwendet? Ich weiss da wird die Sache mit den Bohrungen noch viel komplizierter sein und das Putztuch muss wahrscheinlich ständig irgendwelche Fingerabdrücke entfernen. Aber das Leuchten der Röhren sollte bei einem Spiegel doch sicherlich nicht schlecht aussehen.

Bis dann,

Kogan
Tulpenknicker
Inventar
#11 erstellt: 15. Nov 2005, 15:11
Spiegel bringen nicht sehr viel wenn die Röhre nicht mehr hergibt, welche Marke Hast Du denn im Dynavox?

Die Röhren von EH leuchten bedingt durch ihre Heizung deutlicher als z.Bsp. die Röhren von JJ.

Gruß,

Nils
DB
Inventar
#12 erstellt: 15. Nov 2005, 17:21

Kogan schrieb:
Hat man schon mal anstatt einer verchromten Metallplatte einen Spiegel verwendet?

Ändert sich da was am Ruhestrom?

MfG

DB
pragmatiker
Administrator
#13 erstellt: 15. Nov 2005, 17:40

DB schrieb:

Kogan schrieb:
Hat man schon mal anstatt einer verchromten Metallplatte einen Spiegel verwendet?

Ändert sich da was am Ruhestrom?

MfG

DB


Logisch, ist ja dann ein Stromspiegel - also muß sich nach aller elektrotechnischen Theorie der Strom verdoppeln...


Verspiegelte Grüße


Herbert
Tulpenknicker
Inventar
#14 erstellt: 15. Nov 2005, 17:49

pragmatiker schrieb:

DB schrieb:

Kogan schrieb:
Hat man schon mal anstatt einer verchromten Metallplatte einen Spiegel verwendet?

Ändert sich da was am Ruhestrom?

MfG

DB


Logisch, ist ja dann ein Stromspiegel - also muß sich nach aller elektrotechnischen Theorie der Strom verdoppeln...


Verspiegelte Grüße


Herbert


...Nicht nur den Strom, sondern auch die Spannung wird verdoppelt, somit vervierfacht die Leistung.....hey, ein neuer Tuningtip für die Voodooecke...

Gruß,

Nils
GoFlo
Stammgast
#15 erstellt: 15. Nov 2005, 18:06
Es vervierfacht zwar die Leistung fügt aber auch nervige Störspikes zum Klangbild hinzu, da durch den Spiegel ja reflektierte Fremdelelektronen durch den eigentlichen Elektronenfluss schiessen und somit das Klangbild zerschiessen...

Vom wackelnden Ruhestrom garnicht erst zu sprechen

*duckundweg*

Gruss Flo


[Beitrag von GoFlo am 15. Nov 2005, 18:08 bearbeitet]
OberstVilla
Stammgast
#16 erstellt: 15. Nov 2005, 22:48

Kogan schrieb:


Noch eine andere Idee. Hat man schon mal anstatt einer verchromten Metallplatte einen Spiegel verwendet?


nAbend,

n' Spiegel sieht vielleicht gut aus, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das optimal ist, bzgl. der Wärmeentwicklung vom Metallgehäuse. Mein VR-70E wird nach ein paar Stunden Betrieb verdammt warm auf der Metalloberseite zwischen den Röhren. Ich denke mal, eine Glasscheibe würde wie eine Isolierung wirken und die Wärmeentwicklung im Gerät würde ansteigen(?).

Gruß
Manfred
sidolf
Inventar
#17 erstellt: 16. Nov 2005, 12:07
Hallo Miteinander,

die Störspikes und die vervierfachung der Leistung mit einem Spiegel als Bodenplatte kann man dadurch umgehen, wenn man über den Röhren einen zweiten Spiegel anbringt.

Dadurch werden die Elektronen wieder zurückgespiegelt und alles ist wieder OK! Der obere Spiegel wirkt dann wie eine sehr effiziente Gegenkopplung.

Ebenfalls verspiegelte Grüße

sidolf
pragmatiker
Administrator
#18 erstellt: 16. Nov 2005, 14:21

sidolf schrieb:

die Störspikes und die vervierfachung der Leistung mit einem Spiegel als Bodenplatte kann man dadurch umgehen, wenn man über den Röhren einen zweiten Spiegel anbringt.

Dadurch werden die Elektronen wieder zurückgespiegelt und alles ist wieder OK! Der obere Spiegel wirkt dann wie eine sehr effiziente Gegenkopplung.


Und was ist mit der Phasenverschiebung zwischen den beiden Spiegeln? Bei einem angenommenen Abstand der beiden Spiegelflächen von 30[cm] ergibt das eine Laufzeit von ca. 1[ns] (hin und zurück also ca. 2[ns] oder 2000[ps]!!) - ein für den High-Ender unerträglicher Zustand! Wer's nicht glaubt, soll sich mal den Thread "Schlimmer gehts nimmer, oder doch?" über hörbare Picosekunden-Unterschiede anschauen, in dem's momentan grad hoch her geht...

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 16. Nov 2005, 14:23 bearbeitet]
GoFlo
Stammgast
#19 erstellt: 16. Nov 2005, 14:41
Wenn wir den Röhrensockel aber statt mit Schrauben oder Nieten mit Halbkugelförmigen gedrehten Kompensationselementen befestigen können wir das ja ausgleichen. Man muss nur aus der Box mit den 30 Elementen das passende raussuchen.....für jede Sockelschraube versteht sich. Muss man halt probieren, aber das hört man ja gut raus.


Gruss Flo
sidolf
Inventar
#20 erstellt: 16. Nov 2005, 15:18
Hallo Herbert,

das mit der Phasenverschiebung zwischen den 2 Spiegeln habe ich nicht bedacht! Danke für den Hinweis! Muss ich nochmals durchrechnen. Vielleicht können Bremsspiegel in 2/3 der Höhe zwischen den Spiegeln diese Phasenverschiebung mildern oder sogar ganz beseitigen!?

Ich werds mal probieren.

Gruß
sidolf
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