Elektronik in mobilen Lautsprechern

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DjDump
Inventar
#1 erstellt: 22. Mrz 2013, 22:20
Elektronik im mobilen Lautsprechern

In folgendem Beitrag solls um die Elektronik in mobilen Lautsprechern gehen. Wie schließe ich welches Teil mit was an?
Die Auswahl von grundlegenden Bauteilen wie Verstärker, Lautsprecher, Akku, etc. wird hier nicht behandelt.
Fühlt euch von dem Text nicht erschlagen, es ist relativ viel geworden...
Der Text erklärt alles von A-Z was ihr zu dem Thema wissen müsst/solltet. Aber Texte wie diesen lesen lohnt sich. Denn dann wisst ihr nicht nur wie ihr welches Kabel mit was verbindet, sondern auch wieso.




Grundlagen I

Hinweis: Ich fang hier bei Null an, es kann durchaus sein, dass ihr das alles schon wisst.
Folgende Annahmen sind nur teils richtig, helfen aber sehr bei der Vorstellung von einem Stromkreis.

Einen Stromkreis kann man sich größtenteils wie einen Wasserkreislauf in Rohren vorstellen. Eine Batterie kann man sich wie eine kleine Turbine im System vorstellen.
Die Menge an Wasser (/Leistung) die durch das System fließt wird zum einen durch den Druck (/Spannung), zum anderen durch die Rohr-dicke (/Strom) bestimmt.

Wasserkreislauf

Wir nehmen mal an, in Punkt 1 wird mit 6Bar gedrückt.
In Punkt 4 wird mit 6Bar gezogen, also mit -6Bar gedrückt.
Außerdem nehmen wir an, dass in den dicken Rohrteilen das Wasser ungehemmt durchfließen kann. Es ist also kein Widerstand zwischen Rohr und Wasser.
Der Druck setzt sich in den dicken Rohrteilen fort, d.h. in Punkt 1 und 2 herrscht der gleiche Druck. Genauso in Punkt 3 und 4.
Zwischen Punkt 3 und 4 ist somit ein Druckunterschied von 12Bar. Diese 12Bar müssen da „abfallen“.

Stromkreislauf

Bei einem Stromkreislauf sieht das ja schon mal ganz ähnlich aus.
Die Stromquelle liefert, sagen wir, am negativen Pol -6V, am positiven +6V.

Wenn wir wieder von verlustfreien Leitungen ausgehen, sind die Spannungen in Punkt 1 und 2, sowie 3 und 4 gleich.
Also muss am Widerstand 12V abfallen.


Mit der Methode kann man sich ganz einfach erschießen welche Spannungen wo abfallen.

Parallel Reihenschaltung

Wir gehen wieder von einem Akku der an den Polen +6V und -6V liefert aus(+12V und 0V würde zum gleichen Endergebnis führen, der Unterschied machts)
In der Schaltung sind drei Widerstände, R1, R2, R3 („R“ steht übrigens für Resistor)
R2 und R3 sind in Reihe geschaltet, dieses Paket ist parallel zu R1.
Da die Punkte 1, 2 und 3 nur durch verlustfreie Kabel verbunden sind, liegt bei ihnen die gleiche Spannung an. Immer -6V.
An Punkt 5, 6 und 7 also auch.
An R1 und an dem Paket R2,R3 fallen also jeweils12V ab.
Jetzt schauen wir uns mal das Paket R2 und R3 an: Bei Widerständen die in Reihe sind gibt es folgende Regel: Die abfallenden Spannungen verhalten sich so wie die Widerstände.
Mathematisch ausgedrückt würde das bedeuten R2/R3=U2/U3 wobei U2 und U3 die abfallenden Spannungen sind.
Sagen wir R2 und R3 sind gleich groß, also bekommt man
1=U2/U3
U2=U3
Die abfallenden Spannungen sind also gleich groß.
In unserem Fall jeweils 6V, da sie zusammenaddiert 12V ergeben müssen.
Wenn R2 jetzt 600Ohm und R3 300Ohm sind, bekommt man: 600/300=U2/U3
2=U2/U3
U2=2*U3
U2 muss also doppelt so groß sein wie U3. In unserem Fall hätten wir dann 8V und 4V.

Jetzt fragt ihr euch vielleicht was das alles bringt...
Der kleine Ausflug hat folgenden Hintergrund: Oft bekommt man die Frage wie z.B. ein Voltmeter angeschlossen wird. Ein Voltmeter soll die Spannung am Akku messen, deshalb muss es direkt mit beiden Polen vom Akku verbunden sein. Somit muss es parallel zu dem Verstärker.
Genauso ist es mit LEDs.

Mit dem Strom verhält es sich ähnlich wie mit den Spannungen.
In einem Zweig ist immer der gleiche Strom (die Elektronen bewegen sich gleich schnell). Alles was durch R2 muss, muss auch durch R3.
Durch R1 kann allerdings ein unabhängiger Strom fließen (stellts euch am Wasserkreislauf vor )
Wenn man also ein Bauteil verbauen will, das etwas mit dem Strom zu tun hat (Strommessgerät, Sicherung), muss das in Reihe zu dem was es überwachen/schützen soll.

So einfach kann man sich die Position von sehr vielen Bauteilen erschließen.




Grundlagen II

Oft kann man sich Gleichungen in der Elektronik sehr einfach selber erschließen, anhand der logischen Zusammenhänge und der Einheiten.
Z.B. die Kapazität eines Akkus. Wenn man einen Akku mit einem konstanten Strom entläd, macht er das eine bestimmte Zeit. Wenn man den Strom halbiert, verdoppelt sich die Laufzeit. Außerdem ist die Einheit von der Kapazität bei Akkus Ah=A*h (AmpereStunden)
Der Zusammenhang muss also sein: Strom * Zeit = A * h.
Oft liest man leider von einer Kapazität mit der Einheit Ampere, was leider gar keinen Sinn ergibt.

Bei Widerständen ist der Zusammenhang auch einfach logisch zu erschließen (denkt wieder an den Wasserkreislauf): Wenn man stärker bremst (=Widerstand erhöht), die Spannung aber gleich lässt, verringert sich der Strom. Deshalb muss der Strom in den Nenner. Wenn man möchte, dass der Strom gleich bleibt, muss man die Spannung erhöhen → ab in den Zähler damit. Also ergibt sich die Formel: R=U/I

Folgende Formeln können euch eventuell behilflich sein:
Leistung = Spannung * Strom----------------P = U*I------------------1W = 1V*1A
Widerstand = Spannung / Strom------------R = U/I------------------1Ohm = 1V / 1A
Kapazität = Strom * Zeit------------------------C = I * t-----------------1Ah = 1A * 1h

Der Begriff Kapazität ist doppelt belegt. Denn Kondensatoren haben auch eine Kapazität, werden allerdings in der Einheit Farad (F) angegeben. Da die Werte bei Kondensatoren allerdings häufig sehr klein sind, sind Angaben in Mikrofarad (µF) gebräuchlicher.




Schaltpläne

Hinweis:
In den nachfolgenden Schaltplänen fehlen teils Sicherungen. Die Schaltpläne sollen nur das Grundprinzip verdeutlichen.


Auf Anfänger können Schaltpläne oft verwirrend wirken, da sie in der Realität doch sehr unterschiedlich sind. Im Lautsprecherbau geht es zum Glück noch. Wenn das Projekt komplizierter wird, werden aber auch die Schaltpläne immer anspruchsvoller.
Ein Schaltplan von einer einfachen Box könnte z.B. so aussehen:

Schaltplan easy
Wenn ihr auf das Bild klickt, wird es größer.

Das ist kein rein Elektrischer Schaltplan, da die Bauteile nicht immer durch ihre elektrischen Schaltsymbole dargestellt sind (Voltmeter, Verstärker).
Auf der linken Seite sieht man die Buchsen für das Ladegerät. Rechts davon sind Akku und Sicherung in Reihe geschaltet. Aller Strom, der aus dem Akku kommt/in ihn reinkommt, muss durch die Sicherung. Sie mach also genau das was sie soll. Rechts davon, oben ist der Schalter. Das Voltmeter und der Verstärker werden parallel zum Akku angeschlossen. LEDs, eine USB-Ladeschaltung, etc. kämen auch parallel dazu.




Betrieb am 230V Netz

Wenn man seine Box auch mit dem 230V Stromnetz betreiben möchte, ist das leider nicht so simpel, wie man erst mal denkt. Man könnte ja theoretisch die Box einfach ans Ladegerät hängen und gleichzeitig Musik hören. Das geht leider nicht, weil:

  • Die Ladegeräte die Spannung und Stromaufnahme vom Akku überwachen. Wenn der Akku jetzt mit 300mA geladen wird, der Verstärker aber auch noch 4A haben möchte, kommt das Ladegerät „durcheinander“. Es kann also nicht richtig Laden und kann beschädigt werden.
  • Es kommt oft zu brummen.


Man könnte auch ein 12V Netzteil an den Ladeanschluss anschließen, aber das geht nicht, weil:

  • Wenn der Akku leer ist, hat er einen sehr geringen Widerstand. Er „schluckt“ also allen Strom der rein fließt. Einen Akku kann man aber nur bis einen gewissen Strom „gesund“ laden. Wenn er nur maximal 0,5A Ladestrom verträgt, man ihm aber 5A gibt, ist das ein Problem. Wenn der Akku auch immer 12V haben würde wäre das kein Problem, allerdings ist das nicht der Fall (mehr dazu später).


Es gibt die Möglichkeit die Umschaltung durch einen einfachen Schalter zu realisieren. Das säh dann so aus:

Netz-Lader-Umschalter

Allerdings muss man manuell umschalten, das geht auch Schicker und zwar so:

Relais Umschaltung 230V Lader

Hier taucht auch ein neues Bauteil auf: Ein Relais.
Ein Relais ist im Prinzip ein automatischer Schalter. Wenn an dem Rechteck mit Strich durch eine Spannung anliegt, zeiht es an. Der Schalter obendrüber wird umgeschaltet. Fällt die Spannung ab, springt er wieder in den Ursprungszustand zurück. Passende Relais werde ich am Ende verlinken.
In der Schaltung passiert also folgendes: Schließt man die 230V an, bekommen die Relais durch das Netzteil also eine Spannung und schalten. Das Ladegerät wird mit dem Akku verbunden und der Strom für den Verstärker kommt vom Netzteil.
Das Ladegerät braucht auch das Relais weil, der Akku sonst im ausgeschalteten Zustand auch mit dem Ladegerät verbunden ist. Der Akku würde das Ladegerät am laufen halten und somit langsam aber sicher entladen werden.
Vorteil von der automatischen Schaltung ist: Man muss nicht umschalten und muss auch nur einen Stecker reinstecken. Allerdings hat man Lebensgefährliche 230V in der Box.. Außerdem schleppt man immer ein Ladegerät und ein Netzteil mit herum..

Man kann ein Niedervoltladegerät (gibts im Modellbaubereich) fest in der Box verbauen. Dann geht man mit Niedervolt in die Box. Das Netzteil wäre extern. Die Umschaltung ist immer noch automatisch, allerdings muss man den Schaltplan geringfügig ändern.




USB-Geräte Laden

Hinweis: Zur Zeit ist USB 3.0 noch nicht bei Handys verbreitet, deshalb beziehen sich die Infos auf den aktuellen Standard von Anfang 2013 (USB 2.0).Wies in ein paar Jahren aussieht weiß ich natürlich noch nicht.

Ein USB Kabel hat 4 Adern. Plus, Masse (/GND/Ground), Data +, Data -. Oft ist in den Kabeln noch eine zusätzliche Schirmung. Die brauchen wir nicht.
Es reicht leider nicht eine Spannung von 5V zwischen Plus und Masse anzuschließen. Das Gerät erkennt zwar die Spannung, weiß aber nicht was für eine Quelle dahinter steckt. Ein Computer gibt z.B. nur 500mA auf einem USB Kanal ab. Handys können aber mit über 1A laden. Würden sie sich einfach alles nehmen was sie könnten, würde das zu Problemen führen.
Deshalb muss das Handy wissen, wie viel Strom die Quelle abgeben kann. Diese Information wird über die Datenleitungen übergegeben.
Klingt jetzt kompliziert, ist aber ganz einfach. Denn wenn man die beiden Datenleitungen einfach miteinander verbindet, bedeutet das für das Gerät: Nimm dir soviel wie du brauchst (innerhalb der USB Norm).
Also nochmal im Klartext:
Pluspol (normalerweise im USB Kabel Rot): +5V
Masse (blau/schwarz): Masse von der 5V Quelle
Data + (grün): Data -
Data – (grau): Data +

Eine 5V Quelle werde ich unten verlinken.
Eine einfachere, aber vielleicht nicht so schicke Lösung ist ein USB Lader für eine Zigarettenanzünder.




Tiefentladeschutz

Hinweis: Ich gehe hier nur auf den Bleiakku ein, weil er am verbreitetsten und einfachsten ist. Wenn ihr einen anderen Akkutyp verwenden wollt, solltet ihr euch über dessen Tiefentladeschutz gut informieren.
Die meisten Akkus sind eigentlich aus mehreren kleineren Akkus in einem Gehäuse aufgebaut. So ist z.B. ein 12V Bleiakku aus sechs 2V Zellen in Reihe aufgebaut. Diese Zellen liefern aber nicht konstant 2V. Eine volle Zelle liefert mehr als eine leere Zelle. Im Folgenden gehe ich aber wieder von einem 12V Akku aus, weil das einfacher vorzustellen ist.
Wenn man einen Akku voll läd, hat der am Ende des Ladevorgangs ca. 14V. Diese Spannung wird er allerdings nicht halten können. Wenn ein Akku 13,2V hat, ist er auch voll (nur nicht wundern, wenn nach dem Ladevorgang eure Spannung wieder sinkt). Wenn man ihn zur Hälfte entläd hat er noch ca. 12V. Bei 10,8V fängt bei dem Akku Tiefentladung an. Tiefentladung hinterlässt dauerhafte Schäden im Akku. Er verliert mit der Zeit immer weiter an Kapazität. Wenn euer Bleiakku mal unter 10V oder so hat wird er nicht direkt kaputt gehen. Gesund ist das allerdings nicht. Je nach Bleiakkutyp sind die Auswirkungen von Tiefentladung mehr oder weniger schlimm.

Deshalb braucht man eine Warnung, wenn euer Akku zu viel Spannung verliert.
An sich habt ihr das schon eingebaut. Denn der Verstärker wird bei niedrigen Spannungen nicht die gleiche Leistung erbringen wie bei hohen Spannungen (Deshalb werden z.B. die Leistungen bei 12V Verstärkern nicht bei 12V, sondern bei 14,4V gemessen ). Allerdings macht sich das erst bei deutlich unter 10V durch starkes Kratzen bemerkbar.
Deshalb muss eine Warnung her die früher angeht. Hier eine kleine Liste der Möglichkeiten:

  • Voltmeter: Das informiert euch dauerhaft über die Spannung an Bord. Voltmeter gibts bereits ab 1€ auf Ebay. Nachteil: Man muss drauf schauen und es macht sich unter 10,8V nicht zusätzlich bemerkbar.
  • Warn-LED: Eine LED geht bei einer bestimmten Spannung an. Das kann man z.B. auf Basis eines Operationsverstärkers lösen. Unter einer eingestellten Spannung (10,8V) leuchtet eine LED auf (Schaltplan wird am Ende verlinkt). Vorteil davon ist z.B. das neu einsetzende Signal bei 10,8V und der günstige Preis von nur ca. 50ct. Allerdings muss man selber löten. Durch mehrere dieser Schaltungen mit unterschiedlichen eingestellten Spannungen kann man auch eine Kapazitätsanzeige erstellen, das geht aber auch einfacher:
  • Kapazitätsanzeige: Je nach Ladezustand leuchten unterschiedlich viele LEDs. Das geht z.B. auf Basis des LM3914 recht gut. Die Info, wie voll der Akku ist, ist ein klarer Vorteil. Leider muss man auch hier wieder selber löten. Der Preis ist mit ca. 3€ auch sehr niedrig. Es gibt die Möglichkeit zusammen mit der letzten LED die gesamte Box ausgehen zu lassen, allerdings möchte ich in dem Rahmen dieses Beitrags nicht darauf eingehen, der Übersicht wegen.
  • Tiefentladeabschaltung: Es gibt fertige Tiefentladeschutz-Bausteine (z.B. von Kemo), die die Box abschalten, wenn die Spannung unter einen bestimmten Wert fällt. Diese sind sehr einfach einzubauen, leider nicht ganz billig. Über die Qualität muss man sich je nach ausgewähltem Produkt selber informieren.





Sicherungen

Damit ihr eure teure Box vor Schaltfehlern schützt, braucht ihr eine Sicherung. Diese schützt eure Box vor einem Kurzschluss indem sie durchschmilzt. Die Anforderungen an die Sicherung sind denkbar einfach: Bei einem kleinen Strom nicht auffallen, beim Kurzschlussstrom durchbrennen (und somit den Stromfluss unterbrechen)
Jetzt muss ich nochmal was zum Kurzschlussstrom erzählen. Wenn ihr beide Pole von eurem Akku mit einem verlustfreien Kabel verbindet, müsste ein unendlich hoher Strom fließen (R=U/I), das ist allerdings nicht der Fall, da eure Stromquelle (der Akku) nicht in der Lage ist beliebig viel Strom zu liefern. Bei Bleiakkus in den üblichen Größen sind das vielleicht 40A (nur dass ihr mal ne Hausnummer habt). Bei Autobatterien durchaus mehr.
Wenn ihr z.B. einen Kinter/ McFun/ Lepai verbaut, steigt der Strom nicht über 4A. Man braucht also eine Sicherung im Bereich von 4A bis 40A. Ich persönlich würde mich eher am unteren Ende bewegen, also sind in dem Fall 5-10A gut. Wenn ihr eine größere Endstufe habt, überlegt euch logisch wie viel fließen kann, oder fragt nach.
Ich persönlich verwende Feinsicherungen dafür, KFZ-Sicherungen sind aber genausogut. Vorteil davon: Man bekommt sie an jeder Tankstelle. Wenn ihr eine Auswahlmögichkeit habt, nehmt träge Sicherungen.
Die Sicherungen werden in dazu passende Halter gestecket. Die Kabel einfach dranlöten ist keine Option, weil die Sicherungen durch die Hitze vom Lötkolben bereits durchschmelzen können.




Kabeldicke

Bis jetzt ist oft der Begriff "Verlustfreies Kabel" gefallen. Das ist ein Kabel ohne Widerstand. Sowas wird euch nicht unterkommen, dennoch ist der Zustand erstrebenswert. Je größer der Querschnitt vom Kabel, desto geringer ist der Widerstand. Es gibt auch z.B. Silberkabel die bei gleichem Querschnitt einen geringeren Widerstand haben als normale Kupferkabel, allerdings sind die hier fehl am Platz (wegen dem Preis). Stinknormales Kupferkabel ist ausreichend.
Dickere Kabel werden natürlich teurer, außerdem störrischer und schlechter zu löten.
Der Widerstand eurer Kabel ist sowieso vergleichsweise gering, da ihr nur kurze Strecken haben werdet.

Deshalb MEIN Tipp:
Nehmt nicht zu dicke Kabel, denn die sind hauptsächlich störrisch und schlecht zu löten. Für Projekte der Größenordnung 2xBG20 oder so reichen 0,75mm² aus. Ab 1,5mm² wird’s m.M.n. sinnlos dick.
Für größere 2.1 Projekte kann man auch ein bisschen größer gehen, so dick muss es aber auch nicht sein.
Wenn ihr in eurer Box ein Voltmeter, LEDs, etc. anschließt, reicht der dünnste Klingeldraht aus.




Anschluss eines Verstärkers

So unterschiedlich wie die Verstärker sind, werden sie auch angeschlossen.
Verstärkermodule/Platinen haben meist nur einen Pluspol und einen Minuspol. Die werden ganz normal angeschlossen (+ an +, - an -)
Viele Autoverstärker haben noch einen zusätzlichen Remote Anschluss. Das hat folgenden Hintergrund: Autoverstärker (besonders sehr leistungsstarke Modelle) brauchen dicke Kabel. Die sind erstens teuer zweitens nicht einfach zu verlegen. Deshalb ist es ratsam, das Signal ob der Verstärker ein oder aus sein soll über ein anders Kabel zu geben. Bei den „mobilen“ Verstärkern ist der Hintergrund zwar nicht wirklich gegeben, allerdings stimmt die Richtung.
Wenn also zwischen Remote und Masse ein Strom fließen kann, kann auch zwischen Plus und Masse ein Strom fließen. Deshalb muss der Remoteanschluss auch auf den Pluspol gelegt werden. Den Schalter bauen wir allerdings nicht in die Leitung vom Remoteanschluss, da wir ja noch mehr als den Verstärker schalten wollen. Im Schaltplan sieht das dann so aus:

Verstärkeranschließen




Ipod Dock

Auf Ebay gibt es Ipod Adapterkabel (sucht nach "Usb Aux Ipod Kabel"). Diese kann man auf der einen Seite in den Dockconnector vom Ipod stecken. Das Kabel trennt sich dann in einen 3,5mm Klinkenanschluss und in ein USB Kabel auf. Der Klinkenanschluss wird ganz normal verwendet (evtl muss man den Stecker abtrennen), das USB-Kabel kann man zum Laden verwenden wie oben beschrieben. Zu dem Thema habe ich ein Youtube Video gedreht, in dem ich nochmal sehr ins Detail gehe.




Lautstärkeregelung

Wenn ihr z.B. ein Ipod per Dock Anschluss mit der Box verbindet, ist die Lautstärkeeinstellung von ihm deaktiviert. Deshalb braucht ihr zusätzlich noch eine Lautstärkeregelung. Das geht mit einem Potentiometer. Das muss zum einen stereo sein (sofern ihr eine stereo Box habt) zum anderen logarithmisch (dadurch wird die Einstellung im unteren Bereich deutlich präziser). Als Widerstand sollte man 10kOhm bis 47kOhm nehmen. Der Anschluss ist per Text schwer zu erklären, deshalb hier ein Bild:

Poti Anschließen2

Das Poti wird also nicht als normaler Widerstand verwendet sondern als Spannungsteiler.

Alternativ könnt ihr auch über Youtube nach dem Thema suchen, ich habe auch dazu bereits ein Video gedreht.




Quellenumschaltung

Wenn ihr eine Quellenumschaltung haben möchtet gibt es dazu zwei Lösungsansätze: Einen Schalter mit dem ihr direkt umschaltet oder einen Schalter der mehrere Relais „auslöst“. Bei dem ersten Ansatz braucht ihr einen Umschalter mit mindestens zwei Polen, damit ihr beide Kanäle vom Signal umschalten könnt. Wenn ihr mehr als zwei Stellungen (=Quellen) haben wollt wird das auf einen Drehschalter hinauslaufen. Hierzu habe ich auch ein Youtube Video.
Die Umschaltung kann man auch per Relais machen. Man braucht dafür allerdings pro Zusatzquelle mindestens 2 Relais. Dafür hat man mehr Auswahl an Schaltern, da diese nur einpolig sein müssen.




Verbindungstypen

Ihr könnt eure Lautsprecher ohne Löten aufbauen, denn so gut wie überall sind Klemmanschlüsse oder Buchsen:

  • Lautsprecher: Da sind Flachsteckeranschlüsse. Wenn ihr bestellt, kauft direkt mehrere Größen, die kosten ja nicht so viel. Teils findet man die auch unter der Bezeichnung Kabelschuhe.
  • Akku: Auch hier sind i.d.R Flachstecher.
  • Verstärker: Hier werden die Anschlusskabel bereits mitgeliefert (sofern eine spezielle Buchse vorkommt)
    Der Strom kommt teils über Hohlstecker in den Verstärker (einfach mal auf dem Produktbild schauen), die findet man auch übrigens an den allermeisten Geräten die mit Niedervolt funktionieren. Hohlstecker werden bei den Verstärkern teils nicht mitgeliefert. Am verbreitetsten sind Hohlstecker mit außen 5,5mm und innen 2,1mm. Kauft auch hier direkt mehrere, die kann man immer gebrauchen. Bevor die Frage aufkommt: Beim Kinter MA-700 wird z.B. kein Stromkabel mitgeliefert.
  • Ladebuchse Auch hier empfehlen sich Hohlstecker. Dann muss man den Akku zum Laden nicht immer ein und ausbauen.

Lüsterklemmen sind im inneren Aufbau der Box auch sehr hilfreich.
Ansonsten ist Löten eigentlich auch immer eine Option. Für sauberen Aufbau könnt ihr Schrumpfschläuche nehmen, das geht besser als Isolierband.
Bei Projekten mit mehr Elektronik (Relais, selbstbau Tiefentladeschutz) sind Lochrasterplatinen und Platinenverbinder sehr hilfreich.




Produkte

  • Relais: Ihr braucht 12V DC (Gleichstrom) Relais. Diese sollten einen möglichst hohen Innenwiderstand haben, dann sinkt der Ruhestrom. Dieses 12V Relais ist sogar schon zweipolig. In dem Schaltplan bei der Netzumschaltung bräuchtet ihr also nur eins davon.
  • 5V Quelle: Hier empfiehlt sich ein DC-DC Wandler, die sind für ein paar Euro von Ebay zu kaufen. Gebt in die Suche ein: "DC-DC converter Step Down Buck Module 5V"
    Beispiel 5V Quelle
  • Tiefentladeschutz - Warn LED: Hier gibts den Schaltplan: Spannungswächter mit LM324
  • Tiefentladeschutz - LM3914: LM3914 12V Battery Monitor Circuit
  • Tiefentladeschutz - Fertiglösung: Sucht einfach mal nach "Tiefentladeschutz" auf Ebay. Da gibt es z.B. ein Modul der Marke KEMO. KEMO M148


Elektronik bestelle ich meistens bei Reichelt. Die sind im Vergleich zu anderen Versandhäusern recht günstig und haben eine sehr große Auswahl. Ansonsten ist der örtliche Elektronikladen eine gute Anlaufstelle.




Ihr habt es geschafft!!
Wenn ihr eure erste Box baut und es funktionert beim ersten Einschalten nicht so wie es soll, macht euch nichts draus, das ist immer so. Übung mach den Meister und nur aus Fehlern kann man lernen.


Dieser Thread ist übrigens nur Teil von mehr Threads. Eine Übersicht findet ihr hier: Ein Link wird eingefügt wenn die Übersicht existiert ;)
Wenn einige Links mit der Zeit nicht mehr funktionieren, schreibt mir doch einfach eine Nachricht, dann kann ich das editieren.


Über Anregungen und Kritik freue ich mich sehr, ich sehe den Text als keineswegs perfekt an.
rechtsstehtdertext
Inventar
#2 erstellt: 22. Mrz 2013, 22:33
Respekt. Super Thread, Danke für deine Mühe! Das erspart vieeeele Erklärungen

Sollte nurnoch gepinnt werden.
OmegaSounds
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 14. Mai 2013, 20:58
Immer noch nicht angepinnt? Hat einige offene Fragen geklärt, danke!
DjDump
Inventar
#4 erstellt: 14. Mai 2013, 22:05
Meinetwegen muss der auch nicht angepinnt werden. Bald wird ne Übersicht mit mehreren Threads erstellt, die kann dan angepinnt werden
Leatherface_3
Stammgast
#5 erstellt: 15. Mai 2013, 18:02
IMAG0770

möchte meine schaltung in etwa so realisieren.

Einen Wechselschalter Ein1/Aus/Ein2
Betrieb Ein1 soll einfach nur für den Netztbetrieb sein.
Betrieb Ein2 soll dann über akku laufen

In dem Akkustromkreis kommen dann zusätzlich noch der Lader, welcher ebenfalls über einen Schalter betätigt werden soll..
Ebenso wie ein Voltmeter (vergessen einzuzeichnen) und ggf anderen kleinkram wie ladeport.

So, aber das Problem was ich jetzt habe ist, dass ich diese Schalter nehmen möchte
6 lötfahnen
Habe da jeweils zwei mal: plus,Acc und Masse
Plus versorge ich mit den Pluspol der Batterie, an Masse kommt der Minuspol? Und was ist mit Acc?

für den Lader
2 lötfahnen
Hier löte ich doch einfach den Schalter in Reihe?

Könnte mir einer Erklären wie genau ich die Schalter verlöte?
DjDump
Inventar
#6 erstellt: 15. Mai 2013, 18:54
Einen Schalter zeichnet man anders
Bei deinem Schaltbild weis niemand was du meinst (mich eingeschlossen)
Bei einem Schalter gibt es kein Plus und Minus, demnach auch kein Acc oder Masse.

neu

So ists deutlicher.
Du hast dir zwar den richtigen Ein/Aus Schalter rausgesucht, aber den falschen Ein/Aus/Ein. Da das zweite "Ein" eingeklammert ist, ist diese Stellung nicht rastend. Du müsstest den Schalter (es ist ein Taster) die ganze Zet drücken, damit er in der zweiten "Ein" Stellung bleibt.


Übrigens: Der Schalter hat in deinem Schaltplan keinerlei Funktion. Der Akku ist dauerhaft mit dem Verstärker, Lader und Netzteil verbunden. Die untereinander auch. Er kann also nichts schalten (das einzige was er so könnte, wäre einen Kurzschluss fabrizieren


[Beitrag von DjDump am 15. Mai 2013, 18:56 bearbeitet]
Leatherface_3
Stammgast
#7 erstellt: 15. Mai 2013, 19:10
was wäre denn der richtige ein aus ein schalter?
DjDump
Inventar
#8 erstellt: 15. Mai 2013, 19:15
Leatherface_3
Stammgast
#9 erstellt: 15. Mai 2013, 19:16
und wie geh ich da mit den 6 Lötfahnen um?
Steh grad echt aufm schlauch..

Also der erste Pol:

+ Vom Akku
- Vom Trafo
+ vom Verstärker

Zweite Pol:

- Vom Akki
+ Vom Trafo
- Vom Verstärker

?


[Beitrag von Leatherface_3 am 15. Mai 2013, 19:23 bearbeitet]
DjDump
Inventar
#10 erstellt: 15. Mai 2013, 19:21
Drei in einer Reihe gehören zusammen. Die beiden Reihen haben keine Verbindung. Es sind also elektrisch gesehen zwei getrennte schalter, die vom gleichen Hebel bedient werden.
Die jeweils mittleren Pins in der Reihe sind die Pole die Verbindung zum Verstärker haben. Die jeweils äußeren haben Verbindung zum Akku/Netzteil.

Schlater Seite

Ein aufgeschnittener Schalter würde ungefähr so aussehen.
Leatherface_3
Stammgast
#11 erstellt: 15. Mai 2013, 19:24
Also der erste Pol:

+ Vom Akku
- Vom Trafo
+ vom Verstärker

Zweite Pol:

- Vom Akki
+ Vom Trafo
- Vom Verstärker

?

so versteh ich dein erstes Bild
DjDump
Inventar
#12 erstellt: 15. Mai 2013, 19:27
Denk nochmal nach. Du willst keinen Kurzschluss und am Ende soll der Pluspol vom Verstärker nur mit anderen Pulspolen in Kontakt kommen können
Leatherface_3
Stammgast
#13 erstellt: 15. Mai 2013, 19:35
so, jetzt aber??!!

Unbenannt
DjDump
Inventar
#14 erstellt: 15. Mai 2013, 19:48
Richtig
Ganz simpel.
Leatherface_3
Stammgast
#15 erstellt: 15. Mai 2013, 19:53
okay gut, danke dir
Dann pack ich den Warenkorb mal voll.

Also sind jeweils die + Pins und - Pins eine getrennte Reihe des Schalters?
Unbenannt

Kennst die größe vom Hohlstecker des kinters ma700?


[Beitrag von Leatherface_3 am 15. Mai 2013, 19:57 bearbeitet]
DjDump
Inventar
#16 erstellt: 16. Mai 2013, 11:15
Stimmt so.
Der Hohlstecker hat eine Größe von 5,5/2,1mm
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