Akku in Batteriefach von alter Boombox (Ghettoblaster) einbauen

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Ian.Rabbid
Neuling
#1 erstellt: 21. Okt 2016, 20:16
Hallo liebe Leute!

Nach langem durchforsten des Internets wende ich mich nun an Euch.
Mein Plan ist folgender:

Eine Boombox (Ghettoblaster aus den 80ern) mit einem Akku zu versehen und ihn somit kostengünstig mobil zu machen.

Ich habe mir gedacht einen Akku an die Batterieelektronik zu löten und fertig.

Laut Typenschild braucht die Boombox 15V (10 Batterien á 1,5V) und 30W => Macht also eine Stromstärke von 2A
Ich hätte nun gern eine Laufzeit von 8 bis 10 Stunden => 16 bis 20 Ah

Im Netz habe ich keinen passenden Akku gefunden. Vor allem, da das Batteriefach die Auswahl deutlich einschränkt.
Also ist die logische Konsequenz: Selber bauen!

Meine Frage an Euch ist nun, ob es überhaupt ratsam ist das ganze so anzugehen, denn wir haben es hier ja mit einem Klassiker zu tun, den ich keinesfalls zerstören möchte. Falls ja möchte ich gerne wissen welche Akkus ich für meine Absichten besorgen sollte (Li-Ion, Gel, etc.).
Die Box wird sicher nicht all zu oft benutzt, was lange Standzeiten bedeutet (Auslaufen geht also natürlich gar nicht).

Besten Dank!
Ich hoffe ein sinnvolles Thema erstellt zu haben

Ian.Rabbid
DjDump
Inventar
#2 erstellt: 21. Okt 2016, 20:42
Hi,
Die 30W sind eine Maximalleistung. Im Durchschnitt fließt dan nur ein Bruchteil. Wie lange hält denn die Box mit Batterien? Schau auf Wikipedia nach, wieviele mAh eine Zelle deines Typs hat, damit bekommst du den Durchschnittsverbrauch bei deinem Anwendungsprofil raus.
Jenachdem wie zufrieden du mit der aktuellen Laufzeit bist, kannst du auch die Batterien durch Akkus mit gleichem Formfaktor tauschen. Dann hast du zwar nur noch 12V, das verringert deine maximale Lautstärke minimal, aber die Box sollte immernoch gut damit laufen.

Soll der Akku in das Fach passen, oder darf er außerhalb per Kabel angeschlossen werden? Hat die Box einen Niedervolt Eingang für ein Netzteil? Generell wäre ein Foto super, dann weiß man besser, mit was man es zutun hat.
Ian.Rabbid
Neuling
#3 erstellt: 21. Okt 2016, 20:59
Er sollte schon in das Fach passen.
Die nächste Frage wäre dann auch wieder ob man einen Anschluss für ein Ladenetzteil mit anbringen kann um den Akku laden zu können ohne ihn rauszunehmen.

Anbei die Fotos

!Netzteilanschlüsse

Datenblatt
DjDump
Inventar
#4 erstellt: 22. Okt 2016, 09:32
Was für Batterien kommen denn rein? Was für Maße hat das Batteriefach? Das erste Foto ist zwar nett, man kann die untere Beschriftung aber nicht erkennen.


Wie lange hält denn die Box mit Batterien?
Ian.Rabbid
Neuling
#5 erstellt: 22. Okt 2016, 11:30
Ich habe die Box bislang nur mit der Stromversorgung betrieben. Für die 20 Euro Batteriekosten war ich bislang zu geizig und würde diese lieber direkt in den Akku investieren => Student

Laut Angabe sollen 10x 1,5V D-Batterien ins Fach. Diese gibt es allerdings nicht häufig zu kaufen; eher die 1,2V Variante.

Das Fach misst 230mm x 35mm x 70mm (bxhxt)
Zwei übereinander liegende Reihen AA-Akkus würden also locker hineinpassen

Photo 22-10-2016, 10 58 59
DjDump
Inventar
#6 erstellt: 22. Okt 2016, 11:51
Ich würde einen gebrauchten Laptop Ersatzakku zerlegen und ihn in passende Form bringen.
Laptop Akkus zerlegen.

Du wirst über den Niervolt Eingang nicht einfach laden können. Dafür müsstest du die Elektronik verändern.
Ian.Rabbid
Neuling
#7 erstellt: 22. Okt 2016, 12:18
Okay, was ich zu klären versuche ist, wie genau man mit den Angaben (15V) umgehen muss.

1. Darf ich auf gar keinen Fall darüber liegen? Falls doch, wie viel höher?
2. Darf ich darunter liegen? Falls ja, was ergibt noch Sinn?
3. Die Ladungsmenge (Ah) kann ich so gesehen frei wählen, sollte aber so hoch wie möglich liegen oder?
4. Wenn ich die Akkus in Reihe löte, werden die Spannungen einfach addiert und die Ladungsmenge bleibt gleich, richtig?

Den Netzteilanschluss würde ich mit an den Akku löten. So, dass er Akku fest mit den eigentlichen Batteriewegen verbunden ist und ein Extra-Anschluss fürs Laden, der, wenn ungenutzt, einfach rumliegt. In wie weit ist das möglich?
Froop666
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 22. Okt 2016, 12:26
1. Würde ich nicht.
2. 12V sind vermutlich noch in Ordnung
3. Ja
4. Ja

Was du uns mit dem Netzteilanschluss fragen willst habe ich ehrlich gesagt nicht kapiert, sorry.
Ian.Rabbid
Neuling
#9 erstellt: 22. Okt 2016, 12:34
Das sind schonmal super Infos danke!

Ich versuchs mal mit einem Bild zu veranschaulichen. Der Stecker auf dem Bild sollte dann allerdings ein Niedervolt Stecker sein. So, dass ich Ihn laden kann ohne den Akku irgendwo abstecken zu müssen.
So etwas besser?

Bildschirmfoto 2016-10-22 um 12.29.32


[Beitrag von Ian.Rabbid am 22. Okt 2016, 12:35 bearbeitet]
DjDump
Inventar
#10 erstellt: 22. Okt 2016, 12:54
Du musst schauen, wie das im inneren verdrahtet ist. Es kann sein, dass du einen zusätzlichen Schalter benötigst, um Netzbetrieb und Akkubetrieb zu realisieren. Der Akku darf niemals an einem Netzteil hängen, sondern immer nur an einem geeigneten Ladegerät.
Je nach Ladegerät kannst du das allerdings auch als Netzteil nehmen.

So ein Akku ist möglich.
Ian.Rabbid
Neuling
#11 erstellt: 22. Okt 2016, 21:31
Gut, das werde ich mir noch überlegen.

Kannst du noch etwas über die verschiedenen Akku-Arten sagen?
Was wäre empfehlenswert bezüglich Li-Ion, Gel, etc.?

Und E-Technik Grundlagen:
Akkus in Reihe: Spannung addiert sich, Kapazität bleibt gleich
Akkus parallel: Spannung bleibt gleich, Kapazität addiert sich?!

Alles recht wirr, sorry


[Beitrag von Ian.Rabbid am 23. Okt 2016, 11:56 bearbeitet]
bierman
Inventar
#12 erstellt: 27. Okt 2016, 12:14
Schöner Ghettoblaster! Gebaut wurde er wahrscheinlich von Toshiba, so um 1982-84 rum. Deine Ambitionen das Gerät so zu erhalten finde ich super.
Zur Spannung: Eine frische D-Zelle bringt es je nach Fabrikat auf etwas mehr als 1,6V Leerlaufspannung, das höchste was ich mal gemessen hab waren 1,72V bei einer Lithium-AA-Zelle.
Intern, also bei Netzversorgung, laufen die meisten Ghettoblaster aus der Zeit noch mit mehr als der Batteriespannung. Da hab ich schon mehr als 13V bei einem Gerät gemessen was mit 6 Zellen versorgt werden kann (war ein Grundig).
Wenn also der Akku als Ladeendspannung etwas mehr als 15V hat ist das kein Problem. Ein 4S LiPo käme auf bis zu 16,8V, das ist nicht kritisch. Wenn du ganz sicher gehen willst schau nach den verbauten ICs im Gerät, das sind eigentlcih die einzigen kritischen Bauteile (auch weil man sie teilweise nciht mehr bekommt).

Zum Laden braucht man ein Modellbau-Ladegerät, unbeaufsichtigtes Laden empfehle ich ausdrücklich nicht.

Alternativ kann man auch ein Pack aus AA-Zellen basteln. Ist auch schön leicht, hat etwas weniger Energiedichte und ist deutlich unproblematischer zu laden. Ich habe selber jahrelang einen etwas kleineren Ghettoblaster (Aiwa CS-600) so versorgt. Hielt trotz rotzbilliger Lidl-Zellen (vier Stück mit 2500mAh EUR 2,59) jedes Mal den Abend durch und hatte noch Reserve. Geladen wurde das einfach am Labornetzteil... ja, die Dinger sind deutlich leidensfähiger als alles mit Lithium
DjDump
Inventar
#13 erstellt: 27. Okt 2016, 12:41

bierman (Beitrag #12) schrieb:

Zum Laden braucht man ein Modellbau-Ladegerät, unbeaufsichtigtes Laden empfehle ich ausdrücklich nicht.


Ist bei dir schonmal was schiefgegangen, oder wieso? Mittlerweile sind ja in so gut die allen tragbaren Geräten Lipos, das kann man ja gar nicht alles überwachen.


[Beitrag von DjDump am 27. Okt 2016, 12:42 bearbeitet]
bierman
Inventar
#14 erstellt: 27. Okt 2016, 13:39

DjDump (Beitrag #13) schrieb:


Ist bei dir schonmal was schiefgegangen, oder wieso? Mittlerweile sind ja in so gut die allen tragbaren Geräten Lipos, das kann man ja gar nicht alles überwachen.


Ja, durchaus.
Zum Beispiel ein MacBookPro was aufgrund Akkuplatzer quer durch den Raum flog und ne nicht unerhebliche Menge Putz von der Decke geholt hat.
Verharmlosen ist absolut nicht zu empfehlen. Gerade weil bei einem Selbstbau nicht der Hersteller in irgendeine Mitverantwortung gezogen werden kann sollte man vorsichtig sein.

Wenn ICH seit Jahren problemlos jegliche Akkuchemie am Labornetzteil lade heißt das nicht dass ich das jemanden mit weniger Wissen und Sorgfalt empfehlen würde. Da braucht nur ne Katze einmal durchzulaufen und schon löst sich ne Klemme. Oder man hat den Staubsauger an der selben Steckdosenleiste, Sicherungs fliegt beim Einschalten raus, Ladegerät startet neu mit anderen Einstellungen...

In der überwiegenden Mehrzahl aller Geräte geht das mit den Li-Akkus gut, trotz normal-destruktiver Behandlung. Da sind aber auch umfangreiche Schutzfunktionen verbaut, z.B. gegen Tiefentladung oder zu hoher Spannung am Eingang. Was würde wohl passieren wenn bei meinem auf 4,2V eingestellten und auf 1A beschränkten Labornetzteil bei angeschlossenem Akku die Regelung durchbrennt oder das Poti Faxen macht? Wenn ich da bin, Löschdecke/nasser Pulli, und gut is. wenn nicht, oh oh...

Wer auf Teufel komm raus ne 18650er zum Platzen bringen will muss Geduld und Ausdauer mitbringen (bei den üblichen Flachzellen sieht es schon anders aus, die haben bauart-bedingt z.B. schon kein Überdruckventil und können weniger Hitze an die Umgebung loswerden). Die aktuellen Vorfälle - ausgerechnet beim Note 7 von Akku-Technologieführer Samsung - und diverse Vorkommnisse bei starken Taschenlampen, E-Zigaretten und anderen Hochstromanwendungen zeigen aber immer wieder dass ein bisschen Vorsicht geboten ist. Und deshalb rate ich auch weiter von blauen Amazon-ChinaSchrottAkkupacks ab.
DjDump
Inventar
#15 erstellt: 27. Okt 2016, 14:35
Also ich hatte noch keine Probleme mit Lipos.
Ich hab mal in einem Video versucht die blauen Lipos von Ebay zum explodieren/brennen zu bringen. Aber erfolglos.
Lipos explodieren - sind die blauen Li-Ionen Akkus von Ebay gefährlich?
Am Ende hat er sich aufgebläht, aber der wurde vorher auch 15min lang mit >15A befüttert. Kein normales Netzteil/Ladegerät schafft das. Außerdem hatte ich da schon die Schutzschaltung abgeklemmt.
Welches Ladegerät startet nach Stromabfall mit anderen Einstellungen einfach neu?

Natürlich muss man beim Anschluss sorgfältig sein, aber das muss man ja immer beim Basteln. Auch wenn man ne Autobatterie falsch anschließt, kann man nen Brand auslösen, aber da kommt auch niemand auf die Idee den beim Laden zu beobachten.

Wenn man extra vorsichtig sein will, würde ich den Akku einfach in einem Lipo Beutel laden und den evtl in eine Metallkiste stecken.
bierman
Inventar
#16 erstellt: 27. Okt 2016, 16:41
Solange die Ladetechnik in Ordnung ist passiert meistens nichts. Sieht man ja bei zig Millionen tragbaren Rechnern und Smartphones die tagtäglich im Einsatz sind.

Li-Akkus unterscheiden sich von allen anderen Akkutypen dadurch, dass sie thermisch durchgehen können.

Mir reichen meine Erlebnisse mit den Zellen jedenfalls aus.

Vielleicht mache ich auch mal wieder ein paar destruktive Experimente, genug nicht mehr benötigte Li-Zellen liegen hier jedenfalls rum...
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