mp3 vs. ogg / vorbis

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dirk11
Stammgast
#1 erstellt: 28. Feb 2019, 20:57
Hi Leute!

Schon vor Jahren habe ich meine CD-Sammlung unter Debian Linux mit abcde als FLAC und mp3 gerippt. Wenn ich in meinem config-file nachschaue, dann mit der Option "--preset-standard" für lame bzw. mp3.
Muss ich heute nachträglich files von FLAC nach mp3 umwandeln, so mache ich das mit -mj -q0 -V0 --vbr-new.

Damals habe ich leider bei vielen CDs kein Cover mit in die Metadaten aufgenommen. Diesen Faux Pas würde ich jetzt gerne im Laufe der Zeit beheben, sprich immer wenn ich Zeit habe die id3-Tags auf Fehler überprüfen (ich habe auch noch viele Files mit Umlauten in id3V1, die nicht korrekt dargestellt werden) und ein Cover-Bild hinzufügen.

Jetzt stellt sich mir die Frage, ob ich im Zuge dessen gleich von mp3 auf OGG/VORBIS umsteige!?

Abgespielt werden die Musikfiles fast ausschließlich auf Android-Geräten, die Nutzung von vorbis sollte also kein Problem darstellen.
Angedacht war es, die ogg/vorbis Dateien mit der Option q7 oder q8 zu erstellen, das scheint zumindest filegrößentechnisch den vorhandenen mp3 zu entsprechen.

Ist das sinnvoll?

Oder, anders gefragt:

Ich habe im Netz keine wirklich guten Vergleich mp3 gegen ogg / vorbis gefunden. Bei der o.g. mp3-Einstellung, ab wann fahre ich da mit ogg/vorbis besser, sprich ab wann spare ich Platz mit ogg/vorbis bei möglichst besserer Qualität als mit mp3?

LG

Dirk
moon1883
Stammgast
#2 erstellt: 28. Feb 2019, 21:17
Guckst Du unter https://www.audiohq.de
Für mp3 gilt LAME -V2 ohne weitere Parameter als transparent, wenn Du -V1 oder -V0 nehmen möchtest, so ist das Geschmacksfrage, es schadet nicht und freut den Speichermedienhersteller.

Ähnliches gilt für ogg, -q 6 gilt als transparent, höhere Einstellungen sind noch weniger sinnvoll als bei Lame.

Wenn es das Endgerät kann, spricht nichts gegen ogg. Allerdings ist der Vorteil marginal, wenn überhaupt... also im Prinzip egal. Mach es wie Du willst.

Anmerkung für die, die immer mal wieder fragen, ob sie als mp3 oder flac archivieren sollen: Guckt euch den Kollegen hier an, er hat alles richtig gemacht und als flac archiviert. Von da aus kann er jetzt jederzeit auf beliebige andere Formate konvertieren. Im flac fehlende Metadaten lassen sich nachrüsten.
xoggy
Inventar
#3 erstellt: 28. Feb 2019, 21:29
moon1883 hat's knackig auf den Punkt gebracht.

Die Frage ist auch einfach, ob eine (minimale) Platzersparnis heute noch eine Rolle spielt? Oder limitieren deine Gerätschaften wie z.B. ältere DAPs aufgrund fehlender oder begrenzter Speichererweiterung?
burki111
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 28. Feb 2019, 23:14
Ich würde die Daten nur als Flac halten und dann (benötige ich z.B. für mein doch nicht mehr ganz taufrisches Multimediasystem im Auto mp3) mp3fs benutzen, d.h. einfach das Musikverzeichnis bei Bedarf damit mounten (für ogg ist mir da keine entsprechende Option bekannt).
Theoretisch hat ogg gegenüber mp3 Vorteile, doch in der heutigen Zeit würde ich mir keine wirklich großen Gedanken machen und dort wo es geht flac einsetzen.
dirk11
Stammgast
#5 erstellt: 01. Mrz 2019, 00:19
Die Motivation für meine Frage:
"Bessere" Qualität bei weniger Platzverbrauch.
Nein, ich habe derzeit überhaupt kein Platzproblem, allerdings nutze ich auch microSD-Karten in meinen Android-Geräten. Das ist leider durchaus ein limitierender Faktor bei der Suche nach Neugeräten, weil die allermeisten Geräte nur Hybrid-Kartenschächte haben, also entweder 2x SIM oder 1x SIM und 1x microSD, ich aber in Zukunft gerne beide SIM-Plätze nutzen würde.
Gleichzeitig ist der interne Speicher bei nahezu allen bezahlbaren Geräten zu klein, um auf die microSD zu verzichten - jedenfalls für mich.

Meine Musik-Sammlung beträgt derzeit ca. 50GB in Form der o.g. mp3. Kann ich die ohne Qualitätsverlust mit ogg/vorbis in der Größe um die Hälfte reduzieren, oder ist das utopisch?

@moon1883:
Das mit der Transparenz benötigt für mich noch weitere Erläuterungen.
Bedeutet das, das mp3-V2 und vorbis-q6 qualitativ identisch sind? Ich habe ein wenig mit diesen Parametern gespielt, die ungefähre Dateigröße meiner mp3-V0 erreiche ich bei vorbis mit q7 bis q8. Ist dann das Vorbis-File qualitativ hörbar besser? Oder hört Erika-Mustermann-Hörerin den Unterschied auch mit gutem Equipment nicht mehr heraus? Oder sind gar Vorbis-q8 schlechter als meine mp3-V0?

Zu audiohq.de:
Die Inhalte dort sind, wie alle anderen, die ich gefunden habe, Methusalem-alt. Ich habe nichts jüngeres als 2011 gefunden an Diskussionen, was in der IT sowas wie Steinzeit ist. Ich hätte schon gerne aktuelle belastbare Vergleiche, denn sowohl mp3 als auch vorbis wurden enorm weiterentwickelt, und genau die habe ich nicht gefunden. Vor acht Jahren war z.B. die Prozessorlast bei Nutzung von vorbis ungleich höher als bei mp3 - ob das heute noch so ist, dazu finde ich nichts.

BTW @burki111:
Ich verstehe Dich nicht! Was zum Teufel soll denn der Nutzen von mp3fs für mich sein? Das gibt es nicht auf dem Handy (es wäre auch sinnlos, FLAC zu speichern und dann on-the-fly umzukodieren), ich kann es höchstens auf meinem privaten Server installieren und dann die Daten on-the-fly umkodieren. Das ist für mich die nutzloseste Erfindung, die es gibt: zu Hause kann ich FLAC nutzen, da ist die Bandbreite egal, und unterwegs würde ich dafür Netz mit ordentlicher Datenrate (steht oft nicht zur Verfügung) und genug Datenvolumen im Mobilfunktarif benötigen. Und ein VPN. Wie mountest Du im Auto ein FLAC-Verzeichnis mit mp3fs? Und wozu? Dann kannst Du die Daten auch gleich als mp3 mitführen.


[Beitrag von dirk11 am 01. Mrz 2019, 00:22 bearbeitet]
burki111
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 01. Mrz 2019, 00:26
Mei, mp3fs ist doch genial.
Je nachdem, was ich benötige (an Qualität bzw. Größe), wähle ich die Parameter zum mounten.
Dann kann ich mir die mp3-Dateien auswählen, die ich auf z.B. eine SD kopieren möchte, ohne dass ich explizit enkodieren muss.
dirk11
Stammgast
#7 erstellt: 01. Mrz 2019, 03:01
Das ist was, wenn man zu Hause unter Platzmangel leidet, aber ansonsten wüßte ich absolut nicht, wozu ich das gebrauchen könnte.
moon1883
Stammgast
#8 erstellt: 01. Mrz 2019, 07:11

dirk11 (Beitrag #5) schrieb:
Meine Musik-Sammlung beträgt derzeit ca. 50GB in Form der o.g. mp3. Kann ich die ohne Qualitätsverlust mit ogg/vorbis in der Größe um die Hälfte reduzieren, oder ist das utopisch?

Die Hälfte kannst Du nicht schaffen. Derzeit haben Deine mp3s so ca. 250 kbps, das läßt sich ohne Qualitätsverlust auf 170-210 kbps drücken, also um ein Viertel bis ein Drittel - ob nun ogg oder mp3 ist in etwa gleich - probiere es doch selbst aus!

Transparenz bedeutet, Du (und andere anspruchsvolle, gute Ohren) kannst das FLAC (von der CD) nicht vom mp3 -V2 oder ogg -q 6 unterscheiden. Wenn Du höhere Bitraten wählst, kannst Du es "gar nicht" oder "überhaupt gar nicht" unterscheiden, was das gleiche ist wie "nicht". Mehr (-V0) ist also Platzverschwendung und Augenwischerei. (Ich mach' das trotzdem auch so mit -V0... aus Spaß, rational begründen kann ich das definitiv NICHT.)

LAME ist seit langem ziemlich ausentwickelt. Seit 2011 hat sich da nicht mehr sonderlich viel getan. Bei OGG sind mit diesem aoTuv (oder wie der heißt) vor allem noch Fortschritte im niedrigen Bitratenbereich für Sprache (z.B. Podcasts) gemacht worden.

Überleg' doch mal, ob Du Dir nicht einen DAP zulegen willst, da hast Du das Platzproblem nicht und schonst den Akku von dem Telefon. Es muß ja nicht gleich der Mörsergranatenplayer im vierstelligen Bereich sein - was richtig ordentliches gibt's schon um einen Hunni.
dirk11
Stammgast
#9 erstellt: 01. Mrz 2019, 13:46
Danke für die ausführliche Erklärung, aber dann "lohnt" sich das für mich nicht.

Der total irrationale Gedanke dahinter war natürlich auf der einen Seite, dass besser als transparent nicht vielleicht noch irgendwie bemerkbar besser klingt (sagt jemand, der einen KZ ZSN nicht vom KZ ZS3 unterscheiden kann bzw keine Unterscheidungsmerkmale hineininterpretieren kann...).
Auf der anderen Seite das ebenso irrationale "Gefühl", damit selbst einen Benefit zu bekommen und gleichzeitig OGG/VORBIS zu unterstützen - was natürlich Blödsinn ist, weil das niemand mitbekommt.

Somit ist für mich ausreichend, immer dann, wenn mich ein Album oder ein Titel ärgert, sei es durch ein fehlendes Album-Foto oder durch Schreib- oder Darstellungsfehler im id3tag, mich dann an dessen Korrektur zu setzen.

Ich habe nämlich meine Geräte schon lange auf UTF8, es muss aber mal Probleme mit id3tagV1 gegeben haben, die mich jetzt einholen, denn ganz viele Audiofiles mit id3V1 und Umlauten zeichnen sich durch eine fehlerhafte Darstellung ebendieser aus. Bei selten gespielten Stücken kann ich darüber hinwegsehen, aber bei gerne gehörten nervt das irgendwann.

Im übrigen ist ja nicht alles mit V0 erstellt, ganz vieles mit preset-standard, von dem ich gerade nicht weiß, welcher Einstellung das entspricht.


Dirk
P.S.: zum Player - dafür sah ich bisher absolut keine Notwendigkeit; eher im Gegenteil, das wäre ein mitzuschleppendes Gerät mehr, welches doch ein wenig mehr Platz wegnimmt als eine microSD. Hätte auch Nachteile: ich höre viel Musik im Auto, da ist es praktisch, dass das Telefon sich per BT automatisch verbindet, bei Anrufen die Musik stoppt und durch das große Display (ein Xiaomi Mi Max 2 mit 6,44") sehr gut bedien- und ablesbar ist.
Basstian85
Inventar
#10 erstellt: 03. Mrz 2019, 10:15
Wenn du in jede MP3-Datei ein Coverbild einbinden willst wird natürlich auch wieder mehr Speicher belegt (je nach der Größe und Qualität der Bilder).

Schau doch mal nach ob deine App es unterstützt, wenn das Coverbild einmal in dem Ordner des Albums abgelegt ist. Dann hättest du nur 1 Bild pro Album statt xy Bilder. Auf die komplette Sammlung übertragen macht das auch schon einen Unterschied, vor Allem wenn man nicht nur 250x250 Minibilder hat...


[Beitrag von Basstian85 am 03. Mrz 2019, 10:17 bearbeitet]
dirk11
Stammgast
#11 erstellt: 03. Mrz 2019, 13:22
Interessanter Einwurf, danke!
Allerdings finde ich es schon super, wenn das korrekte Bild in den id3tag integriert ist. Die App (BlastOn Music PlayerPro) unterstützt Bildersuche aus dem Netz, da wird nur oft nicht das richtige gefunden. Ich nehme bisher immer was ungefähr zwischen 300x300px und 600x600px. Das sind zumeist unter 100kb pro Bild, da kann ich gut mit leben.
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