Soundsignatur eines alten Sony mp3-Players mit dem Clip+ einstellen (EQ)

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Stone777
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 18. Okt 2013, 09:46
Hallo zusammen,

ich würde gerne die Soundsignatur meines alten Sony mp3-Players NW-E 107 mit einem SanDisk Clip+/Rockbox über EQ-Einstellungen "simulieren". Dee Sony hat noch keinen Clear Bass, d.h. theoretisch sollte/könnte der Sound doch über den feiner abstimmbaren Rockbox-Equalizer einstellbar sein, oder?

Bislang schaffe ich es nicht, den knackigeren Bass und die luftigeren Höhen des Sonys mit dem Clip+ zu reproduzieren. Ist das evtl. mittels EQ gar nicht möglich? Gibt es eine Technik, um die Soundsignatur des alten Players zu messen, so dass ich die Werte im Clip+ einsetzen kann?

Über jeden Tipp dankbar
mazeh
Inventar
#2 erstellt: 18. Okt 2013, 14:59
Zuerst ist es wichtig zu wissen, welchen Hörer du in beiden Fällen benutzt hast.
Die Hörer welche in deiner Signatur aufgelistet sind, sind z.B nicht "ohne individuelle Konsequenzen" an Sony Portables nutzbar.
Stone777
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 18. Okt 2013, 18:44
Ich verwende den UM3X und den W4 - wobei der W4 nur am Clip+ wirklich gut für meinen Geschmack einstellbar ist, da der alte Sony keinen geeigneten EQ dafür hat. Den W4 muss ich bei 5k um ca. 5 db anheben.

Wie geht man generell am besten vor, um eine "fremde" Soundsignatur mittels EQ an einem anderen Gerät zu erreichen? Gibt da eine systematische Vorgehensweise? Mein Gehör ist nicht musikalisch/fein genug, die die Unterschiede zu hören - und durch Ausprobieren klappt es nur solala ...

p.s. Die veraltete Seitensignatur aktualisiert :-))


[Beitrag von Stone777 am 18. Okt 2013, 18:47 bearbeitet]
mazeh
Inventar
#4 erstellt: 19. Okt 2013, 01:46
Mit der Software "RMAA 6" für Windows kannst du erstmal den Frequenzgang des "nackten" Sony überprüfen.
Du benötigst dafür ein Kabel mit beidseitig 3,5mm Klinke und eine Soundkarte. Die Qualität letzterer soll hier erstmal keine große Rolle spielen.
Damit bekommt du , je nach Einstellungen des Players, einen Frequenzgang.

Was darüber hinaus dann interessant wäre, ist , wie der Frequenzgang des Sony mit angeschlossenem W4 oder UM3x aussieht.
Dadurch das es sich um einen Mehrwege Hörer handelt, mit einem quasi frequenzabhängigen Widerstand , kommt es bei solchen Hörern an Geräten mit auffällig höherem Widerstand als 1Ohm am Ausgang , zu Fequenzverbiegungen bzw. Wellen des Players selbst.
Der Sansa Clip+ kennt , mit 0.5Ohm, dieses Problem z.B nicht.

Das musst du also als nächstes mit RMAA ausschließen können oder aber dankend "als zusätzliche Info ( für den EQ )" mitnehmen.

Um den Frequenzgang des Sony mit einem angeschlossenen Hörer zu überprüfen, benötigst du zusätzlich ein 3.5mm Y Adapter . Klick

Es gibt hier auch irgendwo einen Thread über dem Umgang mit RMAA, die Software ist aber recht einfach gehalten , ggf. fragst du einfach noch mal nach.
Umkehrt kannst du deine späteren Einstellungen am Rockbox EQ damit auch überprüfen / vergleichen.



Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

Es sei aber noch gesagt,

das die Möglichkeit besteht , dass dein alter Sony hierbei keine "derartigen" Auffälligkeiten zeigt und der für dich wahrgenommene Unterschied eine, technisch bedingte, Eigenschaft dieses Players ist , welche man mit einen EQ nicht angleichen kann.
Ein brutaler Vertreter dieser Gattung ist der Meizu M6. Über den gibt es hier auch einen Thread bezüglich EQ Anpassung mit Rockbox.
Stone777
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 19. Okt 2013, 10:59
Wow, also erstmal vielen Dank für die wahnsinnig hilfreiche Antwort! RMAA ist genau das, wonach ich gesucht habe!

Momentan mache ich vermutlich noch etwas falsch, denn die Freq. Responses sehen etwas seltsam aus (log/lin):

Frequency Rsponse Clip+ / SONY NW-E 107Frequency Rsponse Clip+ / SONY NW-E 107

Einerseits gibt es zum Clip+ bereits Messungen hier im Forum und die sehen besser aus. Andererseits sehen beide Kurven zu ähnlich aus und zeigen beide einen seltsamen/inkorrekten Abfall aller Frequenzen oberhalb von 6k Hz.

Ich muss dazu sagen, ich messe das am Mic-Eingang eines Asus U36 - der Eingang scheint für Mikrofon und Line-In okay zu sein; jedenfalls klingen die Aufnahmen beim Anhören normal und ich überspiele das RMAA-Testsignal bei -49 db am Clip+. Der Sony hat keine db Anzeige für die Lautstärke.

Was auch seltsam ist: die Line-In-Aufnahme vom Sony klingt sehr schräg - die vom Clip+ dagegen tadellos ...

Hast Du spontan eine Idee, wo das Problem liegt? Ansonsten probiere ich einfach mal noch herum. Hab leider kein zweites Aufnahegerät und auch (noch) kein Y-Kabel.

Danke nochmals!
mazeh
Inventar
#6 erstellt: 19. Okt 2013, 19:18
Das sieht wirklich extrem Schräg aus. Da aber beide Messungen zumindest im Ansatz "ähnlich" aussehen , würde ich den Fehler klar am Line Eingang des U36 vermuten.

Aber du sagst auch , das Aufnahmen über diesen LineIn noch recht normal klingen !? Hmm

Drehe besser beide Geräte, für das RMAA Signal, fast voll auf .. + / - .. und passe den Pegel des LineIn in den Soundeinstellungen lieber nach unten an. Passe aber dabei auf dass die, eventuell noch zusätzlich aktivierte, Verstärkung von oft 10 oder 20dB ausgeschalt ist.

Edit: Falls es ein Realtek Soudchip ist und du den original Treiber installiert hast , solltest vieleicht auch alle Spielereien wie Rausch und Echounterdrückung usw , abschalten.


[Beitrag von mazeh am 19. Okt 2013, 19:31 bearbeitet]
Stone777
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 19. Okt 2013, 19:36
Ahhhhh, die automatische Pegel-Anpassung/Verstärkung des Line-Ins Das klingt gut!
Ich probiere das morgen aus. Mit den Hinweisen komm ich auf jeden Fall weiter und sollte es hinkriegen :-) Merci!

Momentan gewöhne ich mich scheinbar immer mehr an den neuen Clip+ Sound - vermutlich hat der Sony im Laufe der Jahre mein Gehör "verstimmt"


[Beitrag von Stone777 am 19. Okt 2013, 19:37 bearbeitet]
mazeh
Inventar
#8 erstellt: 19. Okt 2013, 20:05
nee . leider nicht automatische - aber jetzt wo du "automatische Pegelanpassung " schreibst, fällt mir erst auf, das es auch deutlich übersteuert ist.

nochmal kurz:

die Verstärkung des LineIn ausschalten oder runterdrehen sowie eventuelle Rauschunterdrückung usw. raus.
Den Eingang vor der Messung in RMAA kallibrieren, hierfür ist die calibration file welche RMAA immer zusätzlich erstellt.
Dabei schauste, dass die Kalibrierung bei -2 bis -10 liegt , also Player oder LineIn anpassen.


vermutlich hat der Sony im Laufe der Jahre mein Gehör "verstimmt"


das kann gut sein.


[Beitrag von mazeh am 19. Okt 2013, 20:05 bearbeitet]
Stone777
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 20. Okt 2013, 10:10
Perfekt! Das war es! Also Pegelanhebung, Rauschunterdrückung, etc. *lach* Beim Sony hat die Soundkarte offenbar eine Menge des Klangs als "Rauschen" unterdrückt, weswegen die Aufnahme vorher so seltsam klang. Das "Rauschen" zeigt sich aber auch im EQ-Spektrum. Vermutlich unwahrscheinlich, aber falls jemand den Frequenzgang des Sony NW-E 107 sucht, stelle ich das Bild auch hier ein. Der Sony ließ sich - mir unerklärlicherweise - nur mit relativ starkem/übersteuertem Signal aufnehmen. Mit einem schwächeren Signal konnte RAMM nichts anfangen ... Erstmal die Frequency Responses:

FR log/lin Sony NW-E 107 vs. NW-E 107 mit EQ vs.Clip+FR log/lin Sony NW-E 107 vs. NW-E 107 mit EQ vs.Clip+

Die Diagramme zeigen die FR von Clip+ (mit meiner EQ-Einstellung für den UM3x) + die Ergebnisse für den NW-E 107 ohne EQ und mit EQ für den UM3x. Aufnahme ohne Y-Kabel, also ohne angeschlossenen Kopfhörer.

Beim Clip+ sind mittels EQ die tiefen Bässe leicht und die Höhen stark angehoben -> ab 5 kHz aufwärts +5-6 db. Der Sony bietet nur Höhen- und Bässeanhebung als einfache Einstellung. Dort wurden lediglich die Höhen verstärkt, denn der Sony hat von Natur aus bereits ausgeprägte Bässe - auch sichtbar im Spektrum. Seltsamer Weise schaut das Spektrum des Sonys bei eingeschaltetem EQ geradezu verzerrt aus . Der extreme Peak bei 60 Hz ... keine Ahnung, woher der kommt, aber er ist reproduzierbar :-P Im linearen Spektrum ist der Peak gar nicht sichtbar.

Naja, was jedenfalls erkennbar ist: der Sony hat eine extreme Badewannenform und zeigt eben auch ab etwa 5 kHz eine deutliche Anhebung der Höhen - was dem UM3x m.E. zugute kommt. Die Höhen klingen im Sony dafür entsprechend zu spitz, da dort noch mehr verstärkt wird. Insgesamt schaut das Spektrum des Sonys wirklich grauenhaft aus, aber er klingt subjektiv tatsächlich gut - mit dem UM3x. Der W4 ist nur ohne EQ dort hörbar.

Was sagt denn im RMAA das Frequenzspektrum mit "swept sine" aus? Also dieses hier:

Swept Sine FR NW-E 107 vs. Clip+Swept Sine FR NW-E 107 vs. Clip+

Schönen Sonntag noch!


[Beitrag von Stone777 am 20. Okt 2013, 10:12 bearbeitet]
Lightless
Inventar
#10 erstellt: 20. Okt 2013, 12:29
Für richtige RMAA-Messungen sind Mic-Eingänge so ziemlich ungeeignet.
Da brauchst du schon besseres Equipment um zuverlässigere Messungen durchzuführen.
mazeh
Inventar
#11 erstellt: 20. Okt 2013, 13:16
Solage man keine tatsächliche Analyse des Signals , mit einer höheren Auflösung, vorhat , wird sich am Frequenzgang , als Vergleichszweck, mit professionellem Equipment gegenüber einem auf Line Level reduzierten Mic Eingangs, meist nicht viel ändern.
Stone777
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 20. Okt 2013, 13:38
Für eine grobe Aussage/Anpassung reicht mir das schon. Die Tendenz des Sonys ist schon erkennbar :-) Vor allem hat mich interessiert, ob der Sony wirklich starke Abweichungen oder Peaks im Spektrum hat.

Der Eingang ist laut Beschreibung tatsächlich für beides vorgesehen. Wo/wie der Pegel angepasst wird, weiß ich aber auch nicht. Die Grundkurve des Clip+ schaut damit auch sauber aus.

Also Danke Euch allen für die tollen Tipps und Hinweise!
mazeh
Inventar
#13 erstellt: 20. Okt 2013, 13:53

Seltsamer Weise schaut das Spektrum des Sonys bei eingeschaltetem EQ geradezu verzerrt aus


Das ist dein Eingang der verzerrt ... der EQ des Sony haut scheinbar ganz schön rein ! Du müsstest den Pegel dann erneut anpassen. Mindestens um 10dB nach unten , oder neu kalibrieren.


[Beitrag von mazeh am 20. Okt 2013, 23:32 bearbeitet]
Stone777
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 20. Okt 2013, 19:05
Das ist bei dem SONY etwas seltsam: Sobald ich das Signal um 3-5 db bei der Kalibrierung absenke, dann findet RMAA das Testsignal im Test selbst nicht mehr. Geh ich um die 3-5 db rauf, dann meldet RMAA auch das Clipping bzw. die Verzerrung. Vielleicht teste ich nochmal morgen - der Clip+ machte dabei generell kein Problem.
Stone777
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 20. Okt 2013, 19:33
Okay, es hat mich doch interessiert. Also neu aufgenommen:

SONY NW-E 107 Frequenzspektrum mit und ohne EQ

Was genau am SONY nicht passt - keine Ahung. Jedenfalls ist die erste Messung oben so zackig, da es *untersteuert* war. Um eine saubere Kurve zu erhalten, muss ich bei der Kalibrierung deutlich übersteuern. Nach der Messung erhalte ich dann auch eine Clipping-Warnung. Allerdings ist das soweit der einzige Weg zu einem ordentlichen Spektrum.

Ich kenn mich nicht groß aus mit diesen Spektren, doch ich finde, das schaut jetzt gut aus. So hatte ich mir das beim SONY auch etwa vorgestellt. Ein Hügel im Bass-Bereich und eine gewollte Anhebung der Höhen.

LG
mazeh
Inventar
#16 erstellt: 20. Okt 2013, 23:26
Das schaut doch echt gut aus... ist ja für Rockbox kein Thema... falls dir das immer noch gefällt
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