Erklärungsbedarf Upsampling/Oversampling

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el`Ol
Inventar
#1 erstellt: 05. Mai 2009, 15:33
Hallo alle zusammen!

Bei einem Tuner alter Philips CD-Player habe ich gelesen, dass diese frühen Geräte, die mit 14bit und 4-fachem Oversampling arbeiten, das erste der vier Bit unverändert lassen und die folgenden drei nur aus dem ersten berechnen.
http://www.romangross.com/v7/content/pdf/philips_cd.pdf
Desweiteren wird behauptet, alles andere wäre Upsampling und würde erst seit den späten Neunzigern Verwendung finden. Was in den späten Neunzigern aufgekommen ist, war das nicht die asynchrone Form des Upsampling? Und seit wann werden nun eigentlich Interpolationswerte berechnet?


Oliver
Uli72
Stammgast
#2 erstellt: 17. Mai 2009, 22:24
Hallo,

beim vierfachen OS werden einfach gesagt aus einem Wert (16Bit) vier Werte erzeugt. D.h. die Anzahl der Werte (Samples)pro Zeiteinheit wird vervierfacht 44.1kHz -> 176kHz. Diese Werte werden aus dem Verlauf des Signal und nicht nur einem Wert berechnet.

Upsampling beschreibt das Umrechnen auf eine andere Samplingfrequenz, z.B. 96kHz. Da dies kein vielfaches der ursprünglichen Samplingfrequenz ist, ist diese Wandlung asynchron.
pelmazo
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 18. Mai 2009, 12:56
Der gute Tuner feuert gleih eine ganze Batterie von Falschinformationen ab. Das macht keinen guten Eindruck.

  • Die Laufwerke geben das Audiosignal nicht als SPDIF-Signal ab, es sei denn man nimmt ein PC-Laufwerk, und selbst da kommt der SPDIF-Ausgang wieder aus der Mode, weil ihn fast niemand benutzt.
  • Fast kein D/A-Wandler-Chip akzeptiert ein SPDIF-Signal direkt. In 99% aller Fälle braucht man dazu einen separaten SPDIF-Empfängerchip.
  • Die heute erhältlichen D/A-Wandlerchips arbeiten mehrheitlich nach dem Sigma-Delta-Prinzip und haben daher Oversampling-Faktoren von 64x oder gar 128x.
  • Am Ausgang des D/A-Wandler-Chips kann nur dann ein 2V Signal anstehen wenn es ein symmetrischer Ausgang ist, sonst würde die Betriebsspannung von 5V oder 3,3V nicht reichen (die 2V sind Effektivwerte, der Spitzenwert ist fast das Dreifache!). Ein symmetrischer Ausgang braucht aber eine nachfolgende Elektronik, wenn ein unsymmetrisches Cinch-Signal herauskommen soll.
  • Warum sollte man bei einem CD-Spieler, bei dem es um originalgetreue Wiedergabe geht, einen entwicklerspezifischen Klang erzeugen wollen, der ja zwangsläufig weg vom Original führt?
  • Die Erklärung von Oversampling ist falsch. Abgesehen von Flüchtigkeitsfehlern, wie mS statt µs, und damit zusammenhängenden krassen Rechenfehlern, hat der Schreiber anscheinend von der Abtasttheorie und damit der Grundlage der digitalen Audiotechnik wenig verstanden, und ersetzt das mit Suggestivformulierungen.
  • Auch von den Einflüssen des Taktes hat er nichts verstanden, und es ist unklar wo er seine Irrtümer hernimmt. Er bringt Datenfehler, Jitter, Abtastperioden und Genauigkeitsanforderungen völlig durcheinander und hat keinen Plan wie diese Dinge zusammenhängen.

    Und so geht es weiter. Ein dilettantisches, nicht ernst zu nehmendes Machwerk.
  • el`Ol
    Inventar
    #4 erstellt: 18. Mai 2009, 18:48
    OK, vielen Dank.

    Zum Thema asynchrones Upsampling, gibt es da eigentlich Erklärungsmodelle, warum das gut klingt?
    An sich ist es ja nicht verständlich, warum man zum Abspielen einer CD zwei unabhängig voneinander taktende Quarze verwenden sollte.
    pelmazo
    Hat sich gelöscht
    #5 erstellt: 18. Mai 2009, 23:49
    Gerade bei CD-Spielern gibt es für das Upsampling keine vernünftige Begründung, denn da kann man auf einfache Weise alles aus einer Taktquelle speisen. Ich halte das für eine Marotte.
    linear
    Stammgast
    #6 erstellt: 19. Mai 2009, 08:24
    Over-/Upsampling steht eigentlich für eine Überabtastung. Bei einer Abtastung von 44,1 kHz, wie von CD vorgegeben ergeben sich sehr steile Filter, die schwer vernünftig zu realisieren sind und sich schlechter bei Impulsen verhalten. Rein theoretisch braucht man natürlich nur 44,1 kHz, um alle Daten auslesen zu können.
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