Was genau (und wie viel) bringt Upsampling?

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Haui87
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 14. Jun 2011, 21:42
Hi Leute!

Ich bin im Besitz eines HD 598 und einer eher mittelmässigen Soundkarte (Creative Sound Blaster X-Fi Xtreme Audio). In letzter Zeit habe ich zumindest auch bei der Software aufgerüstet, soll heissen, ich höre nur noch flac mit foobar. Ich habe aber irgendwie das Gefühl, dass der KH sehr dumpf klingt (ich bin etwas neuer auf dem Gebiet, daher kann ich eher weniger mit Fachbegriffen brillieren ). Ich habe dabei alle Soundeffekte etc. deaktiviert. Bisher war ich der Auffassung, dass das an einem hohen Ausgangswiderstand der Karte liegt, weil der HD 598 doch relativ empfindlich in dieser Hinsicht sein soll.

... wie ich mal wieder ausführlichst abgeschweift bin...

Ich wollte mir den von Markus so oft gelobten U100 zulegen, weil ich auch schon den Test auf headfonia.com gelesen hatte, wo auch der HD 598 ausprobiert und für gut befunden wurde (sowie auch der HD 650, mit dem ich etwas liebäugle).
Jetzt hab ich aber in Stereoplay und Audio gelesen, dass es es sehr viel ausmachen würde, wenn ich von der normalen CD-Qualität von 16 bit und 44 kHz upsampeln (Denglisch ) würde. Und da komme ich wieder zu dem Titel: Reicht zu einer deutlichen Klangverbesserung der U100 oder eher weniger? Ich bin da auf den Aqvox USB 2 D/A MKII gestossen. Wäre das so etwas, was die in den Heftchen meinen?

Gruss
Robert
ZeeeM
Inventar
#2 erstellt: 14. Jun 2011, 21:54
Man kann es kurz machen: Du hast für deinen Geschmack den falaschen Kopfhörer, wenn deine Soundkarte da nicht nochwas verbiegt.
Mit der Wahl des DACs, Kabel oder sonst welchen Sachen in der Richtung änderst du nicht grundlegen den Klangcharacter des KH.
Bad_Robot
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 14. Jun 2011, 21:59

ZeeeM schrieb:
Du hast für deinen Geschmack den falaschen Kopfhörer

Ja, der Verdacht drängt sich mir leider auch auf.

Auch der HD650 wäre dann falsch.

Unter Umständen würde ein Beyer DT-880 besser passen.

Viele Grüße,
Markus
ZeeeM
Inventar
#4 erstellt: 14. Jun 2011, 22:01

Bad_Robot schrieb:
Unter Umständen würde ein Beyer DT-880 besser passen.


Oder ein K601/701
Haui87
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 14. Jun 2011, 23:09
Danke für die schnellen Antworten.

D.h., der Beyer ist da sehr anspruchslos (oder sagen wir anspruchsloser), was die Technik am anderen Ende des Kabels angeht?

Dann werd ich mal schaun, ob ich den irgendwo probehören kann... und wenn ich meinen HD 598 wieder verkaufe und keinen DAC/KHV dazu, komm ich mit nem DT880 fast noch billiger (das freut den Studenten ).

Ok, soweit erstmal danke, aber das mit dem Upsampling interessiert mich dann doch noch. Ich will mal die Audio aus ihrem Test zum Aqvox USB 2 D/A MKII zitieren: "Als die Musik ertönte, standen den Testern für einige Minuten die Münder offen."

Gut, das ist mehr als 5 Jahre her, aber ich lese halt von sowas hier im Kopfhörerteil des Forums nicht viel von solchen Geräten oder werf ich grad irgendwas durcheinander? Verzeiht meine Blauäugikeit

Gruss
Robert
highning
Stammgast
#6 erstellt: 15. Jun 2011, 00:57
Um zu Deinem ursprünglichen Thema Upsampling zurückzukommen:

Es macht schon etwas aus, verändert das Klangbild aber nicht wesentlich. Es wird also nicht spürbar räumlicher, bass-, mitten- oder höhenbetonter usw.

Ich würde sagen, für Deine Ansprüche solltest Du Dir vor allem Gedanken über einen passenden Kopfhörer machen und kannst solche Sachen ruhig erst mal außer Acht lassen.

Solange Du immerhin die korrekten Sampling- und Bitraten eingestellt hast, ist schon mal alles wunderbar
chill33hh
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 15. Jun 2011, 07:16
Vielleicht wirklich mal den K601 oder K701 probehören. Alternative könnte auch noch einer der kleineren Grados sein, die klingen sehr direkt, ein Sr 60 wäre da bei begrenztem Budget keine schlechte Wahl. Die teureren Grados haben meiner Ansicht nach ein wesentlich schlechteres P/L Verhältnis.
Bad_Robot
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 15. Jun 2011, 07:56
Hallo,

Haui87 schrieb:
D.h., der Beyer ist da sehr anspruchslos (oder sagen wir anspruchsloser), was die Technik am anderen Ende des Kabels angeht?

das jetzt nicht unbedingt. Worauf ich hinaus wollte ist, du hast wahrscheinlich einen Kopfhörer, dessen tonaler Character dir nicht zusagt. Daran kannst du auch mit einem DAC/KHV nichts ändern.

Viele Grüße,
Markus
ZeeeM
Inventar
#9 erstellt: 15. Jun 2011, 09:38

Haui87 schrieb:
Ok, soweit erstmal danke, aber das mit dem Upsampling interessiert mich dann doch noch. Ich will mal die Audio aus ihrem Test zum Aqvox USB 2 D/A MKII zitieren: "Als die Musik ertönte, standen den Testern für einige Minuten die Münder offen."


Was sollen sie auch sonst schreiben? Das wird schon so vom Hersteller erwartet.

Primär holt Upsampling nicht mehr aus dem Original raus.
Nach dem asynchrones Upsampeln entkoppelt vom Quellentiming. Upsampling an sich vereinfacht die Aufgabe für den Tiefpass nach dem Wandler.
Wenn man mal blind A/B Vergleiche macht und
auf genauen Pegelableich achtet, dann steht das eine oder andere Mal auch der Mund offen, aber nicht aus den Gründen, die so manches Blättchen da kund tut.
Haui87
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 15. Jun 2011, 10:11

ZeeeM schrieb:

Bad_Robot schrieb:
Unter Umständen würde ein Beyer DT-880 besser passen.

Oder ein K601/701

Das hatte ich gestern noch vergessen: ein K701 befindet sich schon im Haushalt, ist allerdings nicht meiner. Er hört sich sehr viel besser an als mein HD598, ich kann das nicht genau beschreiben :., irgendwas fehlt noch. Es geht aber sich in die Richtung, die mir vorschwebt.

Aber vielen Dank auf jeden Fall, ihr habt mich erstmal vor unnötigem Geldausgeben bewahrt

Gruss
Robert
richi44
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 18. Jun 2011, 10:02
Angenommen, das analoge Signal wird mit 16 Bit und 48kHz in ein Digitalsignal gewandelt und dieses sieht im Moment wie folgt aus: 0110 1011 1001 0110
Jetzt kann ich dieses einmal einlesen oder zweimal oder viermal, am Digitalwert und damit am zugrundeliegenden Analogwert ändert dies nichts.
Wenn sich zwischen diesem Momentanwert und dem nächsten die letzte Vierergruppe nach 0101 ändert, so ist dieser zweite Wert um 1 Bit kleiner geworden. Hätte ich mehr Bits zur Verfügung, so könnte ich durch Interpolation die Zwischenwerte bilden.
Mal angenommen, die CD, die ich abspielen will hat einen gröberen Schaden. Damit ist eine Signalrekonstruktion durch die Fehlerkorrektur nicht möglich und es kommt zur Interpolation, also zu dem "gefürchteten" Murks. Dies wollen wir ja wenn immer möglich vermeiden, weil es ja für den Klang sooooo schädlich ist.
Bilde ich aber die Zwischenwerte durch eine höhere Bitzahl, meist verbunden mit einer höheren Samplerate, so wäre dies ja das Selbe wie die Interpolation im Fehlerfall, der nicht mehr rekonstruiert werden kann, also schlecht.
Jetzt ist entweder beides schlecht oder beides gut.
Es stellt sich also mal die Frage, was ich damit erreiche.

Als nächstes kann man sich fragen, wie weit die Genauigkeit gehen soll. Wenn wir einen Ton hören mit angenommenen 85dB und da ist ein zweiter Ton mit 25dB (-60dB)so ist dieser zweite Ton in der Regel nicht hörbar, weil er durch den lauteren verdeckt wird. Die CD mit ihren 16 Bit schafft eine Dynamik von 96dB. Also haben wir da in der Praxis genügend Abstand, um leise Signale noch aufzeichnen zu können, die aber im praktischen Betrieb unhörbar sind. Dies immer unter der Annahme, dass die CD normalerweise fast vollständig ausgesteuert ist, was der Praxis entspricht. Eine Erhöhung der Bitzahl verbessert weder die Genauigkeit noch die Verzerrungen im hörbaren Bereich.

Jetzt kann man sich fragen, was denn eine höhere Abtastfrequenz soll (z.B. auch Oversampling): Damit sind eigentlich höhere Frequenzen aufnahmefähig. Es ist nämlich notwendig, nicht nur bei der Wiedergabe die Frequenzen oberhalb der halben Samplingfrequenz steil abzuschneiden, sondern dies braucht es auch bei der Aufnahme. Je steiler ein Filter sein muss, umso grösser sind die Impuls- und Phasenprobleme.
Baut man einen CDP mit direkter DA-Wandlung, so sollte 20kHz ungedämpft wiedergegeben werden (maximal -1dB), 22kHz aber muss mit mindestens 60dB bedämpft werden. Verfügt der CDP über ein Oversampling von 4 fach, so liegt die Filterung bei 88kHz -60dB und 20kHz -1dB. Dies ist wesentlich einfacher zu realisieren. Bei der Aufzeichnung aber bleibt das Problem.
Baut man ein Aufzeichnungsgerät mit höherer Samplingrate, behält aber die Audiogrenze von 20kHz bei, so ist die hohe Steilheit nicht nötig.
Oder wenn man eine Bearbeitung vornimmt (Equalizer) so muss die maximale Anhebung berücksichtigt werden, also macht eine höhere Bitrate Sinn. Für die eigentliche Aufzeichnung auf CD wird natürlich die Samplerate wieder auf 44,1kHz umgerechnet und die Bitrate auf 16 Bit reduziert.

Damit ist die (nicht hörbare) Verbesserung hinfällig und eine erneute "Verbesserung" somit nicht realistisch.
cr
Inventar
#12 erstellt: 18. Jun 2011, 13:37
Vereinfacht würde ich sagen: Upsampling ist ein Ansatz, das vorhandene Signal auf technisch möglichst einfachem Weg möglichst verlustfrei wiederzugeben.
Im besten Fall stellt man mit möglichst kleinen Abweichungen das vorhandene Digitalsignal wieder analog dar, was sich eben mit Upsampling technisch billiger erreichen läßt als ohne.
Oder noch mal anders: Bei Upsampling werden auf digitaler Ebene Zwischenwerte errechnet, die sich sonst auf analoger Ebene durch den Tiefpass-Filter auch ergeben. Und ersteres ist technisch einfacher zu realisieren als zweiteres, wenn man höchste Ansprüche an Präzision anlegt.
Vor allem ist es aber ein Marketing-Gag, denn Wandlung ohne Over/Upsampling gibt es sowieso schon seit Mitte der 80er nicht mehr.
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