DAB Tuner - Einsteigerfrage

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silver666
Stammgast
#1 erstellt: 05. Apr 2009, 14:11
Hallo,

ich beschäftige mich gerad mit dem Thema DAB und konnte im Netz bzw. hier nicht die ganz genaue Erklärung zum Thema DAB finden.
Mich interessiert vorallem die Anschlußmöglichkeiten (Kabel, Satellit, terrarestisch und normale FM Antenne).

Welche Voraussetzungen muss man erfüllen um DAB nutzen zu können?

Hab hier im Haus nur analoges Kabel.

Danke und Gruß

silver
_axel_
Inventar
#2 erstellt: 05. Apr 2009, 17:06
Hi,
also Satellit und Kabel kannst Du schon mal vergessen. DAB ist nur terrestrisch.
http://de.wikipedia.org/wiki/Digital_Audio_Broadcasting
Gruß
dagdeb
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 06. Apr 2009, 16:59
Hallo silver,

wie _axel_ schon schrieb, funktioniert Satellit und Kabel nicht. Mit der herkömmlichen UKW-Antenne ist auch kein Blumentopf zu gewinnen.

Den meisten Tunern liegen einfache Antennen bei, die aber nur bei optimalen Empfangsbedingungen funktionieren. Als ich mir meinen DAB-Tuner gekauft habe, habe ich in einem optimal versorgten Gebiet gewohnt. Dennoch konnte ich mit zwei einfachen Selbstbaudipolen eine bessere Empfangsleistung erzielen, als mit der mitgelieferten Antenne. Nach einem Umzug mußte ich dann aufrüsten und habe eine Lösung wie hier beschrieben gebastelt. Damit klappt der Empfang wieder tadellos.

Mein Ratschlag zum Thema DAB: laß es und warte zunächst die weitere Entwicklung ab.

Ciao!

dagdeb
pragmatiker
Administrator
#4 erstellt: 06. Apr 2009, 17:50
Servus Silver,

wie vorher schon beschrieben, wird DAB ausschließlich terrestrisch abgestrahlt, muß also auch terrestrisch über irgendeine Art von Antenne wieder empfangen werden. Als erstes ist bei DAB generell mal zwischen regionaler und lokaler Ausstrahlung zu unterscheiden, und das heißt:

  • Regionale Ausstrahlung: Das sind in der Regel öffentlich-rechtliche Rundfunksender, die ihre Programme in einem ganzen Bundesland ausstrahlen. Die Ausstrahlung erfogt im VHF-Band-III, in Deutschland im wesentlichen auf den Kanälen 11 und 12 (also von ca. 216,16[MHz] bis ca. 229,840[MHz]). Bei allen Frequenzen über 225[MHz] gab's (zumindest vor einiger Zeit) noch Zoff mit den Militärs, da diese Störungen ihres Funkverkehrs auf sich zukommen sahen. Das resultierte dann im Kanal 12 in der Aufstellung von 500[W] Sendern, deren Sendeleistung dann stellenweise zu klein war, um auch mit Innenantennen an jedem Standort des Versorgungsgebietes störungsfreien Empfang zu ermöglichen. Inwieweit die Kontroversen mit den Militärs beigelegt ist, weiß ich nicht, allerdings tauchen neuerdings vermehrt DAB-Sender mit 1[kW] oder mehr Sendeleistung auf.
  • Lokale Ausstrahlung: Das sind in der Regel in Großstädten angesiedelte Privatsender, die mit kleiner Leistung (50...100[W]) im L-Band (also von 1,452152[GHz] bis 1,479408[GHz]) senden. Diese Versorgungsart ist - sofern man nicht ambitionierter Amateur mit aufwendigen Dachantennen und einer rauscharmen Empfangskette ist - auf dem Land in der Regel nicht zu empfangen.

Als erstes wäre also zu klären:

  • Großstadt, Dachantenne möglich: Nach kombiniertem Band-III / L-Band Gerät Ausschau halten (auch wenn diese Gerätetypen bei uns in Deutschland rar sind).
  • Großstadt, Außenantenne möglich: immer noch nach kombiniertem Band-III / L-Band Gerät Ausschau halten.
  • Land, Dach- oder Außenantenne möglich: Nach einem Band-III-Gerät Ausschau halten.
  • Land, Nur Drahtantenne im Raum möglich, erstes OG oder Dachgeschoß: Nach einem Band-III-Gerät Ausschau halten.
  • Land, Nur Drahtantenne im Raum möglich, Erdgeschoß: Wenn hier nicht wenigstens zwei DAB Sender in optischer Sichtweite in der Gegend rumstehen, würde ich mir vor dem Kauf ein Gerät zum Test der Empfangssituation ausleihen - wenn das nicht geht, ist der Blindkauf ein Risiko.

DAB-Betrieb ist Gleichwellenbetrieb - das heißt: Das Programm eines Senders findet sich im gesamten Sendegebiet durchgehend auf ein und derselben Frequenz. Außerdem sind die Band-III-Fernsehkanäle, da ja nun "nur" noch Audio übertragen wird, in vier gleich große (je ca. 1.5[MHz]) breite Frequenzblöcke aufgeteilt - Kanal 11 also in 11A, 11B, 11C und 11D und Kanal 12 auch in 12A, 12B, 12C und 12D. Jeder dieser Frequenzblöcke beinhaltet außerdem nicht nur ein Programm, sondern je nach verwendeter Bitrate deren mehrere - der Bayrische Rundfunk z.B. sendet auf Kanal 12D landesweit die Programme: Bayern plus, Bayern 4 Klassik, B5 plus, on3radio, Bayern 2 plus und BR Verkehr - also 6 Programme auf einem Kanal.

Das DAB-Konzept beinhaltet auch einen Datenkanal (PAD), in dem Informationen über Titel, Interpret, Moderator etc. mit übertragen werden. Insofern sollte der DAB-Tuner auch über ein passendes Display verfügen, um diese Informationen auch anzeigen zu können.

Da es immer wieder Stimmen gibt, die ein baldiges Ende von DAB herbeiorakeln (ich persönlich glaube allerdings nicht daran), ist ein DAB-Tuner, der auch einen vollwertigen und guten UKW-FM-Tuner mit RDS beinhaltet, sicher einem reinen DAB-Gerät vorzuziehen (eine Fernbedienung weniger, ein belegtes Eingangspaar am Verstärker weniger, ein Gerät weniger, was Strom zieht etc....).

Wenn auf eine digitale Weiterverarbeitung / Speicherung des DAB-Datenstroms wert gelegt wird, sollte der Tuner über einen passenden SP/DIF-Ausgang verfügen - hat er noch dazu das professionelle AES/EBU-Äquivalent mit an Bord, wäre das natürlich Spitzenklasse.

Zu den Antennen:

  • Für Band-III kommen als Außen- oder Dachantennen die handelsüblichen VHF-Fernsehantennen in Frage - je nach Empfangslage mit mehr oder weniger Gewinn sowie breitbandig oder als Kanalantennen - hier ist Entfernung, Azimut-Standort und Polarisation der Sender für das Antennenkonzept ausschlaggebend.
  • Die beigelegten Strippenantennen als Innenantenne sind wirklich die allerletzte Wahl - zumindest einen abgestimmten Drahtdipol mit einem Symmetrierglied sollte man einem DAB-Tuner schon spendieren. Keine Ahnung ob's sowas zu kaufen gibt, hier ist möglicherweise (nicht besonders zeitintensiver und auch nicht teurer) Selbstbau angesagt --> Rothammels Antennenbuch (Stichworte: Halbwellendipol, Balun).
  • L-Band Antennen müssen praktisch immer YAGI-Antennen sein, die allerdings im 1.5[GHz] Gebiet nicht mehr sehr groß sind. Allerdings dürfte auch in einer Großstadt eine Außen- oder Dachantenne angesagt sein, weil bei diesen Frequenzen Stahlbetonwände, Ziegelmauerwerk und selbst Fensterscheiben bereits so stark dämpfen, daß mit einer Draht-Innenantenne guter, stabiler L-Band Empfang eher ein Zufallsprodukt sein dürfte.

DAB-Empfänger beinhalten immer einen Rechner (auch wenn er für den Anwender nicht sichtbar ist), und dies bedeutet mehreres:

  • Die Programmwechselzeit von einem Programm zum anderen dauert deutlich länger (bis zu einige Sekunden) als man das von einem UKW-Radio gewohnt ist.
  • Der Stromverbrauch ist durch die erforderliche Rechenleistung, die konstant zur Dekodierung des Audiostreams zur Verfügung stehen muß, so hoch, daß sich DAB für batteriebetriebene Geräte praktisch verbietet (in punkto Batterieverbrauch spielt jedes Billigstkofferradio jeden DAB-Empfänger spielend an die Wand).

Nachdem DAB bei uns ein Nischendasein führt, in Großbritannien aber einen Großteil der Rundfunkversorgung übernimmt, würde ich mich nicht lange mit der Gerätesuche bei deutschen Händlern aufhalten (zumal die häufig auch nur aus UK importieren und zum Teil satteste Gewinnaufschläge drauf haben - Beispiel von vor ca. einem Jahr gefällig? UK-Preis beim Einzelhandel EUR 208,--; Deutschland-Preis zum selben Zeitpunkt für dasselbe Gerät beim Einzelhandel EUR 499,-- (der dann in einer Aktion "großzügig" auf EUR 475,-- gesenkt wurde) und heute steht das Pfund noch wesentlich günstiger als vor einem Jahr, außerdem ist Großbritannien in der EU, also keine Zollprobleme), sondern gleich auf den Webseiten der britischen Retailer nachsehen. Nachteil: Im Garantiefall wird's aufwendig, man bekommt nur ein englischsprachiges Handbuch / Gebrauchsanleitung und außerdem muß man sich hier in Deutschland noch ein passendes Netzkabel mit Schukostecker besorgen (die Paarungswilligkeit einer deutschen Schukosteckdose mit einem britischen Netzstecker ist nämlich leider gleich null). Dagegen stellen die 240[V] Netzspannung, für die britische Geräte in der Regel gemacht sind, am deutschen 230[V] Netz keinerlei Problem dar.

Ich persönlich habe mit einem Gerät - dem MP23 - der Firma Roberts recht gute Erfahrungen (ist allerdings kein Tuner, sondern ein komplettes und sehr gut klingendes all-in-one Gerät - nur Band-III). Dieses Gerät ist so gut, daß ich es inzwischen für einige Leute aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis in England nachordern durfte - das dürften inzwischen insgesamt so um die 8 Stück sein (und kein einziges macht irgendwelche Probleme - und: die Dinger laufen alle ausnahmslos mit der mitgelieferten Stabantenne, die nicht ausgezogen ist). Außerdem besitze ich zwei DAB/FM-Tuner des Typs DAB-50 der Firma tangent. Bei beiden Geräten ist mittlerweile das Display so dunkel, daß man nur noch raten kann, was da angezeigt wird; außerdem hat eines der beiden Geräte nun jeden Dienst eingestellt und harrt der Reparatur. Das andere Gerät ist noch teilfunktionsfähig - der Tuning Knopf wirkt nur noch frequenz- und programmnummererhöhend, egal ob man nach links oder rechts dreht. Und, nein, die Geräte sind nicht Jahrzehnte alt - die haben beide ca. drei Jahre auf dem Buckel. Wenn man diese Blechbüchsen (normale 43[cm] Hifi-Breite mit ca. 4[cm] Höhe) aufschraubt, dann blickt man - richtig: in gähnende Leere. Daß in soviel Gehäuse sowenig Technik drin sein kann, ist immer wieder faszinierend. Du kannst aus diesen Zeilen selber Deine Schlüsse ziehen, ob ich diese Geräte der Firma tangent für empfehlenswert halte.

Ach ja, die klassischen Großmärkte der Geizig-und-Blöd-Art kann man für DAB nach meiner Erfahrung komplett vergessen - die nicht vorhandene Kompetenz des Personals, die mir dort zuweilen entgegenschlug ("DAB? Was is'n das?") kann man nur noch als erschreckend bezeichnen.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 06. Apr 2009, 18:41 bearbeitet]
Radiowaves
Inventar
#5 erstellt: 22. Mai 2009, 16:15
Bitte Vorsicht beim DAB-Kauf! Fast alle bislang verfügbaren Geräte sind nicht in der Lage, den zukünftigen Audiostandard AAC wiederzugeben. Das Datenprotokoll bei DAB ist transparent, man kann innerhalb der Pakete einzelne Programme statt in MUSICAM ("MP2") eben in AAC ausstrahlen. Dann bleiben alle alten (und untauglichen neuen) Empfänger halt stumm.

Dieser Schwachsinn soll jetzt durchgedrückt werden, um die Bitraten noch etwas runterschrauben zu können. MUSICAM zeigt halt unterhalb 256 oder spätestens unterhalb 192 kbps, daß eine Datenreduktion wirkt. DAB in Großbritannien hat zwar deutlich höhere Programmvielfalt, aber hundmiserablen Klang. AAC zeigt diesen Effekt halt etwas später, also wird zukünftig weiter gespart.

Wenn schon ein DAB-Radio, dann eins, das DAB+ kann. Und am besten nix stationäres, denn mit HiFi hat DAB leider nichts mehr zu tun.

Große DAB-Übersicht hier.

Für zu Hause: bitte höre Radio via Satellit (DVB-S via Astra, fast alle ARD-Radios in 320 kbps, dazu einige Private) oder Kabel (DVB-C, teils identisch zu Satellit, bei Kabel Deutschland derzeit auf 256 kbps reduziert, aber faktisch kein hörbarer Unterschied, ein meßbarer hingegen sehr wohl). Besser hast Du noch nie Radio gehört. Versprochen.
kobold01
Stammgast
#6 erstellt: 23. Mai 2009, 14:57
von DAB muss ich auch abraten, da das Programm sehr schlecht übertragen wird. In NRW wird der Hauptsender WDR2 z.B. nur in Mono übertragen.

Besser fährt man zurzeit so:
http://wdr2.radio.de/

die Zukunft des Radios ist im Internet zu suchen.


[Beitrag von kobold01 am 23. Mai 2009, 14:59 bearbeitet]
germi1982
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 23. Mai 2009, 18:28

pragmatiker schrieb:
...Dagegen stellen die 240[V] Netzspannung, für die britische Geräte in der Regel gemacht sind, am deutschen 230[V] Netz keinerlei Problem dar.

...



Die Briten haben 230V, so wie wir auch. Die sind von 240 auf 230V runtergegangen. War zu der Zeit als wir von 220 V (+/- 10%)auf 230V (ab diesem Jahr +/- 10%, vorher +6 und -10% Toleranz) hochgegangen sind (ca. 1987).

Von DAB würde ich auch abraten, das ist auf dem absteigenden Ast da es nicht mehr von der öffentlichen Hand finanziert wird. Zudem soll eh schon der Nachfolger DAB Plus im Rohr sein, und die DAB Geräte sind nicht kompatibel zu DAB Plus.


[Beitrag von germi1982 am 23. Mai 2009, 18:30 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#8 erstellt: 24. Mai 2009, 14:36
Kleiner Update: Der Bayrische Rundfunk ist mit einem Riesen-Stand auf der High-End 2009 vertreten - sein Thema: DAB....

Ob man so einen Aufwand für etwas treiben würde, was bereits für tot erklärt wurde?

Grüße

Herbert
Gelscht
Gelöscht
#9 erstellt: 24. Mai 2009, 14:53

pragmatiker schrieb:
Kleiner Update: Der Bayrische Rundfunk ist mit einem Riesen-Stand auf der High-End 2009 vertreten - sein Thema: DAB....

Ob man so einen Aufwand für etwas treiben würde, was bereits für tot erklärt wurde?


DAB ist ja nun seit langer Zeit in Betrieb (seit zehn Jahren ist DAB ja "jetzt" und in Zukunft im Regelbetrieb - nur rückblickend wird das dann gerne wieder eingeschränkt). Da würde man doch erwarten, dass der BR seine normalen Rundfunkprogramme per DAB sendet, oder? Allerdings: Bis auf B4 Klassik - Fehlanzeige. So viel Leben scheint für den BR in DAB also auch nicht drinzustecken ...

Anderes Beispiel? Das ist die Belegung in Baden-Württemberg, da (Heidelberg) würde ich also DAB hören:

SWR1 Baden-Württemberg (128 kbps)
SWR2 (Baden-Württemberg) (128 kbps)
SWR3 (128 kbps)
DASDING (128 kbps)
SWR Cont.Ra (48 kbps-M)
Deutschlandfunk (64 kbps-M)
Deutschlandradio Kultur (128 kbps)


MPEG1 Layer 2 mit 128kbit/s mag für's Autoradio ok sein, aber sonst? Für SWR2 und Deutschlandradio Kultur inakzeptabel. Und erst die 64kbit/s Mono für den Deutschlandfunk (auch da gibt es Musiksendungen - sogar gute!). Zur Erinnerung: Für MP2 ist akustische Transparenz bei 256kbit/s Stereo angestrebt.

Gruß
Thomas
germi1982
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 24. Mai 2009, 17:38
Wie schon gesagt, als Nachfolger für DAB werden schon Versuche mit DAB Plus gemacht. Das System ist nicht kompatibel mit DAB, das heißt wenn sich das durchsetzt ist die Investition für ein DAB-Radio/Tuner sowieso für ein gewisses Körperteil gewesen....

http://www.digitaler....php?content=dabplus

Und siehe weiter oben in meinem anderen Post, das ist sogar so gewollt. Ihr sollt ja schließlich kontinuierlich durch den Kauf neuer hochpreisiger Empfänger die Wirtschaft ankurbeln. Nix mehr mit 50 Jahre alten Geräten Radio hören oder so, das ist dann vorbei....gewöhnt euch schon mal dran alle paar Jahre dürft ihr euch dann ein neues Radio bzw. einen neuen Tuner kaufen!

Und dann wird der ganze Mist noch verschlüsselt, das geht ja digital viel einfacher als bei analog, und dann dürft ihr zusätzlich zur GEZ noch für den Mist zahlen den die da teilweise bringen...beim Fernsehen wirds uns ja schon vorgemacht, und das Radio soll da auch hin....


[Beitrag von germi1982 am 24. Mai 2009, 17:42 bearbeitet]
Gelscht
Gelöscht
#11 erstellt: 24. Mai 2009, 19:28

germi1982 schrieb:
Und siehe weiter oben in meinem anderen Post, das ist sogar so gewollt. Ihr sollt ja schließlich kontinuierlich durch den Kauf neuer hochpreisiger Empfänger die Wirtschaft ankurbeln.


Lästern über alles und jeden ist in diesem Zusammenhang zwar schön, aber dieser Aussage kann ich nicht so recht zustimmen. Ich weiß sehr wohl, dass solche Aussagen ("Die Zeiten, in denen technische Verfahren über Jahrzehnte verwendet wurden, sind vorbei; der Verbraucher möge sich auf Zustände wie bei Computern einstellen") gemacht werden, aber sie treffen m.E. nicht den Kern.

DAB scheitert m.E. an zwei Punkten:

1.) Rundfunk ist Ländersache. Zu UKW-Zeiten war das in Ballungsräumen kein Problem. Ich habe bis 1979 in Frankfurt gewohnt. Dort konnte ich mit meinem Kofferradio (Grundig Music Boy 400, 150h Betriebsdauer mit 9V-Block) auf UKW hören:

hr 1, 2, 3
SWF 1, 2, 3
SDR 1, 2, 3
BR 1, 2, 3
WDR 2
AFN

Danach habe ich bis 1983 in Mannheim gewohnt. Dort konnte man mit dem selben Kofferradio hören:

SDR 1, 2, 3
SWF 1, 2, 3
hr 1, 2, 3
SR 1, 2
France info, culture, musique
AFN

Man beachte, dass zu dieser Zeit nur der UKW-Bereich bis 100MHz genutzt wurde.

Von dieser "Vielfalt" ist DAB bis heute WEIT entfernt.

2.) "Digitale Dividende".

Mit inzwischen freigeworden Frequenzen lässt sich auf andere Weise mehr Geld verdienen, als mit doofem, ollen Radio. Erst war es im Band III die Bundeswehr, jetzt wird es die "digitale Dividende" sein. Deshalb brauchen wir so dringend ein Verfahren, wo auch bei 32kbit/s noch die Sprecher in der Werbung verstanden werden können ...

Gruß

Thomas
Radiowaves
Inventar
#12 erstellt: 24. Mai 2009, 19:32
Tja... es gibt böse Zungen, die behaupten, in München wäre man sich halt sehr nahe - der BR und Rohde&Schwarz, die nicht unerheblich an der DAB-Hardware mitgewirkt haben. Außerdem ist der BR traditionell bei DAB sehr aktiv, was schon 1992 (!) die Stereoplay zu recht kritischen Worten brachte.


paschulke2 schrieb:
Da würde man doch erwarten, dass der BR seine normalen Rundfunkprogramme per DAB sendet, oder? Allerdings: Bis auf B4 Klassik - Fehlanzeige.

Wo hast Du die Information her? Soweit ich weiß, laufen in Bayern auf dem landesweiten Paket

Bayern 2 plus (128 kbps)
Bayern 4 Klassik (192 kbps)
B5 plus (96 kbps-M)
Bayern plus (128 kbps)
on3radio (128 kbps)
BR Traffic News (64 kbps-M)
ROCK ANTENNE (192 kbps)
Radio Galaxy (160 kbps)
MobilData BDR/TPEG/EPG(64kbps-Daten)

Also ne ganze Menge - auch das BR-Jugendradio on3radio, das auf UKW nicht zu haben ist - nur leider bis auf Bayern 4 Klassik, Rock Antenne und zur Not noch Galaxy MPEG-technisch nicht anhörbar.

Zum Vergleich Thüringen: der MDR hat nur noch MDR Klassik drauf, dazu gibt es D-Radio und DLF - das wars. DLF trotzdem nur 64 kbps - an der Kapazität liegt es demnach nicht, somit ist klar: auch das D-Radio spart an den Kosten. Die private Kapazität liegt brach, da die beiden dort veranstalteten Programme (Radio Top40 und Rockland digital) nicht für die Betriebskosten aufkommen wollten, nachdem diese nicht mehr gefördert wurden. Top40 hatte sogar seine UKW-Funzeln via DAB (!!!) versorgt - mit ner Terratec DR-Box an den Sendemasten. Inzwischen führt man via Astra zu, deshalb ist Top40 da auch drauf. Und das dritte geplante Programm (Truck-Radio) ist sowieso längst pleite.



paschulke2 schrieb:
MPEG1 Layer 2 mit 128kbit/s mag für's Autoradio ok sein

Du bist aber mutig.


paschulke2 schrieb:
Zur Erinnerung: Für MP2 ist akustische Transparenz bei 256kbit/s Stereo angestrebt.

Und 192 kbps mögen bei sauberer Codierung noch akzeptabel sein, weniger aber nicht. Meist geht ja auch noch PAD davon weg, also die Zusatzdaten, die teils über das nackte RDS weit hinausgehen. Alles unter 160 kbps ist selbst für U-Musik nicht mehr tragbar und fällt in die Rubrik "gerechnetes Blech".


germi1982 schrieb:
Ihr sollt ja schließlich kontinuierlich durch den Kauf neuer hochpreisiger Empfänger die Wirtschaft ankurbeln. Nix mehr mit 50 Jahre alten Geräten Radio hören oder so, das ist dann vorbei....gewöhnt euch schon mal dran alle paar Jahre dürft ihr euch dann ein neues Radio bzw. einen neuen Tuner kaufen!

Ich lach mich schlapp. Die denken wirklich, es gäbe dafür einen Kaufanreiz, so wie bei den Computern. Nur: während bei den PCs tatsächlich die Meilensteine sehnsüchtig erwartet und dann für teures Geld umgesetzt wurden (die erste selbstgebrannte CD, die erste selbstgebrannte DVD, das erste selbstgeschnittene Audiofile, das bitgenau in den Rechner kam, das erste eigene Video, ...), ist DAB doch bloß wieder eine Kiste, wo das Blabla rauskommt, das auf den Baustellen und in der Küche läuft. Und dafür reicht UKW...
Gelscht
Gelöscht
#13 erstellt: 24. Mai 2009, 19:38

Radiowaves schrieb:


paschulke2 schrieb:
Da würde man doch erwarten, dass der BR seine normalen Rundfunkprogramme per DAB sendet, oder? Allerdings: Bis auf B4 Klassik - Fehlanzeige.

Wo hast Du die Information her? Soweit ich weiß, laufen in Bayern auf dem landesweiten Paket

Bayern 2 plus (128 kbps)
Bayern 4 Klassik (192 kbps)
B5 plus (96 kbps-M)
Bayern plus (128 kbps)
on3radio (128 kbps)
BR Traffic News (64 kbps-M)
ROCK ANTENNE (192 kbps)
Radio Galaxy (160 kbps)
MobilData BDR/TPEG/EPG(64kbps-Daten)


Eben. Kein:

Bayern 1
Bayern 2
Bayern 3
Bayern 5


Vier der fünf Standard-Hörfunkprogramme fehlen.

Wie oft und ob die "plus"-Programme den "normalen" Programmen entsprechen, weiß ich allerdings zugegebenermaßen nicht.

Ok, die Spitze ist wohl immer noch Hessen (ganz ohne hr) ...

Gruß
Thomas
germi1982
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 24. Mai 2009, 19:57

Radiowaves schrieb:
...Ich lach mich schlapp. Die denken wirklich, es gäbe dafür einen Kaufanreiz, so wie bei den Computern. Nur: während bei den PCs tatsächlich die Meilensteine sehnsüchtig erwartet und dann für teures Geld umgesetzt wurden (die erste selbstgebrannte CD, die erste selbstgebrannte DVD, das erste selbstgeschnittene Audiofile, das bitgenau in den Rechner kam, das erste eigene Video, ...), ist DAB doch bloß wieder eine Kiste, wo das Blabla rauskommt, das auf den Baustellen und in der Küche läuft. Und dafür reicht UKW...



Das ist es ja, die Leute akzeptieren das nicht weil es keinen nennenswerten Vorteil gegenüber dem UKW hat...es gibt andere Systeme für digitales Radio die weitaus besser sind. Die sind aber halt nix für den mobilen Einsatz, aber für den Heimgebrauch. Bei diesen Systemen muss ich mir aber nicht jedes Jahr nen neuen Empfänger kaufen weil da mal wieder einer einen tollen Einfall hatte das komplette System umzustricken. Durch sowas kann man dann natürlich auch Geiz-ist-geil heraufbeschwören, denn wer kauft da noch einen hochwertigen und vor allem hochpreisigen Tuner wenn er den nach einem Jahr eh verschrotten kann weil man damit aufgrund Codec-Umstellung nichts mehr empfängt.
kobold01
Stammgast
#15 erstellt: 24. Mai 2009, 20:52
DABei sitzen wir alle schon vor dem perfekten digitalen Radioempfänger.
z.B.
http://www.radio.de/

uva.
Gelscht
Gelöscht
#16 erstellt: 24. Mai 2009, 22:04

kobold01 schrieb:
DABei sitzen wir alle schon vor dem perfekten digitalen Radioempfänger.
z.B.
http://www.radio.de/

uva.


Wenn ich mal so blöd werden sollte, dass ich über einen Anbieter Radio hören will, der Radio - sowieso schon meistens mit Werbung - nochmal mit Werbung verpackt, dann werde ich an diese Seite denken.

Ansonsten gilt: Internet ist kein Rundfunk. Im Moment genügen weder die technischen Kapazitäten des Internets noch kann das Internet hinsichtlich der Reichweite (Flächenabdeckung, mobile und/oder tragbare Empfänger) mithalten.

Einen unappetitlichen Aspekt von "Radio" im Internet kann man übrigens in der "Produktübersicht für Advertiser" der o.g. Website nachlesen:

"Wir wissen, was die Leute hören und sehen wollen. Wir wissen wann und wir wissen wo!"

Gruß
Thomas
kobold01
Stammgast
#17 erstellt: 24. Mai 2009, 22:45
alles Vorurteile.

- Werbung kommt bei diesem Anbieter gar nicht vor, wenn man einen Sender ausgewählt hat!

- Die Kapazitäten werden ausreichen, dafür sorgt das Internet automatisch.

- Internetradio ist (Gott sei Dank) kein Rundfunk.
Ich sehe dafür Playlisten und weitere Informationen...
Es ist das bessere Radio und sehr bald auch das einzige.

- Alles geht ins Internet, auch das Fernsehen.

und ich weiß was paschulke2 lesen und schreiben will wann und wo! Er tut es öffentlich im Forum!


[Beitrag von kobold01 am 24. Mai 2009, 22:46 bearbeitet]
Radiowaves
Inventar
#18 erstellt: 24. Mai 2009, 22:56
Auch, wenn man das Internetradio heute nicht mehr unter Windows oder sonstwas betreiben muß, sondern auf standalone-Geräte zurückgreifen kann:

- Bitrate meist zu niedrig für anständigen Klang.

- DSL-Flat nötig (habe ich aus berufsbedingten Gründen - bin kaum am festen Wohnsitz - nicht). Anderswo gibt es immer noch kein DSL.

- Je mehr Hörer, umso teurer für den Anbieter (zumindest bei den derzeit noch genutzten Protokollen.

- Rückverfolgbar (wie Thomas schon anmerkte).

- Mobil nach wie vor eine Katastrophe (mehr Netzlöcher als Empfang).

- Via UMTS oder WLAN zusätzlicher E-Smog (dürft ruhig lachen, ich bin zwar als Physiker weitgehend technikaffin, mag das Drahtlos-Zeugs aber wegen für mich ungeklärter Risiken nicht). Gut, UKW ist je nach Wohnort auch mächtiger E-Smog...

Das für mich allerschlimmste ist aber: durch die tausenden von Angeboten im Netz kann so etwas wie ein Zugehörigkeitsgefühl zu einem bestimmten Hörerkreis gar nicht mehr aufkommen. Mann, war das 1990-91 geil, als wir hier DT64 auf UKW hatten und das Hören mehr war als nur "Radio an". Es war eine Lebenseinstellung, eine eigene Kultur, eine Identität. Das kann mir kein Internetradio bieten. Mit "Radio" hat das für mich so gut wie nix zu tun.

Wenn ich DSL hätte und nen halbwegs dauerhaften Wohnsitz, würde ich dennoch einen Internetradio-Baustein in die Stereoanlage stellen. Und zwar für genau ein Programm: ByteFM. Wenn schon die ARD ihrem Auftrag nach kultureller Grundversorgung nicht mehr nachkommt...

Ach so: das Ding hier funktioniert (selbst getestet) ziemlich brauchbar. Und um zum Thema zurückzukommen: DAB kann das Teil auch irgendwie, zumindest teilweise. Dürfte aber eher eine Nebensächlichkeit sein.
Gelscht
Gelöscht
#19 erstellt: 24. Mai 2009, 23:05

kobold01 schrieb:

- Werbung kommt bei diesem Anbieter gar nicht vor, wenn man einen Sender ausgewählt hat!

Siehe: http://corporate.radio.de/werbung.html


kobold01 schrieb:

- Die Kapazitäten werden ausreichen, dafür sorgt das Internet automatisch.

SWR3 hat laut http://www.swrmediaservices.de/ im Durchschnitt 948000 Hörer. Macht bei 128kbit/s 115.7Gbit/s, die für ein einziges Radioprogamm zu streamen wären. Im aktuellen ipv4 Internet ohne Broadcasting - vergiss es.


kobold01 schrieb:
und ich weiß was paschulke2 lesen und schreiben will wann und wo! Er tut es öffentlich im Forum!

Lesen != Schreiben. Hören/Sehen != Senden. Und selbst für völlig unpolitische Menschen sollte es nicht allzuschwer zu verstehen sein, wo hier das Problem liegt.
kobold01
Stammgast
#20 erstellt: 24. Mai 2009, 23:11

Radiowaves schrieb:

- Bitrate meist zu niedrig für anständigen Klang.


höher und klanglich besser als bei DAB.
(Dies gilt zumindest für die ör in NRW)



Radiowaves schrieb:

- DSL-Flat nötig (habe ich aus berufsbedingten Gründen - bin kaum am festen Wohnsitz - nicht). Anderswo gibt es immer noch kein DSL.

das wird sich ändern, die Telekom kündigt zuzeit alle ISDN-Verträge auf.



Radiowaves schrieb:
- Je mehr Hörer, umso teurer für den Anbieter (zumindest bei den derzeit noch genutzten Protokollen.

Den Rundfunksender (und den zugehör. Strom!) sowie die Sateliten kann man dann ja einsparen.



Radiowaves schrieb:

- Rückverfolgbar (wie Thomas schon anmerkte).

das ist im Internet so und bei allen Surfern wird das auch so hingenommen, obwohl man auch anonym surfen kann.


Radiowaves schrieb:

- Mobil nach wie vor eine Katastrophe (mehr Netzlöcher als Empfang).

Radiohören muss ja hier nicht mehr zwangläufig live, bzw. synchron sein.
Man muss ein wenig umdenken! Internet kann viel mehr als Rundfunk



Radiowaves schrieb:


Via UMTS oder WLAN zusätzlicher E-Smog (dürft ruhig lachen, ich bin zwar als Physiker weitgehend technikaffin, mag das Drahtlos-Zeugs aber wegen für mich ungeklärter Risiken nicht). Gut, UKW ist je nach Wohnort auch mächtiger E-Smog...

eben und der fällt weg.


Radiowaves schrieb:

Das für mich allerschlimmste ist aber: durch die tausenden von Angeboten im Netz kann so etwas wie ein Zugehörigkeitsgefühl zu einem bestimmten Hörerkreis gar nicht mehr aufkommen. Mann, war das 1990-91 geil, als wir hier DT64 auf UKW hatten und das Hören mehr war als nur "Radio an". Es war eine Lebenseinstellung, eine eigene Kultur, eine Identität. Das kann mir kein Internetradio bieten. Mit "Radio" hat das für mich so gut wie nix zu tun.

dafür hast du ja jetzt das Hifi-Forum.


Radiowaves schrieb:

Ach so: das Ding hier funktioniert (selbst getestet) ziemlich brauchbar. Und um zum Thema zurückzukommen: DAB kann das Teil auch irgendwie, zumindest teilweise. Dürfte aber eher eine Nebensächlichkeit sein. :D


ich hab den Noxon2 in die Stereoanlage integriert.
Er ersetzt vollständig mein Pure DRXES-DAB Radio (klanglich und von der Sendervielfalt allemahle, sogar die ehemaligen MW-Sender sind im Internet!)
kobold01
Stammgast
#21 erstellt: 24. Mai 2009, 23:26

paschulke2 schrieb:

SWR3 hat laut http://www.swrmediaservices.de/ im Durchschnitt 948000 Hörer. Macht bei 128kbit/s 115.7Gbit/s, die für ein einziges Radioprogamm zu streamen wären. Im aktuellen ipv4 Internet ohne Broadcasting - vergiss es.


Die Anforderung an die Sendeanstalt, sofern sie überleben will, ist noch viel höher:
sie muss für mindestens die gleiche Anzahl an Zuseherschaft HD-TV streamen. Sie sollte auch noch Kapazität vorsehen, falls die Leute gleichzeitig fernsehen und radio hören und auf der Homepage surfen. technisch aber no problem. Wenn man bisher das Geld hatte, millionen Euro Stromkosten in einen MW-Sender zu stecken, Raketen in den Orbit zu schießen für Rundfunksatelliten, Fernsehtürme zu bauen,
eine riesen Mannschaft für die Studiotechnik bereitzuhalten,
dann werden ein paar Euro für die Server wohl noch übrig sein ?


[Beitrag von kobold01 am 24. Mai 2009, 23:32 bearbeitet]
PRW
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 25. Mai 2009, 00:53
DAB nein danke,

ich hole mein Radio über Kabel Deutschland mit meiner ReVox Anlage B150 und B160.



Der Empfang ist super, dank meiner Anlage brauch ich kein DAB.

Gruß

Peter
pragmatiker
Administrator
#23 erstellt: 25. Mai 2009, 10:07
Servus Thomas,


paschulke2 schrieb:
Dort konnte ich mit meinem Kofferradio (Grundig Music Boy 400, 150h Betriebsdauer mit 9V-Block) auf UKW hören

Hier sprichst Du ein gravierendes Problem von DAB (und allen anderen digitalen Modulations- und Codierungsarten) an: Für portable Geräte ist durch den pausenlos erforderlichen Rechenknecht zur Demodulation und Decodierung der Stromverbrauch so hoch, daß sinnvoller Batteriebetrieb praktisch völlig flachfällt. Und das wird meiner Ansicht nach trotz aller Fortschritte in der Halbleitertechnik auch noch längere Zeit so bleiben. Damit fallen für DAB alle Anwendungen, die ohne Netz und Autobatterie auskommen müssen, praktisch völlig flach (es sei denn, die Batterien werden riesig oder die Laufzeit sehr klein) - ein durchaus gewichtiger Vorteil von UKW.


paschulke2 schrieb:
Eben. Kein:

Bayern 1
Bayern 2
Bayern 3
Bayern 5


Vier der fünf Standard-Hörfunkprogramme fehlen.

Das ist teilweise richtig. Im Münchner Stadtgebiet (Umland?) sind alle Standard-Hörfunkprogramme des BR auf DAB / Band-III präsent. Nur hier im Oberland - wie auch sonst auf dem Land - halt nicht (Bayern 2 ist allerdings auch auf dem Land im BR Ensemble enthalten). Wieweit die komplette Programmverfügbarkeit für andere (Groß)Städte Bayerns vorhanden ist, weiß ich nicht.


kobold01 schrieb:
das wird sich ändern, die Telekom kündigt zuzeit alle ISDN-Verträge auf.

Das ist bedingt richtig. Was die Telekom (in meinem Umfeld selbst live erlebt) derzeit wohl tut: Den (Uralt)Vertrag zu einem bestehende ISDN-Anschluß samt bestehendem DSL-Anschluß (1.5[MBit/s] zu kündigen mit dem gleichzeitigen Angebot, eben diesen ISDN-Anschluß samt DSL-Anschluß (dann je nach technischer Möglichkeit zwischen 3 und 6[MBit/s]) unter einem neuen Vertrag mit 24/7 Flatrate für innerdeutsche Festnetztelefonie und Internetflatrate weiterzubetreiben. An der Hardware des Anschlusses und an der vorhandenen Anwender-Hardware ändert sich also auf der Anwenderseite gar nichts.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 25. Mai 2009, 10:26 bearbeitet]
Gelscht
Gelöscht
#24 erstellt: 25. Mai 2009, 10:26

pragmatiker schrieb:
Für portable Geräte ist durch den pausenlos erforderlichen Rechenknecht zur Demodulation und Decodierung der Stromverbrauch so hoch, daß sinnvoller Batteriebetrieb praktisch völlig flachfällt. Und das wird meiner Ansicht nach trotz aller Fortschritte in der Halbleitertechnik auch noch längere Zeit so bleiben.

Ich habe eher den Eindruck, dass hier einfach der Massenmarkt fehlt. Ein "iPhone" hat sicher mehr zu rechnen/demodulieren/decodieren und erreicht trotzdem lange Laufzeiten.


pragmatiker schrieb:
Im Münchner Stadtgebiet (Umland?) sind alle Standard-Hörfunkprogramme des BR auf DAB / Band-III präsent. Nur hier im Oberland - wie auch sonst auf dem Land - halt nicht (Bayern 2 ist allerdings auch auf dem Land im BR Ensemble enthalten). Wieweit die komplette Programmverfügbarkeit für andere (Groß)Städte Bayerns vorhanden ist, weiß ich nicht.

Ok, ich habe das "Testensemble" auf 11D in München übersehen. Laut
http://www.ukwtv.de/sender-tabelle/index.html
gibt es sonst keine Versorgung in Bayern mit den Programmen dieses Ensembles (und schon gar nicht mit 192kbit/s!).

Gruß
Thomas
fd150
Stammgast
#25 erstellt: 08. Sep 2009, 09:31
Interessantes Thema. Hab nach Jahren völligen Brachliegens (bis auf den schrecklichen Mainstreamdudelfunk im Autoradio) das Radio wiederentdeckt, da ich am AVR jetzt auch Internetradio "empfangen" und decodieren kann. Endlich mal gescheite Stationen.

Auf DAB bin ich aufmerksam geworden, wohl wissentlich, daß es das schon eine Weile gibt, als ich einen Denon-Prospekt mitgenommen hab und bei jedem DAB-Gerät (außer dem AVR 4308) lese, daß es in Deutschland und Österreich nicht erhältlich ist.

Ich denke auch, daß die Gleichgültigkeit der breiten Masse mit der großen Verbreitung der altbewährten UKW-Technik große Sprünge bei DAB verhindert, obwohl die landesweite Versorgung hier in Bayern ja recht gut sein soll. Wenn allerdings ein Technologiesprung auf DAB+ angekündigt ist, werden nicht aufrüstbare Geräte natürlich umso unattraktiver. Bin ich froh, daß es damals bei DSR keine Sender "für mich" gab, sonst hätt ich jetzt auch so einen teuren Elektronikschrott.

Die Rechenleistung zum Decodieren dürfte, wie mein Vorredner bereits anführte, in Zeiten multimedialer Eipotts & Co nicht das Problem sein. Die Geräte decodieren ja auch mp3s und sogar Videofiles. Aber wer würde extra Geräte für DAB kaufen, wenn nicht ein ein neues Gerät her muß (Auto zB) und gleichzeitig analog und DAB kann? Das Hauptmanko außerhalb der Vielfalt des Internetradios ist für mich immer noch die Eintönigkeit der Senderlandschaft im Pop-/Rockbereich. Das Problem hab ich jetzt zuhause zumindest erstmal gelöst.
cr
Inventar
#26 erstellt: 08. Sep 2009, 17:00
Wozu redet ihr über DAB? Ist gescheitert und eingestellt.
Es wird keinne weiteren Ausbau geben.


http://www.heise.de/...DAB--/meldung/142117
PRW
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 08. Sep 2009, 22:37
Hallo alle zusammen,

DAB ist tot, und tote kann mann nich mehr zum Leben bringen.

Es lebe UKW

Peter
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