Bandpass Gehäuse berechnen

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was_ist_das_denn_;)
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 22. Mai 2017, 19:40
Hallo
Ich würde gerne für meinen Ciare Hw 380 ein neues Gehäuse bauen.
Bassreflex ist gut aber seit dem ich bei einem Freund mal ein Bandpass Gehäuse gehört habe bin ich fasziniert.
Da ich aber leider keine Ahnung habe wie man ein Gehäuse berechnet wollte ich mal die Profis fragen.
<Hier wären noch die Parameter : ciare hw380
Apalone
Inventar
#2 erstellt: 23. Mai 2017, 08:24
wegen der deutlich mehr zu berücksichtigenden Parameter eines Bandpassgehäuses ist es mit bloßem "Berechnen" mMn nicht getan, da sollte man schon mit einem Simulationswerkzeug dran.

Gute Ergebnisse speziell auch für Bandpässe liefert Aj-Horn.
thonau
Inventar
#3 erstellt: 23. Mai 2017, 09:16
Hallo "was ist das denn ;",

ich kann heute im laufe des Tages die Simulation für dich erstellen. Nur gerade bei Bandpässen gibt es ...zig Varianten der Abstimmung und Umsetzung.
Um hier direkt gute Ergebnisse zu bekommen könntest du z.B. die Kiste von deinem Kumpel einfach nachbauen.
Zur Simulation muss ich z.B. wissen, wie der Aufbau ist. Gibt es zwei Kammern die mit Bassreflexrohren bestückt sind, oder ist eine Kammer mit Rohr und die andere geschlossen?
Welchen Frequenzbereich soll die Kiste wiedergeben?
was_ist_das_denn_;)
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 23. Mai 2017, 11:02
Also mein Kumpel hat nicht eins zu eins das selbe Chassis sondern ein 12".
Der Subwoofer soll eher die niedrigen Frequenzen machen so zwischen 20 und 40 Hz.
Die anderen dann mein zweiter kleinerer Sub.
Das Gehäuse soll in der ersten Kammer geschlossen sein und in der zweiten, da wo daß Chassis hinschwingt dann das / oder die Rohre.


[Beitrag von was_ist_das_denn_;) am 23. Mai 2017, 11:05 bearbeitet]
herr_der_ringe
Inventar
#5 erstellt: 23. Mai 2017, 12:54

Der Subwoofer soll eher die niedrigen Frequenzen machen so zwischen 20 und 40 Hz.
Die anderen dann mein zweiter kleinerer Sub.

macht die ganze sache nur unnötig kompliziert, rate ich ab davon...
thonau
Inventar
#6 erstellt: 23. Mai 2017, 13:24

herr_der_ringe (Beitrag #5) schrieb:


macht die ganze sache nur unnötig kompliziert, rate ich ab davon...


Sehe ich auch so.
Anbei die Simulation nach deinen Wünschen. Dir TSP im Datenblatt stimmen so nicht! Habe alle Werte vom Programm nachrechnen lassen. Also keine Garantie für die Simu!!!
2017-05-23 13 14 052017-05-23 13 14 532017-05-23 13 15 532017-05-23 13 17 00



Deine Vorgaben sind erfüllt. Sehr laut kann er nicht, für zu Hause aber ok. Etwa 100 dB bei Xmax.
Reference_100_Mk_II
Inventar
#7 erstellt: 23. Mai 2017, 14:22
Was soll überhaupt der Einsatzwecke/Ort sein?!?

Im Auto z.B. , wo man sehr häufig auf BPs trifft, ist das akustische Verhalten des Raumes (des Autos) entweder gar nicht oder sehr präzise auf die Box abgestimmt.
Etrsteres führt einfach nur zu viel Pegel, viel Klirr und keinem Tiefgang,
letzteres führt zu viel Pegel, wenig Klirr und dennoch viel Tiefgang.

Dass für letzteres viele Prototypen gebaut werden,
diese dann zusammen mit dem FZG immer wieder vermessen werden,
dann auf den "hat doch noch nicht gepasst"-Haufen geschmissen werden,
und man irgendwann dann das finale Gehäuse erreicht,
sollte dir aber klar sein.



Um aber mal einen halbwegs passenden 6th BP Vorschlag abzuliefern (basierend auf einer Simu mit WinISD):

Für ein geraden Verlauf von ~41Hz bis ~139Hz (f3 zu f3) mit einem SPL von 93,5dB:
Rear: 70L @ 29,1Hz (1x 10,2cm Rohr @ 35cm Länge)
Front: 30L @ 84,5Hz (3x 10,2cm Rohr @ 28cm Länge)

Das GroupDelay liegt in der Spitze bei 13,1ms, das ist wunderbar.




Für einen 4th BP ist das Chassis eher weniger geeignet finde ich.
Ein ähnlich tief reichender Vorschlag:

Für ein geraden Verlauf von ~41Hz bis ~139Hz (f3 zu f3) mit einem SPL von 91dB:
Rear: 55L (F rear 67Hz)
Front: 30L @ 73,4Hz (2x 10,2cm Rohr @ 24cm Länge)

Das GroupDelay liegt in der Spitze bei 10,4ms, das ist sogar noch besser.
Sorgen macht mir aber der Port, welcher mit gerade mal 163,4cm² Fläche nur 20% so groß wie die Membranfläche des Chassis ist!
Das Teil wird ein regelrechter Fön sein!
Bereits bei 10W hast du 11km/h Windgeschwindigkeit im Port.
Bei 100W sind es 35km/h.
Und bei 200W fast 50km/h.

Ne, das würde ich nicht bauen.




In Bassreflex hingegen sieht das Chassis einsame Spitze aus:

Für ein geraden Verlauf von ~40Hz bis ~145Hz (f3 zu f3) mit einem SPL von 94dB:
Volume: 110L @ 40Hz
Port: 2x 10,2cm mit 21,5cm Länge

Group-Delay liegt im Maximum bei 17,1ms bei 40Hz. Das ist noch wirklich gut für einen BR-Sub.





Aber wie gesagt, ohne den konkreten Anwendungsfall zu kennen sind all diese Vorschläge nutzlos.





Sehe gerade deinen Post.
So tief soll er runter, hmm.
Ja, also da das mit den zwei Subs totaler Unsinnn ist, würde ich einfach den Ciare noch weiter runter kommen lassen:

Volume: 140L @ 30Hz
Port: 2x 10,2cm mit 32cm Länge

Geht dannn auf gut 30Hz runter.
Die Abstimmung ist leicht nach unten fallend, je nach Raum bekommste da noch ne dicke Schippe Tiefgang und SPL oben drauf.
Der liegt bei dieser Variante bei etwa 92dB.
herr_der_ringe
Inventar
#8 erstellt: 23. Mai 2017, 14:27
grundsätzlich scheint mir bei dem ciare das eigene ermitteln der TSP für eine genaue simulation unerlässlich klick
so findet sich z.b. die angabe für Sd nicht bei ciare, sondern nur auf der strassacker-seite - dafür mit rund 50cm² weniger als bei naumi. man kann also davon ausgehen, daß sämtliche genannte gehäuse nochmals "nachzujustieren" sind


aber ich war inzwischen auch nicht untätig...ich würde hier eher einen doppelt ventilierten BP favorisierten:

Ciare HW 380 - BP6


im vergleich dazu der einfach ventilierte BP (rot):

Ciare HW 380 - BP4


beiden gehäusen gemeinsam ist der relativ geringe maximale SPL, resultierend aus der sich verringernden elektrischen belastbarkeit (je im unteren, halbverdeckten fenster).

besser aufgehoben ist das chassis m.m. in einem nicht zu tief (F3 ~35hz) abgestimmten bassreflex-gehäuse.


nachtrag: BR-gehäuse ergänzt (grün)

Ciare HW 380 - BR


[Beitrag von herr_der_ringe am 23. Mai 2017, 14:35 bearbeitet]
was_ist_das_denn_;)
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 23. Mai 2017, 19:32
Ich bedanke mich erstmal für die vielen Vorschläge und Berechnungen.
Aber gehe ich richtig von aus das ein Bassreflex in dem Fall besser ist als ein Bandpass und ich das Chassis lieber als Bassreflex lassen sollte ? Und reichen meine verwendeten ca 90 Liter oder soll ich lieber nochmal ein größeres Gehäuse bauen ?
Zum Anwendungsgebiet sag ich mal soviel... aktuell ist er Zuhause allerdings kommt er im nächsten Jahr dann höchstwahrscheinlich in mein Auto wenn er nicht zu groß ist.
herr_der_ringe
Inventar
#10 erstellt: 23. Mai 2017, 21:53
der doppelt ventilierte BP reicht ~10hz tiefer als bassreflex, benötigt hierfür jedoch etwa das doppelte volumen.

dein BR-gehäuse kannst du ebenfalls weiterverwenden. tiefer reichen wird das chassis jedoch in einem grösseren gehäuse als bislang von dir gebaut. (angaben siehe den post von reference bzw. meine simu)
anstatt eines komplett neuen gehäuses könntest du ja z.b. auch hergehen, und das bestehende gehäuse vergerössern. dabei wird praktisch nur ein kasten gleicher breite/tiefe sowie erforderlicher höhe unten angeflanscht und ausreichend große öffnungen zum bestehenden gehäuse geschaffen. dadurch kannst du das bisherige gehäuse zum großteil weiterverwenden. das ist aus meiner sicht insofern resourcentechnisch sinnvoll, als daß du sowieso von einer späteren verwendung im auto geschrieben hattest.

an deiner stelle würde ich jedoch, bevor ein BP-gehäuse betracht gezogen wird, die TSP des basses ermitteln (ggf. ermitteln lassen; siehe link in post #8f), um unnötiges brennholz zu vermeiden - ein BP reagiert deutlich weniger gutmütig auf parameterschwankungen als ein BR-gehäuse.



seit dem ich bei einem Freund mal ein Bandpass Gehäuse gehört habe bin ich fasziniert.

hier muß auch hinzugefügt werden: der raum macht den bass.
ergo: solltest du den BP im auto gehört haben, so wird dies zu der wiedergabe zuhause ganz klar unterschiedlich ausfallen...auch, wenn du genau diesen BP bei dir zuhause anhörst.

zudem kommt hinzu, daß z.b. die allermeisten menschen einen lauteren bass automatisch als besser betrachten - dem ist jedoch unter klanglichen aspekten nicht so. des weiteren klingt ein sauber abgestimmter bass trockener/präziser, was sich im vergleich zu den ganzen wummerkisten ebenfalls erstmal weniger spektakulär anhört.
fakt ist jedoch, daß bei wummernden brummmmmbässen die durchhörbarkeit auf der strecke bleibt...nur: damit kann man eben keinen auf dicke hose machen
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