B&C 15TBX100 in 114L BR-Gehäuse?

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King-Dyeon
Stammgast
#1 erstellt: 27. Sep 2020, 19:49
Hallo zusammen,

ich habe hier noch einen 15 Zoll Treiber der Marke B&C (15TBX100) liegen und würde diesen gerne in ein BR-Gehäuse verbauen.
Der Subwoofer soll zu 90% als Heimkino-Subwoofer verwendet werden - in den anderen 10% der Fälle soll der Subwoofer bei Partys
meine PA-Anlage (Fullrangetops) unterstützen.

Einem Gehäusevorschlag des Herstellers nach soll der Treiber in rd. 114l bis 35,6Hz (-3dB) spielen.
Leider sind keine weiteren Gehäuseabmessungen angegeben. Kann ich die Schallwand relativ "frei" wählen?
Hätte ansonsten vor ein ausreichend versteiftes Gehäuse mit den Außenmaßen von 45x45x68 cm zu bauen (Schallwand 45x45, Nettovolumen ca. 115l).

Den Port würde ich aus Platzgründen gerne auf die Rückseite verlegen (Nachteile?) und - Stand jetzt - durch ein Kunststoffrohr (mit 165mm Durchschnitt) aus dem Baumarkt realisieren. Meint ihr, dass sich das Rohr gut befestigen lässt?
Andernfalls wäre sicherlich auch ein Bodenport denkbar, nur habe ich keine Ahnung, wie ich die Angaben von B&C (Portfläche: 222,3 cm^2, Portlänge: 33,2cm) bei einem Bodenport umsetzen kann?

Danke euch im Voraus!
stoneeh
Inventar
#2 erstellt: 27. Sep 2020, 20:21
Subjektive und objektive (d.h. gehört und gemessen) Erfahrungswerte für ein Chassis dieser Leistungsfähigkeit sind Portgrössen von 1/3 zu 1/2 sd - in deinem Fall also grob 300-400 cm².

Wand-/Bodenports sollten prinzipiell Rohren vorzuziehen sein, da sie wohl durch die Begrenzungsfläche der Wand 1. weniger Verwirbelungen am Einlass erzeugen (bei Bodenaufstellung auch am Auslass) 2. eine virtuelle Verlängerung geniessen, d.h. im Vergleich zum Rohr kürzer ausfallen können.
Messtechnisch nachweisen konnte ich beides noch nicht - vom hören her waren aber immer Wand-/Bodenports im Vorteil.

Die Gehäuseform kann man ziemlich nach belieben wählen. In der Praxis läuft es bei PA-Subs allerdings eh immer drauf hinaus, dass man die Schallwand so klein wie möglich hält, so dass das Gehäuse für das gleiche Volumen tief genug ausfallen kann, dass man den Port (plus zmd. ~15cm Abstand zur Rückwand) gscheit unterbringt.
Deine Wahl kommt da eh schon ziemlich hin. Mit ausreichend dimensioniertem Bodenport wird die Schallwand dann halt zwangsweise rechteckiger - eher 45x55cm Aussenmass. Schallwand wär dann ca. 42x42 cm - grad dass das Chassis halt noch reinpasst.
King-Dyeon
Stammgast
#3 erstellt: 27. Sep 2020, 20:30

stoneeh (Beitrag #2) schrieb:
Subjektive und objektive (d.h. gehört und gemessen) Erfahrungswerte für ein Chassis dieser Leistungsfähigkeit sind Portgrössen von 1/3 zu 1/2 sd - in deinem Fall also grob 300-400 cm².

Wand-/Bodenports sollten prinzipiell Rohren vorzuziehen sein, da sie wohl durch die Begrenzungsfläche der Wand 1. weniger Verwirbelungen am Einlass erzeugen (bei Bodenaufstellung auch am Auslass) 2. eine virtuelle Verlängerung geniessen, d.h. im Vergleich zum Rohr kürzer ausfallen können.
Messtechnisch nachweisen konnte ich beides noch nicht - vom hören her waren aber immer Wand-/Bodenports im Vorteil.

Die Gehäuseform kann man ziemlich nach belieben wählen. In der Praxis läuft es bei PA-Subs allerdings eh immer drauf hinaus, dass man die Schallwand so klein wie möglich hält, so dass das Gehäuse für das gleiche Volumen tief genug ausfallen kann, dass man den Port (plus zmd. ~15cm Abstand zur Rückwand) gscheit unterbringt.
Deine Wahl kommt da eh schon ziemlich hin. Mit ausreichend dimensioniertem Bodenport wird die Schallwand dann halt zwangsweise rechteckiger - eher 45x55cm Aussenmass. Schallwand wär dann ca. 42x42 cm - grad dass das Chassis halt noch reinpasst.


Danke für deine Rückmeldung!
Soll ich dann also die vorgeschlagene Portfläche von 222 cm^2 ignorieren und lieber zu 300-400 cm^2 tendieren?
Und wäre der Bodenport auf die Rückseite verlegbar, oder muss dieser in der Schallwand untergebracht werden? Aus Platzgründen müsste ich, nach Möglichkeit, bei 45x45cm (HxB) bleiben.

Wie berechne ich zudem den Bodenport (Höhe und Länge), wenn ich diesen auf einer Breite von 42cm (Rück- oder Vorderseite) unterbringen will?

Edit: Bezogen auf die letzte Frage konnte ich mir selbst eine Antwort geben. Bei WinISD kann der Port ja auch viereckig berechnet werden. Wäre dann auf 42cm Breite eine Höhe von 7cm und 50 cm Länge (insg. 300 cm^2). Passt das so?


[Beitrag von King-Dyeon am 27. Sep 2020, 20:35 bearbeitet]
stoneeh
Inventar
#4 erstellt: 27. Sep 2020, 22:24

King-Dyeon (Beitrag #3) schrieb:
Danke für deine Rückmeldung!
Soll ich dann also die vorgeschlagene Portfläche von 222 cm^2 ignorieren und lieber zu 300-400 cm^2 tendieren?
Und wäre der Bodenport auf die Rückseite verlegbar, oder muss dieser in der Schallwand untergebracht werden? Aus Platzgründen müsste ich, nach Möglichkeit, bei 45x45cm (HxB) bleiben.


Erstmal, gerne

Ja, den Port solltest definitiv grösser machen, wenn du die volle Leistungsfähigkeit des Chassis ausnützen willst. Wenn du mehr über das Thema lernen willst - in meiner Signatur findest du eine ausführliche Abhandlung dazu.

Über Bodenport an der Rückseite habe ich noch nie nachgedacht Aber JA, muss gehn! Musst halt schaun dass du dir mit dem Korb des Chassis nicht in die Quere kommst.
Akustisch ist das auf jeden Fall überhaupt kein Problem. Bei 35 Hz ist ein Bass dieser Grösse zu 100% ein Kugelstrahler - d.h. wenn du den Port nach hinten verlegst, kommt der Schall vorne genauso an. Bei 35 Hz ist die Wellenlänge zudem ~10 Meter. Somit machen die 60, 70cm Abstand von der Rück- zur Vorderseite des Gehäuses auch phasentechnisch wenig bis keinen Unterschied.


King-Dyeon (Beitrag #3) schrieb:
Wie berechne ich zudem den Bodenport (Höhe und Länge), wenn ich diesen auf einer Breite von 42cm (Rück- oder Vorderseite) unterbringen will?

Edit: Bezogen auf die letzte Frage konnte ich mir selbst eine Antwort geben. Bei WinISD kann der Port ja auch viereckig berechnet werden. Wäre dann auf 42cm Breite eine Höhe von 7cm und 50 cm Länge (insg. 300 cm^2). Passt das so?


WinISD liefert leider keine zutreffenden Werte zur Portlänge. BoxSim funktioniert dafür aber ganz gut. Siehe hier.

Für einen Port mit 300cm² Fläche und 35 Hz Tuning auf 115l Nettovolumen (Achtung: Portvolumen zählt nicht zum Nettovolumen) komme ich in BoxSim auf deutlich weniger als 50cm.
stoneeh
Inventar
#5 erstellt: 28. Sep 2020, 18:06
In Antwort auf die PN bzgl. Berechnung der Portlänge in BoxSim: man geht einfach im Menü auf Extras -> Auslegung Reflexkanal, und gibt die Abmessungen des Gehäuses / des Ports ein und erhält Realtime das Tuning und andere relevante Werte. Das ist relativ anfängerfreundlich; viel falsch machen kann man mMn nicht.

Vorgefertigte Werte liefer ich nicht. Ich kontrollier aber gerne, ob der Wert, den du errechnet hast, passt.
King-Dyeon
Stammgast
#6 erstellt: 28. Sep 2020, 20:34

stoneeh (Beitrag #5) schrieb:
In Antwort auf die PN bzgl. Berechnung der Portlänge in BoxSim: man geht einfach im Menü auf Extras -> Auslegung Reflexkanal, und gibt die Abmessungen des Gehäuses / des Ports ein und erhält Realtime das Tuning und andere relevante Werte. Das ist relativ anfängerfreundlich; viel falsch machen kann man mMn nicht.

Vorgefertigte Werte liefer ich nicht. Ich kontrollier aber gerne, ob der Wert, den du errechnet hast, passt.


Also wenn ich das Chassis bei BoxSim simuliere, bekomme ich einen völlig anderen FQ-Gang heraus, als mir bei WinISD gezeigt wird.
Wärend sich der FQ-Gang sowohl auf der Abbildung des Herstellervorschlags, als auch in der Simulation von WinISD relativ linear darstellt und ab bereits knapp 40Hz rd. 93dB (1W/1M) aufweist, beträgt die Kurve in BoxSim bei 40Hz nur rd. 85dB und erst bei ca. 300-500Hz knapp 95dB?
Bei der Bemessung des Reflexkanals bekomme ich bei einer Breite von 42cm und einer Höhe von 8cm ebenfalls eine Länge von 45cm angezeigt. Bei einer Verringerung der Länge des Bodenports steigt ansonsten die Abstimmfrequenz (>35Hz)?
stoneeh
Inventar
#7 erstellt: 28. Sep 2020, 22:13
Zu den Frequenzgangabweichungen zitier ich mal aus dem verlinkten Post raus:


Unter allen drei Programmen findet sich keines, das die Portquerschnittsfläche als Faktor für die Berechnung des Wirkungsgrads / Frequenzgangs miteinbezieht. Generell ist der simulierte Frequenzgang bei allen drei Programmen bestenfalls eine grobe Annäherung.


Sind wir also einer Meinung


Zur Portsimu: ich komme bei diesem Abmessungen auch für ein 35 Hz Tuning auf 45cm.


Übrigens, rein der Neugier halber: wo ist denn der Herstellervorschlag einzusehen? Ich hab grad bisl gegooglet und find ihn leider nicht.


[Beitrag von stoneeh am 28. Sep 2020, 22:14 bearbeitet]
MK_Sounds
Stammgast
#8 erstellt: 29. Sep 2020, 10:38

King-Dyeon (Beitrag #6) schrieb:
Also wenn ich das Chassis bei BoxSim simuliere, bekomme ich einen völlig anderen FQ-Gang heraus, als mir bei WinISD gezeigt wird.
Wärend sich der FQ-Gang sowohl auf der Abbildung des Herstellervorschlags, als auch in der Simulation von WinISD relativ linear darstellt und ab bereits knapp 40Hz rd. 93dB (1W/1M) aufweist, beträgt die Kurve in BoxSim bei 40Hz nur rd. 85dB und erst bei ca. 300-500Hz knapp 95dB?

Boxsim simuliert im 4Pi-Raum, WinISD soweit ich weiß im 2Pi-Raum.


Randnotiz: Anstatt die gleiche Frage in mehreren Foren zu stellen, würde es mehr Sinn machen, sich mit den Grundlagen zu beschäftigen und etwas Literatur zu konsumieren.
thonau
Inventar
#9 erstellt: 29. Sep 2020, 14:12


Die Simulation von WinISD entspricht in Boxsim der Anzeige ohne Schallwandeinfluß.


Übrigens, rein der Neugier halber: wo ist denn der Herstellervorschlag einzusehen? Ich hab grad bisl gegooglet und find ihn leider nicht.



https://www.bcspeake...er/15-0/8/15tbx100-8
King-Dyeon
Stammgast
#10 erstellt: 29. Sep 2020, 18:59
Vielen Dank für eure Rückmeldungen.
Ich würde fast sagen, dass ich das Gehäuse dann so bauen werde und den Bodenport auf 45cm Länge bemessen werde.
Danke auch für die Hinweise bzgl. der unterschiedlichen Ergebnisse aus den Simulationen - wieder etwas dazugelernt. Ich denke, dass der Herstellervorschlag ja dann dem tatsächlichen Ergebnis entsprechen sollte.
Befeuert wird der Treiber übrigens von einer American Audio VX-1500 (500 Watt rms an 8 Ohm) und wird aktiv getrennt.

Ich werde nochmal dahergehen und mich genauer in Sachen Korrekturfaktor (Bodenport) und der Luftgeschwindigkeit einlesen, um schließlich das Gehäuse zuschneiden zu lassen.


[Beitrag von King-Dyeon am 29. Sep 2020, 19:00 bearbeitet]
stoneeh
Inventar
#11 erstellt: 29. Sep 2020, 22:23
Naja. Wenn du dir die Zeit genommen hättest meine gut dokumentierte Messreihe anzusehen und zu verstehen, und herauszufinden, dass BBox trotz explizitem Korrekturfaktor falsche Werte produziert, hättest du auch keinen auch keinen Parallelthread im DIY-HiFi-Forum erstellen müssen, in dem du dir alternative Fakten holst.

Kleiner Tip aus langer Erfahrung: lernunwillig sein und alles schnell schnell auf dem Silbertablett wollen produziert nicht die besten Resultate.
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