Welches Chassis für Infra-Sub? Welche TSP? Literaturempfehlung?

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Diar
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 02. Nov 2023, 18:54
Hallo zusammen,

ich möchte gerne einen Subwoofer bauen, der mir zumindest von 25Hz bis 40Hz einen hohen MaxSPL erzeugen kann. Das ganze soll möglichst im BR Gehäuse, möglichst 18 oder 21" und natürlich möglichst viel Pegel.

Nach endlosen Simulationen musste ich leider feststellen, dass selbst bei der RMS/A.E.S. Leistungsangabe (die ja bekanntlich oft weit unter der wirklichen Belastbarkeit (Peak) liegt) die Xmax schon erreicht ist. Für mich ein bisschen früh. Mir bringt ein Chassis nichts, das bei 25Hz Tuning ordentlich Pegel raushaut, bei 30Hz dann aber schon am mechanischen Limit kratzt und deshalb 6,1dB (!!) leiser spielt. Ich zeige euch eine MaxSPL Simu, aus der das klar wird, was ich meine (18NTLW5000, BR, 350l, 25Hz):

Screenshot 2023-11-02 164305


Für meine Anwendungszwecke (Heimkino) spricht thermisch nichts dagegen, die Peak-Leistung abzurufen, wenn die Woofer das mechanisch bloß könnten.

Mein Fachwissen im ganzen Bereich Abstimmung und TSP ist würde ich sagen auf die absoluten Grundlagen beschränkt. Mir ist bewusst, dass wir für Tiefgang viel bewegtes Luftvolumen brauchen - ich erahne mir dabei einen Zusammenhang zwischen Membranfläche (Sd) und Xmax - die bewegte Masse sowie der B/L Faktor sollen auch eine Rolle spielen, welche genau kann ich nicht sagen. Daneben hat auch die Qes damit zu tun, wie genau der Einfluss ist, kann ich auch nicht sagen. Auch eine zusätzliche Membranmasse steht wohl im Raum?

Nun zur entscheidenden Frage: Welche Werte der TSP brauchen welche Charakteristik, damit ein Chassis bei möglichst niedriger Frequenz seine Peak-Leistung geben kann, ohne an die mechanische Xmax zu stoßen?

Damit ich das richtige Chassis finde, bin ich über jeden wissenschaftlichen Beitrag oder Literaturempfehlung dankbar, um die Zusammenhänge der TSP & Abstimmung besser zu verstehen, sodass ich das richtige Chassis mit richtiger Abstimmung finde.
MaV3RiX
Stammgast
#2 erstellt: 03. Nov 2023, 09:20
Das Problem ist nicht das Chassis, sondern Deine Herangehensweise.
Bei der Tuningfrequenz wird die Auslenkung so stark gebremst, dass wahrscheinlich die elektrische Belastbarkeit (in der Praxis thermisch) der Begrenzende Faktor ist und der ganze Lautsprecher unglaublich belastbar wirkt.
In anderen Frequenzbereichen ist das aber nicht so und die Auslenkung ist meistens das Limit.
Aber selbst bei der Tuningfrequenz kannst Du keinen Dauersinus mit 2kW auf das Chassis geben.

Die Ansicht, die Du da Simulierst ist ziemlich wertlos, wenn man sie nicht interpretieren kann.
Stimm so ab, dass Du einen harmonischen Verlauf bekommst und anschließend schaust Du Dir die Auslenkung an. Da wo die Xmax oberhalb des BR_Tunings erreicht wird, ist Dein Limit. Untenrum brauchst Du dann einen Hochpass.
Es gibt da sonst keine Lösung. Aber das Marketing (vor allem im Hifi), weckt da sicherlich falsche Erwartungen.
thonau
Inventar
#3 erstellt: 03. Nov 2023, 11:53
Moin,

mach doch mal Simulationsvergleiche mit Chassis, die nicht aus dem PA-Bereich kommen.
Dayton hat auf jeden Fall auch 18 Zoller.

z.B.:
https://variant-hifi.com/chassis/funktion/subwoofer/?p=1
https://www.lautsprechershop.de/hifi/subwoofer_sph380-2.htm
https://quint-store....y-stw-350f188pr01-04

UV-B
Stammgast
#4 erstellt: 07. Nov 2023, 23:05
Puhhh hier wird an vielen Stellen falsch an das Thema rangegangen.

1. Du willst einen Heimkino Subwoofer bauen, folglich soll der Subwoofer ein LFE Signal wiedergeben. Da wirst du mit einem Subwoofer im Wohnzimmer wenig Spaß haben, wenn er nur 20-40 Hz mit ordentlich Pegel wiedergeben kann.

2. PA Chassis sind im Regelfall nicht für den Einbau in heimischen Kinosubwoofern gebaut. Um ein so breites Bassspektrum im PA Bereich abdecken zu können, sind meist 2 getrennte unterschiedliche Subwoofer nötig. Das ist für den Heimbereich absolut unsinnig und braucht viel Wissen das überhaupt dann auch ordentlich einzustellen.

3. Diese absurde Versteifung auf unter 30 Hz ist zwar irgendwo aufgrund des Quellmaterials verständlich, jedoch solltest du die Physik nicht außer acht lassen. Denn in den meisten Wohnzimmern ist es schwer möglich Frequenzen unterhalb von 50 - 40 Hz überhaupt sinnvoll wiederzugeben. Mit der folgenden Simulation kannst du ja mal probieren, was in deinem Raum sinnvoll möglich ist, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Raum Simulation

An deiner Stelle würde ich über das Thema Bassshaker nachdenken. Das ist meiner Meinung nach sinnvoller als ein 21" Bassmonster in einem 20 m^2 Raum, der 20-40 Hz wiedergeben soll.
Diar
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 08. Nov 2023, 11:44
Danke an die schöne Diskussionsrunde!

@UV-B;

Zu Punkt 1: Ich habe mir die Mühe gemacht, bestimmte Filme und Sequenzen durch einen Spectrum Analyzer zu jagen & die Szenen, die ich so gut finde, finden alle zwischen 20-40Hz statt - 40Hz muss jetzt nicht die obere Grenzfrequenz sein, aber mir ist Schub in diesem Bereich besonders wichtig, ist einfach persönliche Präferenz

Und einen Subwoofer selbst zu bauen, der vom Frequenzgang her (maxSPL) mit den Referenz-Subwoofern im HiFi-Bereich a la Klipsch, SVS etc. mithalten kann, reizt mich persönlich sehr. (Der Klipsch ist von den Messwerten im Burst schon böse mit 105dB bei 16Hz aus 2 Metern...)

Zu Punkt 2: Volle Zustimmung

Zu Punkt 3: Schon erledigt.

Screenshot 2023-11-08 093923

Ich habe wohl etwas Glück mit dem Raum, da die Frequenzen unterhalb von 30Hz nicht dramatisch abfallen. Da sollte zumindest n bisschen was gehen :-)
Wholefish
Inventar
#6 erstellt: 08. Nov 2023, 19:50
Bei dieser Raumsimu solltest du es vermeiden, Bassreflex zu bauen. Das Tuning wird irgend wo bei deiner Mode landen und dann gute Nacht...
Mein Vorredner sprach auch von sinnvoll wiedergeben.
Das Bassloch bei 55hz wird dir Probleme bereiten, wenn du die Subwoofer so aufstellst.

Ein einzelner Subwoofer wird zwar häufig im HK verbaut, ist aber eigentlich Unsinn. Man sollte immer auf mindestens 2 Subwoofer setzen um im Raum mehr Möglichkeiten zu haben.

Lieber 4 bis 12 geschlossene 12 Zöller, müssen auch nicht alle ultimative Schlammschieber sein. Die kann man ordentlich verteilen.

Oder mal über Cardiod Abstrahlung nachdenken, oder ein SBA/DBA.
thonau
Inventar
#7 erstellt: 09. Nov 2023, 17:22
Moin,


Und einen Subwoofer selbst zu bauen, der vom Frequenzgang her (maxSPL) mit den Referenz-Subwoofern im HiFi-Bereich a la Klipsch, SVS etc. mithalten kann, reizt mich persönlich sehr. (Der Klipsch ist von den Messwerten im Burst schon böse mit 105dB bei 16Hz aus 2 Metern...)


Vielleicht sind andere Bauarten, vom Prinzip her, besser geeignet als BR. Was hälts du von TL oder sehr ähnlich s.g. Tapped Horn´s?
Beispiele:

https://www.visaton..../subwoofer/tl-sub-30
http://wp.volvotreter.de/projects/th-2/the-eminence-horn/

https://www.danleysoundlabs.com/products/thspud/ Kopie: http://wp.volvotrete...ema-sub-tapped-horn/,

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