Kann ein Sub durch clippen Schaden nehmen?

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_Stephan_
Stammgast
#1 erstellt: 02. Sep 2006, 14:13
Hi,

mal rein theoretisch:

man schließt einen Sub an einen zu kleinen Amp, dreht ordendlich auf bis zum Clippen...
Kann der Treiber ruiniert werden?
Habe das mal wo gelesen, versteh aber nicht warum das der Fall sein sollte?
geist4711
Inventar
#2 erstellt: 02. Sep 2006, 17:37
wenn ein verstärker 'clippt', gibt er gleichspannungs-anteile ab. schwingspulen von lautsprechern sind für wechsel-spannung konstruiert, können also davon schaden nehmen.
vornehmlich tritt das bei ht-LS auf, kann aber auch alle anderen treiber treffen, nur eben bei höherem anteil, wegen höherer belastbarkeit(ht zb ca 5w vollbereich/über weiche 100w -natürlich musiksignal nicht gleichspannung)
mfg
robert


[Beitrag von geist4711 am 02. Sep 2006, 17:38 bearbeitet]
HerrBolsch
Inventar
#3 erstellt: 02. Sep 2006, 18:31
Wenn du den Verstärker so stark ansteuerst, daß die Amplitute die Betriebsspannung bereits vor dem Scheitepunkt erreicht, hast du als Signalform quasi eine Sinuskurve mit flachem Plateau oben drauf.
in einem solchen Signal sind auf einmal sehr hohe Frequnzen mit großer Amplitude enthalten. Abgesehen davon, daß es sch*** klingt, finden viele Treiber das gar nicht lustig.
Daher ist es wichtig, die Aussteuergrenzen des amps einzuhalten.
Bessere Geräte haben Softclipping. Sie versuchen, den plötzlichen Übergang von Sinus zu äh, grade Linie, "abzurunden". Das klingt dann immer noch komisch, allerdings haben die hohen Frequenzen nicht mehr so große Amplituden.


[Beitrag von HerrBolsch am 02. Sep 2006, 18:32 bearbeitet]
sakly
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 02. Sep 2006, 23:12
Um das Geschriebene von geist nochmal zu entschärfen: es gibt in einem ausgegebenen Signal eines Verstärkers nie Gleichspannungsanteile, wenn der Verstärker nicht defekt ist. Die beim Clipping entstehenden Signalanteile, die HerrBolsch sehr schön beschrieben hat, schaden all den Treibern, die über die Frequenzweiche mit hohen Frequenzen angesteuert werden. Diese werden dann mit deutlich mehr Leistung angetrieben, als das mit normaler Musik der Fall ist. Deshalb sterben beim Clipping vorwiegend Hochtöner, manchmal auch Mitteltöner. Tieftönern ist Clipping eigentlich sowas von egal, wenn sie elektrisch so hoch belastbar sind, wie der Verstärker an Leistung abgibt und nicht hinter einem passiven Tiefpass hängen. Wenn letzteres der Fall ist, bekommen sie vom Clipping so gut wie nichts mit.
HerrBolsch
Inventar
#5 erstellt: 02. Sep 2006, 23:43
Einen TT stört Clipping dann, wenn durch die hohen Frequenzen Energie zugeführt wird, die normalerweise (--> bei tiefen Frequenzen) durch die Bewegung der Schwingspule "weggekühlt" wird. Bei den hohen Frequenzen ist eben nicht mehr viel mit Bewegung, und dann kann ein TT auch kaputt gehen (Hitzestau), obwohl er seine nominelle elektrische Belastung noch gar nicht erreicht hat - weil er seine thermische Belastung überschritten hat.

Bevor sowas passiert schaltest du aber ab - das hört man sich nicht lange an ;-)
sakly
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 02. Sep 2006, 23:50

HerrBolsch schrieb:
Einen TT stört Clipping dann, wenn durch die hohen Frequenzen Energie zugeführt wird, die normalerweise (--> bei tiefen Frequenzen) durch die Bewegung der Schwingspule "weggekühlt" wird. Bei den hohen Frequenzen ist eben nicht mehr viel mit Bewegung, und dann kann ein TT auch kaputt gehen (Hitzestau), obwohl er seine nominelle elektrische Belastung noch gar nicht erreicht hat - weil er seine thermische Belastung überschritten hat.


Wie bitte willst du Clipping ohne große Amplituden im Bassbereich euzeugen, durch die der Tieftöner zwangsweise extrem stark ausgelengt wird?
Zudem wird der Tieftöner, wie schon geschrieben, nur dann mit den hohen Frequenzen zusätzlich belastet, wenn er ohne Frequenzweiche betrieben wird, also höchstens bei Aktivbetrieb und clippender Endstufe. Dann ist dem TT das so ziemlich egal, denn das, was da an Leistung zusätzlich dazukommt, ist nicht so viel, wie es sich anhört.
Für einen Hochtöner hinter einer Frequenzweiche jedoch kann das schnell mal zur doppelten elektrischen Belastung führen, weil die Frequenzweiche das alles auf ihn leitet.

Fazit: Clipping ist einem TT in so ziemlich jedem Fall egal.
detegg
Inventar
#7 erstellt: 03. Sep 2006, 00:32

geist4711 schrieb:
wenn ein verstärker 'clippt', gibt er gleichspannungs-anteile ab.

... das tut er erstmal nicht, wenn er nicht defekt ist (siehe sakly´s Kommentar)
... das durch Clipping erzeugte "Plateau" (siehe HerrBolsch) ergibt am Ausgang des Amp hochfrequente und hochenergetische Signalformen.
... der Hochtöner hat eigentlich immer (wenn Weiche vorhanden) ein C in der Signalleitung (Hochpass) - dieser lässt Gleichspannung nicht durch - wohl aber höhere Frequenzen mit hohen Energien.
... den Tieftöner - wenn dann noch an einer Weiche betrieben Tiefpass), interessiert das nun wieder gar nicht.

Gruß
Detlef
Loiti
Stammgast
#8 erstellt: 04. Sep 2006, 19:41
Einfach mal Fourier-Transformation nachlesen/nachlernen.

Manche glauben anscheinend noch an den Storch der die Babys bringt
detegg
Inventar
#9 erstellt: 04. Sep 2006, 20:41

sonic1159 schrieb:
Einfach mal Fourier-Transformation nachlesen/nachlernen

... habe ich gemacht - einschließlich Spektralanalyse eines Dirac-Impulses.


sonic1159 schrieb:
Manche glauben anscheinend noch an den Storch der die Babys bringt :.

... was will der Autor damit sagen?

Detlef
sakly
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 04. Sep 2006, 23:14
Das war sicher nicht auf Dich bezogen, detegg, sondern auf geist.
Das ist immer wieder der gleiche Satz, den man nachgeplappert/geschrieben hört/liest. Diejenigen, die es immer wieder wiederholen, machen sich keine Gedanken darum, ob das technisch überhaupt möglich ist/wie hoch der Wahrheitsgehalt ist, sondern schreiben es einfach, weil sie es mal irgendwo gelesen haben.
detegg
Inventar
#11 erstellt: 04. Sep 2006, 23:46
... ach so, na denn hast wohl wahr, sakly!

@sonic1159
... ist aber auch ein Schmarrn, das mit der Gleichspannung

Detlef
_Stephan_
Stammgast
#12 erstellt: 06. Sep 2006, 23:43
Jo, alles klar. hab ich mir schon gedacht. Ist ja physikalisch auch logisch, ich wollte bloß sichergehen, das es nicht doch ein Phänomen gibt, welches ich übersehen habe.

Das heißt also, ich kann theoretisch einen 18er mit nem AM80 betreiben, ohne das der Treiber leidet, wenn der Amp an sein Limit kommt.


Danke für die Einschätzung
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