Ein Dipol-Versuch --- Entzerrung?

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Ars_Vivendi
Inventar
#1 erstellt: 09. Apr 2007, 14:36
Hallo miteinander,

hier geht es ja mittlerweile täglich um Dipole und Ripole und wie sie alle heissen. Also muss diese Bauart schon was Gutes haben, sonst würde das ja nicht fast jeder bauen...
Hab ja auch schon verschiedene gehört aber wirklich Ahnung habe ich von dieser Bauform nicht. Um dies zu ändern habe ich einfach blindlings einen (H?-)Dipol zusammengeschustert aus zwei übrigen 30cm Car-Hifi-Bässen.

Hier die Parameter der Chassis laut Hersteller:

fs: 33,4Hz
Qts: 0,481
Qms: 17,76
Qes: 0,494
Vas: 105,6l
SPL: 94dB
Xmax: +/- 6mm
Mms: 79g

Heraus kam jetzt erstmal das.

Betrieben wird das Ganze im Moment an einer Reckhorn F-1 und einer ITT 80145 Endstufe mit 2x 88W Sinus an 4 Ohm. Die Reckhorn bringt ja eine Bassanhebung mit +6dB bei 30Hz mit. Diese kann das Konstrukt wohl gut vertragen. Aber muss da jetzt nicht noch mehr passieren? Theoretisch müsste der Frequenzgang ja stetig ansteigen bis zu einer gewissen Grenze hin und das muss ja ausgeglichen werden. Wie kann ich rausfinden wie es weitergeht? Gibt es vielleicht eine Art Universallösung? Passiv oder aktiv? Oder reicht es auch einfach den Übertragungsbereich mit der F-1 stark einzugrenzen?

Zum Klang kann ich sagen, dass er sich schonmal nicht schlecht anhört. Spielpartner sind manchmal die Tenöre und manchmal die Monolithen mit dem FRS8. Die Bässe kommen irgendwie "federnd" und ein Dröhnen ist nicht zu vernehmen. Auch bei recht hohen Lautstärken bleibt der Bass im Zimmer. Bei meiner TML hört man den Bass auch bei geschlossenen Türen noch recht gut eine Etage höher. Lediglich scheinen Frequenzen um 60Hz aufwärts leicht übertrieben zu sein. Und genau hier soll es weitergehen. Wer hat Tipps was zu tun ist?
gürteltier
Inventar
#2 erstellt: 09. Apr 2007, 14:48
hy thomas,

das was du gebaut hast, ist quasi ein BMC-Ripol

gruß
2eyes
Inventar
#3 erstellt: 09. Apr 2007, 18:43
Du hast im Grund noch zwei Probleme:
Zum einen gibt es eine ordentliche Resonanz (wahrscheinlich um die 300 Hz) durch die Kammer, in der die Treiber stecken. Was tust du dagegen? Genügend steiler Tiefpass unter 150 Hz? Oder das empfohlene Notchfilter (das nach einer Messung berechnet werden müsste).
Zum anderen könntest Du dem Dipolabfall im Bass noch etwas entgegenwirken durch eine fette Serienspule von 4,7-10mH (entspricht 6 dB-Tiefpass).

Wieviel Prozent der gesamten Membranfläche hat eigentlich die für beide Chassis gemeinsame Öffnung?
gürteltier
Inventar
#4 erstellt: 09. Apr 2007, 18:47
was auch ein problem sein könnte, wäre die polkernbohrung, sofern die chassis eine haben.
Ars_Vivendi
Inventar
#5 erstellt: 09. Apr 2007, 19:03
Danke für die Antworten. Gut, dann weiss ich jetzt, dass es ein BMC-Ripol ist. Und was ist der Unterschied zwischen Ripol und Dipol?

Also zur Resonanz: Die F-1 ist beinahe auf Linksanschlag (ca. 60Hz) und hat eine Flankensteilheit von 12dB/Oktave.

Das mit der Spule werd ich auch mal ausprobieren. Hatte letztens erst noch eine große mit 4,7mH in den Händen...

Der Kanal in der Mitte hat 400cm², Membranfläche ist 2x 511cm² zuwenig?

Für die Polkernbohrungen habe ich an den Aussenwänden ein Loch gelassen. Der Magnet ist nur ca. 3mm von der Wand entfernt und drückt ringsherum um das Loch eine Schaumstoffdichtung zusammen.
gürteltier
Inventar
#6 erstellt: 09. Apr 2007, 19:09
nein, der kanal ist mit 400cm2 ausreichend groß, vielleicht sogar schon etwas zu groß

das mit der polkernbohrung ist ne saubere und schöne lösung du hättest natürlich auch die magneten in die seitenwand einlassen können.

gruß
2eyes
Inventar
#7 erstellt: 09. Apr 2007, 21:01

Ars_Vivendi schrieb:
Und was ist der Unterschied zwischen Ripol und Dipol?

Der Ripol heißt so, weil er eine für Axel Ridtahler patentierte besondere Bauform eines Dipols ist.

Also zur Resonanz: Die F-1 ist beinahe auf Linksanschlag (ca. 60Hz) und hat eine Flankensteilheit von 12dB/Oktave.

Dann brauchst Du dir um die Resonanz keine Sorgen zu machen.

Der Kanal in der Mitte hat 400cm², Membranfläche ist 2x 511cm² zuwenig?

Für einen Ripol sollte der Kanal in der Mitte im Querschnitt etwa 1/3 bis 1/4 der Membranfläche sein. Von 1022 cm² sind 340 cm² ein Drittel und 255 cm² ein Viertel. Da deine Chassis +/- 6 mm Hub können, gilt eher ein Drittel. Gibt also keinen ernsthaften Grund, das zu ändern.
Ars_Vivendi
Inventar
#8 erstellt: 09. Apr 2007, 21:14
Danke nochmals für die Antworten.

Dann war´s das jetzt ja schon. Ich dachte immer man muss bei Dipolen die übelsten Filterschaltungen anwenden...

Wer Interesse am Nachbau hat, dem kann ich noch den Tipp geben, dass es diese Chassis, Pioneer TS-W302F heissen sie, ab und zu bei der Bucht gibt. Die Preise dafür überschreiten 15€ selten. Meine beiden kommen auch von dort. Einer von den beiden hat sogar unter 10€ gekostet, weil der Schaumstoff vorne auf dem Korb ziemlich verratzt ist. Aber das interessiert mich in dem Fall ja nicht, weil man das, so wie hier eingebaut, sowieso nicht sieht. Also mit etwas Geduld und Glück kann man sich da einen ULB-BMC-Ripol zusammenbasteln. Holz in 19mm Span kostet auch keine 10€.
Materialkosten gesamt also ca. 50€.
gürteltier
Inventar
#9 erstellt: 09. Apr 2007, 21:17
hy rudolf,

ich hätte da jetzt aber nochmal ne frage: in wie weit ist die größe der mittelkammer von der hubfähigkeit des chassis abhängig?

gruß,
steffen
2eyes
Inventar
#10 erstellt: 09. Apr 2007, 21:26

gürteltier schrieb:
hy rudolf,
ich hätte da jetzt aber nochmal ne frage: in wie weit ist die größe der mittelkammer von der hubfähigkeit des chassis abhängig?


Steffen, Du wirst alt!!!!
Für die Antwort auf diese Frage hast Du dich neulich noch bei mir bedankt.
Ars_Vivendi
Inventar
#11 erstellt: 09. Apr 2007, 21:28
Ich heisse zwar nicht Rudolf aber ich schätze da ist es nicht anders wie bei einem Bassreflexrohr. Mehr Hub = mehr bewegte Luft. Ein Kanal der z.B. für einen 20er mit 3mm Hub reicht, der wird für einen 20er mit 8mm schon zu klein sein. Stichwort Verdrängungsvolumen.
gürteltier
Inventar
#12 erstellt: 09. Apr 2007, 21:34

2eyes schrieb:

gürteltier schrieb:
hy rudolf,
ich hätte da jetzt aber nochmal ne frage: in wie weit ist die größe der mittelkammer von der hubfähigkeit des chassis abhängig?


Steffen, Du wirst alt!!!!
Für die Antwort auf diese Frage hast Du dich neulich noch bei mir bedankt. :prost


ok rudolf, jetzt erinnere ich mich wieder

ich habe seit ein paar tagen tierische kopfschmerzen, da leidet die erinnerung halt drunter

gruß,
steffen
Ars_Vivendi
Inventar
#13 erstellt: 09. Apr 2007, 21:37
Habe den Thread auch mal kurz angeschaut und bin auf folgende Info gestoßen:


Die hintere Kammer kann etwa zwischen 1/1 und 1/2 gewählt werden, wobei man hier auch die Bauform des Treibers mit in Bezug nehmen sollte


Da habe ich 560cm² bei einer Membranfläche von 511cm². Ist das noch im Rahmen? Oder würde hier eine Änderung Sinn machen? Hier die Öffnungsfläche zu verkleinern wäre ja recht einfach. Ich könnte ja im vorderen Bereich ein Brett von innen auf die Aussenwände leimen, so dass mir eben der Magnet nicht in die Quere kommt.
gürteltier
Inventar
#14 erstellt: 09. Apr 2007, 21:41
soweit ich weiß, zieht das die resonanz weiter nach unten, was bei deiner tiefen trennung aber kein problem sein sollte. aber obs wirklich was bringt, kann ich dir nicht sagen.
2eyes
Inventar
#15 erstellt: 09. Apr 2007, 22:34

Ars_Vivendi schrieb:
Da habe ich 560cm² bei einer Membranfläche von 511cm². Ist das noch im Rahmen?

Mach Dir deshalb keinen Kopp. Wegen 10 % zu viel passiert nichts, was deinem (oder auch meinem) Ohr auffallen würde.

@gürteltier
Ich wünsche Dir gute Besserung. Radikale Einschränkung der Bildschirmarbeitszeit soll übrigens auch bei Kopfschmerz helfen.
Mach´s wie ich und schalte die Kiste jetzt für heute ab.
gürteltier
Inventar
#16 erstellt: 09. Apr 2007, 23:22
danke rudolf
Ars_Vivendi
Inventar
#17 erstellt: 21. Apr 2007, 12:19
Hallo mal wieder,

ich habe mittlerweile schon einen Test mit einer 4,7mH-Spule gemacht und das Ergebnis war durchaus positiv. Der Bass wurde im quasi A-B-Test tiefreichender und etwas lauter. Habe mich selbst gewundert wie das kommt aber ich habe das so herausgehört. Jetzt muss ich nur noch für den zweiten Treiber eine solche Spule auftreiben.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich jemals nochmal einen anderen Subwoofer bauen werde als einen Ripol... Der Klang ist einfach sagenhaft.
gürteltier
Inventar
#18 erstellt: 21. Apr 2007, 13:55

Ars_Vivendi schrieb:

Ich bin mir nicht sicher, ob ich jemals nochmal einen anderen Subwoofer bauen werde als einen Ripol... Der Klang ist einfach sagenhaft.


genau so habe ich auch eine weile gedacht
averett
Stammgast
#19 erstellt: 21. Apr 2007, 14:09

gürteltier schrieb:

Ars_Vivendi schrieb:

Ich bin mir nicht sicher, ob ich jemals nochmal einen anderen Subwoofer bauen werde als einen Ripol... Der Klang ist einfach sagenhaft.


genau so habe ich auch eine weile gedacht :D

Na sch....

fleissig am mitlesen, aber ich hab' den Überblick über deine "Subwooferhierarchie"
verloren. Was ist denn jetzt gerade dein Favorit?? Der M-Pol...???
gürteltier
Inventar
#20 erstellt: 21. Apr 2007, 14:15
ich habe mich im moment ganz von den dipolen abgewandt
Ars_Vivendi
Inventar
#21 erstellt: 21. Apr 2007, 15:06

gürteltier schrieb:
ich habe mich im moment ganz von den dipolen abgewandt :L


Dazu sage ich nur: schwach...!

Aber trotzdem; was ist denn dein nächstes Projekt?

Naja, im Moment liegt dieser BMC-Ripol jedenfalls vorn. Danach kommt die TML, dann das Horn (obwohl ich bisher nur das Geister-BL-Horn gehört habe), Bassreflex. CB hab ich jetzt mal weggelassen, weil ich vermutlich noch nie eine sauber abgestimmte CB bewusst gehört habe.
Nur solche alten Kompaktlautsprecher, wie sie früher üblich waren, also viel zu klein aber dafür massig Dämmwatte drin. Alle meine eigenen Projekte sind Bassreflex geworden, weil ich auf den Tiefgang nicht verzichten wollte.
gürteltier
Inventar
#22 erstellt: 21. Apr 2007, 15:43
ich experimentiere im moment mit CB und 12zoll chassis
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