Visaton W 200 S 4 fs=29Hz realistisch?

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AndyW
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 24. Dez 2008, 17:41
Hallo zusammen,

ich habe mir ein Visaton W 200 S 4 Chassis gekauft und mußte beim Nachmessen feststellen, das fs bei 41Hz statt der angegebenen 29Hz liegt!

Habe fs mit einem Vorwiderstand von 0,1Ohm bestimmt, über den ich die Spannung, also indirekt den Strom gemessen habe.
Der Punkt mit kleinstem Strom/größter Impedanz = fs. Das Chassis war natürlich nicht im Gehäuse eingebaut.
Eigentlich genau, wie in "Lautsprecherbau" von V.Dickason beschrieben.

Sind solche Streuungen normal?

Ich dachte, bei diesem bekannten deutschen Hersteller muß ich mir keine Gedanken über die Seriösität der TSP-Angaben machen...

Was sind Eure Erfahrungen diesbezüglich?


MFG
Andy
HerrBolsch
Inventar
#2 erstellt: 25. Dez 2008, 02:37
Moin!

Hast du das Ding denn vor dem Messen mal ein bisschen belastet? Sonst isses kein Wunder.

Gruß, Hauke
Der_RiPol_-_Axel
Stammgast
#3 erstellt: 25. Dez 2008, 17:23
Hallo Andi,
===========
Die 41 Hz sind zwar recht hoch, aber nicht ganz aus der
Welt. Die Chassis direkt aus der Packung und ans Messgerät
kann zu mehr als 30% Parameterabweichungen führen -
wobei Abweichungen <10% bereits schon wieder sehr gut sind(!!).

Herr Bolsch hat sich zwar etwas unverständlich ausgedrückt
aber er hat nicht ganz unrecht:
Einfache Belastung reicht zwar nicht - aber mal die
Chassis mit so 20 bis 40Hz und etwas Hub (3mm oder so
dürfen das schon sein) für ein Stündchen oder mehr wobbeln
lassen schüttelt den Staub aus Sicke und Spinne, macht
beweglicher und bringt die praxistauglicheren Parameter.

Viel Erfolg!
AndyW
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 25. Dez 2008, 22:29
Hallo Axel und Hauke,

Danke für die Infos!
Das Chassis wurde von mir nochmals ein paar Stunden mit ordentlich Hub eingefahren, das brachte aber nur eine Änderung auf 39Hz.
Habe jetzt auch die Güte Qts bestimmt, die ist nicht 0,35 wie angegeben, sondern 0,47.
Genau wie im Buch beschrieben, bleibt das Verhältnis von fs/Qts bezogen auf Serienstreungen
erstaunlich konstant.

Nur nützt mir das nicht viel. Das Chassis ist mit der Güte für ein Bassreflexgehäuse moderater Größe (35l) nicht
wirklich brauchbar und im geschlossenen Gehäuse (bereits getestet) finde ich die Performance eher bescheiden.

Der Kauf war dann wohl einer der Marke: Wer billig kauft, kauft 2x. Bin aber schon etwas enttäuscht von(m) Visaton.

Habt Ihr noch Empfehlungen/Erfahrungen für vernünftige Chassis bis ca. 120 EUR? Da der Sub als Bassunterstützung unsichtbar in die Zwischendecke (Paneele) im Bad verbaut werden soll (Freeair Deckenautsprecher fallen stark im Bass ab/unpräzise) sind mir bezüglich der Größe doch ziemliche Grenzen gesetzt. Vielleicht so 80 Liter als absolute Obergrenze, Chassis besser 25cm "zur Not" auch 30cm.

Wie der Einsatzort beschreibt, kommt es nur auf vernünftige Musikwiedergabe an, d.h. kene Pegelorgien. Ich brauche mehr
ein solides+präzises Fundament als Unterstützung.

Leider kann ich noch nicht abschätzen, wie stark die Decke absorbieren wird.

Was meint Ihr?

MFG
Andy
SRAM
Inventar
#5 erstellt: 25. Dez 2008, 22:58
Wenn dieses Verhältnis konstant ist, wird sich an der Abstimmung einer BR-Box nur wenig ändern, da sich auch die Einbaugüte nur wenig ändert. Werden die Chassis dann mit der Zeit weicher, hat auch das nur wenig Einfluß, solange die Federwirkung des Boxenvolumens das der Einspannung überwiegt (wie bei fast allen dieser Chassis).

Gruß SRAM
20Hertz
Stammgast
#6 erstellt: 26. Dez 2008, 12:41
Hallo,

SRAM schrieb:
Wenn dieses Verhältnis konstant ist, wird sich an der Abstimmung einer BR-Box nur wenig ändern, da sich auch die Einbaugüte nur wenig ändert.

Genau. Es gibt sogar einen Grundlagenartikel von Visaton zu Deinem Problem, siehe: http://www.visaton.de/de/forum/pc_auswirkung.html

Selbst bei einem gut eingespielten Chassis ist die Resonanzfrequenz nicht konstant. Sie ist u.a. abhängig von der Umgebungstemperatur und vor allem von der Art und Stärke der Anregung (Sinus oder Rauschen). Hat die Membran deutlich Hub gemacht beim Messen?


Grüße
Matthias
_ES_
Administrator
#7 erstellt: 26. Dez 2008, 12:51

Habe fs mit einem Vorwiderstand von 0,1Ohm bestimmt, über den ich die Spannung, also indirekt den Strom gemessen habe.
Der Punkt mit kleinstem Strom/größter Impedanz = fs. Das Chassis war natürlich nicht im Gehäuse eingebaut.
Eigentlich genau, wie in "Lautsprecherbau" von V.Dickason beschrieben.


Also Konstant-Strom.

Mess nochmal mit der Konstant-Spannungsmethode.
AndyW
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 27. Dez 2008, 00:47
Hallo zusammen,

@Matthias - Nein eher wenig Hub, genau wie im Buch beschrieben mit Kleinsignal. U=500mV

Danke für den Link! Der Zusammenhang zwischen Qts fs + Vas ist mir jetzt klar. Ich habe eine höhere fs+Qts und damit auch ein niedrigeres f3/fs Verhältnis bei gleichzeitig geringerem Vas.
Nur eines ist mir noch nicht klar, was ist mit der Welligkeit?

@R-Type - War etwas umständlich von mir ausgedrückt. Habe Konstant-Spg.-Methode verwendet, d.h.
Generatorspg. konstant, nur der Strom ändert sich und ist als Spg.-Abfall über den 0,1R messbar.

Wenn ich Euere Aussagen richtig deute, vertraut man den Herstellerangaben und konstruiert das Gehäuse entsprechend
und kümmert sich nicht um die genannten Effekte. Richtig?


MFG
Andy
SRAM
Inventar
#9 erstellt: 27. Dez 2008, 01:42
Den Herstellervorgaben muß man nicht vertrauen. Aus den von Dir gemessenen Daten kannst Du jetzt auch BL und MMS bestimmen. Wenn diese beiden mit der Herstellerangabe übereinstimmen, hat dir dieser verkauft, was in seinen Datenblättern steht. Eine Aufhängung, die sowieso im Betrieb weicher wird, eignet sich nicht als Qualitätskontrolle. Falls BL und MMS abweichen, korrigiere den Parametersatz des Herstellers entsprechend (konsistent natürlich) und benutze diesen.

Gruß SRAM
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