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Flying Clipper - Traumreise unter weißen Segeln (1962, 70 mm)+A -A |
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Autor |
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Frank714
Inventar |
17:50
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#1
erstellt: 29. Aug 2025, |
Über Umwege bin ich jetzt wg. der darin enthaltenen Flugzeugträgerszenen auf diesen deutschen Film von 1962 aufmerksam geworden, der auch als UHD Blu-ray verfügbar ist und den ich mir schon allein wegen der Zeitreise-Option zurück ins Jahr 1962 unbedingt ansehen muss. Timo Wolters hatte hierzu eine traumhafte Rezension geschrieben, in der er wirklich jeden Aspekt beleuchtet hat. Ganz großes Kompliment meinerseits an Herrn Wolters (wenn Sie die Winnetou UHD BDs rezensieren möchten, stelle ich gerne einen Kontakt zu der mir persönlich bekannten Firma her, die mit der Restaurierung beauftragt war). ![]() Jetzt habe ich sowohl bei Amazon als auch in der Kommentarspalte auf der Webseite von Herrn Wolters sich teils doch sehr widersprechende Aussagen hinsichtlich der Bildqualität gelesen - insbesondere bei HDR>SDR Konvertierung - die für mich augenscheinlich einen Deja-Vu Charakter haben, da ich erst kürzlich bei der Einstellung meines Videoprojektors feststellen musste, dass viele UHD BDs abgespielt mit einem Panasonic 424 viel zu dunkel aussehen, hingegen tadellos mit einem Sony UHD BD Spieler (umgekehrt sehen andere auf dem Sony überstrahlt aus, so dass hier dann der 424 das besser geeignete Abspielgerät ist). Deshalb würde ich mich über Seheindrücke von Mitforisten freuen, die den Film auf UHD Blu-ray besitzen (bitte mit Benennung des Players). ![]() [Beitrag von Frank714 am 29. Aug 2025, 17:53 bearbeitet] |
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Frank714
Inventar |
11:59
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#2
erstellt: 03. Sep 2025, |
Um mir selbst das sprichwörtliche Bild zu machen, hatte ich mir jetzt die UHD Blu-ray zugelegt und hatte jetzt doch das Bedürfnis, die hervorragende Rezension von Timo Wolters zu ergänzen. Als Fortsetzung des 1958 veröffentlichten CINERAMA-Films Windjammer konzipiert mit Schwerpunkt Mittelmeer und antike Kulturen (Windjammer ist als englischsprachige Regionalcode-freie US Blu-ray erschienen, leider anders als Das war der Wilde Westen ohne Option das gebogene „Smilebox“-Format auch als rechteckiges Bild sehen zu können) ist es offenkundig, dass dieser Film der dt. Nachkriegsbevölkerung, die damals von einer Mittelmeer-Kreuzfahrtreise nur träumen konnte, eine solches Reiseerlebnis im Kino vermitteln wollte (und darüber hinaus wahrscheinlich seine Produktionskosten durch weltweiten Vertrieb amortisieren sollte). Der heimliche Star des Films ist freilich die eigens entwickelte, kompakte und mit 30 kg tragbare 70mm Kamera, mit der für damalige Verhältnisse atemberaubende, hochauflösende Filmaufnahmen aus der Vogelperspektive erzielt werden und andere exotische Einsatzmöglichkeiten realisiert werden konnten (fast folgerichtig kam diese Spezialkamera anschließend bei nichtdeutschen 70mm Produktionen zum Einsatz). Der Film macht hiervon reichlich und sehenswerten Gebrauch, diese Kamera wurde auch auf die Spitze der Cheops-Pyramide getragen und veranschaulicht, dass die Filmproduzenten keine Mühe scheuten, dem Publikum wirklich spektakuläre Bilder zu bieten. Die Anrainer des Mittelmeers und deren Folklore sind hier zum Zeitpunkt des Frühjahrs 1962 wie in einer Art Zeitreise in Bild und Ton festgehalten, was ich als ausgesprochen faszinierendes Erlebnis empfand. Der Film ist dabei um Abwechslung und auch erheiternde Momente (dem Geschmack des Publikums seiner Zeit geschuldet) bemüht, recht originell fand ich beispielsweise die Episode „Wie viele Matrosen passen in einen VW-Käfer?“ und den Tempel von Abu Simbel an seinem ursprünglichen Standort vor dem Bau des Assuan-Staudamms sehen zu können, war für mich nur eins von vielen Highlights dieses fast dreistündigen Films (mit Pause im Format 2.20:1). Während die Käferszene natürlich gestellt war, hatte wohl tatsächlich einer der Matrosen einen Blinddarmdurchbruch und wurde deshalb von einem Hubschrauber des amerikanischen Flugzeugträgers USS Shangri-La dorthin transportiert und ärtzlich behandelt, dabei entstanden spektakuläre Aufnahmen der startenden und landenden Kampfjets. Detail am Rande: In einer Szene nahm der Filmerzähler Hans Clarin Bezug auf den Ben Hur*, der deutschen Zuschauern natürlich nur durch den drei Jahre vor Flying Clipper in Deutsch uraufgeführten US-Film bekannt sein konnte (oder jenen der Filmfassung von 1926) Bildqualität UHD-Blu ray (HDR>SDR konvertiert, ich bevorzuge den SDR „Filmlook“) Nachdem Rezensent Timo Wolters die Blu-ray als viel zu dunkel bewertet hatte, habe ich hier direkt die UHD Blu-ray bestellt, die sich jetzt einmal mehr als „mastered for Panasonic“ herausgestellt hat. Auf meinem Sony-Spieler X800M2 ist der Kontrast zwischen hell und dunkel zu hart, die hellen Bereiche überstrahlen, was diese hingegen nicht so deutlich mit meinem Panasonic 424 tun, der das geeignetere Bilderlebnis bietet. Einen mir persönlich bekannten Film-Restaurator zu dem Film befragt, erfuhr ich, dass er persönlich den Trailer restauriert hatte (im weiteren Verlauf der Restauration aber nicht mehr beteiligt gewesen war) und tatsächlich offenbart der Trailer die Bildqualität, die man hier hätte erwarten dürfen. Für die Digitalisierung des Films wurde die 70mm Filmkopie (inkl. Filmkratzer) aus dem Filmarchiv des Bundesarchivs herangezogen, allerdings nicht im Inland, sondern in London abgetastet und das Resultat unter anderem beim „Color Grading“ war nicht optimal. In den dunklen Bildbereichen (Kleidung, Schatten) ist wenig bis gar keine Durchzeichnung an Halbtönen und Graustufen zu erkennen. Auch hier legt der Trailer nahe, dass dies teils dem Alterungsprozess des Filmmaterials geschuldet ist, der Nachtflug über Istanbuls Hagia Sophia zeigt im Trailer aber deutlich Bodendetails, die im Hauptfilm in einer dunklen Masse verschwinden. Sehr stark und übertrieben ist hingegen die Farbsättigung (ohne Nachregelung zu bunt) aber glücklicherweise lässt sich diese über die Fernbedienung herunterregeln, so dass man ein überzeugenderes und natürlicheres Bild erhält (besser als umgekehrt!). Dolby Atmos Tonqualität UHD Blu-ray (getestet mit 7.1.4 Dolby Atmos-Surroundanlage) Aus dem Interview mit Jürgen Brückner geht klar hervor, dass die 70mm Kamera vor Ort so geräuschintensiv war, dass alle Dialoge hinterher im Studio nachsynchronisiert werden mussten (kann man beim Sehen des Films erahnen) und augenscheinlich vor Ort wenig oder keine Audioaufnahmen getätigt wurden. Besonders beeindruckend fand ich den Anflug des amerikanischen Hubschraubers zur Abholung des erkrankten Matrosen mit deutlicher Aktivität der linken Deckenlautsprecher, eher ernüchternd dagegen den Start der Kampfjets von Bord der USS Shangri-La (was ja irgendwie logisch ist: den Hubschrauber-Sound konnten die Filmproduzenten hinterher an Land aufnehmen, was leider für das Flugzeugträgerdeck nicht mehr möglich war – so dass es unfreiwillig komisch anmutet, wenn sich der genesene Matrose des Flying Clipper die Ohren angesichts des herrlich ohrenbetäubenden Lärms der startenden Kampfjets zuhält, von dem freilich im Film nicht wirklich etwas zu hören ist). In dem Bonus-Beitrag zur Dolby Atmos-Soundabmischung gibt Christoph Engelke von Rotor Film dann auch freimütig zu, dass für die Rallye Monte Carlo „alte Motorengeräusche“ herangezogen wurden, um einen räumlichere Klangatmosphäre mit direktionalen Effekten zu rekonstruieren und das Resultat finde ich definitiv hörenswert und gelungen, die (verstorbenen) Filmproduzenten wären mit dem Ergebnis sicher sehr zufrieden gewesen. Das Bonusmaterial bietet Interviews mit dem Flying Clipper-Kenner Jürgen Brückner, dem Betreiber des 70mm Schaumburg Kinos Herbert Born und dessen Vorführer Marcus Vetter sowie mit Christoph Engelke von Rotor Film. Der geneigte Zuschauer erfährt hier Interessantes über die Welt „analoger“ Filmproduktion und die Schwierigkeiten, älteren Analogfilm und -ton zu digitalisieren. Herrn Born und Herrn Engelke unterstelle ich hierbei, dass beiden die mögliche Bildqualität einer UHD Blu-ray bekannt gewesen ist und beide in der Annahme waren, dass Flying Clipper genauso überzeugend auf der UHD Blu-ray aussehen würde wie viele andere UHD Referenzscheiben. *Apropos Ben Hur: Die letzte Blu-ray ist ein Beispiel, dass auch Hollywood beim Remastering älterer Filme in die sprichwörtliche Toilettenschüssel greifen kann. Wer die beiden im Deckenbalken steckenden Speere (als Charlton Heston abgeführt wird) deutlich sehen kann, erhält Finderlohn. Dem Vernehmen nach wurde zwischenzeitlich eine neue Abtastung des 65mm Originalnegativs und Restauration von Warner Bros. Motion Picture Imaging in Zusammenarbeit mit der Film Foundation vorgenommen. Ähnliches ist für Flying Clipper derzeit nicht geplant, langfristig aber nicht gänzlich auszuschließen. P.S. Der US UHD-Blu-ray von Flying Clipper liegt dasselbe digitale Master wie bei der dt. VÖ zugrunde [Beitrag von Frank714 am 03. Sep 2025, 12:05 bearbeitet] |
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