Eine Frage des Kabels?

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Brix
Stammgast
#1 erstellt: 11. Dez 2004, 20:14
Hi!

Hab seit vorgestern meinen Plasma hier stehen. Ist am analogen Kabel dran... Bildqualität ist bei einigen Sendern gut, bei anderen miserabel..

Mir ist aufgefallen, dass die schlechtesten Sender auf den höchsten Frequenzen liegen (>600Mhz oder so) und die darunter eigentlich alle viel besser sind! Desweiteren Empfange ich kein DVB-C im Wohnzimmer, aber im Schlafzimmer geht es! Ist das Signal vielleicht schon so stark geschwächt im Wohnzimmer, dass nix mehr kommt?

(Schlafzimmer ist im Obergeschoss, Kabel aus dem Keller kommt zuerst da hin, von da aus weiter ins Wohnzimmer)

Die verwendeten Kabel im Haus sind uralt und wahrscheinlich nicht geschirmt! Würde es was bringen die Kabel rauszurupfen und neue zu verlegen? Wie müsste das geschirmt sein?
tommyHH
Inventar
#2 erstellt: 11. Dez 2004, 20:44
Hallo,

was hast Du denn nun ? Kabel analog oder digital ? DVB-C heißt doch 'Digital Video Broadcasting-Cable' oder ?

Also ich habe schon im analogen Betrieb sehr viel Erfolg mit gut geschirmten Kabeln mit Mantelstromfilter (z.B. Oehlbach AK 2100 - gibts fertig konfektioniert oder 'lose') gemacht. Für längere Strecken wäre ein Signalverstärker evtl. angebracht. Tip: Kaufen und wenn keine Verbesserung eintritt - zurückbringen!
Brix
Stammgast
#3 erstellt: 11. Dez 2004, 22:00
Beides Also ich hab vorgehabt analog die privaten zu schauen und digital die ÖRs...

Welche Werte muss so ein Kabel haben? bei ebay z.B. gibts eins 50m für 7,50€, dabei steht "digital-tauglich"... reicht so eins oder lieber was teureres?

http://cgi.ebay.de/w...item=5737059780&rd=1
Ultraschall
Inventar
#4 erstellt: 11. Dez 2004, 22:25
50m für 7,50€ hört sich nach billigsten Klingeldraht an. Nimm einfach SAT-Kabel, das hat bei hohen Freuquenzen die geringste Dämpfung und macht Kabelfernsehen somit locker mit.
Achte unbedingt auch auf Schirmungsmaß größer 90 dB = Class A
Brix
Stammgast
#5 erstellt: 12. Dez 2004, 01:03
Kannst du in etwa einen Preis sagen, an dem man ein gutes Kabel erkennt? (€ pro m)

Als Beispiel hätte ich dieses hier gefunden:

http://cgi.ebay.de/w...rd=1&ssPageName=WDVW

Erscheint mir aber irgendwie auch zu billig/günstig...
Brix
Stammgast
#6 erstellt: 12. Dez 2004, 01:05
ah.. jetzt hab ich auch die teureren gefunden 40€ für 100m.. jetzt komm ich in die Region, wie ichs mir gedacht hab...
Brix
Stammgast
#7 erstellt: 12. Dez 2004, 01:22
Puh.. ich brauch ja auch noch ne Dose... Kann mir da auch jemand helfen?
tommyHH
Inventar
#8 erstellt: 12. Dez 2004, 02:37
... konfektionier doch erstmal ein entsprechend langes Kabel und probier ohne Dose, wie die Signalquali ist ...

Dose=Baumarkt (bzw. such Dir eine aus, die zu Deinen anderen Steckdosen paßt)
Brix
Stammgast
#9 erstellt: 12. Dez 2004, 12:02
Also sind alle Dosen quasi gleich? Dachte da gibts auch was speziell geschirmtes oder so...
Ultraschall
Inventar
#10 erstellt: 12. Dez 2004, 14:46
Dosen sind so ziemlich gleich. Es gibt schon Unterschiede, aber relativ gering. Du mußt aber drauf achten, was Du für eine Dose drin hast. Geht ein Kabel rein und ein Kabel raus (oder für das rausgehende Kabel ist ein Abschlußwiderstand reingechraubt) ist es eine Durchgangsdose- diese haben eine sogenannte Abzweigdämpfung , dann sollte deine neue dafür den gleichen Wert haben.
Geht nur ein Kabel rein und ist kein Abschlußwiderstand drin ist es eine Enddose.

Das Kabel mit der Ebayadresse macht keinen echt guten Eindruck, weil nur zu wenig Abschirmdrähte. 120 sind bei guten Kabeln üblich. Dämpfungswerte gibt der Verkäufer auch nicht an.

Suche mal nach MK 95 von WISI oder KTH 94 von HauTec - das sind wirklich gute Kabel. Im Laden ca. 1 € pro Meter. Im Einkauf bei OBETA ca. 60..70 Cent der Meter. Alles was billiger ist , auch bei Ebay , besser nicht kaufen.
Brix
Stammgast
#11 erstellt: 12. Dez 2004, 16:01
Hmm.. kennst zufällig einen Händler der die hat? Finde im Netz nix..
Osi
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 12. Dez 2004, 23:52

eBay schrieb:

Schirmung: Alufolie und 64er Geflecht


Ich finde Kabel mit Geflecht super, Alu alleine Bricht zu schnell!
Brix
Stammgast
#13 erstellt: 13. Dez 2004, 00:38


[Beitrag von Brix am 13. Dez 2004, 00:39 bearbeitet]
Ultraschall
Inventar
#14 erstellt: 13. Dez 2004, 21:03
Angebot zwei und drei klingt gut, weil Du dir selbst die benötigten Mengen zurechtschneiden kannst. Bei Eins ist es doch schon fertig mit Steckern. Und Du mußtest doch in der Wohnung verlegen? Kaufe dir zur Verteilung einen "passiven Zweifach Verteiler" in F-Technik(Für F-Stecker) Die haben auch ein höheres Schirmungsmaß als Koaxstecker.
Wo wohnst Du ? (In Berlin kann ich Dir vielleicht weiterhelfen.
Brix
Stammgast
#15 erstellt: 13. Dez 2004, 23:57
Hab mich für Variante 3 entschieden Aber "nur" 50m, das langt bei mir

Wohne in Neuss (bei Düsseldorf), kannst ja zu mir kommen, ist ja nicht so weit

Naja, denke mal, dass ich das Kabel schon hinbekomme... Hab mir sowas schonmal gebastelt.. funktioniert sogar
Brix
Stammgast
#16 erstellt: 18. Dez 2004, 13:59
Soo... habe das Kabel heute testweise quer durchs Haus verlegt! Fazit: WAHNSINN! Endlich gutes Bild auf dem Plasma, wie er es verdient

Werde dann wohl mal in der Weihnachtszeit das Kabel irgendwie durch die Wand nach oben jagen
tommyHH
Inventar
#17 erstellt: 18. Dez 2004, 14:54
Glückwunsch !

Uwe_Mettmann
Inventar
#18 erstellt: 19. Dez 2004, 03:16

Brix schrieb:
Also sind alle Dosen quasi gleich?

Hallo Brix,

nein es gibt verschiedene Dosen: Enddosen, Verteilerdosen, Durchgangsdosen usw. Auch die Dämpfungen (Durchgangsdämpfung und Auskoppeldämpfung) sind unterschiedlich.

Im Baumarkt bekommt man meist nur Dosen mit einer sehr hohen Auskoppeldämpfung und anschließend wundert man sich, weshalb das Bild so besch****n ist.

Was für Dosen Du nehmen musst, kann man schlecht sagen. Das hängt davon ab, wie hoch der Pegel am Hausübergabepunkt ist, ob Du einen Verstärker verwendest, welche Verstärkung dieser hat, wie hoch die Kabeldämpfung ist, ob noch weitere Teile wie Verteiler dazwischen hängen und wie hoch deren Dämpfung ist.

Am besten man macht sich einen Pegelplan und berechnet von jeder Antennedose die Gesamtdämpfung, die sich vom Keller zu der Ausgangsbuchse der Dose ergibt. Diese Gesamtdämpfungen sollten bei allen Dosen etwa gleich sein. Den Verstärker, der direkt hinter dem Hausübergabepunkt installiert wird, muss man dann so wählen, dass die Verstärkung größer oder gleich ist als die größte Gesamtdämpfung, wobei die Verstärkung aber auch nicht wesentlich größer sein darf.

Kommt aus dem Hausübergabepunkt ein sehr hoher Pegel, so kann man versuchen ohne Verstärker auszukommen, indem man in der Kabelanlage Komponenten mit geringer Dämpfung wählt. Ich würde dies aber in Deiner Stelle nicht tun, denn wenn ich einen neuen Plasmafernseher hätte, sollte das Bild doch optimal sein und es kommt nicht mehr auf die paar Euro an, die so ein Verstärker kostet.

Ach so, dass Schirmungsmaß der Dosen kann auch unterschiedlich sein. Sicher gehst Du, wenn Du auch hier Class-A-Material verwendest.

Wichtig ist auch, wie die Kabel an die Antennendosen und Stecker angeschlossen werden, damit das Schirmungsmaß eingehalten wird. Für gutes Material gibt es auch Installationshinweise.

Verwende möglichst nicht diese F-Stecker, die man auf die Kabel aufschraubt. Bei diesen Teilen lässt sich keine gute Schirmung erreichen, so dass dann das ganze verwendete Class-A Material für die Katz ist. Verwende am besten Crimp-Stecker. Bei den Teilen hast Du selbst dann noch eine wesentlich bessere Schirmung gegenüber den Schraubsteckern, wenn Du den Crimp-Hals mit der Kompizange zusammen drückst.

Gruß

Uwe
Brix
Stammgast
#19 erstellt: 19. Dez 2004, 13:24
Hmm.. Das hört sich ja richtig komplex an... Danke!

Also ich habs mit F-Steckern probiert, gehen eben so einfach aufs Kabel Ist die Dämpfung wirklich so extrem, dass nix vom Class-A Vorteil übrig bleibt?

Wenn ich die Crimp Variante nehme, müsste ich doch bestimmt auch spezielles Werkzeug zum crimpen haben, oder? (Wie bei Netzwerkkabeln?)

Also ich hab im Keller einen 25db Verstärker von Axing hängen, von da aus soll:

1. Die alte Hausverkabelung erhalten bleiben (Hängen keine Plasmas dran )
2. 1 neues Kabel für den Plasma

Demzufolge brauche ich auch nur 1 Dose (Enddose?) Zum Anschluss des besagten Plasmas...
Uwe_Mettmann
Inventar
#20 erstellt: 19. Dez 2004, 16:24

Brix schrieb:
Also ich habs mit F-Steckern probiert, gehen eben so einfach aufs Kabel Ist die Dämpfung wirklich so extrem, dass nix vom Class-A Vorteil übrig bleibt?


Hallo Brix,

durch die F-Schraubstecker wird das Nutzsignal kaum gedämpft. Das Problem ist vielmehr, dass die Schirmung nicht optimal ist. Dies bedeutet, dass das Signal, welches im Kabel ist, auch abgestrahlt und somit Störungen bei Nachbarn, die noch über Antenne empfangen, oder bei Funkdiensten verursachen kann. Wenn Du F-Stecker verwendest, kannst Du Dich nach der Installation bei den Nachbarn erkundigen, ob deren Empfang noch o.k. ist. Solltest Du Sicherheitsdienste wie Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienste oder sollten Flugzeuge mit geringer Höhe über Dein Haus fliegen, würde ich keine Schraubstecker verwenden. Wird der Funk dieser Dienste gestört, gibt es höllischen Ärger.

Am schlimmsten wirken sich die Straubstecker direkt hinter dem Verstärker aus, weil hier der höchste Pegel im Kabel herrscht und somit auch mehr Störungen abgestrahlt werden.

Ein weiteres Problem der schlechten Schirmung der geschraubten F-Stecker ist, dass starke Sender, in der Nähe (wenn vorhanden) in die Kabelanlage einstrahlen und bei Dir den Empfang stören. Diese wirken sich um so schlimmer aus, um so geringer das Nutzsignal im Kabel ist. Verwendest Du geschraubte F-Stecker und hast solche Störungen, hast Du schon eine mögliche Fehlerursache.


Brix schrieb:
Wenn ich die Crimp Variante nehme, müsste ich doch bestimmt auch spezielles Werkzeug zum crimpen haben, oder?

Ja, Du brauchst Spezialwerkzeug. Wenn die Kabelinstallationskanäle breit genug sind, so dass die Kabel mit Stecker hindurch passen, kannst Du ja die richtige Kabellängen zuschneiden, und anschließend die Stecker im Fachhandel, der auch Antenneninstallationen durchführt, aufcrimpen lassen.



Brix schrieb:
Also ich hab im Keller einen 25db Verstärker von Axing hängen, von da aus soll:

Also ist der Verstärker bereits in der Kabelanlage installiert?



Brix schrieb:
1. Die alte Hausverkabelung erhalten bleiben (Hängen keine Plasmas dran )
2. 1 neues Kabel für den Plasma

Demzufolge brauche ich auch nur 1 Dose (Enddose?) Zum Anschluss des besagten Plasmas...


Wenn der Verstärker nicht mehrere Ausgänge hat, auch noch einen Verteiler. Die Auskoppeldämpfung der Dose muss so gewählt werden, dass der Ausgangspegel nicht zu hoch ist.

Am besten Du zeichnest die jetzige und die neue Installation, so wie Du sie Dir vorstellst, mal auf und stellst diese Bilder hier rein.


Wichtig:
Bei Arbeiten an Kabelanlagen muss man einige Sicherheitsdinge berücksichtigen, sonst können lebensgefährliche Spannungen und Ströme in der Anlage auftreten. Ein kurze Erklärung hierzu findest Du hier: LINK

Daher müssen bei der Kabelanlage alle Komponenten geerdet sein. Dies muss so realisiert sein, dass wenn man eine Komponente ausbaut, die Erdverbindung der weiteren Komponenten bestehen bleibt. Mehr kann ich zu diesem Thema auch nicht sagen, bitte erkundige Dich doch bei einem Fachmann.

Gruß

Uwe
Brix
Stammgast
#21 erstellt: 19. Dez 2004, 21:31
Wow, ich wusste gar nicht, dass man da so viel falsch machen kann Ich zeichne die Situation heute abend mal auf...
Brix
Stammgast
#22 erstellt: 20. Dez 2004, 00:50


So meine Situation
Uwe_Mettmann
Inventar
#23 erstellt: 20. Dez 2004, 07:02
Hallo Brix,

ich schlage Dir folgende Lösung vor:


Als Beispiel habe ich die Teile von Wisi angegeben, weil es von Wisi Datenblätter im Internet gibt. Natürlich kannst Du auch Teile von anderen Herstellern verwenden. Hier die Datenblätter:
Datenblatt Abzweiger
Datenblatt Enddose

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, ist Bildqualität, der an der alten Verkabelung angeschlossenen Geräten, nicht so toll. Daher habe ich, um die Bildqualität möglichst wenig zu verschlechtern, ein Abzweiger verwendet. Dieser hat gegenüber einem Verteiler den Vorteil, dass die Durchgangsdämpfung geringer ist. Das die Auskoppeldämpfung höher ist, ist sogar von Vorteil, weil sonst der Pegel am Plasma-Fernseher zu hoch wäre.

Wie ich schon in einem Beitrag zuvor geschrieben habe, soll die Gesamtdämpfung kleiner als die Verstärkung sein. Die Dämpfung beträgt:

Gesamtdämpfung = Abzweiger (13dB) + Kabel (angenommen zu 5dB) + Enddose (1dB) = 19dB

Der Verstärker hat 25dB, also ist die Bedingung erfüllt. Es kann allerdings sein, dass der Verstärker einen Pegeleinsteller hat, der nicht voll aufgedreht ist. Ich gehe aber davon aus, dass er trotzdem mindestens 20dB liefert, also immer noch mehr als die Gesamtdämpfung.


Gruß

Uwe
Brix
Stammgast
#24 erstellt: 20. Dez 2004, 17:21
Also der Verstärker (Axing) hat einen Regler... Max. 25db kann man einstellen...
Die Bildqualität der alten Verkabelung ist bis 2 Zimmer vor dem Plasma (auf CRTs) absolut in Ordnung...

So wie du das aufgezeichnet hast, sieht das sehr gut aus (und vor allem gut zu verstehen )..

DANKE!!!
Brix
Stammgast
#25 erstellt: 20. Dez 2004, 18:24
Es stellt sich für mich nur noch die Frage, wo ich eine solche Dose her bekomme... Finde immer nur Dosen mit 4db Dämpfung, was ja viel mehr als 0,5db ist
Uwe_Mettmann
Inventar
#26 erstellt: 20. Dez 2004, 20:04

Brix schrieb:
Es stellt sich für mich nur noch die Frage, wo ich eine solche Dose her bekomme... Finde immer nur Dosen mit 4db Dämpfung, was ja viel mehr als 0,5db ist ;)


Hallo Brix,

z.B. die Dose die ich im vorbergenden Posting angegeben habe.



Wenn Du so eine Dose nicht im Handel bekommst, dann nimm die 4 dB-Dose. Um die höhere Dämpfung auszugleichen, nimmst Du dann ein Abzweiger der etwas weniger Auskoppeldämpfung hat, z.B. 10dB (DM21A von Wisi). Der Nachteil ist, dass dann das Signal für die alte Kabelanlage etwas mehr abgeschwächt wird.

Denke bitte daran, dass wenn die 4 dB Dose keine Enddose ist, einen Abschlusswiderstand in die Dose einzubauen.


Gruß

Uwe


[Beitrag von Uwe_Mettmann am 20. Dez 2004, 20:12 bearbeitet]
Brix
Stammgast
#27 erstellt: 20. Dez 2004, 20:47
Alles klar Damit sind alle Klarheiten beseitigt

Vielen Dank schonmal für die ausführliche Erklärung/Hilfe!
Ultraschall
Inventar
#28 erstellt: 20. Dez 2004, 21:14
Sorry, schaue heute erst wieder rein
Mit den nicht so verschiedenen Dosen, meinte ich je nach Hersteller nicht so verschieden, hätte ich wohl hinzusetzen sollen : mit derselben Auskoppeldämpfung. Ich meinte natürlich Dosen gleichen Typs.

Aber mit den schraubbaren F-Steckern bitte nicht so masslos übertreiben!
Im allgemeinen wurde und wird bei Koaxsteckern deutlich mehr gepfuscht und Störungen abgestrahlt, bzw. ein schlechteres Schirmungsmaß erreicht. Na ich bin morgen wieder bei einer Anlage von mir die 2000 m Luftlinie vom Berliner Fernsehturm wegsteht. In den Hauptsträngen habe ich ja sicherheitshalber Kompressionsstecker (F-Stecker)verarbeitet. Aber in den Nebensträngen und in den Wohungen kommen massenhaft schraubbare F-Stecker zum Einatz (mindestens 500 Stück!).
Ulkigerweise funktionieren trotzdem 120 Dosen störungsfrei und das für UKW, DVB-T und ASTRA und EUTELSAT analog und digital ! Und das trotz vielen Richtfunkstrecken und massenhaften Flug-, Polizei-, Rettungsdienstfunk und CB-Amateurfunkern!



Also nicht so wild machen lassen von den Leuten die Krimpstecker und Zangen verkaufen wollen! Auch die Krimpstecker kann man schlecht montieren.

Normalerweise ist jeder halbwegs ordentlich geschraubter F-Stecker zehnmal besser als ein Koaxstecker !
(Können Sie sich mir anschließen Herr Mettmann? )

Wenn an der alten Verkabelung nur eine Dose dranhängt, würde ich dem Abzweiger aber einen Zweifachverteiler vorziehen, um an beiden Dosen ca. denselben Pegel zu haben.
Brix
Stammgast
#29 erstellt: 20. Dez 2004, 21:21
An der alten Verkabelung hängen ca. 4 Dosen... An der neuen soll nur die 1 hängen für den Plasma
Uwe_Mettmann
Inventar
#30 erstellt: 20. Dez 2004, 23:40

Ultraschall schrieb:
Aber mit den schraubbaren F-Steckern bitte nicht so masslos übertreiben!


Hallo Ultraschall,

ich habe die Ergebnisse von Messungen in einem EMV-Labor, welches auf Schirmungsmaßmessungen spezialisiert ist, gesehen. Hier wurden Vergleichsmessungen durchgeführt mit verschiedenen Komponenten, Kabeln und auch Verbindungstechniken. Hierbei wurde festgestellt, dass die Mindestanforderungen bezüglich des Schirmungsmaß mit geschraubten F-Steckern nicht eingehalten werden. Ich rede hier nicht von den höheren CLASS A Anforderungen. Bei manchen Frequenzen wurden die schwächeren CLASS B Anforderungen nicht erfüllt.

Nun hat Brix ja sehr hochwertiges Kabel gekauft, so dass ich davon ausgegangen bin, dass auch alle anderen Komponenten CLASS A entsprechen, da währe es nicht sehr sinnvoll, die dadurch erreichte Schirmungsdämpfung durch die geschraubten F-Stecker zunichte zu machen, nur um ein paar Cent zu sparen.

Außerdem versucht die Regulierungsbehörde seit einiger Zeit Grenzwerte für Vorortmessung für Kabelanlagen durchzudrücken, die etwa 10 dB schärfer sind als die, die für Geräte (TK-Anlagen, Computer usw.) gelten. Ob sie es geschafft hat und wie der aktuelle Stand ist, weiß ich nicht. Grund für das Vorgehen der Behörde ist, dass es angeblich häufig Störungen durch Kabelanlagen gibt. Zugegeben wird die Ursache meist nicht die F-Stecker sein, sondern eine nicht ordnungsgemäß durchgeführte Installation oder Aufrüstung alter Antennenanlagen zu Kabelanlagen, bei denen einfach geschirmtes Kabel verwendet wurde.

Jetzt wissen wir ja nicht, wie gut die alte Installation in Brix sein Haus ist. Sollte es hier mal Probleme geben, bekommt Brix auch mit seiner Neuinstallation Arger, wenn er geschraubt F-Stecker verwendet, weil mit diesen die harten Anforderungen der RegTP nicht erfüllt werden können. Daher bin ich der Meinung, die paar Cent für bessere F-Stecker sollte er schon ausgeben.


Ultraschall schrieb:
Also nicht so wild machen lassen von den Leuten die Crimpstecker und Zangen verkaufen wollen!

Solche Sprüche müssen ja wohl nicht sein. Ich will hier keine Crimpzangen verkaufen, denn:

Ich schrieb:
Wenn die Kabelinstallationskanäle breit genug sind, so dass die Kabel mit Stecker hindurch passen, kannst Du ja die richtige Kabellängen zuschneiden, und anschließend die Stecker im Fachhandel, der auch Antenneninstallationen durchführt, aufcrimpen lassen.




Ultraschall schrieb:
Wenn an der alten Verkabelung nur eine Dose dranhängt, würde ich dem Abzweiger aber einen Zweifachverteiler vorziehen, um an beiden Dosen ca. denselben Pegel zu haben.

Wie Brix schon geschrieben hat, hängt am alten Kabelstrang nicht nur eine sondern mehrere Dosen. Außerdem hat Brix geschrieben, dass bei 2 Dosen die Bildqualität in Ordnung ist. Dies heißt im Umkehrschluss, dass die Bildqualität an den anderen Dosen nicht optimal ist. Wenn jetzt der Pegel durch den Verteiler um weitere 4 dB gesenkt wird, ist das Geschrei groß, weil das Bild dann noch schlechter wird. Daher habe ich den Abzweiger vorgeschlagen, der eben hier nur eine Dämpfung von 1 dB aufweist. Die höhere Dämpfung in dem Zweig für den Plasmafernseher ist aber kein Problem, wie ich einem Beitrag weiter oben erklärt habe.



Ultraschall schrieb:
(Können Sie sich mir anschließen Herr Mettmann? )

@Alle
Ich dachte in Foren wird das Du bevorzugt. Bitte klärt mich doch auf wie dies hier in diesem Forum gehandhabt wird.

Gruß

Uwe
Brix
Stammgast
#31 erstellt: 21. Dez 2004, 01:29
Die Erklärung klingt plausibel Uwe_Mettmann! Allerdings schreibst du ja auch, dass NOCH keine Verschärfung durchgesetzt ist, deshalb kann man ja übergangsweise die geschraubten Stecker drauflassen und wenns Ärger gibt einfach austauschen

Ich habe das Kabel mit den geschraubten Steckern ja ausprobiert und das Bild, was am Ende rauskommt, reicht mir völlig, deshalb lasse ich das mit den Steckern glaub ich erstmal... Ganz zunichte macht man den Class A Vorteil des Kabels ja nicht mit den Steckern...

@Uwe: Auch in diesem Forum "regiert" das DU
Uwe_Mettmann
Inventar
#32 erstellt: 21. Dez 2004, 02:53

Brix schrieb:
Die Erklärung klingt plausibel Uwe_Mettmann! Allerdings schreibst du ja auch, dass NOCH keine Verschärfung durchgesetzt ist,[...]

Hallo Alex,

ich habe geschrieben, dass ich nicht weiß ob sie es inzwischen durchgesetzt haben. Das Durchsetzten geht auch auf europäischer Ebne. Anwenden tut meines Wissens die RegTP die Grenzwerte in Deutschland schon.



Brix schrieb:
[...]deshalb kann man ja übergangsweise die geschraubten Stecker drauflassen und wenns Ärger gibt einfach austauschen

Wenn die RegTP vor der Tür steht, ist es zu spät die Stecker auszutauschen. Aber das Risiko, dass es Probleme gibt, ist tatsächlich nicht besonders groß. Die RegTP macht nicht die Messungen prophylaktisch, sondern erst wenn es zu Störungen kommt, daher habe ich ja schon in einem Beitrag zuvor geschrieben:

Ich schrieb:
durch die F-Schraubstecker wird das Nutzsignal kaum gedämpft. Das Problem ist vielmehr, dass die Schirmung nicht optimal ist. Dies bedeutet, dass das Signal, welches im Kabel ist, auch abgestrahlt und somit Störungen bei Nachbarn, die noch über Antenne empfangen, oder bei Funkdiensten verursachen kann. Wenn Du F-Stecker verwendest, kannst Du Dich nach der Installation bei den Nachbarn erkundigen, ob deren Empfang noch o.k. ist. Solltest Du Sicherheitsdienste wie Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienste oder sollten Flugzeuge mit geringer Höhe über Dein Haus fliegen, würde ich keine Schraubstecker verwenden. Wird der Funk dieser Dienste gestört, gibt es höllischen Ärger.

Im Umkehrschluss bedeutet dies natürlich, wenn keine dieser Funkdienst in der Nähe sind, ist das Risiko, das Du Problem mit Schraubsteckern bekommst, gering.



Brix schrieb:
Ich habe das Kabel mit den geschraubten Steckern ja ausprobiert und das Bild, was am Ende rauskommt, reicht mir völlig, deshalb lasse ich das mit den Steckern glaub ich erstmal... Ganz zunichte macht man den Class A Vorteil des Kabels ja nicht mit den Steckern...

Du würdest nur Probleme bekommen, wenn ein starker Sender in der Nähe in die Kabelanlage einstrahlt und dies ist wohl nicht der Fall.

Gruß

Uwe


[Beitrag von Uwe_Mettmann am 21. Dez 2004, 03:25 bearbeitet]
Brix
Stammgast
#33 erstellt: 23. Dez 2004, 01:35
Hätte noch eine kurze Frage...

Wenn ich hinter die Dose vom Plasma noch 2 weitere schalten möchte, welche Dosen würdet ihr dann empfehlen?
Sollten ja dann Durchgangsdosen mit wenig Dämpfung sein, oder?
Uwe_Mettmann
Inventar
#34 erstellt: 23. Dez 2004, 03:41
Hallo Brix,

nur eine kurze Antwort, denn ich will in die Heia.

Ich habe Teile von Kathrein rausgesucht:

Abzweiger hinter Verstärker: EAC 01
http://www.kathrein.de/de/SAT/produkte/download/eac_136.pdf

Dose Plasma und nachfolgende Dose: ESD 64
http://www.kathrein.de/de/SAT/produkte/download/esd_144.pdf

Letzte Dose: ESD 84
http://www.kathrein.de/de/SAT/produkte/download/esd_144.pdf

Maximale Dämpfung des Systems ergibt sich bei der vorletzten Dose:
Abzweiger (EAC 01 / 8,5dB) + Durchgangsdämpfung (ESD 64 / 1,8dB) + Richtkopplerdose (ESD 64 / 8,0dB) + Kabel (ca. 5dB) = 23,3dB

Also immer noch weniger als der Verstärker, wenn dieser voll aufgedreht ist. Aber es sind keine Reserven mehr vorhanden.

Wenn der Verstärker schon jetzt voll aufgedreht ist, solltest Du diese Lösung wählen, damit das Bild bei den alten Fernsehbenutzter nicht schlechter wird.

Wenn Du den Verstärker noch ein Teil aufdrehen kannst, kannst Du statt dem Abzweiger einen Verteiler einsetzen und gewinnst dann noch ein paar dB (für die neue Verkabelung). Ich würde es in diesem Fall aber trotzdem zuerst mit dem Abzeiger versuchen und den Verstärker voll aufdrehen. Dadurch wird das Signal für die neue Verkabelung reichen und das Bild der Fernseher, die an der alten Verkabelung angeschlossen sind, wird eventuell auch etwas besser.

Die dritte Möglichkeit ist ein Doppelabzweiger zu verwenden und dann zwei Leitungen nach oben zu legen. In diesem Fall hättest Du die geringste Dämpfung. Bei dem einen Zweig müsstest Du dann eine Dose mit ca. 4dB Anschlussdämpfung und 4dB Durchgangsdämpfung verwenden. Als Enddose nimmst Du dann eine Enddose mit 1dB Anschlussdämpfung. Bei dem zweiten Zweig eine Enddose mit ca. 4dB Anschlussdämpfung (für Plasma-TV). Entsprechende Dosen musst Du selber suchen. Bei diese Lösung wird die geforderten Entkoppeldämpfung zwischen zwei Fernsehern von 30dB eventuell nicht ganz eingehalten. Ich erwarte aber in der Praxis keine Probleme.

War wohl doch nicht so kurz.
Frohe Festtage und viele Grüße

Uwe
Uwe_Mettmann
Inventar
#35 erstellt: 23. Dez 2004, 04:16
Nachtrag:

Hallo Brix,

am sinnvollsten ist es auch die alte Verkabelung mit in die Planung einzubeziehen. Z.B. ist vielleicht auch ein Abzweiger in der alten Verkabelung. Nun ist es eigentlich Blödsinn, dem noch einen weiteren vorzuschalten. Besser wäre es, nur einen mit entsprechend vielen Ausgängen zu verwenden. Vielleicht kann man auch an einem alten Kabelstrang die neuen Dosen anschließen, wobei bei dem alten Kabelstrang dann natürlich neue Kabel und Komponenten eingesetzt werden müssen. Dies kann ich natürlich bei der Planung nicht berücksichtigen, weil mir die alte Verkabelung nicht bekannt ist.

Viele Grüße

Uwe
Brix
Stammgast
#36 erstellt: 23. Dez 2004, 14:22
Also die alte Verkabelung MUSS dran bleiben und es kann nur schwer was daran geändert werden, da sonst relativ viel Wand abgerissen werden muss ;-)

Ich denke mittlerweile hab ich das System, wie man die Dosen + Abzweiger zusammenstellt begriffen!

Danke vielmals! Werde dann mal langsam losziehn um alles zu kaufen!
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