Heifetz, Jascha - Leben, Interpretationen und Editionen

+A -A
Autor
Beitrag
Hüb'
Moderator
#1 erstellt: 16. Jan 2011, 20:59
Hallo zusammen,

da Johannes zu faul ist, muss ich mich wohl um die Eröffnung dieses Themas bemühen, wenn das was werden soll...

Dieser Thread ist dem russisch-jüdischen Geiger Jascha Heifetz gewidmet.

Hier ist er:



Im heutigen Litauen geboren, machte das Wunderkind eine beeindruckende Karriere und kam in den USA ganz groß heraus. Zeit seines Lebens war er vor allem mit dem Label RCA Victor eng verbunden (einige EMI- sowie CBS-Aufnahmen existieren ebenfalls), für welches er vielerlei Standard- aber auch weniger bekanntes Repertoire einspielte.

Schon vor einigen Jahren wurde die Gesamtheit seiner Aufnahmen mit der Jascha Heifetz Collection (eben bei RCA/BMG) gewürdigt. Die enthaltenen Einspielungen erstreckten sich über eine weite zeitliche Spanne vom Beginn der monophonen akustischen (Trichter-)Aufnahmen an bis hin zu den modernen, stereophonen Einspielungen, die unter dem bekannten Living Stereo-Schriftzug zu so großer Berühmtheit gelangt sind.
Neben Konzertaufnahmen mit einer Reihe in den Fünzigern und Sechzigern populären Dirigenten, wie z. B. Charles Munch oder Fritz Reiner, gibt es eine ganze Reihe hochinteressanter Produktionen mit dem Kammermusiker Heifetz. Feuermann, Rubinstein, Primrose, Pennario und Piatigorsky sind nur einige der zu nennenden Namen, die bei den Aufnahmen von Heifetz immer wieder in unterschiedlichen Besetzungen in Erscheinung treten und die zu den herausragenden Künstlern der Musikszene - nicht nur der USA - jener Jahre zu zählen sind.

Dankenswerter Weise hat BMG/Sony nun die damalige Heifetz Collection grundlegend überarbeitet und neu editiert.
In der neuen Edition enthalten sind sämtliche Aufnahmen die von Heifetz als Album herausgekommen sind (EMI und CBS inklusive):

jpc.de

Die Box ist wundervoll aufgemacht. Die CDs befinden sich in kleinen Papphüllen, welche Reproduktionen der Original-Cover (Vorder- und Rückseite) darstellen. In einem umfangreichen, dreisprachigen 312 Seiten starken "Booklet" findet man neben längeren Aufsätzen zu Heifetz eine ausführliche Diskographie mit Track- und Aufnahmeangaben zu jeder CD.

Vielleicht kann diese Edition ja ein schöne Aufhänger sein, um über den Künstler Heifetz sowie seine schönsten / schlechtesten / umstrittensten Einspielungen ins Gespräch zu kommen.

Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 17. Jan 2011, 09:32 bearbeitet]
Kreisler_jun.
Inventar
#2 erstellt: 17. Jan 2011, 00:27
Soso, ich bin zu faul...
Da ich Franks Altbestände günstig übernehmen konnte, bin ich, mit dem, was ich vorher schon hatte, inzwischen auch im Besitz von schätzungsweise 50 oder mehr % der Box. Ich habe zwar noch nicht alles angehört, geschweige denn sorgfältig, aber von den Sachen, die ich schon länger kenne, wären einige wichtige Empfehlungen:

Violinkonzerte: hier kann man eigentlich überall zugreifen. Fast alle der berühmten Konzerte wurden auch noch einmal in Stereo aufgenommen. Bei manchen sind Dirigent und Orchester nicht ganz gleichwertig und bei manchen Stücken ist einigen Hörern Heifetz eher schlanker Ton und seine stellenweise sehr zügigen Tempo nicht genehm. Da für mich viele Violinkonzerte zu den schmalzgefährdetsten Stücken überhaupt gehören, ist das für mich eher ein Vorteil. Besonders hervorheben möchte ich
- Beethovens Violinkonzert mit Munch, da dies eine der wenigen Aufnahmen vor HIP ist, die in einem zügigen und stetigen Tempo gespielt wird, ohne Verschleppung und Romantisierung (der Mittelsatz ist immer noch zu langsam, aber den trauen sich nichtmal die HIPisten fließend genug zu nehmen.)

- Brahms' Doppelkonzert mit Piatigorsky (Stereo) bzw. Feuermann (1939). Auch dieses Werk wird notorisch verschleppt, nicht so hier. Wer mit dem historischen Klang zurecht kommt, sollte jedenfalls auch mal die Einspielung mit dem tragischerweise so jung verstorbenen Feuermann anhören. Dieser Cellist verfolgte auf seinem Instrument eine ähnliche Klarheit und Präzision, die Solisten passen perfekt zueinander.

- Korngold/Rosza: hier muss ich zwar zugeben, keine anderen Einspielungen der Werke zu kennen, aber Heifetz war der Uraufführungsinterpret, das Korngold-Konzert ist in gut klingendem Hifi-Mono, das von Rosza (das mir persönlich sogar besser gefällt) in frühem Stereo. (Außerdem habe ich diese CDs jetzt doppelt, Wer sie günstig haben will, kann sich melden; sie ist aber auch in einer anderen Reihe preiswert erhältlich, freilich ohne Cover mit Heifetz-Karikatur

Kammermusik:
Kritisch ist hier manchmal die akustische und künstlerische Dominanz von Heifetz zu sehen. Das betrifft allerdings Stücke ab Triobesetzung sehr viel weniger als die typischen Violine-Klavier-Sonaten.

Beethoven: B-Dur-Trio op.97, Schubert B-Dur-Trio D 898 mit Rubinstein und Feuermann. Ich habe die in der "Rubinstein"-Edition und halte die ungeachtet des historischen Klangs für maßstäblich. In derselben Besetzung wurde auch noch Brahms op.8 aufgenommen, das fand ich klanglich nun beim ersten Hören wesentlich schlechter als ich diese in Erinnerung hatte.

Beethoven: Streichtrios (mit Primrose und Piatigorsky)
Diese wurden einschließlich der Serenade op.8 aufgenommen (op.3, op.8, op.9,1-3), in den 1950er und 1960er Jahren, daher teils noch (gutes) Mono. Hier herrscht m.E. keine übermäßige Dominanz von Heifetz und diese oft vernachlässigten Werke werden für voll genommen und mit viel Spielfreude interpretiert.

Es gibt, wie gesagt, noch viel mehr, auch jenseits des üblichen Standardrepertoires, z.B. Violinsonaten von Respighi, Bloch und R. Strauss (hier hatte Heifetz die erste Plattenaufnahme überhaupt gemacht, in den 1950ern wurde er in Israel attackiert, weil er sich weigerte die Sonate vom Programm zu nehmen).

viele Grüße

JK jr.
Hüb'
Moderator
#3 erstellt: 17. Jan 2011, 09:44
Moin Johannes,

Kreisler_jun. schrieb:
- Beethovens Violinkonzert mit Munch, da dies eine der wenigen Aufnahmen vor HIP ist, die in einem zügigen und stetigen Tempo gespielt wird, ohne Verschleppung und Romantisierung (der Mittelsatz ist immer noch zu langsam, aber den trauen sich nichtmal die HIPisten fließend genug zu nehmen.)

da möchte ich gleich mal einhaken, da soeben gehört.



CD 49 der neuen Edition.

Die Aufnahme (am 27./28. November 1955 vom Team Pfeiffer/Layton bereits in stereo realisiert) ist wirklich sehr gelungen. Die Tempi sind straff und Munch und das BSO liefern dennoch eine klangsatte Fundierung für Heifetz phänomenales, technisch perfektes Spiel.
Heifetz spielt die (von ihm bearbeiteten) Kadenzen von Joachim und Auer. Sein Ton ist ungeheuer schlank und agil ohne Verzicht auf Vibratoeinsatz. Insgesamt wird das Konzert in dieser Aufnahme aus der Vor-HIP-Epoche deutlich entschlackt dargestellt und weist damit weit über seinen Entstehungszeitpunkt hinaus. Meiner Ansicht nach gehört diese Aufnahme in jede gute Sammlung und ist weit mehr als ein reines Zeitdokument.
Ich bin schon sehr gespannt, wie der direkte Vergleich mit der deutlich älteren Toscanini-Aufnahme (ebenfalls in der Box enthalten) ausfallen wird.

Als Einzelausgabe ist op. 61 z. B. in dieser Kopplung erhältlich:

amazon.de

Grüße
Frank
Kreisler_jun.
Inventar
#4 erstellt: 17. Jan 2011, 11:58
Die Toscanini-Aufnahme ist eher noch schlanker und zügiger (die Spieldauer des Kopfsatzes wenn ich recht erinnere aufgrund einer längeren Kadenz länger), aber der Klang ist unterdurchschnittlich, auch für 1941. Ich besaß diese CD schon in der Toscanini-Edition, habe mir dann noch mal die Naxos-Ausgabe (mit Brahms unter Koussevitzky) zugelegt, die etwas raffinierter restauriert wurde. Ich müsste nun noch einmal reinhören, aber wirklich Freude hatte ich damit nicht.

Die Konzert-Aufnahmen mit Reiner und Munch kann man beinahe blind empfehlen, weil dort eben ziemlich gute Klangqualität sowie Spitzendirigenten und -orchester dazukommen, während man sonst oft bei dem einen oder anderen leichte Abstriche machen muss. (Allerdings sind natürlich Beecham, Barbirolli und auch der weniger bekannte Malcolm Sargent als Begleiter sehr gut.)

Wer übrigens als Sammler den LP-Führer aus den späten 1970ern von Ulrich Schreiber kennt: Der empfiehlt fast immer, wenn es eine Aufnahme eines Violinwerks mit Heifetz gibt, u.a. auch diese und auch viele der Kammermusikeinspielungen.
Nun ist Schreiber wohl nicht unbedingt ein Spezialist für Geiger gewesen und es ist ohnehin unglaublich (und daher auch manchmal unglaubhaft), dass ein Kritiker zum gesamten Repertoire von Renaissance bis zur Moderne gleichermaßen fundierte Empfehlungen gibt, aber das ist schon eine erstaunliche Tatsache. Liegt aber wohl daran, dass Schreiber ebenfalls sehr skeptisch gegenüber allzu romantischen Interpretationen eingestellt ist und ihm da Heifetz Zugang tendenziell entgegenkommen muss.

JK jr.
Sir_Henry0923
Stammgast
#5 erstellt: 17. Jan 2011, 16:34
Hatte gerade gestern Abend diese Scheibe auf dem Teller. Aufnahme ist von 1956, die Pressung glaube ich von 1965. Also mit modernem Abtaster goutierbar. Einfach atemberaubend das Spiel von Heifetz. Schnell, sicher, einwandfreie Intonation, aber keine reine Präsentation von Virtuosität, sondern er hebt auch diese Konzerte weit über ihren eigentlichen musikalischen Wert hinaus.

Heifetz

Gruß Henry


[Beitrag von Sir_Henry0923 am 17. Jan 2011, 16:35 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#6 erstellt: 17. Jan 2011, 16:38
Hallo Henry,

das ist eine deutsche (Teldec- ?)Pressung von LM-1931, richtig?

Grüße
Frank
Sir_Henry0923
Stammgast
#7 erstellt: 17. Jan 2011, 17:01
Hi Hüb,

stimmt. Steht hinten drauf: Made in Germany by TELDEC "Telefunken-Decca" from Master Recordings of RCA.

War mir bisher nicht aufgefallen. Man lernt immer dazu .

Gruß

Henry
Hüb'
Moderator
#8 erstellt: 17. Jan 2011, 17:07
Hallo,

man kann das am Label-Schriftzug erkennen.
Eine amerikanische Originalausgabe sieht so aus:



Aber das gehört eher in die Kategorie "Sammlerlatein"...

Grüße
Frank
Sir_Henry0923
Stammgast
#9 erstellt: 17. Jan 2011, 17:57
Hi Hüb,

wahrscheinlich macht dieser kleine Unterschied auch den Wert der Platte aus, denke ich. Aber Heifetz bleibt Heifetz

Gruß

Henry
Hüb'
Moderator
#10 erstellt: 17. Jan 2011, 18:01
Hallo Henry,

so wirklich teuer dürfte allerdings auch die Originalausgabe nicht gehandelt werden.
Hast Du weitere Aufnahmen mit ihm?

Grüße
Frank
Kreisler_jun.
Inventar
#11 erstellt: 17. Jan 2011, 20:25
Eine Einspielung des Bruch-Konzertes habe ich die Tage auch gehört, aber es war, glaube ich ein anderer Dirigent.

Ich versuche mal eine Liste zur Übersicht der Mehrfachaufnahmen, erstmal nur bei Konzerten zu beginnen:

Bach: Doppelkonzert, Dir.: Waxman, Heifetz spielt beide soli im Playback 1946
Bach: Doppelkonzert, Dir. Sargent, 2. Vl.: E. Friedman, 1961

Beethoven: Violinkonzert, Dir. Toscanini 1940
Beethoven: Violinkonzert, Dir. Munch 1955

Brahms: Violinkonzert, Dir. Koussevitzky 1939
Brahms: Violinkonzert, Dir. Reiner 1955

Brahms: Doppelkonzert, Cello: Feuermann, Dir. Ormandy 1939
Brahms: Doppelkonzert, Cello: Piatigorsky, Dir. Wallenstein 1960

Bruch: Violinkonzert Nr. 1, Dir. Sargent, 1951
Bruch: Violinkonzert, Dir. Sargent 1961?

Bruch: Schottische Fantasie, Dir. Steinberg. 1947
Bruch: Schottische Fantasie, Dir. Sargent, 1961

Glasunov: Violinkonzert, Dir. Barbirolli, 1934
Glasunov: Violinkonzert, Dir Hendl, 1963

Mozart: VK 4, Dir. Beecham, 1947
Mozart: VK 4, Dir. Sargent, 1962

Mozart: VK 5, Dir. Barbirolli, 1934
Mozart: VK 5, Dir. Sargent, 1951
Mozart: VK 5, ohne Dir. 196?

Mendelsohn Violinkonzert, Dir. Beecham, 1949
Mendelsohn Violinkonzert, Dir. Munch, 195x

Sibelius: Violinkonzert, Dir. Beecham
Sibelius: Violinkonzert, Dir. Hendl 1959

Tschaikowsky: Violinkonzert, Dir. Barbirolli, 1937
Tschaikowsky: Violinkonzert, Dir Reiner, 195

Walton: Violinkonzert, Dir. Goosens, 1941
Walton: Violinkonzert, Dir. Walton, 1950


viele Grüße

JK jr.
Sir_Henry0923
Stammgast
#12 erstellt: 18. Jan 2011, 10:38

Hüb' schrieb:
Hallo Henry,

so wirklich teuer dürfte allerdings auch die Originalausgabe nicht gehandelt werden.
Hast Du weitere Aufnahmen mit ihm?

Grüße
Frank
:prost


Hi Frank,

auf Platte leider nicht. Auf CD die Violinkonzerte von Brahms und Tschaikowsky und als MP3-Downloads die von Korngold und Rosza. So sehr ich Heifetz auch schätze, er gehört nicht unbedingt zu den von mir bevorzugten Violinisten. Das liegt an seiner eigentlich immer gleichförmigen Spielweise, bei der zwar Brahms, Tschaikowsy, Bruch, Mendelssohn drinstecken, aber immer wieder nur Heifetz dabei rauskommt.
Von den alten Geigern mag ich deshalb lieber Szerynk, der sehr viel werkdienlicher arbeitet, D. Oistrach wegen seines wunderschön vollen Tons. Aus der mittleren Generation hat es mir vor allem Perlman angetan und bei der jüngeren Gil Shaham.
Für eine LP-Kollektion mit Heifetz ist es eh zu spät, denn die Preise, die ich auf einigen LP-Messen gesehen habe, sind mir einfach zu hoch.

Grüße

Henry
Joachim49
Inventar
#13 erstellt: 18. Jan 2011, 22:17

Kreisler_jun. schrieb:
Ich versuche mal eine Liste zur Übersicht der Mehrfachaufnahmen, erstmal nur bei Konzerten zu beginnen:

Mendelsohn Violinkonzert, Dir. Beecham, 1949
Mendelsohn Violinkonzert, Dir. Munch, 195x




Vom Mendelssohnkonzert gibt's auch eine Aufnahme mit Heifetz, Guido Cantelli und den New Yorker Ph. (1954 oder 55). (Oder geht's nur um Mehrfachaufnahmen in der Box?)
Joachim
Kreisler_jun.
Inventar
#14 erstellt: 19. Jan 2011, 00:41
EDIT Hüb': Unnötiges Komplettzitat entfernt.

Das ist meines Wissens eine Live-Aufnahme. Sicher kann man die auch nennen, mir ging es erstmal um einen Überblick der offiziellen Studio-Aufnahmen, die sind wohl alle in der Box (und auch in der Heifetz-Collection von Mitte der 1990er).

Außer den neueren Aufnahmen der Bruch-Werke und der jüngsten des 5. Mozart-Konzerts, habe ich inzwischen alle Aufgeführte... wobei ich nicht genau weiß, ob ich mittelfristig alle der historischen Vorkriegsboxen behalten werde. Soweit ich bisher sehe, sind die Unterschiede der Interpretationen im Verlauf der Jahre relativ gering und der Klang (jedenfalls des Orchesters, bei der Geige bin ich mir gar nicht immer so sicher) der neueren Aufnahmen meist natürlich erheblich besser.

JK jr.


[Beitrag von Hüb' am 19. Jan 2011, 09:38 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#15 erstellt: 22. Feb 2011, 10:17
Hi,

CD 7 der Edition

Beethoven Violinkonzert Heifetz Toscanini RCA

Eine klanglich, trotz des Aufnahmealters (1939), noch akzeptable Mono-Produktion. Die Störgeräusche treten angesichts der stringenten, spannenden, schlanken und mit schnellen Tempi gesegneten Interpretation in den Hintergrund. Schon sehr interessant, wie bereits damals die heute wieder gültigen Interpretationsansätze vorweggenommen wurden!
Das Orchester klingt etwas topfig/verfärbt, aber der Violinpart lässt sich wirklich sehr gut verfolgen.

Grüße
Frank
Wilke
Inventar
#16 erstellt: 28. Apr 2011, 07:28
ich habe mir gestern ein Mozart - Koncert mit Heifetz angehört. Die Aufnahme ist Teil der Sz-Edition "Berühmte Geiger" und datiert auf 1934. Ich finde den Violinenklang des Orchesters nicht annehmbar, da die Aufnahmequalität nicht so gut ist und aufgrund des Alters auch nicht gut sein kann.

Wurde diese Aufnahmen für die Gesamtausgabe restauriert?

gruß RAlf.
Hüb'
Moderator
#17 erstellt: 28. Apr 2011, 07:48
Ja, sämtliche Aufnahmen in der Box wurden restauriert.
Qualitativ sind einer Aufarbeitung bei solch alten, teils noch akustischen ("Trichter-")Aufnahmen allerdings Grenzen gesetzt.

Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 30. Nov 2011, 13:40 bearbeitet]
Kreisler_jun.
Inventar
#18 erstellt: 28. Apr 2011, 19:14
Ob ich mich an die akustischen Aufnahmen je gewöhnen werde, weiß nicht.
An gut überspielte elektrische Aufnahmen ab Mitte der 1920er kann man sich aber oft gut gewöhnen. Viele meinen, dass manche Instrumente hier sogar mitunter natürlicher wiedergegeben werden als später. Auf youtube kann man vieles aus der Zeit finden, oft von Sammlern noch auf Schellacks abgespielt.

Heifetz hat anscheinend von Mozart nur Konzerte 4+5 gespielt. Von beiden, sowie der Sinfonia concertante gibt es allerdings auch Aufnahmen in Stereo (oder jedenfalls Hifi-Mono) aus den (späten) 1950ern.

Bekannte Konzerte mit Heifetz sind übrigens auch bei Naxos erschienen, für die, die vor der Komplettbox zurückschrecken. Dem Vernehmen nach sollen viele dieser Überspielungen eher besser sein als die *älteren" RCA, also die vor der neueren Box. Es ist hier einiges aber auch Geschmackssache; mancher bevorzugt stärkere Filter/Eingriffe, mancher das Gegenteil usw.
Wilke
Inventar
#19 erstellt: 22. Aug 2011, 07:21
Welche Violinkonzerte von Dvorak sind denn enthalten?
Handelt es sich um aeltere Aufnahmen?

Gruß wilke
Hüb'
Moderator
#20 erstellt: 22. Aug 2011, 09:15
Hi,

Dvorak hat nur ein VK komponiert. Heifetz hat es leider nie für die Schallplatte eingespielt - im Gegensatz zu einigen Kammermusikwerken.

Grüße
Frank
Kreisler_jun.
Inventar
#21 erstellt: 22. Aug 2011, 09:34
Hat er die Dvorak-Sonate gespielt?
Meiner Erinnerung nach sind das Klav-Quintett und zwei Trios enthalten.

Die Aufnahmen sind alle "älter", die meisten wahrscheinlich aus den 1950er und 1960er Jahren, aber auch vieles noch aus den 1920ern bis 1940ern.

Wenn man nur an den großen Violinkonzert-Klassikern mit Heifetz interessiert ist, die kriegt man alle problemlos einzeln.
Hüb'
Moderator
#22 erstellt: 22. Aug 2011, 10:11
Hallo Johannes,

extra für Dich habe ich NOCH EINMAL nachgesehen...

Heifetz hat op. 65, 81 und 90 aufgenommen.
Op. 81 sogar zwei mal in recht kurzer Zeit und in nahezu identischer Besetzung (nur ein personeller Wechsel an der Bratsche).
Hinzu kommen noch ein paar der Slawischen Tänze (für Violine und Klavier gesetzt) als Encores.

Grüße
Frank
Kreisler_jun.
Inventar
#23 erstellt: 22. Aug 2011, 10:57
Und evtl. noch "Eine kleine Frühlingsweise" (wie auch immer das eigentlich heißt: Humoreske?), ebenfalls als Zugabe.
Aber anscheinend keine Sonat(in)e op.100; die ist eigentlich auch sehr hübsch.
*renrew*
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 22. Aug 2011, 23:42
hallo zusammen,

eine von mir besonders geschätzte LP mit HEIFETZ ist jene bei RCA von 1964, und zwar des BEETHOVEN-KLAVIERTRIOS op 1 Nr. 1 mit dem famosen Pianisten JACOB LATEINER und dem kongenialen
GREGOR PIATIGOSRKY. Die LP enthält auch den 2. Satz: "tema con variazioni des speziell für HEIFETZ und PIATIGORSKY von MIKLOS ROZSA 1962 - 1964 komponierten "DOPPELKONZERT FÜR VIOLINE, CELLO + ORCHESTER." Heifetz-Verehrer sollten versuchen, diese sehr interessante und gelungene Einspielung noch irgendwo zu ergattern!

Gruß
Wilke
Inventar
#25 erstellt: 23. Aug 2011, 09:18
Gestern habe ich mir das Violinkonzert von Bruch mit Heifetz
angehört. Im Gegensatz zu Mozart war diese Aufnahme klangtechnisch akzeptabel und hat mir vor allen Dingen inhaltlich gefallen. Ich schwanke noch, die Box zu erwerben,
Oistrach wäre ja auch eine Alternative ....
gruß Wilke
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Horenstein, Jascha
BirgitS am 16.09.2006  –  Letzte Antwort am 04.10.2006  –  11 Beiträge
Kogan, Leonid: der große Unbekannte aus Russland
s.bummer am 01.07.2006  –  Letzte Antwort am 03.07.2006  –  5 Beiträge
Schuberts Lindenbaum Interpretation
DracheFafner am 30.04.2017  –  Letzte Antwort am 15.05.2017  –  4 Beiträge
Welcher Dirigent für die Mahler Symphonien?
Otoul am 05.06.2011  –  Letzte Antwort am 06.06.2011  –  4 Beiträge
Schuricht, Carl
Mariusz35 am 25.07.2004  –  Letzte Antwort am 05.12.2005  –  18 Beiträge
Musica Antiqua Köln
Deukalion am 22.11.2006  –  Letzte Antwort am 15.01.2008  –  11 Beiträge
Gitarristen: Neuere Gitarristen
Duru am 11.12.2004  –  Letzte Antwort am 19.12.2004  –  5 Beiträge
Svetlanov, Evgeny
Martin2 am 31.03.2009  –  Letzte Antwort am 24.06.2009  –  21 Beiträge
Karajan: Maestro nobile
Don_Koyote am 22.09.2010  –  Letzte Antwort am 26.09.2010  –  18 Beiträge
Golschmann, V.: Wer kennt Vladimir Gol(d)schmann?
Hüb' am 02.11.2004  –  Letzte Antwort am 04.11.2004  –  7 Beiträge
Foren Archiv

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.746 ( Heute: 1 )
  • Neuestes MitgliedCole_Pfeiffer
  • Gesamtzahl an Themen1.551.125
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.538.737

Hersteller in diesem Thread Widget schließen