Gould, Glenn: was ist an ihm Besonders?

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Wilke
Inventar
#1 erstellt: 30. Aug 2007, 07:54
Gestern habe ich zum ersten Mal den Pianisten Glenn Gould gehört (Goldberg Variationen, aufnahme von 1955). Hm, mir
gefiel seine Spielweise sehr gut, recht dynamisch.

Aber was ist d a s Besondere bei Glenn Gould? Nur das er ein
exentrischer Mensch war?

gruß wilke, ein Klassik neuling.
WolfgangZ
Inventar
#2 erstellt: 30. Aug 2007, 13:21
Hallo, Wilke!

Glenn Gould ist in die Interpretationsgeschichte als Bach-Experte eingegangen. Er deutet ihn, und zwar fast ausschließlich am Klavier, bereits in den Fünfzigern revolutionär modern, indem er auf verblüffende Weise die Stimmführungen, die Struktur der Werke hörbar herauspräpariert. Die von Dir genannten "Goldberg-Variationen" begründeten in der Tat in erster Linie seinen Ruhm.

In der Auswahl seines Repertoires war Gould einigermaßen geschmäcklerisch. Überzeugend konnte er auch Hindemith oder das Klavierquartett von Schumann vermitteln, einzelne Sonaten von Mozart oder Beethoven ebenso. Kaum bekannten Konmponisten etwa aus dem englischen Frühbarock galt seine Liebe ebenso. Andererseits lehnte er romantische Konzerte ab, ohne dies sonderlich niveauvoll zu begründen, schlimmer, er karikierte etwa die "Appassionata", indem er sie im halben Tempo spielte, oder Mozarts KV 545 durch groteskes Herunterklimpern.

Er hat viele Bach-Verehrer um sich geschart, tut dies nach wie vor, viele sind ob seiner Macken, die Du vermutlich kennst, befremdet oder aber quasi-esoterisch berührt.

Mein Verhältnis zu ihm - Du wirst es diesen Zeilen entnehmen können - ist wahrlich gespalten - so wie seine ganze Persönlichkeit die Meinungen spaltet.

Es gibt hier durchaus Threads, die dies bereits erkennen ließen. Es mögen bitte andere verlinken ...

Besten Gruß, Wolfgang
Joachim49
Inventar
#3 erstellt: 31. Aug 2007, 19:53

Wilke schrieb:
Gestern habe ich zum ersten Mal den Pianisten Glenn Gould gehört (Goldberg Variationen, aufnahme von 1955). Hm, mir gefiel seine Spielweise sehr gut, recht dynamisch.


Früher hat mich die 55-er Aufnahme der Goldbergvariationen auch fasziniert, aber heute bin ich der überzeugung dass alles so idiotisch schnell gespielt wird, dass die Aufnahme nur ein Kuriosum ist (wie so manches bei Gould). Zum Glück hat er sie gegen Ende seines Lebens noch einmal aufgenommen.
Freundliche Grüsse
Joachim
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