Beethoven, L.v.: Die neun Sinfonien und die Qual der Wahl...

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flutedevoix
Stammgast
#51 erstellt: 31. Jan 2011, 19:37
Hallo Mie,
irgendwie gingen unsere Beiträge aneinader vorbei. Ich habe den Harnoncourt gemeint, nicht den Savall. Den kenne ich noch nicht. Es fehlt mir gerade entschieden die Zeit all die guten Aufnahmen noch zu hören, die mich interessieren. Als großer Savall-Fan gehört natürlich die Eroica dazu.

Auf dem von Dir beschriebenen Niveau ist der Harnoncourt nicht, aber wie ich finde dennoch über allen Zweifel erhaben
Szellfan
Hat sich gelöscht
#52 erstellt: 31. Jan 2011, 19:45
Hallo Johannes,
die Harnoncourt- Einspielung hat oft technische Fehler, also rein presstechnisch.
Ich habe zehn Mal getauscht und manches lief trotzdem nicht. Ich habe selbst die Player getauscht, manches lief trotzdem nicht.
Wenn es denn mal läuft, hat wohl die Fehlerkorrektur der Player alle Hände voll zu tun und der Klang "bricht ein".
Ganz sicher, meine Player waren nicht an Karajan gewöhnt, ist ein technisches Problem der Pressung.
Und, grins, nenn mich weiter Mie, so heißt eine meiner Lieblingskatzen.
Herzliche Grüße, Mie
flutedevoix
Stammgast
#53 erstellt: 31. Jan 2011, 20:02
Hallo Mike oder Mie ;-),

ich bin hier Forum einfach oft zu schnell für die Tastatur und habe einfach keine Lust zu korrigieren. Tut mir also einerseits leid, andererseits ist es natürlich schön, wenn dan doch noch ein Freudscher Verschreiber herauskommt.

Es ist sehr interessant was du zu den Harnoncourt-Aufnahmen schreibst. Ich selbst habe nur eine einzige Ausgabe davon erworben und habe keine Fehler und keine klangliche Einbrüche und Einbußen zu verzeichnen.
Ist das Glück? Ob es am CD-Player liegt? Ich weiß es nicht. Ich habe einen ziemlich alten Sony Player,der hervorragend ist, gerade in der Fehler-Korrektur und einen ähnlich alten Yamaha-Player.

Ist es in diesem Fall (und ähnlichen) dann besser, hochwertige mp3-Dateien aus einem online-Store zu erwerben?
Verzeih bitte diese Frage, was Technik angeht bewege ich mich nicht auf dem gleichen Niveau wie bei musikalischen Fragen.
Szellfan
Hat sich gelöscht
#54 erstellt: 31. Jan 2011, 20:08
hallo Johannes,
Tipfehler sind doch nett.
Aber lass man, nix ist schlimmer als mp3.
Wenn Du keine Probleme hast, dann sei einfach heroisch, also glücklich.
Herzliche Grüße, Mie
kastenbier
Stammgast
#55 erstellt: 03. Feb 2011, 12:20
Hallo Joachim 49

Diese Aufnahmen mit Jos van Immerseel hinterlassen bei mir einen zwiespältigen Eindruck. Die 9 Sinfonien mit Orginalinstrumenten finde ich sehr gut, auf der anderen Seite finde ich die Tempos manchmal sehr überzogen Z.b S. Nr. 6 -Lustiges Beisammensein- klingt da nicht wie ein Dorffest sondern wie Eröffnung Winterschlußverkauf

MfG Rainer
Szellfan
Hat sich gelöscht
#56 erstellt: 03. Feb 2011, 14:12
Hallo Rainer,
die Tempi bei Immerssel sind, losgelöst betrachtet, schon in Ordnung, aber auch mir atmen die Aufnahmen zu wenig und wirken dadurch sehr glatt und stromlinienförmig.
Die ja so jubelnden Kritiken konnte auch ich in keiner Weise teilen.
Herzliche Grüße, Mike
Joachim49
Inventar
#57 erstellt: 04. Feb 2011, 00:07
Ich habe die Aufnahmen von Immerseels erwähnt, weil in ihnen auch die Bläser dominieren. Sie sind interessant, aber begeistern kann ich mich nicht für sie. Gardiner kenne ich leider kaum. Was ich gehört habe hat mich in Anbetracht zu hoher Erwartungen eher enttäuscht. Ich habe ein paar mal im Radio Harnoncourt mit Beethoven gehört (styriarte Festival), das hat mich begeistert, die wenigen CD-Aufnahmen, die ich kenne, etwas weniger. Da würde ich mit Szellfan doch mehr zu Brüggen neigen (dessen Beethoven ich auch nur zum Teil kenne; aber seine 9te hat mich immer sehr berührt und ich hatte das Glück ihn live mit der Eroica in einem kleinen Saal zu hören.
Joachim
Szellfan
Hat sich gelöscht
#58 erstellt: 04. Feb 2011, 10:16
Hallo Joachim,
nur zur Ergänzung ein youtube- link.
http://www.youtube.com/watch?v=BKiZhbcWzT4

Zwar keine Sinfonie, sondern das Tripelkonzert, aber da kann man Brüggen auch sehr schön folgen in seiner Tempowahl, seiner Art, die Bläser zu behandeln.
Und sein Zischen der Einsätze, die immer vom Atmen bei ihm kommen, oft genug hat er die Hände ja eher unterm Pult als das er sie sehen läßt.
Ein sehr schönes Konzert.
Herzliche Grüße, Mike
kastenbier
Stammgast
#59 erstellt: 04. Feb 2011, 14:29
Hallo

Die technische Qualität dieser Aufnahme würde ich als hervorragend bezeichnen,und das Orchester spielt sehr präzise aber es ist für mich Gefühllos d.h es werden nur die Noten heruntergerattert.

Was mich aber wundert ist, dass niemand etwas über die hochgelobte Aufnahme von Paavo Järvi und der deutschen Kammerphilharmonie was schreibt.

Gruß Rainer
mbusch2
Ist häufiger hier
#60 erstellt: 14. Feb 2011, 23:39
Moin,
da ich mich auch gerade mit dieser Frage beschäftige und den Thread inzwischen gelesen habe, möchte ich den Zyklus von Paavo Järvi zur Diskussion stellen.

Hat den schon jemand gehört? Wie wird die Qualität der Aufnahmen und der Interpretation gewertet?

Gruß, Michael
Szellfan
Hat sich gelöscht
#61 erstellt: 14. Feb 2011, 23:50
Hallo,
meine ganz persönliche Meinung: Paavo Järvi hat eine beachtliche Leistung vorgelegt, in sich schlüssig, orientiert am Wissensstand. Und doch etwas zu flüchtig, zu wenig innerlich.
Mir fehlen Zäsuren, was nicht mit Tempo zu tun hat, sondern mit Betonungen.
Wieder das "Singen", das Luftholen, eine Pause ist auch da, um etwas Wichtiges vorzubereiten- und da ist Järvi ein wenig zu ...sorglos.
Persönlich aber, müßte ich wählen zwischen ähnlichen Ansätzen, z.B. Abbado, Rattle etc, würde Järvi bevorzugen.
Das aber meine Sicht, ungeschminkt.
Herzliche Grüße, Mike
flutedevoix
Stammgast
#62 erstellt: 14. Feb 2011, 23:58
Ich möchte sogar sagen, daß dieses etwas "atemlose" Musizieren "schuld" daran ist, daß die Dramatik etwas verloren geht.
Und ehrlicherweise muß ich sagen, daß ich diese Dramatik, diese Radikalität das musikalische Ereignis in Beethovens Sinfonien ist. Seit ich dies in der Harnoncourt-Aufnahme gehört habe, möchte ich es nicht mehr missen. Hier wird einfach mein Beethoven-Bild abgebildet, wie ich es in den Partituren lese.

Das ist in erster Linie keine Frage des Tempos, in erster Linie sind Artikulation, Stauungen und Timing dafür verantwortlich. Alles Begriffe, die wir auch aus der Sprachwissenschaft, aus der Lehre des guten rhetorischen Vortrages kennen. Man kan Beethoven anders auf sehr hohem Niveau musizieren, aber kein Ansatz hat mich derart gepckt und überzeugt.

Järvi gehört übrigens zu den besten Zyklen, klangtechnisch sehr gut, interpretatorisch beherzt. Aber eben zu "brav", ein Schicksal, das er mit dem anderen "neuen" Zyklus, der zur Zeit hoch gehandelt wird, dem unter Herreweghe teilt. Aber auf ganz anderem, nämlich viel besserem Niveau als Karajan, Abaddo, Rattle und wie sie alle heißen.
Szellfan
Hat sich gelöscht
#63 erstellt: 15. Feb 2011, 00:56
...und würde ich das weiter fassen und "unmodern" werden wollen, würde ich die Rhetorik in den Vordergrund stellen und die Radikalität Beethovens. Und Scherchen versuchen zu bekommen aus Lugano oder wieder Szell, der zwar vergleichsweise langsam ist, aber Sinn hat für eben jene Stauungen und Rückungen. Der eben in der Eroica jene Zäsur macht kurz vor der Durchführung, das Tempo ganz leicht drosselt, um die Dissonanzen voll auszuspielen, all dieses Erschreckende in dieser Musik. Das aber dann stoisch durchzieht und Häßlichkeit zur Rede dazugehörig darstellt. Um dann die Melismen gegen Ende so zauberhaft schimmern zu lassen. Um nur ein Beispiel zu nennen.
Dagegen ist Järvi dann doch wirklich brav.
Wenn auch der überzeugendste der Braven von heute.
Wie siehts eigentlich aus mit der wilden Lesart des Giovanni Antonini aus Basel?
Großen Atem hat er ja nicht, obwohl er Flötist ist, aber brav kann man seine Aufnahme nun wirklich nicht nennen.
Mir scheint es manchmal, als fände gerade eine Neuorientierung statt, eine, die versucht, flüssig zu sein wie Järvi oder Herreweghe, andererseits aber auch wüst wie Antonini oder Manze.
Aber, wie mal ein Journalist schrieb (1966!!!), den "Wohlstands- Beethoven" Karajans haben die Leute dann doch hinter sich.
Wenn auch nicht alle.

In meiner "Wahlverwndtschaft" oben habe ich Harnoncourt ausgespart, weil er für mich nicht zu den heutigen Braven zählt.
Jetzt nenne ich ihn, weil auch ich diese Aufnahme vor Järvi kaufen würde. Und das, obwohl ich ein mit mir zerstrittener Harnoncourt-Hörer bin und beileibe nicht mit allem einverstanden.
Sein Beethoven, die Sinfonien, aber würde ich wieder kaufen.
Järvi mal ausleihen, anhören, schön finden, zurückgeben, gewonnen haben an Erfahrung, aber nicht an bleibender Erinnerung.
Verzeiht die deutlichen Worte.
Herzliche Grüße, Mike
flutedevoix
Stammgast
#64 erstellt: 15. Feb 2011, 01:33

Großen Atem hat er ja nicht, obwohl er Flötist ist, aber brav kann man seine Aufnahme nun wirklich nicht nennen.
Mir scheint es manchmal, als fände gerade eine Neuorientierung statt, eine, die versucht, flüssig zu sein wie Järvi oder Herreweghe, andererseits aber auch wüst wie Antonini oder Manze.


Na ja, brav ist weder Antonini noch Manze. Das Probelm bei Antonini, den ich ja gewissermaßen vor Ort mitverfolgen kann, ist, daß er eben nicht Beethoven "Macht" sondern Antonini. Und ganz genau so würde ich auch Manze einschätzen.

Ja, Szell nähert sich Beethoven auf eine sehr strenge, disziplinierte Weise, die dennoch Raum für Agogik läßt. Allerdings find ich seine Aufnahmen, dann doch manchmal klanglich zu wenig ins Extrem gehend. Gerade wie Harnoncourt die Blechbläser grell aufleuchten läßt, die Hörner extreme klangliche Effekte provozieren, wenn sie über dem Orchester liegen wie bei der Jagd, aber dennoch noch im Orchester verbunden sind: das fehlt mir bei Szell etwas.
Szellfan
Hat sich gelöscht
#65 erstellt: 15. Feb 2011, 02:06
Lieber Johannes,
altes Problem: so klngt das von der CD, aber nicht von der LP!
Da klingt Szell weitaus extremer, besonders die Obertöne des Blechs betreffend.
Aber was soll's, Harnoncourt kann das ja auch.
Nur nicht so schroff wie Szell und beinah unverbindlich.
Aber wer hört heut schon noch die LPs und wo bekäme er sie her...
Hab es gerade mal quergehört, die Reibungen in der Eroica-Durchführung: da ist Szell wirklich harscher als Harnoncourt, allerdings von der LP.
Harnoncourt aber schätzt Szell ja überhaupt nicht, weil ihm der zu streng ist, zu geordnet, so er in einem Interview.
Ist das ein Fall wie in der Psychologie, daß man ablehnt, was einem sehr nah ist? Dagegen glaubte Harnoncourt, seine eigene Platte zu hören, als er die Aufnahmen Richard Strauss' gehört hat.
Aber darüber sollten wir privat oder in in einem anderen Thread weiterplaudern.
Jibt wieder wat uffs Dach sonst.
Jedenfalls ist Szells Lesart häßlicher als die Harnoncourts, nur eben nicht mehr in den geglätteten Remasterings von der Sony.
Aber ich bin gespannt, ob diese überspannten Lesarten Antoninis oder Manzes doch einen Einfluß ausüben auf die Gesamtentwicklung der Lesart Beethovens heute.
Schön jedenfalls, daß das lebt.
Herzliche Grüße, Mike
arnaoutchot
Moderator
#66 erstellt: 15. Feb 2011, 11:59
Aus einem anderen Thread hier (Beethoven - Die Sinfonien) als Diskussionsanreiz nochmals meine aktuelle "Hitparade" der bei mir vorhandenen kompletten Beethoven-Zyklen. Natürlich vollkommen subjektiv und eine Momentaufnahme, die sich jeder Zeit auch wieder ändern kann. Auch der Klangaspekt ist für mich bei der Betrachtung nicht unwichtig (was Barenboim auf Platz 2 gehievt hat). Leibowitz ist für mich die Aufnahme, wo für meinen Geschmack fast alles passt.

1. Leibowitz PO (Chesky CD)
2. Barenboim BStK (Teldec DVD-Audio)
3. Karajan BPO 60er (DGG Vinyl & SACD)
4. Mackerras SCO (Hyperion CD)
5. Bernstein VPO (DGG Vinyl & CD)
6. Gardiner ORR (Archiv CD)
7. Abbado BPO (DGG DVD-Audio)
8. Monteux LSO (Decca CD)
9. Zinman Tonhalle (arte nova/Sony CD)
10. Karajan BPO 80er (DGG CD)

Wenn Rajski/Polish CO (Tacet SACD) mal fertig werden sollte (#9 fehlt noch), kann es insbesondere aus klanglichen Erwägungen wieder Bewegung im oberen Drittel geben.

Nur um Anmerkungen vorzubeugen: Ich habe Carlos Kleiber und Furtwängler, aber auch von letzterem keinen kompletten Zyklus (nur 3-8).

So, jetzt dürft ihr draufhauen. Was muss ich Eurer Meinung nach unbedingt noch hören ?
flutedevoix
Stammgast
#67 erstellt: 15. Feb 2011, 12:21
Hallo Michael,

da gibt es ja nicht viel draufzuhauen, außer natürlich Barenboim: tz, tz tz!

Ich finde, du solltest in jedem Fall in den Harnoncourt-Zyklus hineinhören, ich glaube, der könnte Dir noch eine weitere Sichtweise erschließen.

Mit Instrumentarium aus der Beethovenzeit käme ergänzend noch Frans Brüggen in Frage, weil er einen ganz anderen Ansatz als Gardiner, den ich übrigens trotz einiger Totalverrisse weiter oben noch immer sehr schätze, verfolgt.

Wenn Mikes Anmerkungen bezüglich der Szell-Aufnahmen stimmen, ich meine in rein klanglicher Hinsicht, dann wäre auch das noch eine unbedingt zu empfehlende Ergänzung, allerdings nur auf LP bei entsprechendem Plattendreher und Verstärker!

Viele Grüße ins (wenn auch Mittel-)Fränkische von einem lange im (Unter-)Fränkischen Ansässigen!
Johannes
Hörbert
Inventar
#68 erstellt: 15. Feb 2011, 12:23
Hallo!

Hm, ich würde ja gerne noch die 1982/1983 GA mit Herbert Kegel und der Dresdner Philharmonie ins Rennen schicken, eine trockene sachliche Interpretation fern jeder glatten Klangkosmetik eines Karajan.

Allerdings sind die Aufnahmen derzeit nicht verlegt, eine GA dürfte nicht ganz einfach aufzutreiben sein.

Neben Leibowitz und den Konzertmitschnitten mit Abbdo und den Wienern Philharmoniker von 1986-1989 für mich langee Zeit die erträglichte GA.

MFG Günther
Hüb'
Moderator
#69 erstellt: 15. Feb 2011, 12:31
Hi,

die Kegel-GA ist gebraucht durchaus bezahl- und beschaffbar:
http://www.amazon.de...Ck%3Abeethoven+kegel

Auf LP gibt es diese Einspielung sehr häufig und idR auch preiswert:
http://cgi.ebay.de/B...&hash=item2a0a52ca7a
(der Preis ist aber schon eher überzogen)

Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 15. Feb 2011, 12:31 bearbeitet]
flutedevoix
Stammgast
#70 erstellt: 15. Feb 2011, 12:40
Lieber Mike


Aber was soll's, Harnoncourt kann das ja auch.
Nur nicht so schroff wie Szell und beinah unverbindlich.


Na, ob Du da nicht etwas parteiisch bist?
Wenn ich so die 7. anhöre, dann kann ich da bei Harnoncourt nichts Unverbindliches feststellen. Das ist wirklich ein tollkühner parforce-Ritt der der Hörner! Und so entsteht ein wirklich revolutionäres Drama!
Damit will ich nicht den Szell schlecht machen, ganz im Gegenteil. Der gehört bei mir auch so in die eiserne Reserve der 3-4 ganz großen Einspielungen!


Harnoncourt aber schätzt Szell ja überhaupt nicht, weil ihm der zu streng ist, zu geordnet, so er in einem Interview.


Das kann ich mir gut vorstellen! Harnoncourt kommt ja zu erstaunlich ähnlichen Ergebnissen wie Szell, allerdings mit einem ganz anderen Ansatz. Harnoncourt kommt wie eigentlich immer über das Rhetorische, also über die Artikulation. Was immer wieder erstaunt, ist die Tatsache, daß Harnoncourt nun wirklich nicht tempokonstant ist, er lebt für agogische Übergänge und Rubati. Durch die wirklich bis ins Letzte durchgearbeitete Artikulation (da ist er in Proben unerbittlich!) wirken die Aufnahmen nur so stringend.
Szell dagegen kommt über die Strenge, über Diszipiniertheit. Erst die erlaubt ihm, sich agogische Freiheiten zu nehmen, Stauungen werkdienlich einzusetzen. Aus der Strenge kommt auch eine entsprechend geformte Artikulation, die wiederum die Durchhörbarkeit bewirkt!

So, warum schreibe ich das jetzt hier?
Nun ich habe gerade die Jupiter-Sinfonie von Mozart in einer Aufnahme Szells gehört. Das paßt schon hier her, weil meine Eindrücke bei Beethoven ähnlich sind.
Im ersten Satz kann ich Harnoncourts Einstellung zu Szell vollkommen teilen. Da finde ich bei Szell das Vorwärtsschreiten zu direkt, es bleibt kein Platz denn erstaunlich divergierenden Charakter der beiden Themen gegeneinander abzugrenzen. Gerade diesen Satz finde ich Harnoncourts Aufnahme so gelungen, trotz (oder wegen?) eines relativ langsamen Tempos.
Im zweiten Satz kann ich einen erstaunlich Klangsinn in der Szell-Aufnahme hören. Ausgezeichnet! Aber auch da steht Szell etwas die Strenge im Weg, er gliedert das Anfangsthema zu klein. Ich denke der Satz atmet mehr wenn man immer zwei durch Pausen unterbrochene Phrasen zu einer großen Phrase zusammen nimmt und dann diese große Phrasen in Bezug zueinander setzt.
Die Sensation der Szell-Aufnahme ist aber der letzte Satz. Bedingt durch die polyphone Anlage (verkappte Fuge) des Satzes leistet die Strenge und Diszipliniertheit Szells hier Dienst und führt zu einer großartigen Interpretation. Ganz zu schweigen vom Blech, das endlich hier mal in einer Form von Mini-Apotheose das Satzgeschehen krönen darf! Und dann diese Pauke, unglaublich gut agogisch frei eingesetzt (das könne auch Harnoncourt sein!). Das ist der vierte Satz, den ich mir schon immer für die Harnoncourt-Aufnahme gewünscht habe. Der bleibt da nähmlich zu unverbindlich!

Viele Grüße
Johannes
arnaoutchot
Moderator
#71 erstellt: 15. Feb 2011, 12:45

flutedevoix schrieb:
Hallo Michael,

da gibt es ja nicht viel draufzuhauen, außer natürlich Barenboim: tz, tz tz!

Ich finde, du solltest in jedem Fall in den Harnoncourt-Zyklus hineinhören, ich glaube, der könnte Dir noch eine weitere Sichtweise erschließen.

Mit Instrumentarium aus der Beethovenzeit käme ergänzend noch Frans Brüggen in Frage, weil er einen ganz anderen Ansatz als Gardiner, den ich übrigens trotz einiger Totalverrisse weiter oben noch immer sehr schätze, verfolgt.

Wenn Mikes Anmerkungen bezüglich der Szell-Aufnahmen stimmen, ich meine in rein klanglicher Hinsicht, dann wäre auch das noch eine unbedingt zu empfehlende Ergänzung, allerdings nur auf LP bei entsprechendem Plattendreher und Verstärker!


Hallo Johannes,

danke für Deine Hinweise. Ja, der Barenboim ist eben mein persönliches Plaisir. Ich weiss, dass er interpretatorisch nichts Besonderes ist, aber in Verbindung mit dem hervorragenden Mehrkanal-Klang der DVD-As hat er seinen Platz bei mir verdient. Harnoncourt und Brüggen hab ich mir mal vorgemerkt. Szell ist sicherlich vorzugsweise auf Vinyl interessant, aber da vermutlich nur schwer in gutem Zustand zu finden.

@ Günther: Kegel sagte mir bislang gar nichts. Danke für den Hinweis.

Edit: @ all: Was ist mit Klemperer ? Welche Aufnahmen muss man gehört haben ? Mike sprach davon (ich erinnere mich an die Ents aus Herr der Ringe ... )


[Beitrag von arnaoutchot am 15. Feb 2011, 12:47 bearbeitet]
flutedevoix
Stammgast
#72 erstellt: 15. Feb 2011, 12:47
Hallo Günther,


Herbert Kegel und der Dresdner Philharmonie ins Rennen schicken, eine trockene sachliche Interpretation fern jeder glatten Klangkosmetik eines Karajan.


Volle Zustimmung was die Abgrenzung zu Karajan betrifft. Je später die Aufnahmen Karajans, desto unerträglicher. Das ist klanggewordenes Bildungsbürgertum, fettleibiger Wohlstand auf der Couch. Jedenfalls bei Beethoven habe ich immer das Gefühl, da ist ein Aufkleber angebracht: "Liebe Musik und Musiker, bitte berührt mich nicht und stört mich nicht in meinem Wohlstand"

Ich habe den Kegel auch, es war meine zweite Gesamtaufnahme nach Bernsteins Wiener Einspielung. Ich empfand auch die trockene, sachliche Interpretationshaltung nach Bernsteins übertriebener Subjektivität als sehr angenehm und habe die Aufnahmen lange Zeit sehr gern gehört.
Inzwischen finde ich die Aufnahmen aber zu trocken, zu sachlich zu wenig subjektiv. Ich vermisse da ganz entschieden das Aufstoßen neuer Türen, die Opern en miniature, das Drama und die Revolution.

Viele Grüße
Johannes
Hörbert
Inventar
#73 erstellt: 15. Feb 2011, 13:12
Hallo!

@Hüb'

Leider führt mich dein Link z drei Bruckner GA´s. Aber wenn de Kegel in der Tat leichter zu beschaffen ist als ich angenommen habe um so besser.

@flutedevoix



...Ich vermisse da ganz entschieden das Aufstoßen neuer Türen, die Opern en miniature, das Drama und die Revolution...


Das ist natürlich Geschmackssache, für mich liegen die Beetvovensche Neuerungen in ferner Vergangenheit und ein Überschwang deswegen finde ich nach 200 Jahren halt nicht mehr so ganz angebracht, zu oft mußte ich wohl jubilierende Interpretationen über mich ergehen lassen die die eigentliche Musik nicht zu ihrem Recht kommen liesen.

MFG Günther
Hüb'
Moderator
#74 erstellt: 15. Feb 2011, 13:14

Hörbert schrieb:
@Hüb'

Leider führt mich dein Link z drei Bruckner GA´s. Aber wenn de Kegel in der Tat leichter zu beschaffen ist als ich angenommen habe um so besser.

Keine Ahnung, warum das so ist. Gib' einfach mal bei Amazon "Beethoven Kegel" ein.
flutedevoix
Stammgast
#75 erstellt: 15. Feb 2011, 13:31
@Hörbert:


zu oft mußte ich wohl jubilierende Interpretationen über mich ergehen lassen die die eigentliche Musik nicht zu ihrem Recht kommen liesen.


Na, das kann ich gut verstehen. Jede Interpretation, die nicht aus der Musik, der Partitur heraus entwickelt ist deplaziert, auch wenn sie neue Sichtweisen eröffnet. Nur haben die ja dann nichts mit dem Werk zu tun.



Das ist natürlich Geschmackssache, für mich liegen die Beetvovensche Neuerungen in ferner Vergangenheit und ein Überschwang deswegen finde ich nach 200 Jahren halt nicht mehr so ganz angebracht,


Allerdings finde ich nicht, daß die Beethovenschen Neuerungen in so ferner Vergangenheit liegen, daß sie nicht mehr nachzuvollziehen sind. Die Dramatik, der revolutionäre Gestus kommt ja auch der Musik, der steht in den Noten und ist kein "Geist der Vergangenheit". Es gibt ja einige Interpretation unterschiedlichster Couleur, die diesen in meinen Augen wesentlichen Aspekt hörbar machen.

Zumindest Musik bis weit ins 20. Jahrhundert hinein, soll ja Emotionen transportierten und Gefühle wecken. Vor diesem Hintergrund sind für mich Interpretation, die nur sachlich, entschlackt trocken oder eben ganz und gar objektiv sind, nicht werkdienlich. In diese Kategorie würde ich den Kegel übrigens auch nicht einordnen!
Natürlich ist auch das Gegenteil nicht werkdienlich, wie wir es z.B. Bernstein öfters erleben durften!
Szellfan
Hat sich gelöscht
#76 erstellt: 15. Feb 2011, 15:15
Hier das Cover der Szell-Ausgabe von 1970:
Beethoven Szell
,die ich so besitze neben verschiedenen Einzelausgaben, Originalen und Nachpressungen.
Die Gesamt-Box ist klanglich und von der Preßqualität aber wohl die beste von allen, die ich habe.

Herzliche Grüße, Mike
Hörbert
Inventar
#77 erstellt: 15. Feb 2011, 17:03
Hallo!

@flutedevoix


...sind für mich Interpretation, die nur sachlich, entschlackt trocken oder eben ganz und gar objektiv sind, nicht werkdienlich...


Hm, ich denke nicht das es solche Interpretationen überhaupt gibt. Schon vor etwa zwei Jahrzehnen hat der Komponist Pascal Duaspin beklagt das es keine Möglichkeit gibt Musik völlg wertfrei zu spielen.

Natürlich ist Kegels Intrprettion nicht Staubtrocken, dann wäre sie mir kaum der Erwähnung wert gewesen.

Was ich meine ist das seine Sicht der Dinge bei Betthovens Symphonien eine gewisse Distanz zu den Werken hervorhebt die mir in unserer Zeit durchaus angemessen erscheint. Wir leben nun mal in einer komplett anderen Welt in der viele der Dinge die in Beethovens Zeit groß und wichtig waren gar keine Relvanz mehr haben. ( Wer z.B. kenn noch die Beschlüsse des Wiener Kongresses? ) Andererseits stellt er gerade dadurch, -zumindestens für mich-, Aspekte der Musik ins Licht die sonst unter der glattgebügelten Kommerziell gut genutzten "Beethovenverehrung" von Interpretationen a´la Karajan leicht verloren gehen können.

Wenn auch Kegels Interpreation für mich lange incht die Bedeutung derer von Leibowitz hat war sie für mich doch lange Zeit ein Lichtblick innerhalb eines Meeres nurauf Wohlklang und leichter Verdaulichkeit angelegter Alltaginterpretationen.

MFG Günther
flutedevoix
Stammgast
#78 erstellt: 15. Feb 2011, 18:11
@Hörbert

Wir sind uns völlig darüber einig, daß Kegel nicht staubtrocken ist und über den Durchschnitt ragt. Allein uneitel sein als Interpret und hinter dem Werk zurückstehen genügt in meinen Augen bis weit ins 20. Jahrhundert hinein nicht.


Was ich meine ist das seine Sicht der Dinge bei Betthovens Symphonien eine gewisse Distanz zu den Werken hervorhebt die mir in unserer Zeit durchaus angemessen erscheint. Wir leben nun mal in einer komplett anderen Welt in der viele der Dinge die in Beethovens Zeit groß und wichtig waren gar keine Relvanz mehr haben. ( Wer z.B. kenn noch die Beschlüsse des Wiener Kongresses?


Natürlich leben wir in einer komplett anderen Welt, auch künstlerisch, als zu Beethovens Zeit. Das will ich ja auch in keinster Weise bestreiten. Dennoch hat der willige Hörer durchaus die Gelegenheit sich über die Sinfonik vor Beethoven zu informieren, sei es mittels CDs oder Partituren. Vor diesem Hintergrund fällt dann schon die Radikalität, die Drammatik im sinfonischen Werk Beethovens auf. Und genau dieses Element möchte ich hören. Wie man hören kann, ist es ja auch kein Problem, es gibt genügend Interpreten, denen das gelingt, indem sie aus der Partitur herausarbeiten und nicht ihre Vorstellung dem Werk überbügeln (womit wir bei Karajan wären).

Dieses radikal Neue kann man durchaus auch mit der Hörerfahrung späterer Kompositionsstile machen. Das Widerspricht sich nicht. Vor einer Haydn-Sinfonie mit einer 90er-Nummer ist und bleibt die Eroica einfach revolutionär, drastisch anders (wenn auch auf Haydns Mitteln beruhend) und drammatisch. Und meiner Meinung nach ist es Aufgabe des Interpreten, genau dieses herauszuarbeiten und nicht die Distanz hörbar zu machen, die zwischen der Entstehungszeit und unserer heutigen Zeit liegt. Das erstere ist für mich Musik, Musik-Interpretation, das zweite historische Einordnung, sozusagen klingende Musikwissenschaft.


Schon vor etwa zwei Jahrzehnen hat der Komponist Pascal Duaspin beklagt das es keine Möglichkeit gibt Musik völlg wertfrei zu spielen.


Das ist sicher eine absolut richtige Überlegung. Nur: eine wertfreie Spielweise der Musik hat bis weit ins 20. Jahrhundert hinein nach der Aufassung der Komponisten, die meist zugleich ihre Interpreten waren, nicht zu suchen.
Daß die Sachlage bei bestimmten Werken der modernen Musik eine andere ist und Komponisten eine möglichst wertneutrale Aufführung anstreben, ist ein ganz anderes Feld.
Hörbert
Inventar
#79 erstellt: 15. Feb 2011, 18:56
Hallo!

Hm, ich finde das ist ein ziemlich schmaler Grat auf dem du damit wanderst:



..Nur: eine wertfreie Spielweise der Musik hat bis weit ins 20. Jahrhundert hinein nach der Aufassung der Komponisten, die meist zugleich ihre Interpreten waren, nicht zu suchen..


Wenn ich die Auführungspraxis z.Z. Beethovens oder ganz allgemein bis in die Mitte des 20 Jahrunders betrachte würde ich nicht die Hand dafür ins Feuer legen das sich Beethoven nicht sehr wohl ein wertneutrale Interpretationgeünscht hätte, ganz abgsehen von dem teilweise fürchterlich schlechtem Ausbildungsniveau der Musiker die die Dirigenten zu allerlei Verrenkungen zwangen waren auch noch die Ideologischen Erwartungen die das Bildungsbürgertum spätestens seit 1870 an Betthovens Musik knüpfte zu berücksichtigen.

Bei diesem Licht besehen kann -selbst heute noch-, eine "Entschlackung" der Symphonien die gerade durch diese Bürgerliche Erwatungshalung insbesondere in Mitleidenschaft gezogen wurden m.E. gar nicht weit genug gehen.

Natürlich ist das nur meine eigene Sicht der Dinge, ich sehe das durchaus nicht allgemein, wem z.B. Bernsteins oder Karajans Sicht der Dinge zusagt mag sich gerne daran erfreuen.

MFG Günther
flutedevoix
Stammgast
#80 erstellt: 15. Feb 2011, 22:44
Hm, ich glaube wir argumentieren aneinander vorbei!

Deinen folgenden Satz kann ich nur voll unterstützen und unterschreiben:

Bei diesem Licht besehen kann -selbst heute noch-, eine "Entschlackung" der Symphonien die gerade durch diese Bürgerliche Erwatungshalung insbesondere in Mitleidenschaft gezogen wurden m.E. gar nicht weit genug gehen.


Wenn ich eine wertfreie Interpretation ablehne, dann meine ich nicht damit, die in der Tat ideologisch zu nennende Überfrachtung der Musik mit außermusikalischem Programm a la "Schicksalsinfonie" umzusetzen und beizubehalten. Ich habe ja bewußt musikimmanent argumentiert, also die Noten zum Ausgangspunkt genommen. Diese Musik enthält ja bestimmte Emotionen, die den Zuhörer erreichen sollen. Meine Forderung bezieht sich auf diese Affekte der Musik, die hat der Interpret also in diesem Fall Dirigent und Orchester umzusetzen. Wenn also die Eroica einen Beinamen trägt, dann hat nicht dieser zu bestimmen, wie die Musik klingen soll, frei nach Beethoven (Mehr Empfindung als Malerei), sondern die Musik.



ganz abgsehen von dem teilweise fürchterlich schlechtem Ausbildungsniveau der Musiker die die Dirigenten zu allerlei Verrenkungen zwangen


Na, ich glaube ganz so schlimm war es auch wieder nicht, zumindest in Zentren und Mittelzentren. Wenn man bedenkt, daß in beinahe jedem größeren Orchester ein Konzertmeister saß, der bei Spohr studierte, der wiederum für seine ausgezeichnete Ausbildung gerade in Bezug auf Orchesterspiel bekannt war. Zudem scheinen diese Orchester alle in der Lage gewesen zu sein, Ausgang des 19. jahrhunderts Brahms, Wagner, Reger, R. Strauß zu spielen, was bekanntlich orchestral alles andere als einfach ist.
Dann darf man getrost noch den hohen Stand der Tanzkapellen (nicht nur der von Joh. Strauß in Wien) dazuzählen. Ich glaube so schlecht, waren die Orchester nicht.
Zudem wurden die Werke der Komponisten ja mit Erfolg aufgeführt, die Komponisten waren ja existentiell davon abhängig, daß die Aufführung so gut war, daß die Werke das Publikum überzeugten. Denn sonst wären sie verhungert! Das heißt aus den orchestertechnischen Schwierigkeiten der Werke dürfen wir auch auf den Stand der jeweiligen Uraufführungsorchester, Ausgang des 19. Jahrhundert mit einem zunehmen internationalen Orchesterbetrieb, auch auf einen allgemeinen Orchesterstandard schließen.



waren auch noch die Ideologischen Erwartungen die das Bildungsbürgertum spätestens seit 1870 an Betthovens Musik knüpfte zu berücksichtigen.


Das meine ich ja, das hat mit der Musik nichts zu tun. Und auch da gab es durchaus mehrere Möglichkeiten, wenn man sich etwa die Antipoden Furtwängler und Toscanini sich ansieht.



Hm, ich finde das ist ein ziemlich schmaler Grat auf dem du damit wanderst:

Auch wenn ich das Zitat jetzt aus dem Zusammenhang reiße, es kommt mir gelegen. Eine herausragende Interpretation wandert immer auf dem schmalen Grat am Übergang zur Übertreibung, zum hemmungslosen Subjektivismus. Viele Interpreten sind sich dessen bewußt und suchen genau diesen schmalen Grat, nehmen somit auch in Kauf, darüber hinaus zu schießen.
Andere riskieren nichts und dementsprechend sicher, möglicherweise entschlackt sind die Interpretationen, allerdings ohne zu berühren.

Viele Grüße
Johannes
Hörbert
Inventar
#81 erstellt: 15. Feb 2011, 23:06
Hallo!

Na ja, wenn man sich z.B. die teilweise erhaltenen Tondokumente aus der Anfangszeit der Grammophonplatten und Wachswalzen so anhört und so z.B. damals berühmte Solisten als Maßstab nimmt ist es mit deren Spieltechnik oft nicht allzuweit her.

So ab 1910-1920 wird es dann etwas besser aber mit unserem Zeitgenössischen Standard bei weitem nicht vergleichbar.

Bruckners Symphonen galten nicht umsonst einmal als unspielbar und die Probleme der Uraufführungs-Orchestermusiker bei den Proben zu Straviskis "Sacre" sind für mich ein Beispiel das das allgemeine Niveau noch im esten Jahrzehnt des 20.Jahunderts gut beleuchtet.

Die Klagen de Komponisten zu Beethovens Zeiten waren auch nicht geringer als die Stravinskis über Orchester und Dirigenten.

Aber ich denke wir argumentieren in der Tat etwas aneinander vorbei, ich denke halt die Emotion liegt beim Zuhörer und Dirigenten und Musiker sollen nicht versuchen ihm ein Emotionals "Fertiggericht" zu serviern, zudem denke ich das die Reize die bestimmte Tonkombinationen zur Zeit ihrer Entstehung hervorgerufen haben nicht die gleichen sein können die sie 200 Jahre später hervorrufen.

Andererseits sind wir uns wohl in den Hauptpunkten mehr oder weniger einig.

MFG Günther
flutedevoix
Stammgast
#82 erstellt: 15. Feb 2011, 23:20
Einfach nur noch als Ergänzung, ich sehe das auch so, daß wir uns weitgehend einig sind:


So ab 1910-1920 wird es dann etwas besser aber mit unserem Zeitgenössischen Standard bei weitem nicht vergleichbar.

Bruckners Symphonen galten nicht umsonst einmal als unspielbar und die Probleme der Uraufführungs-Orchestermusiker bei den Proben zu Straviskis "Sacre" sind für mich ein Beispiel das das allgemeine Niveau noch im esten Jahrzehnt des 20.Jahunderts gut beleuchtet.


Ich glaube, es ist immer schwierig, wenn das spieltechnische Niveau nach vorne getrieben wird. Der "Sacre" ist nun einmal ein teuflisch schweres Werk, ich weiß als Fagottist von was ich spreche!
Dabei muß nicht einmal das spieltechnische Niveau nach vorne getrieben werden. Es reicht, wenn ungewohnte Komplexität im Rhythmischen auf Musiker zukommt. So durfte ich in meiner musikalischen Karriere durchaus erleben, daß ein Bratscher der Berliner Philharmoniker, mit der Ausführung einer rhythmische komplexen Orchesterstimme in einem anspruchsvollen Rockarrangement überfordert war. Eine Bratschistin, die kurz vor der Aufnahmeprüfung stand, also weder spieltechnisch noch orchestererfahrungstechsnich mit dem Bratscher der Berliner verglichen werden kann, diese Partie mühelos bewältigte, weil sie als ehemalige Klarinettistin eines wohl guten symphonischen Blasorchester mit den rhythmischen Pattern der Partie umzugehen gelernt hatte.


[Beitrag von flutedevoix am 16. Feb 2011, 01:42 bearbeitet]
Szellfan
Hat sich gelöscht
#83 erstellt: 15. Feb 2011, 23:32
Hallo Hörbert,
immer wieder seltsam, daß man so oft zu hören bekommt: früher war alles besser. Aber ausgerechnet im musikalischen Bereich scheint das Gegenteil zuzutreffen.

Vor ein paar Jahren hatte ich das "Vergnügen", zu hören, daß Sänger, die u.a. in Bayreuth engagiert sind, mittels Trichter auf Wachswalze gesungen haben.
Was man da als Ergebnis zu hören bekam, war schaurig.
Dagegen sind die "Alten" wahre Meister ihres Fachs gewesen.
Will aber den Spieß nicht umdrehen.
Dennoch bin ich überzeugt, daß man das diffiziler betrachten muß, Corellis Orchester um 1700 war europaweit berühmt für seine Präzision- aber eine Händel- Ouvertüre konnten sie nicht spielen, weil sie mit einer "Französischen Ouvertüre" nicht umzugehen wußten.
Herzliche Grüße, Mike
Hörbert
Inventar
#84 erstellt: 16. Feb 2011, 01:26
Hallo!

Na ja, an dem Tag an dem sich ein Komponist nicht mehr beschwert das die Musiker sein Stück nicht umsetzen können oder an dem die Musiker nicht auf den Komponisten schimpfen der wieder einmal unmögliches verlangt ist die Musik wahrscheinlich gestorben. Ihr kennt wahrscheinlich die Geschiche von Ligeti und dem Cellisten Sigfried Palm. Als Ligeti ihm sein Cellokonzert zeigte sagte dieser: Das kann ich nicht spielen, nahm sein Cello, spielte Ligeti eine Passage vor und sagte aber das. Ligeti sagte daraufhin das interessier ihn genausowenig wie das was er geschrieben habe, interessant sei das was dazwischenläge.

So ähnlich wird es Beethoven zu seiner Zeit wohl auch gesehen haben, gibt es eigentlich ein GA mit Michael Gielen? Ich kenne leider nur seine 8. Die ürde mich nochj interessieren.

MFG Günther
Moritz_H.
Stammgast
#85 erstellt: 16. Feb 2011, 09:48

Hörbert schrieb:
So ähnlich wird es Beethoven zu seiner Zeit wohl auch gesehen haben, gibt es eigentlich ein GA mit Michael Gielen? Ich kenne leider nur seine 8. Die ürde mich nochj interessieren.

amazon.de

Die gibt es; allerdings nur noch zum Schnäppchenpreis …

http://www.amazon.de/Gielen--Beethoven-Gielen/dp/B000024W9K/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1297838770&sr=8-1
Hörbert
Inventar
#86 erstellt: 16. Feb 2011, 10:04
Hallo!

Danke, das ist mir allerdings zu günstig.

Da warte ich lieber darauf das sie wieder mal verlegt wird.

MFG Günther
Ugga
Schaut ab und zu mal vorbei
#87 erstellt: 16. Feb 2011, 20:15
Meine Persönliche Reihenfolge für alle 9:

Klemperer
Karajan 1963
Gardiner
Solti
Abbado
Böhm
Harnoncourt
Hogwood
Szell
Immerseel
Wand
sicher jemand vergessen


Dazu kommen noch Alben für die Nr.9:

Toscanini
Fricsay
Furtwangler
Kleiber
Ormandy
Martin2
Inventar
#88 erstellt: 16. Feb 2011, 21:20
Also ich finde nach jahrelangem Diskutieren mit meinen Mitdiskutanten solche Diskussionen um den "besten Zyklus" und dergleichen doch mehr und mehr ermüdend. Die Frage ist, warum man sich um dergleichen eigentlich überhaupt Gedanken machen sollte.

Also zum Beispiel in der Klaviermusik höre ich inzwischen mehr und mehr einfach Werke, die mir gefallen mit Pianisten, die etwas zu sagen haben. Schnabel, Richter, Brendel, Gilels und ein paar andere sind alles Pianisten, die mir etwas zu sagen haben. Ich bin begeistert, wenn ich sie höre, und ich höre dann auch gerne mal ein Werk in verschiedenen Interpretationen.

Der beste Zyklus der Beethovensinfonien für das günstigste Geld - dieser Standpunkt ist bei einem jungen Studenten noch verständlich, warum mich das eigentlich umtreiben sollte, warum ich mir diese Frage überhaupt vorlegen sollte, weiß ich nicht.

Klar gibt es innerhalb meiner verschiedenartigen Einspielungen schon gewisse Präferenzen. Beethovens 3. hörte ich ganz gerne mit Zinman, da ich die ausgewalzten Tempi speziell im langsamen Satz bei Karajan, Solti und dergleichen da nicht mehr so gerne mag. Blomstedts langsame Tempi in der Pastorale mochte ich dagegen sehr, dagegen enttäuschte mich der Maazel dort, während er mir in der 4. und 5. dagegen sehr gut gefiel.

Gewisse Sachen werde ich also möglicherweise immer wieder hören, andere dagegen kaum einmal wieder - ansonsten aber nähere ich mich insgesamt dem Standpunkt, den ich bei der Klaviermusik schon zunehmend einnehme, nämlich daß ich Richter, Schnabel, Gilels und Brendel immer wieder gerne hören werde, ohne mir den Kopf über die "beste Aufnahme" zu zerbrechen. Insgesamt lassen sich denke ich Krips, Maazel, Szell, Karajan, Blomstedt, Zinman und einige andere, die ich kenne, beim Beethoven alle sehr gut hören ( Kegel dann schon weniger).

Man merkt vielleicht doch auch, daß ich mich von manchem, was in so einem Forum abläuft, auch innerlich ein wenig entferne. Abraten sollte man immer. Der Grieg mit Hakon Austbö ist meinetwegen grauenhaft langweilig. Aber eine gute Aufnahme höre ich immer gerne und muß es mich überhaupt interessieren, inwiefern irgendeine Aufnahme dann irgendwie "besser" ist und wenn, dann doch auch vielleicht nur in gewissen Hinsichten? Man hat dann schon das Gefühl, zum "Kenner" zu degenerieren, der ins Theater geht und allen Leuten ungefragt auf die Nerven geht, indem er unbedingt jedem auf die Nase binden muß, daß ja die Aufführung von Goethes Iphigenie im Wiener Burgtheater 1953 einfach unübertrefflich gewesen sei.

Ja ja - und irgendwie habe ich dazu immer weniger Lust. Aber sicher wäre ich bereit, mir zu meinen diversen Beethovensinfonien CDs noch mal etwas neues zu kaufen, aber Leibowitz oder gar Brüggen sind mir da im moment viel zu teuer. Nur diese ewigen Fragen nach der "besten Aufnahme" finde ich eben trotzdem immer langweiliger.

Gruß Martin
flutedevoix
Stammgast
#89 erstellt: 16. Feb 2011, 22:23
Per se ist Diskussion um den besten Zyklus vielleicht schon obsolet. Aber seien wir doch froh, daß dieser Thread so viele Zyklen näher vorgestellt hat und man sich so schon ein genaueres Bild machen kann. Und ich glaube es war für den anfänger ebenso etwas dabei wie für den Sammelprofi.
Außerdem kann ich nichts falsches daran entdecken, einem Einsteiger ein paar Hinweise für den Weg durch den Dschungel der Schnäppcheneinspielungen zu geben. So kann er sich ein Bild machen und landet nicht automatisch im "MÜLLER" bei "BRILLIANT CLASSIC". Ich bin jedenfalls immer froh um Eindrücke zu Einspielungen. Und ungefragt hat hier niemand seine Meinung abgegeben, schließlich hat ja jemand den Thread erstellt.

Viele Grüße
Johannes
Hörbert
Inventar
#90 erstellt: 16. Feb 2011, 23:25
Hallo!

@Martin2

Nichts gegen günstige Tonträger, aber den Preis als Argument gegen die Anschaffung einer Interpretation die einen eigentlich Interessieren würde?

Hier glaub ich, ist oft weniger Tonträgermateial in passenden Interpretationen mehr als viel Tonträgermaterial in Interpretationen die einem nicht liegen und die dafür günstig waren.

Die Leibowitz-GA z.B. ist nicht wirklich teuer, bei den 40 Euro für 5 CD´s liegst du gerade mal bei 8 Euro pro CD.

Wenn ich eine CD unbedingt haben will zahle ich auch schon mal 20-30 Euro dafür ohne mit der Wimper zu zucken, wenn ch mich damit einmal verkauft habe (geschieht selten) gibt es zumeist jemand der sie unbdingt möchte und wenn er entsprechendes Tauschmaterial hat komme ich halt anders auf meine Kosten.

MFG Günther
arnaoutchot
Moderator
#91 erstellt: 17. Feb 2011, 00:36

Martin2 schrieb:
Nur diese ewigen Fragen nach der "besten Aufnahme" finde ich eben trotzdem immer langweiliger.


Das sind aber nun mal essentielle Diskussionen in Foren wie diesen. Ich erinnere mich, dass gerade Du immer wieder neue Threads gestartet hast mit Fragen nach dem besten Barock-Komponisten ausser Händel (oder so) etc. Da halte ich eine Diskussion über den "besten" Beethoven-Zyklus noch für vergleichsweise sinnvoll. Und was die ewige Preisthematik betrifft, da sag ich nichts mehr ...
mbusch2
Ist häufiger hier
#92 erstellt: 17. Feb 2011, 00:48
Moin zusammen,

ich möchte mich an dieser Stelle mal recht herzlich für die zahlreichen und ausführlich begründeten Meinungen bedanken, die mir als "Anfänger" schon wertvolle Hinweise gegeben haben.

Nun werde ich mir mal in iTunes und Amazon Ausschnitte anhören, vergleichen und versuchen die beschriebenen Unterschiede zu hören.
Danach werde ich dann meine erste Wahl treffen, kaufen und genießen.


Vielen Dank, Michael
Wolfgang_Schulz
Ist häufiger hier
#93 erstellt: 17. Feb 2011, 00:59


Ich habe die Complete Beethoven Symphonien 1-9 der Berliner Philharmoniker mit Karajan. Aufnahmetechnisch 1a, musikalisch tip top, vielleicht schon zu gut.
Die Naxos Beethoven Sinfonien 1-9 von 1988 mit dem, wars Sarajewo oder Zagreb, auf alle fälle einen yugoslawischen Orchester, klingen dagegen sehr menschlich und wie ich finde mit stärkerer emotionalem Esprite.
Aber Karajan und Berliner Philharmoniker sind für mich eine unschlagbare Kombination.
Joachim49
Inventar
#94 erstellt: 17. Feb 2011, 01:39
"Der 'Karajan Sound' (...) diese Magie über die Musiker, dass man bekannte Stellen ganz neu hörte, war seine Genialität. Meistens wollte er einen 'stromlinienförmigen' Klang, ohne Kanten und Ecken. Und wo dieses Klangideal passt, zum Beispiel bei Strauss und Puccini, kamen herrliche Klänge heraus. Ich finde halt, dass dieser Klang weder zu Mozart noch zu Beethoven passt, nicht zu Brahms und schon gar nicht zur Moderne."
Michael Gielen, "Unbedingt Musik", S. 118.
Dem kann ich nur zustimmen.
Joachim
Hörbert
Inventar
#95 erstellt: 17. Feb 2011, 01:51
Hallo!

@Joachim49

Ja, das kommt hin, bei Strauss, Verdi und Debussy passt Karajan wie die Faust auf´s Auge.

Allerdings habe ich mir Karajans Interprettion von Schönbergs Orchestervariationen Op.31 als Zweitinterpretation zugelegt. Hier kannst du eine scheident kalten Karajan erleben, er konnt also auch anders wenn er wollte.

MFG Günther
arnaoutchot
Moderator
#96 erstellt: 17. Feb 2011, 11:28

Hörbert schrieb:
Hier kannst du eine scheident kalten Karajan erleben


??? Das verstehe ich grammatikalisch nicht - scheidend alten oder schneidend kalten ? Ich finde die Schönberg Aufnahmen hervorragend.
flutedevoix
Stammgast
#97 erstellt: 17. Feb 2011, 11:45
Bevor wir abtrifften aus dem Themenkreis Beethoven-Sinfonien:
Ich finde die alte Einspielung aus den 60er die beste seiner bei DGG erschienenen Einspileungen. Das ist nicht reiner Wohlklang mit Glättung aller verfügbaren Kannten. Die späteren dagegen taugen eigentlich nur noch als Fahrstuhlmusik oder akkustische Hintergrundkulisse

Ich habe Bruckners 7. mit ihm, ich glaube die letzte seiner Aufnahmen überhaupt, die ich auch erstaunlicherweise für überaus gelungen halte. Ich habe mir die CD damals auch nur nach "massivem Druck" eines Freundes gekauft, der meinte, sie wäre sehr gut.

Karajan konnte anders, wenn er wollte!
Ansonsten gibt es obigem Gielen-Zitat nichts hinzuzufügen


[Beitrag von flutedevoix am 17. Feb 2011, 11:46 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#98 erstellt: 17. Feb 2011, 11:50

flutedevoix schrieb:
Karajan konnte anders, wenn er wollte!
Ansonsten gibt es obigem Gielen-Zitat nichts hinzuzufügen


Ohne Karajan wäre ich niemals da, wo ich jetzt bin in der klassischen Musik. Ich gebe zu, dass ich zu Beginn meines Aufbaus einer klassischen Sammlung Mitte der 80er Jahre ganz gezielt Karajan gekauft habe, war sozusagen ein "Markenzeichen" für mich. Den 63er Beethoven lernte ich erst später kennen, begonnen hab ich mit dem digitalen 80er Jahre Zyklus. War damals eine tolle Sache !!!
flutedevoix
Stammgast
#99 erstellt: 17. Feb 2011, 12:05
Kann ich mir vorstellen, daß das eine tolle Sache war. Man entwickelt sich ja auch mit seinen Hörerfahrungen. Als ich mir Mitte der 80er meinen ersten CD-Player leisten konnte, gab es gratis eine der "neuen" Karajan-Beethoven-CDs dazu.
Da fand ich die Aufnahme auch eine tolle Sache, das klang viel besser als alles vom (nicht so prickelnden) Plattenspieler meiner Eltern). Nun das gab sich relativ bald nach längeren Aufenthalten im Plattengeschäft in unsere Kleinstadt, das reichhaltig sortiert war (sowas gab es damals noch!).

Davon abgesehen wurde Karajan auch gezielt schlecht gemacht, was er sich durch seine mediale Art aber auch selbst zuzuschreiben hatte. Es lohnt sich hineinzuhören, denn es gibt wunderbare Aufnahmen auch aus den späten Jahren (z.B. Alpensinfonie)
Nur halt nicht Beethoven. Wie gut die Musik ist, merkt man, dann wenn sie immer noch irgendwie wirkt, auch wenn man ihr als die Ecken und Kanten nimmt, all das Aufrührerische. Ich glaube aber nicht, daß Karajan dies mit seinem ästhetischen Konzept herausstellen wollte!


[Beitrag von flutedevoix am 17. Feb 2011, 12:07 bearbeitet]
roka04
Ist häufiger hier
#100 erstellt: 17. Feb 2011, 12:21
Ich hatte mir Ende der 80er auch den digitalen KarajanZyklus gekauft, gab es mal zum "Schnäppchenpreis". Nach dem ersten intensiven Durchhören habe ich ihn gleich wieder verkauft und mir dafür sofort den 60er Zyklus, den ich schon kannte, geholt.
Ich habe durchaus unerschiedliche Karajan Aufnahmen damals gekauft, die ich nicht bereut habe, aber die digitale Einspielung ging aus meiner Sicht gar nicht, breiiger Klang, im Vergleich zum 60er langweilige Interpretationen - war damals mein Urteil.

Aber um mal was neues zu diskutieren:

Der Thielemann Zyklus mit den Wienern auf DVD:
Sinfonie 4-9 habe ich bis jetzt gehört, ich bin durchaus beeindruckt.
Klanglich ein Hochglanzprodukt, die Interpretationen fand ich überwiegend fesselnd. Intrpretation, wie ich es von Thielemann erwartet hätte, konservativ, etwas "wuchtig"
(Die BonusDVDs habe ich nicht gesehen)
Schon jemand anders reingehört ?
arnaoutchot
Moderator
#101 erstellt: 17. Feb 2011, 12:35

roka04 schrieb:
Thielemann - Schon jemand anders reingehört ?


Yepp, hier schon besprochen, sogar die BluRay-Version (Post # 900). Thielemann ist sicherlich ähnlich umstritten wie Karajan.

http://www.hifi-foru...=197&thread=379&z=45
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