Weber, C.M.v. - Konzerte/Orchestermusik

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pt_concours
Stammgast
#1 erstellt: 17. Feb 2008, 01:06
Carl Maria von Weber (1786-1826)

Schon immer hat die Musik von Carl Maria von Weber auf mich eine besondere Faszination ausgeübt. Ich habe mir kürzlich die CD mit den Klavierkonzerten mit Demidenko/Mackerras gekauft (hyperion-Serie), und habe jetzt Lust auf (noch) mehr bekommen. Besonders das Fagottkonzert habe ich jetzt im Blick, aber vielleicht gibt es hier noch weitere Empfehlungen.

Hier eine Liste aller (?) Konzerte:

1810- Klavierkonzert Nr. 1 C-Dur op. 11 J. 98
1812- Klavierkonzert Nr. 2 Es-Dur op. 32 J. 155
1811- Fagottkonzert F-Dur für op. 75 J. 127 (revidiert 1822)
1811- Klarinettenkonzert Nr. 1 f-Moll op. 73 J. 114
1811- Klarinettenkonzert Nr. 2 Es-Dur, op. 74 J. 118
1808- Grand Pot-Pourri für Cello und Orchester D-Dur op. 20 J. 64
1811- Concertino für Klarinette und Orchester c-Moll op. 26 J. 109
1815- Konzertstück für Horn und Orchester e-Moll op. 45 J. 188
1821- Konzertstück für Klavier und Orchester f-Moll op. 79 J. 282
1805- Romanza siciliana für Flöte und Orchester J. 47
1800- Sechs Variationen über das Thema A Schüsserl und a Reind'rl für Alt-Viola und Orchester J. 49 (revidiert 1806)
1809- Andante und Rondo Ungarese für die Alt-Viola und Orchester J. 79
1810- Variationen für Violoncello und Orchester d-Moll J. 94
1811- Adagio und Rondo für Harmonichord und Orchester F-Dur J. 115
1813- Andante und Rondo Ungarese für Fagott und Orchester c-Moll op. 35 J. 158 () Umarbeitung von J. 79

Und gleich noch die Orchesterwerke dazu:

1807- Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 19 J. 50
1807- Sinfonie Nr. 2 C-Dur J. 51
1807- Ouvertüre zu Peter Schmoll op. 8 J. 54 auch Ouvertüre in Es oder Concert-Ouvertüre genannt
1811- Ouvertüre zum Beherrscher der Geister op. 27 J. 122
1818- Jubel-Ouvertüre op. 59 J. 245
1815- Deutscher J.185
1816- Tedesco J. 19

Natürlich tauchen auch die Opernouvertüren oft im Repertoire der Orchester auf.

Von Webers Orchesterwerken sind sicher die Klarinetten-Konzerte die bekanntesten, weiterhin auch noch die Klavierkonzerte, hier besonders das Konzertstück op.79.
Wer kann noch weitere Werke empfehelen?
Es ist natürlich auch möglich, das diese Werke nicht die gleiche Qualität haben (und deswegen weniger bekannt sind?)

Ich besitze bisher folgende Aufnahmen:



später werde ich auch gerne noch mehr zu den einzelnen Aufnahmen berichten
sound67-again
Gesperrt
#2 erstellt: 17. Feb 2008, 06:31

pt_concours schrieb:

Wer kann noch weitere Werke empfehlen?


Nun, sicher nicht die beiden elend seichten Sinfonien.
Moritz_H.
Stammgast
#3 erstellt: 18. Feb 2008, 21:24
Hallo,

gerne möchte ich das Fagottkonzert hervorheben.



Das Konzert entstand ungefähr 1811. Weber schrieb es als 25jähriger. Nach 11 Jahren hat der Komponist das Werk umgearbeitet; auf der vorliegenden CD erklingt das Werk abgesehen von kleineren Änderungen in der Ursprungsfassung.
Meinem Geschmack nach eine sehr schöne Aufnahme; wo eigentlich alles stimmt: Phrasierung, Dynamik - sowie eine sehr klangschön begleitende Academy of St. Martin unter Leitung von N. Marriner.
Das Andante e Rondo ungarese in c-moll/C-dur, ein kurzes, fast unbekanntes Stück, das Weber ursprünglich mit einer Solo-Bratsche besetzte und erst später für Fagott umschrieb, wird zu einem wahren Glanzstück frühromantischer Musik.
Auch das Konzert von J.N.Hummel überzeugt voll und ganz. In der Tonsprache des achtzehnten Jahrhundert geschrieben, gehört zu meinen Lieblingskonzerten. Zwar fehlt die eigentliche Kadenz, doch der Solopart endet in brillantem Stil.
pt_concours
Stammgast
#4 erstellt: 23. Feb 2008, 00:02

sound67-again schrieb:

pt_concours schrieb:

Wer kann noch weitere Werke empfehlen?


Nun, sicher nicht die beiden elend seichten Sinfonien.


Nun, dass ist doch der "notorisch Nörgelnde2 sound76(-againandagain). Nein! So böse, wie das jetzt klingt ist das nicht gemeint. Es ist durchaus hilfreich, wenn es in solchen Foren, neben leicht zu begeisternden Schreibern, auch ein paar gibt, bei denen das nur sehr schwer möglich ist (z.B. weil sie einen sehr hohen, oder einfach einen anderen "Qualitätsstandard" haben.)

Bei den zwei Weber Sinfonien handelt es sich halt um Jugend werke eines 20-Jährigen, mit vielen schönen Momenten, aber natürlich um kein homogenes Meisterwerk! (Weber selber soll sich in späteren Jahren über sie wenig positiv geäußert haben). Dennoch kann ich die Werke, besonders die 1. Sinfonie, den Freunden Webers Musik, aber auch denen, die sich für Orchestermusik der Frühromantik interessieren empfehlen.
Die Aufnahme mit W. Sawallisch kann hier als vorbildlich Einspielung empfohlen werden.
Und hier wäre dann nochmal die Frage, wie sound67 zu seiner Einschätzung kommt, da er ja wohl kaum die Partitur selber studiert hat, wird wohl über eine oder mehrere Einspielung sein Urteil gebildet haben, und da wäre dann schon interessant, über welche? Denn nur zu bekannt ist die Tatsache, das manche erst durch eine bestimmte Interpretation ihr Urteil überdacht haben (mal ganz unabhängig von unserem Them hier.

* * *

@moritz: Vielen Dank für Deinen Beitrag zu dem Fagottkonzert. Ich glaube diese Einspeilung gibt es mittlerweile auch aus preisgünstige CD (Zwar ohne das Rondo, dafür aber mit zwei weiteren Konzerten: Mozart & Kozeluch)



Gruß pt_concours
sound67-again
Gesperrt
#5 erstellt: 23. Feb 2008, 13:35

pt_concours schrieb:

Nun, dass ist doch der "notorisch Nörgelnde2 sound76(-againandagain).


Nur mit den Friede, Freude, Eierkuchen-Typen gibt's halt kein Diskussionsforum.


Bei den zwei Weber Sinfonien handelt es sich halt um Jugend werke eines 20-Jährigen, mit vielen schönen Momenten, aber natürlich um kein homogenes Meisterwerk!


Eben. Und darum würde ich auch die ersten 27 Sinfonien von Mozart nicht anhören, weil es einfach zu viel gute, gedankenreiche Musik gibt, die man statt dessen hören kann.


Denn nur zu bekannt ist die Tatsache, das manche erst durch eine bestimmte Interpretation ihr Urteil überdacht haben (mal ganz unabhängig von unserem Thema hier.


Ich besitze zwei Aufnahmen beider Sinfonien: Eine von Georgiadis (Naxos), die ist biederes Mittelmaß - und eine von Claus-Peter Flor, die sehr gut gemacht ist - aber leider an der grundsätzlichen Harmlosigkeit der Musik (eben Frühromantik - weder die akademische Schärfe der guten(!) klassizistischen Musik, noch das Leben-und-Tod-Drama der Hoch- und Spätromantik - weder Fisch noch Fleisch) nichts ändern kann.

Gute Musik entstellt übrigens nichts.

Gruß, Thomas
Martin2
Inventar
#6 erstellt: 23. Feb 2008, 21:40

sound67-again schrieb:

Eben. Und darum würde ich auch die ersten 27 Sinfonien von Mozart nicht anhören, weil es einfach zu viel gute, gedankenreiche Musik gibt, die man statt dessen hören kann.


Die Sinfonie 25 in g moll ist allerdings recht gut und durchaus hörenswert. Im allgemeinen gebe ich Dir aber recht, wobei mir die frühen Sinfonien nicht wirklich bekannt sind, ich vielleicht nur irgendwann mal irgendeine gehört habe ( in meinem Konzertführer sind Einträge, daß ich einige irgendwann mal gehört habe).
pt_concours
Stammgast
#7 erstellt: 27. Feb 2008, 23:42
Nach mehrmaligem Hören der drei Klavierkonzerte (Demidenko/Mackerras) bin ich immer noch begeistert von diesen schönen Werken- und von der Interpretation!

1810- Klavierkonzert Nr. 1 C-Dur op. 11 J. 98
1812- Klavierkonzert Nr. 2 Es-Dur op. 32 J. 155
1821- Konzertstück für Klavier und Orchester f-Moll op. 79 J. 282


Weber hat mit seinen Werken eine Verbindung geschaffen von Mozart und Beethoven zu Mendelssohn und Schumann. Die Mischung aus klassischen und (früh)romantischen Elementen macht auch für mich einen großen Reiz in diesen Stücken aus. Die gleichen Tonarten der ersten beiden Konzerte mit Beethoven (1&3) ist wohl nich nur Zufall.
Das jugendliche, frische C-Dur Konzert (Nr.1) und das festliche, kraftvolle Es-dur Konzert werden ergänzt durch das Konzertstück f-moll op.79, eine romantische Ritterballade mit programmatischen Hintergrund (Liebessehnsucht eines Burgfräulein zu ihrem Ritter, klingt doch sehr biedermeierlich, aber die Musik ist keineswegs betulich).

Wer alle drei Werke kennen möchte, wird wohl zu eine dieser Aufnahmen greifen:




B.Frith/ O.Duinn,
P.Rösel/ H.Blomstedt (rec. 1984),
N.Demidenko/ C.Mackerras (rec. 1994),
G.Oppitz/ C.Davis (rec. 1995)

Wer nur das berühmteste Stück hören möchte (Konzertstück) kann auf eine größere Zahl an Einspielungen zurückgreifen. Ich besitze neben der Version von Demidenko/Mackerras aus der Gesamtaufnahme noch Arrau/Galliera (rec 1961) und Casadesus/Kondraschin (rec. 1960), beide von ganz vorzüglicher interpretatorischer Qualität!
Weitere Interpreten: z.B. Brendel, Gulda, Pletnev...



[Beitrag von pt_concours am 28. Feb 2008, 00:01 bearbeitet]
pt_concours
Stammgast
#8 erstellt: 11. Mrz 2008, 22:46

pt_concours schrieb:

Fagottkonzert. Ich glaube diese Einspeilung gibt es mittlerweile auch aus preisgünstige CD
(Zwar ohne das Rondo, dafür aber mit zwei weiteren Konzerten: Mozart & Kozeluch)



Gruß pt_concours


Leider wurde meine Vermutung nicht bestätigt.
Auf der oben abgebildeten CD befinden sich:

Mozart Fagottkonzert B-Dur KV 191:
D.Zeman/ Wiener Philharmoniker/ K.Böhm
C.M.v.Weber Fagottkonzert F-Dur op.75:
M.Turkovic, Bamberger Symphoniker/ H.-M.Schneidt
Kozeluch Fagottkonzert C-Dur:
M. Turkovic, Bamberger Symphoniker/ H.-M.Schneidt
Hummel Fagottkonzert F-Dur:
K.Thunemann, Academy of St. Martin/ N.Marriner

Natürlich heisst das jetzt noch nicht, dass diese Einspielung schlecht ist!
Ich hatte mich nur auf die allseits globte Einspielung gefreut.
Werde später über diese Aufnahme berichten
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