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Dvorak: Cellokonzert op. 104

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pt_concours
Stammgast
#51 erstellt: 13. Apr 2008, 21:06

lydian schrieb:

pt_concours schrieb:

Rostropowitsch mit Ancerl? Noch nie gehört!


Eine etwas obskure CD (unbekanntes Label, Live-Aufnahme) ist mir mal bei eBay begegnet. Die wollten aber noch mehr haben ....


Kann jetzt durch einen "Zufallsfund" etwas über diese Aufnahme angeben:

Concerto for cello and orchestra in B minor Op. 104
Mtislav Rostropovich, cello
Toronto Symphony/ Karel Ancerl
Massey Hall, Toronto, 01 Mar 1972 , Live


TAHRA, TAH 136/137 (2 CDs)

siehe auch:
link

Gruß pt_concours
Hüb'
Moderator
#52 erstellt: 14. Apr 2008, 06:01
Hi!

Über die konkrete Aufnahme kann ich leider nichts schreiben.
Etwas seltsame Künstlerpaarung für meinen Geschmack (zumindest das Orchester scheint nicht so recht zu passen).
Haben Ancerl und Rostropowitsch das Konzert nicht auch schon einmal mit den Tschechischen Philharmonikern gemacht?

Wobei ich mir bei Betrachtung des JPC-Textes auch eher unsicher bin, WELCHES Orchester bei op. 104 nun beteiligt ist.
Vermutlich ist doch "nur" die alte Mono-Einspielung mit den Tschechen enthalten :?:
http://www.jpc.de/jp...?rk=home&rsk=hitlist

Grüße

Frank


[Beitrag von Hüb' am 14. Apr 2008, 06:17 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#53 erstellt: 14. Apr 2008, 09:25
EDIT: mein Fehler: habe mich mit Vaclav Talich vertan (mono, alte Supraphon-Einspielung).
s.bummer
Hat sich gelöscht
#54 erstellt: 14. Apr 2008, 19:56
Hallo,
auf einer langen Fahrt nach Prag mit dem Auto von HH kommend habe ich eine vergleichende Besprechung des Konzertes gehört.
Und in der Tat: Die Starker Aufnahme kam von den Neueren am besten weg, gefiel mir auch sehr gut.
Sie liegt im Dispostapel. (Nur lieber Wolfgang Teleton: Nenne niemals einen Ungarn einen Slawen!! Die Ungarn (Magyaren) sind eigentlich ein finnisch-ugrischer Stammesverband (Finnen, Esten, Karelier und Samen sind die anderen Hauptvertreter).)
Die Aufnahmen der Vergangenheit sind aber auch nicht ohne.
Casals, Feuermann und Piatigorski.
Rostropovich ist mir hier irgendwie zu pastos, die zarte Liedhaftkeit des langsamen Satzes will sich bei mir nicht einstellen.
Gruß S.
Moritz_H.
Stammgast
#55 erstellt: 14. Apr 2008, 20:56

enkidu2 schrieb:
@heute … mal diese Einspielung gehört:



Antonín Dvořák (1841-1904):
Konzert für Violoncello und Orchester op. 104 b-moll
Pieter Wispelwey (vc) / Budapest Festival Orchestra / Iván Fischer

… Muss mich wohl in das Werk noch besser einhören … Immerhin, der zweite Satz gefiel mir bei Wispelwey/Fischer (befriedigend) besser als bei Starker/Dorati (mittelmäßig). Womit ich nichts über die Güte der Interpretationen gesagt haben will. Da erlaube ich mir kein Urteil.



Hallo Freunde des op 104,

ein Auszug aus einer ziemlich neuen Besprechung (Quelle: rondomagazin):

… Und verbindet sich vollendetes Cellospiel schließlich mit einem klaren, intelligenten Blick auf die Musik samt ihrer Hintergründe, dann kommt eine Musterinterpretation wie die vorliegende zu Stande … Man höre einfach und staune … wie durch aufmerksames Aufeinandereingehen eine schlichtweg vollkommene Partnerschaft zwischen allen Beteiligten zu Stande kommt. Wahrlich eine große Aufnahme – entstanden als Livemitschnitt einer Aufführung in Budapest.

Darf man bei solch einer Rezension … nochmal eine Ausnahme machen? … oder braucht man doch keine weitere Aufnahme …


[Beitrag von Moritz_H. am 14. Apr 2008, 20:57 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#56 erstellt: 14. Apr 2008, 21:24

Moritz_H. schrieb:
Darf man bei solch einer Rezension … nochmal eine Ausnahme machen? … oder braucht man doch keine weitere Aufnahme … :.

Nein! Beherrsch Dich!

Hast Du schon Queyras und Thauer?
Wenn ja, dann hast Du meine Erlaubnis für Wispelwey.
lydian
Stammgast
#57 erstellt: 14. Apr 2008, 22:50

s.bummer schrieb:
Rostropovich ist mir hier irgendwie zu pastos, die zarte Liedhaftkeit des langsamen Satzes will sich bei mir nicht einstellen.
Gruß S.


Bei all seinen Aufnahmen? Ich kenne jedoch nur die mit Boultund Karajan, habe sie aber nicht "im Ohr", da ich andere Aufnahmen bevorzuge.

Gruß,
Steff
Thomas228
Stammgast
#58 erstellt: 15. Apr 2008, 12:02
Von Feuermann gibt es übrigens auch eine Aufnahme unter Barzin:



Diese ehemals bei Philips erschienene Aufnahme ist kaum noch zu kriegen. Allerdings hat arkivmusic sie als reissue herausgegeben. Klickt man auf das Bild, erfährt man:

"This CD is reissued by ArkivMusic. Liner notes are not included. This CD is made from high-quality CD-R media."

Ich habe sie vor einigen Tagen bestellt. Mal sehen...

Meine derzeitige Lieblingsaufnahme des Konzerts ist übrigens die von Casals/Szell:


(auch bei Naxos erschienen).

Wer dieses Stück feurig hören möchte, findet schwerlich besseres. Schon der erste Einsatz von Casals, Casals reißt die Saiten geradezu an, lässt die Funken sprühen. Szell und das Czech Philharmonic Orchestra stehen Casals nicht nach. Einziger Wermutstropfen: Der Klang ist historisch, für das Aufnahmedatum allerdings vergleichweise gut.

Viele Grüße
Thomas
Hüb'
Moderator
#59 erstellt: 07. Jul 2009, 08:05
Hi,

am Wochenende habe ich mir diese Einspielung gekauft (für knapp 10 €, sonst hätte ich sie nicht mitgenommen):



Nach kurzem Hereinhören werde ich mit der Aufnahme nicht so recht warm. Capucon spielt zwar hochindividuell, betont und artikuliert seltsam abseits des Üblichen, aber mir fehlt das Mitreißende; Drive und Ausdruckswillen - und damit die emotilnale Qualität - dieser Einspielung lassen IMHO deutlich zu wünschen übrig.
Meiner Ansicht nach kein Vergleich zur wirklich wunderschönen, berührenden Aufnahme von Jean-Guilhen Queyras auf HMF (siehe Eröffnungsposting).

Bleibt als "Entschädigung" wohl nur das selten zu hörende 2. Cellokonzert von Victor Herbert.

Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 07. Jul 2009, 08:09 bearbeitet]
stravinsky
Inventar
#60 erstellt: 05. Feb 2010, 22:59
Anm-op111:Bezieht sich auf Jean-Guilhen Queyras, Isabelle Faust, Alexander Melnikov,
Prague Philharmonia, Jiri Belohlavek

Hüb' schrieb:
, es handelt sich um ganz wunderbare Einspielungen!... Eine hochemotionale Referenzaufnahme!
Die eigentliche Sensation dieser CD ist für mich aber - wie schon bei der Einspielung des VK mit der Solistin Isabelle Faust - die Interpretation des Klavertrios (dieses Mal das berühmte Trio Nr. 4 "Dumky")...


Hallo Hüb',

besten Dank für diesen Tip! Höre das Konzert gerade über meinen unschlagbaren Alessandro MS1000 und bin total begeistert! Grandiose Musik, grandiose Interpreten, grandiose Klangqualität

Gruß

Marc

edit op111: unnötiges Vollzitat aus #9 gekürzt!


[Beitrag von op111 am 06. Feb 2010, 15:05 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#61 erstellt: 07. Feb 2010, 16:59
Freut mich, dass Dir die Aufnahme ebenso gut gefällt wie mir!
Aktuell gibt es das Cellokonzert überall zusammen mit einem HMF-Katalog zum Sonderpreis.

Grüße
Frank
stravinsky
Inventar
#62 erstellt: 07. Feb 2010, 17:00

Hüb' schrieb:
Freut mich, dass Dir die Aufnahme ebenso gut gefällt wie mir!
Aktuell gibt es das Cellokonzert überall zusammen mit einem HMF-Katalog zum Sonderpreis.

Grüße
Frank
:prost



Genau die hab' ich gekauft
flutedevoix
Stammgast
#63 erstellt: 14. Feb 2010, 16:17
Neben den bereits erwähnten Aufnahmen möchte ich noch eine weitere ins Spiel bringen:

Rostropowitsch, Boston Symphony, Ozawa

Sie ist mein heimliche Liebling unter allen meinen Aufnahmen:
Rostropowitsch/ Karajan
Starker/ Dorati
Du pre/ Barenboim
Fournier/ Szell

Sicher, sie ist (instrumental)technisch nicht vollkommen, das Zusammenspiel im Orchester und Orchester/ Solist nicht immer perfekt. Mich überzeugt aber der starke Ausdruckswille, die fast rhapsodische Anlag der Interpretation. Unbedingt hörenswert- und ich finde sie steht zu unrecht im SChatten der anderen Aufnahmen!
AndreasHelke
Stammgast
#64 erstellt: 17. Nov 2012, 03:25
Nach langem Suchen habe ich die weiter oben gennante Starker & Dorati Aufnahme des Cellokonzerts doch noch bei Spotify gefunden. Das hat erst funktioniert als ich nur nach Starker gesucht habe. Die Spotify Suchmaschine ist eine echte Krankheit.

Dvorak Cellokonzert op 104 Bruch Tchaikovsky

Hüb'
Moderator
#65 erstellt: 19. Sep 2013, 08:34
Zur Archivierung aus "Was hört ihr gerade jetzt":

jpc.de


amazon.de


Diese im März in 1961 in der Symphony Hall in Boston aufgenommene Interpretation hat mich wirklich umgehauen und ich musste sie gleich zwei mal hintereinander hören. Das Konzert ist atemberaubend herrlich und wie Charly und Gregor sich bspw. zu Beginn des zweiten Satzes musizierend umarmen ist nicht von dieser Welt. Es gibt nun wahrlich viele Aufnahmen dieses Werkes, aber wenn man diese Einspielung hört, dann wird einem schnell klar, warum sie auch noch nach über 50 Jahren zu den absoluten Referenzeinspielungen in Sachen Dvoraks Cellokonzert gezählt werden muss. Dabei ist selbst die Klangqualität mit ihrer weiträumigen und dennoch fokussierten Abbildung, ihrer klaren Plastizität und der weiten Dynamik kein Hinderungsgrund für einen Kauf der Scheibe. Wer dieses Cellkonzert liebt, muss diese Aufnahme besitzen - andernfalls kann das Bild von diesem Werk nur ein unvollständiges bleiben. Mich hat lange Zeit eine Interpretation nicht mehr so begeistert, wie dieses überirdisch schöne Geschenk von einem Konzert!

Grüße
Frank
WolfgangZ
Inventar
#66 erstellt: 19. Sep 2013, 23:37
Und Frank ist schuld an meiner (soeben bestellten) siebten oder achten oder neunten Aufnahme des Dvorak-Konzerts - von denen ich keine schlecht finde!

(Bei Walton wird es erst die dritte sein.)

Wolfgang


[Beitrag von WolfgangZ am 19. Sep 2013, 23:39 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#67 erstellt: 20. Sep 2013, 07:40
Na, immerhin kann das Walton-Konzert als halbwegs vernünftige Kaufrechtfertigung herhalten.

Ich wünsche viel Freude mit Piatigorsky und freue mich natürlich, wenn Du die Zeit findest, von Deinen Eindrücken zu berichten!

Grüße
Frank
op111
Moderator
#68 erstellt: 20. Sep 2013, 10:35
Und der Frank ist schuld daran, dass ich meine Charles Münch-Box suchen muß.

Wilke
Inventar
#69 erstellt: 20. Sep 2013, 12:00
Und ich werde überlegen, ob ich mir die Munchbox zulege, da dieses cellokonzert zu meiner absoluten
Lieblingsmusik gehört.
WolfgangZ
Inventar
#70 erstellt: 28. Sep 2013, 14:39
Piatigorsky /Munch

Was soll ich sagen - Frank einfach zustimmen?

Eigentlich schon! Das ist wunderbar differenziertes Cellospiel, weder zu nüchtern noch zu vibratoreich, voller Wärme. leidenschaftlich, aber präzis und perfekt austariert. Die Aufnahmequalität ist erstaunlich transparent und lässt - das ist der entscheidende Unterschied zu du Pré und ein wenig auch zu Starker - dem Orchester die Bedeutung und die Vielfalt, die ihm gebührt.

Was mir im dritten Satz nicht mehr aufgefallen ist, woran man sich aber am Anfang doch ein wenig gewöhnen muss: Agogische Freiheiten - die mit Sicherheit dem Werk nicht schaden - sind denn doch auffälliger als bei den meisten (allen?) meiner anderen Aufnahmen.

Bei etwas mehr Zeit (also nicht so schnell ... ) würde mich ein persönliches Vergleichshören reizen - ich besitze jetzt mehr Einspielungen, als ich einstmalen gedacht hätte. Auf die Schnelle fallen mir ein (unvollständig): du Pré /Barenboim, Feuermann, Starker, Piatigorski, Queyras, Sadlo, Nelsova, Rostropowitsch.

Wolfgang
arnaoutchot
Moderator
#71 erstellt: 28. Sep 2013, 15:58
Bescheiden wie ich bin hab ich nur zwei Aufnahmen des Konzerts (und den ersten Satz mit Jacqueline auf einem Sampler): Starker und Queyras. Finde ich beide sehr gut. Wolfgang, wie ist der Piatigorsky im Vergleich zu Starker ? Ich denke, die beiden kommen aus der gleichen cellistischen Generation.

Edit: Hab gerade gesehen, dass es die Living Stereo SACD von Piatigorsky noch billig gibt und gleich mal bestellt. Eure Einschätzung würde mich aber trotzdem interessieren.

amazon.de amazon.de


[Beitrag von arnaoutchot am 28. Sep 2013, 16:02 bearbeitet]
WolfgangZ
Inventar
#72 erstellt: 28. Sep 2013, 19:16
Aus mittelbarer Hörerinnerung - und eigentlich auch im Sinne dessen, was man zu lesen bekommt - sind die Einspielungen mit Starker und Piatigorski doch recht unterschiedlich.

Starker ist strenger und geradliniger. Piatigorski ist agogisch freier, leidenschaftlich und hat einen sehr flexiblen Ton. Ich halte aber beide für präziser - das heißt auch für völlig souverän hinsichtlich der technischen Beherrschung und der verfügbaren Mittel - und herber im Gestus als du Pré.

Als SACD besitze ich Starker nicht.

Wolfgang


[Beitrag von WolfgangZ am 28. Sep 2013, 19:17 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#73 erstellt: 11. Okt 2013, 09:55
Hi,

in der Piatigorsky-Biografie (jüngst gebraucht für ca. 0,30 EUR erworben; siehe unten) ist übrigens zu lesen, dass eben jener Musiker sich mit dem Dvorak-Konzert seine Stelle als 1. Cellist des Bolshoi-Orchesters erspielt hat. Auch dieser Umstand macht die Piatigorsky/Munch-Deutung zu etwas Besonderem, finde ich.

amazon.de

Grüße
Frank
silbendrexler
Ist häufiger hier
#74 erstellt: 13. Okt 2013, 22:03
Holla Frank,

genau so ist es.
Ich habe während meiner Zeit in Bonn (Studium) in der Musikbibliothek des Schumannhauses nicht nur die dortige CD-Sammlung "gesaugt", sondern auch die zur Verfügung stehende Literatur. Eben auch die Autobiographie von Piatigorsky. Ein bemerkenswertes Buch, ein (wie ich finde zu Unrecht) kaum bekannter Musiker. Er lebt den slawischen Ton des Stückes, so wird es rund.

Während ich das schreibe, spielt Barenboim im Hintergrund die Impromptus von Schubert (momentan das Es-dur aus der zweiten Serie), und ich gehe gleich beseelt zu Bett.

VG
Lutz
teleton
Inventar
#75 erstellt: 03. Nov 2013, 18:46

WolfgangZ (Beitrag #72) schrieb:
Starker ist strenger und geradliniger. Piatigorski ist agogisch freier, leidenschaftlich und hat einen sehr flexiblen Ton. Ich halte aber beide für präziser - das heißt auch für völlig souverän hinsichtlich der technischen Beherrschung und der verfügbaren Mittel - und herber im Gestus als du Pré.
Wolfgang

Hallo WolfgangZ und alle Dvorak-Hörer,

gerade beim Dvorak-cellokonzert ist es ja nicht nur der Solist alleine, der hier "Punkte einsammeln kann".
Das packende Orchestermitspiel (nicht blose Begleitung) von Dorati mit dem LSO bei Starker, habe ich noch nirgendwo eindrucksvoller wahrgenommen als dort.

Ich habe übrigens auch nicht die SACD (wo zu auch - es ist keine Mehrkanal-Neuaufnahme !); sondern noch die alte Philips-CD-Ausgabe, die mit dem Schumann-CC gekoppelt ist.
Die Philips-CD klingt ausgezeichnet !
arnaoutchot
Moderator
#76 erstellt: 03. Nov 2013, 19:15

teleton (Beitrag #75) schrieb:
Ich habe übrigens auch nicht die SACD (wo zu auch - es ist keine Mehrkanal-Neuaufnahme !); sondern noch die alte Philips-CD-Ausgabe, die mit dem Schumann-CC gekoppelt ist. Die Philips-CD klingt ausgezeichnet !


Es sind aber beides 3-Kanal-Aufnahmen (Starker und Piatigorsky), die als SACD schon deutlich besser klingen als in Stereo.
op111
Moderator
#77 erstellt: 03. Nov 2013, 19:16
Hallo zusammen,
in einigen Rundfunksendungen wurde diese Neuaufnahme positiv erwähnt :
Antonin Dvorak (1841-1904)
Cellokonzert op. 104;
Alternativer Schluss des Cellokonzerts op. 104; Lasst mich allein op. 82 Nr. 1 (arrangiert für Cello & Orchester von Leopold);
Cellokonzert A-Dur "Jugendkonzert" (revidiert und orchestriert von Günter Raphael)
Steven Isserlis,
Mahler Chamber Orchestra,
Daniel Harding
Hyperion, DDD, 2012
jpc.de

Hat schon jemand die Aufnahme und kann näheres dazu sagen?

arnaoutchot
Moderator
#78 erstellt: 03. Nov 2013, 19:38

op111 (Beitrag #77) schrieb:
Hat schon jemand die Aufnahme und kann näheres dazu sagen?


Nein, leider nicht. Obgleich Isserlis und Harding vermutlich für hohe Qualität stehen, reichen mir die beiden in Posting #71 genannten Aufnahmen plus der nun noch neu hinzugekommene Piatigorsky (Living Stereo SACD). Hab ich zufällig heute Nachmittag gehört, sehr schön ! Kann man noch so viel Neues aus dem Konzert rausholen, frage ich mich ?
op111
Moderator
#79 erstellt: 04. Nov 2013, 15:47

arnaoutchot (Beitrag #78) schrieb:
Kann man noch so viel Neues aus dem Konzert rausholen, frage ich mich ? :?

Ich glaube es auch nicht. Die Beigaben (Alternative Fassung und das Jugendwerk) sind viellecht ein Kaufanreiz.
arnaoutchot
Moderator
#80 erstellt: 04. Nov 2013, 15:54
Ich hab zufällig sogar entdeckt, dass ich das Konzert nochmals mit Pablo Casals, aufgenommen 1937, habe. Versteckte sich in einer Caslas-Box von EMI.
op111
Moderator
#81 erstellt: 04. Nov 2013, 16:01
Du hast Recht, eigentlich braucht man nicht so viele. Im Grunde nur eine gute.
Ich habe die Casals evtl. auch in einer EMI-Box.
2* Fournier/Szell, Piatigorski/Münch, 2* Rostropowitsch/Szell/Karajan - ich glaube, mir reicht im Grunde eine wahrscheinlich Fournier/Szell - die m. den Berlinern auf DG.
Keine neue mit Isserlis und weg mit dem Ballast, Platz für neues ...


[Beitrag von op111 am 04. Nov 2013, 19:30 bearbeitet]
silbendrexler
Ist häufiger hier
#82 erstellt: 27. Nov 2013, 14:24
Einen hätt' ich noch...

Vor einiger Zeit war das Trio Mönkemeyer, Hornung, Rimmer zu Gast bei uns in MG, mit ihrem "Gassenhauer-Programm". Wie der Name schon suggeriert, das "Gassenhauer"-Trio von Beethoven, dem Klarinettentrio von Brahms (in der Adaption für Klaviertrio) sowie einigen Piecen von Hummel, Sandré und wieder Beethoven. Ein sehr schönes Konzert, mit einem insgesamt eher "leichten" Programm, vom Brahms vielleicht einmal abgesehen. Wurde sehr lebendig, fast fröhlich dargeboten, eine Zugabe führte sogar zu einem allgemeinen Heiterkeitsausbruch. Wo war ich? Ach ja. Befinde mich im Dvorak-Thread.

Gut. Beim Nachhausegehen sage ich zu meiner Liebsten, dass mir von den dreien Maximilian Hornung, der Cellist, mit Abstand am besten gefallen hat, obwohl er mit der Akustik zu kämpfen hatte, die den Klang seines Cellos doch etwas hinter die anderen Instrumente abfallen ließ. Trotzdem (oder gerade deshalb?) gelang es ihm, meine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Ich kann es nicht anders beschreiben, aber er ließ sein Cello singen. Soweit zur Vorgeschichte.

Zu Hause angekommen, habe ich recherchiert. Hmmh, schon 2 x Echo Klassik, unter anderem für das Konzert von Dvorak.

Amazon geguckt,

amazon.de

2,60 Euro + 3,- Versand für "wie neu" über Marketplace (rebuy), war ein echtes Schnäppchen.
Und nicht nur des Preises wegen.

Vom guten Dvorak wird ja kolportiert, er habe mit dem Cello wenig anfangen können, "...unten brummt es und oben näselt es...", oder so. Glücklicherweise hat er trotzdem sein Konzert geschrieben.

Und jetzt zu Hornung. Da brummt und näselt nix.

Technisch brilliant, mit singendem Ton, wird er dem slawischen Duktus des Konzerts vollkommen gerecht. Es macht einfach Freude, jemandem beim Spiel zuzuhören, dem es offensichtlich ebenfalls Freude macht, zu spielen. Ich finde keine besseren Worte, sein Spiel berührt einfach, bei aller technischen Brillianz wirkt es nie künstlich, wie das bei manch fernöstlichem Geigenroboter häufig der Fall ist. Extrovertiert ja, aber niemals aufgesetzt.
Auch die Begleitung von den Bamberger Symphonikern unter Sebastian Tewinkel lässt kaum Wünsche offen, ein wenig mehr Durchhörbarkeit in den Tutti-Passagen hätte man sich vielleicht gewünscht.

Fazit: Die Aufnahme gehört für mich in die erste Reihe der Dvorak-Interpretationen, und ich freue mich schon, Hornung in naher Zukunft auch mit Elgar zu hören.

Grüße
Lutz
Hüb'
Moderator
#83 erstellt: 27. Nov 2013, 15:19
Hallo Lutz,

lieben Dank für Deine Eindrücke.
Das ist eine Einspielung, die ich ohne Deinen Hinweis niemals auf der Rechnung würde gehabt haben.
Ich werde beizeiten mal ein Ohr riskieren.

Grüße
Frank
Wilke
Inventar
#84 erstellt: 27. Nov 2013, 18:33
Schaut mal nach, wer die Rezensionen bei Amazon geschrieben hat: Alle beide haben den Namen
"Hornung". Ein Schelm, wer dabei Böses denkt
Hüb'
Moderator
#85 erstellt: 27. Nov 2013, 18:37
Entweder ein Scherz oder erste Gehversuche wohlmeinender (älterer :D) Verwandter im Bereiche "virales Marketing"...
silbendrexler
Ist häufiger hier
#86 erstellt: 27. Nov 2013, 20:03

Wilke (Beitrag #84) schrieb:
Schaut mal nach, wer die Rezensionen bei Amazon geschrieben hat: Alle beide haben den Namen
"Hornung". Ein Schelm, wer dabei Böses denkt :D


Hatte ich auch gesehen - nimmt aber nichts von der Qualität der Einspielung.

Die Jury des Echo-Klassik setzt sich übrigens zusammen aus:

1. Joachim Kaiser
2. Mörten Hörning
3. Annette von Hornung-Isserstedt
4. Amelie Horn-Gnu
5. Justus Frantz
6. Nelly Hurnong-Ney

Und? Sickert's?


im Bereiche "virales Marketing"...


Ist jetzt ein bisschen off-topic, aber sowas von gut, dass muss hier jetzt rein...

Virales Marketing

Und falls ich damit jetzt irgendwelche Forumsregeln verletzt haben sollte - ich würd's wieder tun.


[Beitrag von silbendrexler am 27. Nov 2013, 20:16 bearbeitet]
op111
Moderator
#87 erstellt: 27. Nov 2013, 20:15
Heiligsblechle noi!
Sind das denn alles Marketing-Direktoren und Vice-Präsis?

Aber zurück zum Thema!


[Beitrag von op111 am 27. Nov 2013, 20:20 bearbeitet]
grobifrank1976
Ist häufiger hier
#88 erstellt: 10. Nov 2020, 22:11
Da würde ich doch bzgl. meiner Lieblingsthematik des fehlenden Tiefbassregisters bei Schallplattenaufnahmen auch mal ein Statement abgeben.

Und zwar bzgl. der vielgerühmten Fournier/Szell Einspielung von 1961 (DGG).
s-l1600
Nachdem ich mir erst vor einigen Monaten eine originale Red Stereo im NM-Zustand erworben hatte, habe ich zwischenzeitlich die DECCA-(bzw. LONDON) Klangwelt auf den FFSS-Ausgaben entdeckt, die mich ehrlich gesagt ziemlich vom Hocker reißt!
Nachdem ich also mittlerweile viele (alte) DECCA-Aufnahmen mit Klavier- und Violinkonzerten (Brahms, Tschaikowsky) sowie Symphonien erworben und eingehend angehört habe, bin ich bzgl. des dünnen Bassklangs meiner DGG zugegebenermaßen neuerdings sehr enttäuscht...

Was soll ich sagen, die Hörgewohnheiten ändern sich mit Zeit und das Ohr lernt dazu.

Ich muss zwar zugeben, dass das durchsichtige und differenzierte Klangbild bei der DGG mir grundsätzlich immer noch sehr gefällt, aber ansonsten lässt mich das Ganze eher an die typischen 70er Jahre DGG-Erscheinungen denken und entsprechend kalt...

Leider habe ich bisher bei DECCA noch keine FFSS-Ausgabe dieses Werks gefunden...

Wer weiß Rat? Villeicht gibts sogar was audiophiles??

Frank
Hüb'
Moderator
#89 erstellt: 10. Nov 2020, 23:12
Starker/ Dorati oder Piatigorsky/ Münch sind die klassisch-audiophilen Empfehlungen.
Fournier/ Kubelik auf Decca ist Mono, Lynn Harrell digital.

boxentroll
Ist häufiger hier
#90 erstellt: 10. Nov 2020, 23:15
Hallo Frank,

wie im echten Leben wird die Wahrheit bezüglich richtiger Menge an Tiefton wohl in der Mitte liegen.

Für mich klingen viele alte Deccas zu basslastig. Aber das ist wie immer eine Frage der persönlichen Vorlieben in Kombination mit der Anlage.

Hör Dir mal die Aufnahme von Starker unter Dorati an, die klingt gut und die Interpretation ist für mein Empfinden erstklassig.
Die Originale werden teuer oder kaputt sein, es gibt aber Reissues und gute digitale Versionen.

Viele Grüße Christian
Hüb'
Moderator
#91 erstellt: 11. Nov 2020, 10:53
Ja, Starker/ Dorati ist eine tolle Aufnahme und als Reissue auch nicht übermäßig teuer:

jpc.de

Das Dvorak-Konzert ist ja gemeinhin weniger ein "audiophiles Showpiece", so dass man für mein empfinden sehr gut auf die "(Bass-)Knalligkeit" verzichten kann, wie sie bei vielen Produktionen des "Goldenen Zeitalters" (RCA, Decca, Mercury) offenbar gesucht wird. Die größere Natürlichkeit oben gezeigter DG ist da IMHO sogar vorzuziehen.

Slawa mit Boult oder Giulini, Tortelier mit Sargent oder du Pré mit Barenboim (alle EMI/HMV) wären ebenfalls Alternativen.
Die müsste ich zwar sämtlichst in der einen oder anderen Pressung, notfalls auf CD, im Regal haben, zu den audiophilen Qualitäten kann ich aber leider aus der Erinnerung heraus nichts sagen.

Giulini gibt es auch neu, als Reissue (ist wohl keine Doppel-LP):

jpc.de

Neville Boyling als Toning. war nicht der Schlechteste...

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 11. Nov 2020, 13:23 bearbeitet]
teleton
Inventar
#92 erstellt: 11. Nov 2020, 13:12

Hüb' (Beitrag #91) schrieb:
Ja, Starker/ Dorati ist eine tolle Aufnahme und als Reissue auch nicht übermäßig teuer:

jpc.de

Die Empfehlung von Frank für Starker / Dorati (Philips) kann ich nur voll unterstützen.

Ich kenne keine spannendere Int und die Klangqualität ist selbst bei meiner alten Philips (Silver Line Classics) -Urausgabe auf CD klanglich sehr ausgewogen und erfüllt audiophile Anprüche.

Ich habe gerne und viele Vergleichsaufnahmen, aber hier beim Dvoark - CC brauche ich nur diese !

amazon.de
Philips, 1962
Hüb'
Moderator
#93 erstellt: 11. Nov 2020, 13:14

Urausgabe

Es handelt sich allerdings um eine Mercury, auch wenn M. von Philips übernommen wurde um später gemeinsam im Universal-Konzern aufzugehen. Die Erstausgabe wurde jedenfalls noch als M. vermarktet.

Meine persönliche Referenz ist übrigens 15 Jahre später immer noch in Beitrag #1 zu finden.



[Beitrag von Hüb' am 11. Nov 2020, 13:22 bearbeitet]
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