Brauche Hilfe zur Erweiterung meiner Klassik Sammlung

Guck doch mal da:

http://www.good-music-guide.com/essential/

Gruß,
Ifukube

DigiDummie schrieb:

Mein Klassik Sammlung ist nicht all zu groß. Das würde ich gerne ändern, aber durch gezielte Suche. Bisher in meinem Besitz und geschätzt sind folgende Künstler/Werke: 1) Bach Partiten & Sonaten - Hilary Hahn 6 Cello Suiten - Pierre Fournier Brandenburgische Konzerte (Orchester unbekannt da als MP3s) Das Wohltemperierte Klavier - Sviatoslav Richter

Bach: Violinkonzerte, Sonaten f. Violine & Cembalo, Partiten f. Klavier/Cembalo
Händel: Concerti op. 6, Orgelkonzerte op. 7, Wassermusik
Vivaldi: "4 Jahreszeiten" etc.
Corelli: Violinsonaten op.5

2) Schubert Symphonien Nr. 3 u. 8 - Wiener Philharmoniker & Kleiber Die schöne Müllerin - Fritz Wunderlich

Schubert: Winterreise,
9. Sinfonie,
Quartett d-moll "Der Tod & das Mädchen", Streichquintett D 956, "Forellenquintett",
Klaviersonaten c-moll D 958, A-Dur D 959, B-Dur D 960

3) Schumann Dichterliebe - Fritz Wunderlich

Schumann: Lieder op. 24 (Heine, eine kleine Dichterliebe) und op. 39 (Eichendorff).
Klavierquintett, Klavierquartett, Klavierkonzert, 4. Sinfonie,
Klavierwerke solo z.B. Carnaval, Davidsbündlertänze, Sinfonische Etüden

4) Chopin Legendary 1965 Recording, Martha Argerich

Chopin 1. Klavierkonzert, 2. Klaviersonate, etudes op. 10 & op. 25, etc. pp einach ein paar weiter Chopin-Recitals anhören und wählen, was gefällt. Chopins Oeuvre hat wenige Ausfälle; wenn einem die Musik gefällt, ist alles hörenswert.

5) Beethoven Symphonie Nr. 9 - Berliner Philharmoniker & Abbado

Beethoven: restliche Sinfonien, Klavierkonzerte, Klaviersonaten (irgenwo anfangen, mit Monschein, Appasionata usw.), Kreutzersonate, Cellosonate op. 69, Streichquartette op. 59
Brahms: Sinfonie Nr 1, Klavierkonzerte
Bruckner: Sinfonien Nr. 3, 4, 7, 8, 9
Mahler Sinfonie Nr. 2
Schostakowitsch: Sinfonien Nr. 5, 8, 10

Vielleicht habt ihr ja ein paar Anregungen. Entsprechend der Jahreszeit grüble ich z. B. momentan darüber, ob die Passionen bzw. das Weihnachtsoratorium mir gefallen könnten.

Für die Passionen ist ja (kirchenjahreszeitlich) noch ein wenig Zeit. Aber es spricht natürlich wenig dagegen, das Weihnachtoratorium oder auch Händels Messiah anzuhören, später dann die Matthäuspassion (länger, aber m.E. zugänglicher als die Johannespassion)

viele Grüße

JK jr.

Hallo DigiDummie,

eine zwar kleine, aber durchaus exquisite Kollektion. Wenn dir die Brandenburgischen so sehr am Herzen liegen, empfehle ich durchaus weitere Aufnahmen davon - da gibt es sehr große Unterschiede, was Besetzung, Phrasierung, Tempo etc. betrifft. Es wäre natürlich hilfreich, wenn du herausfinden könntest, welche Interpretation du schon hast. Meine Empfehlung lautet: Akademie für Alte Musik Berlin; erschienen bei Harmonia Mundi France. Diese Aufnahme ist in einer Box zu haben, die auch die Ouvertüren (auch Orchestersuiten genannt) von J. S. Bach enthalten. Diese werden dir ebenfalls zusagen, genauso wie die Cembalokonzerte (die ich in der Aufnahme von Gustav Leonhardt bevorzuge).

Desweiteren sollte kein Freund barocker Musik an den zentralen Werken Händels vorbei gehen (auch wenn sie nicht so mathematisch strukturiert sind wie die Bachs); ich möchte hier nur Wassermusik und Feuerwerksmusik nennen.

A propos Wassermusik: mit Nachdruck möchte ich diese sehr günstig zu habende Aufnahme empfehlen:
http://www.jpc.de/jp.../classic/rsk/hitlist

Das Weihnachtsoratorium (ein zwar gebräuchlicher, jedoch falscher Begriff, da es sich genau genommen um 6 Kantaten handelt) ist sehr eingängig, teilweise beinahe volkstümlich. Da du wohl Fritz Wunderlich magst (verstehe ich, ist ja auch ein Pfälzer wie ich ) solltest du nach der Einspielung von Karl Richter Ausschau halten.

Zu den zentralen Werken Bachs gehören ebenfalls die Goldberg-Variationen. Hier gibt es eine Unmenge teils sehr unterschiedlicher Einspielungen. Meine Favoriten: Sviastoslav Richter, Wanda Landowska, Rosalyn Tureck, Ragna Schirmer, Andràs Schiff. Die berühmten Aufnahmen von Gould sind mir zu kopfgesteuert.

Auch der Jazz-Pianist Keith Jarrett hat sie eingespielt; sie sagt mir jedoch nicht sonderlich zu, jedoch möchte ich von ihm und Michala Petri unbedingt die Aufnahme der Händel´schen Sonaten für Blockflöte und Cembalo nennen. Großartig!
http://www.jpc.de/jp.../classic/rsk/hitlist

Du hast Aufnahmen von Kleiber sowie eine Beethoven-Sinfonie. Kombiniere die beiden! Carlos Kleiber hat die Sinfonien 4 & 6 (Orfeo) sowie 5 & 7 (DGG) exemplarisch eingespielt. Von seinem Vater Erich gibt es ebenfalls sehr empfehlenswerte Einspielungen der Nr. 3, 5, 7, und 9 (Decca).

Soviel fürs erste. Du hast ein grandioses Feld noch zu entdecken!

Viele Grüße,
Steff

Vielen Dank schon mal für die Mühe, die ihr euch gemacht habt.

Die Brandenburgischen könnten evtl. unter der Leitung von Helmut Winschermann sein. Ich habe viele Versionen angehört, aber keine gefiel mir bisher so gut.

Habe schon mal verschiedene Aufnahmen vom Weihnachtsoratorium angehört und mir gefällt auf Anhieb die unter Martin Flämig mit den Dresdner Philharmonikern/Kreuzchor sehr gut. Da werde ich wohl zuschlagen. Hier kann man reinhören: http://www.amazon.de.../028-1957330-4719709

Mehr dazu später

Lieber DiggiDummi,

ich glaube ehrlich gesagt nicht, daß Du irgendeine Hilfe zur Erweiterung Deiner CD Sammlung brauchst. Du magst zum Beispiel sehr die Brandenburgischen Konzerte von Bach. Da wäre es doch das natürlichste von der Welt, daß Du Dir dann auch mal die Violinkonzerte von Bach anhörst ( die sind sehr schön) oder auch die Cembalokonzerte.

Deine CD Sammlung ist zwar wirklich sehr klein, bietet aber doch schon jede Menge Anknüpfungspunkte.

Und dann entdecke einfach Deine Neugier für Musik, lies mal was, zum Beispiel eine schöne Musikerbiographie, erfahre was diese Komponisten für Menschen waren und versuche diese Persönlichkeit auch in der Musik wiederzuentdecken. Dadurch entsteht dann eine Faszination und ein Sog.

Gruß Martin

Martin2 schrieb:

Lieber DiggiDummi, ich glaube ehrlich gesagt nicht, daß Du irgendeine Hilfe zur Erweiterung Deiner CD Sammlung brauchst. Du magst zum Beispiel sehr die Brandenburgischen Konzerte von Bach. Da wäre es doch das natürlichste von der Welt, daß Du Dir dann auch mal die Violinkonzerte von Bach anhörst ( die sind sehr schön) oder auch die Cembalokonzerte. Deine CD Sammlung ist zwar wirklich sehr klein, bietet aber doch schon jede Menge Anknüpfungspunkte. Und dann entdecke einfach Deine Neugier für Musik, lies mal was, zum Beispiel eine schöne Musikerbiographie, erfahre was diese Komponisten für Menschen waren und versuche diese Persönlichkeit auch in der Musik wiederzuentdecken. Dadurch entsteht dann eine Faszination und ein Sog. Gruß Martin

Hallo Martin,

ja das sagst du so selbstverständlich ("das natürlichste der Welt") mit den Violinkonzerten :). Aber ich wäre da evtl. nicht drauf gekommen, denn ich kenne ja nicht (oder kaum) das Gesamtwerk der verschiedenen Komponisten, bzw. weiß nicht, ob einzelnen Werke (verschiedener Formen) dieser empfehlenswert sind.
Ich tue mich auch sehr schwer einfach loszulegen und überall reinzuhören. Fast immer ist es so, dass ich durch eine Empfehlung auf eine Aufnahme stoße. Meisstens lese ich einiges über Werk/Interpret im Internet und werde dann neugierig. So bin ich zu all meinen bisherigen Sachen gekommen (abgesehen von den Werken, die ich durch meine eigene Musikerziehung kenne). Insofern gehe ich schon fast den von dir vorgeschlagenen Weg.
Trotzdem gibt es noch so viel zu entdecken und man ist oft ganz erschlagen von dem, was möglich ist. Deßhalb meine Anfrage.

@Steff und Kreisler:

Eure Beethoven-Sinfonien Empfehlungen lasse ich erst einmal außen vor, da ich bisher irgendwie nur die 9. wirklich super fand. Für mich ist es etwas respektlos formuliert eine "Knallt die Bierkrüge aneinander" Sinfonie und ich fühle mich dabei immer, als säße ich in Auerbachs Keller (auch wenn der Text nicht von Goethe, sondern von Schiller stammt :)).

Generell muss ich sagen, bin ich evtl. mit der Gattung Sinfonie teilweise noch überfordert. Bei Schubert's 3. und 8. geht es und bei Beethoven's 9. auch, trotzdem habe ich oft Probleme mit Sinfonien. Vielleicht liegt es auch am Orchester und die Schwierigkeit differenziert zu hören. Da ich früher ja nur Rock/Pop gehört habe und erst seit wenigen Jahren Klassik wirklich zu schätzen weiß, fällt es mir immer noch schwer, das unendlich komplexere Instrumenten- und Klangspektrum eines Orchesters zu entschlüsseln.
Tja, nun werdet ihr sagen "Wie kannst du dann die Brandenburgischen so toll finden?". Ganz einfach: Die sind für mich in einer "eigenen Liga". Die wirken auf mich so klar strukturiert und die Stimmen so genial verflochten, daß ich da gut folgen kann und immer wieder neues entdecke.

Ok, vielleicht habe ich jetzt auch totalen Mist erzählt, den nur ein Laie von sich geben könnte, wie ihr vielleicht denkt. Jedenfalls sind das meine Empfindungen. Ihr seht, ich habe noch eine lange Reise vor mir...
Vielleicht sollte ich auch mal dazu übergehen mehr auf die Noten zu schauen beim Hören, denn ich bin jetzt auch kein totaler Unwissender bzgl. Musiktheorie, da ich viele Jahre u.a. privaten Unterricht hatte.

Ich bin auch über die Brandenburgischen Konzerten zu Bach gekommen.Dabei ist es nicht geblieben und so ist vieles von Bach dazugekommen.
Als Interpret seiner Klavierwerke habe ich Glenn Gould ausgesucht, wo mich seine Aufnahme der 3 Sonaten für Viola da Gamba und Keyboard besonders beeindruckte.

Das 5.Klavierkonzert von Beethoven von Glenn Gould gespielt
folgte.

Meine 3. Empfehlung geht in die Moderne:
Ravels Klavierkonzert in G gespielt von Michelangeli.

Von Beethovens Sinfonien würde ich mit der 7.Sinfonie anfangen.
Vielleicht kannst du dich mit Mahlers Sinfonien anfreunden und in seine 1.Sinfonie reinhören?

Lieber Diggidummie,

solltest Du Dich aber ins finanzielle und ästhetische Abenteuer stürzen und die Bachschen Violinkonzerte erwerben:

Es gibt nicht nur zwei Soloviolinkonzerte, sondern auch ein wunderbares Doppelviolinkonzert für zwei Violinen ( was für ein wunderbarer langsamer Satz) und diese drei Konzerte sollten sinnvollerweise auf einer Scheibe vereint sein.

Ich habe übrigens eine ganz billige Scheibe mit diesen Konzerten, mit der ich aber sehr zufrieden bin.

Herzliche Grüße
Martin

Hallo Martin,

ich werde mir auf jeden Fall die Violinkonzerte anhören, versprochen

Aber zur Zeit bin ich total gefangen vom Weihnachtsoratorium (Flämig) und der Matthäus Passion (Richter 2. Version).
Sobald ich durch diese beiden Mammut Werke getaucht bin, werde ich mich deiner Empfehlung widmen.
Danach muss Bach erst einmal Ruhe geben, es gibt ja auch noch Andere

Hi!
Was man IMHO noch sehr leicht konsumieren kann,sind Sinfonien von Dvorak,Smetana,Chopin und Haydn.
Außerdem Concerte von Vivaldi.
Mein Favorit ist übrigens auch J.S.Bach,da vor allem Goldberg,Kunst der Fuge,Das wohltemperierte Clavier,Solopartiten für Violine und die für Violoncello.
Ich finde aber auch die Orgelwerke unverzichtbar(da kann man auch die HiFi-Anlage mal so richtig durchpusten),außerdem
Matthäus/Johannespassion und H-Moll-Messe.

Auf jeden Fall noch Schuberts "Winterreise".

Sie ist ein Eckpfeiler deutscher Romantik, am besten von Hotter, Fischer-Diskau oder Prey.

Hi!
Da hast du natürlich vollkommen Recht.
Aber ich dachte,er wollte eher "leichte" Sachen und Bach.

So, habe mir die Winterreise, die ich natürlich schon kannte vorher und auch die Violin Concertos von Bach besorgt.

Winterreise:
Da fand ich die Aufnahme mit Peter Schreier auch sehr gut, also habe ich nun die Fischer-Dieskau und die von Schreier. Je nach Stimmung :-)

Violinkonzerte (Bach):
Wahnsinn...mehr kann ich nicht sagen. Wirklich sehr schöne Ergänzung zu den Brandenburgischen. Danke Danke!

...und was für eine CD ist das, Martin?

Also eine Klassik-Sammlung ohne Mozart ist schon ein Skandal. Probier doch wenigstens mal die Zauberflöte oder die Jupiter-Sinfonie (Nr. 41).

Von Händel sollte man den Messias haben. Und wenn wir schom beim Barock sind: Charpentiers Te Deum. (Der Anfang wird dir bekannt vorkommen.) Wenn du so ein Fan der Brandenburgischen Konzerte bist: Bachs Orchestersuiten. Dann sind da noch die Vier Jahreszeiten von Vivaldi.

Und noch ein Oratorium: Haydns "Die Schöpfung".

safari schrieb:

Also eine Klassik-Sammlung ohne Mozart ist schon ein Skandal. Probier doch wenigstens mal die Zauberflöte oder die Jupiter-Sinfonie (Nr. 41).

Die letzten Sinfonien ( 38 - 41) sind alle toll. Meine Lieblingsinfonie ist wohl die 39. Die muß aber schön gespielt sein. Mochte sehr den Friscay.

Von Händel sollte man den Messias haben.

Händel hat noch viel mehr tolle Sachen geschrieben als bloß den Messias ( Theodora und Jephta zum Beispiel, aber da ist noch viel viel mehr). Solche Empfehlungen legen den Grundstock zu Vorurteilen. Die Theodora etwa sollte man zum Beispiel auch ganz sicher haben, wie vieles andere auch.

Und wenn wir schom beim Barock sind: Charpentiers Te Deum. (Der Anfang wird dir bekannt vorkommen.) Wenn du so ein Fan der Brandenburgischen Konzerte bist: Bachs Orchestersuiten. Dann sind da noch die Vier Jahreszeiten von Vivaldi. Und noch ein Oratorium: Haydns "Die Schöpfung".

Ich höre klassische Musik schon seit 25 Jahren und kenne weder den Haydn noch den Charpentier. Muß ich mich jetzt in Grund und Boden schämen? Ich denke nicht, da ich nun wirklich von Monteverdi bis John Adams sehr viel kenne ( im Vergleich zu manch anderen hier bin ich schon ein ziemlicher Universalist). Du kannst schlicht nicht alles kennen und mußt Dich letztenendes auch entscheiden, wo Du mehr kennenlernen willst und wo nicht.

Von Haydn kenne ich einige sehr schöne Streichquartette. Habe aber doch in meinem Regal so einige CDs von Haydn ( Sinfonien und Streichquartette), die ich nie höre. Tut mir leid, ich finde Haydn meistens eher langweilig, gerade in den Sinfonien. Ich weiß natürlich, daß Haydns Schöpfung ein Klassiker ist, hat mich aber nie so gereizt, sie kennen zu lernen ( Händel reizt mich da viel mehr). Ich weiß auch um die eminente musikgeschichtliche Bedeutung von Haydn, und Dich umweht da der Hauch abendländischer Kultur, in deren Zentrum Haydn steht, weiß das alles, aber es hilft nichts, letzlich finde ich ihn doch meistens langweilig.

Bachs Orchestersuiten sind schon nicht schlecht, finde ich aber auch nicht immer so gut. Gebe auch zu, kein so besonderer Bachfan zu sein, was denke ich auch schon deutlich geworden ist, obwohl ich die Violinkonzerte doch sehr schätze ( meine Lieblingswerke von dem, was ich von Bach kenne). Auch die Cembalokonzerte, die ich habe, geben mir nicht so besonders viel. Die Brandenburgischen höre ich nur selten. Bin eben kein Bachfan. Die vier Jahreszeiten von Vivaldi höre ich auch so gut wie nie.

Wie auch immer, sich Anregungen zu holen, ist eine schöne Sache, aber auf die Reise sollte man sich schon selber begeben. Wo immer die dann hinführt.

Es gibt in jedem Fall eine Unmenge toller Musik. Wenn ich da anfinge, Empfehlungen auszusprechen, würde ich nie ans Ende kommen. Da dann irgendwas raus zu greifen, finde ich problematisch, weil das wirklich den Boden für Vorurteile legt ( wie im Falle von Händel).

Wo soll man da anfangen? Na ja, irgendwo halt. Was einem dann besonders gefällt, muß man schon für sich selber herausfinden.

Gruß Martin

Also eine Klassik-Sammlung ohne Mozart ist schon ein Skandal.

"Musik hören" muss doch nicht zwingend etwas mit einem kulturellen, historischen oder sonstwie theoretischen Auftrag zu tun haben. Auch wenn es naiv klingen mag (das ist es nämlich nicht), kann man Musik auch "einfach nur hören". Und dann kann - wenn man Mozart nicht leiden mag, was ich gut verstehen kann - sehr wohl und mit guter Begründung und aller Berechtigung Mozart fehlen. Und Beethoven, Bach, Händel, Haydn noch mit dazu.
Denn genauso gut könnte man ja sagen, dass eine Klassiksammlung ohne John Cage, Iannis Xenakis oder Anton Webern ein Skandal ist. Was im Übrigen auch Quatsch ist.

Die beste Empfehlung zur Erweiterung der Klassiksammlung ist: Höre dir ein paar Monate irgendeinen Klassiksender im Radio an (und bitte nicht diesen seichten Sender, dessen Name mir entfallen ist und der neben Unmengen an Filmmusik nur ein paar Brocken Klassik bringt. Da bekommst du keinen Überblick). Nach dieser Zeit weißt du, was dir ungefähr gefällt (Epochen, bestimmte Komponisten). Und mit dem Wissen stürmst du die nächste Bibliothek und leihst dir einfach alles aus, was grob in die Richtung passt und hörst dich durch. Danach bist du schlauer.

Gruß,
Ifukube

Das mit dem Skandal war natürlich nicht ganz ernst gemeint. Ich finde es aber schon seltsam, dass Mozart in den bisherigen Empfehlungen nicht vorkam. Ob der OP die Musik mag oder nicht weiss er erst wenn er es ausprobiert hat. Ich kann mir aber ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass irgendjemand, der sich die Mühe macht, mehr als die Kleine Nachtmusik zu anzuhören, bei Mozart nicht fündig wird.

Ich weiss schon, dass Händel vor allem ein Opernkomponist ist. Aber eine Oper ist nun mal ein dicker Brocken, insbesondere fuer einen "Anfänger." Und da weiter oben so getan wurde, als seien Wassermusik und Feuerwerksmusik seine Hauptwerke, wollte ich da schon mal sein wohl bekanntestes Vokalwerk erwähnen.

Eine Passage aus Charpentiers Te Deum kennt JEDER. Stichwort: Eurovision. Was Haydn angeht, so bin ich auch kein grosser Fan von ihm. Aber die Schöpfung kann ich nur wärmstens empfehlen.

safari schrieb:

Ich weiss schon, dass Händel vor allem ein Opernkomponist ist. Aber eine Oper ist nun mal ein dicker Brocken, insbesondere fuer einen "Anfänger." Und da weiter oben so getan wurde, als seien Wassermusik und Feuerwerksmusik seine Hauptwerke, wollte ich da schon mal sein wohl bekanntestes Vokalwerk erwähnen.

Also für mich war Händel doch wohl in erster Linie Oratorienkomponist ( obwohl ich dann auch wieder gehört habe, daß seine Opern "viel besser" sind, aber das ist bestimmt auch wieder so ein Snobismus). Sind natürlich genauso dicke Brocken, diese Oratorien, klar. Den Opernkomponisten - der vor dem Oratorienkomponisen kam - beginne ich selbst erst jetzt zu entdecken. Finde ich ja auch eigentlich prima, daß Du den Messias erwähnst. Ist ja auch ein tolles Teil. Fände ich nur schade, wenn man bei diesem einen Oratorium stehen bliebe.

Was sich nur viele Klassikanfänger überhaupt nicht klar machen, ist, wie groß dieser "Kontinent" klassische Musik eigentlich ist.

Gibt natürlich unsere drei Freunde vom Penguins Guide, die angeblich alles und jedes gehört habe wollen ( und dann noch - das ist die Krönung - alles beurteilen wollen). Zweifel sind angebracht. Na ja, wenn man das denn zu seiner Lebensaufgabe macht ...

Gruß Martin

also, dann nochmal Martin, welche Bach-CD ist dasß

Ich kenne die Wassermusik von Händel, finde sie hervorragend schön. Es ist mir eigentlich egal, ob solch ein Werk weniger komplex, fulminant, abwechslungsreich ist, als ein anders (Messias).
Ich sehe ein Stück immer absolut und nicht relativ zu anderen. Außerdem mag ich es nicht Musik zu kategorisieren, in gut, besser, göttlich, etc. Das führt zu nichts. Für mich ist Musik interessant bzw. ansprechend, im besten Fall authentisch bzw. ehrlich, oder eben nicht. Das sind die Kriterien für mich.

Was Mozart angeht, kenne ich schon einiges von ihm.
Ich meine, welcher halbswegs interessierte Mensch hat nicht shcon mal Mozart Opern und KLavierkonzerte gehört?
Zu Mozart habe ich aber bisher nicht den rechten Zugang gefunden, genau wie bei Beethoven. In 5 Jahren sieht das vielleicht alles schon wieder anders aus.
Bisher war ich eher von Barock und Romantik berührt.

Ich wollte durch den Thread genau das von dir vorgeschlagene Vorgehen verhindern, Ifukube. Ich habe nicht die Zeit und Energie mich durch die Bibliotheken zu schlagen und die halbe Musikgeschichte durchzuhören. Ich brauche Zeit für ein Werk...muss mich ihm widmen. Am liebsten gehe ich immer so vor, daß ich auf Anregungen anderer mich an etwas heranpirsche. Dann wenn es mir gefällt gehe ich auch schon mal nach links und rechts und schaue, was es vergleichbares gibt.

Nun zu den Klassik Sendern.
Die höre ich sowieso schon. Ich empfange/höre allerdings nur die digitalen ARD Sender, wie Bayern4, WDR Klassik, NDR Kultur, etc. Finde ich aber ganz gut eigentlich...

Tommy_Angel schrieb:

also, dann nochmal Martin, welche Bach-CD ist dasß

Nun guck ich doch mal. Also das ist das Supermarkenprodukt "Vienna Classics". Da spielen ein Herr Josef Brezina und ein Herr Feliz Elias. Und es spielt die Camerata Romana unter Eugen Duvier. Wiegesagt: Mal fürn Euro ( damals noch Mark) oder so abgegriffen.

Nun hatte ich allerdings mal was "Edleres" irgendwann mal auf LP ( eine Philips CD wenn ich nicht irre). Aber beim neulichen Wiederhören dachte ich: Eigentlich gar nicht mal so schlecht. Soviel besser war die LP auch nicht.

Gruß Martin

...Danke!

So, ich habe nun einiges durch.
Langsam fange ich mich allerdings an zu fragen, wie das weitergehen soll...ich höre nun seit Monaten nur noch Barock, Romantik, etwas (Wiener) Klassik.

Ich hätte nie gedacht, welche Universen sich auftun, wenn man sich eindringlich mit dieser Musik beschäftigt. Ich kann sagen, ich befinde mich in einer Art Suchtverhalten... :-)

Habe nun zum ersten Mal auch Mozart für mich teilweise entdeckt, nachdem ich ihm jahrelang keine Chance bei mir gegeben habe. Langsam beginne ich zu ahnen, dass alles eine Frage des Alters bzw. der inneren Bereitschaft ist.

Momentan höre ich Schumanns a-moll Klavierkonzert, was ich bisher nicht kannte.
Dieses Thema erschüttert mich so sehr, dass mir jedesmal fast die Tränen kommen, wenn es in den Bläsern auftaucht.
Auch das Zusammenspiel von Klavier und Orchester, so was habe ich gar nicht so gekannt von Klavierkonzerten! Die verschmelzen richtig zu einem einzigen Seufzen :-)
Überhaupt habe ich das Gefühl Schumann müsste ein Seelenverwandter von mir gewesen sein...

Wie wenig braucht es doch, um glücklich zu sein...
Nur eine Stereoanlage und entsprechende Musik.

...und ein paar gute Bücher und Wein!

Du solltest unbedingt Bücher zu den Komponisten, der Zeit und den Werken lesen. Es vergrößert den Spaß! Im SWR2 gibt es dieses Jahr jeden Donnerstag um 16.00 eine Besprechung eines bekannten Werkes, im HR2 jeden Mittwoch Abend ein Stichwort und ein Werk Mozarts (gestern sein Tod und sein Begräbnis und anschließend Harmoniemusik).

Gruß

P.S. heute Webern, Streichquintette, nit so mein Fall

2. PS vergiß nicht, zwischendurch auch mal Hardrock zu hören

Tommy_Angel schrieb:

...und ein paar gute Bücher und Wein! Du solltest unbedingt Bücher zu den Komponisten, der Zeit und den Werken lesen. Es vergrößert den Spaß! Im SWR2 gibt es dieses Jahr jeden Donnerstag um 16.00 eine Besprechung eines bekannten Werkes, im HR2 jeden Mittwoch Abend ein Stichwort und ein Werk Mozarts (gestern sein Tod und sein Begräbnis und anschließend Harmoniemusik). Gruß P.S. heute Webern, Streichquintette, nit so mein Fall 2. PS vergiß nicht, zwischendurch auch mal Hardrock zu hören ;)

Bzgl. Hardrock: schau mal auf meinen Avatar

Aber beim Wein gebe ich dir recht (allerdings trocken muss er schon sein :prost) und was die Bücher betrifft, so lese ich kaum noch, um nicht zu sagen gar nicht mehr. Habe keine Zeit mehr dazu...der Computer hat das Bücher Lesen quasi verdrängt bei mir. Versuche immer wieder loszulegen, aber scheitere regelmäßig.

Was die Bücher zu den Werken angeht: Mach' ich...
Allerdings eher über einschlägige Seiten im Internet.

Danke für die Radio Tips

iss das nicht das Cover zu irgendeiner Pink Floyd???

Tommy_Angel schrieb:

iss das nicht das Cover zu irgendeiner Pink Floyd???

Sagen wirs mal so....ja

"Dark Side of the Moon" heißt die Scheibe.

Hüb...jetzt bin ich baff...mit sowas gibts Du Dich ab?

Tommy_Angel schrieb:

Hüb...jetzt bin ich baff...mit sowas gibts Du Dich ab? :D

Gelegentlich...

EDIT: Obwohl Pink Floyd rein gar nichts mit "Hardrock" zu tun hat...

wußte, daß noch ein Nachsatz kommt...