Schnelle Bewertung einer LP-Sammlung

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kay-z
Neuling

#1 erstellt: 12. Jul 2017, 23:29

Hallo,
ich habe eine (relativ) große Sammlung an LPs ererbt, gesamt sinds 300 Positionen mit 500 LPs.
Hab sie ewig liegen und nun endlich inseriert. Und promt kommt jemand morgen vorbei. Und nun überkommt mich die Panik dass etwas "wertvolles" dabei ist. Schuld daran ist dass ich bei popsike ein paar eingegeben habe und da teilweise recht hohe Werte rauskommen. Allerdings kann das auch täuschen.
Nun schreib ich schnell in der Hoffnung, es kann jemand quasi jetzt drüberschauen und mir bestätigen dass nichts besonders Wertvolles dabei ist. Vielen Dank für das korrigieren meiner Nachlässigkeit...

Gruß,
Klaus
Hier die Bilder:

Hörbert
Inventar

#2 erstellt: 13. Jul 2017, 07:17

Hallo!

...........Und nun überkommt mich die Panik dass etwas "wertvolles" dabei ist...........

Für mich sieht das nach der üblichen "Duzendware" aus die ähnlich der die bei mir in den Regalen steht.

Finde dich damit ab das Klassik-Schallplatten zu Preisen von 1- bis 5-Euro gehandelt werden.

An deiner Stelle würde ich als Verhandelungsbasis ca. 2-2,5 Euro pro Platte ansetzen.

Dass wird den allermeisten potentiellen Käufern wahrscheinlich noch als zu hoch erscheinen deswegen mache dich darauf gefasst das du bei einem deutlich niedrigerem Durchschnittspreis abschließen musst falls du die gesamte Sammlung "en Bloc" verkaufen willst, -was m.E. das einzig sinnvolle ist-.

........Schuld daran ist dass ich bei popsike ein paar eingegeben habe und da teilweise recht hohe Werte rauskommen. ..........

Den Wert einer solchen Sammlung bestimmt immer der potentielle Käufer, hingegen ist es herzlich egal welche Preise für solche Schallplatten auf irgendwelchen Pages aufgerufen werden, -hier muss man erst einmal jemand finden der sie auch zahlt-.

Als Beispiel möge z.B. die Erstpressung von Beethovens 9 Symphonien unter Rene Leibowitz dienen die hier bei mir im Regal stehen und die laut Internetrecherche 300-500 Euro wert sein sollte aber real für 10-15 Euro auf Plattenbörsen gehandel wird. Zuweilen taucht auch hier ein Anbieter auf der seine "Leibowitz" mit den Netzpreis auszeichnet, -aber wenn kein Irrer kommt der sie unbedingt haben möchte (das ist ungefähr so wahrscheinlich wie ein Lottogewinn) wird der hoffnungsvolle Besitzer sie am Ende des Tages wieder mit nach Hause nehmen müssen-.

MFG Günther

Broesel02
Inventar

#3 erstellt: 13. Jul 2017, 12:23

Es sind schon ein paar Schätzchen dabei. Lass den Käufer schauen versuche einen Preis für alle zusammen nicht unter € 2,50 zu bekommen. Vielleicht bekommst du ja auch mehr?

Richard

kay-z
Neuling

#4 erstellt: 13. Jul 2017, 19:46

Danke für eure Antworten!

Der Käufer war heute da. er nahm aber "nur" einen Teil mit. Es war ihm Großteils zu opernlastig. Was ja auch stimmt.
Zuerst eine Sammlung von einzelnen Platten - ich glaube es waren dann rund 3€ pro Stück.
Dann hatte er noch ein paar der stärkeren Boxsets (da wo mehrere LPs drin sind). Dafür wollte er (für mich verständlicherweise) nicht 3€ pro Platte zahlen. Das wäre z.B. für "Callas - La Donna, La Voce, La Diva" mit den 20 LPs ein Preis von 60€ gewesen. Das ist natürlich unrealistisch. Es war dann ein Pauschalpreis mit unterm Strich knapp 2€ pro Platte (oder ein bisschen weniger).

Von meinen 504 LPs aus 302 Positionen hab ich jetzt noch immer 394 LPs/255 Pos. Aber immerhin...

Broesel02 schrieb:

Es sind schon ein paar Schätzchen dabei.

Was z.B.?

Ich bin gespannt ob nochmal jemand kommt und einen größeren Teil nimmt. Mal sehen...

Gruß,
Klaus

Hörbert
Inventar

#5 erstellt: 13. Jul 2017, 22:19

Hallo!

.......Der Käufer war heute da. er nahm aber "nur" einen Teil mit............

Oh je, so etwas habe ich befürchtet, möglicherweise hast du ja Glück und es kommt noch jemand der einen Teil des Restes nimmt aber ich fürchte das du so auf einem größeren Teil sitzenbleibst.

Wenn man solche Sammlungen nicht "en Bloc" verkauft riskiert man halt das sich der erste der kommt die Rosinen rauspickt und man im "worst-case-Fall" auf dem Rest sitzen bleibt.

Aber möglicherweise ist es ja auch vernüftiger zumindest einen Teil davon an den Mann zu bringen anstatt zu riskieren das niemand die gesamten Platten "en Bloc" nimmt.

MFG Günther

arnaoutchot
Moderator

#6 erstellt: 14. Jul 2017, 08:05

Ich schliesse mich Günthers Meinung an. Ich befürchte, dass mindestens die Häfte dieser Sammlung als Ramsch oder noch schlimmer auf dem Recyclinghof endet. Der Klassikmarkt für LPs ist mehr oder weniger tot. Alle Sammler gerade der Mainstream-Richtungen, die in Deiner Sammlung ausschliesslich vertreten sind, sind saturiert und suchen nur nach den absoluten Perlen. Das war wahrscheinlich auch der Grund, warum Dich der Interessent besucht hat: Rosinen picken. Ich befürchte, dass "mein" Second-Hand-Händler hier vor Ort die Sammlung nicht mal geschenkt nehmen würde. Ist leider so.

Also Tipp: Versuch das en bloc so schnell wie möglich loszuwerden.

Zu Einzeltipps für wertvollere Platten: Hier sind in erster Linie perfekter Zustand und genaue Angaben zu den Pressungen erforderlich. Das kann man auf den Bildern nicht immer eindeutig sehen. Der Zustand einiger Platten scheint nicht top zu sein. Ausserdem entschuldige bitte meine Offenheit: Warum sollten Dir hier Kenner des Marktes kostenlos Tipps geben, damit Du Geld verdienen kannst.

Hüb'
Moderator

#7 erstellt: 14. Jul 2017, 09:15

Vieles ist nicht besonders wertvoll, manches ramsch.
Querschnitte und Recitals sind in aller Regel schwer verkäuflich.

Mahler 2 mit Old Klemp auf Columibia ist hingegen bei gutem Zustand durchaus wertvoll.

http://www.popsike.c...+2+klemperer&x=0&y=0

Würde ich mir ganz genau ansehen und bei sehr gutem Zustand auch einzeln anbieten.

Einige der Opernboxen (Decca, RCA) dürften auch so zwischen 10 und 25 EUR bringen können.

Viele Grüße
Frank

[Beitrag von Hüb' am 14. Jul 2017, 09:15 bearbeitet]

kay-z
Neuling

#8 erstellt: 14. Jul 2017, 11:07

arnaoutchot schrieb:

Warum sollten Dir hier Kenner des Marktes kostenlos Tipps geben, damit Du Geld verdienen kannst

Da hast du natürlich Recht. Wobei ich bei Foren auf die gegenseitige Unterstützung der Mitglieder setze. Gut, in diesem bin ich hier nur als Fragender und nicht beratschlagender Teilnehmer präsent, allerdings bin ich in vielen anderen Foren unterwegs (gewesen) wo es ein unterm Strich ausgeglichenes Geben und Nehmen ist.
Ich möchte auch nicht unbedingt "Geld verdienen". Ich möchte lediglich dass die Platten einen Platz bei einem interessierten Hörer bekommen, da sie bei mir lediglich stehen würden bis sich das Material auflöst.
Allerdings möchte ich es nicht (oder im nachhinein nicht wissen), wenn ich eine "Perle" unwissenderweise für 3€ an einen Kenner abgegeben habe, der sie dann um xx€ verkauft und seinerseits Geld damit verdient. Das wäre mir dann schon eher unrecht. Und genau für diesen Zweck hab ich dies hier eingestellt um eben einen (natürlich auch aufgrund meiner nicht 100%igen Angaben sicher nicht vollständig sicheren) Überblick über einen eventuell außerordentlich hohen monetären Wert zu bekommen.
Wenn man sich nämlich absolut 0 auskennt, so ist man auf Hilfe angewiesen. Und die einzige Möglichkeit auf halbwegs neutrale Ratschläge sehe ich in einer Forumsgemeinschaft (ich frage mich gerade wie die Menschheit bis vor 20 Jahren ohne Internet ausgekommen war).

Hüb schrieb:

Mahler 2 mit Old Klemp auf Columibia ist hingegen bei gutem Zustand durchaus wertvoll.

http://www.popsike.c...+2+klemperer&x=0&y=0
Würde ich mir ganz genau ansehen und bei sehr gutem Zustand auch einzeln anbieten

Zu spät, schon weg. Und ich wills gar nicht mehr wissen ;-) Wenn die wirklich hunderte Euro bringen würde, dann würde ich mich Ärgern, außer der Besitzer weiß es nicht oder es ist ihm egal und er benutzt sie einfach.

arnaoutchot
Moderator

#9 erstellt: 14. Jul 2017, 11:36

kay-z (Beitrag #8) schrieb:

Da hast du natürlich Recht. Wobei ich bei Foren auf die gegenseitige Unterstützung der Mitglieder setze.

Es war auch nicht böse gemeint. Deine Anfrage war - im Vergleich zu manch anderen hier - höflich gestellt und vor allem gut bebildert. Aber es passiert eben oft hier, dass sich User nur neu anmelden, um das Wissen des Forums für eigene kommerzielle Zwecke anzuzapfen. Das gefällt mir nicht.

Das Sinnvollste, was man mit so einer Sammlung machen kann, ist behalten und selbst hören !

Broesel02
Inventar

#10 erstellt: 14. Jul 2017, 11:37

Hallo Klaus,

ich glaube hier ist von den Experten alles gesagt, da muß ich meine unbedeutende Meinung nicht mehr dazu tun. Nun bist du an der Reihe seine Schlüsse zu ziehen und entsprechend zu handeln.

Richard

eBill
Inventar

#11 erstellt: 15. Jul 2017, 12:21

Du hast schön die Cover fotografiert, aber selbst Experten können damit kaum etwas bzw. nichts anfangen - wichtige Informationen erhält man nur, wenn man Cover und Platte selbst in den Händen hält! Sammler sind nur dann bereit, höhere Preise zu zahlen, wenn es sich um spezielle Original- bzw. Erstpressungen handelt. Dabei spielen (auch preislich) eine Rolle: Infos der Auslaufrille, Art/Ausführung von Etiketten und Cover und manchmal auch Art/Ausführung der Innencover. Alle genannten Merkmale können zur genauen Identifizierung und Zuordung einer Schallplatte dienen.

Zahlen/Buchstaben/Zeichen der Auslaufrille können bei manchen Schallplattenfirmen bzw. Presswerken Infos liefern zu: Mastering-Ingenieur, Masteringstudio, Presswerk (z. B. RCA I= Indianapolis, R=Richmond), Matrizengeneration (sehr wichtig!), Monat/Jahr der Pressung usw. Bei Decca kann z. B. auf den Etiketten "Made in Germany" stehen - die Infos der Auslaufrille (Art der Buchstaben/Zahlen, Schriftzug gerade - nicht im Bogen) können aber besagen, daß es sich um eine englische Decca Originalmatrize handelt - was den Wert steigern kann.

Neben dem eigentlichen Zustand von Schallplatte (und Cover) spielen alle o. g. Infos eine (entscheidende) Rolle - ob der Sammler überhaupt zugreift, und was er zu zahlen bereit ist!

Ein Laie ist nicht in der Lage, alle genannten Merkmale zuzuordnen und eine realistische Werteinschätzung vorzunehmen! Wenn Platten bei popsike.com hochpreisig weggingen, dann nur weil ein interessierter Sammler gerade bei eBay vorbeischaute und weil (für den Interessenten) wichtige Abgaben zur Pressung gemacht wurden. Ein Laie denkt, ich habe doch die gleiche Platte - hat er aber nicht bzw. er kann es nicht einschätzen!

Wenn Du keinen Auskenner in Deinem Umfeld hast, kannst Du die Platten (mit Glück) im Gesamtpaket verkaufen und bekommst vielleicht 1,-€ pro Platte. Höhere Preise könnte man erzielen, wenn man geschickt kleinere Pakete zusammenstellen würde - dazu wirst Du nicht in der Lage sein! Zuviel Ramsch in den Paketen schreckt nämlich auch Interessenten ab.

Falls aufgrund Deines Inserats weitere Interessenten auftauchen, so werden diese (vielleicht) die wenigen "besseren" Platten rausziehen - der verbleibende Rest ist dann wirklich unverkäuflicher Ramsch. Meine Empfehlung: Übergabe (Verschenken) an den nächst gelegenen Diakonie-Laden!

eBill