J. G. Rheinberger, Große Messe in C

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WolfgangZ
Inventar

#1 erstellt: 13. Okt 2007, 11:27

http://www.amazon.de...GTQAFSVL._AA240_.jpg

Eine Bekannte von mir hat bei einer Studentenaufführung dieser für den Komponisten durchaus stiltypischen Messe mitgewirkt.

Volkstümlich schwelgerische konservative Hochromantik mit kraftvollem Orchesterpart und gemischtem Chor nebst vier Gesangssoli, die sich von der Komposition eher in den Gesamtduktus einfügen als sich sonderlich zu profilieren.

Die CD - offenbar die einzige mit diesem Werk! - stammt von einem Ensemble aus Liechtenstein, dessen Sohn Rheinberger ja auch ist. Die Sopranistin trägt sogar seinen Namen. Leider lässt die Aufnahme denn doch zu wünschen übrig, klanglich wie interpretatorisch erscheint sie reichlich unausgewogen. Auf dem Amazon-Marktplatz gibt es zwei entsprechend negative Kritiken - das Werk scheint auch demnach so unbekannt nicht zu sein -, die ich leider bestätigen muss.

Wohl aber eine Anregung für begabte Laienchöre, die den entsprechenden Ensembleapparat ebenso zu organisieren vermögen.

Besten Gruß, Wolfgang

Kings.Singer
Inventar

#2 erstellt: 14. Okt 2007, 01:33

Hi.

Ich kenne als Chorsänger einige von Rheinbergers Motetten/Liedern, u.A. das "Abendlied" (das in der oben abgebildeten Aufnahme eher schlecht als recht dargeboten wird - selbstverständlich kann man das anhand von den vorhandenen Hörbeispielen schlecht beurteilen aber insgesamt scheint das Lied hier schlecht strukturiert, es "fließt" nicht). Ein wunderschönes Stück - optimal um die Herzen der Zuhörer zu gewinnen.

Genau dies scheint auch Rheinbergers Stil zu sein.

Es gibt ja auch noch Orgel- und Kammermusik von ihm. Kann dazu jemand etwas sagen?

Viele Grüße,
Alex.

WolfgangZ
Inventar

#3 erstellt: 14. Okt 2007, 11:10

Hallo, miteinander!

Von Rheinberger kenne ich schon lange zwei Orgelkonzerte in g und in F. Es sind stilistisch unverkennbare Werke in volksromantischem, sehr gefälligem konservativem Stil, die rasch ins Ohr gehen. CD-Aufnahmen - nicht gerade mit Weltklasseensembles - gibt es etliche. Meine - mit der Organistin Ulrike Sprang-Hanssen - scheint sich nicht mehr darunter zu befinden; so erstklassig ist sie aber auch nicht. Besser gefallen mir meine Rundfunkmitschnitte, unter anderem mit Edward Power-Biggs.

Interessant sind weiterhin diverse Orgelstücke, weil Rheinberger hier ähnlich wie Reger - aber natürlich einfacher! - mit dem polyphonen Erbe arbeitet. Davon habe ich aber (leider) (noch) keine Konserven.

Mit besten Grüßen, Wolfgang

Kings.Singer
Inventar

#4 erstellt: 20. Okt 2007, 15:32

Der Ökumenische Hochschulchor in Würzburg führt demnächst Rheinbergers Oratorium (??) "Der Stern von Bethlehem" auf. Ist das einen Besuch wert? ^^

Viele Grüße,
Alex.

Kings.Singer
Inventar

#5 erstellt: 30. Okt 2007, 15:06

Hi.

Ich habe bei Gelegenheit mal ein Wenig gesucht und im JPC Media Center folgende CD gefunden:

Das Kyrie von der CD gibt es z.B. im JPC Media Center zum Download. Hört sich, zumindest nach dem was das Hörbeispiel hergibt, sauber gesungen an.

Für Fans also vielleicht ein Tipp. Habe jetzt in Google den ersten Treffer zur CD zum Verlinken genommen. Vielleicht wird sie ja auch von deutschsprachigen Anbietern angeboten.

Viele Grüße,
Alex.

--- EDIT ---

Hätte ich besser nachgeforscht, wäre mir

DAS aufgefallen.

Handelt sich dann wohl auch um eine andere Messe, die aufgenommen wurde, wenn ich nicht irre.

[Beitrag von Kings.Singer am 30. Okt 2007, 15:11 bearbeitet]

WolfgangZ
Inventar

#6 erstellt: 30. Okt 2007, 15:55

Hallo, Alex!

Ich verstehe nicht ganz, welche Kritik Du mit Deinem Edit offenbar an Dir selbst übst

!

Es ist tatsächlich die gleiche "Große Messe in C, op. 169", mit der ich diesen Faden zu spinnen begann.

Also gibt es jetzt, seit September, wohl Konkurrenz für die nicht ganz so geniale Einspielung aus Liechtenstein. Wird nichts schaden!

Besten Gruß, Wolfgang

Kings.Singer
Inventar

#7 erstellt: 30. Okt 2007, 20:14

WolfgangZ schrieb:

Ich verstehe nicht ganz, welche Kritik Du mit Deinem Edit offenbar an Dir selbst übst

Hatte auf der verschwommenen Cover-Rückseite der Liechtensteiner Einspielung gemeint eine andere Opus-Zahl zu lesen als 169.
Aber gut, dass ich wusste, was ich nicht wusste zu wissen. Oder so ähnlich.

[Beitrag von Kings.Singer am 30. Okt 2007, 20:16 bearbeitet]

nonaim69
Stammgast

#8 erstellt: 01. Nov 2007, 12:56

Kings.Singer schrieb:

Der Ökumenische Hochschulchor in Würzburg führt demnächst Rheinbergers Oratorium (??) "Der Stern von Bethlehem" auf. Ist das einen Besuch wert? ^^

Viele Grüße,
Alex.

Also der "Stern von Bethlehem" ist ein recht leicht zu singendes Stück und gefällig anzuhören. Ich kenne den Chor nicht, aber gerade bei solch einem Werk kann die Darbietung von einem Laienchor leicht ins Banale abrutschen, und da macht auch Rheinberger keine Freude mehr !Am besten Du singst mal mit, wenn Du eine brauchbare Stimme hast, macht vor dem reinen Hören am meisten Spaß