Bellini: Empfehlung für 'Norma'

Hallo Martin,

oh das wird eine schwere Nuß, die Oper ist nicht oft eingespielt worden. Ich besitze selbst nur die ältere Aufnahme mit der Callas (unter Serafin), die empfinde ich als tontechnisch unerträglich. Ich persönlich bevorzuge bei diesem Typus Rolle (ähnliche Kategorie ist Lucia) auch eher etwas leichtere und weniger dramatische Interpretationen (das ist Geschmackssache), beim kurzen Reinhören gefiel mir die Aufnahme unter Cillario ganz gut, mit Caballé und Domingo.

DVDs gibt es nur 2: eine Aufnahme aus Kanada mit Joan Sutherland, da hatte ich mal kurz reingeschaut, fand sie relativ unspektakulär und etwas "kitschig" inszeniert, die Technik genügt nur geringen Ansprüchen, aber insgesamt schien es ok zu sein (ich muß zugeben, das "Gejodel" der Sutherland ist nicht mein Fall). Dann gibt es noch eine aus Orange mit einer vielversprechenden Besetzung (Caballé, Vickers), aber die stammt aus den 70ern und die anderen Aufnahmen aus dieser Produktionsserie sind optisch wie akustisch nicht zu genießen - kenne sie aber nicht, ist auch nur über Import erhältlich.

Apropos DVD und ideales Medium für Oper: Soweit ich informiert bin, kommt demnächst der gesamte Stuttgarter "Ring des Nibelungen" auf DVD-V raus, in DTS5.1 Sound, da bin ich wirklich mal gespannt.

Gruß, T.

Ich habe auch nur die Callas-Aufnahme. Leider ist die aufnahmetechnisch nicht wirklich gelungen.

Besitze folgende Aufnahme (LP)
1974 Francesco Molinari-Pradelli; Coro e Orchestra del Teatro alla Scala di Milano
Montserrat Caballé - Norma
Fiorenza Cossotto - Adalgisa
Plácido Domingo - Pollione
Ivo Vinco - Oroveso
RCA (3 LP);

gefällt mir sehr gut, auch aufnahmetechnisch ganz ok, habe aber auch keine Vergleichsmöglichkeit, ausser Auschnittten von oben genannter Callas-Aufnahme.

unter
http://www.operone.de/opern/norma.html
findest Du weitere Aufnahmen

Ich habe

Scotto/Troyanos/Giacomini/Plishka/Murray/Crook/Levine/Nat. Phil.Orch/London 1979/remastered mit 20bit high definition/Sony

Aufnahmequalität ist soweit in Ordnung, aber nicht umwerfend

Hmm,

scheint sich nichts Ultimatives heraus zu kristallisieren. Da bleibt mir der Gang zum gut sortierten Plattenladen nicht erspart.

@Tantris
Die 'Rheingold' sollte laut Programmheft schon erhältlich sein, habe sie aber noch nicht gesichtet (ist übrigens mein Favorit des Stgt. Rings mit einem fabelhaft singenden wie spielenden Esa Ruuttunen als Alberich).
Da bin ich übrigens auch gespannt drauf. Da alle 4 Opern mit wechselnden Besetzungen und unterschiedl.Regisseuren inszeniert wurde, waren die Reaktionen beim Publikums und der Kritik entsprechend unterschiedlich. Das Staatsorchester Stuttgart unter Lothar Zagrosek bekam jedoch bei jeder Aufführung (zu recht) tosenden Beifall. Die Regisseure wurden von etlichen Leuten ausgebuht. Sogar einmal eine Sängerin - in der 'Wallküre': Renate Behle als 'Fricka'.
Wagnerianer sind schon ein Volk für sich

Danke und Grüße
martin

... ich hab drei aufnahme der NORMA, die mir ganz gut gefallen (geschmackssachen):

: die rote (gut aufgenommen) aufnahme mit der callas von EMI,
: die aufnahme mit joan sutherland als norma und
: jane eaglen als norma (aus der zeit, in der die stimme gerade noch gehalten hat!).

von der naglestad in stuttgart war ich ein bissl enttäuscht. sie ist keine norma (im gegensatz zur alcina, die wirklich gut war).

viel erfolg beim probehören!

gruss
dersagsager

Die Norma mit Serafin, Callas, Filipeschi auf Columbia (Vinyl)von 1954. Ist klanglich sogar erstaunlich gut.

Grüße
Peter

Hallo Peter,
damit steht deine Aussage gegen die von Tantris, der die "unerträglich" findet.
Die zwei Arien, die auf meiner Callas - CD sind, hören sich eigentlich zumindest o.k. an, aber vielleicht sind die Ansprüche da auch unterschiedlich. Ehrlich gesagt vergesse ich bei entsprechend guter Interpretation manchmal die eingeschränkte Klangqualität vieler Aufnahmen.

Hallo drbobo,

das mit meiner Aussage habe ich nicht übersehen :-))

Im Ernst, die Norma habe ich noch von einem seltsamen italienischen Label. Und diese Aufnahme ist unter aller Sau.
Muss wohl ein Radio-Mitschnitt gewesen sein.
Aber die Columbia-Aufnahme ist meines Erachtens gar nicht so übel. Und die Interpretation ist über alle Zweifel erhaben.
Wie Du schon geschrieben hast, ist es kein Fehler, über tontechnische Mängel hinwegzusehen.
Als besondere Beispiele nenne ich da

- Medea

Die Aufnahme von 1953 ist klanglich keine Offenbarung.
Die Callas aber göttlich.

- Tosca

Ebenfalls die Aufnahme von 1953 auf EMI. Callas auf dem Höhepunkt ihres Schaffens.
Auf der späteren (glaube aus den 60ern) Aufnahme bekomme ich schon beinahe Bammel, wenn es in die höheren Tongefilde geht.

Grüße
Peter

Hallo Peter

hatte mir schon fast gedacht, dass du das gelesen hast. Dachte nur, dass jetzt eine Reaktion von Tantris kommen müsste....
Habe mir inzwischen die Aufnahmen noch einmal bewusst in Bezug auf Klang angehört, da gibt es natürlich wirklich bessere, insbesondere die räumliche Auflösung ist relativ bescheiden.
Trotzdem würde ich auch die Callas-Aufnahme als wichtig und gut bezeichnen.
Kennst du die von mir weiter oben genannte von 1974?
Ist natürlich keine Digitalaufnahme und auch "nur" auf Vinyl.

Hallo drbobo,

nö - die kenne ich nicht. Empfehlenswert? Dann will ich mir die gerne mal anhören.

Zum Klang: Eine Aufnahme von 1954, zumal auch noch live, wird wohl kaum die Durchschnittsqualität einer Aufnahme von 1974 erreichen können. Und Räumlichkeit bei Mono-Aufnahmen wird man eh vergeblich suchen.

Mir ist oftmals die Interpretation wichtiger als der Klang.
Ich halte eine Aufnahme für überflüssig, in der Orchester und Stimmen zwar volles Rohr durch mein Wohnzimmer brausen, die Protagonisten per se interpretatorisch aber nur die Qualität eines Teletubby (schreibt man die so?) erreichen (ui, das war jetzt wüst).

Grüße
Peter

Ist leider die einzige Aufnahme die ich komplett kenne, finde sie schon gut, aber wenn die Vergleichsmöglichkeit fehlt.....

Na, vielleicht hat die ja der örtliche CD-Dealer.

Obwohl ich bei der Caballé einige schwerwiegende Ressentiments entwickelt habe, nachdem ich in den zweifelhaften Genuss ihrer Interpretation der Brünnhild´schen "starken Zweige" aus der Schlusssequenz der Götterdämmerung kam.
Bei Wotan, das war vielleicht schrill

Grüße
Peter

Hi,

8 Aufnahmen hatte der Händler da, in 5 habe ich reingehört (von den 3 Callas-Aufnahmen habe ich die unter Serafin vorausgewählt, die RCA mit Caballe hat ein Freund tags zuvor gekauft, davon erhalte ich noch eine Sicherungskopie)

1. Eine Aufnahme von 1967: Orchester 'La Fenice' Venezia: Unerträglich, rauscht wie Sau, unterbrochen von Husten und anderen Geräuschen.
2. Eine Aufnahme aus den 70ern mit dem San Francisco Opera Orchester (kann ich unter dem Link von drbobo nicht finden): Ebenfalls nervendes Dauerrauschen.
3. 1979 mit der Scotto und den Londonern: Gefiel mir technisch am besten, soweit mit KH beurteilbar. Die Scotto ging mir mit ihren immer wieder spitz hervorgestoßenen Silben aber auf die Nerven.
4. Eine techn. gute Aufnahme mit der Sutherland. Leider entspricht ihre Stimme auch nicht meinem Geschmack. Hat so etwas geknödeltes.
5.Die Callas unter Serafin wurde es nun. Die Stimme gefiel mir einfach am besten. Diese dunkle Timbre hat es mir angetan. So schlimm empfinde ich die Aufnahme gar nicht, verglichen mit 1. und 2. mehr als passabel.

Grüße
martin