Farbmanagement im TV und Videobereich

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*Cineast*
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 22. Mrz 2013, 16:59
Hallo Forum,

ich finde die Bildeinstellerei bei TV echt nervig. Ich will doch nur, das das TV Bild so aussieht, wie der Regisseur und andere Techniker in der Postproduktion das Film-/ Videomaterial bearbeite haben.

Leider gibt an an modernen TV Geräte sehr viele unübersichtliche Einstellmöglichkeiten für Kontrast, Videokontrast Sättigung. Ohne Messgerät habe ich kaum eine Kontrolle darüber, welche Einstellung die richtige ist.

Leute, die sich ernsthaft mit Fotografie beschäftigen, kalibrieren ihren Monitor mit einem Colorimeter ( Spyder4 und ähnliche) Es wird der Bildschirm vermessen und die Messdaten in einem ICC Profil gespeichert.Bei TVs könnte das Profil wird im TV gespeichert werden. Mit diesem Profil wird die Bilddarstellung korrigiert, dass alle Farben so weit es physikalisch möglich ist richtig angezeigt werden können.

So was vermisse ich beim TV und Videobereich. Es wäre toll, wenn ein Messprogramm in jedem TV implementiert wäre und jeder TV mit einem Colorimeter ausgeliefert werden würde. Bei einer Monatlichen Kalibrierung könnte man jedes Eingangsmaterial (unabhängig von SD oder HDTV Auflösung) auf dem TV farbrichtig ausgeben. Das Gefummel an der Geräteeinstellung hätte ein Ende. So könnte man jeden TV in einen Studiomonitor verwandeln.

Außerdem könnte so problemlos auch der erweiterte X.V. Farbraum eingeführt werden. Die Filme müssten nur mit Colortag gesendet werden, und der TV würde die Bilder richtig interpretieren.Warum hinkt die TV der Fotowelt so weit hinterher?


[Beitrag von *Cineast* am 22. Mrz 2013, 23:13 bearbeitet]
snowman4
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 22. Mrz 2013, 20:41
Das würde die TV unnötig verteuern. Du kannst ja von einem Profi deinen Bildschirm kalibrieren lassen.
Passat
Inventar
#3 erstellt: 22. Mrz 2013, 22:44
Die meisten TVs haben voreingestellte Farbprofile.
I.d.R. entspricht eines davon ziemlich genau den entsprechenden Normvorgaben.

Welches das ist, findet man i.d.R. heraus, indem man den entsprechenden Gerätetest liest.
Da wird das i.d.R. erwähnt, bei welchem Profil die Normvorgaben am besten getroffen werden.

Meistens heißt der entsprechende Modus "Film" o.Ä.

Sport, Game etc. liefern nie eine normgerechte Farbeinstellung.

Grüße
Roman


[Beitrag von Passat am 22. Mrz 2013, 22:45 bearbeitet]
service
Inventar
#4 erstellt: 22. Mrz 2013, 23:46
Die Kalibrierung von Monitoren mit Colorimeter sind visuell meist unbrauchbar. Die Meß-Geräte messen zwar in der Regel physikalisch richtig,berechnen allerdings mathematisch basierend auf einen Farbvergleich von drei definierten monochromatischer Lichtquellen im Bezug auf andere monochromatisch Lichtquellen in dem CCIR -1931-Versuch.
Der Menschliche visuelle Eindruck von beliebigen Spektral-Anteilen ist damit nicht bestimmt. Letzendlich ist es mit dieser Methode nur möglich Geräte mit gleicher Spektral-Verteilung relativ aneinander anzugleichen.Ein absolut richtig bestimmter Farbeindruck bzw. Neutral-Matching von Weiß ist nicht möglich.
Hinzu kommen noch unterschiedliche individuelle menschliche Wahrnehmungen die noch zusätzlich durch Anpassung an die dominierende Lichtquelle zu einer weiteren Problematik führen.
Bis auf wenige Ausnahmen sind diese Verfahren unabhängig von der Qualität des Meßgerätes absolut (für Geräte unterschiedlicher Spektralverteilung) wertlos.
Nudgiator
Inventar
#5 erstellt: 24. Mrz 2013, 17:34

*Cineast* (Beitrag #1) schrieb:

Leute, die sich ernsthaft mit Fotografie beschäftigen, kalibrieren ihren Monitor mit einem Colorimeter ( Spyder4 und ähnliche) Es wird der Bildschirm vermessen und die Messdaten in einem ICC Profil gespeichert.Bei TVs könnte das Profil wird im TV gespeichert werden. Mit diesem Profil wird die Bilddarstellung korrigiert, dass alle Farben so weit es physikalisch möglich ist richtig angezeigt werden können.


Das gibt es mittlerweile auch für TVs, Beamer etc. Ist allerdings nicht ganz billig (Software & Hardware), und Du benötigst dazu zwingend eine externe LUT-Box (Lumagen Radiance, eeColorBox etc.). Ich beschäftige mich aktuell selbst damit und besitze auch das entsprechende Equipment.

Ich denke, daß man zukünftig immer mehr dazu übergehen wird, die LUTs direkt im TV speichern zu können.
Nudgiator
Inventar
#6 erstellt: 24. Mrz 2013, 18:02

service (Beitrag #4) schrieb:
Die Kalibrierung von Monitoren mit Colorimeter sind visuell meist unbrauchbar. Die Meß-Geräte messen zwar in der Regel physikalisch richtig,berechnen allerdings mathematisch basierend auf einen Farbvergleich von drei definierten monochromatischer Lichtquellen im Bezug auf andere monochromatisch Lichtquellen in dem CCIR -1931-Versuch.
Der Menschliche visuelle Eindruck von beliebigen Spektral-Anteilen ist damit nicht bestimmt. Letzendlich ist es mit dieser Methode nur möglich Geräte mit gleicher Spektral-Verteilung relativ aneinander anzugleichen.Ein absolut richtig bestimmter Farbeindruck bzw. Neutral-Matching von Weiß ist nicht möglich.
Hinzu kommen noch unterschiedliche individuelle menschliche Wahrnehmungen die noch zusätzlich durch Anpassung an die dominierende Lichtquelle zu einer weiteren Problematik führen.
Bis auf wenige Ausnahmen sind diese Verfahren unabhängig von der Qualität des Meßgerätes absolut (für Geräte unterschiedlicher Spektralverteilung) wertlos.


Ich hab Denis gebeten, sich hierzu zu äußern. Die Antwort findest Du hier: > Klick ! <
Master468
Inventar
#7 erstellt: 24. Mrz 2013, 18:04

service (Beitrag #4) schrieb:
Die Kalibrierung von Monitoren mit Colorimeter sind visuell meist unbrauchbar. Die Meß-Geräte messen zwar in der Regel physikalisch richtig,berechnen allerdings mathematisch basierend auf einen Farbvergleich von drei definierten monochromatischer Lichtquellen im Bezug auf andere monochromatisch Lichtquellen in dem CCIR -1931-Versuch.
Der Menschliche visuelle Eindruck von beliebigen Spektral-Anteilen ist damit nicht bestimmt. Letzendlich ist es mit dieser Methode nur möglich Geräte mit gleicher Spektral-Verteilung relativ aneinander anzugleichen.Ein absolut richtig bestimmter Farbeindruck bzw. Neutral-Matching von Weiß ist nicht möglich.
Hinzu kommen noch unterschiedliche individuelle menschliche Wahrnehmungen die noch zusätzlich durch Anpassung an die dominierende Lichtquelle zu einer weiteren Problematik führen.
Bis auf wenige Ausnahmen sind diese Verfahren unabhängig von der Qualität des Meßgerätes absolut (für Geräte unterschiedlicher Spektralverteilung) wertlos.

Die normativen Beobachter haben natürlich Limitierungen, die zu entsprechenden Metamerie-Effekten führen. Das gilt besonders im Rahmen der Vermessung schmalbandiger Spektren, wie von Selbstleuchtern emittiert. Allerdings ist die Quintessenz dann doch sehr harsch. Um Dopplungen zu vermeiden, hier nur der Link:

http://www.hifi-foru...10928&postID=605#605


Das gibt es mittlerweile auch für TVs, Beamer etc. Ist allerdings nicht ganz billig (Software & Hardware), und Du benötigst dazu zwingend eine externe LUT-Box (Lumagen Radiance, eeColorBox etc.). Ich beschäftige mich aktuell selbst damit und besitze auch das entsprechende Equipment.

Einen ICC-Workflow kannst du damit nicht direkt vergleichen, auch wenn die LUT-Transformationen auf Basis einer Charakterisierung des Ausgabegerätes und einer Quelldefinition erstellt werden (und damit sehr präzise). Gut vergleichbar ist das dagegen mit den Farbraumemulationen, die es im High-End Computerbildschirmbereich für das Arbeiten in nicht farbmanagementfähiger Umgebung gibt - und die hervorragende Ergebnisse liefern. Einen echten Farbmanagement-Wokflow werden wir dagegen wohl im Consumer-TV-Bereich auf absehbare Zeit nicht erleben.

Gruß

Denis


[Beitrag von Master468 am 25. Mrz 2013, 03:45 bearbeitet]
*Cineast*
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 25. Mrz 2013, 15:16
Millionen von Fotografen können sich nicht irren. Klar, ein Colorimerter misst nicht nur RGB sondern wird auf ein bestimmtes Spektrum korrigiert. Ich habe Apple Cinema Display gewählt, weil ich denke, das meinem TV am nähesten kommtt. Jede RGB Farbe ist mit Anteilen der anderen Grundfarben " verschmutzt" sprich vergraut. Ich habe meine TV die Farbtemperatur icolor Display von Quato kalibriert. Das TV habe ich einfach als externen PC Monitor angeschlossen und mit der personalisierten Farbtemperatur im Bildschirmmenü recht nah an 6500K gebracht. Den Videokontrast habe ich auf 100% gesetzt, weil das Bild die Lichter nicht wirklich hell waren. Die Helligkeit habe ich über den Konterst eingestellt. Die Sättigung habe ich visuell eingestellt, was nicht normgerecht sein muss, weil die meisten dazu neigen die Sättigung zu hoch einzustellen. Siehe da, die Farbe sieht schon visuell viel angenehmer aus, ab Werk war die Farbtemperatur bei 8000K, das Bild wirkte viel zu kühl. Die Farbe steht bei mir auf 56. Leider kann ich nicht die Sättigung der Grundfarben separat einstellen.

Ich habe ein ICC Profil von meinem TV ausgemessen. Mit Media PlayerClassic-Home Cinema erhalte ich bei eingeschaltetem Farbmanagement perfekte Farben und Kontraste. Falls Deep Color und der erweitertem xv Video Farbraum ( Wertebereich 0-255) eingeführt werden wird wird es viele probelme mit aktuellen und auch schon etwas älteren HDTVs Problemen mit falschen Farben geben.
Master468
Inventar
#9 erstellt: 25. Mrz 2013, 19:15

Millionen von Fotografen können sich nicht irren. Klar, ein Colorimerter misst nicht nur RGB sondern wird auf ein bestimmtes Spektrum korrigiert

Nein, die angesprochene (Beobachtermetamerie-)Problematik gilt auch bei idealer Messung. Siehe meinen im vorigen Post (erster Absatz) verlinkten Beitrag. Aber, wie gesagt, absolut kein Grund auf Messungen und Farbmanagement zu verzichten.

Gruß

Denis


[Beitrag von Master468 am 25. Mrz 2013, 19:17 bearbeitet]
service
Inventar
#10 erstellt: 26. Mrz 2013, 00:14
Es gib einen Hersteller eines Referenz-LCD-Monitor, der visuell angepaßt auf einen bestimmten CRT in einem optional unkalibrierten Mode betrieben werden kann.
Ein anderer Hersteller gibt für jeden Monitor seiner Produktlinie eine empfohlene Abweichung delta x y an, je nach Bezugsgerät (CRT,LCD,OLED etc. ), weil die kalibrierte Messung keine Übereinstimmung liefert.
Diese Methode gebe ich eher den Vorzug, weil die Ergebnisse für den Beobachter überzeugender sind, solange es keine wissenschaftlich und Meßtechnisch brauchbare Lösung gibt.
Master468
Inventar
#11 erstellt: 26. Mrz 2013, 00:28
Die Beobachter-Metamerie wird nur in bestimmten Szenarien wirklich offenkundig, z.B. eben dem Parallelbetrieb von Bildschirmen oder Abstimmungen in Bezug auf konkrete Abmusterungsszenarien in der grafischen Industrie. Trotzdem bleibt Farbmanagement völlig unverzichtbar und degradiert dadurch auch nicht. Wichtigstes Instrument ist in diesem Zusammenhang eine Anpassung des Weißpunktziels im Hinblick auf die visuelle Übereinstimmung von Neutraltönen. Eizo implementiert in Color Navigator übrigens ein Convenience-Feature, das Kalibrationsmessungen unter dem 10 Grad CIE-Normalbeobachter durchführt, während die Charakterisierung ICC konform wieder auf Basis des 2 Grad CIE-Normalbeobachter realisiert ist. Die Ergebnisse sind in einem Mehrschirmbetrieb aus CCFL- und WCG-CCFL-Bildschirm recht überzeugend. Ansonsten muss man eben selbst austesten, wann eine visuelle Übereinstimmung für den konkreten Betrachter erzielt wird. Gutes Beispiel ist, wie angedeutet, mein eigenes Setup (siehe Verlinkung).


Ein anderer Hersteller gibt für jeden Monitor seiner Produktlinie eine empfohlene Abweichung delta x y an, je nach Bezugsgerät (CRT,LCD,OLED etc. ), weil die kalibrierte Messung keine Übereinstimmung liefert.

Kannst du bitte den Link liefern - ad hoc ist die Beschreibung so recht nebulös, zumal die Beobachtermetamerie natürlich nicht generisch erfasst werden kann. Es gibt darüber hinaus auch weitere Faktoren, teils noch Gegenstand aktueller Forschung, die in den gesamten Problemkomplex hineinspielen. Aber das führt an dieser Stelle zu weit.

Wichtig bleibt noch festzuhalten: Im üblichen Einzelbildschirm-Einsatzszenario ohne weitere Constraints, charakteristisch für den TV-Bereich, muss sich der Benutzer letztlich um die hier diskutierten Einschränkungen wenig Gedanken machen. Sie tangieren ihn an dieser Stelle auch nicht. Da sind andere - oft unnötige - Beschränkungen auf Soft- und Hardwareseite und teils unklare Abläufe viel problematischer.

Gruß

Denis


[Beitrag von Master468 am 26. Mrz 2013, 02:07 bearbeitet]
TDO
Inventar
#12 erstellt: 26. Mrz 2013, 10:09

*Cineast* (Beitrag #1) schrieb:

So was vermisse ich beim TV und Videobereich. Es wäre toll, wenn ein Messprogramm in jedem TV implementiert wäre und jeder TV mit einem Colorimeter ausgeliefert werden würde.


Genau das gewünschte gab/gibt es für manche 2011er Toshiba LCD TV Modelle.
Da konntest du eine Toshiba OEM Version des EODIS3 anschließen und das Gerät hat sich dann selbst vermessen und eingestellt.
service
Inventar
#13 erstellt: 26. Mrz 2013, 15:14

Kannst du bitte den Link liefern - ad hoc ist die Beschreibung so recht nebulös, zumal die Beobachtermetamerie natürlich nicht generisch erfasst werden kann. Denis


http://www.sony.de/pro/section/technical-support
Suchkriterium ist monitor_autowhitebalance das Dokument ist User Guide V1.1 Seite 12 .....anmeldung ist erforderlich.
...
If you measure the color temperatures of different types of display, such as CRT,LCD, or OLED, by using a probe and adjust the xy chroma to the same value, the appearance may be different.This may be caused by the different emission spectrum of each display device. When you adjust the target xy chroma value by adding an offset, you can set to almost the same appearance for different types of display. The following offset values are Standard....

Bedeutet jedes Display unterschiedlicher Art muß auf andere Werte eingestellt werden bzw. es gibt keine eindeutige Kalibrierung.
Master468
Inventar
#14 erstellt: 26. Mrz 2013, 15:43

Bedeutet jedes Display unterschiedlicher Art muß auf andere Werte eingestellt werden bzw. es gibt keine eindeutige Kalibrierung.

Die Auswirkungen der Beobachtermetamerie hatte ich ja schon beschrieben (vgl. eben meinen Link weiter oben auf den ausführlichen Beitrag im Nebenthread). Der Versuch, das generisch für eine bestimmte blu und deren spektraler Charakteristik festzuhalten ist aber "gewagt" und garantiert keine visuelle Übereinstimmung im Parallelbetrieb. Das ist tatsächlich vom konkreten, d.h. individuellen Beobachter abhängig (vgl. ebenda, erste Grafik - Beobachtervariabilität). Wie auch immer: Je schmalbandinger das emittierte Spektrum, desto stärker äußern sich tendentiell entsprechende Metamerieeffekte. Ich will jetzt hier aber keine wissenschaftliche Abhandlung über dieses Thema schreiben. Das ebenefalls verlinkte Dokument der fogra zeigt die Zusammenhänge in Abbildung 4 recht eindrücklich.

Aber selbst unabhängig von diesen Betrachtungen gibt es nicht den einen idealen Weißpunkt. Das Bezugsweiß der normativen Definitionen (z.B. D65 für Rec.709 oder sRGB) fixiert natürlich im Rahmen der Reproduktion nichts, auch wenn das gerne so missverstanden wird. Nicht umsonst sind auch diverse Adaptionsverfahren entwickelt worden. .


Bedeutet jedes Display unterschiedlicher Art muß auf andere Werte eingestellt werden bzw. es gibt keine eindeutige Kalibrierung.

In einem Mehrbildschirmsetup ist das Weißpunkt-Kalibrationsziel, wie bereits dargelegt, in Bezug auf eine visuelle und nicht messtechnische Übereinstimmung zu wählen (in meinem Setup führt das dann eben dazu, dass der Weißpunkt der beiden Bildschirme um etwa dE = 10 variiert). Das, ich kann mich da nur wiederholen, macht Farbmanagement-Workflows und eigene Kalibrationen aber keinesfalls überflüssig bzw. "schwammig".

Gruß

Denis


[Beitrag von Master468 am 26. Mrz 2013, 16:14 bearbeitet]
service
Inventar
#15 erstellt: 26. Mrz 2013, 16:17
Ich zitier mal einen weitern Auszug aus einem Handbuch eines anderen Hersteller.

"The grade-1 monitor specs (e.g. color temperatur,chromaticity of primary colors etc.) have been established for CRT, and it is assumend that an LCD calibrated to the same specs will also look the same.
However, calibrating the LCD and the CRT to the exact same specs with the exact same tolerances,will still yield perceptual color differences between the two monitors.The reason is that the CIE1931 color measurement system is not adequate for narrow-spectrum light sources like the LED backlights used in the LCD Monitor.
As a consequenze, an LCD and a CRT that look the same will produce different optical measurements,and if they produce the same optical measurement, they will look differently.
This is a big problem in the current color industry but unfortunately it is not solved yet in a standarized way. In the lack of a better color system we have done a perceptual matching to a CRT and implemented this as preset."

Dies ist ein weiterer Indiz für die Fragwürdigkeit kostspieliger Abgleiche insbesondere Konsumer-Geräte.
Master468
Inventar
#16 erstellt: 26. Mrz 2013, 16:41

Dies ist ein weiterer Indiz für die Fragwürdigkeit kostspieliger Abgleiche insbesondere Konsumer-Geräte.

Ich befürchte, wir reden aneinander vorbei. Dabei habe ich doch die Beobachter-Metamerie nie bestritten, sondern weise im Gegenteil schon seit Jahren auf diesen Zusammenhang hin (vgl. diverse ältere Threads). Aber deine Quintessenz ist viel zu harsch: Farbmanagement und Kalibration erübrigen sich nicht, und die Metrik wird auch nicht bis zur Unbrauchbarkeit aufgweicht. ICC-Workflows sind aus guten Gründen in der grafischen Industrie etabliert.Ich berichte hier nicht aus einer Außenperspektive.


The reason is that the CIE1931 color measurement system is not adequate for narrow-spectrum light sources

#14: "Je schmalbandinger das emittierte Spektrum, desto stärker äußern sich tendentiell entsprechende Metamerieeffekte. [...] Das ebenfalls verlinkte Dokument der fogra zeigt die Zusammenhänge in Abbildung 4 recht eindrücklich. [...] In einem Mehrbildschirmsetup ist das Weißpunkt-Kalibrationsziel, wie bereits dargelegt, in Bezug auf eine visuelle und nicht messtechnische Übereinstimmung zu wählen (in meinem Setup führt das dann eben dazu, dass der Weißpunkt der beiden Bildschirme um etwa dE = 10 variiert*)."


Dies ist ein weiterer Indiz für die Fragwürdigkeit kostspieliger Abgleiche insbesondere Konsumer-Geräte.

Nein. Man sollte generelle Beschränkungen natürlich im Hinterkopf behalten. Aber gerade in diesem "Einfach-Szenario" (kein Parallelbetrieb, keine Abmusterung), das im TV-Bereich vorliegt, muss man sich wirklich keine grauen Haare wachsen lassen. Da gibt es, wie gesagt, andere Stolperfallen, die viel dramatischere Auswirkungen, abseits jeden Strebens nach einer wie auch immer gearteten absoluten Genauigkeit, haben.


Genau das gewünschte gab/gibt es für manche 2011er Toshiba LCD TV Modelle.

Sein Wunsch ging ja noch etwas weiter - von charakterisierten Quelldaten und einer entsprechenden Umsetzung in Bildschirm und/ oder Abspielgerät sind wir leider noch weit entfernt.

Gruß

Denis

------------------
* Für sich betrachtet und ohne Rücksicht auf die Normlicht-Abmusterung wäre jeder Bildschirm aber auch mit anderem Weißpunktziel hinreichend neutral! Ich hatte die chromatische Adaption des Auges (und entsprechende rechnerische Umsetzungen) ja schon angesprochen.


[Beitrag von Master468 am 26. Mrz 2013, 17:15 bearbeitet]
service
Inventar
#17 erstellt: 26. Mrz 2013, 22:48
Meiner Meinung nach wird zur dieser Problematik zu wenig Aufklärung von seiten der Meß-Geräte-Hersteller betrieben, bzw. wird diese Sachbverhalt bewußt verschwiegen.
Auch Bewertungen von Displays anhand von Meßabweichungen oder übertriebene Abgleichversuche halte ich für nonsense.
Auch sollte man sich so langsam von diesen alten zu ungenauen 1931-Farbmischkurven verabschieden und zuminderst die Integration mit den reallen menschlichen durchschnittlich ermittelten Empfindlichkeitskurven durchführen. Obgleich dennoch dadurch die komplexe menschliche Farbempfindung damit noch nicht bestimmt ist.
Master468
Inventar
#18 erstellt: 26. Mrz 2013, 23:25

Auch Bewertungen von Displays anhand von Meßabweichungen der übertriebene Abgleichversuche halte ich für nonsense.

Doch, das macht natürlich umfassenden Sinn und wird auch im Highest-End Umfeld für die Evaluierung von Bildschirmarbeitsplätzen so genutzt (vgl u.a. die Zertifizierungen nach ISO 12646, FograCert Softproof oder dem Ugra UDACT ). Hier muss ich ganz entschieden widersprechen - sowohl aus akademischer als auch praktischer Sicht.


Auch sollte man sich so langsam von diesen alten zu ungenauen 1931-Farbmischkurven verabschieden

Optimierungen sind, wie gesagt, weiterhin Gegenstand aktueller Forschung. Es macht aber keinen Sinn etablierte Standard, wie z.B. innerhalb des ICC-Workflows implementiert (hier: 2 Grad Normalbeobachter der CIE) einfach "mal eben" über den Haufen zu schmeißen. Die Beobachtervariabilität lässt sich zudem auch nicht einfach durch optimierte Spektralwertkurven aushebeln.

Ich kann verstehen, dass das alles zunächst erschreckend wirken mag. Die sich daraus ergebenden Einschränkungen und entsprechenden best practices im praktischen Einsatz unter diesbezüglich ungünstigen Bedingungen habe ich dargelegt. Im besprochene Einsatzszenario (vgl. #16, 3. Absatz) sind die Auswirkungen ohnehin nicht signifikant. Für den Benutzer ist es hier entscheidend, dass das Wiedergabesystem in sich stimmig ist.

Vielleicht an dieser Stelle noch einmal ein Beispiel: Das Erreichen des während der Korrekur vorliegenden Weißpunktes ist keine Voraussetzung für eine optimale Reproduktion, egal ob es sich um eine farbmetrische oder visuelle (durch eine - an dieser Stelle natürlich rein theoretisch unterstellte - personenindividuelle Abstimmung mit dem verwendeten Studiomonitor) Übereinstimmung handelt.

Gruß

Denis


[Beitrag von Master468 am 27. Mrz 2013, 00:25 bearbeitet]
co89
Neuling
#19 erstellt: 10. Jul 2013, 17:07
Hallo Forum,

ich hoffe, ich bin in diesem Thread richtig...

Ich schreibe gerade meine Bachelorarbeit über Farbräume in der Videotechnik und verzweifele gerade an dem Kapitel Farbraumkonvertierung.

Mein Problem ist, dass ich im Internet und in der Literatur nur Bespiele aus der Fotografie und aus dem PC-Software-Bereich finde.

Was mich interessiert ist, wie das Farbmanagement in TV-Geräten oder Referenzmonitoren aus dem Produktionsbereich genau funktioniert. Denn die Farbräume der damals festgelegten Standards (z.B. Rec 709) sind ja größtenteils kleiner als die der neuen Geräte.

Ist es wirklich so, dass Fernsehgeräte nur durch die Einstellungen im Menü (Sättigung, Farbe, Helligkeit) und einem Messgerät und externer Software auf den gewünschten Farbraum gebracht werden können bzw. dass man in manchen Geräten zwischen verschiedenen Darstellungsmodi (Kino, Natürlich etc.) wählen kann, die im Idealfall den Standardfarbräumen gleichen? Kann man das Gerät an den PC anschließen und dort dann sein Profil speichern?

Auch in Refernenzmonitoren können die Standardfarbräume angewählt werden. Wie funktioniert hier die Umrechnung zwischen dem Quellfarbraum und dem Zielfarbraum. Hier muss ja irgendwo die Information herkommen wie die Farbwerte zu übersetzen sind. Kommt hier die Info über Look Up Tables? Wo bekommt man die her?

Ich hoffe, ihr könnt mir ein wenig helfen. Eine Erklärung für Dummies in diesem Bereich wäre grandios! Das Internet verwirrt mich leider immer mehr...

Lg

co89
Master468
Inventar
#20 erstellt: 10. Jul 2013, 18:10

Wie funktioniert hier die Umrechnung zwischen dem Quellfarbraum und dem Zielfarbraum. Hier muss ja irgendwo die Information herkommen wie die Farbwerte zu übersetzen sind. Kommt hier die Info über Look Up Tables? Wo bekommt man die her?

Bildschirmintern werde solche Farbraumtransformationen über entsprechende 3D-Tabellen ausgeführt oder "on the fly" berechnet. Für ein Grundverständnis kannst du dich zunächst an Abläufen auf Basis von ICC-Profilen orientieren. Hier übernimmt ein Farbrechner (CMM) auf Softwareseite die nötigen Farbraumtransformationen auf Basis der beteiligten charakterisisierenden Profile über einen geräteunabhängigen Verbindungsfarbraum (Profile Connection Space; PCS).

Ein praktisches Beispiel. Du öffnest eine Bilddatei in Photoshop, die in sRGB vorliegt (ein enstprechendes Profil ist mit der Datei verknüpft). Nachfolgend nun die Transformationsschritte für ein grünes Pixel, wenn der Bildschirm exakt der Charakteristik von AdobeRGB entspräche

RGB (0/255/0) => sRGB-Profil => PCS; Lab (87.82, -79.28, 80.99) => Bildschirmprofil => RGB(144/255/60)

In diesem Fall kann der Quelltonwert ideal abgebildet werden. Liegt dieser dagegen außerhalb des Zielfarbumfangs, wird er vom CMM bestmöglich auf die berechnete Farbraumgrenze abgebildet (farbmetrischer Intent). Eine andere Möglichkeit besteht in der "Kompression" der Quellfarbraums. Das ist aber nicht mit allen Profiltypen möglich.

Ich kann dir gerne eine ausführlichere Aufbereitung, die auch weitere wichtige Grundlagen der Farbvalenzmetrik enthält, zukommen lassen. Diese hatte ich im Rahmen eines entsprechenden Softwareprojektes erstellt.

Bezgl. der konkreten Frage über Abläufe im professionellen Videobereich (Color Grading etc.): Farbmanagement auf Basis von ICC Profilen ist hier nicht weit verbreitet (was nicht bedeutet, dass es grundsätzlich gar nicht anzutreffen wäre). Das ändert aber nichts am Grundprinzp. Die in entsprechenden Tabellen gespeicherten Zuordnungen werden auf Basis von Ist-* und Simulationscharakteristik berechnet. Daraus ergibt sich quasi ein RGB-to-RGB DeviceLink. Sie werden entweder direkt im Bildschirm – siehe z.B. die Farbraumemulationen von Bildschirmen im High-End Segment (Link) –, auf Seiten der Software oder über separate Systeme umgesetzt.

Gruß

Denis

*
Vor der Erfassung werden die Geräte i.d.R. noch durch eine Kalibration "linearisiert"


[Beitrag von Master468 am 10. Jul 2013, 18:30 bearbeitet]
service
Inventar
#21 erstellt: 10. Jul 2013, 18:36

co89 (Beitrag #19) schrieb:
.

Was mich interessiert ist, wie das Farbmanagement in TV-Geräten oder Referenzmonitoren aus dem Produktionsbereich genau funktioniert. Denn die Farbräume der damals festgelegten Standards (z.B. Rec 709) sind ja größtenteils kleiner als die der neuen Geräte.


Der Wiedergabebereich hinsichtlich Farbräumen ist im wesentlichen eine physikalisch spektrale Eigenschaft der Lichtquelle. Der damalige Farbraum war technologiebedingt an die Wiedergabe-Eigenschaften der CRT-Geräte (Phosphor) angelehnt und definiert.Das CIE-Hufeisen-Diagramm z.B. beschreibt diese Eigenschaft in der Form, das die Ränder monochromatische Lichtquellen entsprechen und je weiter man sich von dessen Rand entfernt die Lichtquelle unreine bzw. breitbandiger wird. Heutige LCD-Monitore decken durch die Eigenschaft Ihre speziellen Lichtquelle einen etwas breiteren Farbraum ab. Um diese Monitore auf den reduzierten Farbraum zu begrenzen wird z.B. bei der Ansteuerung von maximalem Grün (R=0,B=0,G=255) ein Teil Rot und Blau zugemischt (R=0+x,B=0+y,G=255) und damit aufgehellt bzw. entsättigt.
Die genaue Mathematische Berechnung differiert vom Gerätetyp und kann nur im Zusammenspiel mit einem Spectrometer bestimmt werden.
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