SMD Widerstand in Crown XLS 2500 abgeraucht

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mühltaler
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 15. Feb 2019, 23:33
Hallo,

bei meiner Crown Endstufe ist beim allerersten Einschalten ein SMD Widerstand abgeraucht . Der Blitz war deutlich zu sehen. Allerdings lief sie danach (scheinbar) problemlos im gebrücktem Modus, so dass ich den Defekt erst sehr viel später bemerkt habe. Durch den A/B Vergleich beider Kanäle viel mir irgendwann auf, dass ein Kanal im Bass schwammiger klingt als der andere und dann habe ich mal im Inneren nachgesehen. Garantie war da aber schon abgelaufen.

Dies ist die defekte Stelle:

SMD 91 abgeraucht

Die ist die gleiche intakte Stelle am anderen Kanal:

R91 intakt

Man erkennt, dass es mal ein R91 gewesen sein muss.

Macht es Sinn den Widerstand einfach zu ersetzen, oder ist bei einem solchen Schadensbild davon auszugehen, dass noch mehr in Mitleidenschaft gezogen wurde? Wie gesagt, der defekte Kanal wird noch verstärkt, klingt aber schwammiger als der intakte.

Vielen Dank für Tips im voraus,
Stephan
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 15. Feb 2019, 23:52
Du hast aus meiner Sicht Glück gehabt. Der Widerstand muss ersetzt werden - es gibt aber wichtigere Widerstände.
Er hat Einfluss auf die Qualität der Spannungsversorgung.


R143

Das Service Manula mit Schaltplan etc. gibt's bei Tanya:
https://elektrotanya...sm.pdf/download.html


[Beitrag von CarlM. am 15. Feb 2019, 23:53 bearbeitet]
mühltaler
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 16. Feb 2019, 00:40
Na das ging ja flott!

Vielen Dank für diese Info und den Link!!!

Ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben. Ich hatte die Endstufe in eine Werkstatt gegeben mit dem Ergebnis, dass man dort nichts machen konnte, weil angeblich keine Schaltpläne zu bekommen seinen. Werde denen mal den Link weiterleiten.

Dann kann ich vielleicht demnächst mein Eckhorn wieder richtig befeuern.

MfG,
Stephan
CarlM.
Inventar
#4 erstellt: 16. Feb 2019, 01:06
Man sollte aber noch prüfen, ob C154 defekt ist.

Ansonsten:
Lasse Dich nicht abzocken. Es gibt zwar viele seriöse Werkstätten. Dennoch gibt es auch solche, die nur Kohle mit Kostenvoranschlägen machen wollen und Geräte als irreparabel klassifizieren. Wenn R243 in Ordnung ist, geht es um 5 EUR Material inkl. Versandkosten und maximal 30 Minuten Arbeitszeit.
Der Widerstand ist zwar nicht ganz einfach in Beschaffung. Man kann aber auch einen bedrahteten Widerstand verwenden - oder auch zwei, wenn man den genauen Wert nur durch Parallelschaltung von 2x 1,8 Ohm erreichen kann..
-sletrabf-
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 16. Feb 2019, 02:34
Hallo,
Auch wenn ich nicht betroffen bin, lese ich gerne mit und lerne auch dazu. Meine Frage: kann der Defekt von R143 überhaupt zum geschilderten Fehlerbild (nur ein Kanal klingt schwammig) führen, bzw. gehören R143/R243 wirklich zu verschiedenen Kanälen (für mich gibt das der Schaltplan nicht her)?
MfG -sletrabf-
jehe
Inventar
#6 erstellt: 16. Feb 2019, 03:49
dürfte ausgeschlossen sein das ein Defekt oder das Fehlen von R143 für den genannten Fehler verantwortlich ist und, wie schon richtig erkannt, gehören R143/R243 natürlich nicht zu verschiedenen Kanälen.
Selbst wenn die Filterschaltung für beide Kanäle separat ausgeführt wäre, hätte dieser Fehler keinen Einfluß auf das Klangbild.
Viel wahrscheinlicher ist, dass das Aufleuchten von R143 ein Folgefehler ist und der Hund woanders begraben liegt.
mühltaler
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 16. Feb 2019, 11:03
In der Tat ist das Power Supply Filtering laut Schaltplan für beide Kanäle zuständig, auch wenn R143 und R243 weit auseinander sitzen. Passt also nicht zum Fehler.

Es gibt aber noch einen weiteren Fakt: Vor dem besagten verhängnisvollem ersten Anschalten hat etwas Loses im Gerät geklappert (Ich werde garantiert nie mehr ein Gerät einschalten in dem etwas Loses herumfällt - Lesson learned). Nach dem Blitz war das Klappern weg - da das Gerät noch lief dachte ich, das Problem hat sich selbst entsorgt - war leider falsch.

Als ich das Gerät nun aus der Werktstatt abgeholt habe, war C145 in eine kleine Tüte gepackt. Da der eigentliche Reparateur nicht anwesend war, konnte man mir nicht sagen wieso . Vielleicht ist aber das der Übeltäter, der von vornherein lose war, den Kurzschluss ausgelöst und sich dann irgendwo verklemmt hat. Und dessen Abwesenheit am vorgesehenen Platz die Symptome verursacht.

Laut meinem Messgerät hat C145 9.35 muF, laut Plan sollte er 10 muF haben, d.h. mit 20% Toleranz ist C145 noch in Ordnung, richtig? Mein Ansatz wäre jetzt C145 am vorgesehen Platz zu befestigen, R143 zu ersetzen und dann zu sehen was passiert.

Macht das Sinn?
mühltaler
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 21. Feb 2019, 14:12
So, habe C145 nach Plan befestigt und R143 wie vorgeschlagen durch 2 parallel geschaltete bedrahtete Widerstände ersetzt.

Beim Anschalten hat es dann aber kurz gezischelt . Trotzdem lief erst mal alles. Allerdings leuchtet nach einer Weile die Temperaturwarnung auf. Die Durchführung des im SM beschriebene Chassis Check ergab, das der Lüfter nicht mehr läuft und es wohl daher zu heiß wird. An J901 (Lüfteranschluss) lässt sich beim Chassis Check keine Spannung messen - es liegt also nicht am Lüfter selbst. Laut Messgerät habe ich zudem zwischen den beiden Polen von J901 einen Durchgang. Ich vermute daher das der parallel geschaltete Kondensator C936 nun durchgebrannt ist (das Zischeln). Die Frage ist nur, warum
Ingor
Inventar
#9 erstellt: 23. Feb 2019, 16:15
Hast du die Betriebsspannungen alle mal durchgemessen? Hast du den Kondensator inzwischen geprüft und ausgebaut? Hast du die Spannungen am Q 907 gemessen?

Hattest du den Kondensator 154 oder 145 "behandelt"? Der C154 wäre ja der Richtige gewesen.
mühltaler
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 23. Feb 2019, 20:11
Also, +VCC liegt bei 86V, -VCC bei -86V. Das entspricht etwa den +/- 90V des High Voltage Rails. Die Werte werden auch beim Chassis Check angezeigt.

Nach Ausbau der Platine ist nun auch C937 ausgebaut und hat eindeutig Durchgang. Werde mich um Ersatz bemühen.

C154 ist der Kondensator in Reihe mit dem durchgebrannten Widerstand. C145 ist derjenige den mir der Händler im Tütchen zurückgegeben hat.

Habe gerade noch mal C154 und R143 überprüfen wollen und dabei festgestellt, dass meine Ersatzkonstruktion für R143 schon wieder aufgegeben hat (sieht man den Dingern aber nicht an). Ein Bekannter meinte (ohne die Schaltung gesehen zu haben), dass diese kleinen Widerstände in der Regel Opferwiderstände sind, welche bei einem Fehler zuerst Durchbrennen sollen, bevor etwas Höherwertiges in Mitleidenschaft gezogen wird. Im übrigen scheint auch C254 tot zu sein. Zwar keine Durchleitung, aber auch keine Kapazität mehr. R243 ist dafür noch in Takt.

Da scheint wohl etwas das Power Supply Filtering zu überfordern. Können das Spannungsspitzen beim Einschalten sein? Letztlich stellen sich für +/- VCC ja die richtigen Werte ein.
Ingor
Inventar
#11 erstellt: 24. Feb 2019, 14:07
Schlimmer, das können hochfrequente Störungen durch ein defektes Schaltnetztil sein. Das sind auch keine Opferwiderstände, das ist einfach ein Bypass für hovhfrequente Störungen.
mühltaler
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 24. Feb 2019, 16:59
OK, ich denke das übersteigt dann meine Möglichkeiten - ich habe kein Oszilloskop um so etwas messen zu können.

Kann jemand eine Werkstatt im Raum Südhessen empfehlen, die so etwas reparieren kann (gerne auch per PM), oder kann ich mit dem Schadensbild die Endstufe abschreiben?
Poetry2me
Inventar
#13 erstellt: 27. Feb 2019, 10:00
Kann auch sein, dass die eine Endstufe geschwungen hat.
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