Böse-Endstufe recappen

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Hifi74
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 13. Apr 2025, 21:19
Hallo,

bin am überlegen bei meiner Bose-Endstufe aus meinem A4 Bj. 1999 mal die Elkos alle neu zu machen. Ich habe Ausfälle vorne rechts, zuerst war es nur im Winter bei Kälte, aber jetzt fängt es langsam auch bei wärmeren Temperaturen an. Und die Elkos sind ja jetzt allesamt 26 Jahre alt, besser werden die auch nicht, und ich dachte mir, das wäre ne Gelegenheit für ne Runderneuerung.

Ein Blick in die Endstufe zeigt dass zum Glück alles noch Durchsteck-Elkos sind:



Anfang der 2000er wurden diese bei neueren Bose-Endstufen durch SMD ersetzt. Was ja etwas kniffliger zu ersetzen ist.

Jedenfalls, meine eigentliche Frage: sollte ich da für alles Low-ESR-Elkos nehmen, oder reicht es nur die drei großen 2200 uF auf der oberen Platine da im Bild gegen Low-ESR zu ersetzen?

Bose war ja damals schon berüchtigt für die Verwendung billigster Komponenten. Wer weiß was da jetzt drin ist...


- Hifi74
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 13. Apr 2025, 21:45
Es kommt ja immer auf die Funktion in der Schaltung an, ob low-ESR wirklich wichtig ist. Das sind heute insbesondere Schaltnetzteile.

Andererseits ist der Preisunterschied nicht riesig.
Aus meiner Sicht ist die FC-Serie von Panasonic (105°C 1000-5000h) schon ganz ordentlich. Wenn Dir dann ESR wichtig ist, kannst Du die Serien FK- oder FM wählen. Ähnliche Produkte von Kemet oder Nichicon sind ebenfalls okay und kein Vergleich zu dem, was Bose verbaut hatte.
Da kostet ein Elko 2.200µF 50V ca. 2,50 € bis 3,00 €.

Auf dem Photo sehen einige 16V-Elkos nicht mehr gut aus, was auch den Erfahrungen im Forum entspricht.
Empfehlung: alles mit 16V und weniger gegen 25V- oder 35V-Typen 105°C ersetzen - wenn es von den Maßen her passt.

Falls der Kleber bei der altersgemäßen Zersetzung Probleme machen kann, sollte man ihn ersatzlos entfernen. Manche Kleber setzen z.B. Essigsäure frei und fördern so die Korrosion ...


[Beitrag von CarlM. am 13. Apr 2025, 21:47 bearbeitet]
PBienlein
Inventar
#3 erstellt: 14. Apr 2025, 08:14
Hallo zusammen,

bei dem beschriebenen Fehler würde ich eher nach defekten, bzw. kalten Lötstellen Ausschau halten. Defekte Elkos hätte ich da weniger im Blick. Dennoch kann es nicht schaden, die 16V-Elkos alle einmal zu erneuern, wie Carl empfohlen hat.

Gibt es eigentlich auch zusätzlich SMD-Bauteile auf den anderen, hier nicht sichtbaren Platinenseiten? Wenn ja, wären auch an solchen Bauteilen kalte Lötstellen nicht unwahrscheinlich. Dann würde ich gleich im betroffenen Kanal mit Lupe und Lötkolben auf die Suche gehen.

Gruß
PBienlein
Hifi74
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 14. Apr 2025, 11:17
Also, mit "Ausfällen" meinte ich nicht dass der Kanal vorne rechts komplett weg ist. Es ist mehr ein "Kratzen". Die letzten zwei, drei Jahre trat es nur im Winter bei kalten Temperaturen auf, will mal sagen unterhalb von 5 °C Außentemperatur, aber jetzt scheint es so langsam auch bei den momentanen Frühlingstemperaturen zu passieren.

Hab gestern leider nicht mehr geguckt ob die Platinen auf den Rückseiten auch noch mit irgendwelchen Bauteilen bestückt sind. Aber vielleicht baue ich die Endstufe die Tage nochmal aus um genauer hinzusehen.


[Beitrag von Hifi74 am 14. Apr 2025, 11:18 bearbeitet]
PBienlein
Inventar
#5 erstellt: 14. Apr 2025, 14:32
Ich sehe da keinen Widerspruch. Thermisch (durch Hitze oder Kälte) bedingte kalte Lötstellen können genau so ein Kratzen im Signalweg verursachen.

Gruß
PBienlein
Hifi74
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 14. Apr 2025, 15:04
ok verstehe.

Na gut, werd dann demnächst die Endstufe nochmal ausbauen und mir die Lötstellen genauer ansehen.
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