Mosfet - Plagiat?

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CarlM.
Inventar
#1 erstellt: 26. Jun 2018, 23:13
Ich habe in einem Pioneer AV-Receiver eine von fünf Endstufen ersetzen müssen.
Dazu habe ich bei einem fränkischen Unternehmen das Mosfet-Paar IRF540 u. IRF9540 gekauft.
Die Emitterwiderstände habe ich ebenfalls ersetzt. Mouser und Digikey sind ausverkauft.

Nun ist direkt nach dem Einbau das Mosfet-Pärchen defekt (Kurzschluss). Der Emitter-Widerstand ist noch okay. Mir kommt das dubios vor, weil ich alle Bauteile vorher akribisch geprüft hatte und nun ja auch nur die eine Endstufe kaputt gegangen ist. Die anderen vier hängen ja an derselben Spannungsversorgung. Zudem ist die ersetzte Endstufe zu Surround gehörend und quasi ohne Last gewesen.

Meine Bitte an die Kollegen:
1. Gekauft habe ich IRF540N und IRF9540N - also International Rectifier (Infineon).
Original verbaut waren IRF540A(S) und IRF9540A(S). Denkt Ihr, dass der Unterschied zwischen "N" und "A(S)" ursächlich sein kann?
2. Habt Ihr Empfehlungen für andere Quellen?
rummsdikabumms
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 30. Jun 2018, 15:59


[Beitrag von rummsdikabumms am 30. Jun 2018, 16:06 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#3 erstellt: 30. Jun 2018, 16:36

rummsdikabumms (Beitrag #2) schrieb:
Wahrscheinlich ist aber eh noch mehr kaputt.

Danke für die Links. Bevor ich solch etwas schreibe, prüfe ich sehr genau, ob der Grund tatsächlich an den Bauteilen selbst liegt.
Ich habe also zunächst Montagefehler sowie alle Halbleiter, Widerstände und Kondensatoren ausgelötet und geprüft. Die Spannungen sind nach dem Abklemmen dieser einen Endstufe okay. Zudem kann ich den Stromweg, der zum ursprünglichen Schaden führte, genau nachvollziehen (defekte Isolierung an einer Messspitze). Es bleibt wirklich nichts anderes als Ursache als fehlerhafte Mosfets.


[Beitrag von CarlM. am 30. Jun 2018, 16:37 bearbeitet]
AstraCoupe81
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 22. Apr 2020, 16:50
Was kam hier letztlich eigentlich raus?

Ich habe einen defekten VSX-909RDS hier stehen.

SR ist defekt - also beide IRF9540 und IRF540 und wollte diese auch gerade gegen den "N" tauschen.

Leider gibt's im ServiceManual die Verstärkerschaltung nicht. Sollte aber identisch mit dem "D"909S sein.

Müssen es die IRF -"A" sein?

Grüße
Alex
CarlM.
Inventar
#5 erstellt: 22. Apr 2020, 17:33
Auf dem Frontblatt des SM vom VSX-909RDS steht ja ausdrücklich, dass das SM zusammen mit dem des D909S genutzt werden muss.

Zu Deinem Problem:
Ich habe bei AVR diesen Typs häufiger festgestellt, dass eine oder mehrere Zenerdioden auf der Vorverstärker-Platine defekt waren. Dadurch wird dann der Ruhestrom auf "Durchzug" gestellt und die Mosfets sind umgehend wieder defekt. Ob dies beim 909 auch so ist, müsste man prüfen. Es sollten zwei SMD-Z-Dioden mit 6,2 und 8,2V sein (siehe S. 25 SM). Auch sind häufig die Keramikwiderstände die auf den Verbinder-Platinen zwischen den KK montiert sind defekt.

Zur Auswahl der Mosfets: Ich würde bei Mouser oder Digikey in die Auflistung gucken, um die Werte zu vergleichen. Manche Symbole/Zusätze beziehen sich ja "nur" auf die ROHS. Im Zweifel würde ich die Infineon-Version nehmen. Wichtiger scheint mir aber der Lieferant.
AstraCoupe81
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 22. Apr 2020, 19:47
Habe beide SMs da, hab ich auch gelesen, daher konnte ich ja auch messen.

Der zugehörige 50mOhm Widerstand ist auch defekt, das ist richtig. Hab ich auch schon geordert.

Hab von IR die IRFs genommen (sowas haben wir in der Firma im Lager - wird also Mousser o.ä. sein). Sind aber halt die „N“ Typen und im SM stehen eben die „A(S)“ Typen - die gibt es aber nicht mehr.

Daher die Frage ob es einen Unterschied macht, da die Werte sich in der Ampere Zahl unterscheiden.

Danke für deine schnelle Antwort.
Echt super

Grüße
Alex
CarlM.
Inventar
#7 erstellt: 22. Apr 2020, 22:24
Eine Antwort ist nicht so einfach. Die Datenblätter sind ja für alle Typen noch als Download verfügbar. Da würde ich dann vor allem auch die Diiagramme ansehen. Für eine schnelle Übersicht könnte man diese Tabelle verwenden.
Demnach wäre die N-Type leistungsfähiger als die A-Type.
https://alltransisto...rds=0.052&caps=TO220

Ich bin bisher so vorgegangen, dass ich mir den defekten Halbleiter sehr genau angesehen habe, weil auch die Hersteller nicht immer exakt das verbaut haben, was im Manual aufgelistet wird. Zudem bin ich dann bei den Frontkanälen sehr viel "strenger" gewesen als bei den Surround-Kanälen, weil FR und FL ja doch in der Regel die Hauptlast tragen (vor allem wenn man viel Stereo hört).

Sorry, dass ich Dir keine glasklare Antwort geben kann. Vielleicht meldet sich einer der Profis, der häufiger mit dieser Art Mosfet zu hat.
AstraCoupe81
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 23. Apr 2020, 08:46
Danke Danke
Das hilft mir schon alles viel weiter.

Eine Frage hätte ich vorerst noch.

Laut SM sind alle diese Widerstände am Gate der IRF´s vom gleichen Wert mit 47Ohm (macht ja auch Sinn)
R2501,R2521,R2541,R2601,R2621 -> RD1/4PUF470J
R2511,R2531,R2551,R2611,R2631 -> RD1/4PUF470J

An meinem defekten SR Kanal ist R2631 allerdings genau 37Ohm, alle anderen haben die 47Ohm

Also hochohmig oder 0 Ohm (Kurzschluss) könnte ich ja nachvollziehen, hier sieht es aber von den Farbringen her so aus als wäre das schon so original, denn orange steht nunmal für ne "3"

Grüße
Alex
CarlM.
Inventar
#9 erstellt: 23. Apr 2020, 09:22
Dann müsste der nächste Ring aber eine "9" - also weiß - sein, denn 37 Ohm gehört nicht zur Standardreihe.
Da wird sich das Gelb zu Orange verfärbt haben, weil es zu heiß wurde. Das passt dann auch zum gemessenen Wert: kurz vorm Durchschmelzen hat sich das Metall verdickt.
Also auch austauschen.


[Beitrag von CarlM. am 23. Apr 2020, 10:13 bearbeitet]
AstraCoupe81
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 09. Feb 2021, 18:55
Hallo, ich brauche nochmal Hilfe zum Pioneer VSX-909RDS

Mein Pioneer geht erstmal an, blinkt direkt nach dem Einschalten mit „POWER OFF“ und geht direkt wieder aus.
Bis dahin ist er voll bedienbar

Pioneer vsx-909RDS

Evtl. Auch nur eine Einstellung, das er auf ein bestimmtes Signal wartet?

Vorverstärkerplatine, alle Endstufen und 0,05Ohm Widerstände ausgetauscht. Getestet in einem anderen -
Funktioniert!

Was könnte das Problem sein?

Grüße Alex
CarlM.
Inventar
#11 erstellt: 09. Feb 2021, 19:00
Was ist mit den Spannungen auf dem Regulator-Board?

Vielleicht ist ja eine der speziellen Sicherungen (Picofuse) noch defekt?

Manchmal sind es auch die Folienleiter (Flex-Folie als Platinenverbinder. Die würde ich unbedingt prüfen, weil sich die Alubahnen auch lösen und Kurzschlüsse verursachen können.
Bei dieen Geräten unbedingt an das Entladen Siebelkos denken, bevor man etwas macht.
AstraCoupe81
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 09. Feb 2021, 19:10
Danke für die schnelle Amtwort.
Video angesehen?

Welche Pico Fuse? Wo sitzen diese?
Welches Regulator Board?

Da er nur 3 Sekunden an ist, ist es schwierig Spannungen zu messen.
CarlM.
Inventar
#13 erstellt: 09. Feb 2021, 19:37
Video angesehen.

Sicherungen sehen so aus:
https://de.rs-online...htanschluss/5413473/

Im Service Manual sind sie als IC bezeichnet. Man findet sie, wenn man die Suchfunktion des PDF-Readers nutzt. Suche nach IC oder AEK.
https://www.manualsl...neer-Vsx-909rds.html

Beispiel:
909_Reg

Zwei dieser speziellen Sicherungen finden sich ziemlich verborgen unter der Platine am Trafo.
AstraCoupe81
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 09. Feb 2021, 19:46
Oh. Die hab ich echt nicht gesehen.

Da muss ich mal nachsehen

Vielen Dank erstmal
AstraCoupe81
Schaut ab und zu mal vorbei
#15 erstellt: 10. Feb 2021, 02:00
Wäre echt plausibel gewesen. Die beiden habe ich gemessen und sind okay.

Evtl. Gibts ja aber noch ein paar mehr davon, muss mal den Plan durchforsten
CarlM.
Inventar
#16 erstellt: 10. Feb 2021, 02:04
Wie gesagt ...
1. Nutze die Suchfunktion im PDF-Dokument und finde die andere ca. 5 Sicherunegn ... und
2. messe die Spannungen an den Spannungsreglern ...
3. prüfe die Folienleiter.


[Beitrag von CarlM. am 10. Feb 2021, 02:04 bearbeitet]
AstraCoupe81
Schaut ab und zu mal vorbei
#17 erstellt: 10. Feb 2021, 02:31
Ja genau, mach ich morgen mal.

Folienleiter sind gecheckt / getauscht.
Die Sicherungen such ich raus. Spannungsregler wären die nächsten Verdächtigen gewesen.
AstraCoupe81
Schaut ab und zu mal vorbei
#18 erstellt: 11. Feb 2021, 01:14
Ich bin (k)ein Stück weiter.

Alle Spannungen sind da, (natürlich nur solange er an ist)
5V 12v 14v 15v 28v ( Plus und Minus) / an den Endstufen ca. 92V

Sicherungen sind somit klar (aber auch alle gemessen die ich finden konnte)
Folienleiter sind gecheckt.

So wie sich das für mich anhört, schaltet nur das Einschaltrelais, aber nicht die Ausgangsrelais.
Also aus irgend einem Grund schaltet er die Ausgänge nicht frei, sondern geht wieder aus.


[Beitrag von AstraCoupe81 am 11. Feb 2021, 01:19 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#19 erstellt: 11. Feb 2021, 01:34
Naja ... Du bist schon ein Stück weiter.

Da ja alles im anderen Gerät funktioniert hat, sollte der Fehler ja auf den nicht versetzten Platinen liegen.

Es verbleiben zunächst noch die Spannungen, die nicht auf dem Regualtor-Board zu finden sind und direkt vom Netzteil kommen.
Dass wären - wenn ich mich recht erinnen - +VH und -VH.

Man kann auch versuchen, den Ruhestrom ohne Messung (die ja aktuell nicht möglich ist) zu senken. Dazu würde ich im ausgeschalteten Zustand die Potis alle auf 9:00 stellen. Mach' vorher ein Photo, damit Du weisst wie sie standen.


[Beitrag von CarlM. am 11. Feb 2021, 01:34 bearbeitet]
AstraCoupe81
Schaut ab und zu mal vorbei
#20 erstellt: 13. Feb 2021, 13:44
Ich weiß leider nicht wie hoch VH und VL sein müssen. Das kann ich nicht finden.
Bzw. Welche Spannung an dem 5W Lastwiderständen an den Endstufen sein sein müssen.

Andere Frage noch. Wer oder was schaltet die Ausgangsrelais frei, da das ja nicht passiert ist ja interessant wo die Freischaltung herkommt.
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