Consumer Electronic - Warum eigentlich keine währungsbezogene Dollar / Euro Umrechnung?

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darkvader_de
Inventar
#1 erstellt: 07. Feb 2012, 12:11
Immer wieder kommt ja das Thema „In USA ist Elektronik viel billiger“ auf – und das Verlangen nach einer direkten Umrechnung der Preise gemäß des Dollarkurses. Auch wenn das im ersten Moment eine Berechtigte Forderung sein mag, so möchte ich hier einmal darlegen, warum das nicht passieren wird, wir aber trotzdem nicht „abgezockt“ werden. In ein Preisfindungsmodell fallen viele Details rein, und wenn auch viele der Punkte eher klein und nichtig erscheinen mögen, so spielen Sie doch ins große Ganze am Ende.

Gerne würde ich es mit einem Satz erklären, das wird aber nicht gehen, also wenn Euch das Thema interessiert, dann müßt ihr was lesen :-).

MehrwertSteuer
Der einfachste Punkt – Amerikanische UVPs werden immer ohne Steuer angegeben, die Deutschen enthalten die gesetzlich vorgeschriebene Mehrwertsteuer von 19%. Nehmen wir (7.2.2012) mal als Beispiel den Samsung 55d8090 – UVP in Deutschland 2.600,- €. In USA 3.500 USD. Die einfache Mathematische Umrechnung zum heutigen Kurs: 2665,- €. Damit haben wir hier sogar ein Beispiel bei dem die UVP in Deutschland günstiger ist – also suchen wir uns ein anderes :-). Schnappen wir uns den Sony 60“ NX 720 / 725. In Deutschland: 3.500,- €. In USA. 3.500 Dollar – also die gewöhnliche „Dollar gleich Euro“ Umrechnung. Wenn man das jetzt einfach in Euro transferiert, dann hat man Deutschland 3.500,- € zu USA: 2.665,- €, also tatsächlich über 800,- € weniger. Allerdings machen wir hier genau den Fehler – wir vergleichen Brutto(Deutschland) mit Netto (USA). Da in der USA die Steuern Bundesländer (Staaten) Sache sind, sind diese uneinheitlich, außerdem hat der Hersteller nichts davon, der faire Vergleich ist also der Brutto Vergleich. Also rechnen wir dem Deutschen Preis mal die Mehrwertsteuer raus und kommen noch auf 2.940,- € - Sind also nach aktuellem Dollar Stand noch ca. 280,- € weniger – was 10% sind. Und warum sind auch diese 10% keine Abzocke?

Marge Handel
Der Händler muß ja auch von was leben. Insofern landen die 280,- ja auch nicht komplett beim Hersteller, sondern die werden aufgeteilt. Und damit müssen dann alle an der Kette Beteiligten die Kosten decken und den Lebensunterhalt bestreiten.

Nebenkosten
Und da kommen wir zu einem großen Unterschied zwischen Deutschland und USA: Die Nebenkosten.
Erstes Beispiel: Strom. Stom kostet in USA 8 Cent – also etwa ein Drittel von hier (http://en.wikipedia.org/wiki/Electricity_pricing#Price_comparison). Sicherlich mag das für einen „Privatmensch“ keinen großen Unterschied ergeben – aber nehmen wir doch mal rechnerisch an, der Laden hat 100 Fernseher, jeder verbraucht im Schnitt 200 Watt. Dann haben wir einen Jahresverbrauch von ca. 52.000 Kw/h – macht also Jährliche Energiekosten von 4160,- €. In Deutschland muß der selbe Laden im Jahr 10.000,- € mehr aufbringen – also 1.000,- im Monat. Und zwar nur für den Strom, den die Laufenden Geräte brauchen. Jetzt überlegt mal weiter, das es ja noch viel mehr gibt was in so einem Laden Strom braucht – Beleuchtung, Kassen, Klima, Belüftung usw. usw.
Weiteres Beispiel: Benzin – auch hier ein deutlicher Kostenunterschied. Jetzt kommt natürlich gerne das Gegenargument, das die Transportwege dafür länger sind. Das ist zwar richtig, aber zum einen hat auch Deutschland keine eigenen Werke, zum anderen fällt das in der Gesamtlogistikkette kaum ins Gewicht. Die LCD Panels kommen sowieso von ganz weit weg. Ob man die dann per Schiff ein paar Tage länger transportiert, oder aber Massentransportmöglichkeiten wie den Zug nutzt mit dem Volumen gemacht werden kann ist dann „Geschmackssache“ – in Deutschland / Europa hat man fast nur die Option des Strassenverkehrs – und das ist die teuerste Variante des Transports, da ja auch noch die Maut obendrauf kommt. Und auch hier wieder die Nebenkosten der Zulieferer – auch eine Spedition braucht zum Beispiel Strom.

Marktfragmentierung / Marktgröße
Volumen schafft günstige Stückkosten. Das war schon immer so. Die USA hat nun über 300 Millionen Einwohner, Deutschland nur 80 Millionen. Also müssen die Kosten, die aus dem nächsten Punkt entstehen auf weniger Geräte umgerechnet werden.
Auch Länderspezifische Regelungen müssen berücksichtig werden. Müssen die Geräte zum Beispiel Tests für den deutschen Markt Durchlaufen? Gibt es Einfuhrzölle? Wer kümmert sich um Länderübergreifende Logistic: Einfuhr / Ausfuhr. All das ist ein Europäisches Thema – und ja, es ist einfacher und überschaubarer geworden – aber am Ende ist die Kette der beteiligten einfach länger und damit teurer.

Länderspezifischer overhead
Die USA kann man mit einem Büro abhandeln – in Europa haben die meisten Länder eigene Büros. Das macht natürlich Sinn, führt aber dazu, das auch in allen diesen Ländern der Overhead bezahlt werden muß. Plakativ gesagt: In der USA muß die Empfangsdame von 300 Millionen potentiellen Kunden mitbezahlt werden, in Deutschland von 80 Millionen. Also muß jeder Deutsche das dreifache in den Top tun. Und auch hier wieder – die Nebenkosten.

Lokalisierung
Erneut Kosten die auf die Geräte umgelegt werden müssen. Auch wieder im ersten Blick keine Millionenbeträge. Aber auch das läppert sich. Angefangen davon, das die Handbücher übersetzt werden müssen, die eventuellen technischen Spezifikationen (Stromstecker) berücksichtigt werden müssen über die Pflege der Webseite, das Erstellen von Marketing Materialien. All das muß in die Kostenkalkulation. Und es geht weiter. Das Handbuch eines Europäischen Samsung Tvs wiegt 300g und hat 4 Sprachen. In den USA kommt man mit zwei Sprachen aus – also reden wir noch von 150 Gramm. Das mal auf 100.000 TVs hochgerechnet bedeutet auf einmal 15 Tonnen Papier die nicht bedruckt und nicht transportiert werden müssen.

Dollarkurs
Die meisten großen Unternehmen rechnen Intern in Dollar. Wenn also Samsung USA bei Samsung Korea Geräte kauft um diese zu importieren, dann wird das in Dollar abgerechnet. Samsung USA ist dabei vollkommen egal was der Dollarkurs macht – Aber Samsung Deutschland rechnet auch in Dollar mit der Konzernzentrale ab. Demzufolge müssen natürlich Währungsschwankungen berücksichtigt werden, und ein entsprechender Puffer vorgehalten werden, damit nicht regelmäßig die Preise angepasst werden müßten.

Service / Garantie
Servicepartner müssen geschult werden – auch das ist nicht so Trivial wie es im ersten Moment klingt. In USA kann das mit identischen Materialien passieren, in Europa muß auch das wieder Lokalisiert werden. Und auch hier gilt – der Servicepartner muß sich und seine höheren Nebenkosten (Strom, Benzin) refinanzieren. Das sind Kosten die Samsung natürlich in die Kalkulation miteinbeziehen muß. Auch ein weiterer Unterschied: In Deutschland gibt zum Beispiel Samsung 24 Monate Garantie – in USA nur 12. Demzufolge fällt der Garantieanteil pro verkauftem Gerät in USA natürlich geringer aus als hier.

Kaufkraft / Lebenshaltungskosten:
Das ist natürlich ein hochkomplexer Punkt, gerade mit den ganzen Sozialabgaben, Steuern und ähnliches. Ein guter Anhaltspunkt aber sind Mindestlöhne, die diese Löhne ja erschaffen werden, um ein „auskommen“ zu ermöglichen. Daher werden dort alle Umfeldfaktoren miteinbezogen. In USA liegen die Mindestlöhne bei 7,25 Dollar ( Also ca. 5,50€). In Deutschland sind die Löhne Branchenspezifisch, aber mir ist keiner bekannt, der unter 6,50 € liegt (Sicherheitsdienstleistungen) die meisten bewegen sich zwischen 7 und 8. Klar kann man auch hier wieder argumentieren, das da Lobbyarbeit mit reinspielt. Vielleicht noch ein anderer Wert: Die Armutsgrenze. In den USA wird eine 4 Köpfige Familie mit weniger als 22.314 Dollar als Arm anerkannt. Damit reden wir von einem monatlichen pro Kopf Einkommen von 464 Dollar. In Deutschland bei 760,- €. Und dabei hätte die Politik natürlich ein Interesse daran, diesen Wert möglichst klein zu halten.
Und dann hätten wir noch das durchschnittliche Haushaltseinkommen. In USA 49.550 Dollar http://www.tagesschau.de/ausland/armut160.html, in Deutschland 42.500 € http://haetten-sie-g...rchschnittliche.html - also in USA ca. 10% geringer.


Wie man sieht, ist dieses Thema hochkomplex, und für Leute außerhalb des Systems sicherlich schwer zu greifen. Selbst wenn man Systemnah arbeitet wird man immer wieder davon Überrascht, an welcher Stelle unerwartet und vor allem auch deutlich höher als Erwartete Kosten entstehen. Auch wurden in der Betrachtung jetzt noch keine Punkte wie „Eroberung von marktanteilen“ „Imagebildung“ oder „Marketing“ berücksichtigt – was auch wieder zu Kosten führt. In den USA: ein TV Spot. In Europa: da brauche ich den in 4 verschiedenen Sprachen um dieselbe Menge an Kunden zu erreichen. Natürlich kann man sich weiterhin ärgern, das die CE in USA günstiger angeboten wird – ich hoffe nur, das diese Punkte Euch ein wenig deutlich gemacht haben, das es Marktpolitische Zwänge gibt, warum Produkte auf unterschiedlichen Märkten unterschiedlich positioniert werden (müssen), und das es keine „Abzocke“ ist.


[Beitrag von darkvader_de am 07. Feb 2012, 12:30 bearbeitet]
anon123
Inventar
#2 erstellt: 07. Feb 2012, 12:23
Hallo,

sehr schöner und sehr nötiger Beitrag. Prima.

Vielen Dank.
cr
Inventar
#3 erstellt: 07. Feb 2012, 16:11
Alles möcht ich dennoch nicht unkommentiert stehen lassen.



• Marktfragmentierung / Marktgröße
Volumen schafft günstige Stückkosten. Das war schon immer so. Die USA hat nun über 300 Millionen Einwohner, Deutschland nur 80 Millionen. Also müssen die Kosten, die aus dem nächsten Punkt entstehen auf weniger Geräte umgerechnet werden.
All das ist ein Europäisches Thema – und ja, es ist einfacher und überschaubarer geworden – aber am Ende ist die Kette der beteiligten einfach länger und damit teurer.


1. Das trifft aber nicht auf einen europaweiten Onlineversand zu. Warum hier dennoch oft Phantasie-Umrechnungskurse bestehen, kann man nicht erklären. Auch nicht, warum Waren aus dem EU-Land UK versandt oft massiv billiger sind.

2.
Auch Länderspezifische Regelungen müssen berücksichtig werden. Müssen die Geräte zum Beispiel Tests für den deutschen Markt Durchlaufen? Gibt es Einfuhrzölle? Wer kümmert sich um Länderübergreifende Logistic:


Nicht in den USA erzeugte Waren müssen dort ähnliche Importprozesse durchlaufen wie beim Import in die EU. Daher entstehen in beiden Fällen Kosten.

3. Ein ähnliches Problem besteht ja auch im Verhältnis Schweiz/EU. Anlässlich des Euro-Absturzes gab es viele Diskussionen, warum die Preise nicht sinken. Hier stellte sich dann bei genauerer Betrachtung heraus, dass in vielen Fällen die Preise weiterhin hoch gehalten wurden, während der rechnerische Aufschlag wegen Zusatzkosten im Vergleich zu den Europreisen eher bescheiden war. So mußten zB Ferrero, Mars und einige andere erst durch Boykott ihrer Waren in großen Handelsketten bezwungen werden. Einige Wochen gab es dann eben kein Mars, keine Kindermilchschnitte, keinen Uncle Bens Reis, aber dafür im Regal jeweils einen Zettel, dass dieses Waren boykottiert werden, weil Währungsgewinne nicht weitergegebenwerden. Anders geht es wohl nicht.

FAZIT: Vielfach sind Preise nicht durch unterschiedliches Kostenniveau des Vertriebes erklärbar, sondern durch künstliches Hochhalten aufgrund monopolartiger Strukturen. Hier hilft nur der Druck durch private und kommerzielle Parallelimporte, allerdings werden ja Parallelimorte teils durch dubiose, konsumentenunfreundliche Gesetze erschwert oder verhindert.
Ein typ. Beispiel ist im übrigen Accuphase. Die Differenz zw. Japan und EU kann niemand erklären, außer durch Marktmacht.


[Beitrag von cr am 07. Feb 2012, 16:12 bearbeitet]
darkvader_de
Inventar
#4 erstellt: 07. Feb 2012, 18:49

cr schrieb:
Alles möcht ich dennoch nicht unkommentiert stehen lassen.

1. Das trifft aber nicht auf einen europaweiten Onlineversand zu. Warum hier dennoch oft Phantasie-Umrechnungskurse bestehen, kann man nicht erklären. Auch nicht, warum Waren aus dem EU-Land UK versandt oft massiv billiger sind.


Korrekt - ich wollte mich jetzt aber nicht auf das Ganze EUropamodell beziehen, da es dann noch komplizierter wird. Generell ist aber gerade für unterschiedliche Preise in Europa das mit ausschlaggebendste Argument die Kaufkraft und damit meine ich explizit nicht nur doe Löhne. In einem Land mit hohen Löhnen, wo aber der Großteil schon von den Lebenshaltungskosten aufgefressen wird (UK zum Beispiel) bleibt halt nicht mehr viel Geld für "Hobbies".



cr schrieb:

Nicht in den USA erzeugte Waren müssen dort ähnliche Importprozesse durchlaufen wie beim Import in die EU. Daher entstehen in beiden Fällen Kosten.


Korrekt - was ich damit aber wieder verdeutlichen wollte ist: a) in den USA macht man das einmal für 300 Millionen Kunden - in Europa muß für dieselbe Menge an Kunden mehrere Offices mitarbeiten - also erhöte Stückkosten und b) Ich vermute mal das zum Beispiel Samsung auch viele Produkte (TVs) in der USA fertig - damit müssen nur einmalig die Panels aus Korea importiert werden. Danach ist alles Grenzenlos. In Europa müssen erst die Panels importiert werden - die werden dann in Ungarn zusammengeschraubt - und müssen dann noch in die anderen Europäischen Regionen exportiert werden.



cr schrieb:

3. Ein ähnliches Problem besteht ja auch im Verhältnis Schweiz/EU. Anlässlich des Euro-Absturzes gab es viele Diskussionen, warum die Preise nicht sinken. Hier stellte sich dann bei genauerer Betrachtung heraus, dass in vielen Fällen die Preise weiterhin hoch gehalten wurden, während der rechnerische Aufschlag wegen Zusatzkosten im Vergleich zu den Europreisen eher bescheiden war. So mußten zB Ferrero, Mars und einige andere erst durch Boykott ihrer Waren in großen Handelsketten bezwungen werden. Einige Wochen gab es dann eben kein Mars, keine Kindermilchschnitte, keinen Uncle Bens Reis, aber dafür im Regal jeweils einen Zettel, dass dieses Waren boykottiert werden, weil Währungsgewinne nicht weitergegebenwerden. Anders geht es wohl nicht.


Ich weiß zwar nciht, wer von den Herstellern in der Schweiz produziert - aber da ein Absturz des Euros zum Franken ja nicht dafür sorgt das die Kostenstruktur innerhalb der Schweiz sich ändert. Und bei einem Schokoriegel sind die Herstellungskosten der kleinste Teil. Gerade bei Markenwaren wie Uncle Bens oder Ferrero geht der Großteil ins Marketing - und die Zeitungsanzeige in der Schweiz ist ja nicht billiger geworden.
cr
Inventar
#5 erstellt: 07. Feb 2012, 19:33

Ich weiß zwar nciht, wer von den Herstellern in der Schweiz produziert - aber da ein Absturz des Euros zum Franken ja nicht dafür sorgt das die Kostenstruktur innerhalb der Schweiz sich ändert. Und bei einem Schokoriegel sind die Herstellungskosten der kleinste Teil. Gerade bei Markenwaren wie Uncle Bens oder Ferrero geht der Großteil ins Marketing - und die Zeitungsanzeige in der Schweiz ist ja nicht billiger geworden.


Es geht um die Hersteller, die nicht in der Schweiz sind und deren Waren.

Wenn der Franken um 30% steigt, dann bekommen die (fast) um 30% mehr für ihre Waren.
Somit bekommt zB F. für seine Zuckerlutscher denselben Frankenbetrag (weil sie über eine Schweizer Niederlassung fakturieren, die allerdings nur geringe Aufwendungen hat). Nach Abzug der Aufwendungen bleibt derselbe Frankenbetrag X über, der an die Konzernmutter geht. Wenn man den dann wechselt, sind es um fast (je nach Höhe der Fixkosten) 30% mehr!

Wenn der Wechselkurs steigt, werden ausländische Importe billiger, nur wird das gerne auf die lange Bank geschoben. Fällt der Wechselkurs, wird immer alles sofort teuerer (sieht man ja auch beim Benzin).
Die meisten Importlebensmittel sind in der Schweiz nun 20% billiger, und diverse Zuckerlutscherhersteller wurden einige Wochen boykottiert, bis sie klein beigegeben haben. Die Leute haben gerne auf die Zuckerlutscher der Marke Y verzichtet, um den Hersteller zu ärgern.


Fakt: Noch im Jahr 2002 habe ich für HiFi-Geräte/PCs in der Schweiz um 30% mehr gezahlt. Inzwischen bekommt man sie dank online-Shops oft um fast 10% billiger, und das zum aktuellen Wechselkurs (10% billiger wegen der MWST-Differenz).
Große Unterschiede über den Wechselkurs hinaus sind selten aufgrund der zusätzlichen Vertriebskosten gerechtfertigt, sondern immer Ausdruck eines monopolistischen, zu wenig geöffneten Marktes.
Würde zB der kommerzielle Paralleimport gewisser Edelhifimarken nicht verboten, wären die Preise rasch auf ähnlichem Niveau wie in Japan/Hongkong zzgl. MWST-Differenz, Transportkosten im großen Maßstab (gering) und einer kleinen Händlermarge. Das wäre aber sicher nicht der 2-fache Preis und mehr!

Ich bin daher sehr wohl der Meinung, dass die Konsumenten in vielen Bereichen beinhart abgezockt werden bei Importprodukten!

Importrestriktionen waren im übrigen auch bei Autos trotz EU-Binnenmarkt lange Zeit noch üblich. Soweit ich mich erinnere, waren erst Klagen nötig, dass der Autohersteller xy zB einem Österreicher das Auto im Ausland verkaufte, wo es billiger war (es gab genug Fälle, wo versucht wurde, den Verkauf zu verweigern).

Auch bei CDs kam es erst mit dem Online-Versand zu Preisangleichungen. Für Import-CDs wurden lange Phantasiepreise in den Läden verlangt. Ich weiß noch wie teuer Telarc-CDs Ende der 80er waren (trotz Dollar-Verfalls!), bis ein paar Händler mit Parallelimporten begannen. Telarc-CDs kosteten vielleicht 12 Dollar, was 20 DM entsprochen hätte, verlangt wurden aber 40! Dann kosteten sie plötzlich 25 und weniger.


[Beitrag von cr am 07. Feb 2012, 19:45 bearbeitet]
darkvader_de
Inventar
#6 erstellt: 08. Feb 2012, 17:51

cr schrieb:

Wenn der Franken um 30% steigt, dann bekommen die (fast) um 30% mehr für ihre Waren.
Somit bekommt zB F. für seine Zuckerlutscher denselben Frankenbetrag (weil sie über eine Schweizer Niederlassung fakturieren, die allerdings nur geringe Aufwendungen hat). Nach Abzug der Aufwendungen bleibt derselbe Frankenbetrag X über, der an die Konzernmutter geht. Wenn man den dann wechselt, sind es um fast (je nach Höhe der Fixkosten) 30% mehr!


Das die Hersteller 30% mehr für Ihre Waren bekommen heißt aber nicht, das Sie die Preise um 30% senken können. Das ist ein schnell gemachter Trugschluß, denn:

Ein Schokoriegel kostet 1 Franken - nach heutigem Kurs 0,826 €. Davon landet schonmal nur noch 0,925 Franken in der Ladenkasse - der Rest ist Mehrwertstsuer. Der stationäre Handel macht 30% Marge - also landet davon nur noch 0,71 Franken beim Hersteller. Nehmen wir mal deine Schweizer Neiderlassung, dann braucht die 10% fürs Marketing in der Schweiz (Bei MArkenprodukten eher noch mehr) - und natürlich auch noch ein paar Overheadkosten - also ziehen wir nochmal insgesamt 15% ab. Dann bleiben 0,62 Franken für den Hersteller in Europa, was dann 0,51 cent sind.

Wenn wir jetzt davon ausgehen, dass der Franken um 30% steigt (also einen fiktiven Kurs von 1 Franke ist 1,07 € annehmen) - und der Hersteller auch weiterhin 0,51 cent pro Riegel haben will, dann kann er Ihn für 0,54 Franken anbieten. 15% Drauf (denn die Schweizer Kosten ändern sich nicht), 30% drauf (denn die Händlerkosten ändern sich nicht) 8% drauf (denn die Mehrwertsteuer ändert sich nicht) - und wir sind noch bei 0,88 Franken - also weit von den ursprünglich erhofften 30% entfernt.

Und je komplexer ein produkt ist, umso länger wird diese Kette - und umso weniger wirken sich Währungsschwankungen aus.

Dazu kommt: Mit einer 30% Senkung hätte sich der Hersteller jegliche Reserven genommen, falls die Währung sich mal wieder anders entwickelt - und mal ganz ehrlich, soll man im Supermarkt jetzt auch LED Säulen einführen wie bei den Tankstellen um minütliche Schokoriegelpreise abfragen zu können?

Und mal ganz ehrlich - wie oft kommen Schwankungen um 30% vor? Jetzt setz oben in die Rechnung mal 10% ein, was deutlich näher am "täglichen Wechselgeschäft" ist - da ändert sich am Endpreis kaum noch was.
cr
Inventar
#7 erstellt: 08. Feb 2012, 20:59
Wenn der Overhead 15% ausmacht, hat der Hersteller ein Problem und wird wohl abschlanken müssen oder Marktanteile verlieren.
Mit irgendwelchen Overheads kann ich jede Preissenkung wegargumentieren.
Was dazu führt, ist, dass die die Leute, soweit möglich, ihr Zeug in Konstanz, Bregenz und sonstwo kaufen.
Da die Leute sowieso vor allem deutsches TV schauen, ist nicht mehr viel Marketing im Schweizer TV nötig, würde ich mal sagen. Auch ohne Werbung im Schweizer TV, wird man noch genug mit Markenproduktwerbung belästigt.

Jedenfalls sind viele Markenprodukte um weit mehr als 12% billiger geworden, nachdem Druck gemacht wurde. Keine Handelskette in der Schweiz kann es sich dank Aldi und Lidl und Internet und Grenznähe mehr leisten, die Hersteller nicht zur Weitergabe von Währungsgewinnen zu zwingen. Gottseidank!
Wo dieser Druck nicht besteht, gibts eh nach wie vor die Mondpreise bei Importwaren.

Pharmaprodukte sind ein gues Beispiel, bekommt man in D um die Hälfte. Würde man den (Re)Import nicht verhindern, würde es anders ausschauen. Jeder der kann, kauft Pharmaprodukte im Ausland.


[Beitrag von cr am 08. Feb 2012, 21:02 bearbeitet]
darkvader_de
Inventar
#8 erstellt: 08. Feb 2012, 21:18

cr schrieb:
Wenn der Overhead 15% ausmacht, hat der Hersteller ein Problem und wird wohl abschlanken müssen oder Marktanteile verlieren.


Ich schrieb Marketing plus Overhead 15%. Und ein Markenprodukt ist nun mal nur Aufgrund des Marketings ein Marketingprodukt.
cr
Inventar
#9 erstellt: 08. Feb 2012, 23:40
das ist die einzige Antwort:

Erfolgreicher Kampf gegen marktmächtige renitente Lieferanten
Die Anerkennung dieser Tatsache ermöglichte es Coop, Produkte von marktmächtigen renitenten Lieferanten, die sich weigerten, ihre Währungsgewinne an die Konsumenten weiterzugeben, vorübergehend aus dem Sortiment zu nehmen. Dies wäre in der Vergangenheit aufgrund des Risikos von Reaktionen seitens der Wettbewerbsbehörde nicht möglich gewesen. Mit selektiven Auslistungen hat Coop ein starkes Signal im Markt gesetzt, das zahlreiche multinationale Hersteller zum Einlenken bewegte. Davon profitiert haben – neben den Kunden – auch unsere Mitbewerber. Coop versteht jedoch die Auslistungen als Mittel der letzten Wahl, das nur dann zur Anwendung gelangen soll, wenn vorgängig sämtliche Verhandlungsoptionen ausgeschöpft wurden.

http://www.dievolkswirtschaft.ch/editions/201111/Peritz.html

Inzwischen akzeptieren eben die Leute - auch dank Internet-Preisvergleiche - große Preisunterschiede zwischen In- und Ausland nicht mehr, und zwar auf Basis aktueller Wechselkurse.
Entweder steigen die Markenartikler von ihrem hohen Roß oder sie werden es anderweitig büßen und ausgelistet/nicht mehr gekauft.
darkvader_de
Inventar
#10 erstellt: 09. Feb 2012, 08:42
Nur der Vollständigkeithalber ein weiteres Zitat aus deinem verlinkten Artikel:

"So erfreulich die Preisabschläge aus Sicht der Konsumenten auch sind, sie haben auch ihre Schattenseiten. Insbesondere hat der Verlust von Umsatz (preis- und mengenbedingt) im gesamten Detailhandel negative Auswirkungen auf die Beschäftigung. Diese werden erst verzögert spürbar werden. Der Schweizer Detailhandel wird aber auch in Zukunft in den Bereichen Personal, Logistik, Infrastruktur, Mieten usw. signifikante Kostennachteile gegenüber ausländischen Konkurrenten aufweisen. Eine vollständige Preisnivellierung gegenüber dem Ausland ist aus Coop-Sicht deshalb nicht realistisch. Die Preisdifferenz zum ausländischen Detailhandel sollten sich aber mittelfristig auf maximal 20% einpendeln."

Und nochmal: Die Kursentwikclung des Franken ist eine Sonderstellung, die so nur in ganz seltenen Konstellationen vorkommt. Mann kann immer spezifische Beispiele finden, warum ein Modell nicht 100% passt - und das hier ist halt so eines.
cr
Inventar
#11 erstellt: 09. Feb 2012, 12:49
Der Dollarabsturz zum Euro war nicht minder heftig. Und auch nicht das erste Mal.
Das kommt schon öfters vor. Oder der Absturz der Skandinavier und Franzosen in den 70ern zur DM....
darkvader_de
Inventar
#12 erstellt: 09. Feb 2012, 13:51

cr schrieb:
Der Dollarabsturz zum Euro war nicht minder heftig. Und auch nicht das erste Mal.


Der Dollarkurs hat sich gemittelt auf einem deutlich behäbigeren Level Entwickelt - nochmal: Die Schweizer Franken Entwicklung war in der Heftigkeit, der Kürze der Zeit und auch der Konsequenz ein sehr extremes Beispiel.


CE Elektronik hat einfach keine Tagespreise. Und vor allem hat CE Elektronik im Normalfall NIEMALS eine Preiserhöhung - damit müssen einfach Puffer vorhanden sein.


cr schrieb:

Das kommt schon öfters vor. Oder der Absturz der Skandinavier und Franzosen in den 70ern zur DM....


Na - wenn du schon in die 70er zurückgehen mußt um vergleichbare Situationen zu finden dann bestätigt mich das ja, das wir hier von einem Sonderfall reden :-).

Ich denke auch, da müssen wir dann jetzt nicht weiter drauf rumreten - Währungsschwankungen gibt es immer, aber das daraus resultierende Potential beim Endpreis ist deutlich kleiner als das die reine Schwankung im ersten Moment indiziert. Und das eben umso geringer, umso mehr andere Faktoren mit reinspielen - Mit dem Deutschen mehrwertsteuersatz von 19% sähe die Rechnung zum Beispiel noch schlechter aus.
babydoll32
Inventar
#13 erstellt: 16. Feb 2012, 14:12
Sehr schöner Beitrag.

(Für meine Brieftasche allerdings weniger schön aber jetzt bin ich aufgeklärt )


[Beitrag von babydoll32 am 16. Feb 2012, 14:16 bearbeitet]
drSeehas
Inventar
#14 erstellt: 22. Feb 2012, 16:27

darkvader_de schrieb:
... a) in den USA macht man das einmal für 300 Millionen Kunden - in Europa muß für dieselbe Menge an Kunden mehrere Offices mitarbeiten - also erhöte Stückkosten und b) Ich vermute mal das zum Beispiel Samsung auch viele Produkte (TVs) in der USA fertig - damit müssen nur einmalig die Panels aus Korea importiert werden. Danach ist alles Grenzenlos. In Europa müssen erst die Panels importiert werden - die werden dann in Ungarn zusammengeschraubt - und müssen dann noch in die anderen Europäischen Regionen exportiert werden...

Innerhalb der EU (und Ungarn gehört zur EU) wird nichts mehr "exportiert".
Auch beim Import reicht es einmal für die ganze EU.
darkvader_de
Inventar
#15 erstellt: 22. Feb 2012, 17:11

drSeehas schrieb:

Auch beim Import reicht es einmal für die ganze EU.


Jip, aber die EU umfasst nicht ganz Europa.

Unabhängig davon hätte man evtl. ein anderes Wort finden können - damit wollte ich ausdrücken, das die TVs von Ungarn erst an Samsung Deutschland verkauft werden bevor Sie auf dem Deutschen Markt landen - oder an Samsung UK - oder an Samsung Frankreich. In den USA werden sie von Samsung USA produziert und verkauft - es fehlt also eine Station in der Kette.
cr
Inventar
#16 erstellt: 23. Feb 2012, 06:01
Das Problem kann nur durch Freigabe von Parallelimporten gelöst werden. Wenn ein Händler eine Palette von Geräten in dem Land kaufen kann, wo er will, dann hört sich die Preis-Hochhalterei bald auf.
Ende.
In Wirklichkeit steuert man aber in die Richtung, dass selbst Privatimporte verhindert werden sollen, wenn es nach der weltweiten Industrielobby geht.
So eine Art Globalisierung auf der Einbahnstrasse. Produziert werden darf dort, wo es nichts kostet, gekauft werden muss dort, wo es der Hersteller gerne möchte.
darkvader_de
Inventar
#17 erstellt: 23. Feb 2012, 10:38

cr schrieb:
Das Problem kann nur durch Freigabe von Parallelimporten gelöst werden. Wenn ein Händler eine Palette von Geräten in dem Land kaufen kann, wo er will, dann hört sich die Preis-Hochhalterei bald auf.


Klar - dann würde es aber auch ganz schnell aufhören, das es noch irgendwelche Lokalisierungen gibt. Wenn ein Unternehmen seine Kosten nicht mehr einspielen kann, warum sollte es einen Markt spezifiziert bedienen?

Und nur mal so - auch am verkauf hängen Arbeitsplätze. Samsung zum Beispiel hat in Deutschland mehrere Tausend beschäftigte.

Klar ist es immer doof zu sagen "Ich zahle mehr, dafür weiß ich, das es in Deutschland Arbeitsplätze unterstützt" - aber am Ende ist es halt so. Bei Parallelimporten nicht mehr. Entwicklung und Produktion ist hier eh nicht - wenn Marketing und Sales auch noch eingestellt wird - was bleibt dann noch?
cr
Inventar
#18 erstellt: 23. Feb 2012, 17:42

Und nur mal so - auch am verkauf hängen Arbeitsplätze. Samsung zum Beispiel hat in Deutschland mehrere Tausend beschäftigte.


Unter diesem Aspekt hätte man auch die Kohleförderung in D nicht aufgeben dürfen, hätte keine Stahlwerke schließen dürfen etc.
Telekom nicht privatisieren....

Sondern einfach immer weiter volle Länge unproduktive Arbeitsplätze staatlich zahlen, die Grenzen dicht halten (damit kein Stahl importiert wird) etc.
Und wenn es weiter spinnt, hätte man auch die Kutschen nie durch Autos ersetzen dürfen, auch da gingen viele Arbeitsplätze verloren, oder die Felder mit Traktoren statt mit Ochsen pflügen........
darkvader_de
Inventar
#19 erstellt: 23. Feb 2012, 18:12

cr schrieb:

Und nur mal so - auch am verkauf hängen Arbeitsplätze. Samsung zum Beispiel hat in Deutschland mehrere Tausend beschäftigte.


Unter diesem Aspekt hätte man auch die Kohleförderung in D nicht aufgeben dürfen, hätte keine Stahlwerke schließen dürfen etc.
Telekom nicht privatisieren....

Sondern einfach immer weiter volle Länge unproduktive Arbeitsplätze staatlich zahlen, die Grenzen dicht halten (damit kein Stahl importiert wird) etc.
Und wenn es weiter spinnt, hätte man auch die Kutschen nie durch Autos ersetzen dürfen, auch da gingen viele Arbeitsplätze verloren, oder die Felder mit Traktoren statt mit Ochsen pflügen........



Äpfel, wunderschöne Äpferl - und Birnen hätten wir dann auch noch.

Ernsthaft, staatlich subventionierte Aktivitäten taugen als vergleich ja schonmal gar nicht - wir sind uns glaube ich alle einig, das die Kohleförderung rein politisch motiviert war - ABER: da zahlte sowieso der Staat (also wir) - entweder über die Subvention oder eben über Arbeitslosigkeit. Und wo zahlt bei Samsung der Staat?

Und bei Kutschen durch Autos bzw. Traktoren statt Ochsen, da wahr wohl das Problem der Effektivitätssteigerung größer zu bewerten. Da geht es ja um Gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge - oder willst du mir erntshaft erzählen, das du denkst das eine solche Umstellung keine Auswirkungen auf unser Leben hat?
cr
Inventar
#20 erstellt: 16. Mai 2012, 00:40
Für alle, die immer noch an den Weihnachtsmann und die armen Importeure glauben:

http://www.tagesanze...achen/story/19439848

Die oberste Konsumentenschützerin Sara Stalder prangert im Interview mit Tagesanzeiger.ch/Newsnet Absprachen unter Importeuren an und beschreibt ein nahezu mafiöses Vorgehen der Lieferanten.


[Beitrag von cr am 16. Mai 2012, 00:41 bearbeitet]
cr
Inventar
#21 erstellt: 25. Mai 2012, 18:54
BMW muß jetzt 150 Mio Strafe zahlen wegen Weigerung, in Deutschland an Schweizer BMWs zum in D üblichen Preis zu verkaufen.
Viele Schweizer sch... inzwischen auf BMW und kaufen andere Autos. Auch so kann man mit seiner Gier Kunden verlieren.

http://www.tagesanze...-nein/story/21041995
drSeehas
Inventar
#22 erstellt: 25. Mai 2012, 19:48

cr schrieb:
BMW muß jetzt 150 Mio Strafe zahlen wegen Weigerung, in Deutschland an Schweizer BMWs zum in D üblichen Preis zu verkaufen ...

Schließt man bei BMW einen Vertrag direkt mit BMW ab und nicht mit dem Händler? (Ich habe noch nie einen neuen BMW gekauft)
cr
Inventar
#23 erstellt: 25. Mai 2012, 20:43
Die Händler dürfen halt nicht, darum gehts:

"Sind Sie Schweizer? Dann darf ich leider nicht liefern." Das war die erste Frage, die ein Schweizer Tagesanzeiger.ch/Newsnet-Leser 2011 von einem BMW-Händler in Lörrach (D) zu hören bekam. Er überlegt sich, "in Zukunft einen Strohmann dazwischen zu schieben". Einem anderen Leser erklärte ein deutscher BMW-Händler im Herbst 2010, es sei ihm "vertraglich verboten, an Schweizer zu verkaufen".



Eine gängige Praxis.

Genauso dürfen vielfach Händler nicht Waren parallel zum offiziellen Importeur in die Schweiz exportieren (zB gewisse Schokoladen/MilchSchnitten-Produkte), weil sie dann selber nicht mehr beliefert werden
drSeehas
Inventar
#24 erstellt: 25. Mai 2012, 20:48

cr schrieb:
Die Händler dürfen halt nicht, darum gehts:
...

Woher soll BMW wissen, welche Nationalität der Kunde des Händlers hat (Datenschutz)?
cr
Inventar
#25 erstellt: 25. Mai 2012, 21:14
Ist halt so, dass es die Händler nicht riskieren. Und sie werden schon wissen, warum. Vielleicht schickt BMW Testkäufer? Vielleicht erfahren sie es, wenn dann der BMW wo anders zur Reparatur kommt?
Datenschutz? Selten so gelacht! Wo gibts denn den?


[Beitrag von cr am 25. Mai 2012, 21:16 bearbeitet]
drSeehas
Inventar
#26 erstellt: 26. Mai 2012, 10:15

cr schrieb:
Ist halt so, dass es die Händler nicht riskieren.

Na, dann kann es den Händlern ja nicht so schlecht gehen, wenn sie es sich leisten können, potentielle Kunden wegzuschicken.

... Vielleicht schickt BMW Testkäufer?

Das kann natürlich sein.
Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass in den Verträgen zwischen BMW und den Händlern ein Passus drinsteht, der sowas verbietet. Ich weiß es aber nicht.

Vielleicht erfahren sie es, wenn dann der BMW wo anders zur Reparatur kommt?

Das würde BMW ja nur innerhalb der Garantiezeit erfahren.
Was ist, wenn ich als Deutscher im Ausland eine Reparatur benötige? Wird dann mein deutscher Händler auch nicht mehr beliefert?

Datenschutz? Selten so gelacht! Wo gibts denn den?

Offiziell mindestens bei Ärzten/medizinischem Personal, Rechtsanwälten und Priestern.
cr
Inventar
#27 erstellt: 26. Mai 2012, 13:43

Offiziell mindestens bei Ärzten/medizinischem Personal, Rechtsanwälten und Priestern.


Aufgrund der Vorratsdatenspeicherung ist dieser zB in Österreich nicht mehr gewährleistet (andere Länder auch manchmal so). Betrifft auch Journalisten.
Datenschutz wird leider nie ernst genommen, wenns hart auf hart kommt.Ob in D die VDS nicht wieder per Hintertür kommt, wird sich erst weisen.
Kekskopf
Stammgast
#28 erstellt: 04. Jul 2012, 12:18
Mal etwas zu Privatimporten Usa - Ger.
Es ist jawohl offensichtlich dass es ehrliche und unehrliche Exportgeschäfte von Usa nach Ger gibt...

Ich order öfters mal was bei Designbyhuman aus den USA.
Da sind mir die Kosten transparent, ich zahle für 5 Shirts meine 14€ Versand, die Shirtpreise werden nach Kurs in € umgerechnet.
Kommt eben noch deutsche Mehrwertsteuer drauf und fertig.
Unter der magischen 150€ Grenze fällt auch der Zoll weg.

Gibt aber auch Versandhäuser wie z.B. Tillys.com, welche eine astronomische Preispolitik betreiben.
Die Jungs haben speziell für Zugriffe aus Deutschland eine Euro-Umrechnung eingebaut. Auf die echte USA Seite kommt man nur über Proxys.
So wird ein 25.99$-Shirt in 26.27€ umgerechnet. Dazu kommen noch Versand+weitere Kosten (jenseits von Designbyhuman), die mir die Idee des Imports gleich wieder aus dem Kopf geschlagen haben.

Wie ist das eigentlich mit Autos?
Der VW-Jetta geht in den USA bei 13.227 € los ohne Steuer. Addieren wir 19% kommt man auf fast 16.000€
Der VW-Jetta geht in Deutschland aber erst bei 21.200€ los.

Den selben Verlgeich kann man mit vielen Modellen von verschiedenen Marken machen. Aber wehe man will mal einen Camaro-Traumwagen Importieren, das wird ganz schnell ganz schön teuer.
Aber bei deutschen Fabrikaten scheint es zu klappen. Extrembeispiel: FOCUS-Bericht USA Auto Import


Habe mal gelesen, dass deutsche Autobauer die Preise für den amerkanischen Markt einfach massiv drücken müssen, da kein Ami bereit wäre die selbe Summe für einen bestimmten Wagen auf den Tresen zu legen wie wir Deutschen.
Autos scheinen in den Usa generell günstiger und daran müssten sich Fremdhersteller anpassen wenn sie dort Autos verkaufen wollten.
In Deutschland ist man scheinbar gewöhnt dass man nun mal sehr viel Geld für deutsche Fabrikate hinlegen muss.
darkvader_de
Inventar
#29 erstellt: 04. Jul 2012, 13:10

Kekskopf schrieb:

Wie ist das eigentlich mit Autos?
Der VW-Jetta geht in den USA bei 13.227 € los ohne Steuer. Addieren wir 19% kommt man auf fast 16.000€
Der VW-Jetta geht in Deutschland aber erst bei 21.200€ los.


Immer diese pauschalisierungen - der US Jetta wird in mexiko gebaut - ergo DEUTLICH günstigere personalkosten. Weiterhin ist er für den Amerikanischen markt abgespeckt (Kleinere Bremsen, eine antiquitierte Kugelgelenk-Achse, die hatte schon der VW-Käfer, geräuschdämmung und Motoren die auf 55 Meilen max ausgelegt sind, usw. usw.

Ja, es gibt auch Beispiele wo ein Deutsches Auto das in Deutschland zusammengebaut wird in USA trotz Transport billiger ist als hier - aber der Jetta ist da echt ein Mieses Beispiel für....
drSeehas
Inventar
#30 erstellt: 04. Jul 2012, 14:11

Kekskopf schrieb:
... In Deutschland ist man scheinbar gewöhnt dass man nun mal sehr viel Geld für deutsche Fabrikate hinlegen muss.

In Deutschland muss man nicht nur für deutsche Fabrikate sehr viel Geld hinlegen.
Oder bist du der Meinung, dass z.B. Alfa Romeo, Citroen, Fiat, Renault usw. in Deutschland sehr viel billiger sind?
Kekskopf
Stammgast
#31 erstellt: 04. Jul 2012, 15:16
Nunja, Punto: Startpreis in Deutschland: 12.000€
Starpreis in Italien: 11.650€
Das ist doch noch fair.

Beispiel BMW 335i Coupe: USA: 35.918€ +19% = 42.700€
Ger: 46.400€
Hier sinds wieder einige 1000 Euro.

Beispiel Mercedes E 350 Coupe: USA: 39.661€ +19% = 47.100 €
Ger: 53.300€
Hier mehr als 6000 Euro Unterschied
drSeehas
Inventar
#32 erstellt: 04. Jul 2012, 17:50
Du hast mich leider nicht verstanden. Deswegen noch einmal meine Frage:
Bist du der Meinung, dass z.B. Alfa Romeo, Citroen, Fiat, Renault usw. in Deutschland sehr viel billiger sind als deutsche Fabrikate?

Wenn ja: Bitte Belege.
Wenn nein: Dann liegt es nicht an den Fabrikaten (egal ob deutsch oder nicht), sondern an Deutschland.
Kekskopf
Stammgast
#33 erstellt: 04. Jul 2012, 22:16
Nya n Punto ist schon billger als ein Golf (vor allem die Ausstattung) ~ 2000 Euro

Kein Grund gleich pampig zu werden
drSeehas
Inventar
#34 erstellt: 04. Jul 2012, 23:02

Kekskopf schrieb:
Nya n Punto ist schon billger als ein Golf ...

Kein Wunder: Äpfel (Kleinwagen), Birnen (Kompaktklasse).
NickCH
Ist häufiger hier
#35 erstellt: 28. Jan 2018, 03:47
Jenseits aller mehr oder weniger korrekten Rechenversuche gilt ganz einfach: Völlig egal, was ein Produkt kosten müsste oder dürfte: Das einzig Ausschlaggebende ist, was der Kunde zu zahlen bereit ist. Es ist zB seit langem bekannt, dass deutsche und Schweizer Autokäufer die Preis in Dänemark, Österreich und Spanien zwangsweise quersubventionieren. Und merkwürdig, merkwürdig: Als in Österreich eine effizienzabhängie Zusatzsteuer eingeführt wurde (die nur für Autos fällig wird, die im Land bleiben), blieben die Preise inkl, dieser Steuer praktisch gleich- die Preise ohne diese Steuer(also das, was der Händler bekommt) sanken dem entsprechend deutlich. Und wer bezahlts?- Genau, die österreichische Zusatzsteuer wird nicht von den Österreichern bezahlt, sondern von den Deutschen und Schweizern. Deshalb war mein Megane (s.u.) auch ein Ösi-Import.

Sehr gutes Beispiel für die völlig willkürliche Preispolitik: Als ich 2006 ein Renault Megane Cabrio kaufte, bemerkte ich folgendes: Der Aufpreis für Ledersitze war in der Schweiz halb so hoch wie in Deutschland, der Aufpreis für "Keyless Entry & Go" (Für den, der nicht googlen will: Ein recht nützliches Elektronik-Gimmick) doppelt so hoch. Das Windschott kostete in CH 20% weniger als in D, der Aufpreis für den 6er CD-Wechsler war in CH wiederum ca. 50% höher als in D. Noch Fragen?

Vergesst alle Theorien, was wo warum wie teuer sein "muss". Einen Scheiß muss es.
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