Psychologische Faktoren die den Tv-Kauf beeinflussen

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hotred
Inventar
#1 erstellt: 08. Jul 2017, 14:40
Hallo zusammen

Da es mich einfach interessiert wie ihr darüber denkt und es mich ja nur ein paar Minuten Zeit kostet...

Es kommt ja hier im Forum mehr oder wenig ständig zum "Kleinkrieg" unter den usern weil viele einfach ihren eigenen Tv für DEN Tv schlechthin halten und das eben dann auch so wiedergeben...
Die wenigsten möchten, das ihr (teuer bezahltes) Gerät schlecht geredet wird und dem Gerät Eigenschaften unterstellt werden die die in den Augen der Besitzer zb. nicht oder nicht in dieser Form zutreffen...

Das ist ja erstmal ein nachvollziehbares, "normales" Verhalten und in gewisser Weise auch bis zu einem gewissen Grad sinnvoll da es für den interessierten Mitleser überhaupt erst ermöglicht sich eine möglichst objektive Meinung zu bilden in dem er "querliest"...
Würden nur die "Befürworter" oder eben nur die "Gegner" hier zu Wort kommen so wäre die "Wahrheit" ja noch verzerrter als sie das sowieso schon ist.

ICH bin weder Psychologe noch bin ich in technischer Hinsicht irgendwie vom Fach - ich bin aber interessiert am Thema und möchte ganz gerne hier ein wenig über die Faktoren sprechen die eigentlich am Ende zum Kauf eines Tv führen und noch viel wichtiger die Tatsache ob am Ende der Käufer zufrieden ist mit seiner Entscheidung...

Das ganze Thema TV und das finden eines passendes Gerätes ist ja allgegenwärtig hier und beinahe niemand ist sich so richtig sicher ob er mit seiner Wahl richtig liegt bzw. hat sehr große Probleme überhaupt erst das Richtige zu finden...

Ich würde mal grundsätzlich überhaupt erstmal beim Tv-Kauf unterscheiden:

WAS BRAUCHE ICH?
WAS WILL ICH?

Das eine hat meiner Ansicht nach erstmal nicht unbedingt was mit dem anderen zu tun - denn quasi ständig kaufen Leute Tv´s die sie nicht brauchen da sie die aber haben wollen (ich zb. ).

Dabei sollten wir uns erstmal auch die Frage stellen was bedeutet "BRAUCHEN" im Zusammenhang mit einem Tv???

Wer von uns "BRAUCHT" einen Tv?

ICH sehe das so, keiner von uns braucht einen Tv. Wir brauchen Nahrung, Flüssigkeit - Schlaf usw. und in weiterer Folge benötigen wir (zumindest die meisten von uns) einen Job um Geld zu verdienen und damit unseren Lebensunterhalt zu finanzieren...
Was wir aber SICHER NICHT "BRAUCHEN" ist ein Tv

Also würde ich erstmal sagen wir brauchen keinen Tv, wollen aber trotzdem einen
So weit so gut.

Da wir nun etwas haben wollen das wir eigentlich nicht brauchen würde ich das mal ganz generell als Hobby bezeichnen - IMMER
Der Unterschied ist nur wie intensiv man das betriebt und wie viel Zeit und Geld man investiert - aber ganz grundsätzlich sehe ich das als Hobby.
Das dieses Hobby mal mehr und mal weniger sinnvoll investierte Zeit ist steht glaube ich außer Frage...


Genau hier wird es auch schwierig - da wir ja den Tv nicht wirklich brauchen wissen wir im Grunde auch nicht automatisch was wir haben wollen, denn wenn ich zb. eine Arbeit erledigen möchte und dazu ein Werkzeug brauche dann ist es im Vergleich damit ja einfach - wenn ich zb. einen 10er Steckschlüssel brauche um eine Arbeit zu erledigen dann ist das eben so

Hierbei gibt es dann natürlich auch Werkzeuge in verschiedensten Qualitäten und Ausführungen, aber ganz grundsätzlich weiß man wenigstens schon mal welches Werkzeug man benötigt und muß sich nur mehr um die Ausführung Gedanken machen...
Dazu kommt noch das man meistens bei "wirklich notwendigen" Dingen weniger "kritisch" ist - die sollen ihren Zweck erfüllen und gut


Beim Tv ist das eben sehr viel komplizierter, wenn man etwas eigentlich nicht "braucht" weiß man auch nicht automatisch was man kaufen soll und wirklich will...

Ich denke ein sinnvoller Weg wäre hier nun das man sich in erster Linie Gedanken darüber macht was einem in der täglichen Praxis am wichtigsten ist und wie das Gerät überwiegend genutzt wird...
Es nützt nichts wenn man am Ende ein Gerät hat mit dem man dann nicht zufrieden ist...

Es gilt hier ja auch sehr viele Aspekte zu beachten - es geht ja keinesfalls nur um technische Eigenschaften der Geräte - auch die Bedienung usw. ist sehr wichtig und am Ende vielleicht sogar der Punkt die Entscheidung gegen ein bestimmtes Gerät ausmachen könnte...

NIEMAND sollte behaupten das eine oder andere Gerät wäre DAS beste - denn das gibt es nicht.

Es gibt IMMER so viele Faktoren die wir nicht kennen und nicht beeinflussen können das derartige Aussagen sowieso nie sinnvoll sind...

Außerdem gibt es immer Punkte die für oder gegen eine Technologie/Hersteller/Modell usw, sprechen...

Würde mich interessieren wie ihr das so seht...
Wer das nicht möchte muss ja nichts dazu schreiben:)
Bonji
Stammgast
#2 erstellt: 08. Jul 2017, 20:29
Hey Hotred,

in der Tat ist es so das teils das Niveau bei manchen Thread steiler sinkt als die VW-Aktie beim Dieselgate. Ich denke das liegt oftmals an der aktuellen Generation Mensch - überwiegend intolerant, nicht kritikfähig und niemals Schächen zeigen bzw. anderen Zugeständnisse machen. Ich sehe das Tag täglich da mein Beruf in Richtung Unternehmens und Imageberatung geht.

Person A kauft für verhältnismäßig viel Geld ein teures Gerät denn teuer gleich besser bzw. Das Beste und vor allem Statussymbol (kann sich schließlich nicht jeder leisten).
Person B ist smart und äußert nur das es alternativ zu seinem so hoch gelobten Top Gerät etwas günstigeres gibt das zu seinem hier und da ein Defizit hat aber in anderen Punkten deutlich besser ist.
Person A fühlt sich deklassiert da Person B seinen teuren Kauf schlecht darstellt - mieser invest = schlechte Entscheidung = Person B zeigt mir ich war mit meinem Kauf ein Narr - Frust - Beleidigung etc. etc.

Letzten Endes ist es einfach nur eine Ego-Geschichte die einfach nur Charakterschwächen einzelner Personen verdeutlicht. Wer es nicht glaubt darf gerne mal eine negative aüsserung zu einer beliebigen Person machen bezüglich seines Autos, Handys, Kleidung .... je mehr man sich mit diesen materiellen Mitteln identifiziert umso schneller wird eine Beleidigung kommen.

Bevor man sich auf diese "Kleinkriege" einlässt muss man immer abwägen ob es Provokation ist (ja es gibt sie überall) oder ein bewusster Rat sich etwas aus anderer Perspektive zu betrachten. Das ist für Menschen mit festgefahrenen Ansichten recht schwer aber nicht unmöglich.

Soviel fürs erste. Am Handy schreibt es sich anstrengend


[Beitrag von Bonji am 08. Jul 2017, 20:30 bearbeitet]
hotred
Inventar
#3 erstellt: 08. Jul 2017, 22:50
Vielen Dank für deinen Beitrag sehe ich genauso

Das schwierige am ganzen Thema überhaupt ist ja das man hier (mit einem Tv) Überlegungen anstellt bzw. anstellen muß die in die Richtung gehen "was brauche ich wirklich" - wobei man den Tv ansich ja schon nicht braucht im Sinne von "das benötige ich denn ohne geht es nicht )

Das macht die ganze Suche nach einem passenden Tv auch so extrem schwierig - da es überhaupt schon mal sehr schwierig ist sich im Klaren darüber zu sein was man denn überhaupt haben will...

Es gilt meiner Ansicht nach als "Grundprinzip" das selbe wie überall (im speziellen bei Elektronik)

Man sollte nur das kaufen was man auch (SOFORT!!!) nutzt und auch dann wann man es nutzt...
Was ich damit sagen möchte, es hat nicht wirklich Sinn wenn man zb. deshalb einen teureren Tv kauf weil dieser dann etwas kann was vielleicht irgendwann in Zukunft Sinn macht etc.
Die Zeit ist so schnelllebig heute und keiner weiß was den Unternehmen morgen einfällt - da macht ein Kauf im Hinblick auf zukünftige Entwicklungen einfach wenig Sinn...

Anders ist die Situation natürlich wenn man ohne bzw. durch nur geringe Aufzahlung sowas bekommen kann...

Ich habe auch vermehrt das Gefühl das sich die Leute zu wenig mit der eigentlichen Bedienung der Geräte vor dem Kauf beschäftigen - was nützt das beste Bild wenn die Bedienung dann so mies umgesetzt ist das man sich jedes Mal ärgert wenn man den Tv nutzt...
Ich kenne ja zum Glück die Tatsache das sich ein Tv "aufhängen" kann bisher nur aus Erzählungen - für mich wäre das ein absolutes no-go...
Ich würde schon nicht damit klarkommen wenn sich das Gerät nicht flüssig bedienen lässt und öfter "hängt" bei Eingaben

Man darf eben nicht immer alles nur Schwarz oder weiß sehen - dafür ist die ganze Thematik viel zu komplex...

Ich denke mal um eine Aussage eines anderen User als "Unsinn" oder dergleichen zu bezeichnen muss diese schon sehr eindeutig sein, wenn jemand zb. sagen würde die Lcd haben keinen schlechteren Schwarzwert als die Oled zb...

Das macht es eben sehr schwierig - wann zieht man die Grenze ganz klar auch zu posten wenn man hier die Meinungen anderer für Blödsinn hält? Es passiert ja selbst in so eindeutigen Fällen wie dem Beispiel eben das die "Betroffenen" nicht einsichtig sind und auf ihrer Meinung beharren...

Man muss sich das mal vorstellen wie viele Faktoren am Ende eine derartige Aussage eines user hier beeinflussen:

Nehmen wir nur mal an user A und user B haben jeweils ein baugleiches Gerät bei sich zu Hause.
User ist zufrieden, user B nicht.

Nun überlegen wir mal was genau die subjektiven Empfindungen der user beeinflusst:

Fertigungstoleranzen der Geräte
Raumbedingungen bei den usern
zugespieltes Material
BILDEINSTELLUNGEN
Sehstärke des user
persönliche Vorlieben des user

Und vermutlich noch einiges mehr...

Wir sprechen aber hier erstmal nur von EINEM Gerät...

Uns allen hier ist doch wohl klar wieviele verschiedene Geräte es gibt?!?

Da ist es doch vollkommen normal das hier nun auch teile absolut unterschiedliche Meinungen über Geräte von den usern vertreten werden... Es wäre ja umgekehrt ein Wunder wenn es anders wäre...

Deshalb ist auch das Verhalten vieler hier in weiterer Folge total unangebracht irgendwas in den Himmel zu loben und andere Meinungen als falsch zu bezeichnen - hat ja niemand was davon...

Ich sag mal allgemein gültige Sachen wie die Tatsache das Oled den besten Schwarzwert haben, die hellsten Lcd heller als die Oled sind usw. muss man ja sagen dürfen ohne das sich jemand meldet dem das nicht Recht ist

Aber wie die jeweiligen user die gegebenen Eigenschaften dann subjektiv wahrnehmen und vor allem gewichten können die dann nur selber entscheiden - man kann niemandem sagen wie er etwas subjektiv zu empfinden hat...
Man kann nur annehmen das bestimmte Eigenschaften wie ein möglichst guter Schwarzwert grundsätzlich jedem gefallen müssten - erstmal unabhängig davon ob das dann an eine gewisse Technik gebunden ist oder irgendwelche negative Nebeneffekte hat....

Natürlich wäre zb. ein Tv mit perfektem Schwarz und so hoher Helligkeit wie irgendwie möglich - ohne irgedwelche negativen Begleiterscheinungen - optimal, aber gibts eben nicht...
Wenn wir Glück haben kommt Oled aber mal dort hin, so weit davon entfernt sind sie ja bereits jetzt nicht mehr davon....

Man muss einfach einsehen das es das in jeder Hinsicht beste sowieso nicht geben kann und man es deshalb auch nicht haben kann

Wen einige user das mal einsehen würden dann könnte man auch produktiv Meinungen austauschen und am Ende würden alle Nutzen daraus ziehen...

Wenn man einen brauchbaren Kompromiss erreicht dann kann man wirklich zufrieden sein - mehr ist nicht nur unrealistisch sonder eigentlich unmöglich

Bin mal gespannt ob und falls ja was hier noch so zu lesen sein wird


[Beitrag von hotred am 08. Jul 2017, 22:53 bearbeitet]
Dminor
Inventar
#4 erstellt: 08. Jul 2017, 23:45
Solange die Antworten der antwortenden "Berater" möglichst direkt, sachbezogen und fern ab ideologischer Firmenbrillen erfolgen, mag das hier noch vernünftig weitergehen.
Natürlich hat jeder "Berater" seine Historie und persönlichen Präferenzen. Das scheint dann manchmal auch zwangläufig mit durch. Wenn man dann manche rosarote Sicht wenigstens noch glaubhaft stichhaltig argumentieren kann, ist das vollkommen in Ordnung.

Aber wenn hier unmotivierte Promotion einschlägt und versucht, irgendwelche Klappwecker als das Non Plus Ultra auf dem TV Markt zu propagieren, hört der Spaß an & in diesem Bereich des HF endgültig auf.


[Beitrag von Dminor am 08. Jul 2017, 23:58 bearbeitet]
hotred
Inventar
#5 erstellt: 09. Jul 2017, 02:05
Ja klar, absolut richtig.
Alleine deshalb, weil es ja sowieso unmöglich ist für irgendjemanden hier zu wissen welches Gerät "das Beste" wäre (das es noch dazu nicht gibt) und außerdem kann der beste Kompromiss für jeden anders aussehen...

Das man zb. Geräte empfielt mit denen man selber schon Erfahrung hat bzw. die man selber besitzt ist ja im Grunde das sinnvollste das man machen kann (wenn man zufriedes ist) denn gerade dann kann man auch wirklich einschätzen was die Stärken und Schwächen sind...
Wenn man dann auch noch andere akzeptiert und nicht aus Prinzip ablehnt und schlecht redet...

Da_Capo_11
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 09. Jul 2017, 04:19
Hallo Hotred,
ein interessantes Thema hast du da angestossen.
Ich möchte kurz auf deine Fragen respektive Ausführungen bezüglich der Notwendigkeit eingehen.
Schau dir hierzu mal die Ausführungen zur Maslowschen Bedürfnispyramide an, der Wikipedia-Artikel ist umfassend genug.
Der Tv erfüllt ganz sicher keine Befriedigung innerhalb physiologischer Bedürfnisse, auf den anderen Ebenen, imho der dritten und vierten wäre das schon eher vielschichtig.
Will sagen, entzöge man der Gesellschaft ihren gewohnten Tv-Konsum, unabhängig von Art und Weise der Art oder Güte, würde sich mindestens temporär ein Entzugsproblem ergeben, welches sich in der Symptomatik mit diversen psychischen Störungen vergleichen ließe.
Das Tv-Programm kann man ja durchaus als Nachfolger altbewährter Künste oder als modernes Kulturgut auffassen, wenngleich die Qualität eher viel weniger zu vergleichen ist, aber das steht erstmal auf einem anderen Blatt.

Es ist nun mal üblich, dass der Mensch sich im Tv hauptsächlich andere Menschen anschaut und so subtil das klingen mag, ist es das nicht. Es geht um Emotionen, die über das Gezeigte ausgelöst werden. Darüber hinaus um Einflüsse in unserer eigenen Handlungsgewohnheiten, Stichwort Modelllernen (Bandura). Es ist für uns unheimlich bequem , als passiver Beobachter in Handlungsstränge mitgenommen zu werden, die uns neugierig machen, verborgene Wünsche auslösen, Problemfelder fiktiv ausloten lassen, ohne uns selbst in Gefahr zu begeben. Das geht alles einher mit Neurotransmitterauschüttungen, die der Realität zwar nachstehen, dieser sich aber annähern.
Im Übrigen zeigt das gewisse Ähnlichkeiten mit dem Traum, vorwiegend im REM-Schlaf zu erleben, in dem als solchen Fiktion von Realität nicht zu unterscheiden ist, aber das nur im Nachsatz.

Soweit, ich wollte mich kurz fassen.
Ich habe das nur nochmal ausgeführt, da du diesen Punkt meiner Meinung nach etwas schnell übersprungen hast. Und dieser steht in der Reihenfolge weit vor den Fragen ob der Qualität, Funktionsvielfalt etc, was hauptsächlich an Differenzierung und Gewöhnung des technischen Fortschritts liegt.

Ergo: Nein, Brauchen ist im Sinne der Ausprägung des homo sapiens sapiens nicht notwenig, die Gewöhnung in +- 7 Jahrzehnten aber auch nicht wegzudiskutieren, vergleichbar mit der Mobilität durch das Auto.
Weil es mir grade in den Sinn schießt,ein altes Zitat, im Kontext grundverschieden, in der Aussage sehr viel weniger:
"Die technischen Hilfsmittel, die aus der Ferne wirken, sind immer erst auf dem mühsamen Weg der Überlegung ihres Nutzens zu dem guten Ansehen gelangt, das Schwert und Beil seit Uhrzeiten besaßen. Als die Kanone den Panzerreiter niederwarf, fand sie ebenso moralische Mißbilligung wie die Gase im Weltkrieg. Immer aber siegt die technisch höhere Form." (Prof. Fritz Haber 1918)
Und mit der technisch höheren Form gings ja weiter....


MfG Dacapo
hotred
Inventar
#7 erstellt: 11. Jul 2017, 15:47
Danke für deinen Beitrag - sehr interessante Punkte die du hier ansprichst...

Ich hab mir den Wiki Artikel auch angesehen - sehe ich auch etwa so wie du das hier schreibst.

Der Punkt der hier im Forum aber am Ende fast am wichtigsten sein wird ist folgender:

Was im speziellen ist nun die Motivation mitunter sehr viel Geld für etwas eigentlich unnötiges wie einen Tv auszugeben und wie genau kann mann die besten Kaufentscheidungen treffen?

Im Grunde genommen ist es ja so, das der Tv natürlich in erster Linie als Ablenkung vom Altag dienen soll - die mehr oder weniger vorhandenen "Alltagssorgen" werden für eine gewisse Zeit in den Hintergrund verbannt und man konzentriert sich auf das zu Sehende...

Wenn nun aber die Hauptmotivation das "eintauchen in eine andere Welt" ist, dann müßte man auch mal grundsätzlich davon ausgehen das zb. ein möglichst großes Bild am wichtigsten sein müsste - denn um so grösser das Bild um so eher wird man in das Geschehen mit hinein gezogen...

Nachdem ja große Tv nicht mehr zwangsweise teuer sind (wenn man billige Modelle wählt) ist das ja kein ganz unwichtiger Punkt.

Natürlich ist das ganze Thema aber viel komplizierter, denn wir Menschen können uns ja an allen möglichen und unmöglichen Dingen stören...

Für mich zb. wäre die reine Bildgröße jetzt nicht ausreichend, auch die Qualität muss stimmen. Das heißt jetzt aber nicht das ich nicht auch bei einem Tv mit schlechter Qualität ins Geschehen mit rein gezogen würde - vielmehr ist es eigentlich ein rein psychischer Punkt - der leider am Ende viel Geld verschlingt

Dabei spreche ich hier ja erst mal nur von Dingen die auch wirklich existent sind und nachweisbar - wenn es dann in Bereiche von Kabelklang usw. geht dann ist das ja nochmal eine "andere Liga"

Mir persönlich geht es ja sogar oftmals so, das ich mir (einfach des "schönen" Bildes wegen) Demo Clips ansehe weil es mir gefällt... Also hat hier in gewisser Weise dann "das Mittel zum Zweck - also der Tv" den Zweck ansich (also das Tv sehen) überholt weil man ja das eigentliche Werkzeug in Form des Tv nicht mehr als solches verwendet sondern sich des Werkzeugs ansich erfreut

Quasi so als würde man mit einer Säge nur des Vergnügens wegen Holz sägen ohne weiterer Notwendigkeit - wobei mir einfällt das genau das ja auch in Form von Wettbewerben praktiziert wird....

Also alles nicht so einfach so wie es scheint - vielleicht sollte man sich die Frage stellen ob der Tv nur als "Werkzeug" fungieren soll oder mehr ist als nur ein einfaches Werkzeug....

Ich finde das jedenfalls sehr interssant und hoffe das hier noch einige was dazu schreiben - vollkommen egal was - jede Meinung ist willkommen, nur Anfeindungen und Kleinkriege in jeder Form sind es ausdrücklich nicht


[Beitrag von hotred am 11. Jul 2017, 15:51 bearbeitet]
HicksandHudson
Inventar
#8 erstellt: 13. Jul 2017, 11:16
Sehr interessanter Thread und weitaus sinnvoller als die 1000. Kaufberatungsanfrage

Es stellt sich immer grundsätzlich die Frage, was besser ist, wenn man nen neuen TV kauft:

1. macht man es einfach und mit wenig Stress....geht bissl in den Läden rum...schaut sich vielleicht noch bei einem Kumpel ein paar Geräte daheim an, liest zwei Testberichte und kauft einfach so ein Ding.

2. liest man hier fast jahrelang im Forum, schwankt zig Mal zwischen etlichen Geräten, lässt sich durch Meinungen von unzähligen "Experten" hier ständig verunsichern usw....und kommt dann nie zu einem Kauf....oder hat Glück und erwischt tatsächlich mit das beste Geräte für sein Budget.

Es ist wirklich nicht einfach!
Ich war lange Zeit ein Fan von diesem Forum hier, betrachte die zig Meinungen und Berichte von Usern aber mittlerweile als sehr zwiespältig.

Seien wir doch mal ehrlich:
Nur ganz ganz wenige hier haben ständig die aktuellen TVs wirklich daheim oder im Geschäft und können vergleichen unter sinnvollen Bedingungen.
Die meisten loben ihr gekauftes Gerät in den Himmel bzw. machen die Konkurrenz schlecht (Thema zur Zeit: OLED gegen LCD).
Wer will schon zugeben, dass er falsch gekauft hat oder besseres bekommen hätte für sein Geld (Stichwort: Samsung QLED-Serie aktuell).

Und dann kommen eben noch die von hotred genannten Variablen dazu (eigene Sehgewohnheiten, Lichtverhältnisse usw).....und schon wird alles noch verwirrender oder sinnloser.

Testberichten bzw. Heftchen kann man kaum mehr glauben schenken, weil die auch nur ständig neue "Referenzen" ausbrüten.

Klar kann man grob bei viel Lesen und Hören-Sagen schon immer wieder einige Geräte herausfiltern, die anscheinend etwas besser sind als die Masse, aber dann kommen eben wieder die Fragen wie "Ist das 4000 Euro-Teil es wirklich wert bei der schwankenden Fertigungsqualität heutzutage?".

Tja....da steht man also da.....


[Beitrag von HicksandHudson am 13. Jul 2017, 11:18 bearbeitet]
Da_Capo_11
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 13. Jul 2017, 20:38
Ich möchte noch ein wenig fortführen basierend auf den bisherigen Kommentaren.

Zu den Motiven habe ich Statista bemüht, leider nur ein Auszug, da mehr Fakten kostenpflichtig sind.(https://de.statista.com/themen/2150/smart-tv/) Da nichts weiter erklärt wird, gehe ich von einer fünfstufigen Likert-Skala mit den Ausprägungen: sehr wichtig, wichtig, unentschieden, weniger wichtig, unwichtig aus)

Statistik Kaufmotive 2016











Hier zeigt sich, dass die Menschen 2016 einen Tv präferieren, der ein möglichst großes Bild mit besonderer Bildqualität zum besten Preis/Leistungsverhältnis offeriert.
Nun, das wird erstmal niemand erstaunen.
Wie jede Statistik muss auch diese interpretiert und kritisch hinterfragt werden.
Aber bevor ich mich den drei in der Wichtigkeit dominierendsten Punkten auseinandersetze, möchte ich noch etwas zum Thema Individualität des Menschen sagen.
Wir unterscheiden uns durch die Genetik und Umwelt recht deutlich, daher halte ich es am sinnvollsten, sich selber methodisch vorgehend durch eine Rangreihe von Dimensionen zu hangeln, die man selber aufstellt und definiert. Hotred hat dies ja zu Beginn schon formuliert.
Und dafür halte ich das Ausblenden von zu vielen Störeinflüssen sogar für förderlich.
Zusätzlich, als limitierender Faktor, steht ja immer das liebe Geld, abhängig vom Faktor der Priosierung des Konsumguts und vor allem abhängig von dem was sich jeder einzelne leisten kann.

Zäumen wir das Pferd von hinten auf. Was ist eigentlich ein gutes Preis-Leistungsverhältnis?
Nützt es dem Student oder Hartz 4 Empfänger etwas, wenn der letztjährige Spitzen OLED im Preis von 8000,- auf 3800;- fällt, dieser aber maximal über 500,- Euro Budget verfügt?
Stimmt der Quotient eines technisch sehr guten Gerätes noch, wenn der Aufstellungsort durch permanente ungünstige Lichtverhältnisse die potenzielle Darstellung minimiert?

Was ist ein großes Bild individuell gesehen? Kann jeder ein beliebig großes Format aufstellen, oder ist dieses nicht reglementiert durch Aufstellungsort, Möbeldesign, Designvorstellungen etc.?
Mag ich überhaupt ein großes/übergroßes Bild dauerhaft? Die Fovea deckt nur 1Grad ab, will ich für die 20:00Uhr Nachrichten permanent Sakkaden (=schnelle Augenfolgebewegungen, um das Zentrum des Interesses respektive der Aufmerksamkeit in der Fovea abbilden zu können) vollziehen?


Was ist eigentlich gute Bildqualität individuell gesehen? Hier darf man sich durchaus erstmal die Frage stellen, wie alt man ist, um welche Einbußen man weiß oder nicht. 10% der Männer in Europa weisen eine Rot-Grün-Schwäche und viele wissen es nicht mal. Wäre dann der erweiterte Farbraum oder ein kalibrierter Highend-Projektor so zielführend? Inwieweit sind Tvs in der Praxis, im Verkaufsraum vergleichbar, wenn Hersteller bewusst Programme für diese Situation nutzen, sowie weitere Parameter nicht mit der eigenen Situation zu Hause übereinstimmen? Und wieviele Menschen davon proklamieren daraus ihre Erfahrungen zu den jeweiligen Geräten? Und wieviele testen unablässig die neuesten Geräte mit geeignetem Messequipment, dessen Urteil nicht wieder in Abhängigkeit anderer Faktoren steht?
Wobei selbst im letzten Fall es durchaus interessant wird, wenn der Tester dem möglichen unversierten Käufer verbindlich darstellen will, was eine 5%tige Verbesserung der Sekundärfärbe Cyan für ihn nun anschaulich bedeutet. (Hier ist die schriftliche Beschreibung gemeint, nicht das persönliche Erleben). Oder anders was wäre denn „besser“ im Vergleich zu „nur gut“ wertend in Handlungsanweisungen ausgedrückt?


Daraus folgernd lautet mein Urteil, dass man sich höchst selbst bemühen muss, um daraus für sich das bestmögliche auszusuchen; ausgehend von einer Basis die alle individuellen Parameter vereint, die ich genannt habe oder auch alle weiteren vernachlässigten.
Dadurch könnte imho durchaus, für eine gewisse Gruppe, so etwas wie unter 1. von HicksandHudson gepostetes rauskommen, aber viel weniger das unter 2.

Was meint ihr?
HicksandHudson
Inventar
#10 erstellt: 13. Jul 2017, 20:57
Sehr guter Beitrag!

Ich vermute auch, dass die meisten TV Käufer natürlich ihren Fernseher nach meinem aufgeführtem Punkt 1 kaufen.
Vielleicht ist es auch gut so.....es ist nach wie vor "nur" ein TV. Wenn ich lese, wie verrückt sich hier im Forum einige User machen....als gäbe es nichts anderes im Leben.
Steve.W
Neuling
#11 erstellt: 13. Jul 2017, 22:05
Wollte eigentlich auch nur ein Fernseher kaufen, jedoch mit der Prämisse diesen wieder als Monitor zu nutzen.
Und ich muss sagen, vor 8 Jahren war es um ein vielfaches Leichter ein passendes Modell zu finden.

Heute Blickt doch keiner mehr durch bei den ganzen Modellen, unterschiedliche Kennzeichnungen für z.B. den US/EU/UK/DE Markt obwohl gleiches Modell, hier und da wird mit Superlativen um sich geschmissen teils sogar nicht an gewisse Siegel z.B. "Premium HD" gehalten, 50Hz Panels verbaut wo dieses teils nicht mal auf der Offiziellen Seite vermerkt wird, geschweige den in der Beschreibung steht. Auf angaben z.B. im Bezug des InputLags, kommt man nur über Umwege. Dazu kommt noch der Punkt das man nicht jedem Portal auf Anhieb vertrauen sollte, da recht häufig einfach nur von einer falschen Quelle gecopy und pasted wird, und und und.
Dem Kunden wird es Teils so Schwierig wie möglich gemacht, dass für sich passende Modell zu finden.
Für den Otto normal RTL Zuschauer reicht das sicher, "Großes Bild, scheinbar günstig, nehme ich mit".
Aber für jemanden der das Bestmögliche für sein Geld finden möchte, ist es heute echt schwer.
Oder man Kauft einfach das aktuellste und teuerste Modell und hofft, dass dieses nicht schlechter ist als das Vorjahresmodell und sich nach ein paar Wochen die Hinterwand löst, oder es Problem mit einer neuen Firmware Version gibt.

Bin derzeit in 4 Foren unterwegs, dazu diverse Rezensionen auf Kaufportalen am vergleichen, YouTube eindrücke Sammeln etc. pp. zum Glück hatte ich einige vorgaben (Größe, Marke, Form) damit konnte ich den Großteil glücklicherweise recht umfangreich eingrenzen, aber für ich sag mal selbst den Technik begeisterten ist es fast unmöglich den Passenden Fernseher auf Anhieb zu finden.

Abschließend sei gesagt, der Fernseher Kauf für den Technik versierten Konsumenten,.. ist eine Tortur.


[Beitrag von Steve.W am 13. Jul 2017, 22:14 bearbeitet]
hotred
Inventar
#12 erstellt: 14. Jul 2017, 05:04
Vielen Dank für eure Beteiligung - mich interessiert das Thema auch sehr...

Ich finde es auch deshalb gut, weil es auch dazu anregen soll mehr nachzudenken was man wirklich will um so die Kaufentscheidung zu erleichtern und Fehlkäufe zu vermeiden soweit möglich...


@Steve.W:

Du hast vollkommen Recht, es wird gelogen (wenn nicht sogar betrogen) das sich die "Balken biegen" mit dem Ziel den Konsumenten zu täuschen und möglichst viel Geld aus der Tasche zu locken...
Die Situation entwickelt sich immer mehr in Richtung der Situation wie sie bei Möbel zb. schon seit vielen Jahren herrscht... Es werden von den selben Firmen die nahezu selben Modelle unter verschiedenen Namen und leicht veränderter Optik produziert um den Konsumenten einen Preisvergleich unmöglich zu machen...
Wir hatten in der Elektronik bisher nur das "Glück" das der Aufwand für die Hersteller vermutlich zu groß sein wird das bis in letzter Konsequenz auch bei ihren Produkten so zu machen - es geht aber auf jeden Fall in diese Richtung... (Siehe "Fachmarktmodelle" usw...)
Als wäre das alles noch nicht genug gibt es auch von den Herstellern selber so viele unterschiedliche (aber doch ähnliche) Modelle das man fast überhaupt keinen Chance mehr hat den Überblick zu behalten...

@HickandHudson:

Ich sehe das absolut wie du - im Grunde genommen kann ja NIEMAND OBJEKTIV beurteilen ob nun Tv A "besser" ist oder Tv B...
Man kann nur versuchen die technischen Aspekte einfließen zu lassen und zu vergleichen und den eigenen subjektiven Eindruck schildern... Natürlich kann aber auch beides total "nach hinten losgehen" - denn es ist heute nicht ungewöhnlich das zb. durch bessere Implementierung technisch eigentlich minderwertigere (von den reinen "specs") Geräte am Ende ein besseres Ergebnis liefern können als vermeintlich überlegene Vorgänger - oder Nachfolgende Generationen...
Das selbe natürlich mit dem subjektiven Eindruck - das was für den Einen perfekt ist kann für den Anderen schrecklich sein:)

Ich hab (nicht zuletzt deshalb) hier bei mir jetzt Beamer, Plasma, Oled und Led - alleine um auch zu wissen wovon ich rede (auch im speziellen für mich selber) und um in der Praxis beurteilen zu können wo die jeweiligen Stärken und Schwächen liegen...

Es ist natürlich unschön wenn jemand subjektive Eindrücke als "Fakten" verkauft - damit wird man aber in einem Form immer rechnen müssen und damit leben... Es wäre ja auch völlig weltfremd anzunehmen das irgendjemand hier wirklich "hieb und stichfeste" Angaben zu Allem und jedem Gerät machen könnte...

Es gibt aber eben meistens gewisse "Tendenzen" - diese gilt es durch Querlesen zu finden um zu einem guten Ergebnis zu kommen...


@Da Capo 11:
Mit grösstem Interesse habe ich auch deinen Beitrag gelesen, ich stimme auch in großen Teilen zu - aber ich denke du "würfelst" hier Preis/Leistung eines Gerätes, Kosten/ Nutzen Faktor und Eignung durcheinander.
Ich denke man sollte hier diese drei Dinge ganz klar unterscheiden, denn nur weil ein Gerät zb. für einen Anwender ungeeignet ist und/ oder der Kosten/ Nutzen Faktor nicht stimmt so sagt das nichts darüber aus ob das Gerät Preis/ Leitung "ein guter Kauf" war...

Wenn zb. jemand einen Tv für das Wohnzimmer sucht und sehr günstig an einen guten FALD Led Lcd gelangen kann und diesen dann aufgrund des sehr guten Preis/Leistungsverhältnis kauft - so wäre dieser Punkt quasi mit dem Kauf "abgeschlossen" und das Gerät hat dann zum Kaufzeitpunkt angenommen einen sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis.
Was der Käufer nun mit dem Gerät macht ändert erstmal nichts an dieser Tatsache.

Nun ist der Käufer aber ein alter Rentner der halb blind und halb taub ist und nur tagsüber Privatsender sieht...
Man kann nun davon ausgehen das der Kosten/Nutzen Faktor trotz eigentlich gutem Preis/Leistungsverhältnis total daneben ist - ein billiges Gerät für ein Drittel des Preises hätte den selben Zweck erfüllt...

Zu guter Letzt "behandeln" wir noch die Eignung... Obwohl nun prinzipiell Preis/Leistung sehr gut war - Kosten/Nutzen aber ein "Desaster" sagt das über die Eignung noch nichts aus... Ein Gerät muss "um so gut wie möglich geeignet zu sein" quasi die geforderten Dinge so gut wie möglich erfüllen - das trifft nun auf den FALD Lcd im Beispiel voll zu. Er ist sehr hell, hat keinerlei Probleme mit Einbrennen oder sonstigem usw.

Also man sollte hier immer klar unterscheiden - am Ende ist aber noch einer der wichtigsten Punkte überhaupt das "Will - haben" Gefühl
Am Ende zählt oftmals die eigene psychische Einstellung die man selber hat noch viel mehr als alles andere... So kann es durchaus passieren, das am Ende ein Gerät das weder ein gutes Preis/Leistungsverhältnis - noch einen guten Kosten/ Nutzen Faktor und oftmals nicht mal eine Eignung für einen Nutzer hat trotz all dem das einzige sein wird mit dem er "glücklich" ist - alleine deshalb weil er sich das eingeredet hat und nichts und niemand kann ihn davon abbringen

Alles komplizierter als es auf den ersten Anblick den Anschein hat...
Steve.W
Neuling
#13 erstellt: 14. Jul 2017, 06:33
Ich war z.B. auch teils echt überrascht, dass mittlerweile Standardmäßig über alle LED LCD's keine Full Array Hintergrundbeleuchtung verbaut wird.
Selbst vor 8 Jahren wurde auf Full Array Hintergrundbeleuchtung zurückgegriffen, gut nicht LED aber immerhin.

Da stellt man sich schon die Frage wieso dieser Missstand herrscht, im kosten nutzen Faktor sollte dies eigentlich kein allzu großer unterschied sein, wenn man den Blick auf Weiterentwicklung setzt. Jedoch habe ich das Gefühl das man dieses Vorgehen nur nutzt, um das Teuerste Modell der aktuellen Serie vermarkten zu können. In meinen Augen sehe ich das eher als Rückschritt als Fortschritt.

Für was braucht der Konsument bitte 5-8 verschiedene Modelle des gleichen Produktes?
hotred
Inventar
#14 erstellt: 14. Jul 2017, 08:07
Das siehst nicht nur du so das das ein Rückschritt ist - das ist auch so...

Es war ja grundsätzlich auch schon ein großer Rückschritt als überhaupt erst umgestellt wurde auf die Led Hintergrundbeleuchtung, damals fing das ganz Debakel mit der teilweise unterirdisch schlechten Ausleuchtung der Lcd ja überhaupt erst so Richtig an... Vorher war ja eher "nur" der schlechte Schwarzwert das Thema...

Es wurde dann als großer Vorteil für den Kunden verkauft... In Wirklichkeit ist es eben so das sich dann die Konsumenten blenden ließen von den schön flachen Tv und dem geringeren Energieverbrauch wegen Led...

Ich glaube überhaupt war die Problematik bzgl. Energieverbrauch der Hauptgrund zum Umstieg auf Led, sicherlich aber vor allem auch die Herstellungskosten...

Die FALD Geräte scheinen wohl eher am Aussterben zu sein, vermutlich sind die Stückzahlen aufgrund des relativ hohen Preises zu gering um auf Dauer bestehen zu können - die Edge Led Lcd sind teilweise auf relativ hohem Niveau und meistens deutlich günstiger und die Oled übertreffen die FALD bereits jetzt in einigen Dingen wie Schwarzwert (wo sie die beste Displaytechnik überhaupt sind) und werden in den jetzt noch vorhandenen Nachteilen gegenüber Lcd (Maximalhelligkeit) noch weiterentwickelt und vermutlich in absehbarer Zeit die selben Werte wie die Led Lcd erreichen und insgesamt dann vorne liegen...
Durch die Tatsache das im Moment noch alle bei uns verkauften Oled Display in Tv's von Lg kommen und es praktisch alles die selben Displays sind (mehr oder weniger) hat man hierbei den immensen Vorteil bereits bei den Einstiegsserien das beste Display zu erhalten womit die Unterschiede in der Bildqualität zwischen den Oled nicht mehr groß ausfallen da sich nur die Ansteuerung unterscheidet bzw. Software.

Am Ende sind die Oled bereits jetzt oftmals günstiger als die Fald Geräte.

Es ist wohl (leider) nicht davon auszugehen das FALD Led Lcd in Zukunft in gleichem Maße weiterentwickelt werden wie Oled - was dann in weiterer Folge bedeuten wird das die Technik wie Plasma aussterben wird - auch wenn das dann ähnlich schade ist wie Plasma da Fald Geräte sehr großes Potential haben und zu günstigeren Preisen durchaus eine sehr gute Alterntive zu Oled wären - für viele vermutlich sogar die bessere Alternative je nach Anwendung... Bestimmte Schwachstellen die Fald Geräte haben wie die ungleichmässige Abnutzung der Backlight Led (zb. bei den CS Streifen) könnte man ja durchaus durch eine Technik wie sie bei Oled Tv bereits zur Anwendung kommt beheben und für diejenigen die hauptsächlich bei hellen Lichtverhältnissen den Tv nutzen wären Fald dann immer die erste Wahl.

Man muß das eben sehen wie mit einem Auto - es gibt keinen Sportwagen der Transportkapazitäten wie ein Kastenwagen bietet, Verbrauch wie ein Kleinwagen und Sportwagentypischesfahrverhalten und Fahrleistungen - zum Preis eines Kleinstwagens

Man muß eben immer einen Kompromiss eingehen - die Beweggründe wie dieser aussieht, warum und wie man diesen am besten ermitteln könnte sind einige der Sachen um die es hier gehen soll
HicksandHudson
Inventar
#15 erstellt: 14. Jul 2017, 09:19
Fakt dürfte zumindest mal sein, dass die meisten normalen Leute beim TV-Kauf am ehesten "anspringen", wenn der Preis extrem niedrig ist bei verhältnismäßig viel Größe.
Da ist dann auch der Hersteller zweitrangig.
Wenn jemand nen 65 Zoll TV für 900 Euro kaufen kann laut Prospekt, dann schaltet das Gehirn erstmal aus.
Steht dann noch irgendwo "4k" dort, dann legen manche gleich los und fahren hin....

Wobei ich zugeben muss, das es manchmal natürlich auch wirklich gute Angebote gibt - vor einigen Tagen hat MM den Samsung 65J6299 für 699 Euro verscherbelt (das ist einer der letzten guten FHD-Geräte) - da hätte ich fast zugeschlagen.

Folglich....Marketing zieht einfach....egal wie...ob rein über den Preis (Prospekte usw) oder über vorgekaukelte technische Errungenschaften (siehe Samsung dieses Jahr).

Am anderen Ende findet man die Leute, die im Hirn verankert haben "Qualität hat seinen Preis!"....die geben sich gar nicht ab mit Mittelklasse usw....da wird einfach immer das teuerste verglichen bei jedem Hersteller und dann anhand Bauchgefühl oder Testberichten gekauft.
Dass ein 5000 Euro TV heutzutage aber nicht unbedingt der beste sein muss oder auch nach drei Jahren seinen Geist aufgeben kann, wollen die wenigsten einsehen.....leider scheint es so zu sein.

Der Vergleich mit dem Auto ist hier durchaus gar nicht so verkehrt.
Nicht jeder will oder braucht nen Porsche....unabhängig davon, dass er eh nicht in jedem Bereich Vorteile hat (Platz usw).
Für die meisten wird wohl die Kompakt- oder Mittelklasse (ein Skoda Octavia, VW Golf Sportsvan usw) das Passende sein.

Und....mit jedem Hersteller kann man Pech haben und das Ding landet nach 6 Monaten in der Werkstatt.

FALD stirbt aus....es schaut tatsächlich so aus.
Mir ist es egal, weil es wie schon gesagt wurde eigentlich auch nur eine Notlösung war, um die technischen Beschränkungen der LCDs zu kaschieren.
Ich hab nix gegen Edge-Geräte oder die kleinen FALD-Modellen wie nem Sony XE90.
Nur so Dinger wie nen Samsung Q9 für 5 Riesen können sie sich schenken.
Das ist so, wie wenn VW nen VW Golf GTI für 70000 Euro anbietet - gutes Auto, aber einfach viel zu teuer.
Dann kommt die "VW-Superdeal-Aktionen" alle paar Monate und der GTI ist für 50000 zu haben.....boahhh....wunder was gespart....aber immer noch zu teuer.
Aber auch hier.....die Psychologie siegt und die Leute kaufen....
Messe-Vergleiche, wie die von Samsung (OLED steht daneben total schlecht eingestellt) tun dann noch ihr übriges dazu und die Leute zwingen sich fast dazu zu sagen: "Wow....der muss toll sein....der TV usw".

Verboten ist es aber ja nicht....Bose und Co machen es ja genauso....


[Beitrag von HicksandHudson am 14. Jul 2017, 09:25 bearbeitet]
Funmachine
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 14. Jul 2017, 12:15
Hallo.

Ich schmeiß mich mal mit rein. Bin zwar noch neu, aber hoffe es stört niemanden, da Psychologie auch so ne Interesse von mir ist

Ich bin mal egoistisch und gehe von mir aus. Warum will ich n neuen TV? Hab die PS4 Pro günstig durch die GameStop Aktion bekommen. Und nun möchte ich die voll auskosten. N Kumpel tut dies bereits und ich bin immer wieder neidisch, auch wenn ich weiß, dass ich mich schnell daran gewöhnen werde.

Mein jetztiger TV (Sony Bravia) hat 7 Jahre brav seine Dienste geleistet und tut es immer noch. Aber .. eben kein 4k .. und erst rech kein HDR.

Ich war schon immer "hungrig" nach besseren Bildschirmen. Speziell wenn es um Auflösungen ging.
Nur war es "damals" gefühlt einfacher .. jetzt die ganzen Modelle und Möglichkeiten bringen mich um den Verstand.

Vernünftig betrachtet brauch ich aber keinen neuen TV und könnte mit dem Geld was besseres machen.

Wenn ich andere Sachen kaufe, wie Lebensmittel oder Möbel, bin ich sehr sehr knauserig.
Kommen Spiele oder Technik aber vor, dann setzt mein Verstand aus. 800€ für n Handy. Ist ja n gutes!
Neues Spiel was ich unbedingt haben muss 60€. Auch wenn ich manchmal nicht direct dazu komme weil ich noch andere fertig spielen will und ich es auch spatter holen könnte und somit wieder spare.

Unser Gehirn ist schon manchmal echt gemein, aber so tickt eben jeder für sich und auch das wissen die großen Firmen. Sie bieten wenigstens für alle was an, auch wenn es aufällt, das im Markt immer die großen dicken Modelle gezeigt warden.
Da_Capo_11
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 14. Jul 2017, 16:07
@Hotred,

du hast Recht, ich hätte den Punkt noch mehr ausführen sollen.
Nun, ich habe die drei Punkte bewusst in Fragesätzen gestellt, nicht in Aussagesätzen, weil sie keine deterministischen Aussagen enthalten sollen, sondern vielmehr zum Nachdenken animieren, mögliche Kritik aufzeigen oder eine eine Meinung abbilden.
Zur Statistik hatte ich ja geschrieben, dass diese interpretiert und hinterfragt werden muss.
Hier und da findet man natürlich auch das Stilmittel der rhetorischen Frage, aber das war zu erkennen, denke ich.


Und diese ganzen Fragen und Anregungen führe ich im Schluss nochmal zusammen. (Auch hier hätte ich wohl noch mehr schreiben sollen )
Es müssen alle Parameter die ich in Rangreihe gebracht habe, erfüllt werden um in einer Kaufentscheidung zu münden.
Du hast völlig Recht, per se wird das Preis-Leistungsverhältnis nicht geändert, es wird aber kognitiv irrelevant wenn , wenn wie im Falle des Studenten das eigentlich gute PL-Verhältnis keine Rolle spielt, weil der Parameter Budget einen Kauf absolut verhindert.

( Ich gebe noch mal ein Beispiel: Ein völlig untrainierter, adipöser Mensch kauft sich aus falschen Motiven haraus ein Rennrad von der Güte, die auf der Tour de France eingesetzt werden und erhält solch ein bike gebraucht für 5000,- Euro: man kann dann wohl von einem hervorragenden PLV ausgehen. Nun ist das PLV auch nach dem Kauf und grundsätzlich konstant, völlig richtig. Da das bike ohne Nutzer im Sinne seines Einsatzzweckes in meinem rationalen Verständnis für das eigentliche Motiv des Kaufs (das Radfahren) keinen Wert besitzt, habe ich den Gedankengang um diesen Parameter erweitert. Und da dieser Nutzer die Leistung, die das Velo offerieren könnte, gar nicht nutzen kann, sehe ich das so, als wäre die Leistung nicht vorhanden und damit ändert sich der Quotient. Und die Eignung wäre in diesem Bsp. auch nicht da, weil es sehr fraglich, ob sich so ein adipöser Mensch überhaupt auf dem Rad halten oder nicht vll bei der typischen gekrümmten Sitzhaltung sich permanent die Oberschenkel/Knie in den Bauch rammt.
Wie gesagt , faktisch hast du Recht , der Wert bliebe gleich , das Rad könnte man auch wieder verkaufen, aber ich sah das eben in Zusammenhang mit allen Parametern. )




Um meine Vorgehensweise deutlicher zu machen, mal ein paar Fakten:
Zu den Prinzipien von Kaufentscheidungen gehören z.B. die kompensatorischen Entscheidungsregeln. Hierbei lasse ich bei meiner Wahl Kompromisse zu, so wäre es möglich ein Nachteil auf einem Faktor durch ein Vorteil auf einem anderen zu kompensieren. Bringe ich alle Wünsche in eine Hierarchie (also eine bewertete Rangreihe, s.o.), dann könnte man für diverse Alternativen errechnen, mit welcher Option ich am meisten Wünsche verwirkliche. Das Ganze nennt sich Fishbein-Modell (Kotler & Bliemel, 1995)
Die Rationalität der Wahl wäre dadurch bedingt, möglichst wenig Kompromisse zu machen. Solch ein Verfahren beschreibt Jungermann mit seinen MAU-Modell.(Multi-Attribute-Utility)
etc etc....

Weiterhin gibt es die nicht-kompensatorischen Entscheidungsregeln d.h man möchte überhaupt keine Kompromisse eingehen. Das zeigt sich z.B. im konjunktivem Modell, nach dem eine Entscheidung nur getroffen wird, wenn alle Merkmale, die Konsument spezifiziert hat, erfüllt werden.
Soweit, es gibt noch viel mehr, aber das würde den Rahmen hier sprengen.
Von diesen Modellen habe ich mich im letzten Post leiten lassen, weil sie die psychologischen Faktoren minimieren, methodisch und rational aufgebaut sind.

Aber dazu (den psychologischen Faktoren) werde ich noch mehr schreiben, bin allerdings zeitlich angespannt.

MfG Da capo
Da_Capo_11
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 14. Jul 2017, 17:32
Nochmal etwas zu den Arten des Kaufs, hier findet sich manch einer schon wieder:

Extensiver Kauf:
Beim extensiven Kauf ist der Käufer noch unentschlossen, sucht daher aktiv nach Information und ist in der Regel hoch involviert. Er erwartet nennenswerte Produktunterschiede und ist der Werbebotschaft gegenüber verhältnismäßig aufmerksam. Typische Beispiele hierfür wären der Auto und Stereoanlagenkauf. Kleine Dinge, wie Genussmittel oder alltägliche Bedarfsgegenstände fallen kaum unter diese Kaufart.
Man unterscheidet zwei Käuferhaltungen: Die eine besteht nur in einer insgesamt erhöhten Aufmerksamkeit gegenüber Produktinformationen, die andere dagegen in der aktiven Suche nach informationen und dem gezielten Nutzen der bevorzugten Informationsquellen.Eine Werbung, die Argumente liefert, passt besonders gut zu einem extensiven Kauf, denn dieser sucht Informationen und Entscheidungshilfen. Allerdings ist der Anteil von solchen extensiven Entscheidungen auf 15-20% aller Kaufentscheidungen zu schätzen,der Anteil von teilweise überlegten Kaufentscheidungen auf 30% und der Anteil der rein gefühlsmäßigen und gewohnheitsmäßigen Entscheidungen auf mindestens 50%.

Es werden vier Phasen unterschieden (Lachmann, 1993):

1. Kaufinteresse
2. Wunschphase
3. Eigentliche Entscheidungsphase
4. Bestätigung


Fortsetzung folgt....
Bearbeitet aus „Werbe- und Konsumentenpsychologie“ , Georg Felser (2007)
HicksandHudson
Inventar
#19 erstellt: 14. Jul 2017, 17:32
Anmerken möchte ich noch (Moderatoren....nehmt es mir nicht übel!!! ), dass man allein durch viel Lesen und Schreiben hier in solch einem TV-Forum fast schon unterbewusst mehr und mehr dazu neigt, zum TV-Kauf getrieben zu werden (da wäre ich selbst fast Opfer geworden).
Das "Ich will auch dabei sein bei der neuesten Technik/dem neuesten Modell und mitreden können"-Gefühl ist schon sehr stark.
Dabei bräuchten die meisten noch gar keinen neuen TV, sofern sie mit dem aktuellen zufrieden sind.
"Neuerungen" wie 4k, HDR usw tun ihr übriges dazu, dass die Verführung groß ist, seinen alten TV als "veraltet" anzusehen, obwohl er das vielleicht gar nicht ist (Marketing halt wieder....).

So gesehen ist das Forum hier teils auch Marketing für die Hersteller.
"Teils" deshalb, weil es natürlich auch schnell in die andere Richtung gehen kann - zumindest die letzte Zeit hier....so viele Macken und Probleme wie die Fernseher im Moment haben....das kann dann natürlich auch abschrecken.

Dennoch:
Es tummeln sich hier unfassbarer Weise sehr sehr viele, welche ihre TVs öfter wechseln, wie manche ihre Jeanshosen.
Da werden innerhalb einiger Monate sämtliche 4000 Euro-Modelle nacheinander bestellt, bis es dann endlich hoffentlich passt (weil ja an jedem Gerät irgendwas zu bemängeln ist).
Psychologisch könnte man nun fast vermuten, dass diese Leute irgendwie mit gar nix zufrieden gestellt werden können oder?
Die Frage ist nun auch, wie sich dieses Phänomen dann auf die übrigen User hier auswirkt?
Lässt man sich mitziehen und ordert auch den oder den neuen TV oder sagt man sich "das sind doch die extremen Freaks...die Perfektionisten....so ein Niveau, wie die erwarten von einem TV....das brauch ich nicht!"?


[Beitrag von HicksandHudson am 14. Jul 2017, 17:42 bearbeitet]
hotred
Inventar
#20 erstellt: 14. Jul 2017, 17:54
@HicksandHudson:

Das ist ein ganz wichtiger Punkt den du hier ansprichst - wenn nicht einer der wichtigsten überhaupt!

Ich kann das von mir selber bestätigen - mir geht es so das wenn ich eine Anschaffung machen möchte und der Meinung bin das es nötig ist mich eingehender mit der Materie zu beschäftigen um mit dem Ergebnis zufrieden zu sein.
Es läuft dann so, das ich mich informiere und zb. in den Foren "querlese" und versuche daraus Schlüsse zu ziehen und mir eine Meinung zu bilden.
Ich bin dabei auch stets darauf bedacht wenn möglich zu einem halbwegs schnellen "Ergebnis" zu kommen - natürlich abhängig von der Anschaffung und vielen weiteren Faktoren...
Wenn nun aber die Infos und Meinungen alle gegensprüchlich ausfallen und es damit fast unmöglich wird sich eine eindeutige Meinung zu bilden so steigt dadurch der Zeitbedarf für die Entscheidungsfindung natürlich enorm an...

Nun ist es bei mir aber so, das mit steigendem Zeitbedarf auch die Erwartungshaltung steigt und ich immer weniger zu Kompromissen bereit bin als das zu Anfang der Fall gewesen wäre als ich noch wenig Zeit investiert hatte... Dazu kommt dann natürlich auch das neu gewonnene (Halb )Wissen das dafür sorgt das die ursprüngliche Erwartungshaltung schon alleine deshalb nochmal angestiegen ist...
Am Ende ist es dann auch noch so, das ich "die Sache zu einem guten Ende bringen möchte" und so eine Art "jetzt erst Recht" Situation eintritt


Also JA, es wird ganz automatisch immer schwieriger das "optimale" zu finden je mehr man sich damit beschäftigt...
Es ist ein Trugschluss, das man mit einer Anschaffung gerade dann mit Sicherheit zufrieden ist wenn man sich vorher genau damit beschäftigt hat - das KANN sein, genau das Gegenteil kann aber auch eintreten...

Es ist also grundsätzlich durchaus möglich das man zb. in den Laden geht, einen Tv kauft und selbst als kritischer Käufer sofort glücklich ist damit.
Aber auch hier spielen dann natürlich SEHR viele Faktoren eine Rolle - der größte Faktor in diesem Beispiel wäre wohl Glück...

Und natürlich gibt es auch Leute wie in deinem Beispiel die alles mögliche kaufen und mit nichts zufrieden sind und nur am jammern und "schimpfen" sind über dies und jenes... Auch hier im Forum sind derlei Zeitgenossen vertreten...
Es scheint, als würden diese Menschen einfach nicht einsehen wollen (oder können) das es nun mal keine Perfektion in jeder Art und Weise geben kann - universell für Alle in Form eines Tv zb. schon überhaupt nicht...

Wer zu keinerlei Kompromissen bereit ist kann im Grunde niemals mit etwas absolut glücklich sein...
hotred
Inventar
#21 erstellt: 14. Jul 2017, 18:14
@DaCapo11:

Also bzgl.:

"Du hast völlig Recht, per se wird das Preis-Leistungsverhältnis nicht geändert, es wird aber kognitiv irrelevant wenn , wenn wie im Falle des Studenten das eigentlich gute PL-Verhältnis keine Rolle spielt, weil der Parameter Budget einen Kauf absolut verhindert."

Also das Preis-Leistungsverhältnis wird nicht nur "per se" nicht geändert, es wird tatsächlich nicht geändert. Das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun und das wird es auch nie Es ist natürlich klar das unterschiedlichste "Gründe" und Begebenheiten am Ende zum selben Ergebnis führen können und das auch tatsächlich tun - aber auch das ändert eben nichts an Tatsachen. Wenn es für den Betrachter - also in diesem Fall dann dich - "kognititv irrelevant wird" dann ist das eine Fehleinschätzung bzw. Sinnestäuschung, entspricht jedenfalls aber nicht der Realität.


Da das bike ohne Nutzer im Sinne seines Einsatzzweckes in meinem rationalen Verständnis für das eigentliche Motiv des Kaufs (das Radfahren) keinen Wert besitzt, habe ich den Gedankengang um diesen Parameter erweitert. Und da dieser Nutzer die Leistung, die das Velo offerieren könnte, gar nicht nutzen kann, sehe ich das so, als wäre die Leistung nicht vorhanden und damit ändert sich der Quotient. Und die Eignung wäre in diesem Bsp. auch nicht da, weil es sehr fraglich, ob sich so ein adipöser Mensch überhaupt auf dem Rad halten oder nicht vll bei der typischen gekrümmten Sitzhaltung sich permanent die Oberschenkel/Knie in den Bauch rammt.


Nun, in deinem Beispiel schreibst du von deiner Wahrnehmung "in meinem rationalen Verständnis" und von Annahmen "weil es sehr fraglich, ob sich so ein adipöser Mensch überhaupt auf dem Rad halten oder nicht vll bei der typischen gekrümmten Sitzhaltung sich permanent die Oberschenkel/Knie in den Bauch rammt".

Das hat aber eben nichts mit Fakten zu tun, subjektive Wahrnehmung und persönliche Einschätzung usw. ist eben genau das.

Man könnte darüber am Ende natürlich unendlich philosophieren - aber auch das würde eben nichts daran ändern...


Jedenfalls vielen Dank für die rege Teilnahme und das interessante Gespräch - leider nun aus der Kaufberatung "verbannt"

Ich habe das Gefühl die Menschen möchten überhaupt nicht "zu viel" nachdenken - und da ein Tv im Grunde ja das "passende Werkzeug" dazu ist könnte der Thread quasi "kontraproduktiv" sein

Na jedenfalls hoffe ihr findet das Thema auch so interessant wie ich und macht fleissig weiter bei Interesse...
HicksandHudson
Inventar
#22 erstellt: 14. Jul 2017, 19:13
Warum der Thread aus dem TV-Bereich verbannt wurde, ist mir auch wieder absolut schleierhaft.
Scheint wohl zu tiefgründig und kompliziert zu sein oder was weiß ich


[Beitrag von HicksandHudson am 14. Jul 2017, 19:13 bearbeitet]
hotred
Inventar
#23 erstellt: 14. Jul 2017, 19:16
Ja, nur nicht nachdenken - kommt ja doch nichts gutes dabei raus

Und wenn die Frage was den Kauf eines Tv maßgeblich beeinflusst nicht in die Kaufberatung passt...
HicksandHudson
Inventar
#24 erstellt: 14. Jul 2017, 19:28
Schade ist es halt, weil in diesem Bereich "Allgemeines/Lifestyle" 80% der User nicht erreicht werden oder diesen Thread gar nicht mitkriegen.
Kapier ich ehrlich gesagt wieder überhaupt nicht diese Logik - es geht ja hier speziell um TVs und nicht um "Lifestyle-Gelaber".
hotred
Inventar
#25 erstellt: 14. Jul 2017, 19:30
Sehe ich zu 100% wie du
catman41
Inventar
#26 erstellt: 15. Jul 2017, 18:19
Moin,

in Kaufberatungen haben m. M. n. Grundsatzdiskussionen nichts zu suchen!


Harry
hotred
Inventar
#27 erstellt: 15. Jul 2017, 18:36
Es geht ja nicht um eine Grundsatzentscheidung OB ein Tv angeschafft werden sollte - sonder WIE ein Kauf zu Stande kommt und durch welche Faktoren er beeinflusst wird... Sicher nicht ganz unwichtig beim Tv Kauf...
catman41
Inventar
#28 erstellt: 15. Jul 2017, 18:59
viele Post klangen arg Grundsatz-laßtig.
Da_Capo_11
Ist häufiger hier
#29 erstellt: 16. Jul 2017, 17:29
Hallo Hotred,

jetzt noch abschließend ein paar Gedanken dazu:

Ich habe das PLV kritisch hinterfragt. Im typischen Sprachgebrauch wird der Quotient nicht in Einheiten aufgelöst, sondern die Leistung bleibt allgemein stehen. Nur versteht dann jeder etwas anderes darunter, es wird individuell und dann ist es kein mathematisches Verhältnis mehr.
Es sei denn: Ich setze dafür Einheiten ein. Preis pro Leistung wird vielfach in Jornalismus verwendet, hier mit der Einheit PS/KW. Ich kann auch wie bereits vorgeschlagen, Preis pro Zollgröße einsetzen, das macht Sinn , wenn ich genau danach suche.

Oder ich gehe weiter, wie angesprochen mit einer methodischen Auswahl und setze eine Kennzahl
für ein PLV ein: Gesamtsumme der Leistungspunkte =
(Bewertungspunkte * Gewichtungspunkte) / Preis
Das ist ein typisches Vorgehen aus der BWL z.b bei Fragen der Standortwahl von Unternehmen.

Solange der Begriff Leistung aber nicht näher definiert wird, sehe ich darin keinen Sinn .
Jeder kann diesen Begriff im allgemeinen Sprachgebrauch verwenden, wenn ich aber konkret werde, und hier im vorliegenden Fall unter dem Kontext einer Kaufberatung, dann muss dieser Begriff aufgelöst werden, um zu verstehen, was derjenige denn detailliert damit meint.

Und den Effekt daraus, wenn man es nicht macht, kann man hier in schöner Regelmäßigkeit beobachten. Es wird sich seitenweise gestritten, weil der Eine den besseren Schwarzwert des Produktes A meint, der Andere aber eher den Kontrast von Produkt B den Vorzug gibt, anstatt vorher mal den allgemeinen Begriff in das Kriterium zu verwandeln, worüber er denn sprechen will.

Gruß Da capo
hotred
Inventar
#30 erstellt: 16. Jul 2017, 17:56
@Da_Capo_11:

Danke, du hast natürlich vollkommen Recht - das Preis/Leistungsverhältnis müsste man eigentlich erst mal definieren un es auch als Kriterium in eine Kaufentscheidung einfließen zu lassen.

Man wird hier im Zusammenhang mit einem Tv aber mal ganz grundsätzlich davon ausgehen das zumindest "allgemeine Vorteile" positiv für das Preis/Leistungsverhältnis sind und ein möglichst geringer Preis natürlich ebenso.

So würde ich zb. sagen das Sachen wie möglichst gute Ausstattung, möglichst geringer Energieverbrauch, möglichst guter Schwarzwert usw. Dinge sind die man grundsätzlich als positiv ansehen würde...

Aber darum fing es ja auch überhaupt nicht, sondern um die Unterscheidung zu einer Eignung. Denn ganz unabhängig davon wie man das Prei/Leistungsverhältnis nun ermittelt und wie man es definiert hat es mit der Eignung trotzem nichts zu tun.

Das "in der Praxis" bzw. im Alltag dann (der Einfachheit halber) oftmals "alles in einen Topf geworfen wird" stimmt natürlich, aber macht es deshalb ja nicht richtig.
Da_Capo_11
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 16. Jul 2017, 18:48
Zu den Phasen ein paar Ergänzungen

Kaufinteresse: Hier wird der Wunsch des Konsumenten erstmals geäußert oder bejaht, das Interesse als hoch eingeschätzt. Man ist im Produktfeld schon einigermaßen informiert.

Wunschphase: Diese Phase hat meist besondere Auslöser, die zu einem wellenförmigen Übergang zwischen Interesse und Wunsch führt. Ein möglicher Auslöser könnte z.b. sein: „Mein Nachbar hat sich auch so gerade ein Ding gekauft“, „Mein Alter versagt hin und wieder“, „Ich erfahre von Neuerungen auf dem Markt“. Je höher die Welle schwappt, desto höher wahrscheinlicher tritt der Konsument in die Entscheidungsphase ein. Ein wellenförmiger Verlauf , in dem sich das Interesse bis zu eigentlichen Entscheidung hochschaukelt, ist nicht immer zu erwarten.Es ist vielmehr wahrscheinlich, wenn das Produkt selbst zum Beispiel ein teures Zusatz- oder Ersatzgerät darstellt. Wenn dagegen das alte wirklich verschrottet wird, geht der Wunsch direkt in die Entscheidung über.

Eigentliche Entscheidungsphase:
In dieser beginnen die sehr bewussten und kontrollierten Prozesse der Entscheidung. Allerdings ist diese Phase auch bei sehr langlebigen Gebrauchsgütern oft sehr kurz. Lachmann (1993) gibt für die Entscheidung für Produkte aus der Unterhaltungselektronik zwischen maximal zwei Monaten bis wenige Tage an. Daher sei Massenwerbung hier völlig fehl am Platz, denn sie erreiche die Menschen eben in der Regel nicht in der Entscheidungsphase.
Allerdings ist die Wirkung von Marketingkommunikation maximal: Hier kann es auch zu dem von Lachmann beschriebenen Tunneleffekt kommen:
Der Käufer taucht in die Entscheidungsphase (Tunnel) ein mit der Absicht A zu kaufen und kommt am Ende des Tunnels mit B wieder heraus. Im Tunnel unterliegt er bestimmten Einflüssen. Je nachdem, wie sicher er bei der Produktwahl im vornhinein war, können in der EP verschiedene Punkte seine Meinung ändern z.B. wenn das Produkt nicht auf Lager ist, ein Meinungsführer oder der Verkäufer ihn beeinflusst, er ein Sonderangebot oder eine Produktneuheit entdeckt.


Bestätigung:
Auch diese Phase gehört noch zum Kaufprozess. Kurz nach einer Kaufentscheidungen sind Konsumenten weiterhin hoch empfänglich für Informationen, die die Entscheidung unterstützen bzw sind sie durch Informationen zu verunsichern, die sie in Frage stellen. Auch in dieser Phase ist also eine unterstützende Informationspolitik angemessen, etwa in Form von bestätigenden Testergebnissen.
Diese Phase sollte von der sogenannten Nachkaufwerbung begleitet werden. Diese Art der Kommunikationspolitik hat aber nicht nur die Funktion , beim Käufer Unsicherheit (z.b. kognitive Dissonanz ) abzubauen, sondern auch die Kommunikation zwischen Interessierten bzw Käufern in der Wunschphase und sogenannten rezenten Käufern in Gang zu bringen. Denn die is eine der besten Quellen zur Einstellungsbeeinflussung der suchenden Käufer , viel besser als Massenkommunikation und innerhalb langlebiger Gebrauchsgüter der entscheidene für Marketingkommunikation. Außerhalb dieses Kaufprozesses kann Werbung generisch wirken, das heißt sie wirkt nicht für das eigene Produkt, sondern auch für die Konkurrenz.


Ich denke, hier finden sich viele wieder oder man kann durch Transformation auf Gewohntes viele Ähnlichkeiten entdecken....
Wie seht ihr das?


[Beitrag von Da_Capo_11 am 16. Jul 2017, 18:53 bearbeitet]
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