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Amazon/Internet vs. Fach-/Einzelhandel

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8erberg
Inventar
#1 erstellt: 07. Sep 2018, 09:11
Hallo,

es mag ja eine Lebenserfahrung sein: seinerzeit in den 90ern gehörte ich zu den "Pionieren", die Amzon ausprobiert haben, ob die tatsächlich ein Buch zum Listenpreis kostenfrei zusenden. Ja, haben sie, am nächsten Tag lag es im Briefkasten. Toll.

Dann hab ich hin & her überlegt: ich bin selber kleiner Selbständiger und hab daher immer schon eine Abneigung gegen Giganten, die sich von Kommunen Grundstücke quasi schenken lassen und ihre Mitarbeiter schlecht bezahlen und behandeln.
Dafür dann selber ruckzuck sehr sehr reich werden und merkwürdige Methoden im Umgang auch mit Lieferanten immer heftiger durchziehen.

Es muss jeder selber wissen was er tut und wohin er seine sauer verdienten Talers bringt. Nur sollte er auch die Konsequenzen berücksichtigen.

Tote Innenstädte werden nicht von alleine tot und der Händler um die Ecke gibt selten auch freiwillig auf.

Als nächstes wird wohl DHL aufwachen, Amazon hat etliche Tausend Sprinter beim Daimler bestellt...

Peter
sophist1cated
Inventar
#2 erstellt: 07. Sep 2018, 09:19
Hatte auch schon in den 90ern Internet, meines Wissens war Amazon doch zu der Zeit nur in den USA (und nur mit Bücher) aktiv, oder?
8erberg
Inventar
#3 erstellt: 07. Sep 2018, 09:53
Hallo,

das muss 1998 gewesen sein als ich die erste Bestellung dort aufgab. Wie gesagt: 1 Taschenbuch zu damals DM 7,90 und am nächsten Tag im Briefkasten.

Die hatten anfangs fast nur Bücher und der stationäre Buchhandlung hat über die gelacht (bis denen das Lachen verging).

Peter
gapigen
Inventar
#4 erstellt: 07. Sep 2018, 09:57
Ich finde Amazon auch problematisch, z.B. für Händler in Innenstädten.

Wir wohnen auf dem Land, und mir ist meine Zeit einfach zu schade, in die nächste Stadt zu fahren, ein paar Euro Parkgebühren zu bezahlen, um dann nach einer Stunde oder mehr Gesuche zu erfahren, dass ich das benötigte Teil nicht bekomme. Da bestelle ich lieber online.

Das klingt zwar platt, ist aber das reale Leben.


[Beitrag von gapigen am 07. Sep 2018, 09:58 bearbeitet]
Yahoohu
Inventar
#5 erstellt: 07. Sep 2018, 09:58
Amazon wurde Mitte der 90er gegründet.
In Deutschland ging meines Wissens nach erst kurz vor 2000 los.
8erberg
Inventar
#6 erstellt: 07. Sep 2018, 09:59
Hallo,

das kann nicht sein, denn ich hab - wie gesagt - 1998 dort schon bestellt.

Wiki bestätigt das.

Peter
Yahoohu
Inventar
#7 erstellt: 07. Sep 2018, 10:01
Sorry, ich habe 1988 gelesen. Neue Brille
Burkie
Inventar
#8 erstellt: 07. Sep 2018, 10:07

8erberg (Beitrag #136) schrieb:
Hallo,

das muss 1998 gewesen sein als ich die erste Bestellung dort aufgab. Wie gesagt: 1 Taschenbuch zu damals DM 7,90 und am nächsten Tag im Briefkasten.

Die hatten anfangs fast nur Bücher und der stationäre Buchhandlung hat über die gelacht (bis denen das Lachen verging).

Peter


So ist es.
Offensichtlich hat aber Amazon schon gewisse Vorteile gegenüber dem "Fachhandel" in den Innenstädten, sonst würden es die Leute ja nicht nutzen.

Vor Amazon gab es ja noch Quelle, Otto-Versand, Neckermann, wie sie alle hießen. Die beherrschten damals den Versandhandel von Mode, Krimskrams und Unterhaltungselektronik.
Trotzdem haben sie gegen Amazon verloren - wie konnte das kommen?
Amazon war Neuling, die Versandhauskataloge hingegen hatte ihren Kundenstamm, Kundendaten, alles, sogar Filialen in den Innenstädten. Trotzdem haben sie gegen Amazon verloren - wie konnte das kommen?

Der stationäre Buchhandel hatte doch auch zu Beginn noch die Marktmacht, eigene Lager und Vertriebskanäle, evtl. auch Kundenstamm und Kundendaten.
Wie konnten die sich von Amazon derartig abhängen lassen?
Die müssen doch grundlegend was falsch gemacht haben, oder nicht?

Gruss
Passat
Inventar
#9 erstellt: 07. Sep 2018, 10:24
Die Versandhäuser haben gegen Amazon verloren, weil sie damals noch auf den Papierkatalog setzten und Onlineshops vernachlässigten.
Zudem haben die Versandhäuser die Sachen meist zum UVP angeboten, während Amazon da meist drunter lag.

Grüße
Roman
.JC.
Inventar
#10 erstellt: 07. Sep 2018, 10:29

Burkie (Beitrag #141) schrieb:
Die müssen doch grundlegend was falsch gemacht haben, oder nicht?


nö, Amazon war einfach besser und zwar dauerhaft.
Es gibt ja auch keine Tante Emma Läden mehr.
8erberg
Inventar
#11 erstellt: 07. Sep 2018, 10:41
Hallo,

ob das "besser" ist sollte man wirklich ernsthaft hinterfragen.

Ich zahle gerne Steuern, denn dann hab ich auch Geld verdient.

Wenn andere das anders sehen sollte man schon hinterfragen dürfen, denn Millionen von Arbeitern, Angestellten oder auch Rentnern können das nicht.

Warum Amazon so groß wurde: das breite Angebot, recht günstige (nicht immer die besten) Preise, Kulanz bei den Kunden (was sich bei Lieferanten wiedergeholt wird) - schlanke moderne Struktur ohne "Altlasten".

Alles das, was die alteingesessenen und satten Versandhäuser nicht hatten und die Innenstadtkaufhäuser nicht mehr bieten konnten.

Ich kann mich noch erinnen, dass Karstadt damit geworben hat "20 Fachgeschäfte unter einem Dach" zu sein, da hatten die auch noch Haushaltswarenabteilungen mit der Qualität eines Fachgeschäfts oder U-Elektronik-Abteilungen die den Namen verdient hatten auch vom Personal.
Das wurde oder musste alles eingespart werden, weil die Margen im Einzelhandel runtergingen.

Wenn ich die teure Innenstadtlage (wo Modeketten die Mieten diktieren) habe und soll gegen jemanden der in Luxemburg seine Rechnungen schreibt und die Logistikzentren in strukturschwachen Gebieten mit Subventionen baut konkurrieren soll hab ich schlechte Karten.

Peter
.JC.
Inventar
#12 erstellt: 07. Sep 2018, 10:53
Hi,

nicht nur das.
Heutzutage braucht man eine gute Webpräsenz, auch wenn man stationär handelt.
Um bei HiFi zu bleiben: früher (1980) gab es 5 gute HiFi Händler in Saarbrücken.
Heute noch 2 Überlebende, und da sieht die eine homepage so aus.

Nicht gerade einladend.
#linn-fan#
Inventar
#13 erstellt: 07. Sep 2018, 11:17

Burkie (Beitrag #141) schrieb:
Der stationäre Buchhandel hatte doch auch zu Beginn noch die Marktmacht, eigene Lager und Vertriebskanäle, evtl. auch Kundenstamm und Kundendaten.
Wie konnten die sich von Amazon derartig abhängen lassen?
Die müssen doch grundlegend was falsch gemacht haben, oder nicht?


Daaaaaaas hat einen sehr einfachen Grund. Der Buchhandel hat eine eigene Ausbildungsstruktur. Buchhändler ist ein Ausbildungsberuf und war mal hoch angesehen und ging literarisch sehr tief. Es gab Zeiten da konnte man in den Buchladen gehen und fragen "Ich suche da was, das hat einen blauen Umschlag und da ging es um......." und dann griff jemand ins Regale und ZACK das Buch war da.

Mach das mal heute. Da rufen die im Laden Google auf. Hey, DAS kann ich auch. Das war der vollkommen falsche Ansatz, dass der stationäre Handel versucht hat Amazon zu kopieren. Die hatten soooooooo viele Möglichkeiten sich mittels persönlichem Service und Fachkompetenz gegen Amazon zu behaupten. Alles vergeigt.

R.


[Beitrag von #linn-fan# am 08. Sep 2018, 01:08 bearbeitet]
sophist1cated
Inventar
#14 erstellt: 07. Sep 2018, 11:32
Der Einzelhandel wird weiter unter Druck stehen. Die Entwicklung in den letzten 20 Jahren ist dem Internet geschuldet. Überall die gleichen großen Ketten, Innenstädte sehen nahezu ähnlich aus. Kleinere inhabergeführte Geschäfte gibt es so gut wie gar nicht mehr.

Höchstens für Textilien fahre ich noch in der Stadt, wegen der Größe ist online zu bestellen ein Risiko. Hier muss man, wenn es nicht passt, erneut zur Post. Bei lokalen Ausprobieren ist es nur ein Weg. Da kann der Online-Handel schwer mithalten, abgesehen davon, dass die Preise online nicht immer besser sind (durch die vielen Retouren). Dass es nicht nur mir so geht, zeigt die deutliche Gewichtung des Warenangebotes für Textil in unseren Städten. Andererseits sind die Margen bei Textilien gigantisch so dass auch teure Innenstadtlagen zu bezahlen sind.


[Beitrag von sophist1cated am 07. Sep 2018, 11:33 bearbeitet]
Burkie
Inventar
#15 erstellt: 07. Sep 2018, 12:09

sophist1cated (Beitrag #147) schrieb:
Der Einzelhandel wird weiter unter Druck stehen. Die Entwicklung in den letzten 20 Jahren ist dem Internet geschuldet. Überall die gleichen großen Ketten, Innenstädte sehen nahezu ähnlich aus. Kleinere inhabergeführte Geschäfte gibt es so gut wie gar nicht mehr.


Das hat aber doch auch seine Gründe. Niemand zwingt ja die Kundschaft, bei Amazon zu kaufen.

Die alten Versandhäuser haben in der Tat das Internet verschlafen. Und viele tun das auch heute noch. Die sind eben zu satt und selbstgefällig.
Deren Webshops sind teilweise grottig schlecht - Artikel lassen sich nicht ordentlich suchen und finden, die Bestellung ist umständlich.

Interessanterweise allerdings haben einige Musikalienhändler die Zeichen der Zeit erkannt - allen voran die beiden großen, Thomann und Music-Store, aber auch die kleineren oder nicht ganz so bekannten Versender.

Deren Webshops funktionieren sehr gut, man findet die Artikel sehr leicht.
Und vor allen Dingen bieten sie einen Service, den die lokalen örtlichen Instrumentenschieber nicht bieten wollen: 30 Tage seine Wunschinstrumente auszuprobieren, und bei nichtgefallen einfach und ohne lästige Fragen zurück geben zu können. Das ist ein großer unschätzbarer Vorteil gegenüber jedem örtlichen "Kistenschieber". (Ausprobieren heißt genau das, probieren, nicht regulär benutzen.)

Wichtig ist auch, dass das Versprechen, die Geräte oder Instrumente zurückzunehmen, in der Praxis auch funktioniert. Die stellen sich da also nicht doof.

Somit lasse ich mir, wenn ich z.B. ein Audio-Interface brauche und unsicher bis, wie gut es ist, oder ob es mit meinem Computer zusammen funktioniert, einfach 2 oder 3 kommen, von denen ich glaube dass sie in Frage kommen.
Das, was bei mir funktioniert, behalte ich, die anderen schicke ich zurück.
Damit macht der Händler eben sein Geschäft mit mir. Da habe ich den Vorteil, kein Risiko eingehen zu müssen.
Und der Versandhändler seinen Vorteil, etwas zu verkaufen. Was ich ohne diese Rückgabe-Garantie gar nicht machen würde. Den Geld-Aufwand dafür muss man halt als Werbekosten sehen...

Kaufst du beim lokalen Laden, hast du eigentlich nur Nachteile.

Gruss
Passat
Inventar
#16 erstellt: 07. Sep 2018, 12:12

Burkie (Beitrag #148) schrieb:
Und vor allen Dingen bieten sie einen Service, den die lokalen örtlichen Instrumentenschieber nicht bieten wollen: 30 Tage seine Wunschinstrumente auszuprobieren, und bei nichtgefallen einfach und ohne lästige Fragen zurück geben zu können.


Das tun die nicht unbedingt freiwillig.
14 Tage ist bei Onlinehändlern nämlich gesetzlich vorgeschrieben.
Und wenn ich dem Kunden das Gerät schon für 14 Tage zum Ausprobieren überlassen muß, dann ist es leicht, diese Frist auf 30 Tage zu verlängern.

Grüße
Roman
sealpin
Inventar
#17 erstellt: 07. Sep 2018, 12:14
...und es gibt auch lokale Händler, die geben einem Geräte zum Probieren nach Hause...die heißen dann halt nicht MM oder Saturn (nur um mal ein paar zu nennen...).
8erberg
Inventar
#18 erstellt: 07. Sep 2018, 12:22
Hallo,

aber ausgerechnet die kleinen guten Fachhändler sterben wie die Fliegen, wenn ich mir anschaue in wievielen inhabergeführten Geschäften der Scheff jenseits der 55 - 60 Jahre ist....
Die "Jugend" will den Laden nicht überleben, die sind meist in guten Jobs und kennen von kleinauf was Selbständigkeit bedeutet, eben keinen Tarifvertrag, keine 40 Stunden Woche, kein freies Wochenende.
Statt dessen doofe Sprüche "Du kannst das doch wohl machen" - "Ihr verdient ja soviel" (ja stimmt, verdienen tun wir es, leider kriegen wir es sehr selten).

Egal... in 10 - 20 Jahren sind die Innenstädte größtenteils ausgestorben, denn das Sterben geht ja auch bei den großen Textilketten weiter, H&M überlegt Läden zu schließen, C & A hat es schon in vielen Städten getan usw.

In den USA schliessen schon die ersten Malls... schöne neue Welt.

Nicht das ich die "Pre-Internet"-Zeiten wiederhaben möchte, bei meinem 2. Hobby (Modellbau) geht heute nix mehr ohne Internet-Händler, denn da hat das Händlersterben schon in den 70er Jahren eingesetzt, aber wir sollten mal eine Grundsatzdiskussion fordern wie es weitergehen soll mit den Innenstädten.
Nur Handyläden, Dönerbuden und Bäcker?

Peter
Burkie
Inventar
#19 erstellt: 07. Sep 2018, 12:23

Passat (Beitrag #149) schrieb:

Burkie (Beitrag #148) schrieb:
Und vor allen Dingen bieten sie einen Service, den die lokalen örtlichen Instrumentenschieber nicht bieten wollen: 30 Tage seine Wunschinstrumente auszuprobieren, und bei nichtgefallen einfach und ohne lästige Fragen zurück geben zu können.


Das tun die nicht unbedingt freiwillig.
14 Tage ist bei Onlinehändlern nämlich gesetzlich vorgeschrieben.
Und wenn ich dem Kunden das Gerät schon für 14 Tage zum Ausprobieren überlassen muß, dann ist es leicht, diese Frist auf 30 Tage zu verlängern.

Grüße
Roman



Thomann z.B. hatte die 30 Tage schon "ewig", auch schon, bevor das Pflicht wurde.

Letztlich ist mir aber praktisch egal, ob dieser Service freiwillig oder gesetzlich ist - ich kann ihn ja nutzen.

Obgleich, praktisch kommt es eben doch drauf an, ob die Händler derartige Rückgabe-Garantien aus Eigeninitiative geben - dann wollen sie letztlich, dass die Kunden Geräte ausprobieren und wieder zurück geben, denn das ist deren Verkaufs- oder Werbemasche. Und dann funktioniert dieser Service meist auf problemlos für den Kunden.

Händler, die das nur gezwungenermassen machen, stellen sich vielleicht eher störrisch an, wenn der Kunde wirklich was zurück gibt und mal nichts kauft.

Gruss
Burkie
Inventar
#20 erstellt: 07. Sep 2018, 12:26

sealpin (Beitrag #150) schrieb:
...und es gibt auch lokale Händler, die geben einem Geräte zum Probieren nach Hause...die heißen dann halt nicht MM oder Saturn (nur um mal ein paar zu nennen...).



Wenn die das machen, ist das ja gut.


Ich sprach mehr von Musikinstrumenten-Händlern, die heutzutage auch das Homerecording-Segment (mit Audio-Interfaces, etc...) mit abdecken.

Gruss
Burkie
Inventar
#21 erstellt: 07. Sep 2018, 12:29

8erberg (Beitrag #151) schrieb:
....
... denn da hat das Händlersterben schon in den 70er Jahren eingesetzt, aber wir sollten mal eine Grundsatzdiskussion fordern wie es weitergehen soll mit den Innenstädten.
Nur Handyläden, Dönerbuden und Bäcker?

Peter


Naja, du kannst ja eine Obergrenze für Bäcker, Döner und Handy einführen, aber ob das was nützt?

Wären die lokalen Kleinläden wirklich nützlich und gefragt, so hätten sie doch genügend Kundschaft um zu überleben, oder nicht?

Warum sollten sich die Leute über das Wegsterben von Ladengeschäften grämen, in denen sie ja doch nicht einkaufen?

Gruss
sophist1cated
Inventar
#22 erstellt: 07. Sep 2018, 12:40
Eben, der Service bei den genannten Shops ist perfekt. Wer den nicht bieten kann, wird untergehen.

Bei Amazon kann ich mir sicher sein, dass die alles für meine Zufriedenheit tun werden. So war es auch mit einem kürzlichen bestellten Produkt, die genannte Paketshop Adresse gab es leider nicht mehr. Bei Rückfrage hat man mir so gleich das Produkt nochmals an eine andere Adresse geliefert, obwohl das eigentlich gelieferte Paket noch nicht bei Amazon war. Hätten andere Shops sicherlich nicht so gehandhabt, sondern erst gewartet, bis das falsch adressierte Paket zurückkommt.

Stimmt auch, das Warenangebot wird schmaler. In den Innenstädten gibt es Ware abseits das Mainstreams, auch in den großen Technomärkten, nicht lokal zu erwerben, nur online gibt es alles. Gezwungermaßen kauft man dann den Rest auch im Netz und die Spirale setzt sich weiter in Gang. Fortschritt kann man nicht aufhalten, sterbende Innenstädte sind halt der Preis für unsere schöne neue Online-Welt.

Mich stört beim Online-Bestellen nur eines, dass ich nicht zu Hause bin, wenn die Fahrer kommen, da die immer vormittags kommen. Warum gibt es keine Spätauslieferung? Dann bringen die es zum Paketshop, oft sind aber die Öffnungszeiten abends kurz gehalten. Hier müßte es eine Art lokale Abholstelle geben (für alle Anbieter), wo man sich mit eigener Adresse bei diesem Anbieter die Ware 24h abholen kann. Damit meine ich nicht die Packstationen von DHL die nur kleine Pakete einlagern können, sondern eine Art Ladengeschäft, der nichts weiter tut als die Ware rausgeben, und das unabhängig vom Anbieter.
.JC.
Inventar
#23 erstellt: 07. Sep 2018, 12:48

8erberg (Beitrag #151) schrieb:
.. aber wir sollten mal eine Grundsatzdiskussion ..


vielleicht trennt Roman ja mal ab
Burkie
Inventar
#24 erstellt: 07. Sep 2018, 12:52

sophist1cated (Beitrag #155) schrieb:
Eben, der Service bei den genannten Shops ist perfekt. Wer den nicht bieten kann, wird untergehen.


Mich stört beim Online-Bestellen nur eines, dass ich nicht zu Hause bin, wenn die Fahrer kommen, da die immer vormittags kommen. Warum gibt es keine Spätauslieferung? Dann bringen die es zum Paketshop, oft sind aber die Öffnungszeiten abends kurz gehalten. Hier müßte es eine Art lokale Abholstelle geben (für alle Anbieter), wo man sich mit eigener Adresse bei diesem Anbieter die Ware 24h abholen kann. Damit meine ich nicht die Packstationen von DHL die nur kleine Pakete einlagern können, sondern eine Art Ladengeschäft, der nichts weiter tut als die Ware rausgeben, und das unabhängig vom Anbieter.


Und das am besten in der Innenstadt?
Da hast du doch deine Geschäftsidee.
Jetzt koppelt man das noch mit dem lokalen Supermarkt für Lebensmittel, und schließt Allianzen mit allen Anbietern oder Paketdiensten (Post, DHL, Hermes, etc..), hat lange Öffnungszeiten (von 5:00 bis 22:00 Uhr oder so, für die arbeitenden Bevölkerung)...
Klingt nicht schlecht, ist das aber finanziell darstellbar?

Gruss
ParrotHH
Inventar
#25 erstellt: 07. Sep 2018, 12:55

Burkie (Beitrag #154) schrieb:
Warum sollten sich die Leute über das Wegsterben von Ladengeschäften grämen, in denen sie ja doch nicht einkaufen?

Weil eine Stadt ein öffentlicher Lebensraum ist, dessen Qualität sich auch am Mix der vorhandenen Geschäfte bemisst. Da findet ja auch soziale Interaktion statt, man geht zusammen mit Menschen hin, und ist unter Menschen. Einkaufen ist ein Teilaspekt, aber dem geht ja oftmals eine Phase voraus, in der man sich im Markt orientiert. Früher gehörte dazu auch, dass man Produkte auch mal sinnlich erfahren konnte, im Wortsinne: begreifen. Zumindest, wenn es um hochwertige Haushalts- und Unterhaltungsprodukte ging.

Dass es offenbar nach Jahren des Discount-Kaufens wieder ein wachsendes Bedürfnis nach höherwertigem mit entsprechenden optischen und haptischen Qualitäten gibt, ist ja ein Grund für so ein Gerät wie den GT-5000. So wie der "Vinyl-Boom" auch Ausdruck nach dem Wunsch nach sinnlicher und körperlicher Erfahrung ist als Gegenpol zum Streaming.

Früher wäre ich dann beim nächsten "Einkaufsbummel" (das Wort beschreibt ganz gut, was man früher so in der Stadt gemacht hat...) einfach im örtlichen Hifi-Studio eingekehrt, und hätte mir das Gerät zusammen mit einem Kumpel mal näher angesehen. Das können Bilder und 360°-Ansichten im Internet, die ich alleine anglotze, nicht ersetzen!

Parrot
sophist1cated
Inventar
#26 erstellt: 07. Sep 2018, 12:58
Eben nicht in der Innenstadt, außerhalb wo es günstiger ist mit Parkplätzen. Evtl. an einem Gemeinschaftsstandort mit anderen Geschäften.

Ich denke schon, dass es finanziell möglich sein sollte. Man könnte eine Art mtl. Abogebühr beim Kunden erheben oder besser bei den Paketanbietern, immerhin sparen die sich die Mitarbeiter, Fahrzeuge und Fahrerei. Alle Pakete könnten in einem Schwall abgegeben werden.
Burkie
Inventar
#27 erstellt: 07. Sep 2018, 13:09

ParrotHH (Beitrag #158) schrieb:

Burkie (Beitrag #154) schrieb:
Warum sollten sich die Leute über das Wegsterben von Ladengeschäften grämen, in denen sie ja doch nicht einkaufen?

Weil eine Stadt ein öffentlicher Lebensraum ist, ...
Früher wäre ich dann beim nächsten "Einkaufsbummel" (das Wort beschreibt ganz gut, was man früher so in der Stadt gemacht hat...) einfach im örtlichen Hifi-Studio eingekehrt, und hätte mir das Gerät zusammen mit einem Kumpel mal näher angesehen.


Wenn die Leute Eintrittsgeld bezahlen, findet sich sicher jemand, der zum Ansehen Geräte rumstehen hat...

Warum aber grämen sich die Leute, wenn sie in den Geschäften nicht einkaufen?

Zum Ansehen ja, zum Kaufen dann zum Media-Markt oder bei Amazon...?

Gruss
HiFi_Sepp
Inventar
#28 erstellt: 07. Sep 2018, 13:36

sophist1cated (Beitrag #155) schrieb:
Eben, der Service bei den genannten Shops ist perfekt. Wer den nicht bieten kann, wird untergehen.

Bei Amazon kann ich mir sicher sein, dass die alles für meine Zufriedenheit tun werden.


Die Kehrseite ist halt, daß die keine Steuern bezahlen und das kann es einfach nicht sein.
Amazon kann ganz anders kalkulieren und günstig viel Service bieten.
Aber ist das gerecht? Ich finde nicht....
Burkie
Inventar
#29 erstellt: 07. Sep 2018, 13:42
Mediamarkt-Saturn sind ebenfalls groß und haben Einkaufsmacht, die können also auch günstig einkaufen.

Sie gibt es schon länger als Amazon, da haben sie eigentlich einen Vorteil.
Bieten sie den Service von Amazon an?
Zahlen sie Steuern?

Dann kann man ja auch bei denen kaufen.

Gruss
ParrotHH
Inventar
#30 erstellt: 07. Sep 2018, 15:12

Burkie (Beitrag #160) schrieb:
Wenn die Leute Eintrittsgeld bezahlen, findet sich sicher jemand, der zum Ansehen Geräte rumstehen hat...

Warum aber grämen sich die Leute, wenn sie in den Geschäften nicht einkaufen?

Ich wollte nur nicht übermäßig geschwätzig sein, und habe Dir durchaus zugetraut, meinen Gedanken zu Ende zu führen.

Natürlich habe ich dann auch dort eingekauft, wo ich das Gerät zuvor begutachten konnte. Das war für mich eigentlich immer selbstverständlich, und ist es zumeist auch heute noch. Der Service, den mir ein Händler liefert, in dem er Vorführgeräte zum begrabbeln bereithält, war und ist mir nämlich durchaus etwas wert. Genauso wie ein physischer Anlaufpunkt bei Reklamationen.

Nur lag dann zwischen "Erstkontakt" im Laden und dem Kauf manchmal noch eine gewisse Zeitspanne, zum Beispiel weil ich mir woanders noch andere Geräte angesehen habe, oder noch auf Tests gewartet habe (--> Klangpunkte... ).

Für eine Dienstleistung "Vorführgerät" wäre ich hingegen im Regelfalle nicht bereit, etwas zu bezahlen! Aus dem selben Grunde werde ich bei meinen vielen Autobahnfahrten auch niemals bei Sanifair gesichtet, einer gar widerlichen Pestbeule der Marktwirtschaft.

Zum Ansehen ja, zum Kaufen dann zum Media-Markt oder bei Amazon...?

So herum mache _ich_ es eigentlich nie. Bei Standardware ohne größeren emotionalen Faktor drehe ich den Spieß eher um. Ich lese also Tests und Rezensionen im Internet, und kaufe das Produkt dann im lokalen Handel. So wie gestern eine neue Fritz!Box 7590, die ich dann im Ladengeschöft bei Arlt gekauft habe. Ja, war 10 Euro teurer als bei Amazon. Geschissen drauf, dafür ist der Laden hier um die Ecke und hoffentlich auch dann noch da, wenn ich schnell mal ein Kabel eine Festplatte oder sonst was brauche.

Parrot
Hörbert
Inventar
#31 erstellt: 07. Sep 2018, 15:43
Hallo!


..........Amazon kann ganz anders kalkulieren und günstig viel Service bieten.
Aber ist das gerecht? Ich finde nicht................


Hast du dich das eigentlich jedes mal gefragt wenn du im Supermarkt eingekauft hast anstatt beim kleinen Einzelhändler mit der schmalen Auswahl und der überalterten Produktpalette?

....und natürlich ist der gesamte Kapitalismus weder "gerecht" noch idealistisch sondern schlicht Bedarfs- und Gewinnorientiert. Wenn man gesonnen ist die Vorteile einer solchen Gesellschaftsordnung zu nutzen muss man halt auch die Nachteile in Kauf nehmen.

MFG Günther
Burkie
Inventar
#32 erstellt: 07. Sep 2018, 16:12

ParrotHH (Beitrag #163) schrieb:


Zum Ansehen ja, zum Kaufen dann zum Media-Markt oder bei Amazon...?

So herum mache _ich_ es eigentlich nie. Bei Standardware ohne größeren emotionalen Faktor drehe ich den Spieß eher um. Ich lese also Tests und Rezensionen im Internet, und kaufe das Produkt dann im lokalen Handel. So wie gestern eine neue Fritz!Box 7590, die ich dann im Ladengeschöft bei Arlt gekauft habe. Ja, war 10 Euro teurer als bei Amazon. Geschissen drauf, dafür ist der Laden hier um die Ecke und hoffentlich auch dann noch da, wenn ich schnell mal ein Kabel eine Festplatte oder sonst was brauche.


Wenn das nun genügend Leute so machten...
... da würde man ja nicht über "sterbende" Innenstädte oder den "Tod des kleinen Fachhändlers" lesen.

Offensichtlich aber sehen viele Leute das anders, und gehen erst gar nicht zum Fachhändler. Weder zum anschauen, noch zum kaufen.

Anscheinend sind so Klein-Geschäfte, wie du sie gerne hättest, eher eine Nischen-Angelegenheit für eine wirtschaftlich nicht genug abwerfende Minderheit... kurz, Leute wie du kaufen nicht häufig oder hochpreisig genug beim kleinen Händler um die Ecke, damit er damit seinen Lebensunterhalt bestreiten kann.

Deswegen die Frage: Weswegen grämen sich die Leute um sterbende Läden, in denen sie ja doch nicht einkaufen?

(Gemeint ist natürlich eine hinreichend große Menge von Leuten...)

Würden all die Leute, die sich um sterbende Innenstädte beklagen, sich weniger beklagen und vielmehr ihr Geld dorthin tragen und da lassen, hätten wir das "Problem" nicht.


Gruss
#linn-fan#
Inventar
#33 erstellt: 07. Sep 2018, 16:41
Ein Thema, bei dem ich mittlerweile nicht mehr aus dem Kopfschütteln rauskommen.


Der Einzelhandel kapiert einfach nicht was die Stunde geschlagen hat. Ich nenne es die Amazonisierung, andere den GAFA Effekt. Amazon hat unsere Erwartungshaltung bzgl. des Services beim Einkauf vollkommen verändert.


Beispiel: Wenn ich da was kaufe und es gefällt mir nicht, dann

  1. schicke ich es zurück (ich könnte es auch in den Laden bringen), bis hierher kann der EH noch mit
  2. aber jetzt. Amazon will nicht wissen warum und wieso. Die machen das einfach
  3. und jetzt. Ich muss nicht mal prüfen, ob die Rückerstattung erfolgt. Ich weiß, dass das Geld da ist.
  4. fertig. Kurz. Einfach. Schmerzlos

Beim Einzelhandel

  1. "haben Sie das bei uns gekauft? Darf ich mal die Quittung sehen?
    Verdammt noch mal. Da ist eine Seriennummer drauf. Gugg in deinen Computer, dann hast du Datum, Preis usw.
    Außerdem muss das eigentlich auch egal sein. Eigentlich muss es heißen "was gefällt Ihnen denn nicht. Lassen Sie uns doch mal schauen, was für Alternativen wir haben, wie wäre es denn damit und haben Sie schon mal dran gedacht, dass das hier eine super Ergänzung wäre. Andere Kunden waren damit sehr zufrieden..........."
    Dann muss es eine Distributionsinfrastruktur im Hintergrund für den Händler geben, die das Gerät einem Weiterverkauf als B-Ware zuführt. Oder der Händler macht das selbst.
  2. oder " das müssen wir einschicken. Nein wie lange das dauert weiß ich nicht. Wie sie dann Kaffee kochen sollen? Weiß ich nicht...."
    Aaaaaaargh, stell mir ein höherwertiges Leihgerät zur Verfügung. Mach es mir leicht das zu kaufen zum Differenzpreis. Hilf mir. Sei nett zu mir
  3. oder, "Liefern, also Liefern können wir nicht. Sie haben kein Auto? Da muss ich mal den Chef fragen. Herrgottnochmal. Jede Pizza bekomme ich in einer halben Stunde. Ich will da nicht drüber diskutieren. Ich will ein "Ja gerne, wann passt es Ihnen denn" hören. Und ein "die alte Waschmaschine nehmen wir dann auch gleich mit"
  4. Oder, oder, oder.......boaaah ey. Einzelhandel raubt mir den letzten Nerv
    Ich bin ein Unterstützer des lokalen Einzelhandels, gehe im Kiez einkaufen auch für mehr als Friseur, Bäcker und Döner. Aber es wird mir echt schwer gemacht. DAS-MACHT-KEINEN-SPASS

Wenn die gesamte Welt des Einzelhandels nicht endlich aus dem Quark kommt und mir als Kunden nicht mein Leben leicht macht; wenn die nicht endlich aufhören alle alleine für sich im eigenen Saft mehr Energie in das Beklagen des bösen, bösen, bösen Amazon zu stecken, statt sich zusammen zu hocken, dann ist der Tod unvermeidlich.

Es wird Zeit, dass die Händler sich zusammen tun und mit Herstellern und Distributoren zusammen eine Struktur aufbauen, die es jedem Händler leicht macht mit der gestiegenen Kundenerwartung bzgl. Service umzugehen. Und mir als Kunden dann eine Einkaufserlebnis beschert, das wieder Spaß macht.

Wenn das nicht bald passiert, dann wird es ein anderer tun. Amazon oder Alibaba. DIE haben die gesamte Logistik aufgebaut, die es einem JEDEN EH erlauben würde ALLES anzubieten und JEDES Gerät mit einer Seriennummer zurück zunehmen und einem Zweitverwertungsprozess zuzuführen. Dann könnte ein Händler, jeden Umtausch, jede Reklamation durchführen und als Chance zum Neugeschäft nutzen.

Und ich halte eine Wette darauf, das AMAZON die Konzepte dafür alle schon in der Schublade hat. Und wenn die damit raus kommen und dann irgendwann jeder Händler am Lieferprozess der Amazon hängt, dann ist das die Weltherrschaft.

Dann gucken die Hersteller, Händler, Distributoren und WIR als Kunden wie eine Kuh vorm Raumschiff. Dann kommt keiner mehr an deren Macht vorbei. Dann kann Amazon bestimmen. WAS produziert wird, WO es verkauft wird und WANN es verkauft wird.

Man-o-man lieber Einzelhandel. Komm endlich aus dem Quark, beendet euer Klein-Klein und geht mir weg mit eurem Bedenkenträgertum, warum das alles NICHT geht. Wenn es nicht bald anders wird, geht bald NICHTS mehr. Ihr bringt euch sonst selber um. Und mich gleich mit..

My 2 cent
Passat
Inventar
#34 erstellt: 07. Sep 2018, 16:52
Naja, es geht auch anders.
Beispielsweise die Schuhkette Deichman:
Schuhe, die du online bestellt hast (egal ob im Shop direkt oder über Ebay) kannst du in jeder Deichmann-Filiale zurückgeben und bekommst dort direkt dein Geld in bar ausbezahlt. Natürlich brauchst du den Kaufbeleg oder Lieferschein.

Grüße
Roman
Burkie
Inventar
#35 erstellt: 07. Sep 2018, 17:10

Passat (Beitrag #167) schrieb:
Naja, es geht auch anders.
Beispielsweise die Schuhkette Deichman:


Hallo Finnfan und Passat,

ich habe das entscheidende mal markiert: Kette.

Solange aber jeder Fernsehfritze alleine vor sich hin wurschtelt, wird das nix.
Der macht nämlich schon Verlust, wenn er die Ladenhüter der Vorsaison nicht loswird, und wenn dann noch Kunden ein Gerät wieder zurück bringen, steht er kurz vor der Pleite.
Übertrieben gesagt.

Die Expert-Läden machen ja schon eine Einkaufsgenossenschaft, um bei den Lieferanten bessere Bedingungen durchsetzen zu können.
Ich glaube aber, die sind rechtlich alle selbständige einzelne Einzelhändler.

Amazon hat ja mit der Einbindung externer Händler sich den Status eines Marktplatzes, also die virtuelle Einkaufspassage der Innenstadt, geschaffen.

Für den Kunden ist es eben bequemer "bei Amazon" zu kaufen, auch wenn das tatsächlich ein ganz andere Händler ist. Das gewohnte Umfeld, der gewohnte Grundservice ist ja da.

Gruss
#linn-fan#
Inventar
#36 erstellt: 07. Sep 2018, 17:22

Burkie (Beitrag #168) schrieb:
Die Expert-Läden machen ja schon eine Einkaufsgenossenschaft, um bei den Lieferanten bessere Bedingungen durchsetzen zu können.


Und genau das Modell gehört größer gedacht. Viel größer.So groß wie AMAZON. Warum gibt es EInkaufsgenossenschaften für Einzelhändler einer Branche (Expert, EDEKA und in welcher Branche auch immer. Ales zu klein gedacht

Das müssen Vertriebsgenossenschaften werden in denen alle drin sind (Herstellern, Distributoren, Verteillogistik, usw.) An die sich jeder EH ankoppeln kann mit all dem Service darin, dahinter und davor

Dann kämen wir weiter.

Dieses Klein-Klein führt in den Tot.

Ich habe neulich einen schönen Satz gelesen

Das ist so, als wollte man einen Tsunami mit einem Papiertaschentuch aufhalten


Genau so kommen mir diese ganzen Initiativen des stationären Einzelhandels vor. Ob Einkaufsgenossenschaft oder Omnichannel (Verknüpfung von stationär und online EINES Händlers).Oder was weiß ich..

Der Gegner ist ein GLOBAL PLAYER. Ich sach nur PAPIERTASCHENTUCH

R.


[Beitrag von #linn-fan# am 07. Sep 2018, 17:27 bearbeitet]
Burkie
Inventar
#37 erstellt: 07. Sep 2018, 23:43

#linn-fan# (Beitrag #169) schrieb:


Und genau das Modell gehört größer gedacht. Viel größer.So groß wie AMAZON....

Das müssen Vertriebsgenossenschaften werden in denen alle drin sind (Herstellern, Distributoren, Verteillogistik, usw.) An die sich jeder EH ankoppeln kann mit all dem Service darin, dahinter und davor

...

Dieses Klein-Klein führt in den Tot.

Ich habe neulich einen schönen Satz gelesen

Das ist so, als wollte man einen Tsunami mit einem Papiertaschentuch aufhalten


Genau so kommen mir diese ganzen Initiativen des stationären Einzelhandels vor. Ob Einkaufsgenossenschaft oder Omnichannel (Verknüpfung von stationär und online EINES Händlers).Oder was weiß ich..

Der Gegner ist ein GLOBAL PLAYER. Ich sach nur PAPIERTASCHENTUCH

R.


Das erscheint aber utopisch.
Das hieße ja, dass praktisch sehr viele, fast alle Einzelhändler z.B. im Hifi- und Elektrobereich ihre Selbständigkeit aufgeben und sich einer bundesweiten Vertriebs- und Servicemarke anschliessen müssten.
Damit der Kunde z.B. Garantiefälle bei irgendeinem dieser Händler geltend machen könnte.

Ideal wäre es dann ja, dass in einer Stadt nicht drei kleine Händler mit kleiner Ausstellungsfläche jeweils das gleiche dünne Produktprogramm haben, sondern in einer Stadt es eine große Filiale dieser Kette gäbe, die ein viel größeres Produktprogramm hat.
Dort kann der der Kunde ausprobieren und auswählen, teils Geräte auch direkt mitnehmen. Oder, sie werden ihm zum Wunschtermin nach hause geliefert, aufgebaut, angeschlossen und eingestellt.

Auf den Plattenspieler bezogen hieße das, den Plattenspieler aufbauen, Tonabnehmer montieren und ordentlich justieren. Kleinigkeiten, wie Chinch-Kabel oder Adapter, oder auch einfachen, aber passenden Phono-Vorverstärker hätte der Aufbautechniker gleich mit dabei, und gäbe es - je nach Preis des Plattenspielers - kostenlos oder zum Selbstkostenpreis dazu, falls erforderlich, um etwa den Plattenspieler am AV-Receiver anzuschliessen, der keinen eigenen Phono-Eingang hat.
Sozusagen, ein Rundum-Sorglos-Paket.

Und natürlich ein angeschlossener Online-Versandhandel, bei dem die Sachen entweder per Post kommen oder auch vom Techniker geliefert und aufgebaut werden.

Aber...

Solche Ketten gibt es doch teils schon, etwas Mediamarkt-Saturn. Bieten die denn einen solchen Rundum-Service an? Legt die Kundschaft Wert darauf?
Und... wollen die kleinen Fachhändler denn nicht lieber alle selbständig bleiben, um ihr eigenen Herr zu sein?

Die Vertriebe der verschiedensten Hersteller müssten ja auch darin eingebunden sein, um etwa ausprobierte und zurückgegebene Geräte wieder aufzufrischen (säubern, auf alle Funktionen durchtesten, Kleinigkeiten wie fehlende Kabel oder Anleitungen ersetzen, und neu verpacken), damit die Ware wieder verkauft werden kann. Oder, falls optische Macken entstanden sind, als B-Ware umetikettieren.

Letztlich wäre das ja auch nichts anderes als Amazon, bloß mit Filialen in jeder Stadt und mehr Service. Mehr kosten als bei Amazon soll es aber auch nicht...

Ich glaube nicht so recht, dass sowas praktikabel wäre.

Gruss
#linn-fan#
Inventar
#38 erstellt: 08. Sep 2018, 01:32

Burkie (Beitrag #37) schrieb:
Das erscheint aber utopisch............


Yep, ist es. Aber .......wenn Mitte der 90er jemand gesagt hätte, dass über diesen piddeligen Online-Buchhändler einmal 50% des gesamtem Warenverkehrs für den Consumer laufen würden..... UTOPISCH, hätte man gesagt


Solche Ketten gibt es doch teils schon, etwas Mediamarkt-Saturn. Bieten die denn einen solchen Rundum-Service an? Legt die Kundschaft Wert darauf?


Ich rede nicht von einer Kette und noch einer und noch einer, die dann wieder im Wettbewerb stehen und sich mit sich selbst beschäftigen


Und... wollen die kleinen Fachhändler denn nicht lieber alle selbständig bleiben, um ihr eigenen Herr zu sein?


Bitte, jeder ist seines eigenes Glückes Schmied. Dann muss er eben auch in seiner Herrlichkeit pleite gehen


Die Vertriebe der verschiedensten Hersteller müssten ja auch darin eingebunden sein, um etwa ausprobierte und zurückgegebene Geräte wieder aufzufrischen (säubern, auf alle Funktionen durchtesten, Kleinigkeiten wie fehlende Kabel oder Anleitungen ersetzen, und neu verpacken), damit die Ware wieder verkauft werden kann. Oder, falls optische Macken entstanden sind, als B-Ware umetikettieren.


Und warum soll das nicht gehen? Amazon kann es doch auch. Warum kann es eine Gemeinschaft ALLER Beteiligten des Handels dann nicht?
Und ja, es wird nur funktionieren, wenn endlich dieses Klein-Klein aufhört. Wenn alle mitspielen und miteinander eine Lösung erarbeiten. Und nicht gegeneinander Lösungen verhindern. War es Einstein der gesagt hat. "Man kann Fehler nicht mit den Methoden beheben, die zum Fehler geführt haben"?


Ich glaube nicht so recht, dass sowas praktikabel wäre.


Und so schauen alle weiter wie der Hase auf der die Schlange bis jeder Einzelne jeder für sich gefressen wurde, die Innenstädte noch weiter veröden und wir alle nur noch bei AMAZON einkaufen KÖNNEN. Weil es nichts anderes mehr gibt.

Es ist zum Haare raufen

E-
eco100375
Stammgast
#39 erstellt: 08. Sep 2018, 02:31
Man muss doch erstmal unterscheiden über "was für einen Fach/Einzelhandel" wir überhaupt reden?

Beispiel:
Hier wurde gerade der lokale Conrad Laden dicht gemacht. Wenn ich am Samstag Nachmittag für ein Bastelprojekt noch ein paar Teile brauchte die nicht in heimischen Lager vorhanden waren dann konnte ich da zur Not sogar noch zu Fuß hingehen, gute 30 Minuten hin und zurück.

Aber selbst da hat es sich schon abgezeichnet:
1) Reine Glücksache was dort auf Lager ist oder nicht. Selbst bei ganz normalen Bauteilen (z.B. Elkos) musste man mit dem Mitarbeiter hinter dem Tresen ewig irgendwelche "Ausweichtypen" heraus suchen. Am Ende habe ich mir vorher immer erst im Netz den Bestand in der Filiale angesehen und danach die Bauteile ausgesucht.
2) Was ich nie verstanden habe: Filial-Preis ist höher als Online Preis!
Wenn ich einen Tag vorher weiß was ich haben will, dann bestelle ich mir das in die Filiale und hole es mir zu einem günstigeren Preis ab als wenn ich einfach so dahin gehe. Das Prozedere mit Ausweis-Kontrolle, raussuchen der Bestellung usw. dauert aber wesentlich länger als ein normaler Einkauf, dazu muss den aber auch noch jemand vorher zusammen gesammelt haben.
Und wenn ich sowieso bis morgen warten und dann auch noch dahin rennen muss (s.o. gute 30 Minuten hin und zurück) dann kann ich doch gleich bei Amazon bestellen und habe: bessere Auswahl und bessere Preise.

So kann man natürlich den lokalen Handel auch zugrunde richten!

Nur sieht die HiFi Branche gegenüber Conrad noch wesentlich schlechter aus!
In den lokalen HiFi Läden (den wenigen die es überhaupt noch gibt wenn man MediaMarkt usw. nicht mitzählt) wird man doch nur noch verarscht. Inkompetenz pur, Null Service und alles 1 Cent unter UvP ist schon Super Sonderangebot.

Ich unterstütze gerne den lokalen Einzel/Fachhandel und zahle auch ohne zu murren etwas drauf wenn der Service stimmt, nur leider ist dem meist nicht so.

Ich habe sogar das letzte Auto bei einem Händler 300km entfernt gekauft weil mir der DAS Modell zur Probefahrt hingestellt hat das ich haben wollte. Der lokale Händler hat mir zum vereinbarten Termin trotz vorheriger Zusage ein Modell mit anderem Motor, anderem Fahrwerk und anderem Getriebe hingestellt. Was soll denn sowas?

Inzwischen sehe ich eigentlich nicht mehr die Konkurrenz wischen Einzel/Fach und Online Handel, den hat der Online Handel sowieso schon gewonnen sondern zwischen "Prime" und "International"!
Bei vielen Dingen die ich mir kaufe habe ich die Wahl:
1) Lokal: GIBT ES NICHT
2) Amazon Prime: morgen da für (willkürlich angenommene) 5€ inkl. Versand
3) Amazon Marketplace Fernost: Lieferzeit 2-4 Wochen aber <<3€ inkl. Versand (o.g. Beispiel als Basis)

Wie/Warum ein Bauteil aus China/Hongkong inkl. Versand günstiger sein kann als von einem lokalen Großhändler erschließt sich mir nicht. Schon gar nicht wenn ich als Privatperson für den entsprechenden Maxi-Brief in die nächste Stadt 50km weit weg 2,60€ zahlen muss und ich für Bauteile aus China in der gleichen Verpackung weniger als 3€ zahlen muss.
.JC.
Inventar
#40 erstellt: 08. Sep 2018, 08:00
Moin,


eco100375 (Beitrag #39) schrieb:
Man muss doch erstmal unterscheiden über "was für einen Fach/Einzelhandel" wir überhaupt reden?


na über den, der durch den Internethandel zugrunde gegangen ist / gehen wird.
Die wesentlichen Gründe hast du ja bereits genannt.

Dabei muss der lokale Händler nicht zwingend sterben.
Er tut es aber wenn er nicht die neuen Möglichkeiten einbeziehen wird.

Ohne ein GUTE Internetpräsenz geht heute nichts mehr.
Der Kunde informiert sich heute per Internet bevor er essen geht/eine Reise bucht/ein Auto kauft/usw.

Dazu eine kleine Anektode: vor ein paar Monaten brauchte ich einen neuen Drucker (privat, wenig Ausdrucke).
Ich schau also im Netz was so gibt und wo und lese dabei, dass bei dem gewählten Drucker kein USB Kabel dabei ist ( ).
Was denkst du: hat mich der Verkäufer im xyzMarkt beim Kauf dort darauf hingewiesen?
gapigen
Inventar
#41 erstellt: 08. Sep 2018, 08:09
lese mal mit
sophist1cated
Inventar
#42 erstellt: 08. Sep 2018, 09:26

...die Innenstädte noch weiter veröden ....


Möchte nicht vom Thema ablenken, aber Schuld an dieser Entwicklung haben Onlinehandel und das geänderte Einkaufsverhalten nicht alleine. Die Städte tun ja alles, dass man bloß nicht mit dem Auto in die Stadt fahren soll und fördern quasi die Verödung ihrer eigenen Innenstädte.

Bereits jetzt ist das Parken in der Innenstadt nirgends umsonst, kommen die hohen Spirtkosten on top. Moralisch macht man den Leuten ein schlechtes Gewissen wenn Sie Ihr Auto benutzen und nun fällt der nächste Hammer mit einer Sperrung der Diesel-Fahrzeuge älter als Euro 5 (die anderen kommen noch mit der Zeit).

Also bestellt der Konsument lieber online und kann sich den Stress sparen.


Die Kehrseite ist halt, daß die keine Steuern bezahlen und das kann es einfach nicht sein.


Warum soll ein Unternehmen das freiwillig tun (Steuer zahlen)? Wenn der Staat Gesetze erlässt, die solches ermöglichen (Steuern sparen), dann wäre die dumm wenn die es nicht tun würden. Zumal es als Kapitalgesellschaft aus Aktionärssicht eine Aufgabe der Geschäftsführung ist solche Mittel zu nutzen. Für mich als kleinen Angestellten gibt es nur eingeschränkte Möglichkeiten Steuern zu sparen, aber die nutze ich natürlich.

Die Steuerlast zahlen nicht die Konzerne, sondern hauptsächlich die kleinen Angestellten denen das Geld pünktlich mit der Gehaltsauszahlung vom Staat genommen wird.
Burkie
Inventar
#43 erstellt: 08. Sep 2018, 09:31

#linn-fan# (Beitrag #38) schrieb:

Ich rede nicht von einer Kette und noch einer und noch einer, die dann wieder im Wettbewerb stehen und sich mit sich selbst beschäftigen

Da wäre wohl das Kartellamt dagegen. Nur noch eine einzige Kette, bei der man alles einkauft, und es gibt keine Konkurrenz.... Das ist nicht gut.



Und warum soll das nicht gehen? Amazon kann es doch auch. Warum kann es eine Gemeinschaft ALLER Beteiligten des Handels dann nicht?


Gibt es ja schon, heißt Amazon.
Das bietet eine Online-Marktplattform und sogar Logistik-Infrastruktur für alle möglichen Händler, die ihre Ware darüber verkaufen wollen.
Ähnliches gibt es auch von Ebay, zumindest die Online-Marktplattform.

Die Fachgeschäfte mit Filialen in Fußweite zur Wohnung, so haben wir ja gelernt, brauchen wir nur noch für Kleinkram (Centbeträge), den man bei Bastelprojekten am Samstag nachmittag noch vergessen hatte.


Gruss
Yahoohu
Inventar
#44 erstellt: 08. Sep 2018, 10:18
Nur mal so als Witz:
1997 anstatt teures Auto, Anlage, Zigaretten und, und, und so Roundabout 50.000 Dollar in Amazon Aktien investiert.
Was glaubt ihr, was ihr heute hättet?
sophist1cated
Inventar
#45 erstellt: 08. Sep 2018, 10:26
will ich mir garnicht stellen, ich hatte nämlich welche ...

Damals hatte AMZN einen Börsenwert von etwa 1 Milliarde US-$, hätte sind die über eine Billionen US-$ wert. Aus 5 TSD US-$ hätte mal wohl 5 Millionen US-$ gemacht.


[Beitrag von sophist1cated am 08. Sep 2018, 10:29 bearbeitet]
Yahoohu
Inventar
#46 erstellt: 08. Sep 2018, 10:36
Jau,
Marktkapitalisierung heute knapp 1000 Milliarden Dollar.
50 Tsd. Dollar sind heute knapp 65. Mio wert.

Tja, und dann gibt es noch Microsoft, Apple, Google, Facebook.
sophist1cated
Inventar
#47 erstellt: 08. Sep 2018, 10:43
Google ist bereits mit etwa 30 Miliarden US-$ gestartet. Hat natürlich auch Geld gebracht, aber nicht wie AMZN.

Ja, AAPL wäre auch eine Top Investition gewesen. Wobei auch gereicht hätte, im Jahr 2006-2009 erst zu investieren, nicht bereits 99. Anfang der 2000er Jahre ist die Internetblase geplatzt, viele Namen sind verschwunden. Danach war erst mal jahrelang Stagnation am Aktienmarkt angesagt, bis die Werte den großen Crash im Jahre 2008 hinlegten.

Die Frage, die interessanter wäre, worin muss man heute investieren um in 20 Jahren eine vergleichbare Wertentwicklung zu haben? Genauso war das damals nicht vorhersehbar.

Aus der Erfahrung heraus wird es ein Unternehmen aus den USA sein, wo sonst sind solche Geschichten möglich?
Yahoohu
Inventar
#48 erstellt: 08. Sep 2018, 11:20
Wenn du Dir mal die Charts der Marktführer anschaust, siehst Du, das man auch nach Jahren noch einsteigen kann.
Die neuen Einhörner könnten auch aus China kommen.

In Deutschland sind Leute mit ein bisschen Geld Mitte der 90er von ihren Bänkern wie die Schafe in Telekom getrieben worden.
Bis heute: Plus minus Null (eher Minus). So geht es auch.
Jeder war nachher Experte. Kohle weg. Fazit: Jetzt liegen zig Milliarden schlecht verzinst irgendwo rum.

Um mal wieder auf Amazon zurückzukommen. Marktmacht bedeutet auch Macht, Dinge so zu biegen das man immer mächtiger (in den verschiedensten Auslegungen) wird. Und sei es die Macht zu haben, Menschen die Suggestion einzubläuen nur so funktioniert mein Einkauf
#linn-fan#
Inventar
#49 erstellt: 08. Sep 2018, 13:42

Burkie (Beitrag #43) schrieb:

#linn-fan# (Beitrag #38) schrieb:

Ich rede nicht von einer Kette und noch einer und noch einer, die dann wieder im Wettbewerb stehen und sich mit sich selbst beschäftigen

Da wäre wohl das Kartellamt dagegen. Nur noch eine einzige Kette, bei der man alles einkauft, und es gibt keine Konkurrenz.... Das ist nicht gut.



Und warum soll das nicht gehen? Amazon kann es doch auch. Warum kann es eine Gemeinschaft ALLER Beteiligten des Handels dann nicht?


Gibt es ja schon, heißt Amazon.
Das bietet eine Online-Marktplattform und sogar Logistik-Infrastruktur für alle möglichen Händler, die ihre Ware darüber verkaufen wollen.
Ähnliches gibt es auch von Ebay, zumindest die Online-Marktplattform.

Die Fachgeschäfte mit Filialen in Fußweite zur Wohnung, so haben wir ja gelernt, brauchen wir nur noch für Kleinkram (Centbeträge), den man bei Bastelprojekten am Samstag nachmittag noch vergessen hatte.


Gruss


Irgendwie drücke ich mich unpräzise aus.

Die Ausgangslage ist, dass der EH heute aus unternehmerischer Sicht immer auf SEIN Geschäft schaut. Meine Ware, meine Kunden, meine Kasse. So kann er es sich nicht leisten (oder glaubt es nicht zu können) beispielsweise ein nicht bei ihm gekauftes Gerät garantiemäßig anzunehmen.

Wie gesagt ein Beispiel.

Was wäre denn jetzt (wir reden von HERSTELLER-Garantie), wenn er einen Kanal hätte wo er das defekte Gerät hingeben kann, egal ob bei ihm gekauft oder nicht. Das Ding hat eine Seriennummer und der Hersteller kann erkennen wie alt das Ding ist, also noch Garantie hat. (Amazon kann das, als erzählt mir nichts von Utopisch)

Ich nenne es mal eine Handels-Metaschicht, die das dann alles abwickelt. Keine neue Kette, sondern eine Servicestruktur

Wenn man es dem Händler leicht macht, dann kann er mir wiederum mein Leben leicht machen und mir sofort ein neues Gerät geben, oder mich überzeugen ein anderes zu nehmen.

Und wie gesagt. Amazon ist aktuell im Endkundengeschäft unterwegs und hat WELTWEIT eine mächtige physische und prozessuale Infrastruktur aufgebaut.

Von da zu einem Business-to-Business Geschäft ist es nunmehr ein kleiner Sprung.

Und wenn der Einzelhandel WELTWEIT (oder von mir aus in Europa) nicht diese Struktur selber aufbaut und zwar SCHNELL, dann wird Amazon es tun (oder Alibaba) und dann hat Amazon die gesamte Wertschöpfungskette von der Fabrik bis zum Kunden.

R.
Burkie
Inventar
#50 erstellt: 09. Sep 2018, 22:30
Ach so meinst du das.

Dass also die Hersteller bzw. die Vertriebe den Einzelhändlern sozusagen ein Reklamations-, Garantie- und Service-Netzwerk bieten, auf dessen Rücken die Händler einen besseren Service bieten können.

Dazu müssten sich aber sinnvollerweise zunächst die Hersteller-Vertriebe zusammenschließen, um eine Dachorganisation zu bilden.
Der Einzelhändler schließt dann mit dieser EINE Dachorganisation einen Vertrag, der ihn verpflichtet, alle Geräte dieser angeschlossenen Hersteller und Marken anzunehmen und zum Service weiterzuleiten.
Im Gegenzug bekommt der Händler - ja, was denn? Alle angeschlossenen Marken für den Verkauf? Bestellung über Online-Shop und Abholung beim jeweiligen Händler?
Welchen Vorteil hätte der Händler davon?
Oder aber, Einkauf auf Kommission der Geräte der angeschlossenen Marken, und Rückgabe der nicht verkauften Geräte an die Dachorganisation?

Was aber hätte die Dachorganisation bzw. die angeschlossenen Marken davon? Wenn sie dauernd Ladenhüter zurücknehmen müssten?

Zur Zeit wird ja eine künstliche "Innovation" im Fernseher- und Surround-Bereich gemacht, die durch ständig "neue" Formate (SACD, DVD-Audio, Blu-Ray-Pure-Audio, ...; Dolby Atmos, dts-Extra-Enhanced, ...; 4k, 8k, ...; HDMI 2.0, 2.1, 3.0, ...) erzeugt wird, die aber trotzdem keinen echten Mehrnutzen für den Konsumenten bringt.
Trotzdem "muss" man als Konsument auf der Höhe der Zeit bleiben, wenn man z.B. Surround-Musik hören will: Neuerdings wird Surround.Musik nicht mehr, wie es eigentlich völlig ausreichend wäre, als dts-CDs oder als Video-DVDs (mit Surround-Sound als DD oder dts-Tonspur) auf den Markt gebracht, sondern nur auf Blu-Ray. Also braucht man als Konsument einen Blu-Ray-Player und einen HDMI-fähigen AV-Receiver...

Das erzeugt vordergründig Nachfrage, führt aber dazu, dass die AV-Receiver vom Vorjahr eigentlich schon wieder technisch überholt sind, weil sie irgendein neues Format (HDMI 3.1 oder so...) noch nicht beherrschen...

Das sind dann eigentlich die Ladenhüter. Ein ordentlicher Fachhändler kann einem Kunden eigentlich so ein Vorjahresgerät nicht wirklich empfehlen, weil ja die neuesten Features und Formate nicht damit gehen ... obwohl er sein Lager noch damit vollstehen hat...

Hier müsste auch die Hersteller-Industrie ansetzen; in der Weise, dass neue Formate oder Features per Firmware-Update oder preiswertem Tausch der Dekoderplatine nachgerüstet werden können. Über einen Zeitraum von 5 oder mehr Jahren...

Gruss
#linn-fan#
Inventar
#51 erstellt: 10. Sep 2018, 00:41
Wie auch immer, es MUSS passieren. Sonst passiert es nämlich schneller als die Welt Piep sagen kann

Wie viele Händler erweitern ihren Handlungsspielraum indem sie auf AMAZON verkaufen. 1000? 10000?

Noch kaufen die selber ein und benutzen AMAZON als Vertriebskanal. Und fühlen sich gut dabei. Prima

Gleichzeitig ist AMAZON selber Einzelhändler (das heißt nämlich nicht, dass man alleine ist, sondern dass man einzelne Teile verkauft) und kauft beim Hersteller ein. Oder einem Distributor

Mit anderen Worten, Amazon beherrscht prozessual heute schon (prozessual meint hier Know-how) sowohl den Online-Vertrieb über die Plattform, als auch das Modell der Handelsplattform für Dritte. Aber sie beherrschen auch die Einkaufsseite (Know-how) inkl. aller Vereinbarungen bzgl.. Garantieabwicklung, Sekundärverwertung von Rückläufer, usw., usw., usw.

Wie groß ist jetzt noch der Schritt beide Seiten zu verbinden.? Wie lange dauert es noch, dass Amazon seinen Handelspartnern (also den Händlern, die heute über Amazon VERKAUFEN) anbietet morgen auch den Einkauf für sie zu erledigen? Und die Garantieabwicklung und, und, und, und.

Oder ist das schon passiert?

Wenn das kommt (und die Gebühr dafür stimmt), dann wäre jeder Händler ja blöd, das Angebot nicht anzunehmen. Den Einkauf nicht mehr machen? Bessere Konditionen aufgrund der Einkaufsmacht von Amazon bekommen, als er je hätte erreichen können? Den ganzen Dreck mit Garantie, Rückläufer und so weiter gleich dabei? Jederzeit in der Lage sein Produktportfolie zu erweitern, weil er bei Amazon ALLES geliefert bekommt?

Hey, schöne neue Welt. Alle werden es geil finden. Und dann dauert es nochmal 10 Jahre und die gesamte Wertschöpfungskette hängt nur noch bei einem. Und wenn der dann nicht mehr will dass du mitspielt, dann spielst du nicht mehr mit. Punkt.

Utopisch?
"da müsste man ja erst mal"?,
"wer da les sich zusammen tun muss.....?
Jaaaaaaaa, aber

Nix ja aber. Alles da. Muss Amazon nur noch richtig zusammenstecken.

Herrschafftszeiten........was da noch auf uns zu kommt, wir wird allein beim Schreiben ganz schummerig.

Und dann werden auch die Hersteller dusselig aus der Wäsche guggen. Wenn Amazon dann irgendwas nicht listen will. Dann tut es das auch nicht.

Ich höre sie schon weeeeeeeeehklagen. Hätten wir doch 2018 uns an einen Tisch gesetzt und uns zusammen getan...

Man-o-man.

R.
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