Getriebe in E-Autos

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flexiJazzfan
Inventar
#1 erstellt: 05. Jun 2021, 17:26
Ich bezog mich vorrangig auf die Fa. MSB und ihre DACs. Im übrigen fährt Musk völlig ohne Getriebe durch die Straßen - was es auch vor 100 Jahren schon gab, aber zugunsten des "Zerknalltreiblings" wieder zurückgestellt wurde.

Gruß
Rainer
8erberg
Inventar
#2 erstellt: 05. Jun 2021, 20:05

flexiJazzfan (Beitrag #1406) schrieb:
Im übrigen fährt Musk völlig ohne Getriebe durch die Straßen


Nö, ist in jedem Tesla auch vorhanden, denn sie haben keine Radnabenmotoren und somit sind Getriebe (Maschinenelemente mit denen Bewegungsgrößen geändert werden) nötig.

Peter
hf500
Moderator
#3 erstellt: 05. Jun 2021, 20:14

flexiJazzfan (Beitrag #1406) schrieb:
Im übrigen fährt Musk völlig ohne Getriebe durch die Straßen - was es auch vor 100 Jahren schon gab, aber zugunsten des "Zerknalltreiblings" wieder zurückgestellt wurde.
r


Moin,
das waere mir neu, das die Teslas keine Getriebe haben. Von einem Direktantrieb der Raeder habe ich noch nichts gehoert (und ich nehme an, dass selbst der Lohner-Porsche so etwas nicht hatte (trotz Radnabenmotore). Die fuer ihre Leistung winzigen Motore heute koennen diese Leistung auch nur ueber die Drehzahl erreichen, was Getriebe notwendig macht. Man sehe sich mal Drehstrommotore fuer Netzfrequenz bei gleicher Leistung an.

Dass es kein _Wechselgetriebe_ ist, ok, da gehe ich mit. Obwohl es das bei einigen Konstruktionen auch gibt, um den E-Motor in guenstigen Drehzahbereichen zu halten, bzw. bei Hoechstgeschwindigkeit nicht in Ueberdrehzahlen laufen zu lassen. Vor zwei oder drei Jahren gab es auch Formel E Rennwagen mit Wechselgetriebe.

Auch Elektrolokomotiven haben Getriebe, in der Regel einstufige Stirnradgetriebe. Es gab mal eine Konstruktion, bei der der Laeufer des Motors auf der Radsatzwelle aufgekeilt war. Hat man nach meiner Erinnerung fuer Versuchs- und Schnellfahrten (um 200km/h, Zossen) gemacht. Aufgegeben, weil Radsatzwelle zu schwer und wegen des Federweges der Luftspalt Rotor-Stator zu gross war, was Wirkungsgrad kostete. Sieger wurde dann der Tatzlagerantrieb und Varianten davon.

73
Peter
8erberg
Inventar
#4 erstellt: 05. Jun 2021, 20:23
Hallo,

bei E-Loks wären auch die ungefederten Massen bei "Direct-Drive" zu groß, daher gibt es trotz der heute leichten und kompakten Asynchron-Motoren immer "Getriebe-Lösungen".

Peter
hf500
Moderator
#5 erstellt: 05. Jun 2021, 21:03
Moin,
auch, wen es jetzt OT wird, leichte und kompakte E-Motore gehen bei gegebener Leistung nur ueber die Drehzahl. Die abgegebne Leistung errechnet sich aus Drehmoment und Drehzahl. Das Moment kommt aus dem Strom, den koennte man theoretisch unbegrenzt erhoehen. Da das praktisch nicht geht, braucht es Drehzahl dazu und das geht bei den meisten Fahzeugantrieben nicht ohne Getriebe.
Streng genommen haben auch Dampflokomotiven ein Getriebe, es steckt im Verhaeltnis Kurbelzapfen- zu Treibradradius. Daher haben Schnellzuglokomotiven so grosse Treibraddurchmesser (*). Der Grund liegt darin, dass man nicht ueber 6-7 Kolbenhuebe/s hinausgehen wollte/konnte.

(*)Den Vogel schoss die GNR Stirling Single ab, 2464 mm Treibraddurchmesser. 18201 als schnellste betriebsfaehige Dampflok hat 2300mm.
https://en.wikipedia.org/wiki/GNR_Stirling_4-2-2
https://www.youtube.com/watch?v=JGyjqVkz638
(in dem Film fahren sie um die 35km/h und die Raeder drehen sich praktisch nicht. Mit einer Radumdrehung 7,74 m weiter...

https://de.wikipedia.org/wiki/DR_18_201

73
Peter
8erberg
Inventar
#6 erstellt: 05. Jun 2021, 21:22
Hallo,

ja, OT, im deutschen Museum (Verkehrsabteilung in München an der Bavaria) stand ich schon vor den Rädern der S 3/6.... hossa.

Da muss jeder der für Technik was "übrig" hat mal hin.

Peter
flexiJazzfan
Inventar
#7 erstellt: 05. Jun 2021, 21:23
" ...Tesla hat in der Anfangszeit viel mit Zweigang-Getrieben experimentiert, was Vorteile beim Beschleunigen von 100 auf 200 km/h gehabt hätte. Aber nachdem keiner der bekannten Hersteller in der Lage war ein entsprechend robustes und langlebiges Getriebe zu liefern, hat man sich für das Einganggetriebe mit fester Übersetzung entschieden. Beim Model 3 liegt das Getriebeverhältnis bei 9:1 ... " Zitat aus Tesla3.de

Gruß
Rainer
/GerhardM/
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 05. Jun 2021, 23:19

flexiJazzfan (Beitrag #1413) schrieb:

"...Tesla + Zweigang-Getriebe"
Aber nachdem keiner der bekannten Hersteller in der Lage war ein entsprechend robustes und langlebiges Getriebe zu liefern, ..." Zitat aus Tesla3.de


Naja nur weil es auf Tesla3.de steht muß es ja nicht stimmen. Was für ein Unfug, "keiner konnte ein robustes und langlebiges Getriebe liefern"
Das ist normaler Maschinenbau, keine Hexerei. richtig auslegen und fertig. Das können ALLE bekannten und auch unbekannten Getriebehersteller. Der Grund ist sicher ein anderer. Kosten?
Noch zu wo es andere Hersteller ja machen Porsche z.B.


[Beitrag von /GerhardM/ am 05. Jun 2021, 23:20 bearbeitet]
onkel_böckes
Inventar
#9 erstellt: 05. Jun 2021, 23:27
Ah.... die Getriebegeschichte ist nicht abwegig.
Audi hatte lange Zeit seine Top Modele mit V8 Biturbo nur mit Automatik anbieten können.
Da sie im Haus kein Schaltgetriebe hatten was das Drehmoment mitgemacht hat.
Aber Audi und VW war seit den 2000ern eh scheisse.

Bei den E-Antrieben und den Drehmomenten und Anforderungen wundert es nich nicht das es da nich kein geeignetes Getriebe gab.
Ich bin gelernter KFZler, kann das also nachvollziehen.
/GerhardM/
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 06. Jun 2021, 11:09

onkel_böckes (Beitrag #1415) schrieb:

Audi hatte lange Zeit seine Top Modele mit V8 Biturbo nur mit Automatik anbieten können.
Da sie im Haus kein Schaltgetriebe hatten was das Drehmoment mitgemacht hat.

Das lag aber nicht daran, daß man sowas nicht entwickeln kann sondern, daß es sich für die homöopathischen Fahrzeugmengen einfach nicht lohnte sowas zu entwickeln.


onkel_böckes (Beitrag #1415) schrieb:

Aber Audi und VW war seit den 2000ern eh scheisse.


na, daß halte ich für ein Gerücht :-) aber jeder wie er mag, dafür gibt es ja verschiedene Hersteller

onkel_böckes (Beitrag #1415) schrieb:

Bei den E-Antrieben und den Drehmomenten und Anforderungen wundert es nich nicht das es da nich kein geeignetes Getriebe gab.

Da es für E Antriebe ja eh nichts gibt/ gab, muß man eh entwickeln. das kann man dann auch. Und kleine Mengen werden es nicht, wie bei Deinem Beispiel oben, da der Kunde nicht auch noch die Wahl zwischen Wandlerautomaten, Multitronic (CVT), Direktschaltgetriebe, und normalem Schaltgetriebe hat. (nicht alle Varianten bei allen Modellen)
Wie gesagt Porsche kann das ja auch... einfach entwickelt und fertig..


onkel_böckes (Beitrag #1415) schrieb:

Ich bin gelernter KFZler, kann das also nachvollziehen.



Na immerhin vom Fach, ist ja selten genug :-) Ich bin Dipl Ing mit 25Jahren Erfahrung aus der PKW Motorenentwicklung :-) also gaaaanz nah dran :-) und kann das wie beschrieben nicht nachvollziehen, bzw. halte das für vorgeschoben. Sonst kann Tesla sich gern mal melden, gegen Entwicklungsgeld machen wir ihnen so ein Getriebe gern.

nun aber genug mit Off Topic ... Einen schönen Tag Euch allen

p.s. sorry aber zitieren funktioniert nicht richtig...keine Ahnung warum
edit op111: Quotes repariert ein schliessender Tag zuviel


[Beitrag von op111 am 06. Jun 2021, 13:02 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#11 erstellt: 06. Jun 2021, 19:25
Hallo,

ach, der Herr Musk erzählt viel vor allen Dingen wenn der Tag lang ist.

Ich kenn in Deutschland vom Münsterland bis runter zum Bodensee genug Betriebe die so ein Getriebe recht flott bauen können mit Teilen aus dem Regal.

Vielleicht wäre es dann das Problem das das alles dann metrisch ist (die Amis haben ja so komische 13/16-Zoll-Schrauben und so).

Bei dem Auto eines Bekannten (ein Ford mit US-Motor) war es ganz abstrus: DIN, britische und US-Schrauben - fürchterlich

PEter
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