Frage an die Chemiker unter uns

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bernnbaer
Inventar
#1 erstellt: 05. Sep 2025, 11:35
Hi,
ich hätte ne Frage an die Chemiker unter uns
Und zwar versuche ich, ein rätselhaftes Phänomen zu verstehen.
Ich habe eine Flasche mit einem Liter Wasser.
Steht auf der Waage, mit der Tara-Taste ist die Anzeige auf Null gesetzt.
Jetzt messe ich gesondert bspw. 60 Gramm Isodrink-Pulver ab.
Wenn ich diese 60 Gramm in das Wasser einführe, erhöht sich das Gewicht der Flasche nicht um ebendiese 60 Gramm, sondern nur um ca. 40 Gramm.
Das habe ich ein paar Mal ausprobiert, weil ich zuerst dachte, dass ich beim Messen einen Fehler gemacht hätte.
Aber jedesmal komme ich zum gleichen Ergebnis.
Wohin verschwindet die Masse der fehlenden ca.20 Gramm?
dan_oldb
Inventar
#2 erstellt: 05. Sep 2025, 11:53
Bin kein Chemiker, habe aber ähnliche Beobachtungen gemacht: Meine digitale Küchenwaage reagiert mit sehr wenig Gewicht belastet deutlich feinfühliger. Z.B. kann ich grammgenau Backpulver abwiegen.
Steht aber bereits eine Schüssel mit 500g Mehl, 3 Eiern, Zucker und Salz auf der Waage, stelle ich dann auf Null und gebe dann erst das Backpulver hinzu reagiert die Anzeige erst ab ca. 10 Gramm Zugabe und danach auch nur noch zögerlich auf kleine Menge, oder registriert sie gar nicht bis ich weitere 5-10 Gramm zugebe.
Eventuell auch bei dir das Problem?

Die Gegenprobe könntest du machen in dem du mal erst das Pulver einfüllst und danach das Wasser.

Um eine Reaktion Pulver/Wasser auszuschliessen die Masse verschwinden lässt kannst du ja mal deinen Versuch z.B. mit Zucker oder Salz wiederholen.

Und hast du mal Flasche, Wasser und Pulver einzeln gewogen und das mit dem Ergebnis verglichen wenn du das fertig gemixte Getränk in der Flasche erneut auf die genullte Waage stellst?

Und wie empfindlich ist die Waage ab 1kg? Eventuell springt sie nur noch in 10er/20er Schritten?
bernnbaer
Inventar
#3 erstellt: 05. Sep 2025, 13:39
Da war es mir zum ersten Mal aufgefallen.
Flasche nicht ganz gefüllt: ca 800gr.
Der Trichter (getrennt gewogen): ca 30 gr.
Trichter in Flaschenhals gesteckt: ca 830gr.
wenn ich jetzt die abgewogen Menge Pulver einfüllen, plumpst es ja nicht sofort durch den Trichter, sondern es.staut sich ja ein wenig und läuft langsam durch.
Da sehe ich auf der Waage das zusätzliche Gewicht durch das Pulver.
Wenn es durchgelaufen ist, müssten also 800 gr (Flasche) + 30 gr (Trichter) + 60 gr (Pulver) = 890 gr angezeigt werden.
Es werden aber ca 20 gr "unterschlagen
bernnbaer
Inventar
#4 erstellt: 05. Sep 2025, 13:44
Wenn durch eine Reaktion schlagartig 20 gr Masse komplett verschwinden, also vollständig in Energie umgewandelt würde, würde vermutlich das Haus nicht mehr stehen.

Das mit Waage habe ich mir auch schon überlegt, aber da Frage ich mich, warum die Waage wie geschildert das Gesamtgewicht richtig anzeigt und warum plötzlich ca. 20 gr fehlen, wenn das Pulver im Wasser ist...


[Beitrag von bernnbaer am 05. Sep 2025, 14:03 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#5 erstellt: 05. Sep 2025, 14:53
Beinhaltet dein Isodrink-Pulver evtl. Zitronensäure und Karbonate und es sprudelt danach ein wenig wie Kohlensäure-haltige Limonade?
Zitronensäure sprudelt nämlich nur in Verbindung mit einem Karbonat wie Natriumhydrogencarbonat und reagiert im Wasser chemisch. Dabei entsteht Kohlensäure, die sich sofort in Wasser und CO₂ zersetzt.
Dazu könnten evtl. einige der gelösten Stoffe als Gas entweichen und es kommt zu einem messbaren Massenverlust.
dan_oldb
Inventar
#6 erstellt: 05. Sep 2025, 16:01

Rabia_sorda (Beitrag #5) schrieb:

Dazu könnten evtl. einige der gelösten Stoffe als Gas entweichen und es kommt zu einem messbaren Massenverlust.


Das was an Feststoffen mit dem Gas potentiell entweichen könnte wären ja nur Spuren, das fällt nicht ins Gewicht. Und 20g an CO2 wären etwa 10 Liter Gas, da wäre die Hölle los in der Flasche.

In thermische Energie wird auch nichts umgewandelt, die durch das Schäumen freigesetzte Bewegungsenergie ist auch quasi vernachlässigbar. Daher gehe ich als Laie davon aus das die Masse zum allergrössten Teil in der Flasche verbleibt und entsprechend auch mess-, also wiegbar ist.
Ich kann mir nur Messungenauigkeiten als Erklärung vorstellen.
pogopogo
Inventar
#7 erstellt: 05. Sep 2025, 16:06
Hast du die Technischen Daten der Waage? Deine Beobachtung könnte einfach zu erklären sein
... oder verwende einfach mal eine andere Waage mit guter Auflösung.


[Beitrag von pogopogo am 05. Sep 2025, 16:07 bearbeitet]
AH.
Inventar
#8 erstellt: 05. Sep 2025, 16:55
Hallo,

chemisch ist Problem nicht, der Massendefekt ist es auch nicht, es ist wohl eine nicht verläßliche Dehnungsstreifenwaage.

In der Küche hat das seinen Platz, in der Analytik nicht.

Gruß

Andreas
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